[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb von Rollsystemen
und Hubsystemen.
[0002] Derartige Rollsysteme können insbesondere von Rollläden, Rolltoren, Jalousien, Markisen
und Filmleinwänden gebildet sein. Generell wird ein derartiges Rollsystem mittels
eines Antriebs, insbesondere eines Elektromotors angetrieben, wodurch das Rollsystem
je nach Ansteuerung eine Aufwärtsbewegung oder eine Abwärtsbewegung durchführt. Bei
einer Markise ist die Abwärtsbewegung als Ausfahrbewegung und die Aufwärtsbewegung
als Einfahrbewegung ausgebildet. Bei Rollläden und Rolltoren bedeutet eine Aufwärtsbewegung
ein Öffnen eines Fensters, eines Tores oder dergleichen, während mit der Abwärtsbewegung
ein Schließvorgang durchgeführt wird.
[0003] Hubsysteme dieser Art sind generell Systeme mit linear geführten Betätigungselementen,
welche beispielsweise als Antriebe Linearmotoren aufweisen. Diese Systeme führen Hubbewegungen
aus, wobei diese generell als linear geführte Bewegungen zu verstehen sind. Ein Beispiel
für ein derartiges Hubsystem ist ein Kipptor.
[0004] Bekannte Systeme dieser Art werden berührungslos gesteuert, wobei insbesondere Funksysteme
zur Steuerung der Rollsysteme oder Hubsysteme eingesetzt werden. Derartige Funksysteme
umfassen Sende-Empfangseinheiten mit einem in einem Handgerät integrierten Sender
und einem dem jeweiligen Antrieb eines Rollsystems oder Hubsystems zugeordneten Empfänger.
[0005] Durch Betätigen von Bedientasten am Handgerät sendet der Sender Sendesignale zum
Empfänger, wodurch die Bewegung des Rollsystems oder Hubsystems steuerbar ist.
[0006] Bei einer Mehrfachanordnung von Rollsystemen oder Hubsystemen werden die einzelnen
Rollsysteme oder Hubsysteme über separate Sender gesteuert, wobei vorzugsweise jedem
Sender ein Empfänger zugeordnet ist.
[0007] Eine Schwierigkeit besteht bei derartigen Anordnungen darin, eine geeignete Zuordnung
der Sender zu den einzelnen Empfänger zu definieren. Typischerweise kann eine derartige
Zuordnung in einer Einlernphase erfolgen, in dem von einem Sender in den zugeordneten
Empfänger eine Identifikationsnummer oder dergleichen eingegeben wird, anhand derer
der Sender identifizierbar ist.
[0008] Dieses Verfahren ist unproblematisch, solange nur ein Sender-Empfängerpaar existiert,
da dann die Zuordnung des Empfängers auf den einzulernenden Sender eindeutig ist.
Für den Fall, dass mehrere Rollsysteme oder Hubsysteme vorgesehen sind, welche mit
separaten Sender-Empfängerpaaren gesteuert werden, ist eine derartige eindeutige Zuordnung
nur dann gegeben, wenn die Stromversorgung für die Rollsysteme oder Hubsysteme einzeln
zu- und abschaltbar sind. Nur dann kann während der Einlernphase eine eindeutige Zuordnung
eines Senders zu einem Empfänger dadurch hergestellt werden, wenn allein das Rollsystem
oder Hubsystem mit dem einzulesenden Empfänger an eine Stromversorgung angeschlossen
ist, alle anderen Rollsysteme oder Hubsysteme durch Abschalten ihrer Stromversorgung
jedoch ausgeschaltet sind. In der Praxis ist diese Konfiguration jedoch nur in den
seltensten Fällen realisierbar, da alle Rollsysteme an eine gemeinsame Stromversorgung
angeschlossen sind.
[0009] Aus der EP 0 867 848 B1 ist ein System von Rolltoren und dergleichen bekannt, die
berührungslos mittels Sender-Empfängerpaaren gesteuert werden, in dem der jeweilige
Sender Funksignale an den einem Rolltor zugeordneten Empfänger sendet. Damit der Sender
nur den jeweils zugeordneten Empfänger ansteuert, muss in diesem in einer Einlemphase
eine Identifikationsnummer hinterlegt werden, welche zur Identifizierung des zugeordneten
Senders dient. Hierzu ist der Einsatz eines zweiten Senders notwendig, mittels dessen
eine Prüf-Identifikationsnummer in den zu parametrierenden Empfänger eingelesen wird.
Diese Prüf-Identifikationsnummer muss im Empfänger als Parameterwert hinterlegt sein.
Sobald der Empfänger die Prüf-Identifikationsnummer empfängt, wird dieser in einen
Einlernmodus gesetzt, in welchem dieser von dem zugeordneten Sender dessen Identifikationsnummer
eingelesen bekommt.
[0010] Nachteilig bei diesem Verfahren ist zum einen, dass zur Durchführung des Einlernvorgangs,
bei welchem ein Empfänger auf einen bestimmten Sender eingelernt wird, ein weiterer
Sender benötigt wird.
[0011] Dies führt zu einem unerwünscht hohen Bedienungsaufwand bei der Durchführung des
Einlernvorgangs.
[0012] Weiterhin ist nachteilig, dass die Prüf-Identifikationsnummer des zusätzlichen Senders
zunächst in dem Empfänger eingelernt werden muss. Dies setzt einen weiteren Einlernvorgang
voraus, bei welchem zudem geeignete Bedienelemente auf der Empfängerseite vorgesehen
werden müssen. Diese Bedienelemente führen zu einem erhöhten konstruktiven Aufwand
auf der Empfängerseite.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art bereitzustellen, um eine möglichst einfache Inbetriebnahme
für eine berührungslos gesteuerte Anordnung von Rollsystemen und Hubsystemen zu gewährleisten.
[0014] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 2 und 15 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0015] Die Erfindung betrifft eine Anordnung von Rollsystemen oder Hubsystemen, wobei jedes
Rollsystem oder Hubsystem mittels eines Senders angesteuert wird, in dem dieser Sendesignale
in einen dem Antrieb des jeweiligen Rollsystems oder Hubsystems zugeordneten Empfänger
einspeist. Durch Ausgabe eines Startsignals mittels eines Senders werden die Empfänger
der Rollsysteme oder Hubsysteme in einen Einlernmodus gesetzt, in welchem die Rollsysteme
oder Hubsysteme unabhängig voneinander jeweils eine zyklische Referenzbewegung ausführen.
Der Empfänger eines Rollsystems oder Hubsystems wird dem Sender zugeordnet, wenn dieser
innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters innerhalb eines Zyklus der Referenzbewegung
ein vom Sender ausgesandtes Aktivierungssignal empfängt.
[0016] Die Erfindung ist in gleicher Weise für Rollsysteme und Hubsysteme anwendbar. Im
Folgenden wird die Erfindung allein für den Einsatz von Rollsystemen erläutert, wobei
diese Ausführungen in gleicher Weise für Hubsysteme gültig sind.
[0017] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass die Zuordnung eines Senders zu
einem der Empfänger der einzelnen Rollsysteme anhand der von den Rollsystemen durchgeführten
Referenzbewegungen erfolgt, welche durch das Aussenden des Startsignals des jeweils
einzulernenden Senders an die einzelnen Empfänger der Rollsysteme ausgelöst werden.
Wesentlich hierbei ist, dass die zyklischen Referenzbewegungen für alle Rollsysteme
zwar dieselben sind, diese jedoch unabhängig voneinander erfolgen, wobei diese insbesondere
phasenversetzt zueinander erfolgen.
[0018] Beispielsweise besteht ein Zyklus einer Referenzbewegung in einer Aufwärtsbewegung
und einer Abwärtsbewegung eines Rollsystems, welche jeweils durch eine Pause getrennt
sind. Dabei ist die Dauer einer Aufwärtsbewegung vorzugsweise identisch mit der Dauer
der folgenden Abwärtsbewegung. Da zur Durchführung dieser Referenzbewegungen der Rollsysteme
separate Antriebe und Steuereinheiten in den einzelnen Rollsystemen vorgesehen sind,
werden durch stets vorhandene Toleranzen in diesen Komponenten die Referenzbewegungen
mit zeitlich veränderlichen Phasenversätzen ausgeführt.
[0019] Für den beispielhaft genannten Zyklus bedeutet dies, dass dann, wenn ein Rollsystem
aus seinem unteren Endpunkt eine nächste Aufwärtsbewegung startet, die anderen Rollsysteme
beispielsweise stillstehen oder sich gerade in einer Abwärtsbewegung befinden.
[0020] Die Zuordnung des einzulernenden Senders zu einem vorgegebenen Empfänger erfolgt
dadurch, dass dieser Empfänger von dem Sender innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters
das Aktivierungssignal empfängt.
[0021] Entscheidend hierbei ist, dass dieses Zeitfenster für die den Sender bedienende Bedienperson
anhand der ihr bekannten Referenzbewegung identifizierbar ist.
[0022] Für den beispielhaft genannten Zyklus kann das Zeitfenster gerade mit Beginn einer
Aufwärtsbewegung eines Rollsystems in der Rechnereinheit dieses Rollsystems geöffnet
werden.
[0023] Die Bedienperson braucht dann lediglich die Referenzbewegungen der einzelnen Rollsysteme
verfolgen. Sobald das von ihm auszuwählende Rollsystem gerade innerhalb eines Zyklus
der Referenzbewegung seine Aufwärtsbewegung startet, löst die Bedienperson vorzugsweise
mittels einer Bedientaste eines Handgerätes, in welchem der Sender integriert ist,
das Aussenden des Aktivierungssignals aus.
[0024] Da durch die asynchron ablaufenden Referenzbewegungen gewährleistet ist, dass nur
für das ausgewählte Rollsystem das Zeitfenster geöffnet ist, wird das Aktivierungssignal
nur in der Rechnereinheit dieses Rollsystems integriert und abgespeichert, wodurch
die Zuordnung des Senders zu dem Empfänger, der dieser Rechnereinheit zugeordnet ist,
bewerkstelligt ist.
[0025] Dabei enthält das Aktivierungssignal vorzugsweise eine den jeweiligen Sender kennzeichnende
Identifikationsnummer. Durch diese Identifikationsnummer ist eine eindeutige Zuordnung
des Senders zum jeweiligen Empfänger gegeben.
[0026] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird nachfolgend auf
das Aktivierungssignal ein zweites Aktivierungssignal vom Sender in den Empfänger
eingespeist. Vorteilhaft erfolgt der Empfang des zweiten Aktivierungssignals analog
zum ersten Aktivierungssignal innerhalb eines Zeitfensters. Das Zeitfenster kann für
den beispielhaft genannten Zyklus gerade dann geöffnet werden, wenn ein Rollsystem
gerade eine Abwärtsbewegung einleitet.
[0027] Im Unterschied zum ersten Aktivierungssignal dient das zweite Aktivierungssignal
zum Einstellen von Betriebsparametern des Rollsystems. Beispielsweise kann mittels
des zweiten Aktivierungssignals durch Ansteuerung des Antriebs des Rollsystems die
Bewegungsrichtung des Rollsystems vorgegeben werden. Damit wird insbesondere erreicht,
dass bei der berührungslosen Steuerung des Rollsystems mittels eines Handgerätes,
in welchem der jeweilige Sender integriert ist, bei Betätigen einer Bedientaste am
Handgerät für die Aufwärts- oder Abwärtsbewegung auch tatsächlich die entsprechende
Bewegung des Rollsystems eingeleitet wird.
[0028] Besonders vorteilhaft unterbricht das Rollsystem seine Referenzbewegung, sobald in
dessen Rechnereinheit innerhalb des Zeitfensters das Aktivierungssignal eingelesen
worden ist. Dadurch ist für die Bedienperson unmittelbar erkennbar, dass der Einlernvorgang
erfolgreich abgeschlossen ist.
[0029] Der Einlernmodus, der durch das Startsignal des einzulernenden Senders ausgelöst
wird, erstreckt sich über ein vorzugsweise fest vorgegebenes Zeitintervall, wobei
dieses besonders vorteilhaft mehrere Zyklen von Referenzbewegungen umfasst. Durch
diese relativ hohe Zeitdauer wird erreicht, dass innerhalb des Einlernmodus aufgrund
der Bauteiltoleranzen der Komponenten der Rollsysteme deren Referenzbewegungen zueinander
jeweils einen hinreichend großen Phasenversatz aufweisen, so dass gewährleistet ist,
dass zu einem Zeitpunkt innerhalb des Einlernmodus jeweils nur für ein Rollsystem
das Zeitfenster in der zugeordneten Rechnereinheit geöffnet ist. Dadurch ist sichergestellt,
dass das vom Sender ausgesandte Aktivierungssignal nur in der Rechnereinheit eines
Rollsystems registriert wird.
[0030] Durch Wiederholen der Einlernphase mit unterschiedlichen Sendern können diese einzeln
nacheinander den Empfängern der jeweils gewünschten Rollsysteme zugeordnet werden.
[0031] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass zum
Einlernen eines Senders auf einen Empfänger eines Rollsystems keine mechanischen oder
elektrische Anschlussmittel notwendig sind. Der Einlernvorgang kann vielmehr komplett
über den einzulernenden Sender selbst berührungslos gesteuert werden. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist damit eine fehlerfreie und einfache Zuordnung eines Senders zu einem
frei wählbaren Empfänger durchführbar.
[0032] Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Anordnung von berührungslos
gesteuerten Rollsystemen.
- Figur 2:
- Schematische Darstellung eines Handgerätes mit einem Sender für die Anordnung gemäß
Figur 1.
- Figur 3:
- Zeitdiagramme der Referenzbewegungen der einzelnen Rollsysteme der Anordnung gemäß
Figur 1.
[0033] Figur 1 zeigt eine Anordnung von berührungslos gesteuerten Rollsystemen. Im vorliegenden
Fall sind als Rollsysteme drei Rolltore 1 vorgesehen. Prinzipiell kann eine beliebige
Anzahl von Rollsystemen vorgesehen sein, wobei diese als Rolltore, Rollläden, Jalousien,
Markisen, Filmleinwände und dergleichen ausgebildet sein können.
[0034] Jedes Rolltor 1 wird mittels eines Antriebs 2 angetrieben, wobei dieser an eine gemeinsame,
nicht dargestellte Stromversorgung angeschlossen ist. Zweckmäßigerweise sind die Antriebe
2 jeweils von einem Elektromotor gebildet.
[0035] Die Rolltore 1 können eine Aufwärts- und eine Abwärtsbewegung ausführen, wodurch
mittels eines Rolltores 1 ein Tor verschlossen oder geöffnet werden kann.
[0036] Jedem Antrieb 2 ist eine Rechnereinheit 3 zugeordnet. Die Rechnereinheit 3 ist Bestandteil
einer Steuereinheit 4, die zur Steuerung der Bewegung eines Rolltores 1 dient. Die
Rechnereinheit 3 weist einen nicht dargestellten Mikroprozessor und eine ebenfalls
nicht dargestellte Speichereinheit auf.
[0037] Die Steuerbefehle zur Steuerung eines Rolltores 1 werden mittels einer Sende-Empfangseinheit
generiert. Diese weist einen Sender 5 und einen an die jeweilige Rechnereinheit 3
angeschlossenen Empfänger 6 auf. Der Sender 5 sendet Sendesignale 7 allgemein in Form
von elektromagnetischen Wellen an den zugeordneten Empfänger 6. In der zugeordneten
Rechnereinheit 3 werden die empfangenen Sendesignale 7 zur Steuerung der Bewegung
des zugeordneten Rolltores 1 ausgewertet. Besonders vorteilhaft sendet der Sender
5 Funksignale an den zugeordneten Empfänger 6 aus.
[0038] Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist jeder Sender 5 in einem Handgerät 8 intergriert.
Das Handgerät 8 weist mehrere Bedientasten 9a - 9d auf. Die mit "Auf" und "Ab" gekennzeichneten
Bedientasten 9a, 9b dienen zur Auslösung einer Aufwärts- bzw. einer Abwärtsbewegung
des Rolltores 1. Mit der mit "Stop" gekennzeichneten Bedientaste 9c kann das Rolltor
1 gestoppt werden. Die mit "Teach" bezeichnete Bedientaste 9d dient zur Einleitung
eines Einlernvorganges.
[0039] Die Zuordnung eines Senders 5 zu einem Empfänger 6 erfolgt anhand einer Kodierung,
insbesondere einer Identifikationsnummer, die im Sender 5 und im Empfänger 6 hinterlegt
ist. Im vorliegenden Fall ist die Identifikationsnummer für einen Empfänger 6 in der
Speichereinheit der angeschlossenen Rechnereinheit 3 hinterlegt.
[0040] Die Zuordnung der Identifikationsnummer eines Senders 5 zu dem jeweiligen Empfänger
6 erfolgt während des Einlernvorganges. Das Einlernen des Senders 5 auf einen Empfänger
6 wird über den Sender 5 selbst berührungslos gesteuert.
[0041] Der Einlernvorgang wird durch eine Bedienperson dadurch gestartet, dass diese die
mit "Teach" gekennzeichnete Bedientaste 9d am Handgerät 8, in welchem der Sender 5
integriert ist, drückt. Dadurch sendet der Sender 5 ein Startsignal aus, welches von
allen Empfängern 6 empfangen wird. Durch den Empfang des Startsignals wechseln die
den Empfängern 6 zugeordneten Rolltore 1 in einen Einlernmodus. In diesem führen die
Rolltore 1 während einer vorgegebenen Einlernphase eine zyklische Referenzbewegung
aus.
[0042] Die Referenzbewegung ist für sämtliche Rolltore 1 gleichartig ausgebildet. Die Zyklen
der Referenzbewegungen der Rolltore 1 sind in Figur 3 schematisch dargestellt.
[0043] Dabei umfasst ein Zyklus jeweils eine Aufwärts- und eine Abwärtsbewegung des Rolltores
1, wobei die Aufwärtsbewegung eines Rolltores 1 in Figur 3 mit +1 und eine Abwärtsbewegung
mit -1 bezeichnet ist. Zwischen einer Aufwärts- und Abwärtsbewegung liegt eine Pause,
in der das Rolltor 1 stillsteht. Diese ist in den Diagrammen in Figur 3 mit 0 bezeichnet.
Die Dauer Δt
1 einer Aufwärtsbewegung innerhalb eines Zyklus entspricht der Dauer Δt
1 einer Abwärtsbewegung. Vorzugsweise liegt das Zeitintervall Δt
1 in der Größenordnung von 1 sec. Die Dauer einer Pause beträgt Δt
2 und liegt in derselben Größenordnung.
[0044] Die Gesamtdauer der Einlernphase ist so gewählt, dass diese mehrere Zyklen umfasst.
Vorzugsweise beträgt die Dauer der Einlernphase etwa 30 sec.
[0045] Da die Referenzbewegungen der Rolltore 1 unabhängig voneinander ausgeführt werden
und da die hierfür eingesetzten Komponenten, insbesondere die jeweilige Steuereinheit
4 und der jeweilige Antrieb 2 systembedingt signifikante Bautoleranzen aufweisen,
sind die Bewegungsabläufe der einzelnen Zyklen der Referenzbewegungen nicht völlig
identisch. Dadurch laufen die Referenzbewegungen der einzelnen Rolltore 1 mit zeitlich
veränderlichen Phasenversätzen ab, die in Figur 3 dargestellt werden.
[0046] Dies kann von der Bedienperson auf einfache Weise beobachtet werden, da sich durch
die Phasenversätze die einzelnen Rolltore 1 zu einem Zeitpunkt in unterschiedlichen
Positionen und Bewegungsabläufen befinden.
[0047] Mit fortschreitender Dauer der Einlernphase werden diese Phasenversätze zunehmend
stärker ausgeprägt.
[0048] Zur Verstärkung dieses Effekts kann die Vorgabe der Referenzbewegungen der Rolltore
1 über die Steuereinheit 4 durch unterschiedliche Parametervergaben bereits leicht
unterschiedlich erfolgen.
[0049] In jeder Rechnereinheit 3 wird zu einem vorgegebenen Zeitpunkt innerhalb eines Zyklus
der Referenzbewegung ein Zeitfenster vorgegebener Dauer geöffnet. Die Zeitfenster
sind in Figur 3 mit F
1, F
2, F
3 bezeichnet, wobei deren Zeitdauern vorzugsweise identisch sind. Im vorliegenden Fall
wird ein Zeitfenster F
1, F
2 oder F
3 gerade dann geöffnet, wenn das Rolltor 1 seine Aufwärtsbewegung startet. Dabei ist
die Dauer eines Zeitfensters erheblich kürzer als das Zeitintervall Δt
1 der Aufwärtsbewegung des Rolltores 1.
[0050] Wie aus Figur 3 ersichtlich, ist durch die Wahl der Größen der Zeitfenster sowie
durch die Phasenversätze der Referenzbewegungen der einzelnen Rolltore 1 gewährleistet,
dass jeweils nur ein Zeitfenster für ein Rolltor 1, nicht jedoch zwei Zeitfenster
gleichzeitig geöffnet sind.
[0051] Die Lagen der Zeitfenster sind der Bedienperson bekannt und anhand der Beobachtung
der Referenzbewegungen der Rolltore 1 auf einfache Weise identifizierbar. Im vorliegenden
Fall ist der Bedienperson bekannt, dass das Zeitfenster für ein Rolltor 1 dann geöffnet
ist, wenn dieses nach Ablauf einer Pause mit der Aufwärtsbewegung startet.
[0052] Anhand dessen nimmt die Bedienperson die Zuordnung des von ihm einzulernenden Empfängers
6 eines bestimmten Rolltores 1 vor.
[0053] Hierzu betätigt die Bedienperson die mit "Auf" bezeichnete Bedientaste 9a, sobald
die Bedienperson erkennt, dass das Rolltor 1 mit dem auszuwählenden Empfänger 6 gerade
die Aufwärtsbewegung beginnt. Mit Betätigen dieser Bedientaste 9a sendet der Sender
5 ein Aktivierungssignal aus. Das Aktivierungssignal enthält vorzugsweise die Identifikationsnummer.
Prinzipiell kann die Identifikationsnummer auch nachfolgend auf das Aktivierungssignal
gesendet werden.
[0054] Das Aktivierungssignal wird vom Sender 5 an alle Empfänger 6 gesendet. Jedoch wird
das Aktivierungssignal nur in der Rechnereinheit 3 des Rolltores 1 ausgewertet, für
welche das Zeitfenster gerade geöffnet ist. In den anderen Rechnereinheiten 3 wird
das Aktivierungssignal verworfen.
[0055] Da das Zeitfenster nur in der Rechnereinheit 3 geöffnet ist, die das Rolltor 1 steuert,
welches gerade die Aufwärtsbewegung startet, wird allein in dieser Rechnereinheit
3 das Aktivierungssignal empfangen und ausgewertet, wobei insbesondere die mit dem
Aktivierungssignal übertragene Identifikationsnummer des Senders 5 in der Speichereinheit
der Rechnereinheit 3 abgespeichert wird. Dadurch ist die Zuordnung des Senders 5 zu
dem betreffenden Empfänger 6 durchgeführt.
[0056] Zur Vermeidung von Timing Problemen bei der Erfassung des Aktivierungssignals innerhalb
des Zeitfensters wird in der Rechnereinheit 3 vorzugsweise eine Flankenauswertung
durchgeführt. Hierzu wird abgeprüft, ob die steigende Flanke des Aktivierungssignals
innerhalb des jeweiligen Zeitfensters liegt.
[0057] Sobald in einer Rechnereinheit 3 das Aktivierungssignal innerhalb eines Zeitfensters
registriert worden ist und durch Einlesen der Identifikationsnummer die Zuordnung
des jeweiligen Empfängers 6 zu dem einzulernenden Sender 5 erfolgt ist, wird das dieser
Rechnereinheit 3 zugeordnete Rolltor 1 gestoppt. Dadurch kann auf einfache Weise von
der Bedienperson festgestellt werden, dass der Einlernvorgang erfolgreich abgeschlossen
worden ist.
Bezugszeichenliste
[0058]
- (1)
- Rolltor
- (2)
- Antrieb
- (3)
- Rechnereinheit
- (4)
- Steuereinheit
- (5)
- Sender
- (6)
- Empfänger
- (7)
- Sendesignal
- (8)
- Handgerät
- (9a - 9d)
- Bedientaste
1. Verfahren zum Betrieb von jeweils mittels eines Antriebs angetriebenen Rollsystemen,
wobei jedes Rollsystem mittels eines Senders angesteuert wird, in dem dieser Sendesignale
in einen dem Antrieb des jeweiligen Rollsystems zugeordneten Empfänger einspeist,
dadurch gekennzeichnet, dass durch Ausgabe eines Startsignals mittels eines Senders (5) die Empfänger (6) der
Rollsysteme in einen Einlernmodus gesetzt werden, in welchem die Rollsysteme unabhängig
voneinander jeweils eine zyklische Referenzbewegung ausführen, und dass ein Empfänger
(6) eines Rollsystems dem Sender (5) zugeordnet wird, wenn dieser innerhalb eines
vorgegebenen Zeitfensters innerhalb eines Zyklus ein vom Sender (5) ausgesandtes Aktivierungssignal
empfängt.
2. Verfahren zum Betrieb von jeweils mittels eines Antriebs angetriebenen Hubsystemen,
wobei jedes Hubsystem mittels eines Senders angesteuert wird, in dem dieser Sendesignale
in einen dem Antrieb des jeweiligen Hubsystems zugeordneten Empfänger einspeist, dadurch gekennzeichnet, dass durch Ausgabe eines Startsignals mittels eines Senders (5) die Empfänger (6) der
Hubsysteme in einen Einlernmodus gesetzt werden, in welchem die Hubsysteme unabhängig
voneinander jeweils eine zyklische Referenzbewegung ausführen, und dass ein Empfänger
(6) eines Hubsystems dem Sender (5) zugeordnet wird, wenn dieser innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters innerhalb eines Zyklus ein vom Sender (5) ausgesandtes Aktivierungssignal
empfängt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Zuordnung eines Senders (5) zu einem Empfänger (6) eines Rollsystems oder Hubsystems
in diesen vom Sender (5) eine Identifikationsnummer eingelesen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Identifikationsnummer Bestandteil des Aktivierungssignals ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zyklus einer Referenzbewegung eine Aufwärtsbewegung und eine Abwärtsbewegung
des Rollsystems oder Hubsystems umfasst, wobei die Dauer der Aufwärtsbewegung der
Dauer der Abwärtsbewegung entspricht, und wobei die Interwalle der Auf- und Abwärtsbewegung
jeweils durch eine Pause getrennt sind, innerhalb derer das Rollsystem oder Hubsystem
angehalten ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen der Zyklen bei den einzelnen Rollsystemen oder Hubsystemen innerhalb einer
Variationsbreite unterschiedlich sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenlagen der Zyklen bei den einzelnen Rollsystemen oder Hubsystemen unterschiedlich
sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zyklusunterschiede der Rollsysteme oder Hubsysteme durch Toleranzen der hierfür
verwendeten Komponenten bedingt sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Beginn des Zeitfensters mit dem Beginn der Aufwärtsbewegung zusammenfällt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Startsignal und das Aktivierungssignal jeweils durch Betätigen einer Bedientaste
(9a - 9d) am Sender (5) ausgelöst wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollsysteme oder Hubsysteme durch Ausgabe des Startsignals für eine Einlernphase
vorgegebener Dauer in den Einlernmodus gesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlernphase der Dauer einer vorgegebenen Anzahl von Zyklen entspricht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rollsystem oder Hubsystem, von dessen Empfänger (6) das Aktivierungssignal empfangen
wurde, seine Referenz-Bewegung unterbricht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aussenden eines zweiten Aktivierungssignals an den Empfänger (6) eines Rollsystems
oder Hubsystems dessen Betriebsparameter einstellbar sind.
15. Vorrichtung zum Betrieb von jeweils mittels eines Antriebs angetriebenen Rollsystemen
oder Hubsystemen mit einer Anordnung von Sendern und Empfängern wobei zur Steuerung
eines Rollsystems oder Hubsystems von einem Sender Sendesignale in einen dem Antrieb
des jeweiligen Rollsystems oder Hubsystems zugeordneten Empfänger einspeisbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass jedem Empfänger (6) eine Rechnereinheit (3) zugeordnet ist, wobei durch Ausgabe eines
von einem Sender (5) ausgesandten Startsignals an die Empfänger (6) die Rollsysteme
oder Hubsysteme über die jeweilige Rechnereinheit (3) in einen Einlernmodus gesetzt
sind, in welchem diese unabhängig voneinander jeweils eine zyklische Referenzbewegung
ausführen, dass in jeder Rechnereinheit (3) erfassbar ist, ob in dem zugeordneten
Empfänger (6) innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters, welches einen Teil eines
Zyklus bildet, ein vom Sender (5) ausgesendetes Aktivierungssignal registriert wird,
und dass bei erfolgter Registrierung in der jeweiligen Rechnereinheit (3) das Aktivierungssignal
zur Zuordnung zu dem Sender (5) abgespeichert wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollsysteme von Rollläden, Rolltoren, Jalousien, Markisen und/oder Filmleinwänden
gebildet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubsysteme linear geführte Betätigungselemente aufweisen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollsysteme oder Hubsysteme an eine gemeinsame Stromversorgung angeschlossen
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 18, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Sendern (5) ausgesendeten Sendesignale (7) als Funksignale ausgebildet
sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Sender (5) mittels einer Identifikationsnummer gekennzeichnet ist, welche als Bestandteil eines Aktivierungssignals in einen Empfänger (6) einlesbar
ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 20, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Sender (5) in einem Handgerät (8) integriert ist, wobei durch Betätigen von
Bedientasten (9a - 9d) am Handgerät (8) das Aussenden von Startsignalen und Aktivierungssignalen
auslösbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 21, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rechnereinheit (3) eine Flankenauswertung des Aktivierungssignals durchgeführt
wird, gemäß derer abgeprüft wird, ob die steigende Flanke des Aktivierungssignals
innerhalb des Zeitfensters liegt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 - 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechnereinheit (3) eine Speichereinheit aufweist, in welcher die Identifikationsnummer
eines Senders (5) speicherbar ist.