[0001] Die Erfindung betrifft eine Versand- und Verkaufsverpackung aus faltbarem Material,
wie Pappe oder Karton, insbesondere Wellpappe, hergestellt aus einem einstückigen
Zuschnitt, mit Seitenwänden, an deren Längskanten Boden- und Deckellaschen angelenkt
sind, wobei die Verpackung entlang einer in den Seitenwänden vorgesehenen Trennlinie
in ein unteres Verpackungsteil mit unteren Seitenwandabschnitten und daran angelenkten
Bodenlaschen und ein oberes Verpackungsteil mit oberen Seitenwandabschnitten und daran
angelenkten Deckellaschen teilbar ist, wobei im versandfertigen Zustand der Verpackung
die Seitenwandabschnitte des oberen Verpackungsteils zu den Seitenwandabschnitten
des unteren Verpackungsteils derart überlappend angeordnet sind, dass die Seitenwandabschnitte
des obere Verpackungsteils auf den Bodenlaschen des unteren Verpackungsteils aufstehen,
und wobei die unteren Seitenwandabschnitte und die oberen Seitenwandabschnitte an
wenigstens einer Befestigungsstelle lösbar miteinander verbunden sind, sowie einen
Zuschnitt für eine derartige Verpackung.
[0002] Heutzutage werden Waren, die vom Einzelhandel in Beuteln oder kleineren Schachteln
oder dgl. zum Verkauf angeboten werden, häufig in Verpackungen angeliefert, die nicht
nur als Versand- oder Transportverpackungen, sondern auch als Verkaufsverpackungen
dienen. Damit die Ware direkt vom Kunden aus der Versandverpackung entnommen werden
kann, wird diese, bevor sie in ein Regal eingestellt wird, in ein Verpackungsoberteil
und ein auch als 'Tray' bezeichnetes Verpackungsunterteil getrennt. Um bei der Bestückung
der Regale Zeit zu sparen, fordert der Handel seine Lieferanten verstärkt auf, seine
Versandkartons auf solche 2-teiligen Versand- und Verkaufsverpackungen umzustellen.
Hinzu kommt, dass bei bestimmten Einkaufsketten bereits Zeitvorgaben dahingehend gemacht
werden, dass eine Verpackung in 6 Sekunden verkaufsbereit im Regal stehen muss. Das
lässt sich nur mit zweiteiligen Verpackungen erreichen. Außerdem ist es erforderlich,
dass die Verpackung herstellerseits so vorbereitet ist, das das Oberteil der Verpackung
leicht vom Unterteil getrennt werden kann.
[0003] Verpackungen dieser Art aus einem einstückigen Zuschnitt sind vielfältig bekannt.
In der DE 36 09 608 C1 ist zum Teilen der Verpackung in einen unteren und einen oberen
Verpackungsteil in dessen Seitenwänden ein ringsum laufender Aufreißstreifen angeordnet.
Trotz des Aufreißstreifens und trotz einer Außendeckenritzung, wie sie auch im DE
84 18 806.1 U für eine Verpackung aus Wellpappmaterial beschrieben ist, bereitete
das Tennen der Verpackungsteile häufig erhebliche Schwierigkeiten. In diesem Fall
wird dann entweder das obere Verpackungsteil mit Gewalt von dem unteren Verpackungsteil
abgerissen oder mittels eines scharfen Gegenstandes, z.B. einem Messer, die Verpackung
entlang der Außendeckenritzung, der Perforation oder dgl. durchtrennt, wodurch häufig
auch die verpackte Ware beschädigt wird.
[0004] Um eine Versand- und Verkaufsverpackung zu schaffen, die zwar wie eine einstückige
Faltverpackung mit herkömmlichen Maschinen aufgerichtet, gefüllt und verklebt werden
kann, sich aber dennoch einfach und sicher in einen unteren und einen oberen Verpackungsteil
teilen lässt und stapelbar ist, ist in der DE 39 40 872 C3 vorgeschlagen worden, die
faltbare Verpackung aus Wellpappe, trotz des herstellerseits erheblich größeren Aufwands,
wieder aus zwei getrennten Zuschnitten für den oberen und unteren Verpackungsteil
herzustellen. Um zu einer fertigen 2-teiligen Versand- und Verkaufsverpackung zu gelangen,
müssen 5 Arbeitsschritte durchlaufen werden, nämlich separates Drucken des Ober- und
Unterteils, separates Stanzen des Ober- und Unterteils, sowie Zusammenführen und Verkleben
der beiden Teile.
[0005] Die oberen und unteren Verpackungsteile sind dabei an Befestigungsstellen lösbar
miteinander verbunden. Beim Anbringen des die Waren aufnehmenden unteren Verpackungsteils
('Tray') an dem als Abdeckung und Abstützung dienenden oberen Verpackungsteil, beispielsweise
durch Verkleben, müssen das Tray und die Abdeckung exakt zueinander ausgerichtet werden,
so dass die Rilllinien, über die die Seitenwände des Trays bzw. der Abdeckung miteinander
verbunden sind, weitgehend miteinander fluchten.
[0006] In der DE 199 06 226 A1 ist daher wieder eine Verkaufsverpackung aus einem einstückigen
Zuschnitt beschrieben, die nach dem Aufrichten und Befüllen mit Produkten zunächst
in einer Schneidmaschine in ein Oberteil und ein Tray zerschnitten und danach teleskopartig
wieder zusammengesteckt und leicht verklebt wird. Für das Zerschneiden der Verpackung
im befüllten Zustand sowie das anschließende Wiederverkleben sind geeignete Maschinen
beim Verpacker vorzuhalten. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung einer Verkaufsverpackung
ist nicht nur aufwendig und kostenintensiv, sondern birgt auch die Gefahr, dass beim
Trennen der Verpackung in ein Verpackungsoberteil und ein Tray die verpackten Waren
beschädigt und damit nicht mehr verkaufbar werden.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Versand- und Verkaufsverpackung
der eingangs genannten Art sowie einen Zuschnitt hierfür zu schaffen, die sich durch
eine besonders einfache Herstellung und Handhabung auszeichnen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die durch die Trennlinie
bereichsweise voneinander getrennten unteren Seitenwandabschnitte und oberen Seitenwandabschnitte
über wenigstens eine die Trennlinie unterbrechende Faltlasche miteinander verbunden
sind, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung auf eine der Seitenwandabschnitte
des unteren Verpackungsteils und/oder des oberen Verpackungsteils aufgefaltet ist.
Da die Verpackung aus einem einzigen Zuschnitt besteht und das die Abdeckung bildende
obere Verpackungsteil sowie das das Tray bildende untere Verpackungsteil über die
wenigstens eine Faltlasche aneinander angelenkt sind, ist ein Ausrichten des Trays
zu der Abdeckung nicht notwendig. Die beiden Verpackungsteile sind ineinander zwangsgeführt.
Vor dem Befüllen und ggf. vor dem Aufrichten der Verpackung wird das Tray, das abgesehen
von der wenigstens einen Faltlasche durch die Trennlinie von der Abdeckung getrennt
ist, mit dieser durch Auffalten der Faltlasche auf eine der Seitenwände in Überdeckung
gebracht, so dass sich eine Z-Faltung bildet. Die Seitenwände des Trays und der Abdeckung
liegen dabei bereichsweise übereinander, so dass die Seitenwände der Versand- und
Verkaufsverpackung mit Ausnahme von darin vorgesehenen Eingriffsöffnungen allseits
geschlossen sind. Da zum Trennen der Abdeckung von dem die Waren aufnehmenden unteren
Verpackungsteil ('Tray') kein Schneid- oder Reißvorgang erforderlich ist, kann die
verpackte Ware auch nicht beschädigt werden. Die Trennlinie ist bereits bei der Herstellung
des einstückigen Zuschnitts durch einen Stanzvorgang angebracht, so dass nur die Faltlasche
gelöst zu werden braucht, um das Oberteil vom Unterteil der Versand- und Verkaufsverpackung
zu entfernen.
[0009] Die Verbindung zwischen dem Tray und der Abdeckung kann erfindungsgemäß dadurch verbessert
werden, dass die wenigstens eine Faltlasche auf eine weitere Faltlasche und/oder auf
eine der Seitenwände aufgefaltet und zweckmäßigerweise auch verklebt wird. Auf diese
Weise wird verhindert, dass, wenn sich eine der Faltlaschen aus ihrem aufgefalteten
Zustand löst, das Tray teilweise von dem oberen Verpackungsteil gelöst wird, so dass
die Seitenwände nicht mehr übereinanderliegen.
[0010] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass das untere Verpackungsteil
und das obere Verpackungsteil über zwei Faltlaschenpaare miteinander verbunden sind,
wobei jedes Faltlaschenpaar eine an dem unteren Verpackungsteil angelenkte untere
Faltlasche und eine an dieser und an dem oberen Verpackungsteil angelenkte obere Faltlasche
aufweist. Die Anzahl der Faltlaschenpaare kann variieren; beispielsweise können bei
einer Viereckverpackung auch drei oder vier Faltlaschenpaare vorgesehen sein. Die
Faltlaschen werden zur Verbindung des Trays mit der Abdeckung aufeinander und auf
eine der Seitenwände aufgefaltet, so dass die Seitenwände des Trays und die der Abdeckung
überlappend aufeinander liegen. Das untere Verpackungsteil kann erfindungsgemäß das
obere Verpackungsteil dabei bereichsweise umgreifen.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können eine oder mehrere der unteren
Seitenwandabschnitte des Trays mit den oberen Seitenwandabschnitten der Abdeckung
verklebt sein. Bei dieser Ausführungsform kann in einer der miteinander verklebten
Seitenwände eine geschwächte, insbesondere eine perforierte Linie oder eine Trennlinie
verlaufen. Beim Trennen des oberen Verpackungsteils von dem Tray während des Öffnens
der Verpackung bleiben so Teile der oberen Seitenwände der Abdeckung an den unteren
Seitenwänden des Trays kleben, so dass die unteren Seitenwände des Trays einen zusätzlichen
Halt für die abzuverkaufende Ware liefern.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei einem Zuschnitt für eine Versand-
und Verkaufsverpackung aus einem einstückigen faltbaren Material, wie Pappe oder Karton,
insbesondere Wellpappe, mit Seitenwänden, die entlang einer Trennlinie in untere Seitenwandabschnitte
und obere Seitenwandabschnitte unterteilbar sind, wobei an den unteren Seitenwandabschnitten
Bodenlaschen und an den oberen Seitenwandabschnitten Deckellaschen angelenkt sind,
im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die Trennlinie durch wenigstens eine auf eine
Seitenwand auffaltbare Faltlasche, über die die unteren Seitenwände mit den oberen
Seitenwänden verbunden sind, unterbrochen ist.
[0013] Vorzugsweise sind die oberen Seitenwandabschnitte mit den unteren Seitenwandabschnitten
über Faltlaschenpaare verbunden, wobei jedes Faltlaschenpaar eine an einer der unteren
Seitenwandabschnitte angelenkte untere Faltlasche und eine mit dieser verbundene und
an einer der oberen Seitenwandabschnitte angelenkte obere Faltlasche aufweist. Durch
Auffalten der ein Faltlaschenpaar bildenden Faltlaschen kann der Abstand der oberen
und unteren Seitenwände zueinander gezielt verändert werden, so dass die Seitenwände
bereichsweise überlappend aufeinanderliegen. Die Seitenwände sind dabei durch die
Trennlinie voneinander getrennt und nur durch die Faltlaschen miteinander verbunden.
Zum Öffnen einer aus einem derartigen Zuschnitt gefertigten Verpackung ist es daher
lediglich notwendig, die Faltlaschen der Faltlaschenpaare von den Seitenwänden zu
trennen, so dass die unteren Seitenwände relativ zu den oberen Seitenwänden frei bewegbar
sind.
[0014] Um das Öffnen einer aus diesem Zuschnitt gefertigten Verpackung zu erleichtern, können
die oberen Faltlaschen über eine geschwächte, insbesondere perforierte Linie oder
eine Trennlinie mit Teilen der oberen Seitenwandabschnitte verbunden sein, die im
aufgerichteten Zustand der Verpackung mit den unteren Seitenwandabschnitten verbunden
sind. Die Faltlaschen lassen sich zum Öffnen der Verpackung dann besonders einfach
von den oberen und unteren Seitenwänden trennen.
[0015] Wenn wenigstens eine der Faltlaschen über eine Aufreißlasche an einer der Seitenwände
angelenkt ist, lassen sich die Faltlaschen noch leichter von den Seitenwänden trennen,
um eine aus diesem Zuschnitt gebildete Verpackung zu öffnen.
[0016] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass die unteren und die oberen Faltlaschen
und ggf. auch die Aufreißlaschen im Wesentlichen die gleiche rechteckige Form aufweisen.
Wenn die Breite der Faltlaschen deren Höhe übersteigt, insbesondere wenigstens die
Breite das Dreifache ihrer Höhe beträgt, ist eine besonders zuverlässige Verbindung
der oberen Seitenwände mit den unteren Seitenwänden über die Faltlaschen gewährleistet,
die mit ihren langen Kanten an den Seitenwänden und aneinander angelenkt sind. Die
Länge der Faltlaschen kann an den Inhalt der Verpackung und dessen Gewicht angepasst
werden.
[0017] Ein besonders bevorzugter Zuschnitt sieht genau vier obere und vier untere Seitenwandabschnitte
vor, wobei jeder zweite obere und untere Seitenwandabschnitt durch Faltlaschen aneinander
angelenkt ist. Aus einem derartigen Zuschnitt ist eine viereckige Versandschachtel
herstellbar, bei der zwei einander gegenüberliegende Seitenwände durch die Trennlinie
vollständig voneinander getrennt sind, während die beiden übrigen einander gegenüberliegenden
Seitenwände durch Faltlaschen miteinander verbunden sind.
[0018] Nach einer noch weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform verläuft die Trennlinie
geradlinig. Die Trennlinie kann auch mit wenigstens einer der Linien im Wesentlichen
fluchten, über die eine Faltlasche an einem Seitenwandabschnitt angelenkt ist. Auf
diese Weise ist die Ausbildung eines Trays mit geraden Kanten aus dem Zuschnitt nach
Abtrennen einer Abdeckung möglich, wobei die das Tray bildenden unteren Seitenwandabschnitte
im Wesentlichen die gleiche Höhe aufweisen können.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung
näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Zuschnitt für eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Versand- und
Verkaufsverpackung,
- Fig. 2
- einen Zuschnitt für eine zweite Ausführungsform einer erfindungemäßen Versand- und
Verkaufsverpackung,
- Fig. 3a bis h
- in einer dreidimensionaler Ansicht Verfahrensschritte des Aufrichtens und Öffnens
einer Versand- und Verkaufsverpackung aus einem Zuschnitt nach Fig. 1 und
- Fig. 4a bis h
- in einer dreidimensionaler Ansicht Verfahrensschritte des Aufrichtens und Öffnens
einer Versand- und Verkaufsverpackung aus einem Zuschnitt nach Fig. 2.
[0021] Der in Fig. 1 gezeigte einstückige Zuschnitt 1 weist vier Seitenwände 2, 3, 4 und
5 auf, die über Rilllinien 6 aneinander angelenkt sind. Die Seitenwände 2, 3, 4 und
5 sind auf der in der Figur oberen Seite mit Deckellaschen 7 und auf der unteren Seite
mit Bodenlaschen 8 verbunden. Die Deckellaschen 7 und die Bodenlaschen 8 sind über
Rilllinien 9 bzw. 10 an den Seitenwänden angelenkt. Weiter sind an der Seitenwand
2 Klebelaschen 11 zur Verbindung der Seitenwand 2 mit der Seitenwand 5 vorgesehen.
[0022] Die Seitenwände 2, 3, 4 und 5 sind durch eine in Fig. 1 horizontal verlaufende Trennlinie
12 in obere Seitenwandabschnitte 2a, 3a, 4a und 5a und untere Seitenwandabschnitte
2b, 3b, 4b und 5b unterteilt. Die Trennlinie 12 wird durch einen Einschnitt, insbesondere
eine Stanzung, gebildet. Die Trennlinie 12 ist dabei in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
an zwei Stellen durch geschwächte Linien unterbrochen, mit denen Faltlaschen 13a und
14a an den unteren Seitenwandabschnitten 3b bzw. 5b angelenkt sind.
[0023] Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Faltlaschen 13a und 14a über Rilllinien
oder geschwächte Linien an zweiten oberen Faltlaschen 13b bzw. 14b befestigt und an
ihren in der Figur vertikalen Seitenkanten durch Trennlinien von den oberen Seitenwandabschnitten
getrennt. Die Faltlaschen 13b und 14b stehen über seitliche geschwächte Linien mit
den oberen Seitenwandabschnitten 3a bzw. 5a in Verbindung. Alternativ können statt
der geschwächten Linien auch Trennlinien zwischen den Faltlaschen 13b, 14b und den
oberen Seitenwandabschnitten eingearbeitet sein. Die oberen Seitenwandabschnitte 2a,
3a, 4a und 5a hängen also lediglich über die Faltlaschenpaare 13a, 13b und 14a, 14b
mit den unteren Seitenwandabschnitten 2b, 3b, 4b und 5b zusammen und sind ansonsten
durch die Trennlinie 12 voneinander getrennt.
[0024] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die oberen Faltlaschen 13b und
14b zusätzlich zu ihrer seitlichen Verbindung mit den oberen Seitenwandabschnitten
3a und 5a über eine in der Figur horizontal verlaufende Rilllinie oder geschwächte
Linie an Aufreißlaschen 13c bzw. 14c angelenkt. Die Aufreißlaschen 13c und 14c sind
mit ihrer in Fig. 1 oberen und mit einer seitlichen Seitenkante über geschwächte Linien
mit den Seitenwandabschnitten 3a bzw. 5a verbunden. Angrenzend an die Aufreißlaschen
13c und 14c sind Ausnehmungen 15 in den Seitenwandabschnitten 3a und 5a vorgesehen.
[0025] Weiter ist in dem Seitenwandabschnitt 4a eine Öffnung mit einer schwenkbaren Lasche
16 angeordnet, die eine Grifföffnung bildet.
[0026] Der in Fig. 2 dargestellte einstückige Zuschnitt einer Versand- und Verkaufsverpackung
entspricht weitgehend dem in Fig. 1 gezeigten Zuschnitt 1. Gleiche Elemente sind in
Fig. 2 daher mit denselben Bezugsziffern versehen. Zusätzlich zu der Trennung der
Seitenwände durch die Trennlinie 12 in obere Seitenwandabschnitte 2a, 3a, 4a und 5a
sowie untere Seitenwandabschnitte 2b, 3b, 4b und 5b verlaufen in den oberen Seitenwandabschnitten
2a, 3a und 5a sowie in der oberen Klebelasche 11 geschwächte Linien 17. Die oberen
Seitenwandabschnitte 3a und 5a sind dabei wiederum über Aufreißlaschen 13c und 14c
sowie Faltlaschenpaare 13a, 13b und 14a, 14b mit den unteren Seitenwandabschnitten
3b und 5b einstückig verbunden.
[0027] Im Folgenden wird die Funktion der beschriebenen Elemente sowie die Bildung der Versand-
und Verkaufsverpackungen aus den Zuschnitten 1 der Figuren 1 und 2 anhand der Figuren
3a bis 3h und 4a bis 4b erläutert:
[0028] Zunächst werden die Faltlaschen 13a und 14a des flachliegenden einteiligen Zuschnitts
1 (Fig. 3a und 4a), wie durch die Pfeile in den Figuren 3b und 4b angedeutet, auf
die Faltlaschen 13b bzw. 14b aufgefaltet, so dass diese, wie in den Fig. 3c und 4c
dargestellt, einander überdeckend aufeinanderliegen. Das obere Verpackungsteil 19
wird dabei soweit um die zwei horizontalen Biegungen der Faltlaschen nach unten gefaltet,
dass die durch die Trennlinie 12 gebildeten unteren Kanten der oberen Seitenwandabschnitte
2a, 3a, 4a und 5a an die Rilllinie 10 heranreicht, so dass die oberen Seitenwandabschnitte
im aufgerichteten Zustand der Verpackung auf den Bodenlaschen 8 aufstehen. In dieser
Lage werden die Faltlaschen 13a und 13b bzw. 14a und 14b maschinell miteinander verklebt.
Bei dem in den Fig. 4a bis 4h i.V.m. dem Zuschnitt in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
werden auch die unterhalb der geschwächten Linien 17 liegenden Bereiche der oberen
Seitenwandabschnitte 2a, 3a und 5a mit den angrenzenden unteren Seitenwandabschnitten
2b, 3b und 5b verklebt.
[0029] Durch Umfalten der Klebelaschen 11 um 180° auf die Seitenwandabschnitte 2a und 2b,
Aufeinanderfalten der Seitenwände entlang der zentralen Rilllinie 6 zwischen den Seitenwänden
3 und 4 und anschließende Längsnahtklebung der Klebelaschen 11 mit den Seitenwänden
5 wird ein fertig vorgeklebter flachliegender Zuschnitt erhalten (Fig. 3c und 4c).
[0030] Vor dem Befüllen des Versandkartons wird der Zuschnitt derart aufgerichtet, dass
die zueinander benachbarten Seitenwände einen Winkel von etwa 90° bilden. Danach werden
die Deckellaschen 7 und die Bodenlaschen 8 verschlossen. Damit ergibt sich die in
den Figuren 3d und 4d gezeigte fertig konfektionierte Verpackungseinheit mit Ware.
[0031] Zum Öffnen der Verpackung wird mit den Fingern in die Ausnehmungen 15 eingegriffen
und die Enden der seitlich perforierten Aufreißlaschen werden, wie in den Figuren
3e und 4e durch den Pfeil angedeutet, nach außen gezogen, wodurch ihre Verbindung
zu den Seitenwandabschnitten 3a bzw. 5a und den Faltlaschen 13b bzw. 14b gelöst wird.
Die oberen Faltlaschen 13b und 14b sind entweder bereits durch die Trennlinien von
den Seitenwandabschnitten getrennt oder lediglich durch ihre in den Figuren vertikalen
seitlichen Kanten über geschwächte Linien mit den Seitenwandabschnitte 3a und 5a verbunden.
Diese geschwächten Linien, die bspw. durch eine Perforation erzeugt sein können, lassen
sich mit geringer Kraft durchtrennen, bspw. indem, wie in den Figuren 3f und 4f illustriert,
in die durch die Lasche 16 gebildete Öffnung eingegriffen und an der Verpackung gezogen
wird.
[0032] In der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 3a bis 3 wird durch das Durchtrennen
der seitlichen geschwächten Linien, über die die oberen Faltlaschen 13b und 14b mit
den Seitenwandabschnitten 3a bzw. 5a verbunden sind, die Versandverpackung unmittelbar
in eine obere Abdeckung 18 und ein unteres Tray 19 getrennt. Die Abdeckung 18 besteht
dabei, wie in Fig. 3g gezeigt, aus den oberen Seitenwandabschnitten 2a, 3a, 4a und
5a mit der oberen Klebelasche 11 sowie den Deckellaschen 7. Das in Fig. 3h dargestellte
Tray 19 wird durch die unteren Seitenwandabschnitte 2b, 3b, 4b und 5b mit der unteren
Klebelasche 11, den Bodenlaschen 8 und den Faltlaschenpaaren 13a, 13b und 14a, 14b
gebildet. Auf diese Weise entsteht beim Öffnen der aus dem Zuschnitt 1 gebildeten
Versand- und Verkaufsverpackung ein Tray 19, in dem die Waren sicher verpackt und
ansprechend präsentiert werden können.
[0033] Bei der in den Figuren 2 und 4a bis 4h gezeigten Ausführungsform wird nach dem Öffnen
der Aufreißlaschen 13c und 14c sowie dem Durchtrennen der Verbindung zwischen den
Seitenwandabschnitten 3a und 5a und den oberen Faltlaschen 13b bzw. 14b die Verpackungsschachtel
dadurch geöffnet, dass die oberen Seitenwandabschnitte 2a, 3a und 5a entlang der geschwächten
Linie 17 geteilt werden. Auf diese Weise entsteht eine Abdeckung 18, die aus den Deckellaschen
7, dem oberen Seitenwandabschnitt 4a sowie den in Fig. 2 oberen Seitenwandabschnitten
2a, 3a und 5a gebildet ist. Diese Abdeckung 18 wird, wie in Fig. 4g veranschaulicht,
beim Öffnen der Versandschachtel von dem unteren Tray 19 getrennt, der aus den unteren
Seitenwandabschnitten 2b, 3b, 4b und 5b mit der unteren Klebelasche 11, den Bodenlaschen
8 und den Faltlaschenpaaren 13a, 13b und 14a, 14b sowie den mit den unteren Seitenwandabschnitten
verklebten Bereichen der oberen Seitenwandabschnitte 2a, 3a und 5a besteht.
[0034] Wie aus Fig. 4h ersichtlich, weist das von der Abdeckung 18 getrennte Tray 19 damit
auf der Seite des unteren Seitenwandabschnitts 2b eine erhöhte Rückwand auf, die durch
die unteren Seitenwandabschnitte 2a, 3a und 5a gebildet ist und sich bereichsweise
auch entlang der durch die Seitenwandabschnitte 3b und 5b gebildeten Seiten erstreckt.
Dem Tray 19 wird dadurch eine erhöhte Stabilität verliehen und das Herausfallen von
Gegenständen aus dem von der Abdeckung 18 getrennten Tray 19 wird verhindert.
[0035] In Abhängigkeit der in dem Tray 19 zu präsentierenden Waren kann die geschwächte
Linie 17 auch anders als in den Fig. 2 und 4 dargestellt verlaufen, um beispielsweise
nicht nur auf einer Seite eine erhöhte Rückwand zu bilden.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Zuschnitt
- 2
- Seitenwand
- 2a
- oberer Seitenwandabschnitt; 2b unterer Seitenwandabschnitt
- 3
- Seitenwand
- 3a
- oberer Seitenwandabschnitt; 3b unterer Seitenwandabschnitt
- 4
- Seitenwand
- 4a
- oberer Seitenwandabschnitt; 4b unterer Seitenwandabschnitt
- 5
- Seitenwand
- 5a
- oberer Seitenwandabschnitt; 5b unterer Seitenwandabschnitt
- 6
- Rilllinie
- 7
- Deckellasche
- 8
- Bodenlasche
- 9
- Rilllinie
- 10
- Rilllinie
- 11
- Klebelasche
- 12
- Trennlinie
- 13a
- Faltlasche
- 13b
- Faltlasche
- 13c
- Aufreißlasche
- 14a
- Faltlasche
- 14b
- Faltlasche
- 14c
- Aufreißlasche
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Lasche
- 17
- geschwächte Linie
- 18
- oberes Verpackungsteil
- 19
- unteres Verpackungsteil
1. Versand- und Verkaufsverpackung aus faltbarem Material, wie Pappe oder Karton, insbesondere
Wellpappe, hergestellt aus einem einstückigen Zuschnitt, mit Seitenwänden (2, 3, 4,
5), an deren Längskanten Boden- und Deckellaschen (7, 8) angelenkt sind, wobei die
Verpackung entlang einer in den Seitenwänden vorgesehenen Trennlinie (12) in ein unteres
Verpackungsteil (19) mit unteren Seitenwandabschnitten (2b, 3b, 4b, 5b) und daran
angelenkten Bodenlaschen (8) und ein oberes Verpackungsteil (18) mit oberen Seitenwandabschnitten
(2a, 3a, 4a, 5a) und daran angelenkten Deckellaschen (7) teilbar ist, wobei im versandfertigen
Zustand der Verpackung die Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) des oberen Verpackungsteils
(18) zu den Seitenwandabschnitten (2b, 3b, 4b, 5b) des unteren Verpackungsteils (19)
derart überlappend angeordnet sind, dass die Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a)
des obere Verpackungsteils auf den Bodenlaschen (8) des unteren Verpackungsteils (19)
aufstehen, und wobei die unteren Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 4b, 5b) und die oberen
Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) an wenigstens einer Befestigungsstelle lösbar
miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Trennlinie (12) bereichsweise voneinander getrennten unteren Seitenwandabschnitte
(2b, 3b, 4b, 5b) und oberen Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) über wenigstens
eine die Trennlinie (12) unterbrechende Faltlasche (13a, 13b, 14a, 14b) miteinander
verbunden sind, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung auf eine der Seitenwandabschnitte
des unteren Verpackungsteils (19) und/oder des oberen Verpackungsteils (18) aufgefaltet
ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Faltlasche (13a, 14a) auf eine weitere Faltlasche (13b, 14b)
und/oder auf eine der Seitenwandabschnitte (3a, 3b, 5a, 5b) aufgefaltet ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Faltlasche (13a, 14a) mit einer weiteren Faltlasche (13b, 14b)
und/oder mit einer der Seitenwandabschnitte der Seitenwände (3, 5) verklebt ist.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Verpackungsteil (19) und das obere Verpackungsteil (18) über zwei Faltlaschenpaare
(13a, 13b, 14a, 14b) miteinander verbunden sind, wobei jedes Faltlaschenpaar eine
an dem unteren Verpackungsteil (19) angelenkte untere Faltlasche (13a, 14a) und eine
an dieser und an dem oberen Verpackungsteil (18) angelenkte obere Faltlasche (13b,
14b) aufweist.
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Verpackungsteil (19) das obere Verpackungsteil (18) bereichsweise umgreift.
6. Verpackung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 5b) des unteren Verpackungsteils
(19) mit einem der Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 5a) des oberen Verpackungsteils (18)
verklebt ist.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einer der miteinander verklebten Seitenwände (2, 3, 5) eine geschwächte,
insbesondere perforierte Linie oder Trennlinie (17) verläuft.
8. Zuschnitt für eine Versand- und Verkaufsverpackung aus einem einstückigen faltbaren
Material, wie Pappe oder Karton, insbesondere Wellpappe, mit Seitenwänden (2, 3, 4,
5), die entlang einer Trennlinie (12) in untere Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 4b,
5b) und obere Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) unterteilbar sind, wobei an den
unteren Seitenwandabschnitten (2b, 3b, 4b, 5b) Bodenlaschen (8) und an den oberen
Seitenwandabschnitten (2a, 3a, 4a, 5a) Deckellaschen (7) angelenkt sind, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennlinie (12) durch wenigstens eine auf eine Seitenwand auffaltbare Faltlasche
(13a, 13b, 14a, 14b), über die die unteren Seitenwände (2b, 3b, 4b, 5b) mit den oberen
Seitenwänden (2a, 3a, 4a, 5a) verbunden sind, unterbrochen ist.
9. Zuschnitt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Seitenwandabschnitte (2a, 3a, 4a, 5a) mit den unteren Seitenwandabschnitten
(2b, 3b, 4b, 5b) über Faltlaschenpaare verbunden sind, wobei jedes Faltlaschenpaar
eine an einer der unteren Seitenwandabschnitte (3b, 5b) angelenkte untere Faltlasche
(13a, 14a) und eine mit dieser verbundene und an einer der oberen Seitenwandabschnitte
(3a, 5a) angelenkte obere Faltlasche (13b, 14b) aufweist.
10. Zuschnitt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Faltlaschen (13b, 14b) über eine geschwächte, insbesondere perforierte
Linie (17) oder eine Trennlinie mit Teilen der oberen Seitenwandabschnitte (3a, 5a)
verbunden sind, die im aufgerichteten Zustand der Verpackung mit den unteren Seitenwandabschnitten
(3b, 5b) verbunden, insbesondere verklebt sind.
11. Zuschnitt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die geschwächte oder Trennlinie (17) zur Bildung eines im aufgerichteten Zustand
der Verpackung vorstehenden Seitenwandabschnittes in den angrenzenden äußeren Seitenwandabschnitt
(2a, 5a) übergeht.
12. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Faltlaschen (13b, 14b) über eine Aufreißlasche (13c, 14c) an
einer der Seitenwandabschnitte (3a, 5a) angelenkt ist.
13. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren und oberen Faltlaschen (13a, 13b, 14a, 14b) und ggf. auch die Aufreißlasche
(13c, 14c) im Wesentlichen eine gleiche rechteckige Form aufweisen.
14. Zuschnitt nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Faltlaschen (13, 14) wenigstens das Dreifache ihrer Höhe beträgt.
15. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 8 bis 14, wobei vier obere (2a, 3a, 4a, 5a) und
vier untere Seitenwandabschnitte (2b, 3b, 4b, 5b) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder zweite obere (3a, 5a) und untere Seitenwandabschnitt (3b, 5b) durch Faltlaschen
(13a, 13b, 14a, 14b) aneinander angelenkt sind.
16. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennlinie (12) geradlinig verläuft.
17. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennlinie (12) mit wenigstens einer der Linien im Wesentlichen fluchtet, über
die eine Faltlasche (13a, 14a) an einem Seitenwandabschnitt (3b, 5b) angelenkt ist.