[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Turbinenschaufeln werden oft durch ein Gussverfahren hergestellt, bei dem es sinnvoll
ist, im Inneren der Turbinenschaufel mehr Kanäle einzufügen als zur Kühlung notwendig
sind. Um solche Kanäle wieder zu schliessen, werden in der Regel Platten, die rechtwinklige
Kanten aufweisen, auf die Enden der inneren Trennwände, die die Kühlkanäle bilden,
aufgeschweisst. An diesen rechtwinkligen Kanten muss jedoch das Kühlmedium vorbeiströmen,
was unter anderem zum Druckverlust führt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Turbinenschaufel aufzuzeigen, bei der fertigungstechnisch
bedingt und nicht für den Betrieb benötigte Kanäle im Innern nach aussen verschlossen
sind, die jedoch strömungstechnisch gesehen zu keinen Störungen oder einem Druckverlust
führen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Turbinenschaufel nach Anspruch
1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Turbinenschaufel nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen
aufgelistet.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren schematisch dargestellt.
[0006] Es zeigen:
Figur 1 eine Turbinenschaufel,
Figur 2 eine Aufsicht auf eine Unterseite eines Sockels einer erfindungsgemässen Turbinenschaufel,
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur 2 und
Figur 4 eine vergrösserte Darstellung aus Figur 3.
[0007] Figur 1 zeigt eine Turbinenschaufel 1 mit einem Schaufelblattbereich 4, einem Sockel
7, mittels dessen sie z.B. in einer Scheibe (nicht näher dargestellt) eines Rotors
einer Turbine (nicht näher dargestellt) befestigt ist, sowie eine Plattform 10 und
die eine Radialachse 2 aufweist.
[0008] Figur 2 zeigt eine Aufsicht auf einen Schnitt entlang der Linie B-B der Figur 1.
Ausgehend von dem Sockel 7 verlaufen beispielsweise drei Kanäle, ein erster Kanal
13, ein zweiter Kanal 16 und ein dritter Kanal 19 im Innern der Turbinenschaufel 1
im Bereich des Schaufelblattbereichs 4, die bspw. Kühlkanäle bilden. Weitere Kanäle
sind denkbar.
Konstruktiv gesehen sind solche Kanäle 13, 16, 19 sinnvoll, weil durch das eingesparte
Material das Gewicht und die mechanischen Belastungen der Turbinenschaufel reduziert
ist. Ein Kern, der beim Giessen umgossen wird, lässt sich leicht entfernen, wenn die
Kanäle 13, 16, 19 sich entlang der Radialachse 2 erstrecken.
[0009] Fertigungstechnisch gesehen, ist es aber sehr aufwändig in einem Giessverfahren Kanäle
herzustellen, die im Bereich des Sockels 7 verschlossen sind.
[0010] In diesem Beispiel (Fig. 3) sollen zwei Kanäle 16 und 19 verschlossen werden.
Figur 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie II-II der Figur 2 parallel zur Radialachse
2.
Der zweite Kanal 16 wird u.a. an zwei Seiten begrenzt durch eine erste Trennwand 31
und eine zweite Trennwand 34. Der dritte Kanal 19 wird seitlich begrenzt u.a. durch
die zweite Trennwand 34 und eine Sockelwand 22 des Sockels 7.
Das Kühlmedium, das aus der Scheibe des Turbinenrotors in den Sockel 7 strömt, soll,
wie durch die Pfeile 37 dargestellt, nicht durch den zweiten Kanal und den dritten
Kanal 16, 19 strömen, sondern durch zumindest einen anderen Kanal 13, in das Innere
der Turbinenschaufel 1 im Schaufelblattbereich 4 strömen.
[0011] Die erste Trennwand 31 weist an ihrem einen axialen Ende 49 einen in den zweiten
Kanal 16 hineingerichteten, d.h. an ihrer Innenfläche 52, ersten Absatz 25 auf. Ebenso
weist die Sockelwand 22 auf gleicher radialer Höhe des ersten Absatzes 25 einen zweiten
Absatz 28 im Inneren des Kanals 19 auf. Liegt auf dem Absatz 25 und 28 ein entsprechender
Einsatz 40 auf, werden der zweite Kanal 16 und der dritte Kanal 19 nach aussen vollständig
abgeschlossen.
Ein Übergang 43, der von dem Einsatz 40 über die erste Trennwand 31 in den axial benachbarten
ersten Kanal 13 hineinverläuft, ist abgerundet und daher strömungstechnisch optimiert,
so dass es zu keinen Turbulenzen, Druckverlusten oder Verwirbelungen kommt, wie sie
durch eine scharfe Kante hervorgerufen würden.
Die Dicke des Einsatzes 40 entspricht der Tiefe des Absatzes 25, 28 in radialer Richtung
(Fig. 4).
[0012] Die Absätze 25, 28 sind umlaufend ausgeführt und miteinander verbunden, d.h. das
eine Öffnung 46 der Kanäle 16, 19 in ihrem Querschnitt im Bereich der Öffnung vergrössert
ist (Fig. 2) und eine Vertiefung 55 bildet.
[0013] Die zweite Trennwand 34 grenzt mit ihrem radialen Ende 49 bspw. direkt an den Einsatz
40 an, so dass dieser auf dem Einsatz 40 aufliegt.
[0014] Ein radiales Ende 49 weiterer Trennwände 58 ist abgerundet bzw. strömungstechnisch
optimiert.
[0015] Der Einsatz 40 ist an die Trennwände 31, 34 oder 22 angeschweisst, angelötet, geklebt
oder auf andere Art und Weise befestigt.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Turbinenschaufel
- 2
- Axialachse
- 4
- Schaufelblattbereich
- 7
- Sockel
- 10
- Plattform
- 13
- erster Kanal
- 16
- zweiter Kanal
- 19
- dritter Kanal
- 22
- Sockelwand
- 25
- erster Absatz
- 28
- zweiter Absatz
- 31
- erste Trennwand
- 34
- zweite Trennwand
- 37
- Strömungsrichtung
- 40
- Einsatz
- 43
- Übergang
- 46
- Öffnung Kanal
- 49
- radiales Ende von 31, 34
- 52
- Innenfläche
1. Turbinenschaufel,
mit einem Sockel,
der zur Befestigung der Turbinenschaufel dient,
mit zumindest einer äusseren Sockelwand,
mit inneren Kanälen,
wobei die Kanäle zumindest durch zumindest eine innere Trennwand gebildet sind,
und wobei zumindest ein Kanal im Bereich des Sockels verschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Trennwand (31) und
eine Sockelwand (22) oder eine weitere Trennwand (34) einen Absatz (25, 28) aufweisen
und
dass ein Einsatz (40) zumindest teilweise auf den Absätzen (25, 28) aufliegt und
den Kanal (13, 16, 19) im Sockelbereich (7) nach aussen verschliesst.
2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absatz (25, 28) an einer Innenfläche (52) des Kanals (13, 16, 19) ausgebildet
ist,
und so zu einer Querschnittserweiterung einer Öffnung (46) des Kanals (13, 16, 19)
führt.
3. Turbinenschaufel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einsatz (40) und die Trennwand (31) an einem radialen Ende (49) strömungstechnisch
optimiert sind, insbesondere abgerundet sind.