[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung zur Dosierung eines aus
mindestens zwei Komponenten bestehenden Geschirreinigungsmittels in eine Geschirrspülmaschine,
insbesondere Transportmaschine oder Bandmaschine, wobei das Geschirreinigungsmittel
mindestens eine alkalische Komponente und mindestens ein Dispergiermittel und gegebenenfalls
mindestens einen Komplexbildner aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Dosiereinrichtungen werden bei verschiedensten Arten von gewerblichen
Geschirrspülmaschinen, insbesondere Transport- und Bandmaschinen eingesetzt. Bei dieser
Art von Geschirrspülmaschinen wird das Spülgut in der Regel entweder in Körben oder
auf einem Förderband durch verschiedene Spülzonen der Geschirrspülmaschine transportiert
und dabei gereinigt. Beim Reinigungsprozess werden unter anderem Geschirreinigungsmittel
eingesetzt, die aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt sind, wobei diese einzelnen
Komponenten bzw. chemischen Substanzen verschiedenen Aufgabenstellungen, wie z.B.
einerseits der Schmutzentfernung, andererseits dem Schutz der Maschine und des Geschirrs
dienen. Bei Dosiereinrichtungen bzw. Geschirrspülmaschinen nach dem Stand der Technik
werden Geschirreinigungsmittel verwendet, bei denen die einzelnen Komponenten in einem
festen Verhältnis zueinander gemischt sind. Man spricht bei solchen Geschirreinigungsmitteln
üblicherweise von sogenannten "Monoprodukten".
[0003] Die in den gattungsgemäßen Geschirreinigungsmitteln üblicherweise vorhandene alkalische
Komponente dient hauptsächlich der Schmutzentfernung, wobei sie zusätzlich Korrosionsinhibitoren
enthalten kann, die dem Schutz der Maschine und deren Teile gegen die Aggressivität
der Alkalikomponente dienen. Als weitere Komponente des Geschirreinigungsmittels ist
ein sogenanntes Dispergiermittel meist vorgesehen. Dies hält den vom Geschirr abgelösten
Schmutz in der Spülflotte gebunden, sodass verhindert ist, dass sich dieser wieder
auf dem Geschirr ansetzen kann. Neben diesen beiden Standardkomponenten ist in der
Regel des weiteren ein Komplexbildner als weitere Komponente des Geschirreinigungsmittels
vorgesehen. Dieser bindet die Calzium-Magnesium-lonen im Wasser und verhindert dadurch
deren Ausfallen auf die Heizstäbe und die Maschinenwände und damit die Verkalkung
der Geschirrspülmaschine. Neben diesen drei in der Regel standardmäßig vorgesehenen
Komponenten kann auch eine zusätzlich Desinfektionskomponente oder Bleichkomponente
vorgesehen sein, um das Geschirr chemisch oder in Verbindung mit einer erhöhten Temperatur
chemisch-thermisch zu desinfizieren.
[0004] Beim Stand der Technik wird das Geschirreinigungsmittel stets als fertiggemischtes
Produkt der einzelnen für die verschiedenen Aufgabenstellungen notwendigen Komponenten
verwendet. Hierdurch kommt es in der Regel beim Stand der Technik zu einer Überdosierung
mindestens einer Komponente wie dies folgende Beispiele zeigen:
[0005] Bei einer Geschirrspülmaschine, die in der Regel mit erhöhter Stärkeablagerung bzw.
mit angetrockneten Speiseresten auf dem Geschirr konfrontiert ist, muss eine erhöhte
Menge an Geschirreinigungsmittel dosiert werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Da jedoch zur Ablösung von Stärke oder angetrockneten Speiseresten nur die alkalische
Komponente eine spürbare Wirkung zeigt, kommt es durch die Gesamterhöhung der Dosierung
des Geschirreinigungsmittels zu einer Überdosierung aller anderen Komponenten des
Geschirreinigungsmittels.
[0006] Wird eine Geschirrspülmaschine ständig mit sehr kalkhaltigem bzw. hartem Wasser betrieben,
so muss zur Verhinderung der Bildung von Kalkseife sowie zum Unterbinden des Ausfallens
von Kalk (verbunden mit defekten Heizstäben, verkrusteten Maschinen) so viel Geschirreinigungsmittel
dosiert werden, wie für die Komplexierung (Bindung) von Kalk notwendig ist. Hierdurch
kommt es wiederum automatisch zu einer Überdosierung der anderen im Geschirreinigungsmittel
vorhandenen Komponenten. Ein weiteres Beispiel für diese Überdosierung ist dann gegeben,
wenn eine Geschirrspülmaschine z.B. im Dauerbetrieb von 9 bis 19 Uhr läuft, ohne dass
die Spülflotte während dieser Zeit ausgewechselt würde. In diesem Beispiel muss die
Dosierung des Geschirreinigungsmittels so hoch eingestellt werden, dass der Reinigungserfolg
auch am Ende der Betriebszeit zufriedenstellend ist. Um den Schmutz in der stark belasteten
Waschflotte halten zu können und um zu verhindern, dass er wieder an dem zu spülenden
Geschirr anhaftet, wird eine erhöhte Menge an Dispergiermittel benötigt, sodass die
anderen Komponenten des Geschirreinigungsmittels wiederum überdosiert sind.
[0007] Beim Stand der Technik kommt es somit häufig zur Überdosierung von einzelnen Komponenten
der Geschirreinigungsmittel, was sich sowohl in ökologischer als auch ökonomischer
Sicht negativ auf die Gesamtbilanz des Geschirrspülvorgangs auswirkt.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Dosiereinrichtung zu schaffen,
mit der die oben genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden sind.
[0009] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Dosiereinrichtung (1) mindestens
zwei voneinander getrennte Einläufe für jeweils mindestens eine Komponente des Geschirreinigungsmittels
und eine Steuer- oder Regeleinrichtung aufweist, wobei die Steuer- oder Regeleinrichtung
die einzelnen Komponenten in einem, vorzugsweise vorab und/oder veränderlich, einstellbaren
Mengenverhältnis zueinander in die Geschirrspülmaschine dosiert.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung wird es möglich, die einzelnen Komponenten
des Geschirreinigungsmittels über die in der Dosiereinrichtung vorgesehenen getrennten
Einläufe z.B. aus separaten Vorratsbehältern, Zuleitungen oder dergleichen in diese
unabhängig voneinander einzubringen und sie von dort aus einzeln zu dosieren, wodurch
eine sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht optimale Anpassung der
Dosierung an die jeweiligen Bedingungen, in denen eine Geschirrspülmaschine eingesetzt
ist, möglich wird. So kann die Zusammensetzung des Geschirreinigungsmittels unter
anderem an den lokal anzutreffenden Härtegrad des verwendeten Wassers, an den vorliegenden
Verschmutzungsgrad des Geschirrs wie auch an das Gesamtaufkommen der täglich zu spülenden
Geschirrmenge angepasst werden. Unter Mengenverhältnis kann hierbei sowohl ein Volumenverhältnis
als auch ein Massenverhältnis der einzelnen Komponenten zueinander verstanden werden.
Nun ist es zwar aus der US 3,490,467 bereits bekannt, ein alkalisches Geschirreinigungsmittel
und ein bleichendes oder chlorhaltiges Mittel getrennt voneinander in eine Geschirrspülmaschine
zu dosieren. Dies dient jedoch lediglich dazu, zu verhindern, dass die beiden genannten
Mittel sich bei längerer Lagerung gegenseitig negativ in ihrer Wirkung beeinträchtigen.
Eine Anpassung der Dosierung der Komponenten des Geschirrspülmittels an die jeweilige
Aufgabenstellung, wie dies mit der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung möglich ist,
ist durch die in der US 3,490,467 geoffenbarten Einrichtung nicht möglich. So kann
z.B. mit der in der US 3,490,467 gezeigten Einrichtung zwar eine erhöhte Menge des
alkalischen Spülmittels zugesetzt werden, um eine verbesserte Ablösung größerer Schmutzmengen
vom Geschirr zu erreichen. Ist der Schmutz jedoch erst einmal vom Geschirr abgelöst,
so wird der Schmutz aufgrund des Fehlens einer geeigneten Dosierung von Dispergiermittel
jedoch wieder am bereits gespülten Geschirr anhaften. Eine ähnliche Problematik ergibt
sich aus dem Fehlen des Komplexbildners, da mit der gezeigten Einrichtung nicht auf
verschiedene Härtegrade des Wassers reagiert werden kann.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist bei einer Geschirrspülmaschine mit einer
üblicherweise vorhandenen Hauptwaschzone und einem Hauptwaschtank vorgesehen, dass
die Dosiereinrichtung die Komponenten des Geschirreinigungsmittels in die Hauptwaschzone,
vorzugsweise in den Hauptwaschtank, dosiert. Hierdurch werden die von der Dosiereinrichtung
gezielt zugefügten Komponenten des Geschirreinigungsmittels direkt in den Bereich
der Geschirrspülmaschine eingebracht, in dem sie im wesentlichen benötigt werden.
[0012] Besonders günstig ist es des weiteren, dass die Dosiereinrichtung einen Speicher
und eine Dateneingabeeinrichtung, vorzugsweise Tastatur, aufweist, wobei in den Speicher
über die Dateneingabeeinrichtung mindestens ein, vorzugsweise verschiedene, Mengenverhältnis(se)
der einzelnen Komponenten als Teil von mindestens einem Spülprogramm, vorzugsweise
verschiedenen Spülprogrammen, eingebbar und in diesem speicherbar ist (sind), wobei
die Steuer- oder Regeleinrichtung die einzelnen Komponenten in Abhängigkeit des (der)
im Spülprogramm (in den Spülprogrammen) gespeicherten Mengenverhältnis(se) dosiert.
In dieser Ausbildungsform ist es somit möglich, verschiedene Spülprogramme zusammenzustellen,
die ganz speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse der einmal vor Ort aufgestellten
Geschirrspülmaschine abgestellt sind. Besonders günstig ist es hierbei wiederum, dass
das (die) Mengenverhältnis(se) variabel in Abhängigkeit der Tageszeit in das (die)
Spülprogramm(e) eingebbar und in diesem (diesen) speicherbar ist (sind). Hierdurch
kann die Dosierung der einzelnen Komponenten an den tageszeitlichen Gang des Spülbedarfs
angepasst werden. Dies ist z.B. günstig, wenn in der Früh leicht verschmutztes Frühstücksgeschirr,
Mittags stark verschmutztes Mittagsgeschirr usw. zu spülen ist. In einer weiteren
Ausführungsvariante kann ebenfalls vorgesehen sein, dass das Spülprogramm unterbrechbar
und mindestens ein vorgebbares Sonderspülprogramm während der Unterbrechung des Spülprogrammes
abspielbar ist.
[0013] Dies ist besonders günstig, wenn auf von dem normalen Rhythmus abweichende Bedingungen
spontan eingegangen werden muss oder z.B. eine Grundreinigung des Geschirrs vorgenommen
werden soll.
[0014] Neben der reinen Verwendung der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung als Steuereinrichtung
zum Umsetzen vordefinierter Spülprogramme kann auch vorgesehen sein, dass die Dosiereinrichtung
als Regeleinrichtung verwendet wird, indem sie mindestens eine Messeinrichtung zur
Bestimmung mindestens einer Regelgröße aufweist. Die Regelgröße gibt hierbei Aufschluss
über den momentanen Zustand der in der Geschirrspülmaschine vorhandenen Spülflotte
und kann z.B. verwendet werden, indem die Steuer- oder Regeleinrichtung die gemessene
Regelgröße durch Dosierung mindestens einer Komponente des Geschirreinigungsmittels
an einen vorgebbaren, vorzugsweise zeitvariablen Sollwert gegebenenfalls kontinuierlich
angleicht. Dadurch wird erreicht, dass vorzugsweise zu jeder Zeit immer die optimalen
z.B. im Spülprogramm vorgesehenen Konzentrationen der einzelnen Komponenten des Geschirrspülmittels
in der Spülflotte sichergestellt sind. In einer Weiterbildung dieser Regeleinrichtung
kann darüber hinaus auch vorgesehen sein, dass die Steuer- oder Regeleinrichtung aus
einem Vergleich der gemessenen Regelgröße mit dem Sollwert die zu dosierende Menge
einer ersten Komponente des Geschirreinigungsmittels, vorzugsweise der alkalischen
Komponente, und daraus über ein vorgebbares Mengenverhältnis die zu dosierenden Mengen
der anderen Komponenten des Geschirreinigungsmittels bestimmt. Hierdurch werden die
einzelnen Komponenten in dem momentan gewünschten Mischungsverhältnis zueinander gehalten.
Die gewünschten Sollwerte können z.B. ebenfalls im Spülprogramm gespeichert sein.
[0015] Als Messeinrichtung bzw. Regelgröße können verschiedenste beim Stand der Technik
bekannte Varianten realisiert sein. So ist zum einen eine pH-Wert Messung möglich.
Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Messeinrichtung eine elektrische
Leitfähigkeitssonde und die Regelgröße die elektrische Leitfähigkeit einer Spülwasserzusammensetzung
oder einer Spülflotte ist. Die Messung der Regelgröße erfolgt üblicherweise im Hauptwaschtank
der Geschirrspülmaschine, da hier in der Regel die optimale Konzentration der einzelnen
Komponenten des Geschirrspülmittels gewährleistet sein muss.
[0016] Zusätzlich zur Dosierung der bereits genannten und üblicherweise verwendeten drei
Komponenten des Geschirreinigungsmittels kann die Dosiereinrichtung auch zur kontrollierten
Zugabe weiterer Substanzen in die Geschirrspülmaschine verwendet werden. So kann z.B.
vorgesehen sein, dass die Dosiereinrichtung zusätzlich noch mindestens ein Bleich-
und/oder Desinfektionsmittel und/oder mindestens einen Klarspüler zusammen mit oder
an räumlich getrennten Stellen von dem Geschirreinigungsmittel in die Geschirrspülmaschine
dosiert. Der Klarspüler wird hierbei üblicherweise in die Klarspülzone bzw. in den
Klarspültank eingebracht, während das Bleich- und/oder Desinfektionsmittel auch zusätzlich
zum Geschirreinigungsmittel in die Hauptwaschzone bzw. in den Hauptwaschtank injiziert
werden kann. Der Klarspüler wird zusammen mit dem Klarspülwasser nach der eigentlichen
Reinigung als letzte Stufe auf das Geschirr aufgebracht, um Perlenbildung und dadurch
hervorgerufene Tropfenflecken zu verhindern und die Trocknung zu beschleunigen. Er
ist somit ein unabhängig vom eigentlichen Geschirreinigungsmittel in das Nachspülwasser
zu dosierendes Produkt.
[0017] Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung der einzigen Figur. Diese zeigt eine Geschirrspülmaschine mit einer erfindungsgemäßen
Ausführungsvariante einer Dosiereinrichtung.
[0018] In der Figur ist eine Geschirrspülmaschine 2 sowie eine erfindungsgemäße Dosiereinrichtung
1 schematisch dargestellt. Das zu spülende Geschirr 31 wird z.B. in Körben 12 auf
einem Förderband 31 durch die Geschirrspülmaschine 2 gefahren. Hierbei passiert es
nacheinander die Vorwaschzone 3, die Hauptwaschzone 4, die Klarwaschzone 5 und die
Nachspülzone 6 sowie die Trockenzone 7. Auf seinem Weg von der Vorwaschzone 3 zur
Nachspülzone 6 wird das Geschirr jeweils aus hier nur vereinfacht dargestellten Spül-
oder Spritzdüsen 9 bespritzt. Die verspritzten Flüssigkeiten werden über die schematisch
angedeuteten Leitungen jeweils aus dem Vorwaschtank 13, dem Hauptwaschtank 14, dem
Klarwaschtank 15 sowie dem Nachspültankt 16 entnommen. Nachdem die versprühte Flüssigkeit
das Geschirr passiert hat, läuft sie im wesentlichen wieder in den jeweils darunterstehenden
Tank 13 bis 16 zurück. Die Tanks sind in einer Kaskade hintereinander angeordnet,
wobei vom Boiler 10 erhitztes Frischwasser aus der Frischwasserzuleitung 11 zunächst
in den Nachspültank 16 eingeleitet und hier wie weiter unten näher erläutert mit Klarspüler
in einer geringen Konzentration versetzt wird. Vom Nachspültank 16 läuft das mit Klarspüler
versetzte Wasser über den Überlauf 17 in den Klarwaschtank 15, von dort wiederum in
den Hauptwaschtank 14 und anschließend in den Vorwaschtank 13. Im Vorwaschtank 13
erreicht die Spülflotte ihre maximale Verschmutzung und verlässt über den Überlauf
des Ablaufs 18 die Geschirrspülmaschine 2. Das Geschirr erfährt in der Vorwaschzone
3 eine Vorreinigung, bei der die am Geschirr anheftenden Essensreste gelockert werden.
Der eigentliche Waschvorgang findet in der Hauptwaschzone 4 statt. Hier wird das Geschirr
31 vollständig von den anhaftenden Verschmutzungen gereinigt. Anschließend erfolgt
in der Klarwaschzone 15 das Abwaschen der noch am Geschirr anhaftenden Spülflotte,
wodurch eine gegenüber dem Nachspültank 16 erhöhte Konzentration von Geschirrspülmittel
im Klarwaschtank 15 erreicht wird. In der Nachspülzone 6 wird das gereinigte Geschirr
mit Frischwasser und einem in geringer Konzentration darin gelösten Klarspüler besprüht,
bevor es in der Trockenzone 7 mittels des Gebläses 8 getrocknet wird. Der Klarspüler
setzt die Oberflächenspannung herab und verhindert dadurch die Fleckenbildung auf
dem Geschirr 31.
[0019] Aus dem so geschilderten Spülvorgang wird ersichtlich, dass die in den verschiedenen
Tanks 13 bis 16 vorhandene Spülflotte durch das nachlaufende Frischwasser permanent
verdünnt wird, wenn nicht entsprechende Gegenmaßnahmen vorgesehen sind. Die Einstellung
der in den einzelnen Tanks gewünschten Konzentrationen von Geschirrspülmittel oder
anderen Komponenten wie z.B. Klarspüler wird sowohl nach dem Austausch der gesamten
Spülflotte wie auch während des gewöhnlichen Betriebs der Geschirrspülmaschine 2 von
der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung 1 realisiert und überwacht. Die Dosiereinrichtung
1 ist hierzu über Zuläufe 24 mit Vorratsbehältern 19 bis 23 verbunden. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist im Behälter 19 die alkalische Komponente, im Behälter 20 das
Dispergiermittel, im Behälter 21 der Komplexbildner, im Behälter 22 die Desinfektionskomponente
und im Behälter 23 der Klarspüler bevorratet. Das Einbringen der zu dosierenden Einzelkomponenten
erfolgt im hier dargestellten Beispiel über Durchflussmengen messende Pumpen 25. In
einem anders gearteten hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können die Pumpen
25 jedoch auch durch Durchflussmengen messende Ventile ersetzt werden, wenn der Zufluss
der einzelnen Komponenten mit Hilfe der Gravitation sichergestellt ist. Alternativ
können auch Ventile oder Pumpen mit konstanter Durchflussmenge bzw. Förderleistung
verwendet werden, wobei die Steuer- oder Regeleinrichtung 1 die Durchflussmenge z.B.
in Abhängigkeit der Förderdauer der Pumpen oder der Öffnungszeit der Ventile berechnet.
Als Pumpen kommen unterschiedlichste Typen wie z.B. Schlauchquetschpumpen, Membranpumpen,
Kolbenpumpen oder dergleichen in Frage. Die Ansteuerung sowie die Durchflussmengenüberwachung
der Pumpen 25 bzw. der an ihrer Stelle verwendeten Ventile wird bei allen Varianten
durch die Steueroder Regeleinrichtung 27 realisiert. Diese ist, wie schematisiert
dargestellt, mit der Dateneingabeeinrichtung 28, dem Datenspeicher 29 sowie optional
mit einem Display 30 verbunden.
[0020] Die einzelnen Komponenten aus den Behältern 19 bis 22 werden im gezeigten Beispiel
von Pumpen 25 über die Einläufe 24 in die Dosiereinrichtung 1 einzeln eingesaugt und
von dort über Zufuhrleitungen 32 in den Hauptwaschtank 14 geleitet, während der Klarspüler
aus dem Behälter 23 wird über eine separate Leitung 33 in den Nachspültank 16 eingeleitet
wird. Mit dem in der Figur schematisch gezeigten System können alle Substanzen aus
den Behältern 19 bis 23 unabhängig voneinander oder aber auch in Abhängigkeit voneinander
dosiert werden. Alternativ zu der in der Figur dargestellten Variante können einzelne
Komponenten wie z.B. die alkalische Komponente, das Dispergiermittel und der Komplexbildner
auch in der Dosiereinrichtung 1 gemäß dem gewünschten Mengenverhältnis gemischt und
über eine gemeinsame Zufuhrleitung 32 in den Hauptwaschtank 14 eingebracht werden.
Bei allen diesen Varianten wird erfindungsgemäß erreicht, dass für jede Geschirrspülmaschine
eine an die lokalen Bedürfnisse angepasste Rezeptur realisiert wird. Die verschiedenen
Mischungsverhältnisse bzw. Rezepturen und der zeitliche Ablauf bzw. die über den Tag
hinweg vorzunehmende Änderung dieser Rezeptur wird in Form von verschiedenen, vorzugsweise
bis zu 8 verschiedenen, Spülprogrammen abgespeichert. Die Spülprogramme werden vorzugsweise
über die Dateneingabeeinrichtung 28 in die Dosiereinrichtung 1 eingegeben und in deren
Speicher 29 abgelegt. Die Eingabe und die Wahl des Spülprogramms kann über das Display
30 interaktiv erfolgen. Die Dosiereinrichtung kommuniziert über hier nicht dargestellte
Datenleitungen mit der Geschirrspülmaschine 2 und erhält hierdurch die für die Ansteuerung
der Dosierpumpen 25 notwendigen Signale. Die Hauptsignale sind hierbei für die Vordosierung,
die Hauptdosierung und die Nachspülung vorgesehen.
[0021] Die Steuer- bzw. Regeleinrichtung 27 kann zum einen als reine Steuerung ausgebildet
sein, wobei das vorab eingegebene und aktuell gewählte Spülprogramm abgespielt wird,
indem zeitgenau die einzelnen Komponenten in Abhängigkeit vom Programmfortschritt
zudosiert werden. Alternativ hierzu kann die Steuer- oder Regeleinrichtung 27 jedoch
auch als Regelung ausgebildet sein, indem sie, wie hier dargestellt, über eine Messeinrichtung
26 eine von der Spülflotte abhängige Regelgröße misst. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die Messeinrichtung 26 als Leitfähigkeitsmesssonde ausgebildet und im Hauptwaschtank
angeordnet. Der gemessene Wert der Regelgröße, vorzugsweise die elektrische Leitfähigkeit
der Spülflotte, wird in dieser Ausführungsvariante vorzugsweise permanent mit dem
im Spülprogramm vorgegebenen Sollwert verglichen. Weicht die Regelgröße vom Sollwert
ab, so erfolgt eine entsprechende Zudosierung der benötigten Komponente des Geschirrspülmittels.
Hierbei kann sowohl vorgesehen sein, dass die Komponenten einzeln und unabhängig voneinander
zudosiert werden. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass eine Komponente
z.B. die alkalische Komponente als Leitkomponente fungiert und die weiteren Komponenten
in einem vorab im Spülprogramm festgelegten Mengenverhältnis hierzu zudosiert werden.
Sowohl Steuerung als auch Regelung können an tageszeitabhängige Bedarfsschwankungen
angepasst werden.
[0022] In der Regel wird mindestens einmal am Tag die gesamte Spülflotte aus den Tanks 13
bis 16 entleert und durch Frischwasser ersetzt. Bei diesem Vorgang startet die Dosiereinrichtung
1 die Dosierung einer voreingestellten Menge der alkalischen Komponente und dazu je
nach Programm die entsprechende Zusammensetzung der Komplexbildner und Dispergiermittel.
Nach dem Aufheizen beginnt der Waschprozess, wobei das Spülgut die einzelnen Zonen
3 bis 7 passiert. Während des Waschvorgangs misst die Dosiereinrichtung mittels der
Messeinrichtung 26 die Regelgröße, vorzugsweise die Leitfähigkeit der Spülflotte und
dosiert wie oben beschrieben die einzelnen Komponenten, sodass die gemessene Regelgröße
immer an den Sollwert angepasst wird. Bei Bedarf kann nach dem selben Prinzip Bleich-
und/oder Desinfektionsmittel der Spülflotte zugemischt werden.
[0023] Nach den Leitlinien für Großküchen müssen Speisen mit Temperaturen von mindestens
70° serviert werden. Die den Speisen z.B. Suppen enthaltene Stärke, lagert sich bei
dieser Temperatur an das meist vorgewärmte Geschirr an und kann aus wirtschaftlichen
Gründen (zu hohe Reinigerdosierung) oft nicht restlos entfernt werden. Daher muss
regelmäßig eine Grundreinigung mit einem gesonderten Produkt erfolgen.
[0024] Hierfür sind spezielle Spülprogramme unter verstärktem Einsatz von z.B. hochkonzentrierter
Lauge vorgesehen, wodurch die Stärke wieder entfernt wird.
[0025] Weitere bevorzugte Merkmale der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung 1 sind:
1. Das zeitgesteuerte Abrufen der eingestellten Programme mit bis zu 20 Schaltpunkten
pro Tag. Hierdurch kann das Auswechseln der Spülflotte hinausgezögert werden, indem
nach einer gewissen Zeit ein anderes Spülprogramm aktiviert wird, wodurch die Dosierung
der Dispergiermittel erhöht werden kann. Hierdurch können Kosten für Wasser, Strom,
Kanal und die Stammdosierung notwendige Chemie eingespart werden.
2. Die Möglichkeit zur manuellen Programmauswahl mit Unterbrechung der Schaltuhren.
3. Das Auslösen eines Alarms bei leeren Vorratsbehältern 19 bis 23 und das Stoppen
der Dosierung.
4. Überwachung der Waschtank- und Nachspültemperatur mit Auslösung eines Alarms bei
Unter- oder Überschreitung der vorab einstellbaren Grenzwerte (Hilfe für die Einhaltung
von HACCP-Richtlinien).
5. Aufzeichnung von Fehlern mit Datum, Uhrzeit und Programmnummer.
6. Möglichkeit zur maschinellen Grundreinigung von Geschirr ohne zusätzlichem Aufwand
und ohne zusätzliche Spezialprodukte.
[0026] Generell kann somit mit der in der Figur schematisch gezeigten erfindungsgemäßen
Dosiereinrichtung 1 eine an die jeweilige Aufgabenstellung einer Geschirrspülmaschine
angepasste individuelle Lösung realisiert werden, da die einzelnen jeweils momentan
benötigten Substanzen bzw. Komponenten des Geschirrspülreinigers vor Ort, zum richtigen
Zeitpunkt und in der richtigen Menge in die Geschirrspülmaschine 2 dosiert werden.
Die Erfindung ist hierbei nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. So
kann die erfindungsgemäße Dosiereinrichtung z.B. als speicherprogrammierbare Steuerung
(SPS) oder als Dosiercomputer realisiert sein.
[0027] Zusätzlich kann die Dosiereinrichtung 1 auch mit einer geeigneten vorzugsweise bidirektionalen
Schnittstelle zur Datenübertragung von und zu einer externen Datenbearbeitungseinrichtung
(z.B. Laptop) ausgerüstet sein. Über die Schnittstelle können dann z.B. sowohl Spülprogramme
auf die Dosiereinrichtung 1 und/oder Protokolldateien über Programmablauf, -fehler
oder dergleichen auf die externe Datenbearbeitungseinrichtung übertragen werden. Es
kann auch vorgesehen sein, dass zusätzliche Komponenten des Geschirreinigungsmittels
von der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung in den Hauptwaschtank aber auch in andere
Tanks zudosiert werden. Darüber hinaus ergeben sich auch zahlreiche Abwandlungsmöglichkeiten
bezüglich der die Regelgröße bestimmenden Messeinrichtungen. So kann auch vorgesehen
sein, verschiedene, vorzugsweise für einzelne Komponenten des Geschirrspülmittels
charakteristische Regelgrößen mit verschiedenen Messeinrichtungen 26 zu bestimmen.
[0028] Als geeignete alkalische Komponente, Dispergiermittel, Komplexbildner, Bleichund/oder
Desinfektionsmittel sowie Klarspüler können verschiedene beim Stand der Technik bekannte
Substanzen verwendet werden. Unter anderem kommen Substanzen mit folgenden Charakteristika
in Frage:
[0029] Bei der alkalischen Komponente ist vorzugsweise vorgesehen, dass sie mindestens einen
Korrosionsinhibitor, vorzugsweise mindestens ein Silikat, und mindestens 30 % Kaliumhydroxid
aufweist. Als Komplexbildner kann vorzugsweise eine Substanz mit mehr als 30 % Natriumnitriloacetat
und weniger als 5 % Phosphonate verwendet werden. Beim Dispergiermittel ist es günstig,
wenn dieses 5 bis 15 % Phosphonate und/oder Polycarboxylate enthält. Das Bleich- und/oder
Desinfektionsmittel enthält vorzugsweise 35 % Wasserstoffperoxid und/oder Natriumhypochloritlösung
mit 15 % Aktivchlor. Beim Klarspüler kann vorgesehen sein, dass er mehr als 5 % und
weniger als 15 % nichtionische Tenside und/oder Konservierungsmittel und/oder Lösevermittler
und/oder Farbstoffe enthält.
1. Dosiereinrichtung zur Dosierung eines aus mindestens zwei Komponenten bestehenden
Geschirreinigungsmittels in eine Geschirrspülmaschine, insbesondere Transportmaschine
oder Bandmaschine, wobei das Geschirreinigungsmittel mindestens eine alkalische Komponente
und mindestens ein Dispergiermittel und gegebenenfalls mindestens einen Komplexbildner
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (1) mindestens zwei voneinander getrennte Einläufe (24) für
jeweils mindestens eine Komponente des Geschirreinigungsmittels und eine Steuer- oder
Regeleinrichtung (27) aufweist, wobei die Steuer- oder Regeleinrichtung (27) die einzelnen
Komponenten in einem, vorzugsweise vorab und/oder veränderlich, einstellbaren Mengenverhältnis
zueinander in die Geschirrspülmaschine (2) dosiert.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Geschirrspülmaschine eine Hauptwaschzone
mit einem Hauptwaschtank aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (1) die Komponenten des Geschirreinigungsmittels in die Hauptwaschzone
(4), vorzugsweise in den Hauptwaschtank (14), dosiert.
3. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (1) einen Speicher (29) und eine Dateneingabeeinrichtung (28),
vorzugsweise Tastatur, aufweist, wobei in den Speicher (29) über die Dateneingabeeinrichtung
(28) mindestens ein, vorzugsweise verschiedene, Mengenverhältnis(se) der einzelnen
Komponenten als Teil von mindestens einem Spülprogramm, vorzugsweise verschiedenen
Spülprogrammen, eingebbar und in diesen speicherbar ist (sind), wobei die Steuer-
oder Regeleinrichtung (27) die einzelnen Komponenten in Abhängigkeit des (der) im
Spülprogramm (in den Spülprogrammen) gespeicherten Mengeverhältnis(se) dosiert.
4. Dosiereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das (die) Mengenverhältnis(se) variabel in Abhängigkeit der Tageszeit in das (die)
Spülprogramm(e) eingebbar und in diesem (diesen) speicherbar ist (sind).
5. Dosiereinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülprogramm unterbrechbar und mindestens ein vorgebbares Sonderspülprogramm
während der Unterbrechung des Spülprogrammes abspielbar ist.
6. Dosiereinrichtung mit mindestens einer Messeinrichtung zur Bestimmung mindestens einer
Regelgröße nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- oder Regeleinrichtung (27) die gemessene Regelgröße durch Dosierung mindestens
einer Komponente des Geschirreinigungsmittels an einen vorgebbaren, vorzugsweise zeitvariablen
Sollwert gegebenenfalls kontinuierlich angleicht.
7. Dosiereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueroder Regeleinrichtung (27) aus einem Vergleich der gemessenen Regelgröße
mit dem Sollwert die zu dosierende Menge einer ersten Komponente des Geschirreinigungsmittels,
vorzugsweise der alkalischen Komponente, und daraus über ein vorgebbares Mengenverhältnis
die zu dosierenden Mengen der anderen Komponenten des Geschirreinigungsmittels bestimmt.
8. Dosiereinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (26) eine elektrische Leitfähigkeitssonde und die Regelgröße
die elektrische Leitfähigkeit einer Spülwasserzusammensetzung oder einer Spülflotte
ist.
9. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinrichtung (1) zusätzlich noch mindestens ein Bleich- und/oder Desinfektionsmittel
und/oder mindestens einen Klarspüler zusammen oder an räumlich getrennten Stellen
vom Geschirreinigungsmittel in die Geschirrspülmaschine (2) dosiert.
10. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die alkalische Komponente mindestens einen Korrosionsinhibitor, vorzugsweise mindestens
ein Silikat, und mindestens 30 % Kaliumhydroxid aufweist.