(19)
(11) EP 1 356 853 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.10.2003  Patentblatt  2003/44

(21) Anmeldenummer: 02026636.7

(22) Anmeldetag:  29.11.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63H 33/10, A63H 33/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.04.2002 DE 20206532 U

(71) Anmelder:
  • Germerodt, Hans-Jürgen
    37281 Wandfried (DE)
  • Lucau, Manfred
    37296 Ringgau-Rittmannshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Germerodt, Hans-Jürgen
    37281 Wandfried (DE)
  • Lucau, Manfred
    37296 Ringgau-Rittmannshausen (DE)

(74) Vertreter: WALTHER, WALTHER & HINZ Patentanwälte 
Heimradstrasse 2
34130 Kassel
34130 Kassel (DE)

   


(54) Grossformatiger Spielzeug-Baustein


(57) Großformatiger Spielzeug-Baustein aus Weichmaterial, insbesondere Schaumstoff, wobei der Baustein (1, 10, 20) auf zumindest einer Oberseite zumindest eine Nut (22) zur einschiebbaren Aufnahme eines Verbindungsgliedes (30) zur Verbindung mit einem benachbarten, mit einer korrespondierenden Nut (22) versehenen Baustein (1, 10, 20) aufweist, wobei die Ausbildung der zumindest einen Nut (22) und korrespondierend hierzu des Verbindungsgliedes (30) derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung in Richtung senkrecht zu der Oberfläche der verbundenen Bausteine (1, 10, 20) besteht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen großformatigen Spielzeug-Baustein aus Weichmaterial, insbesondere Schaumstoff.

[0002] Es gibt Kinder, deren motorische Entwicklung stark gehemmt ist. Zur Förderung der Entwicklung der Motorik derartiger Kinder sind bereits verschiedene Speilzeuge bekannt, die im Übrigen auch das Erkennen logischer Zusammenhänge fördern sollen.

[0003] Gegenstand der Erfindung ist nunmehr ein großformatiger Spielzeug-Baustein aus Weichmaterial, der einerseits die Motorik der Kinder beim Zusammenbau mit anderen Steinen, beispielsweise zu einer Mauer oder einem Haus fördert und andererseits auch das Erkennen logischer Zusammenhänge ermöglicht.

[0004] Verwendbar sind derartige Steine auch zur Förderung von geistig und körperlich behinderten Menschen, insbesondere Kindern und auch in der Ergotherapie, z. B. bei Pakinsonpatienten.

[0005] Ein solcher Baustein zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass der Baustein auf zumindest einer Oberseite zumindest eine Nut zur einschiebbaren Aufnahme eines Verbindungsgliedes zur Verbindung mit einem mit einer korrespondierenden Nut versehenen benachbarten Bausteines aufweist, wobei die Ausbildung der zumindest einen Nut und korrespondierend hierzu des Verbindungsgliedes derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung in Richtung senkrecht zu der Oberfläche der verbundenen Bausteine besteht. Insbesondere durch die Verwendung derartiger großformatiger Bausteine aus einem Weichmaterial, insbesondere Schaumstoff, besteht keine Gefahr der Verletzung der Kinder beim Zusammenbau derartiger Steine; darüber hinaus sind derart weiche Bausteine auch grifffreundlich.

[0006] Weitere vorteilhafte Merkmale sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0007] Im Einzelnen ist vorgesehen, dass bei der Anordnung zweier Nuten auf zumindest einer Oberseite des Bausteines sich die Nuten kreuzen, und zwar vorzugsweise in einem Winkel von 90°. Hierdurch wird eine größere Variation bei der Verwendung der Bausteine möglich, wobei vorteilhaft hinzukommt, dass aufgrund der sich kreuzenden Nuten die Kinder erkennen müssen, dass bei einem bereits in einer Nut einsitzenden Verbindungsglied ein zweites Verbindungsglied von entsprechend gleicher Länge nicht in gleicher Weise durch die Nut dieses Bausteines gesteckt werden kann, wobei dies natürlich auch in Bezug auf das kreuzweise Einschieben von Verbindungsgliedern gilt. Das heißt, das Kind wird dazu ermuntert, logische Zusammenhänge beim Zusammenbau derartiger Steine zu erkennen.

[0008] In Bezug auf das Verbindungsglied ist im Einzelnen weiterhin vorgesehen, dass das Verbindungsglied zumindest zu einer Achse symmetrisch ausgebildet ist. Hierbei zeigt insbesondere das Verbindungsglied ein Kopfund ein Fußteil, die durch einen Steg miteinander verbunden sind, wobei vorteilhaft die Ausbildung von Kopf- und Fußteil gleich ist. Der Baustein selbst sowie das Verbindungsglied bestehen aus einem Schaumstoff und hier insbesondere Polyether-Schaum, was nicht nur die Verletzungsgefahr beim Spielen mit derartigen Bausteinen vermindert, sondern darüber hinaus auch besonders grifffreundlich ist.

[0009] Vorteilhaft ist der Baustein und auch das Verbindungsglied mit einer die Oberfläche abdichtenden Beschichtung, z. B. PUR, versehen. Dies hat den Vorteil der Reinigungsmöglichkeit der Steine, wobei hinzukommt, dass insbesondere beim Einschieben der Verbindungsglieder in die entsprechende Nut des Bausteines, der Einschubvorgang leichter ist, da die Reibung durch die Beschichtung vermindert ist.

[0010] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert:
Fig. 1.
zeigt in perspektivischer Darstellung den Aufbau einer Wand mit den erfindungsgemäßen Bausteinen sowie den entsprechenden Verbindungsgliedern;
Fig. 2
zeigt eine erste Ausführungsform eines Bausteines in verschiedenen Ansichten;
Fig. 3
zeigt einen Baustein gem. Fig. 1, der quadratisch ausgebildet ist;
Fig. 4
zeigt eine andere Ausführungsform eines Bausteines gem. Fig. 1 bzw. 2 mit einer schrägen Oberseite;
Fig. 5
zeigt eine erste Ausführungsform eines Verbindungsgliedes, wobei dieses Verbindungsglied sowohl in kurzer Form entsprechend des Bausteines gem. Fig. 3, als auch in langer Form, wie in Fig. 5 dargestellt, für einen Baustein gem. Fig. 2 ausgebildet sein kann;
Fig. 6 - 13
zeigen unterschiedliche Ausführungsformen von Verbindungsgliedern, wobei wesentlich ist, dass auch die Baustein die entsprechend ausgebildeten Nuten aufweisen.


[0011] Aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 1 wird die Variationsbreite bei der Verwendung derartiger großformatiger Bausteine zum Bau von Wänden oder kleinen Häusern erkennbar. Erkennbar sind insbesondere drei unterschiedliche Größen von Bausteinen 1, 10 und 20. Diesen Bausteinen 1, 10 und 20 ist jedoch gemein, dass diese auf zumindest einer Oberseite, dies gilt insbesondere für den Baustein 20, zwei parallel zueinander verlaufende Nuten 22 aufweisen, die durch eine im rechten Winkel dazu verlaufende Nut 23 gekreuzt werden. Gleiches gilt vom Ansatz her sowohl für den Baustein 1 als auch für den Baustein 10, wobei der Unterschied zwischen diesen beiden Baustein lediglich in der Größe besteht.

[0012] Zur Verbindung der einzelnen Bausteine 1, 10 und 20 sind, wie bereits ausgeführt, die Bausteine mit entsprechenden Nuten 22 versehen. In die Nuten 22 werden zur Verbindung der einzelnen Bausteine untereinander Verbindungsglieder 30 eingeschoben, die entsprechend der Größe der Bausteine eine unterschiedliche Länge aufweisen können. Ein solches Verbindungsglied besitzt ein Kopfteil 30a und ein dazu gleiches Fußteil 30b, die durch einen Steg 30c verbunden sind. Wesentlich bei der Ausbildung der Verbindungsglieder 30 ist, dass diese, was insbesondere für das Verbindungsglied gemäß Fig. 5 gilt, zu zwei Achsen hin spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, um den Kindern das Bauen zu erleichtern. Denkbar ist allerdings auch, die Verbindungsglieder und damit auch die Nuten nicht zu zwei Achsen spiegelsymmetrisch zu gestalten, sondern lediglich zu einer Achse, um höhere Anforderungen an die Motorik und auch an die Erkennung logischer Zusammenhänge zu stellen.

[0013] In den Figuren 5 bis 13 sind die unterschiedlichen Verbindungselemente dargestellt, die sich vom Grundsatz her alle dadurch auszeichnen, dass diese zumindest zur einer Achse spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.


Ansprüche

1. Großformatiger Spielzeug-Baustein aus Weichmaterial, insbesondere Schaumstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Baustein (1, 10, 20) auf zumindest einer Oberseite zumindest eine Nut (22) zur einschiebbaren Aufnahme eines Verbindungsgliedes (30) zur Verbindung mit einem benachbarten, mit einer korrespondierenden Nut (22) versehenen Baustein (1, 10, 20) aufweist, wobei die Ausbildung der zumindest einen Nut (22) und korrespondierend hierzu des Verbindungsgliedes (30) derart gehalten ist, dass eine formschlüssige Verbindung in Richtung senkrecht zu der Oberfläche der verbundenen Bausteine (1, 10, 20) besteht.
 
2. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Anordnung zweier Nuten (22) auf zumindest einer Oberseite des Bausteines (1, 10, 20) sich die Nuten (22) kreuzen.
 
3. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Nuten (22) im Winkel von 90° kreuzen.
 
4. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungsglied (30) zumindest zu einer Achse spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
 
5. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungsglied (30) ein Kopf- (30a) und ein Fußteil (30b) aufweist, die durch einen Steg () miteinander verbunden sind.
 
6. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbildung von Kopf- (30a) und Fußteil (30b) gleich ist.
 
7. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungsglied (30) im Querschnitt nach Art eines Doppel-T-Profiles ausgebildet ist.
 
8. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Baustein (1, 10, 20) aus Polyether-Schaum besteht.
 
9. Großformatiger Spielzeug-Baustein nach einem oder mehrerer der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Baustein (1, 10, 20) mit einer die Oberfläche abdichtenden Beschichtung, z. B. PUR, versehen ist.
 




Zeichnung











































Recherchenbericht