[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Schnittgutwagen auf einer Aufschnittschneidemaschine,
wobei der Schnittgutwagen längs einer Anschlagplatte für das Schnittgut in Richtung
auf ein durch einen Elektromotor antreibbares Kreismesser und zurück verfahrbar gelagert
und ein Sensor, insbesondere eine vertikale Lichtschranke, im Bereich der Anschlagplatte
vor der Schneide des Kreismessers angeordnet und an eine Steuerung zum Schalten des
Antriebes für einen Vorschub und ein Reversieren des Schnittgutwagens mit an die Schnittgutabmessung
eingepassten Hüben angeschlossen ist.
[0002] Es sind vollautomatische oder halbautomatische Aufschnittschneidemaschinen bekannt,
die über ein Ablegesystem verfügen, welches zur Erfassung der Schnittgutabmessungen
über eine Lichtschranke an der Anschlagplatte aufweisen. Bei einer Hubbewegung des
Schnittgutwagens in Richtung auf das Kreismesser wird der zurückgelegte Weg gemessen,
bis die Lichtschranke vom Schnittgut unterbrochen wird. Dieser Weg entspricht dem
Durchmesser einer Wurst bei üblichen kreisrunden Querschnitten. Mit diesem erfassten
Durchmesserwert wird eine Steuerung angespeist, die für ein durchmessergerechtes Ablegebild
im Rahmen des Ablegesystems sorgt. Diese Aufschnittschneidemaschinen werden durch
einen Schalter oder Taster gestartet und der reversierende Antrieb des Schnittgutwagens
damit in Betrieb genommen. Für die reversierende Hubbewegung des Schnittgutwagens
ist meist eine Kurbelschwinge unterhalb des längsgeführten Schnittgutwagens verantwortlich,
die von einem Elektromotor angetrieben wird. Ein Zahnriemen läuft parallel zum Schnittgutwagen
mit und greift in einen Impulsgeber zur Erfassung der Schnittgutwagenposition ein.
Diese Type einer Aufschnittschneidemaschine hat sich speziell im Thekenbereich besondert
bewährt.
[0003] Die AT 386 791 B betrifft eine Hubanpassung des Schnittgutwagens an das Schnittgutkaliber,
um Leerwege beim Schnitt zu vermeiden. Das Reversieren erfolgt dort nicht bis zur
Ausgangslage des Schnittgutwagens, sondern nur etwa im Ausmaß des Durchmessers des
Schnittgutes. Dazu ist eine vertikale Lichtschranke vorgesehen, die eine elektronische
Steuerung über Ein- und Austritt des Schnittgutes informiert. Sobald das Kaliber des
Schnittgutes erkannt ist, wird dieser Wert als Weglänge für den Vorschub und den Rückzug
des Schnittgutwagens vermerkt. Diese Weglänge wird als Umdrehungszahl dem Wegmesssystem
des Antriebs vorgegeben, sodass der Motor dadurch den Schnittgutwagen dem Durchmesser
entsprechend bewegt.
[0004] Sehr viele Aufschnittschneidemaschinen, meist einfacher Bauart, sind von Hand aus
zu betätigen. Es muss also nach Auflegen des Schnittgutes dieses gegen die für die
Schnittstärke maßgebende Anschlagplatte gedrückt und der Schnittgutwagen dabei vorgeschoben
werden, bis das Schnittgut das Kreismesser erreicht. Der weitere Vorschub erfordert
etwas mehr Kraft, da ja das Schnittgut für den Schnitt gegen das Kreismesser bewegt
werden muss. Die Schnittkraft ist somit zusätzlich aufzubringen. Wenn endlich eine
Schnitte oder Scheibe abgeschnitten ist, dann wird der Schnittgutwagen wieder in die
Ausgangsstellung zurückgeführt, um einen neuen Schneidezyklus auszuführen. Geschicklichkeit
und ein während eines Schneidezyklus sehr unterschiedlich großer Kraftaufwand sind
erforderlich, um etwa eine Portion von Salami von 100 g aufzuschneiden.
[0005] Die Erfindung zielt darauf ab, einen Antrieb für eine Aufschnittschneidemaschine
zu schaffen, der im Sinne einer Servoeinrichtung das Aufschneiden wesentlich erleichtert
und auch ein Automatisieren des Aufschneidevorganges ermöglicht. Zudem soll der technische
Aufwand auf einem Minimum gehalten werden, wodurch nicht nur die Kosten gesenkt sondern
auch die Zuverlässigkeit wesentlich verbessert werden kann. Dies wird mit einem Antrieb
der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, dass der Antrieb bei Erfassen eines
Schnittgutes durch den Sensor in Vorschubrichtung und bei darauffolgendem Austritt
des Schnittgutes aus dem Sensorbereich in Reversierrichtung ansteuerbar, sowie bei
neuerlichem Austritt des Schnittgutes aus dem Sensorbereich der reversierende Antrieb
abschaltbar oder in Vorschubrichtung für Automatikbetrieb wieder einschaltbar ist.
Sobald also nach Auflegen des Schnittgutes auf den Schnittgutwagen der erste Vorschub
von Hand aus in Richtung auf das Kreismesser durchgeführt wurde und das Schnittgut
kurz vor dem eigentlichen Schnitt vom Sensor, z.B. einer Laserlichtschranke, erfasst
wird, startet der elektrische Antrieb des Schnittgutwagens. Dieser Antrieb kommt der
Handbetätigung zu Hilfe und übernimmt den Kraftaufwand für den Schnitt, indem der
Schnittgutwagen ab dem Eintritt des Schnittgutes in der Sensorbereich (hell-dunkel
Übergang) elektromotorisch weiterbewegt wird. Sobald der Schnittgutwagen seine vorgeschobene
Endstellung erreicht hat, ist eine Scheibe vom Schnittgut abgeschnitten. Ein Signal
gelangt wieder zur Steuerung, das den nächsten Schritt einleitet, nämlich das Reversieren
des Antriebs. Dieses Signal ergibt sich ebenfalls mittels des Sensors, der den Austritt
des Schnittgutes aus dem Sensorbereich feststellt (z.B. dunkel-hell Übergang). Während
des Reversierens, also Zurücklaufens des Schnittgutwagens ist der Sensor vom Schnittgut
abgedunkelt. Das Reversieren wird sofort beendet, wenn das Schnittgut aus dem Sensorbereich
austritt (also beim nächstfolgenden dunkel-hell Übergang). Der Schnittgutwagen hat
dabei meist nicht seine Grundstellung erreicht, sondern eine dem Schnittgutdurchmesser
entsprechende Position unmittelbar vor der Schneide des Kreismessers. Hier endet vorerst
ein servounterstützter oder selbsttätiger Schneidevorgang. Soll eine weitere Scheibe
abgeschnitten werden, dann muss der Schnittgutwagen nur geringfügig nach vor gegen
die Messerscheibe geschoben werden. Sobald nämlich das Schnittgut in den Sensorbereich
eintritt, wird der Antrieb des Schnittgutwagens wieder aktiviert und zur Ausführung
eines Schnittvorschubes eingeschaltet, der Antrieb bei dem darauffolgenden Sensorsignal
reversiert und beim nächsten Sensorsignal dann abgeschaltet.
[0006] Die Steuerung kann zur Realisierung einer Automatikmaschine so programmiert sein,
dass das zuletzt genannte Sensorsignal nicht die Abschaltung des Antriebs, sondern
einen neuen Vorschub bewirkt. Damit kann der Antrieb sowohl als Servoantrieb für Einzelschnitte
als auch als dem Schnittgutdurchmesser angepasster Dauerantrieb bzw. Automatikantrieb
eingesetzt werden. Wenn beide Funktionen bei einer Maschine realisiert werden sollen,
dann kann das Umschalten mittels eines Schalters erfolgen oder durch eine Feder, die
den Schnittgutwagen am Ende jedes einzelnen Schneidevorganges aus der Abschaltstellung
etwas nach vor bewegt - gerade weit genug, dass das Schnittgut den Sensor zum Einschalten
des Hubantriebes erreicht. Wenn während des Federvorschubes der Schnittgutwagen von
Hand gebremst bzw. aufgehalten wird, dann endet der Automatikbetrieb.
[0007] Für den Antrieb ist es zweckmäßig, wenn ein Elektromotor, vorzugsweise der Messermotor,
über mindestens eine von dem Sensor über die Steuerung ansteuerbare Kupplung mit dem
Schnittgutwagen, z.B. über Riementriebe kinematisch verbunden ist. Der Motor kann
in der Drehrichtung umgesteuert werden oder es kann über die ansteuerbare Kupplung
und über die Riementriebe der umsteuerbare Hub bzw. Vorschub des Schnittgutwagens
und seine Rückführung bis zu einem Stop-Signal über den Sensor und die Steuerung erfolgen.
Der Motor kann permanent laufen, wie dies insbesondere beim Heranziehen des vorhandenen
Messermotors der Fall ist. Dieser Messermotor wird auch nicht umgesteuert, sondern
das drehrichtungsveränderliche Durchschalten des Drehmomentes an den Schnittgutwagen
erfolgt über wahlweise mittels Kupplung einschaltbare Riementriebe.
[0008] Eine besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass eine abtreibende
Welle des Elektromotors, insbesondere Messermotors, über einen Riementrieb mit zwei
Antriebsscheiben zu deren gegenläufigem Antrieb verbunden ist, dass jede der beiden
Antriebsscheiben über je eine ansteuerbare Kupplung mit je einem Riementrieb wahlweise
kuppelbar ist und über Riemen- oder Zahnscheiben mit einer linearen Führung des Schnittgutwagens
bzw. einem Zahnriemen oder einer Zahnstange kinematisch verbunden sind. Je nachdem,
welche der beiden Kupplungen eingekuppelt wird, erfolgt die Übertragung des Drehmoments
im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn auf eine Riemenscheibe, z.B. mit Zahnrad,
das unmittelbar dem Schnittgutwagen oder einem diesen mitnehmenden Zahnriemen unterhalb
des Schnittgutwagens zugeordnet ist.
[0009] Insbesondere bei Servobetrieb ist es vorteilhaft, wenn der Vorschub- und Reversierantrieb
für den Schnittgutwagen eine Rutschkupplung umfasst, die übersynchron antreibbar ist.
Die Rutschkupplung stellt ein ausgewogenes Maß der Kraftübertragung sicher, das bei
Führung des Schnittgutwagens von Hand aus unterstützend wirkt, ohne den Schnittgutwagen
der Bedienungsperson aus der Hand zu reißen. Wenn auf Automatikantrieb umgeschaltet
wird, könnte die Wirkung der Rutschkupplung entfallen. Sie kann auch entfallen, wenn
der Antrieb nur als Automatikantrieb realisiert werden soll. Eine Ausführung sieht
vor, dass die Riementriebe von den beiden Kupplungen auf eine gemeinsame Riemenscheibe
geführt sind und diese über die einstellbare Rutschkupplung zur übersynchronen Übertragung
eines Drehmoments mit dem Zahnriemen oder der Zahnstange an der Führungsstange des
Schnittgutwagens in Verbindung steht.
[0010] Wesentlich für den Automatikbetrieb und zweckmäßig für den Servobetrieb ist es, wenn
das Schnittgut in einem Schnittguthalter auf dem Schnittgutwagen eingespannt und z.B.
durch Federkraft gegen die Anschlagplatte gedrückt wird.
[0011] Wie erwähnt, soll bei Automatikbetrieb der Aufschnittschneidemaschine das Drehmoment
des Antriebes ohne Zwischenschaltung einer Rutschkupplung zur Wirkung kommen. Diese
Umschaltbarkeit wird dadurch erreicht, dass die abtreibende Welle des Elektromotors,
insbesondere des Messermotors, über je eine elektrisch ansteuerbare Kupplung wahlweise
über die Rutschkupplung oder über ein Untersetzungsgetriebe, insbesondere mit Riemen
und Riemenscheiben, mit dem gegenläufig über die weiteren zwei elektrisch ansteuerbaren
Kupplungen geführten Riementrieb kinematisch verbunden ist und dass diese weiteren
Kupplungen abtriebsseitig ein Drehmoment in der einen oder anderen Richtung jeweils
über Riemen auf ein gemeinsamen Antriebsrad bzw. einen Zahnriemen des Schnittgutwagens
übertragen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht
einer Aufschnittschneidemaschine in schematischer Darstellung mit ihren für das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Bauteilen, Fig. 2 ein Funktionsschaubild der Aufschnittschneidemaschine
nach Fig. 1 und Fig. 3 ein Detail aus Fig. 2 in einer Ausführungsvariante und Fig.
4 ein Funktionsschaubild alternativ zu Fig. 2.
[0013] Eine Aufschnittschneidemaschine nach Fig. 1 und 2 umfasst einen über einem Sockelgehäuse
1 angeordneten Schnittgutwagen 2, der auf einer Führungsstange 3 (Fig. 2) im Sockelgehäuse
1 längsverschiebbar gelagert ist. Dabei bewegt sich der Schnittgutwagen 2 längs einer
Anschlagplatte 4 in Richtung auf ein Kreismesser 5, welches durch einen elektrischen
Messermotor 6 (Fig. 2), beispielsweise mit 300 U/min angetrieben wird.
[0014] Die Anschlagplatte 4 ist in ihrem Seitenabstand zum Schnittgutwagen 2 und somit gegenüber
der Ebene des Kreismessers 5 einstellbar, wodurch die gewünschte Schnittstärke eines
Schnittgutes 7 vorgewählt werden kann. Das Schnittgut 7 kann nach Auflegen und Einspannen
in einem nicht dargestellten Schnittguthalter auf den Schnittgutwagen 2 durch eine
händisch beaufschlagte Vorwärts(Hub)bewegung des Schnittgutwagens 2 zum Kreismesser
5 geführt und so eine Scheibe abgeschnitten werden. Gleichzeitig mit der händischen
Hub- und anschließenden Reversierbewegung des Schnittgutwagens 2 wird das Schnittgut
7 während der gesamten Hubbewegung gegen die Anschlagplatte 4 gedrückt. Ein solcher
Vorgang entspricht dem Stand der Technik bei einfachen Schneidemaschinen. Der Andruck
gegen die Anschlagplatte 4 kann durch einen federbeaufschlagten Schnittguthalter erfolgen.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Aufschnittschneidemaschine wird der Messermotor 6 auch
als Antrieb für den Schnittgutwagen 2 herangezogen. Der Messermotor 6 treibt also
einerseits das Kreismesser 5 und anderseits über eine Riemenscheibe 8 und einem Riementrieb
9 mit Übersetzung zwei Antriebsscheiben 10, 11 gegenläufig an. Diese beiden Antriebsscheiben
10, 11 sind jeweils über elektromagnetische Kupplungen 12, 13 mit zwei Riementriebe
14, 15 verbunden, die auf eine gemeinsame Riemenscheibe 16 geführt sind. Letztere
ist somit je nach eingeschalteter Kupplung 12 oder 13 im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn
antreibbar. Von der Riemenscheibe 16 oder einem entsprechenden Zahnrad wird ein Zahnriemen
17 in die eine oder andere Richtung angetrieben, der parallel zur Führungsstange 3
angeordnet ist. Mittels eines Verbindungsstückes greift der Zahnriementrieb 17 an
einer Gleithülse 18 an, die zur Baugruppe des Schnittgutwagens 2 gehört, sodass dieser
vor oder zurück bewegt wird.
[0016] Um die beiden Kupplungen 12 oder 13 bedarfsgerecht ein- und auszuschalten und so
eine Hub- und Reversierbewegung des Schnittgutwagens 2 zu erreichen, ist unmittelbar
vor dem Kreismesser 5 an der Anschlagplatte 4 als Sensor eine Lichtschranke 19 vorgesehen.
Dazu ist auf der Anschlagplatte 4 oben eine Lasersendediode sowie ein Signalempfänger
(Empfangsdiode) in einem Lasergehäuse 20 angeordnet. Der vertikale Laserstrahl läuft
knapp vor der Auflagefläche der Anschlagplatte 4 und erreicht nach Durchsetzen des
Spaltes zwischen Schnittgutwagen 2 und Anschlagplatte 4 ein Reflektorgehäuse 21, in
den ein verspiegeltes Prisma den einfallenden Laserstrahl zurück nach oben in das
Lasergehäuse 20 reflektiert, wo er von einer Empfangsdiode erkannt wird. Wenn allerdings
beim Schneidevorgang das auf dem Schnittgutwagen 2 aufgelegte und z.B. durch eine
auf den Schnittguthalter wirkende Feder gegen die Anschlagplatte 4 gedrückte Schnittgut
7 beim Vorschub oder Hub des Schnittgutwagens 2 das Kreismesser 5 erreicht (Schnittgutposition
7'), wird die Lichtschranke 19 (also der vertikale Laserstrahl) unterbrochen und der
Übergang von hell auf dunkel in der Empfangsdiode im Lasergehäuse 20 erkannt und an
eine Steuerung 22 gemeldet. Natürlich könnte der Empfänger für den Laserstrahl auch
im Gehäuse 21 untergebracht sein, jedoch wären dann abzudichtende Steuerleitungen
zusätzlich erforderlich.
[0017] Ausgehend von einem Zustand, in dem beide Kupplungen 12, 13 ausgekuppelt sind und
der Riementrieb 9 leer durchläuft, schaltet die Steuerung die Kupplung 12 bei einem
ersten Signal (hell-dunkel) seitens des Sensors, also der Lichtschranke 19 ein. Bei
den eingezeichneten Drehrichtungen wird dadurch der Schnittgutwagen 2 vorgeschoben.
Dieser führt den Hub aus, der ein Abschneiden einer Scheibe vom Schnittgut 7 bewirkt.
Während des gesamten Schneidevorganges bleibt die Lichtschranke 19 abgedunkelt, bis
nach dem Schnitt der Schnittgutposition 7" erreicht ist. Dann trifft der reflektierte
Lichtstrahl wieder auf den Laserempfänger im Lasergehäuse 20. Ein Signal dunkel-hell
gelangt zur Steuerung 22, die im vorprogrammierten Zyklus die Kupplung 12 aus- und
die Kupplung 13 einschaltet. Dadurch läuft der Schnittgutwagen 2 zurück - und zwar
nur so weit, bis die Lichtschranke 19 wieder frei durchgängig ist. Dies ist in der
Schnittgutposition 7' wieder der Fall, wenn also das Schnittgut 7 knapp vor der Schneide
des Kreismessers 5 liegt und für den nächsten Schnitt bereit ist. Sobald also das
aus der Position 7" zurückgeführte Schnittgut 7 die Position 7' erreicht, wird als
drittes Signal ein Signal dunkel-hell an die Steuerung abgegeben, die dann gemäß ihrer
Programmierung die Kupplung 13 wieder ausschaltet und das Reversieren beendet.
[0018] Wenn nun von Hand aus (also handbetätigt) der Schnittgutwagen 2 nur geringfügig (z.B.
5-20 mm) nach vor bewegt wird, dann signalisiert die durchbrochene Lichtschranke 19
den Wunsch nach einem weiteren Schneidezyklus. Der Zyklus beginnt von Neuem mit dem
Einschalten der Kupplung 12, sodann Umschalten auf Kupplung 13 und schließlich dem
Ausschalten. Das Programm in der Steuerung 22 kann auf Automatikbetrieb umgeschaltet
werden. Dann wird nach dem Ausschalten der Kupplung 13 von der Position 7' ausgehend
sofort und selbsttätig auf die Kupplung 12 umgeschaltet, sodass ein Schneidezyklus
auf den anderen automatisch folgt.
[0019] Wenn die Maschine nicht mit dem Automatikprogramm läuft, sondern im Servobetrieb,
bei welchem die Bedienperson dem Schnittgutwagen 2 ohne wesentliche Kraftzuführung
führt, dann ist es zweckmäßig, wenn zwischen der Riemenscheibe 16 und dem Zahnriementrieb
17 eine Rutschkupplung 16' eingebaut ist. Der Schnitt kann über eine Feder in der
Rutschkupplung 16' eingestellt werden. Wenn etwa die Riemenscheibe 16 bei reinem Handbetrieb
mit 300 U/min vom Schnittgutwagen 2 her, also sekundärseitig gedreht wird, dann kann
die primäre, elektromotorische Drehzahl auf die Rutschkupplung etwa 500 bis 700 U/min
betragen. Für den Servoeffekt wird die Rutschkupplung somit übersynchron beaufschlagt.
[0020] In Fig. 3 ist eine Variante eines Automatikbetriebes dargestellt, bei der auf der
Führungsstange 3 eine Feder 23 angeordnet ist. Gegen diese Feder 23 läuft der Schnittgutwagen
2 (bzw. das Gleitlager 18), wenn die Kupplung 13 nach dem Reversieren des Schnittgutwagens
ausgeschaltet wird und ein Schneidezyklus beendet ist. Die Feder 23 wird durch die
Trägheit der Masse des auslaufenden Schnittgutwagens 2 zusammengeschoben und aufgeladen.
Sie lässt den Schnittgutwagen 2 sodann wieder vorschnellen, wobei das Schnittgut 7
in der Position 7' in die Lichtschranke 19 eintaucht und dadurch den nächsten Schneidezyklus
auslöst. Der Automatikbetrieb lässt sich also mechanisch und bzw. oder über die Steuerung
durchführen.
[0021] In jedem Fall erfolgt der Schneidezyklus optimal in der Zeit, weil das Schnittgut
am Ende eines Schneidvorganges nicht jedes Mal in die Grundstellung (Schnittgut 7,
Fig. 1) gefahren wird, sondern das Aufschneiden zwischen den Positionen 7' und 7"
erfolgt. Soll der Automatikbetrieb beendet werden, dann kann dies über die Steuerung
erreicht werden (Kupplung 12 wird nicht mehr eingeschaltet) oder einfach durch kurzes
Festhalten des Schnittgutwagens 2 bzw. zurückziehen des Schnittgutwagens 2 in die
Grundstellung (Position des Schnittgutes 7).
[0022] An Stelle des Messermotors 6 könnte ein separater, zusätzlicher Motor eingesetzt
werden, der über die Kupplungen 12, 13 an den Schnittgutwagen 2 angeschaltet wird.
Statt der Kupplungen können auch zwei Motoren eingebaut werden, die unterschiedliche
Drehrichtungen haben und die von der Steuerung 22 auf Grund des Sensorsignals (Lichtschranke
19) ein- und ausgeschaltet werden, um auf diese Weise den Hub oder das Reversieren
des Schnittgutwagens 2 innerhalb der Signale der Lichtschranke 19 zu bewirken.
[0023] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante des Antriebes dargestellt, die davon ausgeht,
dass beim Servobetrieb die Drehmomentübertragung vom Motor, insbesondere Messermotor
6 an den Schnittgutwagen 2 über die übersynchron angetriebene Rutschkupplung 16' erfolgen
soll und bei Automatikbetrieb oder Dauerbetrieb das Drehmoment mit entsprechender
Untersetzung in starrer Verbindung (also ohne Rutschkupplung 16') vom Messermotor
6 auf den Schnittgutwagen 2 übertragen werden soll.
[0024] Dazu ist mit dem Messermotor 6 und der Riemenscheibe 8 ein Riemen 25 verbunden, der
über zwei elektrisch einschaltbare Kupplungen 26, 27 läuft. Mit einem Schalter 28
kann die Schneidemaschine vom Servobetrieb, der die Handbetätigung unterstützt, auf
Automatikbetrieb, also z.B. Dauerschnitt ohne Handführung des Schnittgutwagens 2,
umgeschaltet werden.
[0025] Bei Servobetrieb wird die Kupplung 26 über den Schalter 28 aktiviert, das heißt,
der Riementrieb 29 wird eingekuppelt, während der Riementrieb 30 ausgekuppelt bleibt.
Der Riemen 29 treibt die Rutschkupplung 16' (siehe auch Fig. 2) primärseitig an, die
das Drehmoment mit entsprechendem Schlupf sekundärseitig auf den Riemen 9 überträgt.
Letzterer läuft über die zwei elektrisch betätigbaren Kupplungen 12, 13, die gegenläufige
Drehrichtungen je nach ihrer Aufschaltung an weitere Riemen 14, 15 und schließlich
an den Zahnriemen 17 für den Schnittgutwagen übertragen. Die Steuerung 22 aktiviert
einmal die Kupplung 12 und einmal die Kupplung 13 in Abhängigkeit von dem Signal der
Lichtschranke 19, so wie dies oben im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben ist.
[0026] Für Automatikbetrieb läuft der Antrieb nicht über die Rutschkupplung 16'. Durch Umlegen
des Schalters 28 wird die Kupplung 27 aktiviert und damit der Riemen 30 angetrieben.
Die Untersetzungsscheiben 31 übertragen das Antriebsmoment auf den Riemen 9, wobei
die Drehzahl abtriebseitig für den Riemen 9 bei 100 U/min liegt. Der Riemen 9 wird
somit ohne Rutschkupplung in starrer Verbindung mit vollem Drehmoment angetrieben.
Dieses Antriebsmoment gelangt in der angesteuerten Drehrichtung (Steuerung 22, Kupplungen
12 oder 13) auf den Zahnriemen 17 und damit zum Schnittgutwagen 2, der kraft-voll
gegen das Kreismesser 5 bewegt wird. Die Ansteuerung der Kupplungen 12, 13 für den
Vorschub und das Reversieren des Schnittgutwagens 2 erfolgt gemäß Beschreibung der
Fig. 2. Wenn der Schalter 28 die Kupplung 27 einschaltet, erhält die Steuerung 22
ein Signal (Leitung 32), die nach jedem Ende eines Bewegungszyklus des Schnittgutwagens
2 einen neuen Zyklus einleitet. Dies kann durch ein Signal erfolgen, welches einem
Unterbrechungssignal der Lichtschranke 19 entspricht. Ein solches im Zyklus erstmalig
anliegendes Unterbrechungssignal der Lichtschranke 19 wird - so wie im Servobetrieb
- als Wunsch für einen weiteren Schneidevorgang gewertet. Damit ist der Befehl verbunden,
die Kupplung 12 neuerlich zu aktivieren, nachdem vorher die Kupplung 13 ausgeschaltet
wurde.
1. Antrieb für einen Schnittgutwagen auf einer Aufschnittschneidemaschine, wobei der
Schnittgutwagen längs einer Anschlagplatte für das Schnittgut in Richtung auf ein
durch einen Elektromotor antreibbares Kreismesser und zurück verfahrbar gelagert und
ein Sensor, insbesondere eine vertikale Lichtschranke, im Bereich der Anschlagplatte
vor der Schneide des Kreismessers angeordnet und an eine Steuerung zum Schalten des
Antriebes für einen Vorschub und ein Reversieren des Schnittgutwagens mit an die Schnittgutabmessung
eingepassten Hüben angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb bei Erfassen eines Schnittgutes (7, 7', 7") durch den Sensor (19) in
Vorschubrichtung und bei darauffolgendem Austritt des Schnittgutes (7, 7', 7") aus
dem Sensorbereich in Reversierrichtung ansteuerbar, sowie bei neuerlichem Austritt
des Schnittgutes (7) aus dem Sensorbereich der reversierende Antrieb abschaltbar oder
in Vorschubrichtung für Automatikbetrieb wieder einschaltbar ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Elektromotor, vorzugsweise der Messermotor (6), über mindestens eine von dem
Sensor über die Steuerung (22) ansteuerbare Kupplung (12, 13) mit dem Schnittgutwagen
(2), z.B. über Riementriebe (9, 14, 15, 17) kinematisch verbunden ist.
3. Antrieb nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine abtreibende Welle des Elektromotors, insbesondere Messermotors (6), über einen
Riementrieb (9) mit zwei Antriebsscheiben (10, 11) zu deren gegenläufigem Antrieb
verbunden ist, dass jede der beiden Antriebsscheiben (10, 11) über je eine ansteuerbare
Kupplung (12, 13) mit je einem Riementrieb (14, 15) wahlweise kuppelbar ist und über
Riemen (16)- oder Zahnscheiben mit einer linearen Führung des Schnittgutwagens (2)
bzw. einem Zahnriemen (17) oder einer Zahnstange kinematisch verbunden sind.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorschub- und Reversierantrieb für den Schnittgutwagen (2) eine Rutschkupplung
(16') umfasst, die übersynchron antreibbar ist.
5. Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Riementriebe (14, 15) von den beiden Kupplungen (12, 13) auf eine gemeinsame
Riemenscheibe (16) geführt sind und diese über die einstellbare Rutschkupplung (16')
zur übersynchronen Übertragung eines Drehmoments mit dem Zahnriemen (17) oder der
Zahnstange an der Führungsstange (3) des Schnittgutwagens (2) in Verbindung steht.
(Fig. 2)
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die abtreibende Welle des Elektromotors, insbesondere des Messermotors (6), über
je eine elektrisch ansteuerbare Kupplung (26, 27) wahlweise über die Rutschkupplung
(16') oder über ein Untersetzungsgetriebe (31), insbesondere mit Riemen und Riemenscheiben,
mit dem gegenläufig über die weiteren zwei elektrisch ansteuerbaren Kupplungen (12,
13) geführten Riementrieb (9) kinematisch verbunden ist und dass diese weiteren Kupplungen
(12, 13) abtriebsseitig ein Drehmoment in der einen oder anderen Richtung jeweils
über Riemen (14, 15) auf ein gemeinsamen Antriebsrad bzw. einen Zahnriemen (17) des
Schnittgutwagens übertragen. (Fig. 4)
7. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor eine Lichtschranke (19) mit Laserdiode und dieser am anderen Ende der
Lichtschranke (19) gegenüberliegend ein Reflektor in Form eines Prismas in einem Reflektorgehäuse
(21) zur Umkehr der Lichtschranke (19) und Zurückführung des Laserstrahles in ein
Lasergehäuse (20) vorgesehen sind, wobei im Lasergehäuse (20) eine Laserdiode als
Sendediode sowie eine solche als Empfangsdiode angeordnet sind.
8. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (22) jedem einlangenden Signal des Sensors, insbesondere der Lichtschranke
(19) in zyklischer Abfolge einen Schaltbefehl an die Kupplungen (12, 13) zuordnet
und dass nach einem Hub- und Reversierzyklus des Schnittgutwagens (2) ein weiterer
Zyklus von Hand, durch Vorschieben oder gefedertes Vorschnellen des Schnittgutwagens
(2) in den Bereich des Sensors oder durch Umschalter der Steuerung (22) auf Dauerbetrieb
einschaltbar ist.