Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen hebelartigen Nockenfolger aus Blech, insbesondere für
einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, mit zwei parallelen, durch einen Querbalken
verbundenen Seitenwänden, wobei eine Unterseite des Querbalkens an einem Ende eine
Anlage für wenigstens ein Gaswechselventil hat, welche Anlage durch parallel zu den
Seitenwänden verlaufende Führungswangen begrenzt ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Ein derartiger Nockenfolger geht aus der als gattungsbildend betrachteten DE 100
30 341 A1 hervor. Dieser besteht ebenfalls aus Blech und ist im Bereich dessen Ventilschaftauflage
hinsichtlich seiner Breite und seines Gewichts optimiert. Bei Einbau eines derartigen
Nockenfolgers in die Brennkraftmaschine kann es jedoch trotz aller dort vorgeschlagenen
Maßnahmen immer noch zu Bauraumproblemen kommen. Des weiteren ist festzustellen, daß
auch dessen Massenträgheitsmoment durch eine nach wie vor zu große, unerwünscht angehäufte
Masse entfernt vom Schwenkpunkt zu hoch ist.
[0003] Gerade bei Vier- oder Fünfventiltechnik allein oder in Verbindung mit sehr geringen
Zylinderabständen ist dem Motorenbaufachmann klar, daß eine weitere Optimierung der
Nockenfolger zumindest im Bereich deren Ventilschaftauflage notwendig ist, um die
vorhandenen Bauraumprobleme zu lösen.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Nockenfolger der vorbeschriebenen Art zu
schaffen, bei welchem die zitierten Nachteile mit einfachen Mitteln beseitigt sind.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Nockenfolger an dem einen
Ende schmaler als über dessen restliche Erstreckung ausgebildet ist, wobei wenigstens
in diesem Abschnitt den Seitenwänden eine geringere mittlere Wanddicke als über deren
weitere Länge immanent ist, welche Wanddicke zumindest in diesem Bereich von Stirnseiten
der Seitenwände in Richtung zu dem Querbalken kontinuierlich zunimmt. Dabei kann eine
Dicke der Führungswangen kleiner als die mittlere Wanddicke im Bereich des schmalen
einen Endes sein oder dieser im wesentlichen entsprechen.
[0006] Hierdurch liegt ein Nockenfolger vor, der weiter hinsichtlich seines Bauraums optimiert
ist. Dessen minimale Breite im Bereich der Ventilschaftauflage ist letztendlich durch
die Dicke des Ventilschafts und die Dicke der beidseitig angrenzenden Führungswangen
des Nockenfolgers bzw. durch den Abstand der Außenflächen der Seitenwände in diesem
Bereich determiniert.
[0007] Durch die schmale Ausbildung des Nockenfolgers an seinem einen Ende in Verbindung
mit den -einfach gesagt- dünner als die Seitenwände ausgebildeten Führungswangen liegt
ein Nockenfolger vor, dessen Massenträgheitsmoment weiter verringert ist und welcher
wenigstens im Bereich der Ventilschaftauflage deutlich weniger Bauraum als bisher
ausgeführte Nockenfolger benötigt. Gleichzeitig ist er besonders steif ausgebildet
und hat, sofern er im Bereich dessen Ventilschaftauflage beispielsweise durch einen
Präge-Fließpreßvorgang gefertigt wird, eine hervorragende Festigkeit in diesem Bereich.
Aufgrund der kontinuierlich zunehmenden Dicke der Seitenwände zumindest an dem einen
Ende werden zudem Quetschfalten im Übergangsbereich zum Querbalken wirkungsvoll vermieden.
[0008] Es ist klar, daß der Fachmann von Anwendungsfall zu Anwendungsfall die Höhe der Führungswangen,
welche ein Abrutschen des Nockenfolgers bei dessen Montage und während der Befeuerung
der Brennkraftmaschine verhindern sollen, variiert.
[0009] Die Ventilschaftauflage wird zweckmäßigerweise in dem o. g. Präge-Fließpreßvorgang
bzw. durch Kaltschmieden hergestellt, so oder ähnlich wie in der beschreibungseinleitend
genannten DE 100 30 341 A1 aufgeführt. Zur "Ausdünnung" der Führungswangen wird zusätzlich
Material von deren Außenseiten benutzt; dies erfolgt nach einem Biegen der Seitenwände
und gegebenenfalls unter Verwendung einer partiell verdickten Platine. Der Blechnockenfolger
als solcher kann aus Band- oder Vollmaterial hergestellt sein. Gedacht ist hier in
allererster Linie an Stahlblech, denkbar ist jedoch auch eine Ausbildung aus anderen
dem Fachmann geläufigen Blecharten.
[0010] Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist es vorgesehen, das schmale eine
Ende des Nockenfolgers aus einem sich allmählich verjüngenden Abschnitt herauszubilden.
Diese Ausgestaltung ist fertigungstechnisch einfach zu realisieren und verhindert
eine Rißbildung im Übergangsbereich. Denkbar ist es jedoch auch, das schmale eine
Ende als gestuften Absatz herzustellen.
[0011] Dadurch, daß gemäß einer zweckmäßigen Konkretisierung der Erfindung das schmale eine
Ende in einem Längsabschnitt gleicher Breite ausläuft, erstrekken sich die Führungswangen
parallel zu Außenflächen der Seitenwände. Dies hat fertigungstechnische Vorteile.
Denkbar ist es jedoch auch, das schmale eine Ende insgesamt spitz zulaufend auszubilden.
Die Länge des schmal gehaltenen Abschnitts des Nockenfolgers sowie die möglichst schmalen
Führungswangen und Seitenwände im Führungswangenabschnitt optimiert der Fachmann durch
geeignete Berechnungsmethoden solang, bis bei ausreichender Steifigkeit etc. ein Optimum
an Leichtbau in diesem Bereich gegeben ist.
[0012] Ein besonders wichtiges Merkmal der Erfindung ist es, daß die Führungswangen einteilig
mit der Unterseite des Querbalkens verbunden sind und sich von dieser weg erstrecken,
wobei deren Außenseiten deutlich eingerückt gegenüber Außenflächen der Seitenwände
im Bereich des einen Endes sind. Somit ist klar, daß die Führungswangen aus dem Material
des Bodens gebildet werden und eindeutig nicht als Verlängerung der Seitenwände zu
sehen sind. Dies hat, wie beschreibungseinleitend schon aufgeführt, fertigungs- und
bauraumtechnische Vorteile.
[0013] Denkbar ist jedoch auch eine Lösung, bei welcher die Führungswangen als separate
Bauteile ausgebildet sind, die zumindest nicht ursprünglich von der Unterseite des
Querbalkens ausgehen. Im Falle einer Ausbildung der Führungswangen als separate Elemente
können diese durch geeignete Befestigungsverfahren wie Schweißen, Kleben bzw. formschlüssige
Halterungen an der Unterseite befestigt werden.
[0014] Der vorschlagsgemäße Nockenfolger soll insbesondere aus einem Leichtbauwerkstoff
wie Blech bestehen. Denkbar ist es jedoch auch, einen urform- bzw. gießtechnisch hergestellten
Nockenfolger mit dem beschriebenen Design zu schaffen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0015] Die Erfindung ist zweckmäßigerweise anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch den Nockenfolger;
- Figuren 2a bis c
- Unteransichten auf den Nockenfolger mit verschiedenartig gestalteten Enden und
- Figuren 3a, b
- Querschnitte durch den Nockenfolger im Bereich dessen Ventilschaftauflage.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
[0016] Die Figuren zeigen einen hier als Schlepphebel ausgebildeten Nockenfolger 1 eines
Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine, der aus Blech besteht. Der Nokkenfolger 1 hat
zwei parallele Seitenwände 3a, 3b, die durch einen Querbalken 2 verbunden sind. Im
Querschnitt bildet der Nockenfolger 1 ein nach oben offenes U-Profil. Eine Unterseite
4 des Nockenfolgers 1 besitzt an einem Ende 5 eine Anlage 6 für ein Gaswechselventil.
Die Anlage 6 ist beidseitig durch Führungswangen 7a, 7b begrenzt.
[0017] Figur 2b offenbart, daß die Seitenwände 3a, 3b in Richtung zum einen Ende 5 in einen
sich allmählich verjüngenden Abschnitt 9 übergehen. An diesen Abschnitt 9 schließt
sich, ebenso wie in Figur 2c gezeigt, ein Längsabschnitt 10 gleicher Breite an. Das
Ende 5 ist somit deutlich schmaler gehalten, als der restliche Nockenfolger 1.
[0018] Im Bereich des Längsabschnitts 10 am einen Ende 5 sind die Führungswangen 7a, 7b
appliziert. Wie aus Figur 2b hervorgeht, verlaufen diese eingerückt zu den Seitenwänden
3a, 3b und haben eine geringere Dicke D
F als die Seitenwände 3a, 3b. Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Dicke D
F kleiner als eine mittlere Wanddicke D
SM der Seitenwände 3a, 3b im Bereich des schmalen einen Endes 5 ist.
[0019] Die Figuren 2a, b zeigen gegenüber den Seitenwänden 3a, 3b eingerückte Führungswangen
7a, 7b, wohingegen aus Figur 2c Führungswangen 7a, 7b hervorgehen, welche mit ihren
Außenseiten 11a, 11b die Außenflächen 12a, 12b der Seitenwände 3a, 3b verlängern.
- Es wird an dieser Stelle betont, daß die vorteilhafteste Ausgestaltung der Erfindung
aus Figur 2b in Verbindung mit Figur 3b hervorgeht. -
[0020] Aus den Figuren 3a, 3b kann sich der Fachmann entnehmen, daß die Wanddicke D
SM der Seitenwände 3a, 3b, ausgehend von Stirnseiten 8a, 8b, in Richtung zu dem Querbalken
2 kontinuierlich zunimmt. Aufgrund einer solchen Designvorgabe lässt sich das Ende
5 des Nockenfolgers 1 besonders vorteilhaft in einem Präge-Fließpreßvorgang (Kaltschmieden)
fertigen und hat eine hervorragende Steifigkeit bei sehr geringer Masse und minimalem
Massenträgheitsmoment.
[0021] Die Figur 3b offenbart wie genannt, daß die Führungswangen 7a, 7b deutlich eingerückt
zu den Seitenwänden 3a, 3b ausgebildet sind, so daß zumindest im Bereich dieser Unterseite
4 nur äußerst wenig Bauraum benötigt wird.
[0022] Zeichnerisch dargestellt ist ein Schlepphebel als Nockenfolger 1. Denkbar und vorgesehen
sind jedoch gleichermaßen auch Schwing- und Kipphebel. Zudem muss nicht das zeichnerisch
offenbarte U-Profil für den Querschnitt des Nokkenfolgers 1 vorliegen, dieser kann
auch ein H- oder ähnliches Profil aufweisen oder lediglich U-ähnlich sein.
Liste der Bezugszahlen und -zeichen
[0023]
- 1
- Nockenfolger
- 2
- Querbalken
- 3a
- Seitenwand
- 3b
- Seitenwand
- 4
- Unterseite
- 5
- Ende
- 6
- Anlage
- 7a
- Führungswange
- 7b
- Führungswange
- 8a
- Stirnseite
- 8b
- Stirnseite
- 9
- Abschnitt
- 10
- Längsabschnitt
- 11a
- Außenseite
- 11b
- Außenseite
- 12a
- Außenfläche
- 12b
- Außenfläche
- DSM
- mittlere Wanddicke Seitenwände
- DF
- Dicke Führungswangen
1. Hebelartiger Nockenfolger (1) aus Blech, insbesondere für einen Ventiltrieb einer
Brennkraftmaschine, mit zwei parallelen, durch einen Querbalken (2) verbundenen Seitenwänden
(3a, 3b), wobei eine Unterseite (4) des Querbalkens (2) an einem Ende (5) eine Anlage
(6) für wenigstens ein Gaswechselventil hat, welche Anlage (6) durch parallel zu den
Seitenwänden (3a, 3b) verlaufende Führungswangen (7a, 7b) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockenfolger (1) an dem einen Ende (5) schmaler als über dessen restliche Erstreckung
ausgebildet ist, wobei wenigstens in diesem Abschnitt den Seitenwänden (3a, 3b) eine
geringere mittlere Wanddicke (DSM) als über deren weitere Länge immanent ist, welche Wanddicke (DSM) zumindest in diesem Bereich von Stirnseiten (8a, 8b) der Seitenwände (3a, 3b) in
Richtung zu dem Querbalken (2) kontinuierlich zunimmt.
2. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke (DF) der Führungswangen (7a, 7b) kleiner als die mittlere Wanddicke (DSM) im Bereich des schmalen einen Endes (5) ist.
3. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke (DF) der Führungswangen (7a, 7b) im wesentlichen der mittleren Wanddicke (DSM) im Bereich des schmalen Endes (5) entspricht.
4. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schmale eine Ende (5) aus einem sich allmählich verjüngenden Abschnitt (9) des
Nockenfolgers (1) hervorgeht (Figuren 2b, 2c).
5. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schmale eine Ende (5) in einem Längsabschnitt (10) gleicher Breite ausläuft.
6. Nockenfolger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswangen (7a, 7b) wenigstens größtenteils in dem Längsabschnitt (10) verlaufen.
7. Nockenfolger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungswangen (7a, 7b) einteilig mit der Unterseite (4) des Querbalkens (2)
verbunden sind und sich von dieser weg erstrecken, wobei deren Außenseiten (11a, 11b)
deutlich eingerückt gegenüber Außenflächen (12a, 12b) der Seitenwände (3a, 3b) im
Bereich des einen Endes (5) sind (Fig. 3b).
8. Nockenfolger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Führungswangen (7a, 7b) am einen Ende (5) in einem Präge-Fließpreßvorgang
gefertigt sind, wobei die Seitenwände (3a, 3b) vor dem wesentlichen Ausbilden der
Führungswangen (7a, 7b) orthogonal zu dem Querbalken (2) gebogen werden.