[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschluss- und/oder Verbindungsklemme gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Klemmen können beispielsweise als Leuchtenklemme oder als Dosenklemme Verwendung
finden.
[0003] Eine solche Federbügelklemme ist beispielsweise aus DE 35 14 097 C2 bekannt. Dabei
liegt ein Schenkel der gebogenen Klemmfeder auf der Stromschiene auf, der andere Schenkel
weist eine Durchtrittsöffnung auf, durch die die Stromschiene tritt und deren untere
Begrenzungskante eine Klemmkante bildet. Oberhalb und unterhalb der Stromschiene ist
je eine Klemmstelle für einen elektrischen Leiter vorhanden und beide Klemmstellen
gemeinsam werden durch eine einzige Klemmfeder gebildet.
[0004] Aus der DE 37 27 091 C1 ist weiterhin eine Anschlussklemme mit einer Stromschiene
und einer gebogenen Klemmfeder bekannt, deren einer Schenkel wiederum auf der Stromschiene
aufliegt und deren anderer Schenkel eine Durchtrittsöffnung aufweist, durch die die
Stromschiene tritt und deren untere Begrenzungskante eine Klemmkante bildet, die den
eingeführten Leiter unter die Stromschienenunterseite klemmt. Durch eine Verriegelungsvorrichtung
zwischen Stromschiene und Klemmfeder ist bei dieser Anschlussklemme die Klemmfeder
in geöffneter Position arretierbar.
[0005] In der DE 32 37 947 C2 ist eine Einrichtung zur schraubenlosen Verbindung zweier
Teile dargestellt. Dabei wird ein in Vorspannung arretiertes Federelement bei Einführung
eines elektrischen Leiters aus der Arretierung gelöst und daraufhin von dem Federelement
eingeklemmt. Zum Lösen kann mit einem Werkzeug das Federelement wieder in Vorspannung
gebracht und dort neu arretiert werden.
[0006] In der FR 2 333 363 A1 ist eine Verbindungsklammer offenbart, die ein gebogenes Federelement
mit einer Durchtrittsöffnung aufweist. Zur Verbindungsherstellung wird dabei ein elektrischer
Leiter durch diese Öffnung hindurchgeführt und von einem Schenkel des Federelements
geklemmt.
[0007] Aus der US 4,701,000 ist ein zweiteiliges Verbindungselement bekannt, das aus einer
Grundplatte und einem Greifteil besteht. Ein elektrischer Leiter wird bei Verbindung
von einem Federelement des Greifteils in einer nutförmigen Mulde der Grundplatte gehalten.
[0008] In dem deutschen Gebrauchsmuster GM 76 39 409 ist eine Federklemme für elektrische
Leiter beschrieben, die einen Leiter zwischen einem elektrisch leitenden Steg und
einem Federblatt geklemmt hält. Zur Lösung der Verbindung dient ein Schieber, der
parallel zum Leiter in die Klemme eingeführt werden kann.
[0009] In der DE 33 46 027 C2 ist eine elektrische Anschlussklemme offenbart, die ein Federkraftklemmelement
mit einem Innen- und einem Außenschenkel aufweist. Zwischen diesen beiden Schenkeln
wird ein in die Klemme eingeführter elektrischer Leiter gehalten. Bei der Einführung
des Leiters wird dieser durch eine Durchtrittsöffnung, die sich in dem Federkraftklemmelement
befindet, hindurchgeführt. Mittels einer Betätigungswippe kann der Innenschenkel zurückgedrückt
werden, so dass der Leiter wieder leicht aus der Klemme herausgezogen werden kann.
[0010] Aus der DE 36 21 369 A1 ist eine Anschluss- bzw. Verbindungsklemme für elektrische
Geräte bekannt, bei der ein Schutzleiterkontakt mit einem zusätzlichen Kontaktteil
eine Wandung des Isolierkörpers der Klemme durchgreift und einen außenliegenden Stecker
zum direkten Kontakt mit einem Klemmträger bildet. Mit Hilfe einer gehäuseseitigen
Drucktaste läst sich die Klemme öffnen, um einen dort von einem Federschenkel gehaltenen
Leiter wieder zu entfernen.
[0011] Ein abisolierter Leiter kann mittels einer solchen Federbügelklemme geklemmt werden,
indem der Federbügel von Hand oder mittels eines Werkzeugs innen gedrückt wird und
somit ein Schlitz bzw. Fenster geöffnet wird, in das der Leiter eingeschoben wird.
Nach dem Loslassen des Federbügels wird der eingesteckte Leiter durch die Eigenspannung
des Federbügels geklemmt.
[0012] Derartige Klemmen haben folgende Vorteile:
- sie können durch nochmaliges Niederdrücken des Bügels wieder geöffnet werden, so dass
der eingeschobene Leiter ohne Beschädigung des Leiters und der Klemme herausgezogen
werden kann,
- die Klemme eignet sich zur Kontaktierung von starren, mehrdrahtigen, feindrahtigen
und flexiblen Leitern, und
- Kontaktierung erfolgt schraubenlos.
[0013] Gemeinsam ist allen diesen Klemmen, dass die Feder vor Einführung eines elektrischen
Leiters von Hand vorgespannt werden muss. Dies erfolgt üblicherweise manuell oder
mit Hilfe eines Werkzeugs. Zum Lösen der Verbindung ist ein weiteres Drücken des Federelementes
notwendig. Insbesondere die Tatsache, dass die Klemme vor dem Einschieben des Leiters
manuell betätigt werden muss, stellt beispielsweise an schwer zugänglichen Montageorten
einen Nachteil dar.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anschlussund/oder Verbindungsklemme
vorzustellen, die sich durch erhöhten Bedienkomfort auszeichnet. Insbesondere soll
sie darüber hinaus die Möglichkeit bieten, dass feste Leiter ohne vorherige manuelle
Betätigung der Klemme eingeführt werden können.
[0015] Diese Aufgabe wird mit einer im Patentanspruch 1 angegebenen Federbügelklemme gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0016] Erfindungsgemäß wird also eine beim Einschieben eines Leiters selbstöffnende Klemmstelle
vorgeschlagen, die zum Lösen der Kontaktierung manuell entlastet werden kann.
[0017] Gemäß der Erfindung weist die Federbügelklemme wenigstens auf: ein Gehäuse, ein elektrisch
leitfähiges Auflageelement und ein Federelement. Das Gehäuse besteht aus einem elektrisch
isolierenden Material, wie z. B. Kunststoff. Es weist wenigstens eine Öffnung auf,
die zur Einführung wenigstens eines elektrischen Leiters vorgesehen ist. Falls die
Klemme für die Aufnahme mehrerer elektrischer Leiter konzipiert ist, besteht die Möglichkeit
die Leitereinführungsöffnung so zu dimensionieren, dass zwei oder mehr Leiter durch
diese Öffnung eingeführt werden können. Natürlich besteht auch die Möglichkeit die
Federbügelklemme mit mehreren Leiterführungsöffnungen für jeweils wenigstens einen
Leiter zu versehen.
[0018] Im folgenden wird der leichteren Verständlichkeit halber der Fall beschrieben, dass
die Federbügelklemme für die Aufnahme eines elektrischen Leiters vorgesehen ist. Eine
Übertragung des Prinzips auf eine Federbügelklemme, die für die Aufnahme von zwei
oder mehr Leitern vorgesehen ist, ist für den Fachmann offensichtlich.
[0019] Im Inneren bildet das Gehäuse einen Hohlraum, der als Anschlusskammer für den Leiter
vorgesehen ist und entsprechend dimensioniert ist. In dem Hohlraum befinden sich das
(metallische) Auflageelement und das Federelement, die bezüglich des Gehäuses so positioniert
sind, dass beim Einführen des Leiters der Leiter zwischen das Auflageelement und einen
Klemmschenkel des Federelements geführt wird.
[0020] Dabei sind der Klemmschenkel des Federelements und das Auflageelement bezüglich des
Gehäuses so positioniert, dass sie beim Einschieben des Leiters von diesem flügelartig
aus ihren Ausgangspositionen entgegen der Federkraft weggedrückt werden, bis das Leiterende
zwischen Federelement und Auflageelement hindurchtritt. Die dabei entstehende, auf
den Leiter wirkende Reibkraft wird somit auf das Federelement und das Auflageelement
aufgeteilt. Alternativ ist entweder der Klemmschenkel des Federelements oder das Auflageelement
fest mit dem Gehäuse verbunden und das jeweils andere Element wird beim Einschieben
des Leiters vom Leiter weggebogen, bis wiederum das Leiterende zwischen Federelement
und Auflageelement hindurchtritt.
[0021] Für den Leiter entsteht eine klemmende Wirkung, die ihn in der Anschlusskammer fixiert.
Durch den Kontakt des Leiters mit dem elektrisch leitfähigen Auflageelement ist gleichzeitig
eine elektrische Verbindung geschaltet.
[0022] Vorzugsweise ist das Federelement gegenüber dem Gehäuse derart positioniert, dass
es gegenüber dem geklemmten Leiter durch ein Einschieben eine Sperrhakenwirkung aufweist,
die einem Herausführen des Leiters aus der Klemme entgegenwirkt und somit eine definierte
Abzugskraft des Leiters definiert.
[0023] Zum Lösen der elektrischen Verbindung wird erfindungsgemäß das Auflageelement gegenüber
dem Gehäuse derart bewegt und/oder verformt, dass die beschriebene Klemmstelle entlastet
wird und der Leiter ohne Beschädigung des Leiters und der Klemme aus letzterer herausgeführt
werden kann.
[0024] Gemäß einer vorzugsweisen Ausführung der Erfindung weist ein rückwärtiger Bogen des
Federelements eine Fensteröffnung auf, durch welche der Leiter nach Passieren der
Leiterführungsöffnung hindurchtritt, bevor er den oben beschriebenen Klemmmechanismus
auslöst. Dazu ist es notwendig, dass das Federelement zwischen seinem Klemmschenkel
und dem Fenster gebogen ist. Vorzugsweise ist es an dieser Stelle bezüglich des Gehäuses
mit einem Positionierungselement lagefixiert. In diesem Fall ist die Dimensionierung
der Fensteröffnung so gewählt, dass der vorgesehene maximale Leiterquerschnitt problemlos
durch die Fensteröffnung hineinpasst. Es besteht also in diesem Fall ein unmittelbarer
Zusammenhang zwischen der Dimensionierung der Feder und dem maximal vorgesehenen Leiterquerschnitt.
Die Fensteröffnung der Feder ist in diesem Fall gegenüber der Leiterführungsöffnung
des Gehäuses so zu positionieren, dass ein Einführen des Leiters dadurch nicht behindert
wird.
[0025] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist das Auflageelement
im Wesentlichen steif und bezüglich des Gehäuses derart beweglich gelagert, dass es
zwischen Klemmposition und Verbindungs-Löseposition hin und her bewegt werden kann.
Das Auflageelement steht in diesem Fall in Verbindung mit einem federelastischen Element,
das das Auflageelement aus der Verbindungs-Löseposition in seine Ausgangsposition
vorspannt. Zum Lösen der Verbindung wird in diesem Fall das Auflageelement entgegen
der Kraft des federelastischen Elementes bewegt, um auf diese Weise wie beschrieben
die Klemmstelle zu entlasten beziehungsweise freizugeben. Während das Auflageelement
in der Verbindungs-Löseposition gehalten wird, kann der Leiter ohne Beschädigung aus
der Federbügelklemme herausgezogen werden.
[0026] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung wird das oben genannte
federelastische Element durch einen Schenkel des Federelementes gebildet. Dies bietet
materialtechnische Vorteile, da mit nur einem Federelement beide beschriebenen Aufgaben,
die Klemmung des Leiters und die Ausgangspositionierung des Auflageelementes, bewerkstelligt
werden können. Somit sind nur zwei metallische Stanzteile, nämlich das Federelement
und das Auflageelement nötig.
[0027] Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die beschriebene Bewegung des Auflageelementes auf indirekte Weise über einen beweglichen
Teil des Gehäuses manuell erfolgen kann. Es handelt sich in diesem Fall also um eine
Art 'Gehäusedrücker'. Im beschriebenen Fall ist dies beispielsweise dadurch realisierbar,
dass der zu bewegende Gehäuseteil das Auflageelement hebelartig bewegt. In diesem
Fall ist das Auflageelementes so zu dimensionieren, dass dabei die gewünschte konzipierte
maximale Leiterlänge eines in vorgesehener Weise eingeklemmten Leiters berücksichtigt
ist.
[0028] Um die Bewegung des Auflageelementes in geeigneter Weise zu begrenzen, sind vorzugsweise
zwei Anschläge vorzusehen, die die Position des Auflageelements einerseits in der
Ausgangsposition und andererseits in der Verbindungs-Löseposition definieren. Im Falle
eines Gehäusedrückers bietet es sich an, auch die Bewegung des beweglichen Gehäuseteiles
in seiner Ausgangsposition durch einen Anschlag zu begrenzen.
[0029] Im Fall des Gehäusedrückers bietet es sich weiterhin an, für das Gehäuse ein formelastisches
Material zu wählen und das Gehäuse derart zu formen, dass sich das Gehäuse und der
bewegliche Gehäuseteil aus einem Stück fertigen lassen. Dies ist sowohl aus material-
als auch aus herstellungstechnischer Sicht vorteilhaft.
[0030] Falls die Federbügelklemme für Leiter verwendet werden soll, die nicht so stabil
sind, dass sie beim Einführen das Federelement und das Auflageelement wegbiegen, besteht
die Möglichkeit, durch eine entsprechende Bewegung des Auflageelementes die Klemmstelle
vorab zu entlasten und in dieser Verbindungs-Löseposition den Leiter einzuführen.
Auf diese Weise können selbst feindrahtigste Leiter mit der Federbügelklemme verbunden
werden.
[0031] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist eine weitere Klemmstelle
vorgesehen, durch die ein weiterer Leiter mit dem Auflageelement kontaktierbar ist.
Dabei ist vorgesehen, dass dieser weitere Leiter in entgegengesetzter Richtung zum
ersten Leiter in die Federbügelklemme einschiebbar ist. Als weitere Klemmstelle ist
eine weitere Stelle am Auflageelement vorgesehen, die der erstgenannten Klemmstelle
gegenüber liegt, sich also auf der anderen Seite des Auflageelementes befindet. Auch
diese weitere Klemmstelle wird von einem Auflageelement und einem federelastischem
Element gebildet.
[0032] Für diese weitere Klemmstelle ist im Prinzip analog zur erstgenannten Klemmstelle
vorgesehen, dass der weitere Leiter beim Einschieben das federelastische Element entgegen
seiner Federkraft wegbiegt und nach vollständigem Einschub eine Klemmung zwischen
dem Auflageelement und dem federelastischen Element erfährt.
[0033] Vorzugsweise kann das federelastische Element als Schenkel des Federelementes ausgebildet
sein. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Federelement im Bereich
der Drehachse des Auflageelementes gebogen ist und im weiteren Verlauf in Richtung
der weiteren Klemmstelle eine weitere Biegung - in Richtung auf die Klemmstelle -
aufweist.
[0034] Kennzeichnend ist in diesem Fall für die weitere Klemmstelle, dass als Verbindung
zwischen der Federbügelklemme und dem weiteren Leiter eine permanente Verbindung im
Sinne einer Kopplung vorgesehen ist, weil für das Auflageelement keine Bewegung konzipiert
ist, durch die die weitere Klemmstelle entlastet werden würde. Dadurch ist ein Herausziehen
des weiteren Leiters nicht ohne Gefahr einer Beschädigung durchführbar.
[0035] Weitere Vorteile und Eigenschaften sollen nunmehr anhand einer detaillierten Beschreibung
von Ausführungsbeispielen und bezugnehmend auf die Figuren der beigefügten Zeichnungen
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Federbügelklemme in Ausgangsposition im Querschnitt;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Federbügelklemme mit eingeschobenem und geklemmten Leiter;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Federbügelklemme zur Aufnahme zweier Leiter, und
Fig. 4 nebeneinander angeordnete Klemmen.
[0036] In den Figuren 1 und 2 ist im Querschnitt schematisch ein Gehäuse 1 einer erfindungsgemäßen
Federbügelklemme zu erkennen, das aus einem isolierenden Material wie beispielsweise
Kunststoff besteht. Fig. 1 zeigt die Federbügelklemme in der Ausgangsposition, also
in der Position, in der die Klemme zur Aufnahme eines Leiters 30 bereit ist. Fig.
2 zeigt die Klemme mit dem eingeschobenen und geklemmten Leiter 30.
[0037] Gezeigt ist in den Figuren 1 und 2 der Fall einer Federbügelklemme für die Aufnahme
eines elektrischen Leiters. Selbstverständlich lässt sich eine entsprechende erfindungsgemäße
Klemme auch für mehrere Leiter realisieren, beispielsweise in der Form, dass Leiterführungsöffnungen
für mehrere Leiter nebeneinander - also bei den Figuren 1 und 2 vertikal zur Zeichenebene
- aneinandergereiht sind.
[0038] Im Folgenden werden die Merkmale der dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Federbügelklemme der Einfachheit halber nur anhand einer Federbügelklemme erläutert,
die für die Aufnahme eines Leiters 30 konzipiert ist. Das dargestellte Prinzip ist
jedoch in gleicher Weise ebenso für eine Federbügelklemme anwendbar, die für die Aufnahme
von zwei oder mehr Leitern konzipiert ist.
[0039] Zur Aufnahme des elektrischen Leiters 30 befindet sich im Gehäuse 1 eine Leiterführungsöffnung
9, durch welche der Leiter 30 in das Gehäuse 1 eingeführt werden kann, und eine Anschlusskammer
8 im Inneren des Gehäuses 1, die zur Aufnahme des Leiters 30 dient.
[0040] In der Anschlusskammer 8 befindet sich ein Federelement 3 aus gestanztem metallischem
Flachmaterial, das insbesondere folgende drei Teile aufweist, die im Folgenden genauer
erläutert werden: Einen Schenkel 4 für die Klemmung des Leiters 30, einen zweiten
Schenkel 11 zum Halt des Auflageelementes 2 in der Ausgangsposition und zwischen den
beiden Schenkeln 4 und 11 eine Fensteröffnung 6, durch die der Leiter 30 beim Einschub
nach Passieren der Leiterführungsöffnung 9 des Gehäuses 1 hindurchbewegt wird.
[0041] Der Klemmschenkel 4 des Federelementes 3 ist bezüglich des Gehäuses 1 mittels eines
Positionierungselementes 7 derart fixiert, dass er sich beim Einschub des Leiters
30 entgegen seiner Federkraft verbiegt und zur Klemmung des Leiters 30 an der Klemmstelle
5 führt. Im Grundzustand bildet der Klemmschenkel 4 mit dem Auflageelement 2 eine
trichterförmige Führung, die sich beim Einschieben sukzessive selbsttätig öffnet.
[0042] Vorteilhafterweise ist das Positionierungselement 7 als Teil des Gehäuses 1 ausgebildet.
Im gezeigten Beispiel ist der Klemmschenkel 4 so installiert, dass er gegen den eingeschobenen
und geklemmten Leiter 30 eine Sperrhakenwirkung ausübt, die einem Herausführen des
Leiters 30 aus der Federbügelklemme effektiv entgegenwirkt.
[0043] In Höhe des Positionierungselementes 7 ist das Federelement 3 gebogen und weist auf
der dem Klemmschenkel 4 abgewandten Seite der Biegung die Fensteröffnung 6 auf. Das
Federelement 3 ist gegenüber dem Gehäuse 1 derart positioniert, dass seine Fensteröffnung
6 in Flucht mit der Leiterführungsöffnung 9 liegt und somit ein Leiter 30 einfach
von außerhalb der Federbügelklemme durch die Leiterführungsöffnung 9 und die Fensteröffnung
6 in die Anschlusskammer 8 eingeführt werden kann. Beispielsweise kann für die Fensteröffnung
6 und die Leiterführungsöffnung 9 im wesentlichen derselbe Querschnitt vorgesehen
sein. Auf jeden Falls muss bei der Dimensionierung der Fensteröffnung 6 und der Leiterführungsöffnung
9 die maximal konzipierte Leiterquerschnittsfläche berücksichtigt werden.
[0044] Jenseits der Fensteröffnung 6 ist das Federelement 3 ein weiteres Mal gegenüber dem
Gehäuse 1 fixiert. Dies ist insbesondere durch eine in das Gehäuse eingeformte Anlagestelle
10 realisiert. Jenseits der Anlagestelle 10 befindet sich der Auflageschenkel 11 in
einem Raum, der dem Auflageschenkel 11 zusammen mit dem Federschenkel 12 des Auflageelementes
2 als Bewegungsraum 15 dient. Der Auflageschenkel 11 wird bei Bewegung des Auflageelementes
2 zur Lösung der Verbindung zwischen der Federbügelklemme und dem Leiter 30 vom Federschenkel
12 des Auflageelement 2 in Zeichenrichtung nach links bewegt. Diese Bewegung erfolgt
gegen die federelastische Kraft des Auflageschenkels 11 und führt zu einem Rückstellmoment,
das das Auflageelement 2 aus seiner Verbindungs-Löseposition in seine Ausgangsposition
zu bewegen sucht.
[0045] Indessen kann zur Vorspannung des Auflageelementes 2 in seine Ausgangsstellung auch
ein separates Bauteil vorgesehen sein.
[0046] Das Auflageelement 2 besteht aus elektrisch leitendem Material und dient als Stromführung.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist es aus einem im wesentlichen steifen Material
gefertigt und winkelförmig ausgebildet. Dabei dient der eine Schenkel als Auflageschenkel
32 für den Leiter 30. Hier befindet sich die Klemmstelle 5 für den Leiter 30 und an
dieser Stelle wird der entscheidende elektrische Kontakt zwischen dem Leiter 30 und
dem Auflageelement hergestellt.
[0047] Der zweite Schenkel des Auflageelementes 2 dient als Federschenkel 12 und steht in
Verbindung mit dem oben genannten Auflageschenkel 11 des Federelementes 3.
[0048] Für die Bewegung des Auflageelementes 2 sind zwei Bewegungsräume 14 und 15 vorgesehen.
Diese sind so bemessen, dass das Auflageelement 2 zwischen der Ausgangsposition und
der Position zum Lösen der Verbindung hin- und herbewegt werden kann. Diese Bewegung
erfolgt um eine Drehachse 13 und wird im dargestellten Beispiel durch ein Schwenklager
17 geführt, das vorteilhaft als Teil des Gehäuses 1 geformt ist. Alternativ kann die
Drehachse natürlich auch materiell ausgeführt sein.
[0049] Zur Begrenzung der Bewegung des Auflageschenkels 32 des Auflageelementes 2 dient
insbesondere ein unterer Anschlag 16, der als untere Begrenzung in der Verbindungs-Löseposition
dient und vorteilhaft ebenfalls als Gehäuseteil geformt ist. Als obere Bewegungsbegrenzung
dient im gezeigten Beispiel ein oberer Anschlag 20, der wiederum als Teil des Gehäuses
1 ausgebildet ist.
[0050] Im Fall des gezeigten winkelförmigen Auflageelementes 2 bietet sich an, eine Stromableitung
im wesentlichen entlang der Bewegungsachse 13 des Auflageelementes 2 - in den Figuren
1 und 2 vertikal zur Zeichenebene - durch die Gehäusewand hindurch in den Raum außerhalb
der Federbügelklemme zu realisieren.
[0051] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein beweglicher Teil des Gehäuses 1 als Drücker
33 ausgebildet, der bei Betätigung in Pfeilrichtung 23 indirekt durch den oberen Anschlag
20 das Auflageelement 2 von der Ausgangsposition in die Verbindungs-Löseposition bewegt.
Beispielsweise kann hierfür das Gehäuse 1 aus einem formelastischen Material gefertigt
sein und für die Bewegung des Drückers gegenüber dem restlichen Gehäuse 1 eine speziell
hierfür geformte 'Sollbewegungsstelle' 34 aufweisen.
[0052] Die Bewegung des Drückers 33 ist in Richtung der Verbindungs-Löseposition durch den
unteren Anschlag 16 über den Auflageschenkel 32 des Auflageelementes 2 begrenzt. Um
die Bewegung des Drückers 33 auch in die andere Richtung zu begrenzen zeigt das dargestellte
Beispiel eine Verriegelungsvorrichtung, bestehend aus einer Verriegelungsschulter
21 und einer Verriegelungsnase 22, die beide wie dargestellt beispielsweise als Teil
des Gehäuses 1 ausgebildet sind.
[0053] Insbesondere wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Federbügelklemme mit getrennten Polen als Leuchtenklemme Verwendung
finden kann.
[0054] Wird im Fall einer Ausführungsform, die für die Aufnahme von zwei oder mehr Leitern
vorgesehen ist, eine elektrische Querverbindung über die Auflageelemente zwischen
den Leitern hergestellt, kann sie als Dosenklemme Verwendung finden.
[0055] Figur 3 zeigt ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Federbügelklemme. Der Übersichtlichkeit halber ist in dieser Figur das Gehäuse der
Federklemme nicht dargestellt. Das Beispiel zeigt eine Version der Federbügelklemme,
die für die Aufnahme von zwei Leitern 30 und 31 vorgesehen ist. Dabei ist das im oben
ausgeführten Beispiel beschriebene Vorrichtungsprinzip zur Klemmung eines Leiters
30 beibehalten, ergänzend weist diese Ausführungsform jedoch eine weitere Klemmstelle
19 für einen weiteren Leiter 31 auf.
[0056] Dabei ist vorgesehen, dass der weitere Leiter 31 in entgegengesetzter Richtung 25
zur Einschubrichtung 24 des ersten Leiters 30 in die Federbügelklemme eingeführt wird.
Der weitere Leiter 31 biegt dabei ein federelastisches Element 18 entgegen seiner
Federkraft zur Seite und wird an einer weiteren Klemmstelle 19 zwischen dem Auflageelement
2 und dem federelastischen Element 18 geklemmt. Im gezeigten Beispiel ist vorteilhaft
das federelastische Element 18 als ein Schenkel des Federelementes 3 ausgebildet.
Die weitere Klemmstelle 19 liegt bezüglich des Auflageelementes 2 gegenüber der ersten
Klemmstelle 5 auf der anderen Seite des Auflageelementes 2.
[0057] Vorteilhaft ist die in Fig. 3 prinzipiell dargestellte Position des zweiten Klemmschenkels
18, durch die wiederum auf den eingeklemmten weiteren Leiter 31 eine Sperrhakenwirkung
erzielt wird, die einem Herausführen des weiteren Leiters 31 entgegenwirkt.
[0058] Das Auflageelement 2 ist bezüglich des Gehäuses 1 um eine Drehachse 35 gelagert.
Zum Lösen der Klemmung des ersten Leiters 30 wird das Auflageelement 2 wiederum von
dem ersten Klemmschenkel 4 wegbewegt und somit die erste Klemmstelle 5 entlastet.
Ein rückstellendes Moment, das auf den Auflageschenkel 2 wirkt und ihn in seine Ausgangsposition
zurückzubewegen sucht, wird dabei in diesem Fall vorteilhaft vom zweiten Klemmschenkel
18 verursacht.
[0059] Zu erwähnen ist, dass in dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel für den weiteren Leiter
31 eine permanente Verbindung im Sinne einer Kopplung konzipiert ist, da er bei sinngemäßem
Gebrauch nicht ohne Gefahr seiner Beschädigung nach Einklemmung wieder aus der Federbügelklemme
herausgeführt werden kann.
[0060] Fig. 4 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Federbügelklemme mit zwei nebeneinander angeordneten Leiterführungsöffnungen 6, die
für die Aufnahme jeweils eines elektrischen Leiters vorgesehen sind und zwei korrespondierenden
Gehäusedrückern 33. Das Gehäuse 1 und die Drücker 33 sind dabei ergonomisch günstig
- im Längsschnitt in einer Art Schwanzflossenform - ausgebildet.
[0061] Wenn die dargestellte Federbügelklemme mit einer beispielsweise rückwärtigen Stromabführung
versehen ist (nicht gezeichnet), kann sie als Leuchtenklemme eingesetzt werden. Besonders
vorteilhaft ist in diesem Fall die leichte Bedienfreundlichkeit der Leuchtenklemme,
die sich beispielsweise bei Überkopf-Arbeiten oder bei Arbeiten in schwer zugänglichen
Montageräumen zeigt.
[0062] Wenn eine elektrisch leitfähige Querverbindung zwischen den beiden Anschlussstellen
im Gehäuse ausgeführt ist, kann die Federbügelklemme als Dosenklemme eingesetzt werden.
Auch in diesem Fall ist die leichte Bedienbarkeit beispielsweise in engen Montagebereichen
besonders vorteilhaft.
[0063] In allen dargestellten Fällen ist der Vorteil hervorzuheben, dass ein Vorspannen
der Federbügelklemme vor Einführen des bzw. der stabilen Leitern nicht nötig ist.
Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine Erleichterung bei Montagearbeiten, beispielsweise
im Deckenbereich, von Vorteil.
[0064] Dennoch können, wie dargestellt, auch feindrahtige Leiter verwendet werden, indem
die Federbügelklemme vor Einführung des Leiters in die Verbindunqs-Löseposition gedrückt
wird.
[0065] Typische Leiterquerschnitte, die sich für eine dargestellte Ausführungsform eignen
liegen im Bereich von 0,5 bis 2,5 mm
2 und sind für einen Nennstrom von beispielsweise 20 A ausgelegt. Das dargestellte
Prinzip ist jedoch nicht auf die Verwendung von Leitern mit einer solchen Charakteristik
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 1
- Gehäuse, elektrisch isolierend
- 2
- Auflageelement
- 3
- Federelement
- 4
- Klemmschenkel
- 5
- Klemmstelle
- 6
- Fensteröffnung
- 7
- Positionierungselement
- 8
- Anschlusskammer
- 9
- Leiterführungsöffnung
- 10
- Anlagestelle
- 11
- Auflageschenkel
- 12
- Federschenkel
- 13
- Drehachse
- 14
- Bewegungsraum I
- 15
- Bewegungsraum II
- 16
- unterer Anschlag
- 17
- Schwenklager
- 18
- zweiter Klemmschenkel
- 19
- zweite Klemmstelle
- 20
- oberer Anschlag
- 21
- Verriegelungsschulter
- 22
- Verriegelungsnase
- 23
- Druckrichtung zur Klemmlösung
- 24
- Einschubrichtung für ersten Leiter
- 25
- Einschubrichtung für zweiten Leiter
- 30
- Leiter
- 31
- zweiter Leiter
- 32
- Auflageschenkel
- 33
- Drücker
- 34
- Sollbewegungsstelle
- 35
- Drehachse
1. Anschluss- und/oder Verbindungsklemme zur Kontaktierung wenigstens eines elektrischen
Leiters,
- mit wenigstens einem elektrisch leitfähigen Auflageelement (2),
- mit wenigstens einem Federelement (3), wobei der Leiter (30) im eingeschobenen Zustand
zwischen dem Auflageelement (2) und dem Federelement (3) geklemmt und durch das Auflageelement
(2) elektrisch kontaktiert ist, und
- einem elektrisch isolierenden Gehäuse (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflageelement (2) im Gehäuse (1) schwenkbeweglich gelagert und/oder verformbar
positioniert ist und gegenüber dem Klemmschenkel (4) des Federelementes (3) federnd
vorgespannt ist, und dass durch manuelle Betätigung des Auflageelements (2) dieses
zur Entlastung und/oder Öffnung der Klemmstelle (5) auslenkbar ist.
2. Klemme nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (3) bezüglich des Gehäuses (1) fixiert ist und das Auflageelement
(2) beim Einschieben des Leiters (30) weggebogen wird.
3. Klemme nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl das Federelement (3), als auch das Auflageelement (2) beim Einschieben des
Leiters (30) bezüglich des Gehäuses (1) bewegt werden.
4. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Federelement (3) eine Fensteröffnung (6) aufweist, durch die der Leiter (30)
in Richtung der Klemmstelle (5) hindurchgeführt werden kann.
5. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflageelement (2) in sich steif und bezüglich des Gehäuses (1) beweglich gelagert
ist.
6. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Bewegung des Auflageelementes (2) zur Entlastung der Klemmstelle (5) das
Auflageelement (2) gegen ein federelastisches Element (11) drückt, das das Auflageelement
(2) in Richtung einer Ausgangsstellung vorspannt.
7. Klemme nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das federelastische Element ein Schenkel (11) des Federelementes (3) ist.
8. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auflageelement (2) manuell mittels eines beweglichen Gehäuseteils verformbar
und/oder bewegbar ist.
9. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere Klemmstelle (19) vorgesehen ist, durch die ein weiterer Leiter (31)
mit dem Auflageelement (2) kontaktierbar ist.
10. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Leiter (30) und (31) in entgegengesetzte Richtung in das Gehäuse (1) der
Klemme einschiebbar sind.
11. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Klemmstellen (5) und (19) an von einander abgewandten Seiten des Auflageelementes
(2) angeordnet sind.
12. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Klemmstelle (19) durch einen weiteren Klemmschenkel (18) des Federelementes
(3) gebildet ist.
13. Klemme nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Klemmstelle (19) manuell nicht entlastbar ist.