[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bearbeiten von Blech, mit einer Blechbearbeitungsvorrichtung
und mehreren Abrollböcken, auf denen jeweils ein Blechrolle gelagert ist, wobei die
Blechbearbeitungsvorrichtung eine Transportvorrichtung aufweist, mit der Blech ab
einer der Blechrollen abziehbar und einem Werkzeug, beispielsweise einem Blechschneidkopf
zuführbar ist.
[0002] Eine Einrichtung der genannten Art ist im Stand der Technik beispielsweise aus der
CH 689 689 des Anmelder bekannt geworden. Mit dieser werden insbesondere Dünnblechformen
für Isolierverschalungen hergestellt. Das Blech wird mit einer Transportvorrichtung
von einer Blechrolle abgezogen und einem Blechschneidkopf sowie Stanzwerkzeugen zugeführt.
Der Blechschneidkopf wird quer zur Transportrichtung des Bleches hin- und herverfahren.
Von einer Walzeinrichtung wird das Blech geformt und dabei im Bereich des Blechschneidkopfes
plan geführt. In der Regel sind mehrere Abrollböcke mit unterschiedlichen Blechen
vorhanden. Die Blechbearbeitungsvorrichtung wird zum entsprechenden Abrollbock bewegt
und das freie Ende der Blechrolle wird in die Transportvorrichtung eingelegt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der genannten Art zu schaffen,
die eine noch höhere Leistung ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe ist gemäss Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemässe Einrichtung besitzt
einen automatischen Einzug, wodurch der Wechsel von einem Abrollbock zu einem anderen
wesentlich schneller als bisher erfolgen kann. Nach einer Weiterbildung der Erfindung
weist der Einzug eine Öffnung auf, die in eine seitlich offene Stellung ausweitbar
ist. Damit kann seitlich auf das zu erfassende Blechende gefahren werden. Das Erfassen
eines Blechendes ist dann besonders einfach und sicher, wenn die Abrollböcke jeweils
eine Klemmvorrichtung aufweisen, mit denen das zu erfassende Blechende positioniert
wird. Diese Klemmvorrichtung besitzt eine geschlossene und eine offene Position. In
der geschlossenen Position wird das Blechende geklemmt und in der offenen Position
festgehalten. Vorzugsweise kann die Klemmvorrichtung durch die Blechbearbeitungsvorrichtung
gelöst werden.
[0005] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemässen Einrichtung,
- Fig. 2
- schematisch einen vertikalen Schnitt durch die Einrichtung gemäss Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch einen vertikalen Teilschnitt durch die Einrichtung gemäss Fig. 1,
- Fig. 4
- ein Schnitt gemäss Fig. 3, jedoch mit einer anderen Stellung des Einzugs, und
- Fig. 5
- schematisch eine räumliche Ansicht eines Abrollbockes mit einer Blechrolle.
[0007] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Einrichtung, die eine Blechbearbeitungsvorrichtung
2 sowie mehrere Abrollböcke 4 mit jeweils einer Blechrolle 5, 6 und 7 aufweist. Die
Blechbearbeitungsvorrichtung 2 ist in den Richtungen des Doppelpfeiles 37 auf einem
Gleis 13 verfahrbar. Dazu ist in einem Gestell 14 ein hier nicht gezeigter Motor untergebracht.
Die Blechbearbeitungsvorrichtung 2 kann so gesteuert werden, dass sie selbsttätig
zu einem der Abrollböcke 4 fährt. In der Fig. 1 sind lediglich drei Abrollböcke 4
in einer Reihe gezeigt. Grundsätzlich können auch mehr oder weniger als drei Abrollböcke
4 vorgesehen sein.
[0008] In der Blechbearbeitungsvorrichtung 2 sind Blechbearbeitungswerkzeuge, beispielsweise
ein in Fig. 4 angedeuteter Blechschneidkopf 38 und hier nicht gezeigte Stanzwerkzeuge
angeordnet. Solche Werkzeuge sind dem Fachmann gut bekannt und brauchen hier nicht
weiter erläutert zu werden. Mit solchen Werkzeugen können aus einem Blech 9 Formteile
herausgeschnitten werden. Das Blech 9 ist vorzugsweise ein Dünnblech, beispielsweise
ein Aluminiumblech oder ein Stahlblech. Die Bleche 9 der Rollen 5, 6 und 7, auch Coils
genannt, sind somit unterschiedlich.
[0009] Um ein Blech 9 von einer Rolle 5, 6 oder 7 abzuziehen, ist ein Einzug 3 vorgesehen,
der hinter einer Einzugsöffnung 27 eine Transportvorrichtung 39 mit mehreren Rollen
22 aufweist. Eine hinter der Einzugsöffnung 27 angeordnete Einzugsrolle 12 ist von
einem hier nicht gezeigten Motor angetrieben und arbeitet zum Einziehen eines Bleches
9 mit einer Gegenrolle 26 zusammen.
[0010] Die Abrollböcke 4 weisen jeweils ein Gestell 41 auf, auf denen die Rollen 5,6 und
7 jeweils mit einem Rollenkern 8 drehbar gelagert sind. Am Gestell 41 ist jeweils
eine Klemmvorrichtung 11 angeordnet, die an zwei parallelen Armen 10 gelagert ist
und eine obere Klemmstange 15 sowie eine untere Klemmstange 16 besitzt. Die Klemmvorrichtung
besitzt eine offene Stellung gemäss Fig. 4 sowie eine geschlossene Stellung gemäss
Fig. 3. In der geschlossenen Stellung wird ein Blechende 9a in horizontaler Ausrichtung
geklemmt. Durch Verschwenken eines Hebels 17 kann die Klemmvorrichtung 11 in die offene
Stellung gebracht und damit die Klemmung des Blechendes 9a gelöst werden. Das Lösen
erfolgt gegen die rückwirkende Kraft einer hier nicht gezeigten Feder. Der Hebel 17
kann gemäss den Fig. 3 und 4 mit einem Schieber 18 verschwenkt werden, der an einem
Gestell 21 des Einzuges 3 verschiebbar gelagert ist und der an einer Kolbenstange
20 eines Zylinders 19 befestigt ist. Durch Ausfahren der Kolbenstange 20 wird der
Schieber 18 von der in Fig. 3 gezeigten Stellung in die in Fig. 4 gezeigte Stellung
gefahren. Hierbei wird der Hebel 17 verschwenkt und damit die Klemmvorrichtung 11
geöffnet. Wird der Schieber 18 in die in Fig. 3 gezeigte Stellung zurückgefahren,
so geht die Klemmvorrichtung 11 selbsttätig in die klemmende Stellung. Der Zylinder
19 ist über eine hier nicht gezeigte Steuervorrichtung gesteuert. Die Klemmvorrichtung
11 kann zudem von Hand an Griffen 32 (Fig. 5) in die geöffnete Stellung gebracht werden.
[0011] Der Einzug 3 weist einen oberen Teil 23 auf, der in Einzugsrichtung gesehen an einem
hinteren Ende um Scharnierplatten 24 schwenkbar ist. Das Verschwenken erfolgt mit
einem Zylinder 28, der an einem gestellfesten Träger 29 befestigt ist und der mit
einer Kolbenstange 28a an einem Drehgelenk 30 des Teils 23 angreift. Der Zylinder
28 ist ebenfalls von einer hier nicht gezeigten Steuervorrichtung gesteuert. Mit dem
Zylinder 28 kann der Teil 23 von der in Fig. 4 gezeigten Stellung in die in Fig. 3
gezeigte Stellung und zurückverfahren werden. In der Stellung gemäss Fig. 4 sind die
Rollen 22 sowie die Rollen 12 und 26 jeweils paarweise aneinanderanliegend. In der
Stellung gemäss Fig. 3 sind diese Rollen 22 sowie 12 und 26 getrennt und zwischen
diesen besteht eine in Fig. 3 gezeigte Öffnung 41, die seitlich offen ist und die
einen freien Vor- und Rückschub des Bleches 9 ermöglicht. Ebenfalls seitlich offen
ist die Einzugsöffnung 27, die spaltförmig ausgebildet und durch ein unteres Schild
33 sowie ein oberes Schild 34 gebildet wird. Das untere Schild 33 ist am Gestell 21
und das Schild 34 am Teil 23 befestigt.
[0012] Der Einzug 3 weist Erfassungsmittel 35, beispielsweise eine Fotozelle oder eine Lichtschranke
auf, mit welcher die Position eines Blechendes 9a feststellbar ist.
[0013] Die Abrollböcke 4 sind vor dem Gleis 13 so in einer Reihe positioniert, dass der
Einführungsschlitz 27 jeweils seitlich auf diese Blechenden 9a auffahrbar ist. In
der Fig. 1 is die Blechbearbeitungsvorrichtung 2 auf dem Gleis 13 so positioniert,
dass das Blechende 9a in die Einzugsöffnung 27 hineinragt. Die Blechbearbeitungsvorrichtung
kann nun bei geöffnetem Einzug 3 zur Rolle 6 oder 7 gefahren werden. In jeder dieser
Stellungen kann durch Betätigen des Zylinders 19 die Klemmvorrichtung 11 geöffnet
werden. Nach dem Schliessen des Einzugs 3 kann das entsprechende Blechende 9a mittels
der Einzugsrolle 12 eingezogen werden. Die Fig. 4 zeigt den Einzug 3 in der geschlossenen
Stellung und die Klemmvorrichtung 11 in der gelösten Stellung. Das Blech 9 ist eingezogen
und kann vom Blechschneidkopf 38 bearbeitet werden. Bei einer solchen Bearbeitung
ist der Einzug 3 wie in Fig. 3 gezeigt geöffnet. Die zum Schneiden erforderliche Hinund
Herbewegung des Bleches 9 erfolgt mit einem Rollenpaar 40, das in an sich bekannter
Weise gesteuert ist. Die geschnittenen Blechbereiche werden auf der in Fig. 1 nicht
gezeigten Rückseite der Bearbeitungsvorrichtung 2 ausgestossen.
[0014] Nachfolgend wird das Arbeitsverfahren näher erläutert:
[0015] Sollen beispielsweise aus dem Blech 9 der Blechrolle 7 Formteile herausgeschnitten
werden, so werden die entsprechenden Daten in einer hier nicht gezeigten Steuerung
eingegeben. Bei geöffnetem Einzug 3 fährt die Blechbearbeitungsvorrichtung 2 zur Rolle
7 und wird bei dieser positioniert. Durch Betätigen des Zylinders 19 wird die Klemmvorrichtung
11 gelöst. Der Teil 23 wird in die in Fig. 4 gezeigte Position gesenkt und durch Betätigen
der Einzugsrolle 12 wird das Blech 9 eingezogen, bis das Blechende 9a vom Rollenpaar
40 erfasst ist, wie die Fig. 4 zeigt. Der Teil 23 wird nun mit dem Zylinder 28 wieder
in die in Fig. 3 gezeigte offene Stellung verschwenkt. Mit dem Rollenpaar 40 wird
nun das Blech 9 gemäss einem Schneidprogramm hin- und herbewegt und mit dem Blechschneidkopf
38 geschnitten. Möglich sind auch andere Bearbeitungsarten, wie beispielsweise Stanzen
oder Bohren. Ist das Schneidprogramm beendet, so werden die bearbeiteten Blechbereiche
ausgestossen und der entsprechende Blechteil abgeschnitten. Anschliessend wird die
Klemmvorrichtung 11 durch Zurückfahren des Schiebers 18 wieder geschlossen und ein
weiterer Arbeitszyklus kann an der Rolle 7 ausgeführt werden oder die Blechbearbeitungsvorrichtung
2 kann zur Rolle 6 oder 5 gefahren werden.
1. Einrichtung zum Bearbeiten von Blech (9), mit einer Blechbearbeitungsvorrichtung (2)
und mehreren Abrollböcken (4), auf denen jeweils eine Blechrolle (5, 6, 7) gelagert
ist, wobei die Blechbearbeitungsvorrichtung (2) eine Transportvorrichtung (39) aufweist,
mit der das Blech (9) ab einer der Blechrollen (5, 6, 7) abziehbar und wenigstens
einem Werkzeug (38) zuführbar ist, gekennzeichnet durch einen automatischen Einzug (3).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (3) einen oberen verschwenkbaren Teil (23) aufweist, der in einer offenen
Stellung einen seitlich offenen Durchgang (41) bildet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (3) Mittel (35) zur Positionserkennung eines Blechendes (9a) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (35) eine Fotozelle oder Lichtschranke aufweisen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer Teil (23) des Einzugs (3) mit einem Zylinder (28) um ein Scharnier (24)
verschwenkbar ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einzug (3) eine seitlich offene spaltförmige Einzugsöffnung (27) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzugsöffnung (27) durch ein unteres, gestellfestes Schild (33) und ein oberes,
nach oben bewegbares Schild (34) gebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abrollböcke (4) jeweils eine Klemmvorrichtung (11) aufweisen, die ein freies
Ende (9a) eines Bleches (9) positioniert.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmvorrichtung (11) durch Mittel (18) der Blechbearbeitungsvorrichtung (2)
in eine gelöste Stellung bringbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Mittel einen Schieber (18) aufweisen, der an einem Hebel (17) der Klemmvorrichtung
(11) anlegbar ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechbearbeitungsvorrichtung (2) auf einem Gleis (13) gesteuert verfahrbar ist
und dass die Abrollböcke (4) so positioniert sind, dass die Enden (9a) der Blechrollen
(5, 6, 7) in den Bereich des Einzuges (3) hineinragen.