[0001] Die Erfindung betrifft eine Mobilantenne, insbesondere Fahrzeugantenne für zumindest
eine zirkulare und zumindest eine lineare, vorzugsweise vertikale Polarisation nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für die Ortung eines mobilen Empfängers finden zunehmend satellitengestützte Systeme,
wie z.B. GPS, größere Verbreitung.
[0003] Derartige GPS-Antennen bestehen üblicherweise aus einer zirkular polarisierten Antenne
in Form eines Patch-Strahlers.
[0004] Derartige zirkular polarisierte Patch-Strahler benötigen eine großdimensionierte
Gegengewichtsfläche, um sicherzustellen, dass sich das Strahlungsdiagramm des GPS-Strahlers
richtig ausgebildet. Eine zu klein dimensionierte Gegengewichtsfläche führt nämlich
dazu, dass das Strahlungsdiagramm bei üblicher vertikaler Ausrichtung zu stark in
Vertikalrichtung gebündelt ist, und damit vor allem die sehr niedrig über dem Horizont
stehenden Satelliten nicht mehr empfangen werden können, wodurch die Auswertungsfehler
größer werden.
[0005] Vertikal polarisierte Antennen werden üblicherweise im Mobilfunk eingesetzt. Sie
dienen beispielsweise zur Übertragung von Gesprächen entsprechend dem GSM-Standard,
also im 900 MHz-Band und im 1800 MHz-Band.
[0006] In vielen Einsatzfällen besteht Interesse an einer Kombi-Antenne unter Verwendung
zumindest einer zirkularen Antenne und zumindest einer vertikal polarisierten Antenne,
d.h. beispielsweise eine Kombi-Antenne mit einer GPS-Antenne zur örtlichen Positionsbestimmung
eines mobilen Teilnehmers sowie zumindest einer vertikal polarisierten Antenne, um
hierüber Gespräche über ein Mobilfunknetz abzuwickeln. Werden beispielsweise zwei
vertikal polarisierte Antennen eingesetzt, so könnten hier beispielsweise Dual-Band-Handys
eingesetzt werden, die beispielsweise auf dem insbesondere in Europa üblichen 900
MHz-Band zum einen und auf dem 1800 MHz-Band zum anderen betrieben werden können.
[0007] Zur Verwirklichung dieser Kombi-Antennensysteme sind unterschiedliche Konstruktionen
bekannt.
[0008] Nach einer bekannten Konstruktion sind unter einem Schutzgehäuse auf einer gemeinsamen
Grundfläche sowohl die zirkular polarisierte Antenne (GPS-Antenne) und dazu seitlich
versetzt eine stark verkürzte λ/4-Monopol-Antenne als vertikal polarisierte Antenne
(beispielsweise für den Mobilfunkbetrieb) angeordnet. Die Monopol-Antenne muss daher
stark verkürzt sein, d.h. die Bauhöhe der Antenne bezogen auf die Grundfläche muss
sehr niedrig sein, da mit zunehmend höherer Bauweise dieser vertikal polarisierten
Antenne eine zunehmend stärker werdende gegenseitige Beeinflussung zwischen den beiden
Antennensystemen festzustellen ist, mit einer deutlichen Verschlechterung des Strahlungsdiagramms
und deutlich verschlechterten Ergebnissen bezüglich der Anpassung bzw. des Stehwellenverhältnisses
(VSWR).
[0009] Aus der GB 22 72 575 A ist eine Kombinationsantenne, bestehend aus einer vertikal
polarisierten Rundstrahlantenne und einer darüberliegenden Patchantenne bekannt, wobei
das Gegengewicht der Patchantenne vergleichsweise klein ist und auch sein muss, um
das Strahlungsdiagramm und die Strahlungseigenschaften der vertikal polarisierten
Antenne nicht nachteilig zu beeinträchtigen. Je kleiner allerdings die Gegengewichtsfläche
wird, umso schlechter wird das Strahlungsdiagramm und die Strahlungs-charakteristik
der zirkular polarisierten Antenne.
[0010] Daher ist gemäß der EP 0 740 361 A1 auch schon vorgeschlagen worden, die linear polarisierte
Antenne niedrig, d.h. als stark verkürzten λ/4-Monopol auf einer Grundfläche zu montieren,
wobei die Bauhöhe des stark verkürzten λ/4-Monopols so gering sein soll, dass die
die zirkular polarisierte Antenne tragende Gegengewichtsfläche quasi stufenlos in
die auf Masse liegende eigentliche Grundfläche übergeht, um hier eine großdimensionierte
Gegengewichtsfläche vorzutäuschen.
[0011] Aber auch bei dieser Konstruktion ist zum einen als nachteilig festzuhalten, dass
derartige vertikal polarisierte Antennen sehr schmalbandig sind und sich bei größerer
Bandbreite die Ergebnisse bezüglich des VSWR deutlich verschlechtern. Wegen des stark
verkürzten Monopols der linear polarisierten Antenne ist zudem der Gewinn der Antenne
relativ gering.
[0012] Eine Kombi-Antenne mit einer oben sitzenden zirkular polarisierten Patchantenne ist
beispielsweise auch aus der EP 0 740 361 A1 bekannt geworden. Die oben vorgesehene
Patchantenne sitzt dabei auf einer Gegengewichtsfläche, die in ihrer Größe der Patchantenne
entspricht. Unterhalb der Patchantenne und der gleichgroßen Gegengewichtsfläche erstreckt
sich über eine vergleichsweise hohe axiale Länge eine Helixantenne, auf deren dielektrischem
Antennenkörper schraubenförmig herumlaufend Strahlerelemente angeordnet sind. Der
Querschnitt des Antennenkörpers kann dabei beispielsweise rund, quadratisch etc. ausgebildet
sein. In einer der Ausführungsformen können ferner noch zusätzliche kurze Strahlerelemente
vorgesehen sein, die ebenfalls helixförmig sich über eine Teillänge des Antennenkörpers
von der oben liegenden Grundplatte aus nach unten erstrecken, wobei die Anbindung
dieser zusätzlichen Strahlerelemente galvanisch oder mittels einer kapazitiven Kopplung
an der Gegengewichtsfläche erfolgen kann. Es handelt sich hierbei aber insgesamt um
einen anderen Antennentyp mit einer zu einer GPS-Antenne zusätzlichen Helixantenne.
[0013] Schließlich weisen die nach dem Stand der Technik bekannten Kombi-Antennen auch weiterhin
den Nachteil auf, dass sie - insbesondere wenn sie auf elektrifizierten Strecken im
Eisenbahnverkehr eingesetzt werden - nicht hochstromsicher sind, also kein ausreichender
Schutz gegen gefährliche Berührspannungen besteht.
[0014] Aus den vorgenannten Schilderungen ergibt sich, dass eine Optimierung der zirkular
polarisierten Antenne zu einer weiteren Verschlechterung der linear polarisierten
Antenne führt und umgekehrt.
[0015] Bezüglich der Erzielung einer Hochstromsicherheit ist es zwar grundsätzlich aus der
Vorveröffentlichung Flachenecker, G.: "Eine blitzgeschützte transistororientierte
Empfangsantenne" in NTZ, 22. Jahrgang, Heft 10, Oktober 1969, Seiten 557 - 564 bekannt,
eine entsprechende Erdung des Antennensystems als solches vorzusehen. Eine allgemeine
Erdung eines Antennensystems ist dabei auch aus der EP 0 170 344 A2 grundsätzlich
als bekannt zu entnehmen. Erreicht wird dies grundsätzlich durch Wahl eines entsprechend
großen Querschnitts, mit dem der Innenleiter auf Masse gelegt wird. Dies bietet aber
keine Lösung für den Fall, dass eine gegenüber einer Masse versetztliegende zirkulare
Antenne über einen in der Regel üblicherweise dimensionierten (also nicht stark dimensionierten)
Innenleiter gespeist wird. Eine Lösung zur Erzielung einer Hochstromtauglichkeit sind
insoweit aus diesen Vorveröffentlichungen nicht zu entnehmen.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine gegenüber dem Stand der Technik gleichwohl
verbesserte Kombi-Antenne mit günstigen Antennencharakteristiken zu schaffen, insbesondere
auch für Fahrzeuge wie elektrifizierte Schienenfahrzeuge, die zumindest eine zirkular
polarisierte Antenne und zumindest eine linear, insbesondere vertikal polarisierte
Antenne umfasst.
[0017] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0018] Überraschend ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch, dass mit einfachen Mitteln
beispielsweise die vorstehend erläuterte mobile Kombi-Antenne hochstromsicher ausgestaltet
werden kann.
[0019] Die Hochstromsicherheit wird durch eine massive Erdung aller Teile der Antenne inklusive
der Innenleiter möglich, ohne dass dies zu einer Beeinträchtigung der Antennenfunktion
führt. Durch die Hochstromsicherheit wird die Antenne beispielsweise auch für Elektrolokomotiven
verwendbar, da sie die Anforderungen zur Personensicherheit erfüllt (wenn beispielsweise
der unter Hochspannung stehende Oberleitungsdraht herabfallen würde).
[0020] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung muss ebenfalls als überraschend
angemerkt werden, dass es abgesehen von der Hochstromsicherheit zudem noch möglich
geworden ist, eine linear polarisierte Antenne so vorzusehen und einzubauen, dass
ein optimales Strahlungsdiagramm bezüglich dieser linear polarisierten Antenne gegeben
ist, und dass dies gleichermaßen bezüglich der zirkular polarisierten Antenne gilt.
Mit anderen Worten ist es gelungen zu vermeiden, dass eine Optimierung des Strahlungsdiagramms
des einen Antennentyps zu einer Verschlechterung des Strahlungsdiagramms des anderen
Antennentyps führt.
[0021] Dies ist durch eine völlig überraschende nicht naheliegende Lösung möglich geworden.
[0022] Bevorzugt kann nämlich der lineare Antennenstrahler unverkürzt vor einer Grundfläche
oder Masse angeordnet und montiert werden, um hier ein optimales Strahlungsdiagramm
sicherzustellen. In linearer Verlängerung des linear polarisierten Strahlers befindet
sich in der Regel in Querausrichtung dazu die zirkular polarisierte Antenne vorzugsweise
in Form eines Patch-Strahlers, die allerdings nur auf einer vergleichsweise gering
dimensionierten Rest-Gegengewichtsfläche montiert ist.
[0023] Gleichwohl ist ein optimales Strahlungsdiagramm bezüglich dieser zirkular polarisierten
Antenne, insbesondere auch zum Empfang vieler Satelliten in der Nähe des Horizontes
möglich, wozu erfindungsgemäß an der Rest-Gegengewichtsfläche ansetzende passive Strahler
oder Abgleichelemente vorgesehen sind.
[0024] Diese passiven Strahler- oder Abgleichelemente oder Gruppen von mehreren dieser Strahler-
oder Abgleichelemente sind vorzugsweise etwa kreuzweise zueinander angeordnet. Entscheidungserheblich
ist allerdings, dass diese über die Rest-Gegengewichtsfläche überstehenden passiven
Strahleroder Abgleichelemente nicht in der Ebene der Rest-Gegengewichtsfläche oder
des Patchstrahlers selbst sondern dazu stark abgewinkelt verlaufen, wobei die Abwinklung
vorzugsweise in Richtung des darunter befindlichen Vertikalstrahlers vorgenommen ist.
[0025] Bevorzugt wird ein Winkel von weniger als 60° bis 50° zur Ausrichtung des darunter
befindlichen Linearstrahlers. Günstige Winkelwerte liegen bei weniger als 30°, sogar
bei weniger als 25°. Gute Werte liegen in einem Bereich von 30° bis 1°.
[0026] Diese passiven Strahler- oder Abgleichelemente können unterschiedlichst gestaltet
sein, in Form von fingerförmigen Streifen, elektrisch leitenden Gittern, balkenähnlichen
oder zylinderförmigen Elementen, drahtförmig, hohlkörperförmig etc. Die Breite wie
die Materialdicke, die Außenkontur und Formgebung kann in weiten Bereichen beliebig
variiert werden. Es können auch mehrere derartiger passiver Strahler- und Abgleichelemente
zu Gruppen zusammengefaßt sein, die bevorzugt in Draufsicht jeweils um 90° versetzt
zueinander liegen. Dabei müssen diese Strahler- oder Abgleichelemente, auch wenn sie
zu Gruppen zusammengefaßt sind, nicht jeweils identisch ausgebildet und vorgesehen
sein.
[0027] Insbesondere ist es in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auch möglich
durch zumindest geringfügige Anpassungen der wirksamen elektrischen Länge, Dicke,
Formgebung, Materialwahl etc. dieser passiven Strahler- und Abgleichelemente und/oder
durch unterschiedliche Dickenwahl etc. ein leicht unsymmetrisches Strahlungsdiagramm
zu erzeugen, welches so abgestimmt ist, dass bei zusätzlich aufgesetztem Schutzgehäuse
die durch das Schutzgehäuse oder andere vor Ort gegebene Besonderheiten verursachten
Asymmetrien vermieden oder zumindest tendenziell kompensiert werden können.
[0028] Es sind zwar sogenannte ground-plane-Antennen bekannt, die ebenfalls Stäbe zur Verbesserung
der Antennen-Charakteristik aufweisen. Bei derartigen ground-plane-Antennen kommt
aber allein nur der Spiegelfläche Bedeutung zu, um zu einem vereinfachten Antennenaufbau
zu gelangen. Die vorliegende Erfindung betrifft aber insoweit weder einen λ/2-Strahler
noch haben die bei einer ground-plane-Antenne bekannten Stäbe oder Drähte eine mit
der vorliegenden Antenneneinrichtung vergleichbare Funktion. Denn ein Anbau der von
einer ground-plane-Antenne an sich bekannten Stäbe bei dem vorliegenden Antennentyp
an der dort vorgesehenen Rest-Gegengewichtsfläche würde nur zu einer nichtfunktionsfähigen
Antenne führen.
[0029] Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den erfindungsgemäß vorgesehenen passiven
Strahler- oder Abgleichelementen zu den Stäben einer ground-plane-Antenne ist, dass
die Länge der Stäbe bei einer ground-plane-Antenne letztlich nicht zur Einstellung
des Strahlungsdiagramms dienen können. Völlig anders ist jedoch die Wirkung und Funktionsweise
bei der vorliegenden Erfindung, da die Winkeleinstellung und vor allem die Längenveränderung
der erfindungsgemäß vorgesehenen passiven Strahler- oder Abgleichelemente entscheidenden
Einfluss auf das Strahlungsdiagramm hat. Erfindungsgemäß kann hierdurch eine Feinanpassung
im Sinne einer gezielten Veränderung des Strahlungsdiagramms vorgenommen werden.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen im einzelnen:
- Figur 1:
- eine schematische vertikale Längsschnittdarstellung durch eine schematisch wiedergegebene
Kombi-Mobil-Antenne;
- Figur 2 :
- eine Draufsicht auf die in Figur 1 gezeigte Antenne;
- Figur 3 :
- eine schematische Darstellung des Antennenaufbaus der vertikal polarisierten Antennen;
- Figur 4:
- ein Strahlungsdiagramm des GPS-Strahlers ohne die erfindungsgemäßen parasitären Strahlerelemente;
- Figur 5 :
- ein Strahlungsdiagramm bezüglich des Patch-Strahlers bei einer großdimensionierten
Gegengewichtsfläche von 100 mm x 100 mm; und
- Figur 6 :
- ein Strahlungsdiagramm bezüglich des GPS-Strahlers unter Verwendung der erfindungsgemäß
vorgesehenen parasitären Strahlerelemente.
[0031] In Figur 1 ist im Vertikalquerschnitt eine Mobilantenne, insbesondere Fahrzeugantenne
gezeigt, welche auf einer auf Masse liegenden Grundplatte 1 montiert ist. Diese Grundplatte
1 kann beispielsweise auf das elektrisch leitende Dach eines Fahrzeuges, auf einen
Dachabschnitt an einer Elektrolok oder an einem Wagon etc. montiert sein.
[0032] Wie in der Schnittdarstellung in Figur 1 und in der Draufsicht aus Figur 2 zu ersehen
ist, ist oben auf der mobilen Mehrbereichsantenne im gezeigten Ausführungsbeispiel
in Horizontallage eine zirkular polarisierte Antennen 3, d.h. ein Patch-Strahler 3'
vorgesehen, der aus einem Keramikplättchen 5 bestehen kann, auf dessen Oberseite beispielsweise
der eigentliche als dünnes Metallplättchen gebildete Patch-Strahler 3' sitzt.
[0033] Diese zirkular polarisierte Antenne 3 sitzt auf einer in Draufsicht quadratischen
Rest-Gegengewichtsfläche 9, die allerdings auch eine davon abweichend Formgebung aufweisen
kann, und auf die später noch eingegangen wird.
[0034] Der Patch-Strahler 3' wird durch eine Koaxialleitung 11 gespeist, die einen Innenleiter
11' und einen großdimensionierten Außenleiter 11" mit großem Materialquerschnitt umfasst.
In der Zeichnung ist zwischen dem Innen- und dem Außenleiter 11', 11" eine Isolierung
15 angedeutet.
[0035] Der Innenleiter 11' erstreckt sich von dem vorstehend erwähnten Patch-Strahler 3'
durch die gesamte mobile Antennenanordnung bis zum unteren Ende der Koaxialleitung
11 und ist dort an einem Speisepunkt 20 mit der Grundplatte 1, d.h. mit Masse, leitend
verbunden. Eine Speiseleitung 17 zur Speisung der zirkular polarisierten Antenne 3
umfasst einen Speise-Innenleiter 17' und einen Speise-Außenleiter 17", wobei der Speise-Innenleiter
17' mit dem Außenleiter 11" der Koaxialleitung elektrisch leitend verbunden ist.
[0036] Der Speise-Außenleiter 17" ist mit der Grundplatte 1 und daher mit Masse elektrisch
verbunden, und zwar bei 21. Wie aus der axialen Querschnittsdarstellung gemäß Figur
1 ersichtlich ist, ist der Speise-Außenleiter 17" letztlich aber auch mit dem Speise-Innenleiter
17' verbunden, und zwar über eine innere Stichleitung 27, die aus einem koaxialen
Außenleiter 27' besteht, der an seinem zur Grundplatte 1 gegenüberliegenden Ende über
einen radialen oder topfförmigen Kurzschluss 27" mit dem zugehörigen Innenleiter 11"
elektrisch verbunden und damit kurzgeschlossen ist. Der Leiter 11" hat somit eine
Doppelfunktion. Auf seiner Innenseite wirkt er als Außenleiter für die Koaxialleitung
11 und auf seiner Außenseite wirkt er als Innenleiter für die Stichleitung 27. Die
Länge, d.h. die Höhe dieser Stichleitung 27 entspricht dabei λ/4 bezogen auf die zu
übertragende Frequenz, d.h. im gezeigten Ausführungsbeispiel λ/4 bezüglich des GPS-Frequenzbandes
(1575 MHz-Bandes). Die Wandung der inneren Stichleitung 27, d.h. des koaxialen Außenleiters
27' sowie des bodenoder radialförmigen Kurzschlusses 27" ist dickwandig ausgeführt,
um die gewünschte Hochstromsicherheit zu gewährleisten. Bei 23 ist der koaxiale Außenleiter
27' mit der Grundplatte 1 elektrisch leitend verbunden.
[0037] Mit anderen Worten ist also der Speise-Außenleiter 17" mit dem Koaxial-Innenleiter
11' und der Speise-Innenleiter 17' mit dem Koaxial-Außenleiter 11" elektrisch verbunden,
so dass letztlich am Speisepunkt 20 ein Wechsel von Innenund Außenleiter stattfindet.
[0038] Wie aus Figur 1 auch ersichtlich ist, ist der koaxiale Außenleiter 11" über den topfförmigen
Kurzschluss 27" in axialer Verlängerung über die Ebene des Kurzschlusses 27" zusammen
mit dem dazu innenliegenden Innenleiter 11' bis zum Patchstrahler 3 weitergeführt.
[0039] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist ferner noch eine linear, d.h.
im gezeigten Ausführungsbeispiel vertikal polarisierte Antenne 33 vorgesehen. Die
Antenne 33 besteht dabei aus einem Sperrtopf 30, dessen Zylinderwandung 33' konzentrisch
zur inneren Stichleitung 27 angeordnet ist und über einen ring- oder bodenförmigen
Kurzschluss 31 mit dem koaxialen Außenleiter 27' in Verbindung steht. Dabei endet
der Sperrtopf 30 gegenüberliegend zu seinem bodenförmigen Kurzschluss 31 in geringem
Abstand 28 vor der Grundplatte 1. Wie in Figur 3 dargestellt ist, beträgt die Länge
des Sperrtopfes λ/4 bezogen auf die höhere zu übertragende Frequenz, d.h. im gezeigten
Ausführungsbeispiel bezüglich des PCN-Frequenzbandes (1800 MHz-Bandes). Die Gesamthöhe
zwischen Grundplatte 1 und Patchstrahler 3 und damit die gesamte axiale Länge oder
Höhe der Antenne 33 entspricht λ/2 der höheren zu übertragenden Frequenz (im gezeigten
Ausführungsbeispiel des Frequenzbandes 1800 MHz, d.h. des PCN-Frequenzbandes), wobei
die Höhe der Antenne 33 gleichzeitig λ/4 des niedrigeren zu übertragenden Frequenzbandes,
im gezeigten Ausführungsbeispiel des GSM-Frequenzbandes (900 MHz-Bandes) entspricht.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dabei die Zylinderwandung 33' des Sperrtopfes
30 über den ring- oder bodenförmigen Kurzschluss 31 hinausgehend bis zur Rest-Gegengewichtsfläche
9, mit der sie elektrisch verbunden ist, verlängert, wobei die so gebildete Zylinderwandung
33" zusammen mit der Zylinderwandung 33' die erwähnte Antenne 33 bildet. Die Antenne
33 wirkt somit für die höhere zu übertragende Frequenz als λ/2-Strahler und für die
niedrigere zu übertragende Frequenz als λ/4-Strahler.
[0040] Während die GPS-Antenne über einen ersten in Figur 1 nicht näher gezeigten und mit
Bezugszeichen 37 nur angedeuteten koaxialen Anschluss 37 gespeist wird (wobei die
davon ausgehende koaxiale Speiseleitung 17 im Bereich des Speisepunktes 20 eine Bohrung
22 in der Grundplatte 1 durchsetzt, d.h. zumindest vom Innenleiter 17' durchsetzt
wird, während der Außenleiter 17" mit der Grundplatte 1 elektrisch verbunden ist und
hier endet), wird die vertikal polarisierte Antenne zur Übertragung eines unteren
und oberen Frequenzbandbereiches (z.B. 900 MHz-Band, 1800 MHz-Band) über einen zweiten
Koaxialanschluss 39 gespeist, dessen Innenleiter 41' mit der zylinderförmigen Antenne
33 und dessen Außenleiter 41" mit der Grundplatte 1 elektrisch kontaktiert ist. Anstelle
des in Figur 1 nicht näher dargestellten Anschlusses 37 kann ein koaxialer Anschluss
37 vergleichbar dem koaxialen Anschluss 39 z.B. auch unmittelbar am oder vor dem Speisepunkt
20 angeordnet sein, so dass hier vergleichbar dem koaxialen Anschluss 39 eine entsprechende
koaxiale Speiseleitung 17 angeschlossen werden kann. Dabei wird der koaxiale Anschluss
37, d.h. dessen Außenleiter bzw. Innenleiter im Sinne des oben geschilderten Wechsels
von Innen- und Außenleiter entsprechend angeschlossen. Umgekehrt kann auch anstelle
des koaxialen Anschlusses 39 ein Koaxialkabel abgehen, welches zu einem in Abweichung
zu Figur 1 versetzt liegenden Koaxialanschluss 39 führt.
[0041] Zur Verbesserung des Strahlungsdiagramms der zirkular polarisierten Antenne 3 sind
nunmehr noch über Kreuz angeordnete parasitäre Strahlerelemente 41 vorgesehen, die
nachfolgend teilweise auch als Abgleichelemente bezeichnet werden. Diese können aus
Metallstreifen, Metallgitter, balkenförmigen Konstruktionen etc. bestehen, d.h. sie
können unterschiedliche Materialdicke, Materialbreite, Materialformgebung, gerade
Ränder, wellig geschnittene Ränder etc. aufweisen. Länge, Formgebung, Material und
Widerstandswerte sowie Dicke des Materials können sich gegenseitig beeinflussen, so
dass hierdurch eine Feinanpassung an ein gewünschtes Strahlungsdiagramm vorgenommen
werden kann.
[0042] Die vorstehend erwähnten parasitären Strahlerelemente 41 sind in der axialen Schnittdarstellung
gemäß Figur 1 aber nicht in der Ebene der Rest-Gegengewichtsfläche 9 verlaufend angeordnet
(wodurch das Strahlungsdiagramm und die Anpassung der vertikal polarisierten Antenne
deutlich verschlechtert werden würde), sondern sind relativ stark bezogen auf die
Axialausrichtung 43 nach unten hin in Richtung Grundplatte 1 abgewinkelt, wodurch
eine verbesserte Strahlungscharakteristik zum einen und eine geringe Gesamthöhe und
Gesamtbreite der Antennenkonstruktion zum anderen realisiert wird.
[0043] Ein bevorzugter Winkel α zwischen der Ausrichtung dieser parasitären Strahlerelemente
41 in Seitenansicht quer zur Axialausrichtung liegt vorzugsweise in einem Bereich
von ca. 1° bis 50°, vorzugsweise in einem Bereich von 1° bis 40°, insbesondere 1°
bis 30°. Günstige Werte liegen um 10°.
[0044] Die Länge der in den Zeichnungen dargestellten parasitären Strahlerelemente 41 entspricht
ca. λ/4 des bezüglich der zirkular polarisierten Antenne 3 zu übertragenden Frequenzbandes,
im vorliegenden Fall des GPS-Frequenzbandes. Die Länge der einzelnen parasitären Strahlerelemente
41 kann dabei geringfügig voneinander abweichen, wodurch eine Feinanpassung des Strahlungsdiagramms
vorgenommen werden kann, insbesondere auch eine Feinanpassung bezüglich eines noch
aufzusetzenden Schutzgehäuses für die Antenne, um dadurch unsymmetrische Effekte auszugleichen.
[0045] Mit einer derartigen Antenne lassen sich aufgrund des nicht verkürzten Strahlers
bezüglich der vertikal polarisierten Antenne 33 günstige Ergebnisse bezüglich des
Strahlungsdiagramms und der Strahlungseigenschaften realisieren. Vor allem lassen
sich mit einer derartigen Antenne aber in einer höchst überraschenden Weise gleichzeitig
ein optimales Strahlungsdiagramm bezüglich der zirkular polarisierten Antenne 3 realisieren,
was anhand der Figuren 4 bis 6 näher erläutert wird.
[0046] Anhand von Figur 4 ist ein Strahlungsdiagramm für eine zirkular polarisierte Antenne
3 gezeigt, die keine der parasitären Strahlerelemente 41 aufweist. Es ist zu ersehen,
dass das Strahlungsdiagramm stark eingeschränkt ist.
[0047] Anhand des in Figur 5 wiedergegebenen Strahlungsdiagramms ist eine Antennenanordnung
gezeigt, bei der eine großdimensionierte Gegengewichtsfläche 9 von beispielsweise
100 mm x 100 mm verwendet wurde. Das Strahlungsdiagramm ist dadurch etwas verbessert.
Dies hätte aber weitere nachteilige Auswirkungen auf das Strahlungsdiagramm und das
VSWR der vertikal polarisierten Antenne 33.
[0048] Anhand von Figur 6 ist nunmehr das Strahlungsdiagramm der zirkular polarisierten
Antenne 3 unter Verwendung der anhand von Figur 1 und 2 erläuterten parasitären Strahlerelemente
41 wiedergegeben, welches mit Abstand deutlich besser ist als die Diagramme gemäß
Figur 3 und 4.
[0049] Anstelle der geschilderten, kreuzweise zueinander angeordneten vier parasitären Strahlerelemente
können beispielsweise auch nur jeweils zwei um 180° zueinander versetzt liegende parasitäre
Strahlerelemente vorgesehen sein, wenn nämlich beispielsweise bevorzugt nur in der
einen oder dazu senkrecht liegenden anderen Richtung eine Abstrahlung oder ein Empfang
vorgenommen werden soll. Im gezeigten Ausführungsbeispiel jedoch wird eine kreuzweise
Anordnung der parasitären Strahlerelemente bevorzugt.
1. Mobilantenne, insbesondere Fahrzeugantenne, für zumindest eine zirkulare und zumindest
eine lineare, vorzugsweise vertikal ausgerichtete Polarisation, wobei die zirkular
polarisierte Antenne (3) oberhalb der zumindest einen linear polarisierten Antenne
(33) an einer Gegengewichtsfläche (9) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die oberhalb zumindest einer linear polarisierten Antenne (33) angeordnete zirkular
polarisierte Antenne (3) hochstromsicher ausgebildet ist, wobei die oben sitzende
Antenne (3, 3') von einer Einspeisstelle (20, 17) über eine Koaxialleitung (11) gespeist
ist, und dabei an der Einspeisstelle eine Innenleiter-Außenleiter-Umkehrung dergestalt
stattfindet, dass der Innenleiter (17') der Einspeisung (17) mit dem Außenleiter (11")
der Koaxialleitung (11) und der Außenleiter (17") der Einspeisung (17) mit dem Innenleiter
(11') der Koaxialleitung (11) verbunden ist, und dass dabei ferner der Innenleiter
(17') mit dem Außenleiter (17") der Einspeisung (17, 20) miteinander verbunden sind,
und zwar über einen Außenleiter (27') und einen Innenleiter (11"), der bezüglich der
Koaxialleitung (11) den Außenleiter darstellt, wobei der Außenleiter (27) und der
Innenleiter (11") der so gebildeten Stichleitung (27) gegenüberliegend zur Einspeisstelle
(17, 20) über einen radialen oder topfförmigen Kurzschluss (27") kurzgeschlossen ist.
2. Mobilantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenleiter-Außenleiter-Umkehrung im Bereich der Einspeisung (17, 20) derart
erfolgt, dass der Innenleiter (11') der Koaxialleitung (11) sowie der Außenleiter
(17") der Einspeisung (17, 20) elektrisch mit einer Grundplatte oder -fläche (1) verbunden
ist.
3. Mobilantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die kurzgeschlossene Stichleitung (27) einen zylinderförmigen Außenleiter (27') und
einen ringoder bodenförmigen Kurzschlussabschnitt (27") umfasst, welcher von dem koaxialen
Außenleiter (11") der Koaxialleitung (11) durchsetzt ist.
4. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenleiter (11") der zur Antenne (3, 3') führenden Koaxialleitung, der ring-
oder bodenförmige Kurzschlussabschnitt (27") und der zylinderförmige Außenleiter (27')
der kurzgeschlossenen Stichleitung (27) zur Erzielung einer Hochstromsicherheit mit
großem Erdungsquerschnitt versehen sind.
5. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zirkular polarisierte Antenne (3, 3') über die Speiseleitung (17) und die zumindest
für einen Frequenzbereich oder die zumindest für beide Frequenzbereiche linear, vorzugsweise
vertikal polarisierte Antenne (33) über einen separaten Speiseanschluss (39) gespeist
sind.
6. Mobilfunkantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
- die Gegengewichtsfläche (9) umfasst einen Basisabschnitt (9'), auf welchem die zirkular
polarisierte Antenne (3, 3') angeordnet ist, und zusätzliche Strahler- oder Abgleichelemente
(41),
- die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) sind entsprechend der Strahlungsrichtung
in Draufsicht auf die Mobilantenne in Umfangsrichtung versetztliegend angeordnet und
stehen dabei über den Rand des Basisabschnittes (9') der Gegengewichtsfläche (9) über,
und
- die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) sind bezogen auf die Längsrichtung
(43) der Antenne in einem Winkelbereich von 1° < α < 60° angeordnet.
7. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α 10° oder größer ist.
8. Mobilantenne nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α kleiner als 50°, vorzugsweise kleiner als 40°, insbesondere kleiner
als 30° ist.
9. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) in Form von Metallstreifen,
Metallgittern, balkenförmigen Leitungselementen und dergleichen bestehen.
10. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) eine Länge aufweisen, die größer
ist als ihre Breite.
11. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) gerade oder kurvige Längskanten
aufweisen.
12. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) aus flächigem oder hohlkörperförmigem
elektrischem Material bestehen.
13. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Parameter der parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) unterschiedlich
gewählt sind, beispielsweise sich geringfügig in ihrer Länge, Breite, Materialdicke,
Formgebung und dergleichen unterscheiden.
14. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) in Draufsicht auf die Antenne
um 90° zueinander versetzt liegen, d.h. kreuzweise zueinander angeordnet sind.
15. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere parasitäre Strahler- oder Abgleichelemente (41) zu Gruppen zusammengefaßt
sind, und dass entsprechende Gruppen von parasitären Strahler- oder Abgleichelementen
(41) in Draufsicht auf die Antenne jeweils um 90° zueinander versetzt, d.h. also kreuzweise
zueinander angeordnet sind.
16. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Längen der parasitären Strahler- oder Abgleichelemente (41) größer sind als die
Seitenlänge der gegenüber den parasitären Strahler- oder Abgleichelementen (41) nicht-abgewinkelten
Rest-Gegengewichtsfläche (9).
17. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Basisabschnittes (9') der Gegengewichtsfläche (9) die zumindest für
einen Frequenzbereich, vorzugsweise die zumindest für beide Frequenzbereiche linear
polarisierte Antenne (33) angeordnet ist, die bevorzugt über eine gemeinsame Zylinderanordnung
(33', 33") strahlt.
18. Mobilantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass bei zumindest zwei Frequenzbereichen der linear polarisierten Antenne (33) für den
höheren Frequenzbandbereich die Antenne (33) nach Art eines mit ihrer Öffnung in Richtung
der Grundplatte oder -fläche (1) zugewandt liegenden Sperrtopfes (30) ausgebildet
ist.