[0001] Die Erfindung betrifft eine Hebebühne für Kraftfahrzeuge mit schwenkbaren und längenverstellbaren
Tragarmen, die beidseits des zu hebenden Fahrzeuges an Hubelementen gelagert sind
und deren freie Enden vorn und hinten unter das Fahrzeug zu vier - meist im Zwischenachsbereich
liegenden - Stützpunkten des Fahrzeuges bewegbar sind.
[0002] Derartige Hebebühnen sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt, sowohl als Unterflur-Hebebühnen
wie auch als Säulen-Hebebühnen. Ihre schwenkbaren und längenverstellbaren Tragarme
haben den Vorteil, dass man die vier herstellerseitig vorgeschriebenen Stützpunkte
an der Fahrzeugunterseite einfach und genau mit den Tragarm-Enden erreichen kann,
und zwar auch dann, wenn die Hebebühne für verschieden große Fahrzeuge verwendet werden
soll.
[0003] Nach dem Absenken des Fahrzeuges können die vier Tragarme wieder zurückgeschwenkt
werden - im allgemeinen in eine Position parallel zur Fahrzeuglängsachse - und das
Fahrzeug kann dann vorwärts oder rückwärts aus der Hebebühne herausgefahren werden.
[0004] Damit die Hebebühne für möglichst viele unterschiedliche Fahrzeuge eingesetzt werden
kann, sollten die Tragarme in weitem Rahmen verstellbar sein. Meist werden teleskopierbare
Tragarme verwendet, damit sie in unbenutztem Zustand zusammengefahren werden können
und nicht störend im Weg stehen.
[0005] Durch die DE 199 59 835 derselben Anmelderin ist eine Hebebühne bekannt, die zusätzlich
zu den vier üblichen Tragarmen zwei zusätzliche Tragarme aufweist, die ebenfalls schwenkbar
und längenverstellbar sind, wobei diese zusätzlichen Tragarme aber gegenüber den beiden
entsprechenden üblichen Tragarmen einen anderen Längenverstellbereich aufweisen. Auf
diese Weise kann die Hebebühne sowohl für besonders kleine Fahrzeuge der Miniklasse
als auch für Transporter oder Kleinlaster eingesetzt werden.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, für den angestrebten großen
Verstellbereich der Hebebühne eine kostengünstigere Lösung als bisher zu finden. Außerdem
sollen sich ihre Tragarme bei Nichtgebrauch der Hebebühne besonders kompakt zusammenfahren
lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest zwei an gegenüberliegenden
Fahrzeugseiten angeordnete Tragarme in jeweils zwei kleinere Tragarmstücke unterteilt
sind, die durch ein Schwenklager mit vertikaler Achse miteinander verbunden sind.
[0008] Anstelle oder zusätzlich zu der bisherigen Verstellbarkeit durch eine TeleskopAnordnung
der Tragarme kommt jetzt also eine zusätzliche Verstellung durch ein zentrales Schwenklager
hinzu. Dadurch ergibt sich eine bessere Kinematik; insbesondere können die Tragarme
besser durch enge Zwischenräume zwischen Reifen und Fahrzeug-Schweller oder Spoiler
zu dem jeweiligen Stützpunkt an der Fahrzeugunterseite durchgesteckt werden.
[0009] Im allgemeinen genügt es, wenn die Tragarme nur in zwei Tragarmstücke unterteilt
werden. Es liegt aber selbstverständlich auch eine Unterteilung in drei oder mehr
Tragarmstücke, die dann jeweils durch ein Gelenk miteinander verbunden sind, im Rahmen
der Erfindung.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung sind die am Hubelement gelagerten
Tragarmstücke über ihre parallel zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Stellung hinaus
weiter nach außen - weg vom Fahrzeug - verschwenkbar. Dadurch kann mit relativ langen
Tragarmstücken gearbeitet werden, wie sie für große Fahrzeuge notwendig sind; andererseits
können die freien Enden der Tragarme für kleine Fahrzeuge genügend weit in die Nähe
der Hubelemente geschwenkt werden.
[0011] Eine andere zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, die Achse des
Schwenklagers gegenüber der Längsachse zumindest eines Tragarmstückes soweit in Querrichtung
zu versetzen, dass beide Tragarmstücke in eingeschwenkter Stellung, das heißt bei
Nichtgebrauch der Hebebühne, nahezu parallel aneinanderliegen. Man erhält dadurch
eine besonders platzsparende Anordnung für die Tragarme bzw. ihre Teilstücke. Dies
gilt in besonderem Maße dann, wenn gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
die Tragarmstücke - gegebenenfalls nach Einfahren ihrer teleskopartigen Verlängerung
- etwa gleich lang ausgebildet sind.
[0012] Die teleskopartig ausfahrbare Verlängerung des Tragarmes kann an einem oder an beiden
Tragarmstücken vorgesehen sein. Besonders günstig ist es, wenn diese Verlängerung
an dem Tragarmstück angeordnet ist, das am Fahrzeug angreift.
[0013] Hinsichtlich der Schwenkrichtung der Tragarmstücke eines Tragarmes kann das am Hubelement
gelagerte Tragarmstück nach außen bis zur seitlichen Anlage am Hubelement verschwenkbar
sein, so dass das am Fahrzeug angreifende Tragarmstück außenseitig an das erstgenannte
Tragarmstück anlegbar ist. Ebenso liegt aber auch die umgekehrte Anordnung im Rahmen
der Erfindung, bei der die am Fahrzeug angreifenden Tragarmstücke an das Hubelement
anlegbar sind. In beiden Fällen ergibt sich durch die Anlage der Tragarmstücke einerseits
untereinander, andererseits am Hubelement, der erwünschte kompakte Aufbau, wenn die
Hebebühne nicht benutzt wird.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels und aus der Zeichnung; dabei zeigt
- Figur 1
- eine Schrägansicht der erfindungsgemäßen Hebebühne bei Einstellung für ein kleineres
Fahrzeug;
- Figur 2
- eine Ausschnittvergrößerung des Tragarmes und seiner Lagerung aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die gleiche Hebebühne von oben, jedoch bei Einstellung für einen
Kleinlaster und
- Figur 4
- ein Schrägbild bei zusammengefahrenen Tragarmen.
[0015] Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine oberirdische 2-Säulen-Hebebühne, wobei
in jeder Säule 1, 2 ein Hubelement 1a bzw. 2a vertikal verfahrbar gelagert ist. Dieses
Hubelement 1a, 2a wird in an sich bekannter Weise hydraulisch oder durch eine Gewindespindel
oder auf andere Weise angetrieben. Es trägt jeweils über Schwenklager 1b, 1c bzw.
2b, 2c zwei horizontal verschwenkbare Tragarme 3, 4 bzw. 5, 6, die an ihren freien
Enden höhenverstellbare Tragteller 7, 8 bzw. 9, 10 aufweisen und mit diesen Tragtellern
an den herstellerseitig vorgeschriebenen Stützpunkten an der Fahrzeugunterseite angreifen.
[0016] Wesentlich ist nun, dass die Tragarme 3 bis 6 jeweils in zwei Tragarmstücke 13, 23
bzw. 14, 24 bzw. 15, 25 bzw. 16, 26 unterteilt sind und diese Tragarmstücke jeweils
untereinander durch ein zentrales Schwenklager 33 bzw. 34 bzw. 35 bzw. 36 miteinander
verbunden sind. Dieses zentrale Schwenklager hat eine vertikale Achse, ebenso wie
das Schwenklager 1b, 1c bzw. 2b, 2c, mit dem das erste Tragarmstück 13, 14, 15, 16
am Hubelement 1a bzw. 2a gelagert ist. Dadurch können die Tragarmstücke ein und desselben
Tragarmes jeweils scherenartig relativ zueinander in Horizontalrichtung verschwenkt
werden.
[0017] Die Schwenklagerung 1b, 1c bzw. 2b, 2c am jeweiligen Hubelement 1a bzw. 2a ist so
ausgebildet, dass die daran angelenkten Tragarmstücke 13, 14, 15, 16 soweit zurückgeschwenkt
werden können, dass sie, wie Figur 1 und 2 zeigt, vom Fahrzeug weggerichtet sind.
Dadurch wird der Bereich, der mit den freien Enden der Tragarme angefahren werden
kann, wesentlich erhöht. Dieser Bereich ist in Figur 1 eingezeichnet, wobei zusätzlich
berücksichigt ist, dass die äußeren Tragarmstücke 23, 24, 25, 26 jeweils noch eine
teleskopierbare Verlängerung aufweisen. Man erkennt, dass hier ein außerordentlich
breites Fahrzeug-Spektrum abgedeckt werden kann, von der Mini-Klasse bis zur Sprinter-Klasse.
[0018] Figur 3 zeigt die gleiche Hebebühne in der Ansicht von oben, wobei die Tragarme jetzt
für ein Fahrzeug mit sehr langem Radstand eingestellt sind. In diesem Fall ragen die
am Hubelement gelagerten Tragarmstücke 13, 14, 15, 16 nicht mehr nach außen wie in
Figur 1, sondern zum Fahrzeug hin und die teleskopartigen Verlängerungen sind voll
ausgefahren.
[0019] Figur 4 schließlich zeigt am Beispiel der Hubsäule 2, wie die Tragarme in zusammengefahrenem
Zustand angeordnet sind. Man erkennt, dass die am Hubelement 2a gelagerten Tragarmstücke
15 und 16 ganz nach hinten bzw. außen geschwenkt sind, so dass sie seitlich nahezu
an ihrer Hubsäule anliegen, während an der andere Seite die äußeren Tragarmstücke
25 und 26 anliegen. Dieses Aneinanderschwenken der beiden Tragarmstücke wird dadurch
ermöglicht, dass die Schwenklager 35 und 36 gegenüber der Längsachse zumindest eines
Tragarmstückes in Querrichtung versetzt sind. Dadurch können die Tragarmstücke eines
Tragarmes parallel nebeneinander gelegt werden.
[0020] Außerdem erkennt man in Figur 4, dass die Tragarmstücke in nicht teleskopiertem Zustand
nahezu gleich lang sind, was ebenfalls zur Kompaktheit der Hebebühne in unbenutztem
Zustand beiträgt.
1. Hebebühne für Kraftfahrzeuge mit schwenkbaren und längenverstellbaren Tragarmen (3,
4, 5, 6), die beidseits des zu hebenden Fahrzeuges an Hubelementen (1a, 2a) gelagert
sind und deren freie Enden vorn und hinten unter das Fahrzeug zu vier - meist im Zwischenachsbereich
liegenden - Stützpunkten des Fahrzeuges bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest zwei an gegenüberliegenden Fahrzeugseiten angeordnete Tragarme in jeweils
zumindest zwei kleinere Tragarmstücke (13, 23; 14, 24; 15, 25; 16, 26) unterteilt
sind, die durch ein Schwenklager (33, 34, 35, 36) mit vertikaler Achse miteinander
verbunden sind.
2. Hebebühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die am Hubelement (1a, 2a) gelagerten Tragarmstücke (13, 14, 15, 16) über eine parallel
zur Fahrzeuglängsachse verlaufende Stellung hinaus nach außen - weg vom Fahrzeug -
verschwenkbar sind.
3. Hebebühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Achse des Schwenklagers (33, 34, 35, 36) gegenüber der Längsachse zumindest eines
Tragarmstückes soweit in Querrichtung versetzt ist, dass beide Tragarmstücke in eingeschwenkter
Stellung nahezu parallel aneinanderliegen.
4. Hebebühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Tragarmstücke (13, 23; 14, 24; 15, 25; 16, 26) - gegebenenfalls nach Einfahren
ihrer Verlängerung - etwa gleich lang sind.
5. Hebebühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Tragarmstück (14, 24, 25, 26) eine teleskopartig ausfahrbare Verlängerung
aufweist.
6. Hebebühne nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verlängerung an dem am Fahrzeug angreifenden Tragarmstück angeordnet ist.
7. Hebebühne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die am Hubelement (1a, 2a) gelagerten Tragarmstücke (13, 14, 15, 16) nach außen bis
zur seitlichen Anlage am Hubelement (1a, 2a) verschwenkbar sind und die am Fahrzeug
angreifenden Tragarmstücke (23, 24, 25, 26) an die erstgenannten Tragarmstücke außenseitig
anlegbar sind oder umgekehrt.