[0001] Die Erfindung bezieht sich auf beliebige Waffenanlagen mit einem schweren Maschinengewehr
(SMG), vorzugsweise mit einem Kaliber von 12,7 mm, insbesondere auch auf ein gepanzertes
und bewaffnetes Fahrzeug, das sich aus den üblichen Teilen wie Antriebsmotor, Getrieben,
Radsätzen oder Kettenlaufwerk, einem Besatzungsraum und einem Gehäuse, das alle Ein-
und Anbauten aufnimmt, zusammensetzt, mit dieser Waffe.
[0002] Bei der Bewaffnung ist die Sicherheit der Waffenanlage bezüglich der Abfeuerung eine
grundlegend wichtige Funktion. Bei Fehlern in den Sicherheitsschaltkreisen oder den
zugehörigen Bauteilen muß die ungewollte Auslösung eines Schusses so weit überhaupt
möglich vermieden werden. Dies gilt für alle Arten der Bewaffnung mit Maschinenwaffen.
[0003] Die meisten Maschinenwaffen besitzen eine Einrichtung, die es ermöglicht, dass der
Waffenverschluss nach einem Einzelschuss oder Feuerstoß in der hinteren Endstellung
arretiert wird. Das bewirkt eine doppelte Sicherheit, da der Schlagbolzen im Verschluss
arretiert ist und der Verschluss selber in der hinteren Position gefangen ist.
[0004] Einige Waffen, zum Beispiel das schwere Maschinengewehr 12,7 mm, besitzen keine Sicherungseinrichtung,
die es erlaubt, den Verschluss entgegen der Schussrichtung hinten zu arretieren. Dabei
wird nach jeder Feuerunterbrechung eine Patrone in das Patronenlager zugeführt und
nur der Schlagbolzen arretiert.
[0005] Der Nachteil dieser Ausführung liegt vor allem darin, daß es bei einem Defekt im
Bereich der Schlagbolzenarretierung zu einer ungewollten Schussauslösung kommen kann,
einem katastrophalen Fehler mit oft schwerwiegenden Folgen. Außerdem kann bei dieser
Waffenausführung eine Umschaltung zwischen Einzel- und Dauerfauer nur manuell an der
Waffe vorgenommen werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, Waffen wie das schwere Maschinengewehr 12,7 mm sicherer
zu machen gegen das unbeabsichtigte Auslösen eines Schusses. Die bestehende Einrichtung
und Technik wird dabei nicht ersetzt, sondern zu einer doppelten Sicherheit aufgerüstet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die Waffe in einen Zustand
zu versetzen, bei welchem der Verschluß der Waffe sowohl nach einem einzelnen Schuss
als auch nach Beendigung eines Feuerstoßes so arretiert wird, dass sowohl der Schlagbolzen
als auch der gesamte Verschluß in einer definierten hinteren und gesicherten Lage
festgehalten werden. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, die Waffe unter Panzerschutz,
zum Beispiel fernbedient aus dem Innern eines Fahrzeugs heraus, wahlweise im Einzel-
oder im Dauerfeuer zu betreiben, ohne diese Umstellung von Hand an der Waffe vornehmen
zu müssen.
[0009] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass eine Waffe der beschriebenen Art eine
zusätzliche Sicherheitsstufe erreicht und damit auch als Waffe auf einer drehbaren
Lafette einsetzbar ist, was sonst aus Sicherheitsgründen vielfach nicht zugelassen
wird bei der Truppe. Weiterhin kann im Einzelfeuermodus geschossen werden, was eine
Voraussetzung für gewisse Anwendungsfälle ist und zu einer Munitionseinsparung führen
kann.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- in einem Blockschaltbild die Sicherungs- und Einzelfeuervorrichtung für schwere Maschinengewehre
(SMG)
[0011] Figur 1 zeigt eine Maschinenwaffe 1 mit einem Rohr 2, einem Abfeuerschieber 3, welcher
seitlich an der Waffe sitzt und bewegt wird, und einem Verschluss 5 mit einer davor
liegenden Patrone 4, wobei alle nicht im Zusammenhang wesentlichen Details weggelassen
sind. Im Verschluß ist ein Schlagbolzen 6 angedeutet. Ein fremdkraftbetätigtes Verstellelement
8 kann den Verschluß 5 mittels eine Hebelgetriebes in der gezeigten hinteren Stellung
arretieren oder freigeben. Ein Lagesensor 7 überwacht die Stellung des Verschlusses
5. Ein zweites Verstellelement 11 kann den Abfeuerschieber 3 mittels eines Hebels
12 freigeben oder festhalten und sichern. Mittels einer Handbetätigung 9 und Notabfeuerung
kann die Waffe 1 ohne Fremdkraftenergie abgefeuert werden. Dazu werden die Betätigungsglieder
8 und 11 mittels Betätigungszügen 10 von der Handbetätigung 9 betätigt. Melde- und
Bedienelemente für Stellungsüberwachung der Fangvorrichtung 14, Warnung 15, Abfeuerknopf
16, Umschaltung Einzel-/ Dauerfeuer 17, weitere Sicherheitskreise aus einem Fahrzeug
18 und Sensorsignal Verschluß 19 werden auf eine Steuerung 13 geführt und können die
Befehlssignale Abfeuerung 20 und Verschlußfreigabe 21 auslösen.
[0012] Zusätzlich zum vorhandenen Abfeuer-Elektromagnet 11 als Betätigung wird eine weitere
fremdkraftbetriebene Betätigung 8, zum Beispiel ein weiterer Elektromagnet, im Bereich
der manuellen Abfeuereinrichtung am hinteren Ende der Waffe 1 oder an einer anderen
geeigneten Stelle angebracht zur Erhöhung der Sicherheit. Eine zum Beispiel elektronische
Steuerung 13 nimmt die Fernbedien- und Sensorsignale 14, 16, 17, 18, 19 als Eingänge
auf und steuert die Ausgänge 20, 21, welche mit den Betätigungen 8, 11 verbunden sind,
sowie im Störfall die Meldeleuchte 15 an. Die Position des Verschlusses wird permanent
mittels Sensor 7 zur weiteren Erhöhung der Sicherheit überwacht.
[0013] Für das Auslösen eines Einzelschusses gibt die Steuerung 13 mittels der Betätigung
8 zunächst den Verschluss 5 frei bis der Lagesensor 7 erkennt, dass der Verschluss
die hintere Fangposition verlassen hat. Anschließend schaltet die Steuerung 13 die
Betätigung 8 aus und erst wenn die Stellungsüberwachung 14 der Fangvorrichtung so
ist, dass der Verschluss wieder gefangen werden kann, wird die Abfeuerbetätigung 11
von der Steuerung 13 angesteuert. Damit wird gewährleistet, dass ein einzelner Schuß
ausgelöst werden kann und der Verschluß nach einem Einzelschuß immer sicher in der
hinteren Fangposition arretiert wird. Sobald sich der Verschluß 5 nach vorn in Richtung
Rohr 2 bewegt, wird die Einzelschußbetätigung 8 wieder deaktiviert und der Verschluß
wird nach Abgabe eines Schusses nach dem Rücklauf in die hintere Position sicher gefangen
und festgehalten.
[0014] Beim Auslösen einer Feuersalve werden beide Betätigungen 8, 11 gleichzeitig dauernd
von der Steuerung 13 angesteuert. Am Ende des Feuerstosses wird der Abfeuermagnet
bzw. die Betätigung 11 erst dann deaktiviert, wenn die Überwachung der Verschluß-Fangvorrichtung
14 signalisiert, dass der Verschluss 5 gefangen werden kann, und wenn zusätzlich der
Lagesensor 7 erkennt, dass der Verschluß die hintere Fangposition erreicht hat. Damit
wird gewährleistet, daß der Verschluß nach einem Feuerstoß (Dauerfeuer) immer sicher
in der hinteren Fangposition arretiert wird, und damit wird die doppelte Sicherung
wieder hergestellt.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 1
- Maschinenwaffe
- 2
- Rohr
- 3
- Abfeuerschieber
- 4
- Patrone
- 5
- Verschluss
- 6
- Schlagbolzen
- 7
- Lagesensor
- 8
- Verstellelement
- 9
- Handbetätigung
- 10
- Betätigungszüge
- 11
- 2. Verstellelement
- 12
- Hebel
- 13
- Steuerung
- 14
- Fangvorrichtung
- 15
- Warnung / Meldeleuchte
- 16
- Abfeuerkopf
- 17
- Dauerfeuer
- 18
- Fahrzeug
- 19
- Sensor-Signal-Verschluss
- 20
- Abfeuerung /Ausgang
- 21
- Verschlussfreigabe / Ausgang
1. Vorrichtung für die Erhöhung der Sicherheit bei der Bedienung und Schußauslösung eines
schweren Maschinengewehrs oder einer gleichartigen Waffe, insbesondere auf einer Lafette
und auf einem militärischen Fahrzeug mit einem Radfahr- oder Kettenlaufwerk und einem
Antrieb zur Fortbewegung sowie einem Fahrzeugaufbau zur Aufnahme und Einbau aller
Komponenten für den Betrieb des Fahrzeugs einschliesslich einer Fahrzeugbesatzung
und einschliesslich einer Abfeuereinrichtung für die Waffe mit einem Abfeuer-Elektromagnet
(11) oder einer gleichartigen Betätigung und mit einer manuellen Notbetätigung (9),
welche ohne Fremdkraft mittels Betätigungszug (10) die Waffe abfeuern kann,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiteres mit Fremdkraft betriebenes Betätigungselement (8) am hinteren Ende der
Waffe (1) angebracht wird und dieses Element als Einzelschussschalter den Verschluss
(5) in der hintersten Rücklaufposition entgegengesetzt zum Rohr (2) mittels eines
Hebelgetriebes fangen und festhalten oder auch loslassen und entriegeln kann entsprechend
der Schalterposition.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Notbetätigung (9) so erweitert wird, dass auch die weitere Betätigung (8) bei
Ausfall der Fremdkraft mittels Notbetätigung (9) verstellt werden und die Waffe (1)
abgefeuert werden kann.
3. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass eine elektronische oder andere Steuerung (13) mit Verarbeitung von Eingangssignalen
wie Stellung der Verschluss-Fangvorrichtung (14), Abfeuerknopf (16), Umschalter Einzel-/
Dauerfeuer (17), Sicherheitskreise (18) und Verschluß-Sensor (19) mittels Ausgangssignalen
Abfeuerung (20) und Verschlußfreigabe (21) die Betätigungslemente Abfeuermagnet (11)
und Verschlußfreigabemagnet (8) ansteuert.
4. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Signalüberwachung in der Steuerung (13) erfolgt, welche bei einer Störung der
Signale oder Funktion eine Warnleuchte (15) ansteuert und die Betätigung der Waffe
abschaltet, indem zum Beispiel die Versorgungsspannung der Abfeuerung (11) und der
Verschlußfreigabe (8) unterbrochen wird.
5. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Auslösen eines Einzelschusses die Steuerung (13) mittels Betätigung (8) zuerst
den Verschluss (5) freigibt bis ein Lagesensor (7) erkennt, dass der Verschluss (5)
die hintere Fangposistion verlassen hat, und anschließend die Betätigung (8) ausgeschaltet
wird bis die Stellungsüberwachung der Fangvorrichtung (14) die Fangbereitschaft meldet,
worauf der Abfeuermagnet (11) von der Steuerung (13) für die Schussauslösung betätigt
wird.
6. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass für das Auslösen eines Feuerstosses die Steuerung (13) beide Betätigungen (8, 11)
gleichzeitig für die Dauer des Feuerstosses ansteuert und am Ende des Feuerstosses
die Betätigung (11) erst dann deaktiviert wird, wenn die Stellungsüberwachung der
Fangvorrichtung (14) die Fangbereitschaft gemeldet hat und ein zusätzlicher Lagesensor
(7) erkennt, dass der Verschluss (5) die hintere Fangposition erreicht hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sensor (7) die Position des Verschlusses (5) in der Waffe (1) feststellt und
permanent überwacht.