(19)
(11) EP 1 355 379 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.10.2003  Patentblatt  2003/43

(21) Anmeldenummer: 03007091.6

(22) Anmeldetag:  28.03.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 4/24, H01R 43/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 13.04.2002 DE 10216491

(71) Anmelder: Harting Electronics GmbH & Co. KG
32339 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Bernat, Jean François
    78500 Sartrouville (FR)
  • De Vanssay, Jean-Merri
    75004 Paris (FR)
  • Fakhri, Abdallah
    75020 Paris (FR)
  • Huhmann, Andreas
    32339 Espelkamp (DE)
  • Seereiner, Simon
    33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten


(57) Für einen Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten zum Anschluss von elektrischen Leitern, bei dem die Schneidklemmkontakte in einem Trägerkörper gehalten sind und die elektrischen Leiter in Leiterführungskanälen eines Leiterführungsteiles geführt sind, wobei beim Zusammenfügen von Trägerkörper und Leiterführungsteil die elektrischen Leiter von den Schneidklemmkontakten kontaktiert werden, wird vorgeschlagen, das Zusammenfügen von Trägerkörper und Leiterführungsteil mittels eines als Halbschalengehäuse ausgebildeten Montagewerkzeuges vorzunehmen, bei dem Schrägflächen vorgesehen sind, die mit Abschrägungen am Leiterführungsteil zusammenwirken, so dass bei einem Zusammenschieben von Trägerkörper und Leiterführungsteil in dem Halbschalengehäuse, durch die gegenseitige Verschiebung an den Schrägflächen, Trägerkörper und Leiterführungsteil zusammengedrückt werden, wobei eine elektrische Kontaktierung der elektrischen Leiter mit den Schneidklemmen erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten zum Anschluss von elektrischen Leitern, wobei die Schneidklemmkontakte in einem Trägerkörper gehalten sind, wobei die elektrischen Leiter in einem Leiterführungsteil in Leiterführungskanälen geführt sind, und wobei beim Zusammendrücken von Trägerkörper und Leiterführungsteil die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte eingedrückt werden.

[0002] Ein derartiger Steckverbinder wird benötigt, um in ihrer Bauart rechteckig ausgeführte Steckverbinderkörper, bei denen Schneidklemmkontakte mit elektrischen Leitern zu verbinden sind, mittels einer Schiebetechnik miteinander zu kontaktieren.

[0003] Aus der DE 197 25 732 C2 ist eine Einrichtung zur Zugentlastung bekannt, bei der in einem Rundsteckverbinder vorgesehene Schneidklemmkontakte durch eine radiale Drehung der Druckschraube eine axiale Verschiebung erfahren und dabei die in einem Leiterführungsteil eingefädelten elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte gedrückt werden.
Dieses Prinzip ist jedoch bei rechteckig geformten Steckverbindern nicht anwendbar.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, dass in einem rechteckig geformten Steckverbinder vorgesehene Schneidklemmkontakte mittels eines linearen Schiebemechanismus mit elektrischen Leitern verbunden werden.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Trägerkörper mit dem Leiterführungsteil in ein Halbschalengehäuse eingelegt ist, wobei der Trägerkörper an Schultern am Halbschalengehäuse anliegt, dass an dem Halbschalengehäuse Schrägflächen vorgesehen sind, die mit Schrägflächen am Leiterführungsteil zusammenwirken, und dass beim Eindrücken von Trägerkörper und Leiterführungsteil in das Halbschalengehäuse, die Schrägfläche des Leiterführungsteiles auf der Schrägfläche des Halbschalengehäuses entlang gleitet, wobei das Leiterführungsteil in Richtung des Trägerkörpers bewegt wird, wobei die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte gepresst werden.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 6 angegeben.

[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß für rechteckig geformte Steckverbinder eine einfache und montagefreundliche Verbindung von Litzenleitern mit Schneidklemmkontakten ermöglicht wird. Dabei werden durch Aufbringung einer Druckkraft auf einem als Montagewerkzeug ausgebildeten Halbschalengehäuse mit darin eingelegtem Trägerkörper und daran angefügtem Leiterführungsteil, der Trägerkörper und das Leiterführungsteil zusammengeschoben, so dass die im Leiterführungsteil eingefügten Litzenleiter in die Schneidklemmkontakte im Trägerkörper gedrückt werden.
Um ein derartiges lineares Zusammenschieben von Trägerkörper und Leiterführungsteil zu ermöglichen, sind in dem Halbschalengehäuse vorteilhafterweise Schrägflächen vorgesehen, die mit Abschrägungen im Leiterführungsteil korrespondieren.
Weiterhin sind auf der einen Seite am Halbschalengehäuse Schultern vorgesehen, an denen der Trägerkörper angeschlagen ist, während die Schrägen auf der anderen Seite des Halbschalengehäuses mit den Abschrägungen gegeneinander gleiten und ein Zusammenschieben von Trägerkörper und Leiterführungsteil bewirken.

[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Steckverbinder mit einem Trägerkörper und einem Leiterführungsteil,
Fig. 2
ein Halbschalengehäuse,
Fig. 3
ein Halbschalengehäuse mit einem aufgesetzten Trägerkörper und Leiterführungsteil, und
Fig. 4
ein mit einem Trägerkörper zusammengefügtes Leiterführungsteil.


[0009] In der Fig.1 ist in einer auseinandergezogenen Ansicht ein rechteckig geformter Steckverbinder gezeigt, der einen Trägerkörper 10 mit einer Steckseite 11 und einer Anschlussseite und ein daran anzufügendes Leiterführungsteil 20 umfasst.
In dem Trägerkörper 10 sind mehrere Kontaktelemente eingebettet, die auf der Steckseite 11 ein bekanntes RJ 45 Steckgesicht aufweisen, während auf der Anschlussseite, zum Leiterführungsteil 20 weisend, die Kontaktelemente als Schneidklemmkontakte 14 ausgebildet sind.
Oberhalb der Schneidklemmkontakte ist eine Abdeckfläche 16 mit Rastausnehmungen 17,17' an den Trägerkörper angeformt.
In dem Leiterführungsteil 20 sind mehrere Leiterführungskanäle 24 vorgesehen, in die hier nicht gezeigte elektrische Litzenleiter einfügbar sind. Zunächst werden bei einer Montage die beiden Steckteile - Trägerkörper und Leiterführungsteil - lose aneinandergefügt, wobei das Leiterführungsteil 20 unterhalb der Abdeckfläche 16 des Trägerkörpers 10 anliegt und dessen Kante 18 mit der Anschlussfläche 26 abschließt.
Dabei rastet in dieser vormontierten Stellung eine Rastnase 27 an dem Leiterführungsteil 20 in eine erste Rastausnehmung 17 in der Abdeckfläche 16 des Trägerkörpers ein. (siehe auch Fig. 3)
Dabei sind aber die Spitzen der Schneidklemmkontakte14 bereits in entsprechenden Leiterführungskanälen 24 im Leiterführungsteil geführt, während noch eine Lücke zwischen Trägerkörper und Leiterführungsteil vorhanden ist.
Am Leiterführungsteil 20 sind an den Seitenflächen 28 in Richtung der Anschlussfläche 26 jeweils Abschrägungen 22 vorgesehen.
Durch diese Abschrägungen ist das zur Anschlussseite weisende Reststück der Seitenfläche verengt gegenüber den Seitenfläche 28 ausgeführt, wobei eine Kante gebildet wird, die einen Winkel von vorzugsweise 30° zur Senkrechten aufweist.
Werden Trägerkörper und Leiterführungsteil endgültig zusammengesteckt, so sind die Schneidklemmkontakte 14 derartig innerhalb der Leiterführungskanäle 24 angeordnet, dass die Ummantelung der in den Leiterführungskanälen 24 geführten elektrischen Leiter von den Schneidklemmkontakten durchtrennt werden und in elektrischen Kontakt mit den Litzen gelangen.

[0010] Die Fig. 2 zeigt ein nach drei Seiten offenes Halbschalengehäuse 30, das hauptsächlich aus dem Boden 36 und den zwei Seitenwänden 34 gebildet ist und an der einen Stirnseite, gegenüber den Seitenwänden verlängerte Schultern 38 aufweist, an denen jeweils nach innen weisende Winkel 39 angeformt sind.
Weiterhin sind die Seitenwände 34 im letzten Drittel, von den Schultern 38 aus gesehen, nach innen versetzt und weisen eine Kante mit einer Schrägfläche 32 auf, die vorzugsweise mit einem Winkel von 30° ausgebildet ist. Dieses Halbschalengehäuse stellt das Werkzeug dar, mit dem der Trägerkörper 10 und das Leiterführungsteil 20 zusammengefügt werden.
An diesen Schultern 38 wird bei der Montage des Steckverbinders der Trägerkörper 10 angelegt, wobei die Winkel 39 jeweils in eine Führungsnut 12 im Trägerkörper eingreifen, so dass bereits vor Beginn der Absenkung in das Halbschalengehäuse eine Führung zwischen dem Trägerkörper mit dem angefügten Leiterführungsteil besteht.

[0011] In der Fig. 3 ist dargestellt, wie die beiden noch nicht endgültig zusammengefügten, jedoch bereits vormontierten Steckerteile - der Trägerkörper 10 und das Leiterführungsteil 20 - aus der Fig. 1 in das Halbschalengehäuse 30 eingesetzt sind.
Dabei wird zunächst der Trägerkörper mit seinen Führungsnuten 12 an die Winkel 39 der Schultern 38 angesetzt und dann in das Halbschalengehäuse eingelegt, so dass die beiden Schrägflächen 22, 32 des Leiterführungsteiles und des Halbschalengehäuses bündig aufeinander liegen.
Bei Aufbringung einer Druckkraft (in der Fig. 3 mit einem P stilisiert) auf die nun übereinander positionierten Teile, schiebt sich das Leiterführungsteil 20, aufgrund der beiden Schrägflächen in dem Halbschalengehäuse und am Leiterführungsteil, linear in Richtung des Trägerkörpers 10, wobei gleichzeitig die im Leiterführungsteil 20 in den Leiterführungskanälen 24 befindlichen Litzenleiter zwischen die Schneidklemmkontakte 14 gepresst werden.
Damit rastet die Rastnase 27 in die zweite Rastausnehmung 17' ein und hält Trägerkörper und Leiterführungsteil zusammen.

[0012] In der Fig. 4 ist noch einmal ein endgültig zusammengefügter Trägerkörper 10 mit einem Leiterführungsteil 20 gezeigt, von denen das Halbschalengehäuse 30 wieder entfernt wurde.
Das Halbschalengehäuse 30 dient letztlich lediglich als Montagewerkzeug für das Zusammmenschieben von Trägerkörper 10 und Leiterführungsteil 20.


Ansprüche

1. Steckverbinder mit Schneidklemmkontakten zum Anschluss von elektrischen Leitern, wobei die Schneidklemmkontakte in einem Trägerkörper (10) gehalten sind, wobei die elektrischen Leiter in einem Leiterführungsteil (20) in Leiterführungskanälen (24) geführt sind, und wobei beim Zusammendrücken von Trägerkörper und Leiterführungsteil die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte eingedrückt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass der Trägerkörper (10) mit dem Leiterführungsteil (20) in ein Halbschalengehäuse (30) eingelegt ist, wobei der Trägerkörper an Schultern (38) am Halbschalengehäuse anliegt,
dass an dem Halbschalengehäuse (30) Schrägflächen (32) vorgesehen sind, die mit Abschrägungen (22) am Leiterführungsteil (20) zusammenwirken, und
dass beim Eindrücken von Trägerkörper (10) und Leiterführungsteil (20) in das Halbschalengehäuse (30), die Abschrägung (22) des Leiterführungsteiles auf der Schrägfläche (32) des Halbschalengehäuses entlang gleitet, wobei das Leiterführungsteil in Richtung des Trägerkörpers bewegt wird, und wobei die elektrischen Leiter in die Schneidklemmkontakte (14) gepresst werden.
 
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schrägflächen (32) am Halbschalengehäuse (30) durch eine nach innen ragende Versetzung der Seitenwände (34) gebildet sind, wobei die Schrägen vorzugsweise unter einem Winkel von 30° zur Senkrechten vom Boden (36) zur Anschlussseite verlaufen.
 
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Halbschalengehäuse (30) Schultern (38) mit ins Gehäuseinnere weisenden Winkeln (39) vorgesehen sind, wobei die Schultern gegenüber den Seitenwänden (34) verlängert ausgeführt sind.
 
4. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschrägungen (22) an den Seitenflächen (28) des Leiterführungsteiles (20) vorzugsweise unter einem Winkel von 30° zur Senkrechten in Richtung zur Anschlussseite ausgebildet sind.
 
5. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass am Trägerkörper (10) an seiner zur Steckseite weisenden Seite Führungsnuten (12) eingeformt sind, in die die Winkel (39) der Schultern (38) des Halbschalengehäuses (30) eingreifen.
 
6. Steckverbinder nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Leiterführungsteil (20) an seiner zum Trägerkörper (10) weisenden Seite mit einer Rastnase (27) versehen ist, und
dass in einer Deckfläche (16) des Trägerkörpers (10) zwei beabstandete Rastausnehmungen (17, 17') vorgesehen sind, wobei die Rastnase (27) des Leiterführungsteiles (20) in einer vormontierten Stellung in die erste Rastausnehmung (17) eingreift und bei einer zusammengefügten Stellung in die zweite Rastausnehmung (17') eingreift.
 




Zeichnung










Recherchenbericht