Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der mikro-elektromechanischen Systeme,
insbesondere
- auf ein Mikro-elektromechanisches System gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie
- auf ein Verfahren zur Herstellung eines mikro-elektromechanischen Systems gemäss dem
Oberbegriff des Patentanspruches 21.
Stand der Technik
[0002] Eine derartiges, den Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 21 bildendes mikro-elektromechanischen
System (micro electro-mechanical system, MEMS) und ein entsprechendes Verfahren sind
beispielsweise aus DE 198 00 189 A1 bekannt. Dort ist ein mikromechanischer Schalter
beschrieben, welcher ein flächiges Trägersubstrat, ein auf dem Trägersubstrat festgesetztes
Kontaktstück, eine bewegliche Elektrode und eine fest mit dem Trägersubstrat verbunden
Gegenelektrode umfasst. Die bewegliche Elektrode hat ein freies Ende und ein festes,
mit dem Trägersubstrat verbundenes Ende. Die bewegliche Elektrode und die Gegenelektrode
weisen einander zugewandte Oberflächen auf. Durch elektrostatische Anziehungskräfte
zwischen diesen einander zugewandten Oberflächen kann die bewegliche Elektrode derart
gebogen, das heisst elastisch verformt werden, dass sich das freie Ende der beweglichen
Elektrode der Gegenelektrode und dadurch auch dem Kontaktstück annähert, bis es zum
Kontakt zwischen dem freiem Ende der beweglichen Elektrode und dem Kontaktstück kommt.
Die Bewegung des freien Endes der beweglichen Elektrode erfolgt dabei lateral, das
heisst parallel zu dem flächigen Trägersubstrat.
[0003] Die elektrostatischen Anziehungskräfte zwischen den einander zugewandten Oberflächen
der beweglichen Elektrode und der Gegenelektrode wird durch das Anlegen einer Spannung
zwischen der beweglichen Elektrode und der Gegenelektrode erzeugt. Um einen Kurzschluss,
das heisst einen elektrischen Kontakt zwischen der beweglichen Elektrode und der Gegenelektrode
zu vermeiden, sind Stopper in die Gegenelektrode eingebracht, die über die der beweglichen
Elektrode zugewandte Oberfläche der Gegenelektrode herausragen und nicht auf demselben
Potential liegen wie die Gegenelektrode. Zu demselben Zwecke können auch Federn vorgesehen
sein, die auf der der Gegenelektrode abgewandten Seite der beweglichen Elektrode angebracht
sind und die Bewegung der beweglichen Elektrode in Richtung der Gegenelektrode einschränken.
Zusätzlich kann zu demselben Zwecke auch noch die der Gegenelektrode zugewandte Oberfläche
der beweglichen Elektrode mit einer elektrisch isolierenden Schicht versehen sein.
[0004] Die elektrostatische Anziehungskraft Fzwischen zwei parallelen Oberflächen der Fläche
A im Abstand
d bei Anliegen einer Schaltspannung
U zwischen den beiden Oberflächen ist gegeben durch

[0005] Die Kraft nimmt also linear mit der Fläche, quadratisch mit der Spannung und umgekehrt
proportional zum Quadrat des Abstandes zu.
[0006] Das in der genannten DE 198 00 189 A1 offenbarte Mikrosystem wurde unter Einsatz
eines Siliziumtiefenätzprozesses aus dem Trägersubstrat erzeugt. Dabei wird nach Aufbringen
einer Maske auf das Trägersubstrat an den Stellen, an denen die Maske geöffnet ist,
Material aus dem Trägersubstrat herausgeätzt. Dadurch entstehenden Gräben oder Ätzkanäle,
die mindestens eine für das Ätzverfahren charakteristische minimale Breite haben.
[0007] Um eine Beweglichkeit des freie Endes der beweglichen Elektrode zu erreichen, wird
ein Opferschichtprozess angewendet, der das freie Ende der beweglichen Elektrode von
dem Trägersubstrat trennt. Dazu wird eine im Trägersubstrat unterhalb der beweglichen
Teile des mikromechanischen Schalters angeordnete Opferschicht durch einen Ätzprozess
selektiv entfernt, wobei die Opferschicht an Stellen, an denen eine Verbindung zum
Substrat erwünscht ist, wie an der Gegenelektrode, dem festgesetzten Kontaktstück
und dem festen Ende der beweglichen Elektrode, weiterbesteht.
[0008] DE 42 05 029 C1 zeigt ein elektrostatisch betriebenes mikro-elektromechanisches Relais,
das horizontal arbeitet. Das heisst die Schaltbewegung dieses Relais verläuft im wesentlichen
senkrecht zu einem Trägersubstrat. Aus einem Silizium-Substrat wird eine zungenförmige
Elektrode mit Kontaktstück freigeätzt. Das Substrat wird dann derart auf ein Gegensubstrat
mit einer Gegenelektrode und einem Gegenkontakt aufgebracht, dass die Elektrode mit
der Gegenelektrode einen keilförmigen Spalt einschliesst. Durch Anlegen einer Schaltspannung
zwischen der Elektrode und der Gegenelektrode sind diese aufeinander zu bewegbar,
wodurch eine elektrisch leitende Verbindung zwischen Kontakt und Gegenkontakt erreichen
lässt. Grosse Kontaktkräfte sind durch relativ breite Elektroden erreichbar.
[0009] In DE 197 36 674 C1 ist ebenfalls ein mikro-elektromechanisches Relais und ein Verfahren
zu dessen Herstellung offenbart, das horizontal arbeitet. Ein beweglicher Kontakt
ist an einer einseitig an einem Substrat befestigten Ankerzunge angebracht, die im
Ruhezustand vom Substrat weggekrümmt ist. Zur Erzeugung einer hohen Kontaktkraft wirkt
dieser Kontakt mit einem Festkontakt zusammen, welcher an einer ebenfalls vom Substrat
weggekrümmten Federzunge befestigt ist. Die Krümmung der Kontakte wird durch das Aufbringen
einer Zugspannungsschicht auf beiden Kontakten realisiert. Das Erreichen einer hohen
Reproduzierbarkeit einer derart erzeugten Krümmung der Kontakte und damit der Kontaktabstände
im Ruhezustand (geöffnet) ist fertigungstechnisch nicht einfach.
[0010] In US 5'638'946 und US 6'057'520 sind weitere horizontal arbeitende MEMS Schalter
beschrieben.
[0011] J. Qiu et al., "A Centrally-Clamped Parallel-Beam Bistable MEMS Mechanism", Proc.
of MEMS 2001, Interlaken, Schweiz, Jan. 20-22, 2001, zeigt einen bistabil schaltbaren
mikro-elektromechanischen Mechanismus. Dieser besteht aus zwei parallelen, beidseitig
aufgehängten Federzungen oder Membranen, die einen kosinusförmigen Verlauf beschreiben.
In der Mitte sind die Federzungen miteinander verbunden, und an ihren Enden sind sie
an einem Trägersubstrat festgesetzt. Dieses bistabile Mikro-Element wird mittels lonentiefätzen
und Opferschichttechnologie aus dem Silizium-Trägersubstrat erzeugt, so dass die Federzungen
lateral beweglich sind und zwei stabile Zustände aufgewiesen werden. Durch Anwenden
einer senkrecht zu den Federzungen und parallel zu dem Trägersubstrat gerichteten
Kraft ist der bistabile Mechanismus zwischen den beiden stabilen Zuständen hin- und
herschaltbar, wobei die jeweilige zur Anfangsposition spiegelbildliche Endposition
durch ein Schnappen des Mechanismus schliesslich selbständig erreicht wird. Um einerseits
elastische Beweglichkeit und anderseits mechanische Stabilität des Mikro-Elementes
zu erreichen, sind die 3 mm langen Federzungen nur 10 µm bis 20 µm breit, aber 480
µm hoch.
[0012] Weitere lateral bewegliche mikro-elektromechanische Mechanismen sind in M. Taher,
A. Saif, "On a Tunable Bistable MEMS - Theory and Experiment", Journal of Microelectromechanical
Systems, Vol. 9, 157-170 (Juni 2000) beschrieben.
[0013] In US 5'677'823 ist ein elektrostatisch schaltbares bistabiles Speicherelement offenbart,
welches horizontal arbeitet. Ein im wesentlichen parallel zu einem Trägersubstrat
ausgerichteter, brückenartiger beweglicher Kontakt ist oberhalb von einem fest mit
dem Trägersubstrat verbundenem Festkontakt angeordnet. An seinen beiden Enden ist
der bewegliche Kontakt an dem Trägersubstrat festgesetzt, während er in seiner Mitte
von dem Trägersubstrat weggewölbt (erste stabilen Position) oder in Richtung des Trägersubstrates
gewölbt ist (zweite stabile Position). In der zweiten stabilen Position berühren sich
der bewegliche Kontakt und der Festkontakt: der Schalter ist geschlossen. In der ersten
stabilen Position ist der Schalter geöffnet. Die Bistabilität des Schalters ergibt
sich durch mechanische Spannungen, welche bei der Herstellung des Schalters in den
beweglichen Kontakt eingebracht werden. Ebenfalls unterhalb des beweglichen Kontaktes
sind seitlich neben dem Festkontakt zwei Elektroden angeordnet. Durch Anlegen von
elektrischen Spannungen an den beweglichen Kontakt und an diese Elektroden können
Kontakt und Elektroden elektrisch aufgeladen werden, so dass sich elektrostatische
Anziehungs- oder Abstossungskräfte zwischen diesen ergeben, durch welche der Schalter
zwischen den beiden stabilen Positionen hin- und hergeschaltet werden kann.
[0014] Ein anderer horizontal arbeitender bistabiler MEMS-Mechanismus ist in Sun et al.,
"A Bistable Microrelay Based on Two-Segment Multimorph Cantilever Actuators", IEEE
Catalog Nr. 98CH36176, beschrieben.
Darstellung der Erfindung
[0015] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein mikro-elektomechanisches System (MEMS)
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches ein flexibleres MEMS-Design ermöglicht.
Insbesondere sollen eine verbesserte Schaltbarkeit und neue Funktionalitäten ermöglicht
werden. Diese Aufgabe löst ein MEMS mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0016] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von MEMS zu schaffen. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
21.
[0017] Verbesserte Schaltbarkeit kann beispielsweise bedeuten, dass ein Schaltvorgang bereits
bei geringeren Schaltspannungen auslösbar ist. Neue Funktionalitäten können beispielsweise
die Realisierung von spannungslos geschlossen Anschlüssen oder von Mikro-Relais mit
sowohl spannungslos geöffneten wie auch spannungslos geschlossenen Anschlüssen bedeuten.
[0018] Das erfindungsgemässe MEMS umfasst ein Substrat sowie ein erstes Mikro-Element und
ein zweites Mikro-Element, wobei
- das erste Mikro-Element und das zweite Mikro-Element mit dem Substrat verbunden sind,
- das erste Mikro-Element eine erste Fläche aufweist und das zweite Mikro-Element eine
zweite Fläche aufweist, welche Flächen einander zugewandt sind und durch ein Strukturierungsverfahren
erzeugt sind,
- das erste Mikro-Element einen Schaltteil beinhaltet, durch den es bistabil zwischen
einer Initialposition und einer Arbeitsposition schaltbar ist, und
- der Abstand zwischen der ersten Fläche und der zweiten Fläche in der Arbeitsposition
des ersten Mikro-Elementes kleiner als ein durch das Strukturierungsverfahren erzeugbarer
Minimalabstand zwischen der ersten Fläche und der zweiten Fläche ist.
[0019] Es wird also ein erstes, zwischen den zwei stabilen Positionen Initialposition und
Arbeitsposition schaltbares Mikro-Element derart in Verbindung mit einem zweiten Mikro-Element
eingesetzt, dass das erste Mikro-Element nach Umschalten von der Initialposition in
die Arbeitsposition einen geringeren Abstand zu dem zweiten Mikro-Element aufweist
als in der Initialposition. Beide Mikro-Elemente sind mit dem Substrat verbunden und
unter Einsatz eines Strukturierungsverfahrens erzeugt. Der genannte geringere Abstand
in der Arbeitsposition ist erfindungsgemäss kleiner als ein für das Strukturierungsverfahren
charakteristischer Minimalabstand zwischen den zwei Mikro-Elementen.
[0020] Auf diese Weise wird erreicht, dass neue Freiheitsgrade bei dem Design von MEMS gewonnen
werden, da prozesstechnisch vorgegebene Randbedingungen überwunden werden. Verschiedenste
Mikro-Aktoren können neu oder einfacher oder in verbesserter Form realisiert werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes weist das zweite
Mikro-Element ein mit dem Substrat fest verbundenes erstes festes Ende sowie einen
beweglichen Teil auf, wobei in der Arbeitsposition des ersten Mikro-Elementes der
bewegliche Teil des zweiten Mikro-Elementes durch elektrostatische Kräfte zwischen
dem ersten Mikro-Element und dem zweiten Mikro-Element von einer Ausschaltposition
in eine Einschaltposition bewegbar ist, und wobei die beiden Mikro-Elemente im Bereich
der Stelle, an der der genannte geringere Abstand zwischen den beiden Mikro-Elementen
vorliegt, Berührungsstellen aufweisen und elektrisch nichtleitend ausgebildet sind.
Dass Berührungsstellen vorliegen heisst, dass der genannte geringere Abstand null
beträgt.
[0022] Somit wird es ermöglicht, elekrostatisch arbeitende Aktoren herzustellen, deren elektrostatisch
schaltbare Elektroden (Elektrode und Gegenelektrode) einander berühren. Die dadurch
erreichten kleinen oder verschwindenden Elektrodenabstände haben eine verbesserte
Schaltbarkeit zur Konsequenz. Ein Schalten des Aktors bei sehr geringen Schaltspannungen
ist möglich.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist zusätzlich
das erste Mikro-Element derart ausgebildet, dass es eine angepasste Gegenelektrode
beinhaltet, die der Form des zweiten Mikro-Elementes angepasst ist: Die angepasste
Gegenelektrode ist derart geformt, dass sich in der Einschaltposition des zweiten
Mikro-Elementes die angepasste Gegenelektrode und das zweite Mikro-Element im Bereich
der genannten Berührungsstellen grössflächig überlappen. In der Einschaltposition
des zweiten Mikro-Elementes schmiegen sich also die angepasste Gegenelektrode und
das zweite Mikro-Element aneinander an. Dadurch wird eine Maximierung der Flächen
erreicht, zwischen denen die elektrostatischen Anziehungskräfte wirken, was grössere
elektrostatischen Anziehungskräfte und somit eine verbesserte Schaltbarkeit zur Folge
hat. Ein Schalten des Aktors bei sehr geringen Schaltspannungen wird ermöglicht.
[0024] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die genannte angepasste
Gegenelektrode zusätzlich einen zweiten Abschnitt, der gegenüber dem sich an das zweite
Mikro-Element anschmiegenden Abschnitt der Gegenelektrode stufenförmig zurückversetzt
ist. In der Einschaltposition des zweiten Mikro-Elementes schliessen dabei dieser
zweite Abschnitt der angepassten Gegenelektrode und das zweite Mikro-Element einen
Spalt ein. Auf diese Weise kann eine Kraft, die das zweite Mikro-Element in seiner
Einschaltposition auszuüben vermag, massgeschneidert und sehr gross gewählt werden,
indem die Länge, Breite und Höhe des Spaltes entsprechend dimensioniert wird. Die
auf diese Weise gross wählbare Kraft kann beispielsweise eine Kontaktkraft des zweiten
Mikro-Elementes auf ein oder zwei elektrische Kontakte sein, die das zweite Mikro-Element
in seiner Einschaltposition kontaktiert, wodurch ein sicherer elektrischer Kontakt
herstellen lässt.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Wechselschaltrelais realisiert.
[0026] In anderen vorteilhaften Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden Relais
oder Wechselschaltrelais mit spannunglos geschlossenen Anschlüssen realisiert.
[0027] Insbesondere ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der bewegliche Teil des zweiten
Mikro-Elementes durch Schalten des ersten Mikro-Elementes von der Initialposition
in die Arbeitsposition elastisch verformbar. Dadurch ist es möglich, spannungslos
geschlossene Anschlüsse zu realisieren.
[0028] Das erfindungsgemässe Verfahren beinhaltet nach der Strukturierung zweier Mikro-Elemente
mit einander zugewandten Flächen das Umschalten des bistabil schaltbaren Mikro-Elementes.
Dadurch können neue oder verbesserte MEMS, wie die oben genannten, hergestellt werden.
[0029] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und
den Figuren hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0030] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen MEMS mit kosinusförmigem bistabilen
Element, in Aufsicht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen MEMS mit schwingungsbauchförmigem
bistabilen Element, in Aufsicht;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen MEMS mit kosinusförmigem bistabilen
Element und angepasster Gegenelektrode, in Aufsicht;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit kosinusförmigem
bistabilen Element und angepasster Gegenelektrode, in Aufsicht;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Wechselschalt-Relais
mit zwei kosinusförmigen bistabilen Elementen und angepasster Gegenelektrode, in Aufsicht;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit kosinusförmigem
bistabilen Element und gestufter Gegenelektrode, in Aufsicht;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit kosinusförmigem
bistabilen Element und gestufter Gegenelektrode und zweiteiligem beweglichen Teil
des zweiten Mikro-Elementes, in Aufsicht;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Wechselschalt-Relais mit monostabilem
zweiten Mikro-Element und NO- und NC-Anschlüssen, in Aufsicht;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Wechselschalt-Relais mit bistabilem
zweiten Mikro-Element und NO- und NC-Anschlüssen, in Aufsicht;
- Fig. 10a
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit NC-Anschluss,
Zustand: erstes Mikro-Element in Initialposition; in Aufsicht;
- Fig. 10b
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit NC-Anschluss,
Zustand: erstes Mikro-Element in Arbeitsposition, zweites Mikro-Element in Ausschaltposition;
in Aufsicht;
- Fig. 10c
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Mikro-Relais mit NC-Anschluss,
Zustand: erstes Mikro-Element in Arbeitsposition, zweites Mikro-Element in Einschaltposition;
in Aufsicht;
- Fig. 11a
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen horizontal arbeitenden Mikro-Relais
mit NC-Anschluss, geschnittene Seitenansicht;
- Fig. 11b
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemässen horizontal arbeitenden Mikro-Relais
mit NC-Anschluss, in Aufsicht;
[0031] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0032] Fig. 1 zeigt eine schematisch eine Aufsicht auf ein erstes erfindungsgemässes mikro-elektromechanisches
System (MEMS). Es umfasst ein erstes Mikro-Element 1 und ein zweites Mikro-Element
2, welche beide starr mit einem Substrat S verbunden sind.
[0033] Das Substrat S ist eine Scheibe (Wafer) aus einkristallinem Silizium, bei der eine
der zwei grössten Oberflächen eine Hauptfläche des Substrates bildet. In Fig. 1 liegt
diese Hauptfläche in der Papierebene. Unter Einsatz von lonentiefätzen (DRIE, dry
reactive ion etching) und Opferschichttechnologie wurden das erste Mikro-Element 1
und das zweite Mikro-Element 2 aus dem Substrat S geformt.
[0034] Das Strukturierungsverfahren DRIE hat die Eigenschaft, ein materialabtragendes Verfahren
zu sein; es ist ein Ätzverfahren. Es hat weiter die Eigenschaft, gut zur Erzeugung
schmaler und doch tiefer Kanäle, Spalten oder Gräben geeignet zu sein, wodurch dem
DRIE eine Vorzugsrichtung zugesprochen werden kann, welche die Richtung des bevorzugten
Materialabtrages angibt und somit senkrecht zur Hauptfläche des Substrates liegt.
Senkrecht wiederum zu dieser Vorzugsrichtung ist die Breite eines mittels DRIE erzeugten
Grabens nach unten, also zu schmalen Gräben, begrenzt. Das heisst, dass es eine durch
das Strukturierungsverfahren (beispielsweise DRIE) gegebene minimale erzeugbare Grabenbreite
gibt. Für die zwei Flächen, welche die seitlichen Begrenzungen eines solchen Grabens
bilden, gibt es somit einen Minimalabstand. Details, wie mittels lonentiefätzen und
Opferschittechnologie die Mikro-Elemente 1,2 aus dem Substrat geformt werden können,
ist dem Fachmann bekannt und können beispielsweise auch der genannten Offenlegungsschrift
DE 198 00 189 A1 entnommen werden, die hierdurch mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt
in die Beschreibung aufgenommen wird.
[0035] Mittels DRIE erzeugte Mikro-Elemente haben typischerweise Seitenflächen, die fast
senkrecht zu der Hauptfläche des Substrates S ausgerichtet sind, oder anders ausgedrückt:
(Lokale) Flächennormalenvektoren der Seitenflächen verlaufen praktisch parallel zur
Hauptfläche des Substrates S. Derartige Mikro-Elemente besitzen somit im wesentlichen
die Form eines geraden (rechtwinkligen) Prismas, deren Grundfläche parallel zu der
Hauptfläche des Substrates S ausgerichtet ist. Zudem ist typischerweise die Höhe eines
solchen Mikro-Elementes (senkrecht zur Haupfläche) sehr gross gegenüber der (schmalsten)
Breite eines solchen Mikro-Elementes. Das erste Mikro-Element und das zweite Mikro-Element
sind von dieser Art.
[0036] Das erste Mikro-Element 1 ist als ein bistabil elastischer MEMS-Mechanismus ausgebildet,
wie er in der genannten Publikation J. Qiu et al., "A Centrally-Clamped Parallel-Beam
Bistable MEMS Mechanism", Proc. of MEMS 2001, Interlaken, Schweiz, Jan. 20-22, 2001,
beschrieben ist. Details zu Ausgestaltungsformen, Eigenschaften und zur Herstellung
eines derartigen Mikro-Elementes können dieser Publikation entnommen werden, welche
hierdurch mit ihrem gesamten Offenbarungsgehalt in die Beschreibung aufgenommen wird.
Das erste Mikro-Element 1 ist an einem ersten Ende 6 und einem zweiten Ende 7 auf
dem Substrat S festgesetzt. Dazwischen weist das erste Mikro-Element 1 zwei parallel
verlaufende, kosinusförmig gekrümmte Federzungen auf, die in der Mitte 8 zwischen
den beiden Enden 6,7 miteinander verbunden sind. In Anbetracht ihrer geringen Breite
und ihrer grossen Höhe (senkrecht zur Substrat-Hauptfläche) kann man diese Federzungen
auch als parallele Membrane auffassen.
[0037] Das erste Mikro-Element 1 ist bistabil zwischen einer Initialposition A und einer
Arbeitsposition B schaltbar (letztere in Fig. 1 gestrichelt dargestellt). Das heisst,
das Mikro-Element 1 weist zwei mechanisch stabile Zustände oder Positionen A und B
auf, zwischen denen es unter Aufbringung einer lateralen, also substratparallelen
Kraft hin- und herbewegbar ist; die Bewegung findet dabei im wesentlichen lateral
statt. Eventuelle Zwischenpositionen sind nicht stabil, sondern führen selbständig
zu einem raschen Übergang in einen der zwei stabile Zustände A oder B. Der Übergang
erfolgt durch vorzugsweise elastische Verformung des ersten Mikro-Elementes 1. Das
erste Mikro-Element 1 besteht hier also lediglich aus einem Schaltteil 5, durch welchen
es bistabil schaltbar ist.
[0038] Das erste Mikro-Element 1 weist auf der dem zweiten Mikro-Element 2 zugewandten Seite
eine mittels DRIE geformte Seitenfläche auf, die als erste Fläche 3a bezeichnet wird.
Diese erste Fläche 3a weist eine erste Beschichtung 3b auf, welche elektrisch isolierend
ist und deren äussere, also von der ersten Fläche 3a abgewandte Oberfläche die erste
Oberfläche 3 des ersten Mikro-Elementes 1 bildet. Die erste Beschichtung 3b wird typischerweise
durch Oxidation des Siliziums erzeugt.
[0039] Das zweite Mikro-Element 2 umfasst ein erstes festes Ende 10 auf, an dem es auf dem
Substrat S festgesetzt ist, und einen beweglichen Teil 11; es ist dem ersten Mikro-Element
1 benachbart angeordnet. Auf derjenigen Seite des zweiten Mikro-Elementes, die dem
ersten Mikro-Element 1 zugewandt ist, weist das zweite Mikro-Element 2 eine mittels
DRIE geformte Seitenfläche auf, die als zweite Fläche 4a bezeichnet wird. Diese zweite
Fläche 4a weist eine zweite Beschichtung 4b auf, welche elektrisch isolierend ist
und deren äussere, also von der zweiten Fläche 4a abgewandte Oberfläche die zweite
Oberfläche 4 des zweiten Mikro-Elementes 2 bildet. Die erste Oberfläche 3 und die
zweite Oberfläche 4 sind einander zugewandte Oberflächen, wie auch die erste Fläche
3a und die zweite Fläche 4a einander zugewandt sind. Die zweite Beschichtung 4b wird
ebenfalls typischerweise durch Oxidation des Siliziums erzeugt.
[0040] Nach der Formung der ersten Fläche 3a und der zweiten Fläche 4a mittels DRIE befindet
sich das erste Mikro-Element 1 in der Initialposition A und das zweite Mikro-Element
2 in einer Ausschaltposition A'. Da die Flächen 3a und 4a mittes DRIE geformt sind,
haben sie einen Abstand voneinander, der mindestens so gross ist wie ein durch DRIE
gegebener Minimalabstand. Mit dem Abstand der Flächen voneinander ist der Abstand
gemeint, den solche zwei Punkte voneinander haben, die einander am nächsten liegen,
wobei der eine Punkt auf der ersten Fläche 3a und der andere Punkt auf der zweiten
Fläche 4a liegt. Der Abstand ist also die Breite des Grabens zwischen der ersten Fläche
3a und der zweiten Fläche 4a an seiner engsten Stelle. In Fig. 1 ist diese Stelle
an einer Ecke des ersten festen Endes 10 des zweiten Mikro-Elementes 2 und nahe den
ersten Ende 6 des ersten Mikro-Elementes 1 an der Membran des ersten Mikro-Elementes
1, die die erste Fläche 3a aufweist.
[0041] Die Initialposition A des ersten Mikro-Elementes 1 ist eine herstellungsbedingte
Anfangsposition. Die Anordnung des ersten Mikro-Elementes 1 und des zweiten Mikro-Elementes
2 ist derart gewählt, dass nach einem Umschalten des ersten Mikro-Elementes 1 von
der Initialposition A in die Arbeitsposition B der Abstand der ersten Fläche 3a von
der zweiten Fläche 4a kleiner ist als der genannte, durch das Herstellungsverfahren
(beispielsweise DRIE) gegebene Minimalabstand. Bei dem MEMS in Fig. 1 ist der Abstand
sogar null, das heisst, in der Arbeitsposition A berühren sich das erste Mikro-Element
1 und das zweite Mikro-Element 2. In der Arbeitsposition A kann ein bestimmungsgemässes
Zusammenwirken des ersten Mikro-Elementes 1 mit dem zweitem Mikro-Element 2 innerhalb
des MEMS stattfinden.
[0042] Das MEMS in Fig. 1 stellt einen Mikro-Aktor dar, der von dem ersten Mikro-Element
1 und dem zweiten Mikro-Element 2, zusammen mit dem Substrat S gebildet wird. Dabei
wirkt das zweite Mikro-Element 2 als eine bewegliche, elektrostatisch schaltbare Elektrode
und das bistabil schaltbare erste Mikro-Element 1 als eine dazugehörige elektrostatische
Gegenelektrode. Das erste Mikro-Element 1 befindet sich in der Arbeitsposition A.
[0043] Die Funktionsweise des Mikro-Aktors, wenn er in der Arbeitsposition B ist, ist im
wesentlichen aus dem Stand der Technik bekannt: An dem ersten festen Ende 6 des ersten
Mikro-Elementes 1 ist eine Kontaktierungselektrode C, und an dem ersten festen Ende
10 des zweiten Mikro-Elementes 2 ist eine Kontaktierungselektrode C' vorgesehen. Diese
Kontaktierungselektroden C,C' dienen zum Anlegen von Schaltspannungen an die Mikro-Elemente
1,2, durch welche sich die Mikro-Elemente elektrostatisch aufladen, so dass elektrostatische
Kräfte zwischen den Mikro-Elementen 1 und 2 wirken. Dafür muss das Material, aus dem
die Mikro-Elemente gemacht sind, ausreichend leitfähig sein, was beispielsweise durch
entsprechende Dotierung des Siliziums erreicht wird. Durch die elektrostatischen Kräfte
zwischen den Mikro-Elementen (genauer: zwischen der ersten Oberfläche 3 und der zweiten
Oberfläche 4) ist der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 von der Ausschaltposition
A' in eine Einschaltposition B' des zweiten Mikroelementes 2 bewegbar. Die Einschaltposition
B' ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt. In dem MEMS in Fig. 1 ist eine entgegengesetzte
Aufladung der Mikro-Elemente 1,2 und damit eine anziehende elektrostatische Kraft
vorgesehen. Zum Zurückschalten des zweiten Mikro-Elementes 2 in die Ausschaltposition
A' werden die Ladungen der Mikro-Elemente 1,2 abgebaut. Dass keine unerwünschten Entladungen
stattfinden, insbesondere, wenn sich die Mikro-Elemente 1,2 berühren, wird durch die
nichtleitenden Beschichtungen 3b,4b erreicht.
[0044] Wie Gleichung (1) entnommen werden kann, nimmt die elektrostatische Kraft umgekehrt
proportional zum Abstand ab. Das erfindungsgemässe MEMS aus Fig. 1 hat somit den grossen
Vorteil, schon mit kleineren Schaltspannungen schaltbar zu sein als sie für ein MEMS
benötigt würden, dessen Abstand zwischen Elektrode und Gegenelektrode grösser oder
gleich dem durch das Strukturierungsverfahren gegebenen Minimalabstand ist.
[0045] Der Mikro-Aktor in Fig. 1 kann beispielsweise als optischer Mikro-Schalter eingesetzt
werden, indem ein zu schaltender Lichstrahl durchgelassen oder durch den beweglichen
Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 unterbrochen wird, je nachdem, ob sich das zweite
Mikro-Element 2 in der Ausschaltposition A' oder in der Einschaltposition B' befindet.
Ebensogut ist auch das Umlenken eines Lichtstrahls mit dem Mikro-Aktor in Fig. 1 möglich,
beispielsweise wenn in dem beweglichen Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 ein reflektierender
Bereich angeordnet ist (nicht dargestellt). Die Einschaltposition B' liegt per definitionem
dann vor, wenn geeignete Schaltspannungen anliegen; anderenfalls liegt der Ausschaltposition
A' vor.
[0046] Das bistabil schaltbare erste Mikro-Element 1 wird als eine elektrostatische Elektrode
oder Gegenelektrode eingesetzt.
[0047] Die Ausführungsform in Fig. 1 wurde sehr ausführlich beschrieben. Aus Gründen der
Klarheit und Übersichtlichkeit werden im folgenden einige der bereits erwähnten Details
der Funktionsweise der erfindungsgemässen MEMS, die dem Fachmann nunmehr klar geworden
sein sollten, nicht mehr extra erwähnt.
[0048] Fig. 2 zeigt ein MEMS, das weitgehend dem MEMS aus Fig. 1 entspricht; allerdings
ist das erste Mikro-Element 1 anders aufgebaut. Das erste Mikro-Element 1 ist hier
als ein anderer lateral, bistabil und vorzugsweise elastisch schaltbarer Mechanismus
ausgebildet. Das erste Mikro-Element 1 ist auch hier an einem ersten Ende 6 und einem
zweiten Ende 7 auf dem Substrat S festgesetzt. Dazwischen weist das erste Mikro-Element
1 aber einen gekrümmte Federzunge auf, der die Form eines Schwingungsbauches aufweist.
In Anbetracht seiner geringen Breite und seiner grossen Höhe (senkrecht zur Substrat-Hauptfläche)
kann man diese Federzunge ebenfalls als eine Membran bezeichnen.
[0049] In der Initialposition A, also in dem Zustand, in welchem das erste Mikro-Element
1 strukturiert wird, beschreibt das erste Mikro-Element 1 einen symmetrischen Schwingungsbauch,
in der Arbeitsposition B einen asymmetrischen Schwingungsbauch (letzterer in Fig.
2 gestrichelt gezeichnet). Der asymmetrische Schwingungsbauch stellt die zweite stabile
Position des ersten Mikro-Elementes 1 dar und kommt dadurch zustande, dass ein mit
dem Substrat S fest verbundener Anschlag das erste Mikro-Element 1 in der Arbeitsposition
B berührt und zu der entsprechenden Verformung des ersten Mikro-Elementes 1 führt.
Dieser Anschlag wird hier durch ein entsprechend ausgebildetes und angeordnetes erstes
festes Ende 10 des zweiten Mikro-Elementes 2 gebildet. Der entsprechende Berührungspunkt
liegt zweckmässigerweise rechts von einer Verbindungsstrecke, die von dem zweiten
Ende 7 zu dem ersten Ende 6 des ersten Mikro-Elementes 1 verläuft, wenn der symmetrische
Schwingungsbauch in der Initialposition A links von dieser Verbindungsstrecke angeordnet
ist. Der Wert einer parallel zu dieser Verbindungsstrecke geführten Lagekoordinate
des Berührungspunktes beträgt nicht 0.5 (kein asymmetrischer Schwingungsbauch) und
liegt vorzugsweise zwischen 0.52 und 0.92 der Länge der Verbindungsstrecke; er beträgt
hier etwa 0.84. Der Anschlag kann auch durch ein entsprechend geformtes erstes Ende
6 oder zweites Ende 7 des ersten Mikro-Elementes 1 gebildet werden oder als ein separat
auf dem Substrat S feststehender Anschlag (welcher dann als zum ersten Mikro-Element
1 gehörig zu betrachten ist).
[0050] Wie bei der Ausführungsform von Fig. 1 wird das bistabile Mikro-Element 1 in der
Initialposition A erzeugt (strukturiert), wobei der Abstand zwischen ersten Mikro-Element
1 und dem zweiten Mikro-Element 2 mindestens so gross ist wie ein durch das Strukturierungsverfahren
gegebener Minimalabstand (zwischen diesen Mikro-Elementen 1,2). Noch im Rahmen der
Herstellung des MEMS wird nach Aufbringen von Beschichtungen 3b,4b das erste Mikro-Element
1 von der Initialposition A in die Arbeitsposition B geschaltet, wobei in der Arbeitsposition
B der Abstand zwischen den beiden Mikro-Elementen 1,2 kleiner ist als der genannte
Minimalabstand. In dem MEMS werden also zwei Mikro-Elemente mit einem durch das Strukturierungsverfahren
nicht herstellbar kleinem Abstand voneinander realisiert (durch Ausnutzen der bistabilen
Schaltbarkeit eines der Mikro-Elemente). Für weitere Details zu der Ausführungsform
von Fig. 2 wird auf das im Zusammenhang mit Fig. 1 geschriebene verwiesen.
[0051] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemässes MEMS, das weitgehend dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel entspricht; allerdings besteht hier das erste Mikro-Element 1
nicht nur aus einem Schaltteil 5, sondern umfasst zusätzlich noch eine Elektrode 9.
Die Elektrode 9 weist einen länglichen Teil auf, der die erste Fläche 3a, die erste
Beschichtung 3b und die erste Oberfläche 3 des ersten Mikro-Elementes 1 beinhaltet.
Dieser Teil ist mittels eines weiteren länglichen Teiles, welcher etwa senkrecht zu
dem genannten ausgerichtet ist, mit dem Schaltteil 5 in der Mitte 8 zwischen den Enden
6,7 des ersten Mikro-Elementes 1 verbunden.
[0052] Da die Elektrode 9 an dem Schaltteil 5 befestigt ist, bewegt sie sich mit dem Schaltteil
5 mit, wenn von der Initialposition A zur Arbeitsposition B (und ggf. wieder zurück)
geschaltet wird. Werden durch Anlegen geeigneter Schaltspannungen elektrostatische
Anziehungskräfte zwischen dem ersten Mikro-Element 1 (natürlich in der Arbeitsposition
A) und dem zweiten Mikro-Element 2 erzeugt, so wird der bewegliche Teil 11 des zweiten
Mikro-Elementes 2 elastisch verformt und nähert sich der Elektrode 9: Es wird von
der Ausschaltposition A' in die Einschaltposition B' geschaltet. Die Form der Elektrode
9, und insbesondere die Form der ersten Oberfläche 3, ist vorzugsweise derart geformt,
dass sich die erste Oberfläche 3 und die zweite Oberfläche 4 in der Einschaltposition
vollflächig berühren. Das heisst, dass es eine flächenhafte Berührung zwischen den
beiden Oberflächen 3,4 gibt, was nicht bedeutet, dass sich die beiden Oberflächen
3,4 vollständig berühren müssen. Die erste Oberfläche 3 ist also an die Form der zweiten
Oberfläche 4 in der Einschaltposition angepasst. Die beiden Oberflächen 3,4 sind in
der Einschaltposition B' aneinander angeschmiegt. Man kann eine solche Elektrode 9
als eine angepasste Elektrode 9 bezeichnen. Durch die angepasste Elektrode 9 wird
die für die elektrostatischen Kräfte wirksame Fläche maximiert und die wirksamen Abstände
minimiert. Folglich kann schon bei geringen Schaltspanungen geschaltet werden. Für
weitere Details zu der Ausführungsform von Fig. 3 wird auf das im Zusammenhang mit
Fig. 1 geschriebene verwiesen.
[0053] Fig. 4 zeigt ein MEMS, das ein Mikro-Relais darstellt. Das Ausführungsbeispiel entspricht
weitgehend dem vom Fig. 3. Es umfasst ebenfalls eine (angepasste) Elektrode 9 und
ein kosinusförmig ausgebildetes bistabil elastisch schaltbares Mikro-Element 1. Zusätzlich
weist das zweite Mikro-Element 2, oder genauer: der bewegliche Teil 11 des zweiten
Mikro-Elementes 2, einen Kontaktbereich 16 auf, der elektrisch leitfähig ist. Vorzugsweise
ist der Kontaktbereich 16 im Bereich desjenigen Endes des beweglichen Teils 11 des
zweiten Mikro-Elementes 2 angeordnet, das nicht an das erste feste Ende 10 des zweiten
Mikro-Elementes 2 grenzt. Der Kontaktbereich 16 bildet einen Teil einer Seitenfläche
des zweiten Mikro-Elementes 2 und ist vorzugsweise als eine Beschichtung ausgebildet,
die mittels Aufdampf- oder Sputter-Techniken auf das zweite Mikro-Element 2 aufgebracht
wird.
[0054] Weiter umfasst das MEMS noch zwei auf dem Substrat S festgesetzte, elektrisch leitfähige
Fixkontakte 17,18. Die Anordnung der Fixkontakte 17,18 und des Kontaktbereichs 16
ist derart gewählt, dass bei Anliegen geeigneter Schaltspannungen an dem ersten Mikro-Element
1 und dem zweiten Mikro-Element 2 (also in der Einschaltposition B' des zweiten Mikro-Elementes
2) der Kontaktbereich 16 eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Fixkontakt
17 und dem Fixkontakt 18 erzeugt. Im Ausschaltzustand A' ist dies nicht der Fall.
Es liegt also ein elektrostatisches Mikro-Relais vor, durch welches mittels der Schaltspannungen
ein von den Fixkontakten 17,18 gebildeter Anschluss geschaltet werden kann.
[0055] Sehr vorteilhaft an dieser, aber auch an den weiter unten diskutierten Ausführungsformen
ist, dass der Abstand im geöffneten Zustand zwischen dem Kontaktbereich 16 des zweiten
Mikro-Elementes 2 und den Fixkontakten 17,18 wählbar ist und fertigungstechnisch sehr
gut reproduzierbar ist.
[0056] Der Kontaktbereich 16 ist in Fig. 4 auf derjenigen Seite des zweiten Mikro-Elementes
2 angeordnet, die dem ersten Mikro-Element 1 zugewandt ist, also auf der Seite, die
auch die Oberfläche 4 beinhaltet. Durch attraktive elektrostatische Kräfte zwischen
dem ersten Mikro-Element 1 und dem zweiten Mikro-Element 2 ist ein elektrischer Kontakt
zwischen den Fixkontakten 17,18 bewirkbar.
[0057] Es ist auch möglich (nicht dargestellt), die Fixkontakte 17,18 so anzuordnen, dass
sie sich in demjenigen Bereich des Substrates S befinden, der auf der dem ersten Mikro-Element
1 abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes 2 liegt. Der Kontaktbereich 16 wird
dann entsprechend auf derjenigen Seite des beweglichen Teils 11 des zweiten Mikro-Elementes
2 angeordnet, die dem ersten Mikro-Element 1 abgewandt ist. Derart aufgebaut kann
das Relais mittels abstossender elektrostatischer Kräfte geschaltet werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, dieses Mikro-Relais oder das in Fig. 4 abgebildete Mikro-Relais
ohne (angepasste) Elektrode 9 aufzubauen (analog zu dem Aufbau in Fig. 1).
[0058] Fig. 5 zeigt ein erfindungsgemässes Mikro-Wechselschalt-Relais. Es beinhaltet alle
Merkmale eines solchen MEMS, wie es im Zusammenhang mit Fig. 4 beschrieben wurde.
Darüber hinaus umfasst das MEMS aber noch ein drittes Mikro-Element 1' und zwei weitere
Fixkontakte 17',18'; und das zweite Mikro-Element 2 weist einen weiteren elektrisch
leitfähigen Kontaktbereich 16' auf, welcher auf einer Seite des beweglichen Teils
11 des zweiten Mikro-Elementes 2 angeordnet ist, die der Seite gegenüberliegt, die
den Kontaktbereich 16 aufweist. Das dritte Mikro-Element 1' und die weiteren Fixkontakte
17',18' sind bezüglich des länglich ausgebildeten beweglichen Teils 11 des zweiten
Mikro-Elementes 2 spiegelbildlich angeordnet zu dem ersten Mikro-Element 1 und den
Fixkontakten 17,18. Natürlich muss die Anordnung nicht genau spiegelbildlich sein;
es genügt, wenn das dritte Mikro-Element 1' in einem Bereich des Substrates S mit
dem Substrat verbunden ist, der auf der dem ersten Mikro-Element 1 abgewandten Seite
des zweiten Mikro-Elementes (2) liegt und die weiteren Fixkontakte 17',18' in einem
Bereich des Substrates S mit dem Substrat verbunden sind, der auf der den Fixkontakten
17,18 abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes 2 liegt. Der Aufbau des dritten
Mikro-Elementes 1' entspricht dem Aufbau des ersten Mikro-Elementes 1. Die weiteren
Fixkontakte 17',18' sind gleichartig ausgebildet wie die Fixkontakte 17,18.
[0059] Das Zusammenwirken zwischen dem dritten Mikro-Element 1' und dem zweiten Mikro-Element
(2) und den weiteren Fixkontakten (17',18') entpricht dem oben beschriebenen Zusammenwirken
zwischen dem ersten Mikro-Element 1 und dem zweiten Mikro-Element 2 und den Fixkontakten
17,18. Bei Anliegen geeigneter Schaltspannungen an dem dritten Mikro-Element 1' und
dem zweiten Mikro-Element 2 kann eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den
weiteren Fixkontakten 17',18' durch den weiteren Kontaktbereich 16' geschaffen werden.
Somit liegt mit diesem Ausführungsbeispiel ein Drei-Positionen-Schalter oder ein Wechselschaltrelais
vor, das drei definierte Zustände hat: (1.) Kontakte zwischen beiden Fixkontaktpaaren
17,18;17',18' offen, (2.) Kontakte zwischen den weiteren Fixkontakten 17',18' offen
und Kontakte zwischen den Fixkontakten 17,18 geschlossen und (3.) Kontakte zwischen
den Fixkontakten 17,18 offen und Kontakte zwischen den weiteren Fixkontakten 17',18'
geschlossen.
[0060] Fig. 6 zeigt ein weiteres erfindungsgemässes MEMS, welches weitgehend dem MEMS aus
Fig. 4 entspricht. Es enthält die Merkmale des MEMS aus Fig. 4, wofür auf den entsprechenden
Teil der Beschreibung verwiesen wird. Allerdings ist die Elektrode 9 des ersten Mikro-Elementes
1 hier speziell ausgebildet. Die Elektrode 9 weist eine (optional stufenförmige) Ausnehmung
auf. Die Elektrode 9 umfasst eine spaltbildende Oberfläche 12, welche gegenüber der
ersten Oberfläche 3 des ersten Mikro-Elementes 1 stufenförmig zurückversetzt ist.
Man kann diese Elektrode 9 als eine gestufte Elektrode 9 bezeichnen. Bei diesem MEMS
werden attraktive elektrostatische Kräfte zum Schalten von der Ausschaltposition A'
in die Einschaltposition B' eingesetzt. Befindet sich das erste Mikro-Element 1 in
der Arbeitsposition B und das zweite Mikro-Element 2 in der Einschaltposition B',
so schliessen die spaltbildende Oberfläche 12 und das zweite Mikro-Element 2, oder
genauer: der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2, einen Spalt 13 ein.
Dadurch kann die Grösse einer Kontaktkraft, die von dem zweiten Mikro-Element 2 auf
die Fixkontakte 17,18 ausgeübt wird, gewählt werden. Insbesondere kann dadurch ein
sehr guter, sicherer Kontakt und eine grosse Kontaktkraft ereicht werden. Die Wahl
der Geometrie des Spaltes erlaubt eine gezielte Vorausbestimmung und Wahl der Kontaktkraft.
Insbesondere kann zu diesem Zweck die Länge des Spaltes und die Breite des Spaltes
(also der Abstand zwischen beweglichen Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 und der
spaltbildenden Oberfläche 12) sowie gegebenenfalls des Verlaufs der Breite des Spaltes
gewählt werden. Typischerweise ist die Länge des Spaltes um etwa eine Grössenordnung,
vorzugsweise um etwa zwei Grössenordnungen grösser als die Breite des Spaltes. Vorteilhaft
wird ein (etwa) gleichmässig breiter Spalt gewählt, und die erste Oberfläche 3 berührt
die zweite Oberfläche 4 vollflächig. Die relative Anordnung der Mikro-Elemente 1,2
und der Fixkontakte 17,18 auf dem Substrat hat sorgfältig zu erfolgen.
[0061] Weiterhin hat ein solches MEMS den Vorteil, dass eventuell auftretende Probleme beim
Schalten von der Einschaltposition B' in die Ausschaltposition A', die durch ein langsames
oder schlechtes Ablösen des beweglichen Teils 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 von
der Elektrode 9 (das heisst genauer: von der ersten Oberfläche 3) beispielsweise aufgrund
von Oberflächeneffekten auftreten können, verringert werden können. Der (Luft-) Spalt
13 erlaubt ein rasches Ablösen des beweglichen Teils 11 des zweiten Mikro-Elementes
2 von der Elektrode 9 beim Schalten von der Einschaltposition B' in die Ausschaltposition
A', während trotzdem in der Einschaltposition B' grosse elektrostatische Anziehungskräfte
zwischen dem ersten Mikro-Element 1 und dem zweiten Mikro-Element 2 wirken, wenn die
Spaltbreite entsprechend gering gewählt wurde.
[0062] In Fig. 7 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Sie entspricht weitgehend der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform und wird ausgehend
davon beschrieben. Der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 ist hier speziell
ausgebildet. Er weist einen ersten Bereich 14 und einen zweiten Bereich 15 auf, wobei
der erste Bereich 14 weniger steif, also leichter verformbar, ausgebildet ist als
der zweite Bereich 15. Und der erste Bereich ist zwischen dem festen ersten Ende 10
des zweiten Mikro-Elementes 2 und dem zweiten Bereich 15 angeordnet. Der Kontaktbereich
16 ist vorteilhaft im zweiten Bereich 15 angeordnet, insbesondere im Bereich des dem
ersten Bereich 15 gegenüberliegenden Endes des zweiten Bereiches 16. Vorzugsweise
umfasst der zweite Bereich 15 mindestens denjenigen Bereich des beweglichen Teils
11, in dem sich der bewegliche Teil 11 und das zweite Mikro-Element 2 nicht gegenüberstehen.
Besonders vorteilhaft ist eine (geringe) Überlappung des zweiten Bereichs 15 mit dem
Bereich des beweglichen Teils 11, in dem sich der bewegliche Teil 11 und das zweite
Mikro-Element 2 gegenüberstehen. In dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel
mit abgestufter Elektrode 9 umfasst der zweite Bereich 15 vorteilhaft mindestens auch
noch denjenigen Bereich des beweglichen Teils 11, in dem sich der bewegliche Teil
11 und die spaltbildende Oberfläche 12 gegenüberstehen. Besonders vorteilhaft ist
in diesem Fall, wenn der zweite Bereich 15 auch noch eine (geringe) Überlappung mit
der ersten Oberfläche 3 aufweist. Vorteilhaft findet im Einschaltzustand B' eine vollflächige
Berührung zwischen der ersten Oberfläche 3 und einem Teil der zweiten Oberfläche 4
statt, wobei dieser Teil der zweiten Oberfläche 4 komplett im ersten Bereich 14 liegt.
[0063] Die grössere Steifigkeit des zweiten Bereichs 15 gegenüber dem ersten Bereich 14
wird im Ausführungsbeispiel aus Fig. 7 dadurch erreicht, dass der zweite Bereichs
15 dicker oder breiter ausgebildet ist als der erste Bereich 14. Es ist auch möglich,
den zweiten Bereich 15 schwerer biegbar zu machen, beispielsweise indem man dort eine
Beschichtung aufbringt; zum Beispiel auf eine Grundfläche des geraden prismatischen
Körpers, der den zweiten Bereich 15 bildet, oder auf mindestens eine der Seitenflächen.
Mittels eines entsprechend (gross, lang) ausgebildeten Kontaktbereiches, der als Beschichtung
aussgebildet ist, könnte dies erreicht werden.
[0064] Durch die zwei verschieden steifen Bereiche 14,15 wird schon bei geringen Schaltspannungen
und Anziehungskräften zwischen den beiden Mikro-Elementen 1,2 ein Schalten des zweiten
Mikro-Elementes 2 von der Ausschaltposition A' in die Einschaltposition B' ermöglicht;
der bewegliche Teil 11 (genauer: der erste Bereich 14) des zweiten Mikro-Elementes
2 schmiegt sich, abrollend, schon bei geringen Anziehungskräften an die Elektrode
9 an. Dies, während im zweiten Bereich und vorzugsweise im Kontaktbereich 16 keine
oder nur eine geringe Verformung des zweiten Mikro-Elementes 2 zu erwarten ist. Ein
sicherer elektrischer Kontakt kann auf diese Weise mittels des Kontaktbereiches 16
zwischen den Fixkontakten 17,18 hergestellt werden.
[0065] Die genannten Merkmale können selbstverständlich auch sinngemäss auf die weiter oben
und auf die weiter unten beschriebenen Ausführungsbeispiele angewandt werden (Fig.
1 bis Fig. 6 und Fig. 8 bis Fig. 11b).
[0066] Fig. 8 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, nämlich ein
Wechselschalt-Relais, welches ausser einem Normally-Open-Anschluss (NO-Anschluss)
zusätzlich auch noch einen Normally-Closed-Anschluss (NC-Anschluss) umfasst. NO-Anschluss
bedeutet, dass der Anschluss bei Nichtanliegen einer geeigneten Schaltspannung geöffnet
ist (spannungslos geöffnet), wie dies in den oben aufgeführten Ausführungsbeispielen
(Fig. 4 bis Fig. 7) der Fall ist. NC-Anschlüsse, welche bei Nichtanliegen einer geeigneten
Schaltspannung geschlossen sind (spannungslos geschlossen), sind hingegen schwierig
realisierbar, und werden aber in dieser Ausführungsform realisiert. Insbesondere ist
hier ein NC-Anschluss in einem mittels DRIE strukturierten MEMS realisiert.
[0067] Das MEMS in Fig. 8 ist spiegelbildlich aufgebaut und umfasst ein erstes Mikro-Element
1, ein drittes Mikro-Element 1', ein viertes Mikro-Element 19 und ein fünftes Mikro-Element
20, welche alle bistabil schaltbar sind und eine stabile Initialposition A (durchgezogen
gezeichnet) und eine stabile Arbeitsposition B (gestrichelt gezeichnet) aufweisen.
Sie sind hier als derartige bistabile Mikro-Elemente ausgebildet, wie sie im Zusammenhang
mit Fig. 1 genauer beschrieben sind (zwei parallele, kosinusförmige, in ihrer Mitte
verbundene Federzungen). Die Position, in der diese Mikro-Elemente mittels DRIE strukturiert
werden, ist die Initialposition A. Das erste Mikro-Element 1 und das dritte Mikro-Element
1' entsprechen einander weitgehend in ihrer Funktion. Sie bestehen nur aus einem Schaltteil
5. Das vierte Mikro-Element 19 und das fünfte Mikro-Element 20 entsprechen einander
ebenfalls weitgehend in ihrer Funktion. Sie weisen je eine Kontaktierungselektrode
D,D' (zum Anlegen eines zu schaltenden Signals, beispielsweise eines elektrischen
Stroms) sowie eine elektrisch leitfähige Kontaktelektrode 21,22 auf. Die Leitfähigkeit
der Kontaktelektroden 21,22 wird vorzugsweise durch eine metallische Beschichtung
erzeugt. Die Kontaktelektroden 21,22 sind länglich, fingerförmig ausgebildet und etwa
in der Mitte 8 zwischen den beiden Enden des jeweiligen Mikro-Elementes 19,20 an dem
jeweiligen Mikro-Element 19,20 befestigt. Ferner weist das MEMS noch zwei fest mit
dem Substrat S verbundene Fixelektroden 17,18 auf (zum Anlegen einer weiteren zu schaltenden
elektrischen Stroms).
[0068] Das MEMS in Fig. 8 umfasst weiterhin ein zweites Mikro-Element 2. Das zweite Mikro-Element
2 ist ein monostabil schaltbares Mikro-Element; es weist also nur eine stabile Position
auf. Es umfasst ein erstes festes Ende 10 und ein zweites festes Ende 10', welche
Enden 10,10' auf dem Substrat S festgesetzt sind, sowie einen zwischen diesen beiden
festen Enden 10,10' angeordneten beweglichen Teil 11. Der bewegliche Teil 11 ist als
eine, vorzugsweise schwingungsbauchförmig, gebogene Struktur ausgebildet, die an den
beiden festen Enden 10,10' des zweiten Mikro-Elementes 2 befestigt ist und einen elektrisch
leitfähigen Kontaktbereich 16 aufweist. Der bewegliche Teil 11 weist weiterhin eine
zweite Oberfläche 4 auf, welche von einer optionalen zweiten Beschichtung 4b gebildet
wird, und welche zweite Oberfläche 4 einer ersten Oberfläche 3 des ersten Mikro-Elementes
1 zugewandt ist. Analog verhält es sich mit einer vierten Oberfläche 4' des zweiten
Mikro-Elementes 2 und einer dritten Oberfläche 3' des dritten Mikro-Elementes 1'.
[0069] Die zweite Oberfläche 4 ist zwischen dem ersten festen Ende 10 und dem Kontaktbereich
16 angeordnet. Analog ist die vierte Oberfläche 4' zwischen dem zweiten festen Ende
10' und dem Kontaktbereich 16 angeordnet. Nach der Strukturierung des zweiten Mikro-Elementes
2 befindet sich der bewegliche Teil 11 in der Ausschaltposition A', der stabilen Position
des zweiten Mikro-Elementes 2.
[0070] Aufgrund der Existenz des oben schon erwähnten Minimalabstandes zwischen zwei mittels
DRIE erzeugten Mikro-Elementen oder Oberflächen sind die bistabilen Mikro-Elemente
1,1',19,20 von dem zweiten Mikro-Element 2 beabstandet mit mindestens einem solchen
Minimalabstand. Nach Aufbringen der optionalen nichtleitenden Beschichtungen 3b,3b'
des ersten beziehungsweise dritten Mikro-Elementes 1,1' und der optionalen elektrisch
leitfähigen Beschichtungen der Kontaktelektroden 21,22 werden im Rahmen des erfindungsgemässen
Herstellungsverfahrens des MEMS die bistabilen Mikro-Elemente 1,1',19,20 von der Initialposition
A in die Arbeitsposition B geschaltet. Dadurch wird der Abstand zwischen den Mikro-Elementen
oder Oberflächen geringer als der genannte Minimalabstand; in Fig. 8 berühren sich
die Mikro-Elemente sogar. Insbesondere berühren beide Kontaktelektroden 21,22 den
Kontaktbereich 16. Dadurch wird eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden
Kontaktelektroden 21,22 und somit der NC-Anschluss erzeugt. Auf diese Weise wird ein
spannungslos geschlossener, aber lösbarer Kontakt realisiert. Die Oberflächen 3,4
und die Oberflächen 3',4' berühren sich auch jeweils. Dadurch können bereits durch
Anlegen relativ geringer Schaltspannungen zwischen dem zweiten Mikro-Element 2 und
dem ersten Mikro-Element 1 und zwischen dem zweiten Mikro-Element 2 und dem dritten
Mikro-Element 1' ausreichend grosse elektrostastische Anziehungskräfte zwischen dem
zweiten Mikro-Element 2 und den Mikro-Elementen 1,1' erzeugt werden, die zu einem
Schalten des zweiten Mikro-Elementes 2 von der Ausschaltposition A' in die Einschaltposition
B' führen. In der Einschaltposition B' ist nun der NC-Anschluss geöffnet, während
der NO-Anschluss geschlossen ist. Aufgrund seiner Monostabilität schaltet das zweite
Mikro-Element 2 beim Nichtanliegen einer geeigneten Schaltspannung von selbst wieder
in die Ausschaltposition: NC-Anschluss geschlossen, NO-Anschluss geöffnet.
[0071] Zahlreiche Modifikationen der Ausführungsform von Fig. 8 sind denkbar und vorteilhaft:
Hier einige Beispiele:
- Es ist möglich, das MEMS nicht spiegelsymmetrisch aufzubauen.
- Man kann auf die Fixkontakte 17,18 verzichten und hat dann ein NC-Anschluss-Mikro-Relais.
- Man kann auf die Mikro-Elemente 19,20 verzichten und hat dann ein NO-Anschluss-Mikro-Relais.
- Wenn auf die Fixkontakte 17,18 oder auf die Mikro-Elemente 19,20 verzichtet wird,
reicht es, wenn der Kontaktbereich 16 des zweiten Mikro-Elementes 2 nur auf einer
Seite elektrisch leitfähig ist.
- Man kann die Mikro-Elemente 1,1' mit (angepassten, optional: gestuften) Elektroden
9 versehen (siehe Fig. 3 bis Fig. 7).
- Man kann die Kontaktierungselektroden 21,22 anders ausbilden; oder ganz auf sie verzichten
und dann mittels des vorzugsweise elektrisch leitend beschichteten Schaltteils den
Kontaktteil 16 des zweiten Mikro-Elementes 2 kontaktieren.
- Es ist möglich, die Mikro-Elemente 1,1' auf der anderen Seite des zweiten Mikro-Elementes
2 anzuordnen, also in dem Bereich des Substrates S, der auf der den Fixkontakten 17,18
abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes 2 liegt. Dann ist das Mikro-Relais durch
elektrostatische Abstossungskäfte schaltbar.
- Es ist auch möglich, das erste Mikro-Element 1 in einem anderen Bereich (des Substrates
S, bezüglich des zweiten Mikro-Elementes 2) anzuordnen als das dritte Mikro-Element
1'.
- Man kann auf das dritte Mikro-Element 1' verzichten und nur das erste Mikro-Element
1 als elektrostatische Gegenelektrode zu dem zweiten Mikro-Element 2 als beweglicher
Elektrode einsetzen.
Die genannten Merkmale können gemeinsam oder auch einzeln oder in beliebiger Kombination
vorteilhaft sein.
[0072] Fig. 9 zeigt ein Wechselschalt-Relais, welches ausser einem Normally-Open-Anschluss
(NO-Anschluss) zusätzlich auch noch einen Normally-Closed-Anschluss (NC-Anschluss)
umfasst. Das MEMS ist sehr ähnlich aufgebaut wie das in Fig. 8 beschriebene; für entsprechende
Merkmale wird auf den obigen Text verwiesen. Allerdings ist das zweite Mikro-Element
2 hier nicht monostabil, sondern bistabil ausgeführt. Insbesondere hat es einen Aufbau
mit zwei parallelen, kosinusförmigen, in ihrer Mitte verbundenen Federzungen, wie
er im Zusammenhang mit Fig. 1 detailliert beschrieben ist. Die beiden stabilen Positionen
des zweiten Mikro-Elementes 2 sind die Ausschaltposition A' und die Einschaltposition
B'. Ein grosser Vorteil der Bistabilität des zweiten Mikro-Elementes 2 ist, dass es
keiner anliegenden Schaltspannung bedarf, um das zweite Mikro-Element 2 in der Ausschaltposition
A' oder der Einschaltposition B' zu halten. Nach Anlegen einer geeigneten Schaltspannung
und dem dadurch hervorgerufenen Schaltvorgang in den anderen Zustand A',B' verbleibt
das zweite Mikro-Element 2 selbsttätig in diesem Zustand A',B'. Dadurch kann jedes
der beiden Kontaktpaare, an denen ein zu schaltendes Signal anliegt (Fixelektroden
17,18 beziehungsweise Mikro-Elemente 19,20) ein NO-Anschluss oder ein NC-Anschluss
sein.
[0073] Ausserdem weist das MEMS in Fig. 9 zwei weitere bistabil schaltbare Mikro-Elemente
auf: das sechste Mikro-Element 23 und das siebte Mikro-Element 24. Diese sind hier
ebenfalls mit zwei parallelen, kosinusförmigen, in ihrer Mitte verbundenen Federzungen
aufgebaut und haben jeweils eine (angepasste) Elektrode 9. Sie sind in dem Bereich
des Substrates S angeordnet, der auf derjenigen Seite des zweiten Mikro-Elementes
2 liegt, die den Mikro-Elementen 1,1' abgewandt ist. Die Mikro-Elemente 23,24 wirken
in analoger Weise mit dem zweiten Mikro-Element 2 zusammen wie die Mikro-Elemente
1,1'. Zum Beispiel weist dazu das zweite Mikro-Element 2 eine sechste Fläche 26a und
eine achte Fläche 26a' auf, die mit einer fünften Fläche 25a (des sechsten Mikro-Elementes
23) beziehungsweise einer siebten Fläche 25a' (des siebten Mikro-Elementes 24) zusammenwirken.
Mittels elektrostatischer Anziehnugskräfte zwischen dem zweiten Mikro-Element 2 und
dem sechsten Mikro-Element 23 (genauer: zwischen den entsprechenden Flächen oder Oberflächen)
beziehungsweise dem siebten Mikro-Element 24 (genauer: zwischen den entsprechenden
Flächen oder Oberflächen) kann das zweite Mikro-Element 2 von dem Einschaltzustand
B' in den Ausschaltzustand A' geschaltet werden.
[0074] Es sind mehrere vorteilhafte Modifikationen dieser Ausführungsform denkbar:
- Es ist möglich, das MEMS nicht spiegelsymmetrisch aufzubauen.
- Man kann auf die Fixkontakte 17,18 verzichten.
- Man kann auf die Mikro-Elemente 19,20 verzichten.
- Wenn auf die Fixkontakte 17,18 oder auf die Mikro-Elemente 19,20 verzichtet wird,
reicht es, wenn der Kontaktbereich 16 des zweiten Mikro-Elementes 2 nur auf einer
Seite elektrisch leitfähig ist.
- Man kann die Mikro-Elemente 1,1' mit (angepassten, optional: gestuften) Elektroden
9 versehen (siehe Fig. 3 bis Fig. 7).
- Man kann die Mikro-Elemente 23,24 ohne angepasste Elektroden 9 einsetzen.
- Man kann die Kontaktierungselektroden der Mikro-Elemente 19,20 anders ausbilden; oder
ganz auf sie verzichten und dann mittels des vorzugsweise elektrisch leitend beschichteten
Schaltteils den Kontaktteil 16 des zweiten Mikro-Elementes 2 kontaktieren.
- Es ist möglich, das Mikro-Relais durch elektrostatische Abstossungskäfte zu schalten;
oder es mittels elektrostatischer Abstossungskäfte und elektrostatischer Anziehungskäfte
zu schalten.
- Man kann auf eines, zwei oder drei der Mikro-Elemente 1,1',23,24 verzichten; insbesondere
auf die diagonal einander gegenüberleigenden Mikro-Elemente 1,24 oder die Mikro-Elemente
1',23.
- Wenn ein Schaltvorgang durch Zusammenwirken mindestens zweier Mikro-Elemente 1,1',23,24
mit dem zweiten Mikro-Element 2 erzeugt wird, ist es besonders vorteilhaft, wenn mindestens
eine der entsprechenden Schaltspannungen mit einer zeitlicher Verzögerung relativ
zu mindestens einer der anderen Schaltspannungen angelegt wird. Dadurch kann die Bewegung,
welche der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 beim Schaltvorgang macht,
unterstützt werden. Insbesondere kann der asymmetrischen Bewegung der zwei parallelen,
kosinusförmig gekrümmten Federzungen des zweiten Mikro-Elementes 2 Rechnunng getragen
werden. Es können auch entsprechend angepasste zeitliche Schaltspannungsprofile benutzt
werden.
- Wenn statt eines kosinusförmigen bistabilen zweiten Mikro-Elementes 2 ein schwingungsbauchförmiges
eingesetzt wird, werden vorteilhaft die Fixkontakte 17,18 oder das vierte und/oder
fünfte Mikro-Element 19,20 derart angeordnet, dass mindestens einer von diesen für
die Asymmetrische Ausbildung des Schwingungsbauches sorgt.
Die genannten Merkmale können gemeinsam oder auch einzeln oder in beliebiger Kombination
vorteilhaft sein.
[0075] Fig. 10a bis Fig. 10c zeigen eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
in verschiedenen Positionen. Es handelt sich bei diesem MEMS um ein Mikro-Relais mit
einem NC-Anschluss, welcher im allgemeinen nur schwer realisierbar ist. Das MEMS wird
ausgehend von dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel beschrieben, da es die
gleichen Bestandteile aufweist. Fig. 10a zeigt das MEMS, in dem Zustand, den es nach
der Strukturierung mittels DRIE hat: Das erste Mikro-Element 1 befindet sich in der
Initialposition A. Fig. 10b zeigt das MEMS in einem Zustand, in welchem das erste
Mikro-Element 1 sich in der Arbeitsposition B befindet, und sich das zweite Mikro-Element
2 in dem Ausschaltzustand A' befindet. Fig. 10c zeigt das MEMS in einem Zustand, in
welchem das erste Mikro-Element 1 sich in der Arbeitsposition B befindet, und sich
das zweite Mikro-Element 2 in dem Einschaltzustand B' befindet.
[0076] Im Unterschied zu den weiter oben diskutierten Ausführungsformen ist es hier so,
dass das erste Mikro-Element 1 nach dem Umschalten von der Initialposition A in die
Arbeitsposition B nicht nur einfach dem zweiten Mikro-Element 2 näher kommt als der
durch DRIE gegebene Minimalabstand und das zweite Mikro-Element 2 nur (leicht) berührt.
Vielmehr ist hier die Anordnung der Mikro-Elemente 1,2 auf dem Substrat S und die
Ausgestaltung der Mikro-Elemente 1,2 derart gewählt, dass das erste Mikro-Element
1 in der Arbeitsposition B eine Kraft auf den beweglichen Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes
2 ausübt, die zu einer (deutlichen) elastischen Verformung des beweglichen Teils 11
des zweiten Mikro-Elementes 2 führt (siehe Fig. 10b). Der bewegliche Teil 11 des zweiten
Mikro-Elementes 2 wird derart verformt, dass der elektrisch leitfähige Kontaktbereich
16 des zweiten Mikro-Elementes 2 die Fixkontakte 17,18 leitend verbindet: Der NC-Anschluss
ist geschlossen. Es wird ein spannungslos geschlossener, aber lösbarer Kontakt realisiert;
in einem unter Einsatz von DRIE strukturierten MEMS. Anders ausgedrückt: Durch das
Schalten des ersten Mikro-Elementes 1 von der Initialposition A in die Arbeitspositon
B wird ein Schaltvorgang des zweiten Mikro-Elementes 2 hervorgerufen. Da keine Schaltspannung
dafür anliegen muss, befindet sich das zweite Mikro-Element 2 nach diesem Schaltvorgang
in der Ausschaltposition A'. Um den NC-Anschluss wieder zu öffnen, muss eine geeignete
Schaltspannung zwischen dem ersten Mikro-Element 1 und dem zweiten Mikro-Element 2
angelegt werden. Mittels elektrostatischer Anziehungskräfte wird der NC-Anschluss
geöffnet, und das zweite Mikro-Element 2 geht in den Einschaltzustand B' (siehe Fig.
10c).
[0077] In Kombination mit weiter oben genannte Merkmalen können auf der Grundlage der Figuren
10a-10c weitere vorteilhafte Ausführungsformen geschaffen werden. Insbesondere kann
auf die Elektrode 9 verzichtet werden. Oder die Elektrode 9 kann anders ausgebildet
werden. Insbesondere kann man vorteilhaft die Elektrode 9 derart ausbilden und die
Mikro-Elemente 1,2 derart zueinander anordnen, dass die Berührungsstellen zwischen
den beiden Mikro-Elementen 1,2 (wenn das erste Mikro-Element 1 in der Arbeitsposition
A ist und das zweite Mikro-Element 2 in der Ausschaltposition A' ist) im wesentlichen
auf einer Geraden liegen mit der Mitte 8 in der Initialposition A und der Mitte 8
in der Arbeitsposition. Dadurch kann eine geringe mechanische Belastung des ersten
Mikro-Elementes 1 erreicht werden, wobei gleichzeitig grosse Kontaktkräfte auf die
Fixkontakte 17,18 ausgeübt werden können (sichere Kontakte).
[0078] Auch ist es vorteilhaft, in Analogie zu der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform,
ein zweites Paar Fixkontakte 17',18' (nicht dargestellt in Fig. 10) vorzusehen, wobei
diese Fixkontakte 17',18' derart anzuordnen sind, dass der Kontaktbereich 16 des zweiten
Mikro-Elementes 2 diese Fixkontakte 17',18' elektrisch leitend miteinander verbindet,
wenn das zweite Mikro-Element 2 sich in der Einschaltposition B' befindet. So erhält
man ein Wechselschalt-Relais, ähnlich dem aus Fig. 5, aber mit nur einem bistabilen
Mikro-Element 1. Vorteilhaft kann ausserdem der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes
2 zweiteilig ausgebildet werden (analog zu der Ausführungsform von Fig. 7).
[0079] In den obigen Ausführungen wurden nur lateral arbeitende MEMS diskutiert. Es ist
aber auch möglich, die beschriebenen MEMS (in ähnlicher Form) als horizontal arbeitende
MEMS aufzubauen. Zur Herstellung wird dann typischerweise nicht DRIE eingesetzt, sondern
es wird eher auf andere aus der MEMS- oder Halbleitertechnologie bekannte Verfahren
zurückgegriffen, wie sie beispielsweise in den bereits genannten Patentschriften US
5,638,946, US 5'677'823 oder DE 42 05 029 C1 erwähnt werden. Der Offenbarungsgehelt
dieser Patentschriften wird darum hiermit in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
[0080] Fig. 11a und Fig. 11b zeigen ein mögliches Ausführungsbeispiel, in welchem die beweglichen
Teile des MEMS im wesentlichen horizontal beweglich sind. Fig. 11a ist eine geschnittene
Seitenansicht des in Fig. 11b in Aufsicht dargestellte MEMS. In Fig. 11b ist mit XIa-XIa
die Linie des Schnittes der Fig. 11a dargestellt. Das MEMS ist ein Mikro-Relais mit
einem NC-Anschluss.
[0081] Das erste Mikro-Element 1 ist hier als ein schwingungsbauchförmiges bistabil elastisch
schaltbares Mikro-Element ausgebildet, analog zu dem in Fig. 2 gezeigten ersten Mikro-Element
1. In der Initialposition A ist der symmetrische Schwingungsbauch von dem Substrat
S weggewölbt. Das zweite Ende 7 des ersten Mikro-Elementes 1 ist hier brückenartig
ausgebildet. Dadurch kann sich das unterhalb des Schwingungsbauches angeordnete zweite
Mikro-Element 2 bis ausserhalb des Bereiches zwischen dem ersten Ende 6 und zweiten
Ende 7 des ersten Mikro-Elementes 1 erstrecken. Das erste feste Ende 10 des zweiten
Mikro-Elementes 2 dient hier als Anschlag für die Bildung des asymmetrischen Schwingungsbauches
des ersten Mikro-Elementes 1 in der Arbeitsposition B.
[0082] Der bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 verläuft zunächst (nach der
Strukturierung) im wesentlichen parallel zu der Hauptfläche des Substrates S. Nach
dem Schalten des ersten Mikro-Elementes 1 von der Initialposition A in die Arbeitsposition
B übt das erste Mikro-Element 1 eine Druckkraft auf den beweglichen Teil 11 des zweiten
Mikro-Elementes 2 aus. Das zweite Mikro-Element 2 wird elastisch verformt. Es gelangt
in seine Ausschaltposition A', in welcher eine fest an dem beweglichen Teil 11 angebrachte
bewegliche Kontaktelektrode E eine auf dem Sustrat S fixierte Fixelektrode 17 berührt.
Dadurch entsteht ein NC-Anschluss zwischen der beweglichen Kontaktelektrode E und
der Fixelektrode 17. Diese Erzeugung eines NC-Anschlusses ist ganz analog zu der in
Zusammenhang mit den Fig. 10a bis 10c beschriebenen Methode.
[0083] Werden geeignete Schaltspannungen zwischen den beiden Mikro-Elementen 1,2 angelegt,
so geht das zweite Mikro-Element 2 in den Einschaltzustand B' über, in welchem der
bewegliche Teil 11 des zweiten Mikro-Elementes 2 von dem Substrat weggebogen ist und
der NC-Anschluss geöffnet ist. Die Kontaktierungselektroden C,C' dienen zum Anlegen
von Schaltspannungen. Zum Anlegen eines zu schaltenden Signals dienen Kontaktierungselektroden
D,D' Die Kontaktierungselektrode D, welche elektrisch mit der beweglichen Kontaktelektrode
E verbunden ist, ist hier auf dem ersten festen Ende 10 des zweiten Mikro-Elementes
2 angeordnet. Die mit dem Fixkontakt 17 elektrisch verbundene Kontaktierungselektrode
D' ist auf dem Substrat S angeordnet.
[0084] Andere erfindungsgemässe MEMS, wie beispielsweise die weiter oben beschriebenen MEMS,
sind ebenfalls als horizontal arbeitende MEMS realisierbar.
[0085] Eine Anordnung mit einer Fixelektrode 17 und einer beweglichen Kontaktelektrode E,
wie in Fig. 11a und 11b, ist vorteilhaft auch in den weiter oben beschriebenen MEMS,
welche mit einem Kontaktbereich 16 und zwei Fixelektroden 17,18 beschrieben sind,
realisierbar.
[0086] Sehr vorteilhaft an dieser Ausführungsform von Fig. 11a,b ist, dass der Abstand im
geöffneten Zustand zwischen der beweglichen Kontaktelektrode E des zweiten Mikro-Elementes
2 und dem Fixkontakt 17 wählbar ist und fertigungstechnisch sehr gut reproduzierbar
ist. Dasselbe gilt auch für die weiter oben diskutierten Ausführungsformen, sofern
man diese analog zu Fig. 11a,b mit einer beweglichen Kontaktelektrode E ausführt.
[0087] Ein erfindungsgemässes MEMS ist nicht nur, wie in obigen Beispielen, als Schalter
oder Relais ausführbar. Es sind verschiedenste Mikro-Aktoren realisierbar. Beispielsweise
können erfindungsgemässe MEMS Mikro-Ventile oder Mikro-Pumpen darstellen oder solche
betätigen.
[0088] Das zur Herstellung eines erfindungsgemässen MEMS verwendete Substrat S ist vorzugsweise
fläching ausgebildet. Typischerweise weist es eine Hauptfläche auf, die zur Herstellung
des MEMS strukturiert wird, wobei die Bewegung der beweglichen Teile des MEMS im wesentlichen
parallel oder senkrecht zu dieser Hauptfläche beweglich sind. Vorzugsweise besteht
das Substrat S aus einem Halbleitermaterial, insbesondere Silizium, das vorteilhaft
einkristallin und besonders vorteilhaft (für eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit)
auch noch dotiert ist. Bei einkristallinem Silizium ist bei unter mechanischem Stress
stehenden bistabil schaltbaren Mikro-Elementen 1,1',2,19,20,23,24 vorteilhaft keine
oder nur sehr langsam erfolgende Relaxation zu erwarten.
[0089] Insbesondere kann ein SOI-Wafer (silicon-on-insulator) verwendet werden, der aus
drei substratparalellen Schichten Silizium-Siliziumoxid-Silizium. Dabei dient die
Siliziumoxid-Schicht als Opferschicht.
[0090] Das erwähnte Strukturierungsverfahren ist typischweise ein materialabtragendes Verfahren,
vorzugsweise ein Ätzverfahren. Die LIGA-Technik oder insbesondere das reaktive lonenätzen
und besonders vorteilhaft das lonentiefätzen (DRIE) kommen hier in Frage. Das DRIE-Verfahren
hat den Vorteil, sehr gut zur Erzeugung von Flächen geeignet zu sein, die (relativ
zu ihrer subtratsenkrechten Höhe) eng beabstandet sind und praktisch senkrecht zu
der Hauptfläche des Substrates S verlaufen. Für die Herstellung lateral arbeitender
MEMS ist DRIE gut geeignet. Aber auch Verfahren, die Material auftragen sind denkbar,
beispielsweise wenn derart erzeugte einander zugewandte Flächen verfahrensbedingt
einen Minimalabstand aufweisen. Beispielsweise mittels Photopolymerisation arbeitende
Rapid-Prototyping-Verfahren.
[0091] Ausser elektrostatisch betätigbaren Aktoren können erfindungsgemäss beispielsweise
auch elektromagnetisch oder piezoeklektrisch betätigbare Aktoren realisiert werden.
Die betätigenden Kräfte können abstossend oder anziehend sein.
[0092] Ein erfindungsgemässes bistabil schaltbares Mikro-Element kann auch tristabil oder
anderweitig multistabil schaltbar sein. Es ist für manche Anwendungen ausserdem nicht
nötig, dass die Mikro-Elemente 1,1',19,20,23,24 nach der ersten Umschaltung von der
Initialposition A in die Arbeitsposition B auch wieder zurückschalbar in die Initialposition
A sind. Man kann auch ein einmaliges, beispielsweise plastisches, Verformen in Erwägung
ziehen. Die Mikro-Elemente 1,1',19,20,23,24 sind aber vorzugsweise bistabil elastisch
schaltbar und wieder in die Initialposition A zurückschaltbar. Besonders vorteilhaft
ist es, die bistabilen Mikro-Elemente 1,1',2,19,20,23,24 als die geschilderten kosinusförmigen
oder als die geschilderten schwingungsbauchförmigen Mikro-Elemente auszubilden, wobei
diese auch in abgewandelter Form und innerhalb eines MEMS's kombiniert realisierbar
sind.
[0093] Je nach Zweck können die Mikro-Elemente optional elektrisch leitend oder elektrisch
nichtleitend beschichtet werden. Eine nichtleitende Beschichtung dient vorzugsweise
der Verhinderung von Entladungen zwischen einander berührenden elektrostatischen Elektroden.
Beispielsweise als alternativer oder zusätzlicher Schutz vor derartigen Entladungen
können Stopper oder Federn eingesetzt werden, wie sie aus der bereits zitierten DE
198 00 189 A1 bekannt sind. Die Kontaktierungselektroden C,C',D,D' sind in bekannter
Weise herstellbar (zum Beispiel durch Sputtern) und beispielsweise durch Bonden kontaktierbar.
[0094] Zum Herstellungsprozess für die erfindungsgemässen MEMS ist zu bemerken, dass das
erstmalige Umschalten des ersten Mikro-Elementes 1 und auch der anderen bistabil schaltbaren
Mikro-Elemente 1',19,20,23,24 von der Initialposition A in die Arbeitsposition B als
noch zu dem Herstellungsprozess des MEMS gehörig zu betrachten ist. Dieser initiale
Schaltvorgang kann mechanisch erfolgen. Vorzugsweise wird dieser Schaltvorgang aber
im Rahmen eines Qualitäts- oder Funktionstests (Burn-in) des MEMS vorgenommen, wobei
andere mit dem Substrat verbundene Einheiten dabei mitgetestet oder initialisiert
werden können. Der initiale Schaltvorgang kann dann vorzugsweise durch Erzeugen einer
attraktiven Kraft zwischen dem bistabilen Mikro-Element 1,1',19,20,23,24 und dem zweiten
Mikro-Element 2 erfolgen, wobei diese Kraft vorteilhaft durch Anlegen einer Schaltspanung
erfolgt. Eine solche Schaltspannung ist typischerweise höher als eine Schaltspannung,
die zum Schalten des zweite Mikro-Elementes 2 zwischen Ausschaltposition A' und Einschaltposition
B' verwendet wird.
[0095] Die genannten Merkmale können gemeinsam oder auch einzeln oder in beliebiger Kombination
vorteilhaft sein.
[0096] Die Linearausdehnung der beschriebenen MEMS ist typischerweise zwischen 0.2 mm und
5 mm, vorzugsweise 0.8 mm bis 2 mm. Für DRIE als Strukturierungsverfahren beträgt
der erwähnte Minimalabstand (minimale Grabenbreite) etwa 5 µm bis 15 µm; er weist
eine geringe Abhängigkeit von der Tiefe des strukturierten Grabens auf. Typischerweise
beträgt die Tiefe des strukturierten Grabens 300 µm bis 550 µm. Durch Schalten von
der Initialposition A in die Arbeitsposition B wird der entsprechende Abstand auf
typischerweise null oder 0,1 µm bis 1 µm reduziert. Schichtdicken der elektrisch nichtleitenden
Beschichtungen 3b,3b',4b,4b' betragen typischerweise 50 nm bis 500 nm
[0097] Die Schaltspannungen für die beschriebenen MEMS (Schalten zwischen Ausschaltposition
A' und Einschaltposition B') betragen typischerweise 10 V bis 80 V, vorzugsweise 25
V bis 50 V. Wenn die erste Umschaltung der bistabilen Mikro-Elemente von der Initialposition
A in die Arbeitsposition durch elektrostatische Anziehungskräfte erfolgt, werden dafür
typischerweise Schaltspannungen zwischen 70 V und 300 V, vorzugsweise zwischen 100
V und 200 V eingesetzt.
Bezugszeichenliste
[0098]
- 1
- erstes Mikro-Element
- 1'
- drittes Mikro-Element
- 2
- zweites Mikro-Element
- 3
- erste Oberfläche (des ersten Mikro-Elementes); der zweiten Oberfläche zugewandt
- 3a
- erste Fläche (des ersten Mikro-Elementes); der zweiten Fläche zugewandt
- 3b
- erste Beschichtung (der ersten Fläche)
- 3'
- dritte Oberfläche (des dritten Mikro-Elementes); der vierten Oberfläche zugewandt
- 3a'
- dritte Fläche (des dritten Mikro-Elementes); der vierten Fläche zugewandt
- 3b'
- dritte Beschichtung (der dritten Fläche)
- 4
- zweite Oberfläche (des zweiten Mikro-Elementes); der ersten Oberfläche zugewandt
- 4a
- zweite Fläche (des zweiten Mikro-Elementes); der ersten Fläche zugewandt
- 4b
- zweite Beschichtung (der zweiten Fläche)
- 4'
- vierte Oberfläche (des zweiten Mikro-Elementes); der dritten Oberfläche zugewandt
- 4a'
- vierte Fläche (des zweiten Mikro-Elementes); der dritten Fläche zugewandt
- 4b'
- vierte Beschichtung (der vierten Fläche)
- 5
- Schaltteil des ersten Mikro-Elementes
- 6
- erstes Ende des ersten Mikro-Elementes
- 7
- zweites Ende des des ersten Mikro-Elementes
- 8
- Mitte zwischen dem ersten und dem zweiten Ende des ersten Mikro-Elementes
- 9
- (angepasste) Elektrode des ersten Mikro-Elementes
- 10
- erstes festes Ende des zweiten Mikro-Elementes
- 10'
- zweites festes Ende des zweiten Mikro-Elementes
- 11
- beweglicher Teil des zweiten Mikro-Elementes
- 12
- spaltbildende Oberfläche
- 13
- Spalt
- 14
- erster Bereich des beweglichen Teils des zweiten Mikro-Elementes
- 15
- zweiter Bereich des beweglichen Teils des zweiten MikroElementes
- 16,16'
- Kontaktbereich des beweglichen Teils des zweiten MikroElementes
- 17,18
- Fixkontakte
- 17',18'
- Fixkontakte
- 19
- viertes Mikro-Element
- 20
- fünftes Mikro-Element
- 21,22
- Kontaktelektrode
- 23
- sechstes Mikro-Element
- 24
- siebtes Mikro-Element
- 25a
- fünfte Fläche (des sechsten Mikro-Elementes); der sechsten Fläche zugewandt
- 25a'
- siebte Fläche (des siebten Mikro-Elementes); der achten fläche zugewandt
- 26a
- sechste Fläche (des zweiten Mikro-Elementes); der fünften Fläche zugewandt
- 26a'
- achte Fläche (des zweiten Mikro-Elementes); der fünften Fläche zugewandt
- A
- Initialposition
- B
- Arbeitsposition
- A'
- Ausschaltposition (des zweiten Mikro-Elementes)
- B'
- Einschaltposition (des zweiten Mikro-Elementes)
- C,C'
- Kontaktierungselektroden
- D,D'
- Kontaktierungselektroden
- E
- bewegliche Kontaktierungselektrode (des zweiten MikroElementes)
- S
- Substrat
1. Mikro-elektromechanisches System, umfassend ein Substrat (S) sowie ein erstes Mikro-Element
(1) und ein zweites Mikro-Element (2), wobei
(a) das erste Mikro-Element (1) und das zweite Mikro-Element (2) mit dem Substrat
(S) verbunden sind und
(b) das erste Mikro-Element (1) eine erste Fläche (3a) aufweist und das zweite Mikro-Element
(2) eine zweite Fläche (4a) aufweist, welche Flächen (3a,4a) einander zugewandt sind
und durch ein Strukturierungsverfahren erzeugt sind,
dadurch gekennzeichnet,
(d) dass das erste Mikro-Element (1) einen Schaltteil (5) beinhaltet, durch den es
bistabil zwischen einer Initialposition (A) und einer Arbeitsposition (B) schaltbar
ist, und
(e) dass der Abstand zwischen der ersten Fläche (3a) und der zweiten Fläche (4a) in
der Arbeitsposition (B) des ersten Mikro-Elementes (1) kleiner als ein durch das Strukturierungsverfahren
erzeugbarer Minimalabstand zwischen der ersten Fläche (3a) und der zweiten Fläche
(4a) ist.
2. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das erste Mikro-Element (1) eine erste Oberfläche (3) aufweist, die gleich
der ersten Fläche (3a) ist oder, wenn die erste Fläche (3a) mit einer ersten Beschichtung
(3b) versehen ist, gleich der Oberfläche dieser Beschichtung (3b) ist, und
(b) dass das zweite Mikro-Element (2) eine zweite Oberfläche (4) aufweist, die gleich
der zweiten Fläche (4a) ist oder, wenn die zweite Fläche (4a) mit einer zweiten Beschichtung
(4b) versehen ist, gleich der Oberfläche dieser Beschichtung (4b) ist.
3. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 2, wobei
(a) das zweite Mikro-Element (2) ein mit dem Substrat (S) fest verbundenes erstes
festes Ende (10) sowie einen beweglichen Teil (11) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
(b) dass die erste Oberfläche (3) und die zweite Oberfläche (4) elektrisch nichtleitend
sind, und
(c) dass die erste Oberfläche (3) und die zweite Oberfläche (4) in der Arbeitsposition
(B) Berührungsstellen aufweisen, und
(d) dass das zweite Mikro-Element (2) dadurch von einer Ausschaltposition (A') in
eine Einschaltposition (B') schaltbar ist, dass in der Arbeitsposition (B) des ersten
Mikro-Elementes (1) der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) durch
elektrostatische Kräfte zwischen dem ersten Mikro-Element (1) und dem zweiten Mikro-Element
(2) bewegbar ist.
4. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das erste Mikro-Element (1) eine Elektrode (9) umfasst, welche Elektrode
(9) die erste Oberfläche (3) beinhaltet, und
(b) dass die Elektrode (9) und das zweite Mikro-Element (2) derart ausgebildet sind,
dass sich in der Einschaltposition (B') des zweiten Mikro-Elementes (2) die erste
Oberfläche (3) und die zweite Oberfläche (4) vollflächig berühren.
5. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (9) eine spaltbildende Oberfläche (12) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass sie stufenartig gegenüber der ersten Oberfläche (3) zurückversetzt ist und
mit dem zweiten Mikro-Element (2) einen Spalt (13) einschliesst, wenn sich das erste
Mikro-Element (1) in der Arbeitsposition (B) und sich das zweite Mikro-Element (2)
in der Einschaltposition (B') befindet.
6. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil (11) des zweite Mikro-Elementes (2) einen ersten Bereich (14)
und einen zweiten Bereich (15) aufweist, wobei der erste Bereich (14)
- zwischen dem zweiten Bereich (15) und dem ersten festen Ende (10) des zweiten Mikro-Elementes
(2) angeordnet ist,
- einen Teil der zweiten Oberfläche (4) umfasst, und
- weniger steif ausgebildet ist als der zweite Bereich (15).
7. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System zwei fest mit dem Substrat verbundene
Fixkontakte (17,18) aufweist, und
(b) dass der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) einen elektrisch
leitfähigen Kontaktbereich (16) aufweist,
- welcher Kontaktbereich (16) im Bereich eines dem ersten festen Ende (10) des zweiten
Mikro-Elementes (2) gegenüberliegenden Endes des zweiten Mikro-Elementes (2) angeordnet
ist, und
- durch welchen Kontaktbereich (16) in der Einschaltposition (B') des zweiten Mikro-Elementes
(2) die beiden Fixkontakte (17,18) leitend miteinander verbunden sind.
8. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System ein drittes Mikro-Element (1') umfasst,
- welches bistabil schaltbar ist,
- welches mit dem Substrat (S) verbunden ist, und
- welches in einem Bereich angeordnet ist, der auf der dem ersten Mikro-Element (1)
abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) liegt, und
(b) dass das mikro-elektromechanische System zwei weitere Fixkontakte (17',18') aufweist,
welche weiteren Fixkontakte (17',18') mit dem Substrat (S) fest verbunden sind und
in einem Bereich angeordnet sind, der auf der den Fixkontakten (17,18) abgewandten
Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) liegt,
(c) dass der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) einen weiteren elektrisch
leitfähigen Kontaktbereich (16') aufweist, welcher im Bereich eines dem ersten festen
Ende (10) des zweiten Mikro-Elementes (2) gegenüberliegenden Endes des zweiten Mikro-Elementes
(2), auf der dem Kontaktbereich (16) abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes
(2) angeordnet ist, und
(d) wobei das dritte Mikro-Element (1') in analoger Weise mit dem zweiten Mikro-Element
(2) und mit den weiteren Fixkontakten (17',18') zusammenwirkt wie das erste Mikro-Element
(1) mit dem zweiten Mikro-Element (2) und mit den Fixkontakten (17,18) zusammenwirkt.
9. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 6 und 7 oder gemäss Anpruch 6 und
8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontaktbereich (16) im zweiten Bereich (15) des beweglichen Teils (11) des zweiten
Mikro-Elementes (2) angeordnet ist.
10. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System ein drittes Mikro-Element (1') umfasst,
das
- mit dem Substrat (S) verbunden ist und
- eine dritte Fläche (3a') aufweist,
(b) dass das zweite Mikro-Element (2) einen Schaltteil beinhaltet, welcher
- ein mit dem Substrat (S) fest verbundenes erstes festes Ende (10),
- ein mit dem Substrat (S) fest verbundenes zweites festes Ende (10'),
- einen zwischen diesen beiden festen Enden (10,10') angeordneten beweglichen Teil
(11) und
- eine vierte Fläche (4a')
aufweist, und
(c) durch welchen Schaltteil das zweite Mikro-Element (2) zwischen einer Ausschaltposition
(A') und einer Einschaltposition (B') schaltbar ist,
wobei
(d) der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) einen elektrisch leitfähigen
Kontaktbereich (16) umfasst,
(e) die zweite Fläche (4a) zwischen dem ersten festen Ende (10) und dem Kontaktbereich
(16) angeordnet ist, und
(f) die vierte Fläche (4a') zwischen dem zweiten festen Ende (10') und dem Kontaktbereich
(16) angeordnet ist,
(g) die dritte Fläche (3a') und die vierte Fläche (4a') durch das Strukturierungsverfahren
erzeugt sind und einander zugewandt sind, und
(h) dass das dritte Mikro-Element (1') einen Schaltteil beinhaltet, durch den es bistabil
zwischen einer Initialposition (A) und einer Arbeitsposition (B) schaltbar ist, und
(i) dass der Abstand zwischen der dritten Fläche (3a') und der vierten Fläche (4a')
in der Arbeitsposition (B) des dritten Mikro-Elementes (1') kleiner als ein durch
das Strukturierungsverfahren erzeugbarer Minimalabstand zwischen der dritten Fläche
(3a') und der vierten Fläche (4a') ist.
11. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das dritte Mikro-Element (1') eine dritte Oberfläche (3') aufweist, die gleich
der dritten Fläche (3a') ist oder, wenn die dritte Fläche (3a') mit einer dritten
Beschichtung (3b') versehen ist, gleich der Oberfläche dieser Beschichtung (3b') ist,
und
(b) dass das zweite Mikro-Element (2) eine vierte Oberfläche (4') aufweist, die gleich
der vierten Fläche (4a') ist oder, wenn die vierte Fläche (4a') mit einer vierten
Beschichtung (4b') versehen ist, gleich der Oberfläche dieser Beschichtung (4b') ist.
12. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System zwei fest mit dem Substrat (S) verbundene
Fixkontakte (17,18) beinhaltet,
(b) dass das zweite Mikro-Element (2) dadurch von seiner Ausschaltposition (A') in
seine Einschaltposition (B') schaltbar ist, dass in der Arbeitsposition (B) des ersten
Mikro-Elementes (1) und des dritten Mikro-Elementes (1') der bewegliche Teil (11)
des zweiten Mikro-Elementes (2) durch elektrostatische Kräfte zwischen dem ersten
Mikro-Element (1) und dem zweiten Mikro-Element (2) und zwischen dem dritten Mikro-Element
(1') und dem zweiten Mikro-Element (2) elastisch bewegbar ist, und
(c) dass in der Einschaltposition (B') des zweiten Mikro-Elementes (2) die beiden
Fixkontakte (17,18) durch den Kontaktbereich (16) leitend miteinander verbunden sind.
13. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System
- ein viertes Mikro-Element (19) und
- ein fünftes Mikro-Element (20)
umfasst,
(b) welche Mikro-Elemente (19,20)
- mit dem Substrat (S) in einem Bereich verbunden sind, der auf der den Fixkontakten
(17,18) abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) liegt,
- Schaltteile beinhalten, durch die sie bistabil zwischen einer Initialposition (A)
und einer Arbeitsposition (B) schaltbar sind, und
- je eine mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehene Kontaktelektrode
(21,22) aufweisen, und
(c) dass in der Ausschaltposition (A') des zweiten Mikro-Elementes (2) in der Arbeitsposition
(B) des vierten Mikro-Elementes (19) und des fünften Mikro-Elementes (20) die beiden
Kontaktelektroden (21,22) durch den Kontaktbereich (16) elektrisch leitend miteinander
verbunden sind.
14. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Mikro-Element (2) bistabil elastisch zwischen seiner Ausschaltposition
(A') und seiner Einschaltposition (B') schaltbar ist.
15. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass das mikro-elektromechanische System
- ein sechstes Mikro-Element (23) und
- ein siebtes Mikro-Element (24)
umfasst,
(b) welche Mikro-Elemente (23,24)
- mit dem Substrat (S) verbunden sind,
- auf der Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) angeordnet sind, die der zweiten Oberfläche
(4) und vierten Oberfläche (4') abgewandt ist,
- Schaltteile beinhalten, durch die sie bistabil zwischen einer Initialposition (A)
und einer Arbeitsposition (B) schaltbar sind,
(c) dass das sechste Mikro-Element (23) eine fünfte Fläche (25a) aufweist,
(d) dass das zweite Mikro-Element (2) eine sechste Fläche (26a) umfasst, die auf der
der zweiten Oberfläche (4) abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) zwischen
dem ersten festen Ende (10) und dem Kontaktbereich (16) angeordnet ist,
(e) wobei die fünfte Fläche (25a) und die sechste Fläche (26a) einander zugewandt
sind und durch das Strukturierungsverfahren erzeugt sind,
(f) dass das siebte Mikro-Element (24) eine siebte Fläche (25a') aufweist,
(g) dass das zweite Mikro-Element (2) eine achte Fläche (26a') umfasst, die auf der
vierten Oberfläche (4') abgewandten Seite des zweiten Mikro-Elementes (2) zwischen
dem zweiten festen Ende (10') und dem Kontaktbereich (16) angeordnet ist,
(h) wobei die siebte Fläche (25a') und die achte Fläche (26a') einander zugewandt
sind und durch das Strukturierungsverfahren erzeugt sind, und
(i) dass der Abstand zwischen der fünften Fläche (25a) und der sechsten Fläche (26a)
in der Arbeitsposition (B) des sechsten Mikro-Elementes (23) kleiner als ein durch
das Strukturierungsverfahren erzeugbarer Minimalabstand zwischen der fünften Fläche
(25a) und der sechsten Fläche (26a) ist, und
(i) dass der Abstand zwischen der siebten Fläche (25a') und der achten Fläche (26a')
in der Arbeitsposition (B) des siebten Mikro-Elementes (24) kleiner als ein durch
das Strukturierungsverfahren erzeugbarer Minimalabstand zwischen der siebten Fläche
(25a') und der achten Fläche (25a',26a') ist, und
(j) dass das zweite Mikro-Element (2) dadurch von seiner Einschaltposition (B') in
seine Ausschaltposition (A') schaltbar ist, dass in der Arbeitsposition (B) des sechsten
Mikro-Elementes (23) und des siebten Mikro-Elementes (24) der bewegliche Teil (11)
des zweiten Mikro-Elementes (2) durch elektrostatische Kräfte zwischen dem sechsten
Mikro-Element (23) und dem zweiten Mikro-Element (2) und zwischen dem siebten Mikro-Element
(24) und dem zweiten Mikro-Element (2) elastisch bewegbar ist.
16. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 14 oder 15, wobei
(a) das Substrat (S) als flächig ausgedehnter Festkörper mit einer Hauptfläche ausgebildet
ist, und
(b) die Mikro-Elemente (1,1',2,19,20,23,24) als gerade prismatische Körper ausgebildet
sind, deren Grundflächen parallel zu der Hauptfläche ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,
(c) dass der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2)
- als gerader prismatische Körper ausgebildet ist und
- lateral beweglich ist, und
(d) dass die Grundfläche des den beweglichen Teil (11) bildenden geraden prismatischen
Körpers
entweder
- in der Ausschaltposition (A') die Form eines symmetrischen Schwingungsbauches und
- in der Einschaltposition (B') die Form eines asymmetrischen Schwingungsbauches aufweist,
oder
- zwei parallele kosinusförmige Linien beschreibt, welche in der Mitte (8) zwischen
ihren zwei Enden (6,7) miteinander verbunden sind.
17. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 1 bis 16, wobei
(a) das Substrat (S) als flächig ausgedehnter Festkörper mit einer Hauptfläche ausgebildet
ist, und
(b) die Mikro-Elemente (1,1',2,19,20,23,24) als gerade prismatische Körper ausgebildet
sind, deren Grundflächen parallel zu der Hauptfläche ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,
(c) dass mindestens ein bistabil zwischen einer Initialposition (A) und einer Arbeitsposition
(B) schaltbares Mikro-Element (1,1',2,19,20,23,24) vorhanden ist, dessen Schaltteil
- ein mit dem Substrat (S) fest verbundenes erstes festes Ende,
- ein mit dem Substrat (S) fest verbundenes zweites festes Ende und
- einen zwischen diesen beiden festen Enden angeordneten beweglichen Teil
beinhaltet,
(d) welcher bewegliche Teil
- als gerader prismatische Körper ausgebildet ist und
- lateral beweglich ist, und
(e) dass die Grundfläche des den beweglichen Teil bildenden geraden prismatischen
Körpers
entweder
- in der Ausschaltposition (A') die Form eines symmetrischen Schwingungsbauches und
- in der Einschaltposition (B') die Form eines asymmetrischen Schwingungsbauches aufweist
oder
- zwei parallele kosinusförmige Linien beschreibt, welche in der Mitte zwischen ihren
zwei Enden miteinander verbunden sind.
18. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) durch Schalten des ersten
Mikro-Elementes (1) von der Initialposition A in der Arbeitsposition A elastisch verformbar
ist.
19. Mikro-elektromechanisches System gemäss Anpruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) dass das mikro-elektromechanische System zwei fest mit dem Substrat verbundene
Fixkontakte (17,18) aufweist, und
(b) dass der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) einen elektrisch
leitfähigen Kontaktbereich (16) aufweist,
- welcher Kontaktbereich (16) im Bereich eines dem ersten festen Ende (10) des zweiten
Mikro-Elementes (2) gegenüberliegenden Endes des zweiten Mikro-Elementes (2) angeordnet
ist, und
- durch welchen Kontaktbereich (16) in der Ausschaltposition (A') des zweiten Mikro-Elementes
(2) die beiden Fixkontakte (17,18) leitend miteinander verbunden sind.
20. Mikro-elektromechanisches System gemäss einem der Anprüche 1 bis 9 oder 18 oder 19,
wobei
(a) das Substrat (S) als flächig ausgedehnter Festkörper mit einer Hauptfläche ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet,
(b) dass der Schaltteil (5) des ersten Mikro-Elementes (1) horizontal beweglich ist,
und
(c) dass der bewegliche Teil (11) des zweiten Mikro-Elementes (2) horizontal beweglich
ist.
21. Verfahren zur Herstellung eines mikro-elektromechanischen Systems, in welchem Verfahren
(a) aus einem Substrat (S) ein erstes mit dem Substrat verbundenes Mikro-Element (1)
erzeugt wird, und
(b) aus einem Substrat ein zweites mit dem Substrat verbundenes Mikro-Element (2)
erzeugt wird, und
(c) unter Einsatz eines Strukturierungsverfahrens eine erste Fläche (3a) des ersten
Mikro-Elementes (1) und eine zweite Fläche (4a) des zweiten Mikro-Elementes (2) geformt
werden, welche Flächen (3a,4a) einander zugewandt und voneinander beabstandet sind,
dadurch gekennzeichnet,
(d) dass das erste Mikro-Element (1) derart geformt wird, dass
- es sich in einer Initialposition (A) befindet,
- es bistabil von der Initialposition (A) in eine Arbeitsposition (B) schaltbar ist
und
- der Abstand der ersten Fläche (3a) von der zweite Fläche (4a) in der Arbeitsposition
(B) kleiner ist als ein durch das Strukturierungsverfahren erzeugbarer Minimalabstand
zwischen der ersten Fläche (3a) und der zweite Fläche (4a), und
(e) dass nach Formung der ersten Fläche (3a) und der zweiten Fläche (4a) durch das
Strukturierungsverfahren das erste Mikro-Element (1) in die Arbeitsposition (B) geschaltet
wird.
22. Herstellungsverfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Umschalten des ersten Mikro-Elementes (1) in die Arbeitsposition (B) die
erste Fläche (3a) des ersten Mikro-Elementes (1) mit einer ersten elektrisch leitenden
oder elektrisch nichtleitenden Beschichtung (3b) versehen wird,
und/oder
die zweite Fläche (4a) des zweiten Mikro-Elementes (2) mit einer zweiten elektrisch
leitenden oder elektrisch nichtleitenden Beschichtung (4b) versehen wird.
23. Herstellungsverfahren gemäss einem der Ansprüche 21 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass eines der mikro-elektromechanischen Systeme gemäss einem der Ansprüche 1 bis 20 hergestellt
wird.