[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Der Schließ- und Öffnungsvorgang derartiger Schiebetüranlagen und deren Schiebeflügel
erfolgt durch einen elektrischen Antrieb und eine entsprechende Steuerungseinrichtung,
wobei derartige Schiebetüranlagen oftmals auch zum dichten Abschluss von Räumen eingesetzt
werden und daher im Bereich ihrer Schließkanten und sonstigen Leckstellen mit wirkungsvollen
Abdichtungsmaßnahmen versehen sein müssen. Im Brandfall muss dabei der Durchtritt
von Rauch wirkungsvoll und sicher verhindert werden. Darüber hinaus lassen sich die
Schiebeflügel und gegebenenfalls deren Seitenteile beim Einsatz in Flucht- und Rettungswegen
im Panikfall um eine vertikale Drehachse in Fluchtrichtung aufschwenken.
[0003] Eine derartige Schiebetüranlage ist aus der DE 197 53 132 A1 bekannt, wobei zur Abdichtung
einiger zwischen den Schiebeflügeln und der umgebenden Peripherie befindlichen Zwischenräume
aufquellendes Brandschutzmaterial. verwendet wird. Nachteilig ist dabei, dass das
Brandschutzmaterial erst durch das Auftreten der brandbedingt erhöhten Temperatur
aktiviert wird. Nur durch zusätzliche Maßnahmen wird die vorgeschaltete Rauchdichtigkeit
erreicht, wobei nach Überschreitung eines sensorisch gemessenen Schwellwertes Dichtungsvorrichtungen
aktiviert werden.
[0004] Des Weiteren ist es bekannt, Schiebeflügel von Türanlagen in der geschlossenen Position
durch absenkbare Dichtleisten gegenüber dem Boden abzudichten. Eine derartige Dichtungsvorrichtung
ist zum Beispiel aus der DE 35 26 720 C2 bekannt. Nachteilig ist dabei die ungeschützte
und vorstehende Anordnung eines entsprechenden Auslösers an der Hauptschließkante
der Schiebeflügel.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schiebetüranlage zu schaffen,
die eine sichere und wirkungsvolle Dichtungsfunktion, insbesondere gegenüber Rauch
und Feuer, gewährleistet und darüber hinaus für den Einsatz in Flucht- und Rettungswegen
geeignet ist. Eine derartige Schiebetüranlage soll unabhängig von den baulichen Gegebenheiten
universell einsetzbar sein.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Gegenstandes des Patentanspruches 1 ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Schiebetüranlage gemäß dem Patentanspruch 1 stellt eine ständig dichtschließende
Türanlage dar, da die Schiebeflügel im geschlossenen Zustand unabhängig von den Randbedingungen,
wie Rauch oder Feuer, vollständig abgedichtet sind. Bei Auftreten von Rauch oder Feuer
müssen keinerlei Dichtvorrichtungen zusätzlich aktiviert werden, so dass sensorisch
aktivierte Vorrichtungen zur Schaffung eines rauchdichten Zustandes nicht benötigt
werden. Durch die ständige Abdichtung eignet sich die Schiebetüranlage darüber hinaus
für Konstellationen, bei denen eine gute Schall- oder Wärmedämmung erforderlich ist,
sowie weitgehend staubfreie Bereiche geschaffen werden sollen. Die erfindungsgemäße
Schiebetüranlage kann optional feststehende im Bedarfsfall ebenfalls ausschwenkbare
Seitenteile aufweisen und ist insgesamt so strukturiert, dass sie unabhängig vom jeweiligen
Bauwerk und an entsprechende Bauwerkstoleranzen anpassbar eingesetzt werden kann.
[0008] Die Ansteuerung bzw. der automatische Antrieb der Schiebeflügel lässt sich an unterschiedliche
Schließkräfte anpassen, die durch die fallspezifisch notwendige Anzahl und Art der
Dichtmaßnahmen variieren. Zusätzlich lässt sich ein Rauchmeldesystem integrieren,
das die Schiebeflügel im Alarmfall motorisch schließt und verriegelt, so dass sie
dann nicht mehr in Schieberichtung zu öffnen sind. Die Verriegelungsfunktion kann
durch die Normalverriegelung der Schiebetüranlage erfolgen, wobei vorzugsweise die
Laufwagen der Schiebeflügel festgesetzt werden.
[0009] Im bodenseitigen Querprofil des Schiebeflügels ist unsichtbar eine Dichtleiste integriert,
die im geschlossenen Zustand der Türanlage automatisch dichtend auf den Boden abgesenkt
wird. Ein Auslöser der federgelagerten Dichtleiste wird durch einen im Längsprofil
an der Nebenschließkante des Schiebeflügels befindlichen drehgelagerten Nocken betätigt,
der bei der Schließfahrt des Schiebeflügels durch eine ortsfest angeordnete Rampe
verdreht wird. Die Anordnung der steuernden und auslösenden Bauteile der Dichtleiste
innerhalb des Rahmens an der Nebenschließkante stellt eine Verlagerung in einen geschützten
Bereich dar. Es ragen keinerlei Teile in den Raum, die möglicherweise durch Passanten
beschädigt oder manipuliert werden könnten. Durch das erfindungsgemäße Zusammenwirken
einer Rampe und eines Nockens zur Auslösung der Dichtleiste entsteht ein kontinuierlicher
Kraftanstieg, der insbesondere steuerungstechnisch vorteilhaft ist, da keine schwergängige
Blockadesituation geschaffen wird.
[0010] Da der Auslöser und die Nocke ortsfest im Rahmen des Schiebeflügels montiert und
somit exakt zueinander ausgerichtet sind, ist ein Nachjustieren nicht erforderlich.
Die Nocke, deren Achskörper und ein unterseitig angeordneter Bodengleiter bilden eine
kompakte Baugruppe. Die Nocke weist eine vorstehende Nase auf, die an der Rampe entlanggleitet.
Darüber hinaus ist radial gegenüberliegend eine Kulisse ausgebildet, die den Auslöser
betätigt. Ein Überdrehen der Nocke wird durch axial bodenseitig von der Kulisse vorragende
Anschläge verhindert. Vorteilhafterweise ist die Nocke aus Aluminium gefertigt, da
sich hierdurch der Verschleiß vermindert, insbesondere an den Laufflächen. Die Nocke
und der Bodengleiter sind durch Ausnehmungen im Längsprofil des Schiebeflügels zugänglich,
um einen Austausch oder eine Höhenverstellung von Bauteilen zu ermöglichen.
[0011] Bei der Türöffnung wird keine zusätzliche Kraftkomponente zur Rückführung der Dichtleiste
benötigt, da die Rückstellfederkraft der Dichtleiste diese Funktion erfüllt. Der Auslöser
drückt dabei auch die Nocke in die Ausgangsposition zurück. Da die Nocke drehbar auf
dem Achskörper gelagert ist, fährt der Auslöser beim Verschwenken des Schiebeflügels
im Fluchtfall durch eine Drehbewegung um die Kulisse der in ihrer Position verbleibenden
Nocke, so dass der Auslöser automatisch zurückgezogen wird und sich die Dichtleiste
vom Boden hebt. Die Reibung und der Verschleiß beim Verschwenken des Schiebeflügels
werden somit reduziert. Das Zuschwenken des Schiebeflügels erfolgt vorteilhafterweise
über einen oberseitig innerhalb des Rahmens verdeckt angeordneten Türschließer. Die
Kulisse der Nocke betätigt dabei wieder den Auslöser, um die Dichtleiste wieder auf
den Boden abzusenken. Hieraus folgt, dass die Funktion zwischen Nocke und Auslöser
während und nach dem Auf- und Zuschwenken des Schiebeflügels nicht beeinträchtigt
wird.
[0012] Schienen zur bodenseitigen Führung der Schiebeflügel und die Rampe zur Nockensteuerung
sind ortsfest mit der Bodenbefestigung des Seitenteiles verschraubt, so dass eine
exakte Ausrichtung zur Nocke und damit die Auslösefunktion gewährleistet wird. Hierdurch
wird außerdem der Schiebeflügel exakt an einer am Seitenteil befindlichen Vertikaldichtung
entlanggeführt. Die Schiene und eine bodenseitige Schwelle, auf die die Dichtleiste
abgesenkt wird, können in einer vorteilhaften Ausgestaltung als einteiliges Profil
ausgebildet sein.
[0013] Der Funktionsbereich bezüglich der Auslösung der bodenseitigen Dichtleiste ist vollständig
außerhalb der vertikalen Abdichtungsebene angeordnet. Die vertikale Abdichtung an
der Nebenschließkante zwischen einem feststehenden Seitenteil und dem Schiebeflügel
erfolgt vorteilhafterweise durch ein elastisches Dichtprofil. Das Dichtprofil weist
eine Lippenform auf, um zu gewährleisten, dass der Antrieb durch die Betätigungskraft
der Dichtung geringstmöglich belastet wird. Reduzierend wirkt hierbei das Abfahren
eines keilförmig ausgebildeten vertikalen Profiles.
[0014] An der Hauptschließkante sind Dichtungsprofile mit Dichtlippen angeordnet, die auch
bei einer zweiflügeligen Türanlage die Dichtfunktion nach Zuschwenken der Schiebeflügel
gewährleistet, wobei auch hier eine geringstmögliche Betätigungskraft für den Antrieb
entsteht.
[0015] An den oberseitigen horizontalen Kanten ist die Türanlage ebenfalls hinreichend abgedichtet.
Hierbei dichtet eine automatisch betätigte Dichtleiste zwischen dem Antriebsgehäuse
und dem Tragprofil des Schiebeflügels ab. Die Dichtleiste entspricht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau der bodenseitigen Dichtleiste und ist im Gehäuse integriert und über Langlöcher
in ihrer Position zum Tragprofil einstellbar. Die Dichtleiste wird über eine kraftreduzierende
Hebelmechanik betätigt, die über einen am Tragprofil montierten Arm mit Kunststoffaufsatz
aktiviert wird, der in mehreren Richtungen verstellbar ist. Der Aufsatz ist dabei
so gestaltet, dass er abhängig von der eingestellten Höhenposition des Schiebeflügels
auf oder unter dem Arm montiert werden kann.
[0016] Die horizontale Abdichtung des Gehäuses zur Decke erfolgt durch ein ausziehbares
Deckenabschlussprofil und gegebenenfalls durch Silikon. An den Randbereichen der vertikalen
Säulen zur Wand werden ebenfalls ausziehbare Verkleidungen montiert, die gegebenenfalls
mit Silikon abgedichtet werden. Die Leckstellen in den Eck- und Übergangsbereichen
werden durch Bürstendichtungen bzw. Kunststoffformteile angedichtet.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine Schiebetüranlage mit Seitenteilen und Schiebeflügeln im geschlossenen Zustand
im Querschnitt von oben gesehen.
- Figur 2:
- Eine Schiebetüranlage gemäß Figur 1 in einem teilweisen Längsschnitt.
- Figur 2a:
- Eine ausschnittsweise Vergrößerung aus der Figur 2, wobei eine Dichtleiste und ein
Hebel in einer ersten Stellung in einer Draufsicht dargestellt sind.
- Figur 2b:
- Eine ausschnittsweise Vergrößerung aus der Figur 2, wobei eine Dichtleiste und ein
Hebel in einer zweiten Stellung in einer Draufsicht dargestellt sind.
- Figur 3 - 5:
- Die Schiebetüranlage gemäß Figur 1, ausschnittsweise vergrößert, in verschiedenen
Stadien der Schließbewegung.
- Figur 6:
- Die Schiebetüranlage gemäß Figur 5, wobei die Ausschwenkbewegung des Schiebeflügels
aus der geschlossenen Position heraus in verschiedenen Stadien der Ausschwenkung dargestellt
ist.
- Figur 7:
- Die Schiebetüranlage gemäß Figur 5, wobei eine Ausschwenkstellung des Schiebeflügels
aus der Schließfahrt heraus dargestellt ist.
- Figur 8:
- Einen Teilbereich eines Längsschnittes durch die Schiebetüranlage gemäß der Achse
X-X in Figur 3.
- Figur 9:
- Einen Teilbereich eines Längsschnittes durch die Schiebetüranlage gemäß der Achse
Y-Y in Figur 5.
- Figur 10a - d:
- Eine Nocke in verschiedenen Ansichten.
- Figur 11a - b:
- Eine Rampe in verschiedenen Ansichten.
[0019] Obwohl die Erfindung im Folgenden für eine Schiebetüranlage mit Rauchschutzfunktion
erläutert und beschrieben wird, ist sie auch beliebig dort einsetzbar, wo ansonsten
dichtschließende Türanlagen verwendet werden.
[0020] Die dargestellte Schiebetüranlage 1 besteht aus zwei feststehenden Seitenteilen 2
und zwei zwischen diesen verschiebbar geführten Schiebeflügeln 3. In einer Bauwerksöffnung
sind dabei nicht näher dargestellte Stahlsäulen seitlich zwischen Boden und Decke
montiert, an denen ein eine Laufschiene 4 und einen Antrieb 5 tragendes Gehäuse 6
befestigt ist. Die Seitenteile 2 sind seitlich an den Stahlsäulen und oberseitig am
Gehäuse 6 fixiert. Eine Bodenschwelle 7 und Schienen 8, die zur bodenseitigen Führung
der Schiebeflügel 3 dienen, sind ortsfest, vorzugsweise zusätzlich mit dem Rahmen
9 der Seitenteile 2, verbunden. Bodengleiter 10 der Schiebeflügel 3 sind formschlüssig
und verfahrbar innerhalb der Schienen 8 angeordnet.
[0021] Die Schiebeflügel 3 sind mittels justierbarer Tragarme 11 schwenkbar an je einem
Tragprofil 12 befestigt, das seinerseits mit auf der Laufschiene 4 geführten Laufwagen
13 verbunden ist. Die Normalstellung der Schiebeflügel 3 zu den Tragprofilen 12 wird
über rastbare Profile 14 gewährleistet.
[0022] Im Panikfall wird die Profilverrastung aufgehoben und die Schiebeflügel 3 werden
aus der Normalstellung in Fluchtrichtung verschwenkt. Im oberen horizontalen Querprofil
15 der Schiebeflügel 3 verdeckt angeordnete, nicht dargestellte Türschließer, dessen
Gleitschienenarme in Verbindung mit Gleitstücken im darüberliegenden nach unten offenen
Tragprofil 12 gleiten, ermöglichen ein automatisches Zurückschwenken in die Normalstellung.
[0023] Im bodenseitigen Querprofil 16 jedes Schiebeflügels 3 ist unsichtbar eine federbelastete
Dichtleiste 17 integriert, die im geschlossenen Zustand der Türanlage 1 automatisch
dichtend auf den Boden abgesenkt ist. Ein Auslöser 18 der Dichtleiste 17 wird durch
eine in einem Längsprofil 19 an einer Nebenschließkante 20 des Schiebeflügels 3 befindliche
drehgelagerte Nocke 21 betätigt, die bei der Schließfahrt des Schiebeflügels 3 durch
eine ortsfest an dem Seitenteil 2 angeordnete Rampe 22 verdreht wird. Die Rampe 22
ist vorzugsweise als Spritzgussteil gefertigt und weist eine Anfahrschräge 23 auf.
[0024] Die Nocke 21 weist eine vorstehende Nase 24 auf. Gegenüberliegend ist an der Nocke
21 bereichsweise eine radial ansteigende Kulisse 25 ausgebildet. Axial bodenseitig
von der Kulisse 25 vorragende Anschläge 26 verhindern ein Überdrehen der Nocke 21.
[0025] Der Auslöser 18 und die Nocke 21 sind exakt zueinander positioniert, da beide Bauteile
ortsfest im Querprofil 16 bzw. im Längsprofil 19 des Schiebeflügels 3 werksseitig
vormontiert sind. Die Nocke 21, deren Achskörper 27 und der daran unterseitig angeordnete
Bodengleiter 10 bilden eine kompakte Baugruppe, wobei der Achskörper 27 in einem innerhalb
des Längsprofiles 19 befestigten Lagerbock 28 gleitend gelagert ist. Die Baugruppe
ist durch Ausnehmungen 29 im Längsprofil 19 des Schiebeflügels 3 zugänglich, um einen
Austausch von Bauteilen oder eine Höhenverstellung zu ermöglichen.
[0026] Bei der normalen Schließfahrt wird der Schiebeflügel 3 automatisch vom Antrieb 5
verfahren, ausgehend von der vollständig offenen Position, in der die Dichtleiste
17 vollständig in das bodenseitige Querprofil 16 eingefahren ist. Während der Schließfahrt
gleitet die Nase 24 des Nockens 21 nach anfänglichem Freilauf an der Anfahrschräge
23 der Rampe 22 entlang. Hierdurch wird der Nocken 21 in Drehung versetzt und die
Kulisse 25 kommt mit dem Auslöser 18 der Dichtleiste 17 in Kontakt. Bei fortschreitender
Schließfahrt des Schiebefügels 3 erfährt der Nocken 21 an der Rampe 22 eine weitere
Drehung, so dass die Kulisse 25 den Auslöser 18 immer weiter eindrückt und die Dichtleiste
17 entsprechend weit ausfährt. Bei vollständigem Verschluss liegt die Dichtleiste
17 dichtend auf dem Boden bzw. auf der Bodenschwelle 7. Alle übrigen Dichtungen sind
in der geschlossenen Position der Schiebeflügel 3 ebenfalls wirksam, wobei eine weitere
horizontale Dichtleiste 30 zwischen dem Gehäuse 6 und dem Tragprofil 12 ebenfalls
automatisch verfahren wird.
[0027] Bei der normalen Türöffnung wird keine zusätzliche Kraftkomponente zur Rückführung
der Dichtleiste 17 benötigt, da die Rückstellfederkraft der Dichtleiste 17 diese Funktion
erfüllt. Der Auslöser 18 drückt dabei auch die Nocke 21 in die Ausgangsposition zurück.
[0028] Beim Aufschwenken des Schiebeflügels 3 im Panikfall fährt der Auslöser 18 drehend
um die Kulisse 25 der Nocke 21, die anliegend an der Rampe 22 in ihrer Position gehalten
wird. Die radial abfallende Ausgestaltung der Kulisse 25 ermöglicht dabei das Zurückfahren
des federbelasteten Auslösers 18, so dass sich die Dichtleiste 17 vom Boden hebt.
Das Zuschwenken des Schiebeflügels 3 erfolgt über den Türschließer, wobei der Auslöser
18 in Umkehrung des Bewegungsablaufes über die Kulisse 25 der Nocke 21 gesteuert wird.
Hieraus folgt, dass die Funktion zwischen Nocke 21 und Auslöser 18 während und nach
dem Auf- und Zuschwenken des Schiebeflügels 3 nicht beeinträchtigt wird.
[0029] Die vertikale Abdichtung an der Nebenschließkante 20 zwischen dem feststehenden Seitenteil
2 und dem Schiebeflügel 3 erfolgt vorteilhafterweise durch ein an dem Schiebeflügel
3 angeordnetes, elastisches Dichtprofil 31. Das Dichtprofil 31 weist eine Lippenform
auf, um zu gewährleisten, dass der Antrieb 5 geringstmöglich belastet wird. Reduzierend
wirkt hierbei das Abfahren eines nicht dargestellten keilförmig ausgebildeten vertikalen
Profiles, das an dem Seitenteil 2 montiert ist und das außerdem mittels eines Steges
den Sicherheitsabstand zum Seitenteil 2 aus Gründen des Fingerschutzes herstellt.
[0030] An einer Hauptschließkante 32 der Schiebeflügel 3 sind Dichtungsprofile 33 mit Dichtlippen
angeordnet, die auch bei einer zweiflügeligen Türanlage 1 die Dichtfunktion nach Zuschwenken
der Schiebeflügel 3 gewährleisten, wobei auch hier eine geringstmögliche Betätigungskraft
für den Antrieb 5 entsteht.
[0031] An den oberseitigen horizontalen Kanten ist die Türanlage 1 ebenfalls hinreichend
abgedichtet. Die automatisch betätigte Dichtleiste 30 entspricht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau der bodenseitigen Dichtleiste 17 und ist im Gehäuse 6 befestigt. Die Dichtleiste
30 verfährt zwischen dem Gehäuse 6 und dem Tragprofil 12 des Schiebeflügels 3, wobei
ein entsprechender Auslöser 18 über einen kraftreduzierenden Hebel 34 betätigt wird,
der über einen am Tragprofil 12 montierten Arm 35 mit Aufsatz 36 aktiviert wird. Der
Aufsatz 36 ist dabei so gestaltet, dass er abhängig von der eingestellten Höhenposition
des Schiebeflügels 3 auf oder unter dem Arm 35 montiert werden kann. Die Wirkungsweise
der Dichtleiste 30 ist analog zur bodenseitigen Dichtleiste 17, wobei die Dichtleiste
30 während der Schließ- und Öffnungsfahrt der Schiebeflügel 3 durch den am Tragprofil
12 montierten den Hebel 34 betätigenden Arm 35 gesteuert wird.
[0032] Die horizontale Abdichtung des Gehäuses 5 zur Decke erfolgt durch nicht näher dargestellte
ausziehbare Deckenabschlussprofile und gegebenenfalls durch Silikon an den nicht beweglichen
Teilen. An den Randbereichen der vertikalen Säulen zur Wand werden ebenfalls ausziehbare
Verkleidungen montiert, die gegebenenfalls mit Silikon abgedichtet werden. Die Leckstellen
in den Eck- und Übergangsbereichen werden durch Bürstendichtungen bzw. Kunststoffformteile
angedichtet.
[0033] Die vorstehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schiebetüranlage
- 2
- Seitenteil
- 3
- Schiebeflügel
- 4
- Laufschiene
- 5
- Antrieb
- 6
- Gehäuse
- 7
- Bodenschwelle
- 8
- Schiene
- 9
- Rahmen
- 10
- Bodengleiter
- 11
- Tragarm
- 12
- Tragprofil
- 13
- Laufwagen
- 14
- Profil
- 15
- Querprofil
- 16
- Querprofil
- 17
- Dichtleiste
- 18
- Auslöser
- 19
- Längsprofil
- 20
- Nebenschließkante
- 21
- Nocke
- 22
- Rampe
- 23
- Anfahrschräge
- 24
- Nase
- 25
- Kulisse
- 26
- Anschlag
- 27
- Achskörper
- 28
- Lagerblock
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Dichtleiste
- 31
- Dichtprofil
- 32
- Hauptschließkante
- 33
- Dichtungsprofil
- 34
- Hebel
- 35
- Arm
- 36
- Aufsatz
1. Schiebetüranlage mit mindestens einem automatisch angetriebenen am Laufwagen (13)
und einem Tragprofil (12) geführten Schiebeflügel (3), wobei der Antrieb (5) und eine
Laufschiene (4) in einem Gehäuse (6) oberhalb des Schiebeflügels (3) angeordnet sind
und wobei der Schiebeflügel (3) im Bedarfsfall um eine vertikale Achse nach außen
aufschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schiebeflügel (3) in der geschlossenen Stellung an allen horizontalen und vertikalen
Kanten ständig aktive Dichtvorrichtungen (17, 30) aufweist.
2. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bodenseitig am Schiebeflügel (3) eine automatisch wirkende Dichtleiste (17) angeordnet
ist.
3. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem bodenseitigen Querprofil (16) des Schiebeflügels (3) eine absenkbare, an
einer Nebenschließkante (20) des Schiebeflügels (3) auslösbare Dichtleiste (17) angeordnet
ist.
4. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nocke (21) einen Auslöser (18) der Dichtleiste (17) betätigt.
5. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocke (21) drehbar gelagert an einem in einem Längsprofil (19) des Schiebeflügels
(3) befindlichen Achskörper (27) angeordnet ist.
6. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocke (21) eine den Auslöser (18) betätigende Kulisse (25) aufweist.
7. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (25) bereichsweise radial ansteigend oder abfallend ausgebildet ist.
8. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken (21) Anschläge (26) aufweisen.
9. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocke (21) eine vorstehende Nase (24) aufweist.
10. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rampe (22) ortsfest an einem Seitenteil (2) der Schiebetüranlage (1) oder an
einer stationären Wand angeordnet ist.
11. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe (22) eine Anfahrschräge (23) aufweist.
12. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bodenschwelle (7) und/oder eine Schiene (8) ortsfest an dem Seitenteil (2) der
Schiebetüranlage (1) oder an einer stationären Wand angeordnet ist.
13. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodengleiter (10) an dem Achskörper (27) befestigt ist.
14. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodengleiter (10) formschlüssig in der Schiene (8) geführt ist.
15. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Achskörper (27), der. Bodengleiter (10) und die Nocke (21) eine Baugruppe bilden.
16. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppe durch das Längsprofil (19) zugänglich und ohne Flügelausbau austauschbar
ist.
17. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass an der Nebenschließkante (20) des Schiebeflügels (3) ein vertikales Dichtprofil (31)
angeordnet ist, das mit einem an dem Seitenteil (2) befestigten Profil zusammenwirkt.
18. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Hauptschließkante (32) des Schiebeflügels (3) ein vertikales Dichtungsprofil
(33) mit auslenkbaren Dichtlippen angeordnet ist.
19. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (30) zwischen dem Gehäuse (6) und dem Tragprofil (12) einen zugehörigen
am Gehäuse (6) gelagerten Hebel (34) aufweist, der durch einen am Tragprofil (12)
montierten Arm (35) steuerbar ist.
20. Schiebetüranlage nach Patentanspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (30) horizontal zwischen dem Gehäuse (6) und dem Tragprofil (12)
verfahrbar ausgebildet ist.
21. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass an den Kanten der Seitenteile (2) und/oder des Gehäuses (6) zur Peripherie ausziehbare
Profile angeordnet sind und/oder Silikon aufgebracht ist.
22. Schiebetüranlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass in Eck- und Übergangsbereichen Bürstendichtungen und Kunststoffformteile angeordnet
sind.