[0001] Die Erfindung betrifft eine Vlieskrempel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der EP 00 93 585 B1 ist eine gattungsbildende Vlieskrempel bekannt. Der Luftschacht
dient dort ausschließlich zum Ansaugen von Luft, wobei am unteren Ende des Schachtes
eine luftdurchlässige Faserablagefläche vorgesehen ist, beispielsweise ein luftdurchlässiges
Transportband, und wobei unterhalb dieser luftdurchlässigen Faserablagefläche ein
Sauggebläse vorgesehen ist, welches die Luft durch die Ablagefläche und durch den
gesamten Luftschacht am Tambour vorbei ansaugt.
[0003] Besonders kritisch ist die Führung der Luft im Bereich der Faserabgabezone, denn
in diesem Übergangsbereich, wo sich die Fasern, die zunächst am Tambour anliegen,
vom Tambour lösen und dann im freien Flug durch die Luft bis zur Ablagefläche getragen
werden sollen, sind Unregelmäßigkeiten in der Luftführung möglichst zu vermeiden,
um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Fasern zu ermöglichen und dementsprechend
die Herstellung eines möglichst regelmäßig ausgebildeten Vlieses.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vlieskrempel dahingehend
zu verbessern, dass diese in möglichst kurzer Zeit eine optimale Einstellung der Vlieskrempel
in Anpassung an die jeweils spezifischen Arbeitsverhältnisse der Vlieskrempel ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vlieskrempel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Anströmung der Luft an die Tambour-Oberfläche
zu beeinflussen und hierzu eine Düse in Strömungsrichtung vor dem Tambour vorzusehen,
sodass die an den Tambour gelangende Luft in ihrer Strömungsrichtung beeinflusst werden
kann und insbesondere der Winkel beeinflusst werden kann, unter welchem die Tambour-Oberfläche
angeströmt wird.
[0007] Sowohl bei der Neuinstallation einer gesamten Krempel als auch bei wechselnden Betriebsbedingungen
einer Krempel, beispielsweise bei der Verarbeitung unterschiedlicher Fasern oder bei
unterschiedlichen Tambourdrehzahlen, ist auf diese Weise eine besonders schnelle Anpassung
der Krempel an die jeweiligen Betriebsbedingungen möglich. Insbesondere kann eine
Optimierung hinsichtlich der Faserverteilung in möglichst kurzer Zeit dadurch erreicht
werden, dass die Düse verstellt wird, sodass der Vorgang optimiert wird, wie sich
die Fasern von der Tambour-Oberfläche ablösen, und sodass dementsprechend auch der
Flug der Fasern vom Tambour bis auf die Faserablagefläche optimiert und vergleichmäßigt
werden kann.
[0008] Falls eine Runddüse vorgesehen ist, sind vorteilhaft über die Tambourbreite mehrere
derartige Düsen verteilt angeordnet, um über die gesamte Tambourbreite ähnliche Strömungsverhältnisse
zu bewirken. Vorteilhaft jedoch kann statt einer Anordnung mehrerer Runddüsen eine
Flachdüse vorgesehen sein, welche sich über etwa die gesamte wirksame Breite des Tambours
erstreckt, also über etwa die Breite, auf welcher Fasern auf dem Tambour gefördert
werden. So können optimal gleichmäßige Luftströmungsverhältnisse über die gesamte
Breite ermöglicht werden, wo die Fasern von der Luftströmung beeinflusst und getragen
werden.
[0009] Vorteilhaft kann die Veränderbarkeit der Düse auf konstruktiv einfache und kostengünstige
Weise dadurch erzielt werden, dass nicht die eigentliche Düsengeometrie an sich beeinflusst
wird, sondern dass vielmehr die gesamte Düse schwenkbeweglich gelagert ist, sodass
der austretende Luftstrahl durch Verschwenken der Düse entsprechend unterschiedlich
gelenkt werden kann. Vorteilhaft kann dabei die Schwenkachse der Düse etwa parallel
zur Tambour-Achse verlaufen, sodass über die gesamte wirksame Tambourbreite bei einer
Verstellung der Düse jeweils gleiche Strömungverhältnisse erzielt werden.
[0010] Vorteilhaft können zwei Luftkanäle vorgesehen sein, welche in Strömungsrichtung vor
dem Tambour gemeinsam den Luftschacht bilden. Dabei handelt es sich um einen Ansaugkanal,
der ähnlich wie beim gattungsbildenden Stand der Technik von Luft durchströmt wird,
die unterhalb der Faserablagefläche angesaugt wird. Weiterhin handelt es sich um einen
Blaskanal, in welchen die Luft von einem zusätzlichen Gebläse eingeblasen wird und
der ebenfalls von oben nach unten durchströmt wird. Diese Blasluft unterstützt einerseits
die Saugleistung, denn dadurch, dass die Fasern die luftdurchlässige Faserablagefläche
teilweise abdecken, muss eine vergleichsweise hohe Ansaugleistung installtiert werden.
[0011] Zudem ist vorteilhaft die veränderbare Düse in dem Blaskanal angeordnet. Durch die
Veränderung der Düse und gegebenenfalls durch eine zusätzliche Beeinflussung der Gebläseleistung
kann eine Beeinflussung des Blasluftstromes erfolgen und die gesamte Anordnung optimal
auf die jeweiligen Betriebsbedingungen der Vlieskrempel eingestellt werden.
[0012] Ab der Faserabnahmezone kann dann vorteilhaft ein einziger Kanal in Form des Luftschachtes
vorgesehen sein, in dem sich die Fasern bewegen.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung nachfolgend näher
erläutert. Dabei ist mit 1 allgemein und lediglich ausschnittsweise eine Vlieskrempel
bezeichnet, mit einem Tambour 2 und mit zwei oberen Cardmastersegmenten 3 und mit
einem Luftschacht 4, durch welchen Luft in Richtung der beiden Pfeile P von oben nach
unten am Tambour 2 entlang strömt.
[0014] Der Tambour dreht sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn
und fördert Fasern zwischen der Tambour-Oberfläche und den Cardmastersegmenten 3 in
den Luftschacht 4, wo sich in einer Faserabnahmezone die Fasern vom Tambour lösen
und durch den Luftschacht 4 nach unten zu einer luftdurchlässigen, nicht dargestellten
Faserablagefläche fliegen.
[0015] Auf Höhe des Tambours 2 ist der Luftschacht 4 auf der rechten Seite durch eine Schachtwandung
5 begrenzt, die aus zwei gelenkig aneinander anschließenden Schacht-Wandungsabschnitten
5 o (oben) und 5 u (unten) gebildet ist. Die gesamte Schachtwandung 5 kann horizontal
verschoben werden, für die Einstellung unterschiedlich weiter Abstände zum Tambour
2. Zusätzlich können die Schacht-Wandungsabschnitte 5 o und 5 u gelenkig verstellt
werden, und zwar um einen unteren Schwenkpunkt 6 und einen mittleren Knickpunkt 7.
So ergeben sich vielfältige Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten, um den Luftschacht
4 in dem Bereich der Faserabnahmezone zu verändern und so die in dieser Zone wirkenden
Luftströmungs- und Luftdruckverhältnisse beeinflussen zu können.
[0016] In Strömungsrichtung vor dem Tambour 2 besteht der Luftschacht 4 aus zwei unterschiedlichen
Kanälen:
[0017] Einerseits ist ein Ansaugkanal 8 vorgesehen, in welchen die von unten angesaugte
Luft am oberen Ende des Ansaugkanals 8 frei einströmt. Weiterhin wird der Luftschacht
4 in diesem Bereich durch einen Blaskanal 9 gebildet, in welchen Luft von einem oberen,
in der Zeichnung nicht dargestellten Gebläse eingeblasen wird. Der Blaskanal 9 endet
mit einer Düse 10, die, wie durch den Doppelpfeil angedeutet, schwenkbeweglich gelagert
ist und durch welche die Luft aus dem Blaskanal 9 gegen die Tambour-Oberfläche geleitet
wird.
[0018] Die Düse 10 ist als Schlitzdüse ausgestaltet und erstreckt sich etwa über die Breite
des Tambours 2, um auf der gesamten Breite, auf welcher Fasern vom Tambour 2 abgelöst
werden sollen, die Strömungsverhältnisse der Luft zu beeinflussen.
1. Vlieskrempel,
mit einem Tambour zum Transport von Fasern,
und mit einem an dem Tambour entlang führenden Luftschacht, durch welchen die Luft
von oben nach unten strömt,
wobei Fasern in einer Faserabnahmezone vom Tambour abgelöst und frei fliegend durch
den Luftschacht gefördert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass in Strömungsrichtung der Luft gesehen vor der Faserabnahmezone eine Düse (10) im
Luftschacht (4) vorgesehen ist, die hinsichtlich des Winkels, mit welchem die Luft
gegen die Tambour-Oberfläche geführt wird, veränderbar ist, derart, dass dieser vorgenannte
Winkel einstellbar ist.
2. Vlieskrempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (10) um eine zur Tambourachse etwa parallele Achse schwenkbeweglich gelagert
ist.
3. Vlieskrempel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass strömungsaufwärts von dem Tambour (2) zwei Luftkanäle (8, 9) vorgesehen ist, die
gemeinsam den Luftschacht (4) bilden,
wobei durch den einen, als Blaskanal (9) bezeichneten Kanal Luft geblasen wird,
und wobei durch den anderen, als Ansaugkanal (8) bezeichneten Kanal Luft gesaugt wird,
und wobei die vorerwähnte Düse (10) im Blaskanal (9) angeordnet ist.