(19)
(11) EP 1 352 862 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.10.2003  Patentblatt  2003/42

(21) Anmeldenummer: 03006272.3

(22) Anmeldetag:  21.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 3/44, B65H 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 12.04.2002 DE 10216134

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Preuss, Karl
    97082 Würzburg (DE)
  • Diem, Guntram
    1210 Wien (DE)

   


(54) Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Bogenanleger, dessen die Bogen vereinzelnden und transportierenden Arbeitsorgane durch Einzelantriebe angetrieben werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu schaffen, das mit einem geringen Aufwand zu realisieren ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass zum Verarbeiten von Vorlaufbogen (38) die Verarbeitungselektronik (33) des Bogenanlegers (1) von der Maschinensteuerung (34) getrennt und eine vorbestimmte Anzahl von Vorlaufbogen (38) einem Vorlaufbogenbehälter (37) entnommen sowie von den Saugbändern (26) des Saugbändertischs (2), deren Transportrichtung durch Drehrichtungsumkehr des die Saugbänder (26) treibenden Einzelantriebs (28) umgekehrt wurde, auf den Stapel (9) gefördert und danach zur bogenverarbeitenden Maschine transportiert, wobei die Verknüpfung zwischen Verarbeitungselektronik (33) und Maschinensteuerung (34) wieder hergestellt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Bogenanleger, der einen Bogentrenner zum Vereinzeln der Bogen oder Vorlaufbogen von einem Stapel und unterstützt durch Taktrollen zum Transportieren der vereinzelten Bogen oder Vorlaufbogen in eine Transportrichtung zu einem Saugbändertisch aufweist, von dem die Bogen oder Vorlaufbogen zu einem Anlegtisch und von diesem zur bogenverarbeitenden Maschine transportiert werden, wobei eine das Höhenniveau des Stapels erfassende Abtasteinrichtung vorgesehen ist und der Antrieb des Bogenanlegers durch Einzelantriebe erfolgt, die mittels einer Verarbeitungselektronik, welche mit einer Steuereinrichtung der nachgeordneten Maschine verknüpft ist, gesteuert werden.
Bei derartigen bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere bei Bogendruckmaschinen ist es üblich, beim Verarbeiten von Vorlaufbogen diese abzuzählen und von Hand auf den im Bogenanleger befindlichen Stapel aufzulegen. Dazu ist es erforderlich, den Bogentrenner von der Oberseite des Stapels abzuheben und/oder den Stapel abzusenken. Nach dem Aufbringen und Ausrichten der Vorlaufbogen auf dem Stapel wird dieser mit seiner Oberseite einem Arbeitsniveau angepasst und der Bogentrenner der Oberseite des Stapels wieder angenähert. Danach können die Vorlaufbogen vom Stapel vereinzelt und der bogenverarbeitenden Maschine zugeführt werden.
Diese Verfahrensweise ist umständlich und aufwändig.

[0002] Aus der DE 34 01 724 C2 ist es, um Vorlaufbogen verarbeiten zu können, bekannt, auf einem ersten Bogenanleger mit einem Bändertisch einen zweiten, modifizierten Bogenanleger mit einem Bändertisch anzuordnen und in diesem zweiten Bogenanleger die Vorlaufbogen zu stapeln. Die Enden der beiden Fördertische sind im Übergabebereich zur bogenverarbeitenden Maschine in einem geringen Abstand zueinander angeordnet. Zwischen den Bogenanlegern ist eine Antriebsverbindung herstellbar und durch eine Betriebsablaufschaltung können wahlweise Bogen oder Vorlaufbogen abgefördert und der bogenverarbeitenden Maschine zugeführt werden. Der Betriebsablaufschaltung ist eine Vorwahleinrichtung zugeordnet, mit der die Anzahl der abzufördernden Vorwahlbogen eingestellt werden kann.
Diese Vorrichtung bedingt einen hohen gerätetechnischen Aufwand.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu schaffen, das mit einem geringen Aufwand zu realisieren ist.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, mit einfachen Mitteln eine vorbestimmte Anzahl von Vorlaufbogen auf den aus Bogen für den Fortdruck bestehenden Stapel zu fördern und diese dann der bogenverarbeitenden Maschine zuzuführen.

[0006] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1
einen Bogenanleger mit einem Anlagedruckwerk in Seitenansicht,
Fig. 2
den Bogenanleger gem. Fig. 1 mit einer Vorlaufbogenzuführung.


[0007] In der Fig. 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem Saugbändertisch 2 dargestellt. Dem Saugbändertisch 2 sind ein Anlegtisch 3 mit Vordermarken 4, eine Schwinganlage 5 und ein Anlegzylinder 6 eines Anlagedruckwerks 7 einer Bogendruckmaschine nachgeordnet. Im Bogenanleger 1 ist ein aus den Bogen 8 bestehender Stapel 9 auf einer Stapelplatte 10 positioniert. Die Stapelplatte 10 ist an Transportmitteln 11 befestigt, die mit einem nicht dargestellten Aufzug verbunden sind. Der Oberseite des Stapels 9 ist ein Bogentrenner 12 zugeordnet. Der Bogentrenner 12 weist Trennsauger 13 und Transportsauger 14 sowie Hinterkantenanschläge 15 auf. Der Bogentrenner 12 ist mittels eines Stellantriebs 16 höhenverstellbar im Bogenanleger 1 vorgesehen. Darüber hinaus kann der Bogentrenner 12 zur Formatanpassung in oder entgegen einer Transportrichtung 17 verschoben werden. Dem Bogentrenner 12 ist im Ausführungsbeispiel eine das Höhenniveau des Stapels 9 erfassende Abtasteinrichtung 18 zugeordnet. Die Abtasteinrichtung 18 kann auch beliebig an anderen Stellen des Bogenanlegers 1 vorgesehen sein. Der Antrieb des Bogentrenners 12 erfolgt mittels eines ersten Einzelantriebs 19, der z.B. als Elektromotor ausgebildet sein kann. An der Hinterseite und ggf. an den Seiten des Stapels 9 sind weiterhin Bläser 36 vorgesehen zum Vorlockern der Bogen 8 auf dem Stapel 9 sowie zum Unterblasen der Bogen 8 beim Transport. Um ein die Bogen 8 tragendes Luftpolster ausbilden zu können, sind seitlich am Stapel 9 Seitenbleche 20 angeordnet. Es ist aber auch möglich, lediglich dem Stapel 9 seitlich begrenzende Führungselemente 20.1 zuzuordnen.

[0008] An der Vorderseite des Stapels 9 erstreckt sich über die Breite des Stapels 9 eine Klappenwelle 21, deren Antrieb von einem dritten Einzelantrieb 31 erfolgt, und dieser nachgeordnet ist eine Blasstange 22, deren Blasrichtung etwa entgegen einer Transportrichtung 17 verläuft.
Der der Blasstange 22 nachgeordnete Saugbändertisch 2 besteht aus einer Antriebswalze 23 und einer Umlenkwalze 24, zwischen denen ein Saugkasten 25 vorgesehen ist, wobei die Walzen 23, 24 von mindestens einem Saugband 26 umschlungen sind. Das Saugband 26 wird durch Spannwalzen 27 gespannt. Das Saugband 26 ist auf bekannte Weise mit Saugöffnungen versehen, die mit im Saugkasten 25 vorgesehenen Saugbohrungen bei ihrer Bewegung in Transportrichtung 17, angetrieben durch die Antriebswalze 23, in Wirkverbindung gelangen. Die Antriebswalze 23 wird von einem zweiten Einzelantrieb 27, z.B. von einem Elektromotor, angetrieben. Mit der Antriebswalze 23 korrespondieren Taktrollen 29, die periodisch innerhalb eines Arbeitstaktes gegen die Antriebswalze 23 gesteuert werden.
Gegen den dem Saugbändertisch 2 nachgeordneten Anlegtisch 3 werden aus einer unter dem Anlegtisch 3 gelegenen Rastposition die Vordermarken 4 in eine Arbeitsposition gesteuert. Dem Anlegtisch 3 ist eine Kontrolleinrichtung 32 zugeordnet. Die dem Anlegtisch 3 nachgeordnete Schwinganlage 5 weist ein Bogenhaltesystem 30 auf und führt eine Schwenkbewegung zwischen dem Anlegtisch 3 und dem Anlegzylinder 6 des Anlagedruckwerks 7 aus.
Die Bogenvereinzelungs- sowie Bogenfördermittel antreibende Einzelantriebe 19, 28, 31, der Stellantrieb 16 und die Kontrolleinrichtung 32, wobei weitere Antriebe oder Mess- und Steuereinrichtungen im Bogenanleger 1 vorgesehen sein können, sind mit einer Verarbeitungselektronik 33 des Bogenanlegers 1 verbunden, die mit einer Steuerung 34 der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine verknüpft ist. Der Bogenanleger 1 wird über die Maschinensteuerung 34 und die Verarbeitungselektronik 33 synchron der Maschine nachgeführt
Dazu kann z.B. dem Anlegzylinder 6 ein Drehwinkelgeber 35 zugeordnet sein, der mit der Maschinensteuerung 34 verbunden ist. Die Einzelantriebe 19, 28, 31 laufen synchron zueinander sowohl über 360° einer Eintourenwelle als auch innerhalb einer Zeiteinheit.

[0009] In Fig. 2 ist gezeigt, dass über dem Saugbändertisch 2 ein Vorlaufbogenbehälter 37 vorgesehen ist. Der Vorlaufbogenbehälter 37 ist durch nicht dargestellte Mittel gestellfest dem Saugbändertisch 2 zugeordnet und kann als funktionelle Einheit um eine nicht dargestellte vertikale Achse geschwenkt und damit aus dem Bereich des Saugbändertischs 2 verbracht werden. Es ist auch möglich, den Vorlaufbogenbehälter 37 verschiebbar zu lagern, um diesen bei Nichtgebrauch aus dem Bereich des Saugbändertischs 2 entfernen zu können.
Der Vorlaufbogenbehälter 37 dient zur Aufnahme von Vorlaufbogen 38 und besteht aus einer Grundplatte 39, die auf ihrer den Vorlaufbogen 38 zugewandten Seite mit Kugelblasdüsen versehen ist. Im dem Bogenanleger 1 zugewandten Bereich des Vorlaufbogenbehalters 37 sind Vorderkantenanschläge 40 vorgesehen, die in einem Abstand zur Grundplatte 39 angeordnet sind, so dass auf der Grundplatte 39 aufliegende Vorlaufbogen 38 aus dem Vorlaufbogenbehälter 37 geführt werden können, wobei zusätzlich eine Bogenleiteinrichtung 47 vorgesehen sein kann, die eine Verbindung zwischen Grundplatte 39 und Saugbändertisch 2 realisiert. Den Vorderkantenanschlägen 40 sind federnde Abstreifzungen 41 zugeordnet, die höhenverstellbar ausgeführt sind. Seitlich ist der Vorlaufbogenbehälter 32 mit Seitenanschlägen 42 und auf der dem Bögenanleger 1 abgewandten Seite mit Hinterkantenanschlägen 43 versehen. Die Seiten- und die Hinterkantenanschläge 42, 43 sind verschiebbar der Grundplatte 39 zugeordnet, so dass diese auf das jeweils zur Verarbeitung gelangende Format eingestellt werden können. Die Seitenanschläge 42, die Hinterkantenanschläge 43 und die Vorderkantenanschläge 40 sind auf der zu den Vorlaufbogen 38 gerichteten Seite im unteren Abschnitt mit Blasdüsen versehen zum Vorlockern der im Vorlaufbogenbehälter 37 befindlichen Vorlaufbogen 38. Im Bereich der Vorderkantenanschläge 40 ist in der Grundplatte 39 eine Aussparung vorgesehen, in der eine Saugwalze 44 gelagert ist. Die Saugwalze 44 kann durch einen vierten Einzelantrieb 45 über einen Freilauf 46 angetrieben werden. Der vierte Einzelantrieb 45 wird von der Verarbeitungselektronik 33 des Bogenanlegers 1 angesteuert.
Bei einem taktsynchronen Nachführen des Bogenanlegers 1 wird von den Trennsaugern 13, angetrieben durch den dem Bogentrenner 12 zugeordneten ersten Einzelantrieb 19, der jeweils oberste Bogen 8 vom Stapel 9 vereinzelt und an die Transportsauger 14 übergeben, welche die vereinzelten Bogen 8 in Transportrichtung 17 fördern. Das Vereinzeln der Bogen 8 wird dadurch unterstützt, dass durch Bläser 36 der Stapel 9 aufgelockert und durch weitere Bläser 36 der jeweils von den Transportsaugern 14 geförderte Bogen 8 unterblasen wird. Die von den Transportsaugern 14 geförderten Bogen 8 werden von den taktmäßig aufsetzenden Taktrollen 29 gegen die Antriebswalze 23 geführt und danach von den Transportsaugern 14 freigegeben. Dabei wird die Klappenwelle 21, angetrieben durch den dritten Einzelantrieb 31, aus der Bahn der Bogen 8 geschwenkt und die Blasluftzufuhr zur Blasstange 22 ist unterbrochen. Die von den Taktrollen 29 gegen die Antriebswalze 23 geführten Bogen 8 werden von den Saugbändern 26, die über den Saugkasten 26 ständig mit Unterdruck beaufschlagt werden, erfasst und unterlappt auf den Anlegtisch 3 sowie mit der Vorderkante gegen die in Arbeitsposition befindlichen Vordermarken 4 transportiert, wobei die Bogen 8 durch die Kontrolleinrichtung 32 detektiert werden.
Soll eine Anzahl von Vorlaufbogen 38 in die bogenverarbeitende Maschine gefördert werden, wird die Bogenzufuhr vom Bogenanleger 1 unterbrochen, die Verknüpfung zwischen Maschinensteuerung 34 und Verarbeitungselektronik 33 gelöst sowie der Bogenanleger 1 stillgesetzt, wobei auch die Saug- und Blasluftzufuhr zum Bogentrenner 12 und die Blasluftzufuhr zu den Bläsern 36 unterbrochen, während der Saugkasten 25 weiter mit Unterdruck beaufschlagt wird. Nachfolgend wird über eine in der Verarbeitungselektronik 33 integrierte Vorwahleinrichtung die Anzahl der der bogenverarbeitenden Maschine zuzuführenden Vorlaufbogen 38 und ein Startbefehl in die Verarbeitungselektronik 33 eingegeben. Dadurch wird mittels der Verarbeitungselektronik 33 der Stellantrieb 16 aktiviert und durch diesen der Bogentrenner 12 von der Oberfläche des Stapels 9 abgehoben: Ebenfalls werden der zweite Einzelantrieb 28 und der dritte Einzelantrieb 31 aktiviert, wobei die Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs 28 und damit die Drehrichtung der die Saugbänder 26 führenden Antriebswalze 23 umgekehrt wird. Außerdem wird der vierte Einzelantrieb 45 aktiviert und die dem Vorläufbogenbehälter 37 zugeordneten Blasdüsen, Kugelventildüsen mit Blasluft und die Saugwalze 44 mit Saugluft beaufschlagt. Weiterhin wird der Blasstange 22 Blasluft zugeführt. Da die Taktrollen 29 antriebsseitig mit der Antriebswalze 23 verbunden sind, werden diese getaktet gegen die Antriebswalze 23 gesteuert. Prinzipiell ist es auch möglich, den Taktrollen 29 einen separaten Antrieb zuzuordnen und diesen durch die Verarbeitungselektronik 33 anzusteuern.
Damit kann von der Saugwalze 44 der jeweils unterste Vorlaufbogen 38 erfasst und durch den zwischen Grundplatte 39 sowie Vorderkantenanschlägen 40 gebildeten Spalt abgeführt werden, wobei die Abstreifzungen 41 Doppelbogenentnahmen verhindern. Der jeweils von der Saugwalze 44 vereinzelte Vorlaufbogen 38 wird von der Bogenleiteinrichtung 47 geführt auf den Saugbändertisch 2 gefördert und von den Saugbändern 26 erfasst. Durch die Saugwalze 44 wird eine Transportgeschwindigkeit realisiert, die gleich oder geringfügig niedriger ist als die Transportgeschwindigkeit der Saugbänder 26, so dass die Vorlaufbogen 38 von den Saugbändern 26 aus dem Vorlaufbogenbehälter 37 gezogen werden können, wobei der Freilauf 46 anspricht. Der von den Saugbändern 26 erfasste Vorlaufbogen 38 wird entgegen der Transportrichtung 17 auf den Stapel 9 transportiert. Dabei wird der Transport unterstützt durch die Taktrollen 29, die taktweise abgesenkt werden, und durch die Klappenwelle 21, die mittels ihrer Schwenkbewegung den jeweiligen Vorlaufbogen 38 auf den Stapel 9 schiebt.

[0010] Der Transport der Vorlaufbogen 38 zum Stapel 9 wird unterstützt durch den von der Blasstange 22 ausgehenden, etwa entgegen der Transportrichtung 17 gerichtet verlaufenden Blasluftstrom. Auf dem Stapel 9 werden die Vorlaufbogen 38 durch die Hinterkantenanschläge 15 sowie durch die Seitenbleche 20 oder Führungselemente 20.1 zentriert.
Hat ein Vorlaufbogen 38 die Saugwalze 44 verlassen, wird der nunmehr unterste Vorlaufbogen 38 im Vorlaufbogenbehälter 37 abgeführt, bis die vorgegebene Anzahl von Vorlaufbogen 38 erreicht ist. Danach wird der vierte Einzelantrieb 45 stillgesetzt, während die Saugbänder 26 den letzten Vorlaufbogen 38 auf den Stapel 9 fördern. Ebenfalls kann die Saugluft zur Saugwalze 44 und die Blasluftzufuhr zu den Düsen des Vorlaufbogenbehälters 37 unterbrochen werden. Durch die auf den Stapel 9 geförderten Vorlaufbogen 38 wird das Höhenniveau des Stapels 9 verändert. Diese Veränderung wird von der Abtasteinrichtung 18 erfasst und der Stapel 9 mittels des nicht dargestellten Aufzugs abgesenkt und so ein entsprechendes Arbeitsniveau eingehalten.
Nachdem der letzte Vorlaufbogen 38 auf dem Stapel 9 abgelegt wurde, werden der zweite Einzelantrieb 28, damit die Saugbänder 26 und die Taktrollen 29, und der dritte Einzelantrieb 31 und so die Klappenwelle 21 stillgesetzt sowie die Blasluftzufuhr zur Blasstange 22 unterbrochen. Danach können die Vorlaufbogen 38 durch die Trennsauger 13 vom Stapel 9 vereinzelt und mit Hilfe der Transportsauger 14 in Transportrichtung 17 gefördert werden.
Dazu wird durch den Stellantrieb 16 der Bogentrenner 12 in seine Arbeitsposition abgesenkt, die Saug- und Blasluftzuführung zum Bogentrenner 12 sowie die Blasluftzufuhr zu den Bläsern 36 aktiviert. Gleichzeitig werden die Einzelantriebe 19, 28, 31 aktiviert, wobei die ursprüngliche Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs 28 wieder hergestellt wird, so dass die Vorlaufbogen 38 vom Stapel 9 in Transportrichtung 17 abgefördert und den Vordermarken 4 zugeführt werden können. Nach dem Ausrichten des ersten Vorlaufbogens 38 an den Vordermarken 4 wird die Verknüpfung zwischen der Verarbeitungselektronik 33 und der Maschinensteuerung 34 wieder hergestellt und der Bogenanleger 1 mit dem Saugbändertisch 2 innerhalb eines Arbeitstaktes zugeschaltet.
Nach dem Abfördern der auf dem Stapel 9 befindlichen Vorlaufbogen 38 ist es möglich, den Bogentrenner 12 stillzusetzen und damit das Zuführen von Bogen 8 zu vermeiden. Danach können z.B. nochmals Vorlaufbogen 38 aus dem Vorlaufbogenbehälter 37 entnommen und dem Stapel 9 zugeführt werden. Es ist aber auch möglich, nach dem Abfördern der Vorlaufbogen 38 den Bogentrenner 12 nicht stillzusetzen, sondern ohne eine Lücke den Vorlaufbogen 38 die Bogen 8 nachzuführen.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0011] 
1
Bogenanleger
2
Saugbändertisch
3
Anlegtisch
4
Vordermarke
5
Schwinganlage
6
Anlegzylinder
7
Anlagedruckwerk
8
Bogen
9
Stapel
10
Stapelplatte
11
Transportmittel
12
Bogentrenner
13
Trennsauger
14
Transportsauger
15
Hinterkantenanschlag
16
Stellantrieb
17
Transportrichtung
18
Abtasteinrichtung
19
erster Einzelantrieb
20
Seitenblech
20.1
Führungselement
21
Klappenwelle
22
Blasstange
23
Antriebswalze
24
Umlenkwalze
25
Saugkasten
26
Saugband
27
Spannwalze
28
zweiter Einzelantrieb
29
Taktrolle
30
Bogenhaltesystem
31
dritter Einzelantrieb
32
Kontrolleinrichtung
33
Verarbeitungselektronik
34
Maschinensteuerung
35
Drehwinkelgeber
36
Bläser
37
Vorlaufbogenbehälter
38
Vorlaufbogen
39
Grundplatte
40
Vorderkantenanschlag
41
Abstreifzungen
42
Seitenanschlag
43
Hinterkantenanschlag
44
Saugwalze
45
vierter Einzelantrieb
46
Freilauf
47
Bogenleiteinrichtung



Ansprüche

1. Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Bogenanleger, der einem Bogentrenner zum Vereinzeln der Bogen oder Vorlaufbogen von einem Stapel und unterstützt durch Taktrollen zum Transportieren der vereinzelten Bogen oder Vorlaufbogen in eine Transportrichtung zu einem Saugbändertisch aufweist, von dem die Bogen oder Vorlaufbogen zu einem Anlegtisch und von diesem zur bogenverarbeitenden Maschine transportiert werden, wobei eine das Höhenniveau des Stapels erfassende Abtasteinrichtung vorgesehen ist und der Antrieb des Bogenanlegers durch Einzelantriebe erfolgt, die mittels einer Verarbeitungselektronik, welche mit einer Steuereinrichtung der nachgeordneten Maschine verknüpft ist, gesteuert werden, gekennzeichnet durch folgende Merkmale

- nach dem Stillsetzen des Bogenanlegers (1) und dem Trennen der Verknüpfung zwischen Verarbeitungselektronik (33) und Maschinensteuerung (34) wird eine Blas- und Saugluftzufuhr zu dem Bogentrenner (12) und zu im hinteren Bereich des Stapels (9) vorgesehenen Bläsern (36) unterbrochen,

- der Bogentrenner (12) wird vom Stapel (9) abgehoben,

- der einer im vorderen Bereich des Stapels (9) vorgesehenen Klappenwelle (21) zugeordnete dritte Einzelantrieb (31)

- und der die Saugbänder (26) des Saugbändertischs (2) über eine Antriebswalze (23) treibende zweite Einzelantrieb (28) werden aktiviert,

- dabei wird die Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs (28) umgekehrt,

- aus einem dem Saugbändertisch (2) zugeordneten Vorlaufbogenbehälter (37) wird eine vorbestimmte Anzahl von Vorlaufbogen (38) vereinzelt und den Saugbändern (26) zugeführt,

- die die Vorlaufbogen (38) entgegen der Transportrichtung (17) auf den Stapel 9 fördern.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zweiten Einzelantrieb (28) Taktrollen (29) angetrieben werden, die die Vorlaufbogen (38) gegen die Antriebswalze (23) führen.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebswalze (23) und der Klappenwelle (21) eine Blasluftzuführung vorgesehen ist, durch die die zum Stapel (9) transportierten Vorlaufbogen (38) etwa entgegen der Transportrichtung (17) unterblasen werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die entgegen der Transportrichtung (17) geförderten Vorlaufbogen (38) durch die Bewegung der Klappenwelle (21) auf den Stapel (9) und mit der Hinterkante gegen an der Hinterseite des Stapels (9) befindliche Hinterkantenanschläge (15) transportiert werden.
 
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf den Stapel (9) geförderten Vorlaufbogen (38) durch seitlich dem Stapel (9) zugeordnete Seitenbleche (20) und/oder Führungselemente (20.1) nach den Seitenkanten ausgerichtet werden.
 
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass während des Förderns der Vorlaufbogen 38) auf den Stapel (9) das Höhenniveau des Stapels (9) durch die Abtasteinrichtung (18) erfasst und der Stapel (9) abgesenkt werden kann.
 
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet durch folgende Merkmale

- nach dem Ablegen der Vorlaufbogen (38) auf dem Stapel (9) werden die Einzelantriebe (28; 31) stillgesetzt und die Blasluftzufuhr zum Unterblasen der Bogen (8) in einer Richtung etwa entgegen der Transportrichtung (17) wird unterbrochen,

- die Blas- und Saugluftzufuhr zum Bogentrenner (12) sowie die Blasluftzufuhr zu den Bläsern (36) wird zugeschaltet und der Bogentrenners (12) zum Stapel (9) zurückgeführt,

- die Einzelantriebe (19,28,31) werden in ihrer ursprünglichen Drehrichtung aktiviert und die Vorlaufbogen (38) in Transportrichtung (17) gefördert und vor dem Einlaufen der Vorlaufbogen (38) in die bogenverarbeitende Maschine wird die Verarbeitungselektronik (33) mit der Maschinensteuerung (34) verknüpft.


 
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlaufbogen (38) mittels einer Saugwalze (44) aus dem Vorlaufbogenbehälter (37) vereinzelt werden.
 
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugwalze (44) durch einen vierten Einzelantrieb (45) angetrieben wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 1, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzelantrieb (45) von der Verarbeitungselektronik (33) angesteuert wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlaufbogen (38) mit einer Geschwindigkeit an die Saugbänder (26) übergeben werden, die kleiner oder gleich der Geschwindigkeit der Saugbänder (26) ist.
 




Zeichnung