[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten zum Anschluss
von elektrischen Leitern, wobei die Schneidklemmkontakte in einem Trägerkörper gehalten
sind, wobei die elektrischen Leiter in einem Leiterführungsteil in Leiterführungskanälen
geführt sind, und wobei beim Zusammendrücken von Trägerkörper und Leiterführungsteil
die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte eingedrückt werden.
[0002] Ein derartiger Steckverbinder wird benötigt, um in ihrer Bauart rechteckig ausgeführte
Steckverbinderkörper, bei denen Schneidklemmkontakte mit elektrischen Leitern zu verbinden
sind, mittels einer Schiebetechnik miteinander zu kontaktieren.
[0003] Aus der DE 197 25 732 C2 ist eine Einrichtung zur Zugentlastung bekannt, bei der
in einem Rundsteckverbinder vorgesehene Schneidklemmkontakte durch eine radiale Drehung
der Druckschraube eine axiale Verschiebung erfahren und dabei die in einem Leiterführungsteil
eingefädelten elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte gedrückt werden.
Dieses Prinzip ist jedoch bei rechteckig geformten Steckverbindern nicht anwendbar.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder der eingangs
genannten Art dahingehend auszubilden, dass in einem rechteckig geformten Steckverbinder
vorgesehene Schneidklemmkontakte mittels eines linearen Schiebemechanismus mit elektrischen
Leitern verbunden werden.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Trägerkörper mit dem Leiterführungsteil
in ein Halbschalengehäuse eingelegt ist, wobei der Trägerkörper an Schultern am Halbschalengehäuse
anliegt, dass an dem Halbschalengehäuse Schrägflächen vorgesehen sind, die mit Schrägflächen
am Leiterführungsteil zusammenwirken, und dass beim Eindrücken von Trägerkörper und
Leiterführungsteil in das Halbschalengehäuse, die Schrägfläche des Leiterführungsteiles
auf der Schrägfläche des Halbschalengehäuses entlang gleitet, wobei das Leiterführungsteil
in Richtung des Trägerkörpers bewegt wird, wobei die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte
gepresst werden.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 6 angegeben.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß für rechteckig
geformte Steckverbinder eine einfache und montagefreundliche Verbindung von Litzenleitern
mit Schneidklemmkontakten ermöglicht wird. Dabei werden durch Aufbringung einer Druckkraft
auf einem als Montagewerkzeug ausgebildeten Halbschalengehäuse mit darin eingelegtem
Trägerkörper und daran angefügtem Leiterführungsteil, der Trägerkörper und das Leiterführungsteil
zusammengeschoben, so dass die im Leiterführungsteil eingefügten Litzenleiter in die
Schneidklemmkontakte im Trägerkörper gedrückt werden.
Um ein derartiges lineares Zusammenschieben von Trägerkörper und Leiterführungsteil
zu ermöglichen, sind in dem Halbschalengehäuse vorteilhafterweise Schrägflächen vorgesehen,
die mit Abschrägungen im Leiterführungsteil korrespondieren.
Weiterhin sind auf der einen Seite am Halbschalengehäuse Schultern vorgesehen, an
denen der Trägerkörper angeschlagen ist, während die Schrägen auf der anderen Seite
des Halbschalengehäuses mit den Abschrägungen gegeneinander gleiten und ein Zusammenschieben
von Trägerkörper und Leiterführungsteil bewirken.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Steckverbinder mit einem Trägerkörper und einem Leiterführungsteil,
- Fig. 2
- ein Halbschalengehäuse,
- Fig. 3
- ein Halbschalengehäuse mit einem aufgesetzten Trägerkörper und Leiterführungsteil,
und
- Fig. 4
- ein mit einem Trägerkörper zusammengefügtes Leiterführungsteil.
[0009] In der Fig.1 ist in einer auseinandergezogenen Ansicht ein rechteckig geformter Steckverbinder
gezeigt, der einen Trägerkörper 10 mit einer Steckseite 11 und einer Anschlussseite
und ein daran anzufügendes Leiterführungsteil 20 umfasst.
In dem Trägerkörper 10 sind mehrere Kontaktelemente eingebettet, die auf der Steckseite
11 ein bekanntes RJ 45 Steckgesicht aufweisen, während auf der Anschlussseite, zum
Leiterführungsteil 20 weisend, die Kontaktelemente als Schneidklemmkontakte 14 ausgebildet
sind.
Oberhalb der Schneidklemmkontakte ist eine Abdeckfläche 16 mit Rastausnehmungen 17,17'
an den Trägerkörper angeformt.
In dem Leiterführungsteil 20 sind mehrere Leiterführungskanäle 24 vorgesehen, in die
hier nicht gezeigte elektrische Litzenleiter einfügbar sind. Zunächst werden bei einer
Montage die beiden Steckteile - Trägerkörper und Leiterführungsteil - lose aneinandergefügt,
wobei das Leiterführungsteil 20 unterhalb der Abdeckfläche 16 des Trägerkörpers 10
anliegt und dessen Kante 18 mit der Anschlussfläche 26 abschließt.
Dabei rastet in dieser vormontierten Stellung eine Rastnase 27 an dem Leiterführungsteil
20 in eine erste Rastausnehmung 17 in der Abdeckfläche 16 des Trägerkörpers ein. (siehe
auch Fig. 3)
Dabei sind aber die Spitzen der Schneidklemmkontakte14 bereits in entsprechenden Leiterführungskanälen
24 im Leiterführungsteil geführt, während noch eine Lücke zwischen Trägerkörper und
Leiterführungsteil vorhanden ist.
Am Leiterführungsteil 20 sind an den Seitenflächen 28 in Richtung der Anschlussfläche
26 jeweils Abschrägungen 22 vorgesehen.
Durch diese Abschrägungen ist das zur Anschlussseite weisende Reststück der Seitenfläche
verengt gegenüber den Seitenfläche 28 ausgeführt, wobei eine Kante gebildet wird,
die einen Winkel von vorzugsweise 30° zur Senkrechten aufweist.
Werden Trägerkörper und Leiterführungsteil endgültig zusammengesteckt, so sind die
Schneidklemmkontakte 14 derartig innerhalb der Leiterführungskanäle 24 angeordnet,
dass die Ummantelung der in den Leiterführungskanälen 24 geführten elektrischen Leiter
von den Schneidklemmkontakten durchtrennt werden und in elektrischen Kontakt mit den
Litzen gelangen.
[0010] Die Fig. 2 zeigt ein nach drei Seiten offenes Halbschalengehäuse 30, das hauptsächlich
aus dem Boden 36 und den zwei Seitenwänden 34 gebildet ist und an der einen Stirnseite,
gegenüber den Seitenwänden verlängerte Schultern 38 aufweist, an denen jeweils nach
innen weisende Winkel 39 angeformt sind.
Weiterhin sind die Seitenwände 34 im letzten Drittel, von den Schultern 38 aus gesehen,
nach innen versetzt und weisen eine Kante mit einer Schrägfläche 32 auf, die vorzugsweise
mit einem Winkel von 30° ausgebildet ist. Dieses Halbschalengehäuse stellt das Werkzeug
dar, mit dem der Trägerkörper 10 und das Leiterführungsteil 20 zusammengefügt werden.
An diesen Schultern 38 wird bei der Montage des Steckverbinders der Trägerkörper 10
angelegt, wobei die Winkel 39 jeweils in eine Führungsnut 12 im Trägerkörper eingreifen,
so dass bereits vor Beginn der Absenkung in das Halbschalengehäuse eine Führung zwischen
dem Trägerkörper mit dem angefügten Leiterführungsteil besteht.
[0011] In der Fig. 3 ist dargestellt, wie die beiden noch nicht endgültig zusammengefügten,
jedoch bereits vormontierten Steckerteile - der Trägerkörper 10 und das Leiterführungsteil
20 - aus der Fig. 1 in das Halbschalengehäuse 30 eingesetzt sind.
Dabei wird zunächst der Trägerkörper mit seinen Führungsnuten 12 an die Winkel 39
der Schultern 38 angesetzt und dann in das Halbschalengehäuse eingelegt, so dass die
beiden Schrägflächen 22, 32 des Leiterführungsteiles und des Halbschalengehäuses bündig
aufeinander liegen.
Bei Aufbringung einer Druckkraft (in der Fig. 3 mit einem P stilisiert) auf die nun
übereinander positionierten Teile, schiebt sich das Leiterführungsteil 20, aufgrund
der beiden Schrägflächen in dem Halbschalengehäuse und am Leiterführungsteil, linear
in Richtung des Trägerkörpers 10, wobei gleichzeitig die im Leiterführungsteil 20
in den Leiterführungskanälen 24 befindlichen Litzenleiter zwischen die Schneidklemmkontakte
14 gepresst werden.
Damit rastet die Rastnase 27 in die zweite Rastausnehmung 17' ein und hält Trägerkörper
und Leiterführungsteil zusammen.
[0012] In der Fig. 4 ist noch einmal ein endgültig zusammengefügter Trägerkörper 10 mit
einem Leiterführungsteil 20 gezeigt, von denen das Halbschalengehäuse 30 wieder entfernt
wurde.
Das Halbschalengehäuse 30 dient letztlich lediglich als Montagewerkzeug für das Zusammmenschieben
von Trägerkörper 10 und Leiterführungsteil 20.
1. Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten zum Anschluss von elektrischen Leitern, wobei
die Schneidklemmkontakte in einem Trägerkörper (10) gehalten sind, wobei die elektrischen
Leiter in einem Leiterführungsteil (20) in Leiterführungskanälen (24) geführt sind,
und wobei beim Zusammendrücken von Trägerkörper und Leiterführungsteil die elektrischen
Leiter in die Schneidklemmkontakte eingedrückt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass der Trägerkörper (10) mit dem Leiterführungsteil (20) in ein Halbschalengehäuse (30)
eingelegt ist, wobei der Trägerkörper an Schultern (38) am Halbschalengehäuse anliegt,
dass an dem Halbschalengehäuse (30) Schrägflächen (32) vorgesehen sind, die mit Abschrägungen
(22) am Leiterführungsteil (20) zusammenwirken, und
dass beim Eindrücken von Trägerkörper (10) und Leiterführungsteil (20) in das Halbschalengehäuse
(30), die Abschrägung (22) des Leiterführungsteiles auf der Schrägfläche (32) des
Halbschalengehäuses entlang gleitet, wobei das Leiterführungsteil in Richtung des
Trägerkörpers bewegt wird, und wobei die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte
(14) gepresst werden.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrägflächen (32) am Halbschalengehäuse (30) durch eine nach innen ragende Versetzung
der Seitenwände (34) gebildet sind, wobei die Schrägen vorzugsweise unter einem Winkel
von 30° zur Senkrechten vom Boden (36) zur Anschlussseite verlaufen.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Halbschalengehäuse (30) Schultern (38) mit ins Gehäuseinnere weisenden Winkeln
(39) vorgesehen sind, wobei die Schultern gegenüber den Seitenwänden (34) verlängert
ausgeführt sind.
4. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschrägungen (22) an den Seitenflächen (28) des Leiterführungsteiles (20) vorzugsweise
unter einem Winkel von 30° zur Senkrechten in Richtung zur Anschlussseite ausgebildet
sind.
5. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass am Trägerkörper (10) an seiner zur Steckseite weisenden Seite Führungsnuten (12)
eingeformt sind, in die die Winkel (39) der Schultern (38) des Halbschalengehäuses
(30) eingreifen.
6. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Leiterführungsteil (20) an seiner zum Trägerkörper (10) weisenden Seite mit einer
Rastnase (27) versehen ist, und
dass in einer Deckfläche (16) des Trägerkörpers (10) zwei beabstandete Rastausnehmungen
(17, 17') vorgesehen sind, wobei die Rastnase (27) des Leiterführungsteiles (20) in
einer vormontierten Stellung in die erste Rastausnehmung (17) eingreift und bei einer
zusammengefügten Stellung in die zweite Rastausnehmung (17') eingreift.