[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen
zu einer bogenverarbeitenden Maschine mit einem Bogenanleger, der einen Bogentrenner
zum Vereinzeln der Bogen oder Vorlaufbogen von einem Stapel und unterstützt durch
Taktrollen zum Transportieren der vereinzelten Bogen oder Vorlaufbogen in eine Transportrichtung
zu einem Saugbändertisch aufweist, von dem die Bogen oder Vorlaufbogen zu einem Anlegtisch
und von diesem zur bogenverarbeitenden Maschine transportiert werden, wobei eine das
Höhenniveau des Stapels erfassende Abtasteinrichtung vorgesehen ist und der Antrieb
des Bogenanlegers durch Einzelantriebe erfolgt, die mittels einer Verarbeitungselektronik,
welche mit einer Steuereinrichtung der nachgeordneten Maschine verknüpft ist, gesteuert
werden.
Bei derartigen bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere bei Bogendruckmaschinen
ist es üblich, beim Verarbeiten von Vorlaufbogen diese abzuzählen und von Hand auf
den im Bogenanleger befindlichen Stapel aufzulegen. Dazu ist es erforderlich, den
Bogentrenner von der Oberseite des Stapels abzuheben und/oder den Stapel abzusenken.
Nach dem Aufbringen und Ausrichten der Vorlaufbogen auf dem Stapel wird dieser mit
seiner Oberseite einem Arbeitsniveau angepasst und der Bogentrenner der Oberseite
des Stapels wieder angenähert. Danach können die Vorlaufbogen vom Stapel vereinzelt
und der bogenverarbeitenden Maschine zugeführt werden.
Diese Verfahrensweise ist umständlich und aufwändig.
[0002] Aus der DE 34 01 724 C2 ist es, um Vorlaufbogen verarbeiten zu können, bekannt, auf
einem ersten Bogenanleger mit einem Bändertisch einen zweiten, modifizierten Bogenanleger
mit einem Bändertisch anzuordnen und in diesem zweiten Bogenanleger die Vorlaufbogen
zu stapeln. Die Enden der beiden Fördertische sind im Übergabebereich zur bogenverarbeitenden
Maschine in einem geringen Abstand zueinander angeordnet. Zwischen den Bogenanlegern
ist eine Antriebsverbindung herstellbar und durch eine Betriebsablaufschaltung können
wahlweise Bogen oder Vorlaufbogen abgefördert und der bogenverarbeitenden Maschine
zugeführt werden. Der Betriebsablaufschaltung ist eine Vorwahleinrichtung zugeordnet,
mit der die Anzahl der abzufördernden Vorwahlbogen eingestellt werden kann.
Diese Vorrichtung bedingt einen hohen gerätetechnischen Aufwand.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder
Vorlaufbogen zu schaffen, das mit einem geringen Aufwand zu realisieren ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, mit einfachen Mitteln eine vorbestimmte
Anzahl von Vorlaufbogen auf den aus Bogen für den Fortdruck bestehenden Stapel zu
fördern und diese dann der bogenverarbeitenden Maschine zuzuführen.
[0006] An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- einen Bogenanleger mit einem Anlagedruckwerk in Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Bogenanleger gem. Fig. 1 mit einer Vorlaufbogenzuführung.
[0007] In der Fig. 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem Saugbändertisch 2 dargestellt. Dem
Saugbändertisch 2 sind ein Anlegtisch 3 mit Vordermarken 4, eine Schwinganlage 5 und
ein Anlegzylinder 6 eines Anlagedruckwerks 7 einer Bogendruckmaschine nachgeordnet.
Im Bogenanleger 1 ist ein aus den Bogen 8 bestehender Stapel 9 auf einer Stapelplatte
10 positioniert. Die Stapelplatte 10 ist an Transportmitteln 11 befestigt, die mit
einem nicht dargestellten Aufzug verbunden sind. Der Oberseite des Stapels 9 ist ein
Bogentrenner 12 zugeordnet. Der Bogentrenner 12 weist Trennsauger 13 und Transportsauger
14 sowie Hinterkantenanschläge 15 auf. Der Bogentrenner 12 ist mittels eines Stellantriebs
16 höhenverstellbar im Bogenanleger 1 vorgesehen. Darüber hinaus kann der Bogentrenner
12 zur Formatanpassung in oder entgegen einer Transportrichtung 17 verschoben werden.
Dem Bogentrenner 12 ist im Ausführungsbeispiel eine das Höhenniveau des Stapels 9
erfassende Abtasteinrichtung 18 zugeordnet. Die Abtasteinrichtung 18 kann auch beliebig
an anderen Stellen des Bogenanlegers 1 vorgesehen sein. Der Antrieb des Bogentrenners
12 erfolgt mittels eines ersten Einzelantriebs 19, der z.B. als Elektromotor ausgebildet
sein kann. An der Hinterseite und ggf. an den Seiten des Stapels 9 sind weiterhin
Bläser 36 vorgesehen zum Vorlockern der Bogen 8 auf dem Stapel 9 sowie zum Unterblasen
der Bogen 8 beim Transport. Um ein die Bogen 8 tragendes Luftpolster ausbilden zu
können, sind seitlich am Stapel 9 Seitenbleche 20 angeordnet. Es ist aber auch möglich,
lediglich dem Stapel 9 seitlich begrenzende Führungselemente 20.1 zuzuordnen.
[0008] An der Vorderseite des Stapels 9 erstreckt sich über die Breite des Stapels 9 eine
Klappenwelle 21, deren Antrieb von einem dritten Einzelantrieb 31 erfolgt, und dieser
nachgeordnet ist eine Blasstange 22, deren Blasrichtung etwa entgegen einer Transportrichtung
17 verläuft.
Der der Blasstange 22 nachgeordnete Saugbändertisch 2 besteht aus einer Antriebswalze
23 und einer Umlenkwalze 24, zwischen denen ein Saugkasten 25 vorgesehen ist, wobei
die Walzen 23, 24 von mindestens einem Saugband 26 umschlungen sind. Das Saugband
26 wird durch Spannwalzen 27 gespannt. Das Saugband 26 ist auf bekannte Weise mit
Saugöffnungen versehen, die mit im Saugkasten 25 vorgesehenen Saugbohrungen bei ihrer
Bewegung in Transportrichtung 17, angetrieben durch die Antriebswalze 23, in Wirkverbindung
gelangen. Die Antriebswalze 23 wird von einem zweiten Einzelantrieb 27, z.B. von einem
Elektromotor, angetrieben. Mit der Antriebswalze 23 korrespondieren Taktrollen 29,
die periodisch innerhalb eines Arbeitstaktes gegen die Antriebswalze 23 gesteuert
werden.
Gegen den dem Saugbändertisch 2 nachgeordneten Anlegtisch 3 werden aus einer unter
dem Anlegtisch 3 gelegenen Rastposition die Vordermarken 4 in eine Arbeitsposition
gesteuert. Dem Anlegtisch 3 ist eine Kontrolleinrichtung 32 zugeordnet. Die dem Anlegtisch
3 nachgeordnete Schwinganlage 5 weist ein Bogenhaltesystem 30 auf und führt eine Schwenkbewegung
zwischen dem Anlegtisch 3 und dem Anlegzylinder 6 des Anlagedruckwerks 7 aus.
Die Bogenvereinzelungs- sowie Bogenfördermittel antreibende Einzelantriebe 19, 28,
31, der Stellantrieb 16 und die Kontrolleinrichtung 32, wobei weitere Antriebe oder
Mess- und Steuereinrichtungen im Bogenanleger 1 vorgesehen sein können, sind mit einer
Verarbeitungselektronik 33 des Bogenanlegers 1 verbunden, die mit einer Steuerung
34 der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine verknüpft ist. Der Bogenanleger
1 wird über die Maschinensteuerung 34 und die Verarbeitungselektronik 33 synchron
der Maschine nachgeführt
Dazu kann z.B. dem Anlegzylinder 6 ein Drehwinkelgeber 35 zugeordnet sein, der mit
der Maschinensteuerung 34 verbunden ist. Die Einzelantriebe 19, 28, 31 laufen synchron
zueinander sowohl über 360° einer Eintourenwelle als auch innerhalb einer Zeiteinheit.
[0009] In Fig. 2 ist gezeigt, dass über dem Saugbändertisch 2 ein Vorlaufbogenbehälter 37
vorgesehen ist. Der Vorlaufbogenbehälter 37 ist durch nicht dargestellte Mittel gestellfest
dem Saugbändertisch 2 zugeordnet und kann als funktionelle Einheit um eine nicht dargestellte
vertikale Achse geschwenkt und damit aus dem Bereich des Saugbändertischs 2 verbracht
werden. Es ist auch möglich, den Vorlaufbogenbehälter 37 verschiebbar zu lagern, um
diesen bei Nichtgebrauch aus dem Bereich des Saugbändertischs 2 entfernen zu können.
Der Vorlaufbogenbehälter 37 dient zur Aufnahme von Vorlaufbogen 38 und besteht aus
einer Grundplatte 39, die auf ihrer den Vorlaufbogen 38 zugewandten Seite mit Kugelblasdüsen
versehen ist. Im dem Bogenanleger 1 zugewandten Bereich des Vorlaufbogenbehalters
37 sind Vorderkantenanschläge 40 vorgesehen, die in einem Abstand zur Grundplatte
39 angeordnet sind, so dass auf der Grundplatte 39 aufliegende Vorlaufbogen 38 aus
dem Vorlaufbogenbehälter 37 geführt werden können, wobei zusätzlich eine Bogenleiteinrichtung
47 vorgesehen sein kann, die eine Verbindung zwischen Grundplatte 39 und Saugbändertisch
2 realisiert. Den Vorderkantenanschlägen 40 sind federnde Abstreifzungen 41 zugeordnet,
die höhenverstellbar ausgeführt sind. Seitlich ist der Vorlaufbogenbehälter 32 mit
Seitenanschlägen 42 und auf der dem Bögenanleger 1 abgewandten Seite mit Hinterkantenanschlägen
43 versehen. Die Seiten- und die Hinterkantenanschläge 42, 43 sind verschiebbar der
Grundplatte 39 zugeordnet, so dass diese auf das jeweils zur Verarbeitung gelangende
Format eingestellt werden können. Die Seitenanschläge 42, die Hinterkantenanschläge
43 und die Vorderkantenanschläge 40 sind auf der zu den Vorlaufbogen 38 gerichteten
Seite im unteren Abschnitt mit Blasdüsen versehen zum Vorlockern der im Vorlaufbogenbehälter
37 befindlichen Vorlaufbogen 38. Im Bereich der Vorderkantenanschläge 40 ist in der
Grundplatte 39 eine Aussparung vorgesehen, in der eine Saugwalze 44 gelagert ist.
Die Saugwalze 44 kann durch einen vierten Einzelantrieb 45 über einen Freilauf 46
angetrieben werden. Der vierte Einzelantrieb 45 wird von der Verarbeitungselektronik
33 des Bogenanlegers 1 angesteuert.
Bei einem taktsynchronen Nachführen des Bogenanlegers 1 wird von den Trennsaugern
13, angetrieben durch den dem Bogentrenner 12 zugeordneten ersten Einzelantrieb 19,
der jeweils oberste Bogen 8 vom Stapel 9 vereinzelt und an die Transportsauger 14
übergeben, welche die vereinzelten Bogen 8 in Transportrichtung 17 fördern. Das Vereinzeln
der Bogen 8 wird dadurch unterstützt, dass durch Bläser 36 der Stapel 9 aufgelockert
und durch weitere Bläser 36 der jeweils von den Transportsaugern 14 geförderte Bogen
8 unterblasen wird. Die von den Transportsaugern 14 geförderten Bogen 8 werden von
den taktmäßig aufsetzenden Taktrollen 29 gegen die Antriebswalze 23 geführt und danach
von den Transportsaugern 14 freigegeben. Dabei wird die Klappenwelle 21, angetrieben
durch den dritten Einzelantrieb 31, aus der Bahn der Bogen 8 geschwenkt und die Blasluftzufuhr
zur Blasstange 22 ist unterbrochen. Die von den Taktrollen 29 gegen die Antriebswalze
23 geführten Bogen 8 werden von den Saugbändern 26, die über den Saugkasten 26 ständig
mit Unterdruck beaufschlagt werden, erfasst und unterlappt auf den Anlegtisch 3 sowie
mit der Vorderkante gegen die in Arbeitsposition befindlichen Vordermarken 4 transportiert,
wobei die Bogen 8 durch die Kontrolleinrichtung 32 detektiert werden.
Soll eine Anzahl von Vorlaufbogen 38 in die bogenverarbeitende Maschine gefördert
werden, wird die Bogenzufuhr vom Bogenanleger 1 unterbrochen, die Verknüpfung zwischen
Maschinensteuerung 34 und Verarbeitungselektronik 33 gelöst sowie der Bogenanleger
1 stillgesetzt, wobei auch die Saug- und Blasluftzufuhr zum Bogentrenner 12 und die
Blasluftzufuhr zu den Bläsern 36 unterbrochen, während der Saugkasten 25 weiter mit
Unterdruck beaufschlagt wird. Nachfolgend wird über eine in der Verarbeitungselektronik
33 integrierte Vorwahleinrichtung die Anzahl der der bogenverarbeitenden Maschine
zuzuführenden Vorlaufbogen 38 und ein Startbefehl in die Verarbeitungselektronik 33
eingegeben. Dadurch wird mittels der Verarbeitungselektronik 33 der Stellantrieb 16
aktiviert und durch diesen der Bogentrenner 12 von der Oberfläche des Stapels 9 abgehoben:
Ebenfalls werden der zweite Einzelantrieb 28 und der dritte Einzelantrieb 31 aktiviert,
wobei die Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs 28 und damit die Drehrichtung der
die Saugbänder 26 führenden Antriebswalze 23 umgekehrt wird. Außerdem wird der vierte
Einzelantrieb 45 aktiviert und die dem Vorläufbogenbehälter 37 zugeordneten Blasdüsen,
Kugelventildüsen mit Blasluft und die Saugwalze 44 mit Saugluft beaufschlagt. Weiterhin
wird der Blasstange 22 Blasluft zugeführt. Da die Taktrollen 29 antriebsseitig mit
der Antriebswalze 23 verbunden sind, werden diese getaktet gegen die Antriebswalze
23 gesteuert. Prinzipiell ist es auch möglich, den Taktrollen 29 einen separaten Antrieb
zuzuordnen und diesen durch die Verarbeitungselektronik 33 anzusteuern.
Damit kann von der Saugwalze 44 der jeweils unterste Vorlaufbogen 38 erfasst und durch
den zwischen Grundplatte 39 sowie Vorderkantenanschlägen 40 gebildeten Spalt abgeführt
werden, wobei die Abstreifzungen 41 Doppelbogenentnahmen verhindern. Der jeweils von
der Saugwalze 44 vereinzelte Vorlaufbogen 38 wird von der Bogenleiteinrichtung 47
geführt auf den Saugbändertisch 2 gefördert und von den Saugbändern 26 erfasst. Durch
die Saugwalze 44 wird eine Transportgeschwindigkeit realisiert, die gleich oder geringfügig
niedriger ist als die Transportgeschwindigkeit der Saugbänder 26, so dass die Vorlaufbogen
38 von den Saugbändern 26 aus dem Vorlaufbogenbehälter 37 gezogen werden können, wobei
der Freilauf 46 anspricht. Der von den Saugbändern 26 erfasste Vorlaufbogen 38 wird
entgegen der Transportrichtung 17 auf den Stapel 9 transportiert. Dabei wird der Transport
unterstützt durch die Taktrollen 29, die taktweise abgesenkt werden, und durch die
Klappenwelle 21, die mittels ihrer Schwenkbewegung den jeweiligen Vorlaufbogen 38
auf den Stapel 9 schiebt.
[0010] Der Transport der Vorlaufbogen 38 zum Stapel 9 wird unterstützt durch den von der
Blasstange 22 ausgehenden, etwa entgegen der Transportrichtung 17 gerichtet verlaufenden
Blasluftstrom. Auf dem Stapel 9 werden die Vorlaufbogen 38 durch die Hinterkantenanschläge
15 sowie durch die Seitenbleche 20 oder Führungselemente 20.1 zentriert.
Hat ein Vorlaufbogen 38 die Saugwalze 44 verlassen, wird der nunmehr unterste Vorlaufbogen
38 im Vorlaufbogenbehälter 37 abgeführt, bis die vorgegebene Anzahl von Vorlaufbogen
38 erreicht ist. Danach wird der vierte Einzelantrieb 45 stillgesetzt, während die
Saugbänder 26 den letzten Vorlaufbogen 38 auf den Stapel 9 fördern. Ebenfalls kann
die Saugluft zur Saugwalze 44 und die Blasluftzufuhr zu den Düsen des Vorlaufbogenbehälters
37 unterbrochen werden. Durch die auf den Stapel 9 geförderten Vorlaufbogen 38 wird
das Höhenniveau des Stapels 9 verändert. Diese Veränderung wird von der Abtasteinrichtung
18 erfasst und der Stapel 9 mittels des nicht dargestellten Aufzugs abgesenkt und
so ein entsprechendes Arbeitsniveau eingehalten.
Nachdem der letzte Vorlaufbogen 38 auf dem Stapel 9 abgelegt wurde, werden der zweite
Einzelantrieb 28, damit die Saugbänder 26 und die Taktrollen 29, und der dritte Einzelantrieb
31 und so die Klappenwelle 21 stillgesetzt sowie die Blasluftzufuhr zur Blasstange
22 unterbrochen. Danach können die Vorlaufbogen 38 durch die Trennsauger 13 vom Stapel
9 vereinzelt und mit Hilfe der Transportsauger 14 in Transportrichtung 17 gefördert
werden.
Dazu wird durch den Stellantrieb 16 der Bogentrenner 12 in seine Arbeitsposition abgesenkt,
die Saug- und Blasluftzuführung zum Bogentrenner 12 sowie die Blasluftzufuhr zu den
Bläsern 36 aktiviert. Gleichzeitig werden die Einzelantriebe 19, 28, 31 aktiviert,
wobei die ursprüngliche Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs 28 wieder hergestellt
wird, so dass die Vorlaufbogen 38 vom Stapel 9 in Transportrichtung 17 abgefördert
und den Vordermarken 4 zugeführt werden können. Nach dem Ausrichten des ersten Vorlaufbogens
38 an den Vordermarken 4 wird die Verknüpfung zwischen der Verarbeitungselektronik
33 und der Maschinensteuerung 34 wieder hergestellt und der Bogenanleger 1 mit dem
Saugbändertisch 2 innerhalb eines Arbeitstaktes zugeschaltet.
Nach dem Abfördern der auf dem Stapel 9 befindlichen Vorlaufbogen 38 ist es möglich,
den Bogentrenner 12 stillzusetzen und damit das Zuführen von Bogen 8 zu vermeiden.
Danach können z.B. nochmals Vorlaufbogen 38 aus dem Vorlaufbogenbehälter 37 entnommen
und dem Stapel 9 zugeführt werden. Es ist aber auch möglich, nach dem Abfördern der
Vorlaufbogen 38 den Bogentrenner 12 nicht stillzusetzen, sondern ohne eine Lücke den
Vorlaufbogen 38 die Bogen 8 nachzuführen.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0011]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Saugbändertisch
- 3
- Anlegtisch
- 4
- Vordermarke
- 5
- Schwinganlage
- 6
- Anlegzylinder
- 7
- Anlagedruckwerk
- 8
- Bogen
- 9
- Stapel
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Transportmittel
- 12
- Bogentrenner
- 13
- Trennsauger
- 14
- Transportsauger
- 15
- Hinterkantenanschlag
- 16
- Stellantrieb
- 17
- Transportrichtung
- 18
- Abtasteinrichtung
- 19
- erster Einzelantrieb
- 20
- Seitenblech
- 20.1
- Führungselement
- 21
- Klappenwelle
- 22
- Blasstange
- 23
- Antriebswalze
- 24
- Umlenkwalze
- 25
- Saugkasten
- 26
- Saugband
- 27
- Spannwalze
- 28
- zweiter Einzelantrieb
- 29
- Taktrolle
- 30
- Bogenhaltesystem
- 31
- dritter Einzelantrieb
- 32
- Kontrolleinrichtung
- 33
- Verarbeitungselektronik
- 34
- Maschinensteuerung
- 35
- Drehwinkelgeber
- 36
- Bläser
- 37
- Vorlaufbogenbehälter
- 38
- Vorlaufbogen
- 39
- Grundplatte
- 40
- Vorderkantenanschlag
- 41
- Abstreifzungen
- 42
- Seitenanschlag
- 43
- Hinterkantenanschlag
- 44
- Saugwalze
- 45
- vierter Einzelantrieb
- 46
- Freilauf
- 47
- Bogenleiteinrichtung
1. Verfahren zum wahlweisen Zuführen von Bogen oder Vorlaufbogen zu einer bogenverarbeitenden
Maschine mit einem Bogenanleger, der einem Bogentrenner zum Vereinzeln der Bogen oder
Vorlaufbogen von einem Stapel und unterstützt durch Taktrollen zum Transportieren
der vereinzelten Bogen oder Vorlaufbogen in eine Transportrichtung zu einem Saugbändertisch
aufweist, von dem die Bogen oder Vorlaufbogen zu einem Anlegtisch und von diesem zur
bogenverarbeitenden Maschine transportiert werden, wobei eine das Höhenniveau des
Stapels erfassende Abtasteinrichtung vorgesehen ist und der Antrieb des Bogenanlegers
durch Einzelantriebe erfolgt, die mittels einer Verarbeitungselektronik, welche mit
einer Steuereinrichtung der nachgeordneten Maschine verknüpft ist, gesteuert werden,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- nach dem Stillsetzen des Bogenanlegers (1) und dem Trennen der Verknüpfung zwischen
Verarbeitungselektronik (33) und Maschinensteuerung (34) wird eine Blas- und Saugluftzufuhr
zu dem Bogentrenner (12) und zu im hinteren Bereich des Stapels (9) vorgesehenen Bläsern
(36) unterbrochen,
- der Bogentrenner (12) wird vom Stapel (9) abgehoben,
- der einer im vorderen Bereich des Stapels (9) vorgesehenen Klappenwelle (21) zugeordnete
dritte Einzelantrieb (31)
- und der die Saugbänder (26) des Saugbändertischs (2) über eine Antriebswalze (23)
treibende zweite Einzelantrieb (28) werden aktiviert,
- dabei wird die Drehrichtung des zweiten Einzelantriebs (28) umgekehrt,
- aus einem dem Saugbändertisch (2) zugeordneten Vorlaufbogenbehälter (37) wird eine
vorbestimmte Anzahl von Vorlaufbogen (38) vereinzelt und den Saugbändern (26) zugeführt,
- die die Vorlaufbogen (38) entgegen der Transportrichtung (17) auf den Stapel 9 fördern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zweiten Einzelantrieb (28) Taktrollen (29) angetrieben werden, die die Vorlaufbogen
(38) gegen die Antriebswalze (23) führen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Antriebswalze (23) und der Klappenwelle (21) eine Blasluftzuführung
vorgesehen ist, durch die die zum Stapel (9) transportierten Vorlaufbogen (38) etwa
entgegen der Transportrichtung (17) unterblasen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die entgegen der Transportrichtung (17) geförderten Vorlaufbogen (38) durch die Bewegung
der Klappenwelle (21) auf den Stapel (9) und mit der Hinterkante gegen an der Hinterseite
des Stapels (9) befindliche Hinterkantenanschläge (15) transportiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf den Stapel (9) geförderten Vorlaufbogen (38) durch seitlich dem Stapel (9)
zugeordnete Seitenbleche (20) und/oder Führungselemente (20.1) nach den Seitenkanten
ausgerichtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass während des Förderns der Vorlaufbogen 38) auf den Stapel (9) das Höhenniveau des
Stapels (9) durch die Abtasteinrichtung (18) erfasst und der Stapel (9) abgesenkt
werden kann.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- nach dem Ablegen der Vorlaufbogen (38) auf dem Stapel (9) werden die Einzelantriebe
(28; 31) stillgesetzt und die Blasluftzufuhr zum Unterblasen der Bogen (8) in einer
Richtung etwa entgegen der Transportrichtung (17) wird unterbrochen,
- die Blas- und Saugluftzufuhr zum Bogentrenner (12) sowie die Blasluftzufuhr zu den
Bläsern (36) wird zugeschaltet und der Bogentrenners (12) zum Stapel (9) zurückgeführt,
- die Einzelantriebe (19,28,31) werden in ihrer ursprünglichen Drehrichtung aktiviert
und die Vorlaufbogen (38) in Transportrichtung (17) gefördert und vor dem Einlaufen
der Vorlaufbogen (38) in die bogenverarbeitende Maschine wird die Verarbeitungselektronik
(33) mit der Maschinensteuerung (34) verknüpft.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlaufbogen (38) mittels einer Saugwalze (44) aus dem Vorlaufbogenbehälter (37)
vereinzelt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugwalze (44) durch einen vierten Einzelantrieb (45) angetrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzelantrieb (45) von der Verarbeitungselektronik (33) angesteuert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlaufbogen (38) mit einer Geschwindigkeit an die Saugbänder (26) übergeben
werden, die kleiner oder gleich der Geschwindigkeit der Saugbänder (26) ist.