[0001] Die Erfindung betrifft eine Differentialausziehführung für ausziehbare Möbelteile,
insbesondere Schubläden, Schubkästen und Tablare, mit einer am Möbelkorpus befestigbaren
Korpusschiene, einer am ausziehbaren Möbelteil befestigbaren Auszugschiene und einer
zwischen der Korpusschiene und der Auszugschiene angeordneten und zwischen diesen
differentiell laufenden, mindestens über einen Abkröpfungsabschnitt abgekröpften Mittelschiene
an beiden Seiten des ausziehbaren Möbelteils, wobei zur Ermöglichung der gegenseitigen
Verschiebung der Schienen Laufrollen vorgesehen sind, von denen zumindest eine auf
einem an seinem einen Ende an einem Befestigungsabschnitt der Mittelschiene festgelegten
und an seinem anderen Ende einen Bolzenkopf aufweisenden Rollenbolzen drehbar gelagert
ist und durch eine Ausnehmung im Abkröpfungsabschnitt ragt.
[0002] Rollenbestückte Differentialauszüge sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
Beispielsweise zeigt die CH 679 735 A1 einen solchen Differentialauszug, bei dem die
Korpusschiene und die Mittelschiene C-förmige Querschnitte und die Auszugschiene einen
Z-förmigen Querschnitt aufweist. Zur Erhöhung der Stabilität der Ausziehführung, insbesondere
in seitlicher Richtung, weist eine aus der DE 28 08 061 A1 bekannte Ausziehführung
eine aus zwei Teilschienen bestehende Mittelschiene auf, wodurch insgesamt ein Hohlprofil
gebildet wird. Eine der beiden Teilschienen weist ein C-förmiges Profil auf, die andere
besitzt ebenfalls obere und untere Horizontalstege, wobei der diese beiden Stege verbindende
Steg doppelt abgekröpft ausgebildet ist. Die als Hohlprofil ausgebildete Mittelschiene
nimmt die durch entsprechende Ausnehmungen aus der Mittelschiene herausragenden Laufrollen
auf, welche auf an den beiden Teilschienen ausgebildeten, aufeinander zuragenden und
miteinander fluchtenden Kragen drehbar gelagert sind. Aufgrund der aus den beiden
Teilschienen bestehenden Mittelschiene ist dieser Differentialauszug relativ materialaufwendig
und schwer. Aus der US 3 050 348 A ist weiters eine Differentialausziehführung bekannt,
bei der die Rollenbolzen der Laufrollen der Mittelschiene beidseitig festgelegt sind.
[0003] Eine Ausziehführung der eingangs genannten Art ist aus der DE 24 48 335 A1 bekannt.
Die aus einem gebogenen Profil bestehende Mittelschiene weist eine Abkröpfung auf,
wobei ein oberer und ein unterer Befestigungsabschnitt über einen horizontalen Abkröpfungsabschnitt
miteinander verbunden sind. Die Laufrollen dieses Auszugs sind auf einseitig an den
Befestigungsabschnitten der Mittelschiene festgelegten Rollenbolzen drehbar gelagert.
Dadurch, daß die Rollenbolzen nach entgegengesetzten Richtungen einerseits vom oberen,
andererseits vom unteren Befestigungsabschnitt vorragen, soll ein Verkanten der Rollen
gegeneinander vermieden werden, wenn bei starker Belastung eine gewisse Deformation
der Mittelschiene auftritt. Allerdings sind die verschiedenen Laufrollen eines Auszugs
insbesondere im ausgezogenen Zustand unterschiedlich stark belastet, so daß die über
die Rollenbolzen auf die Mittelschiene übertragenen Kräfte im Bereich der verschiedenen
Laufrollen unterschiedlich starke Deformationen der Mittelschiene hervorrufen können.
Weiters können gewisse Verbiegungen der Rollenbolzen gegenüber der Befestigungsabschnitte
auftreten. Ein Rollenbolzen weist jeweils einen Niethals auf, der durch eine Bohrung
im Befestigungsabschnitt ragt. An den Niethals schließt ein Bolzenabschnitt mit einem
größeren Durchmesser an, auf dem die Rolle drehbar gelagert ist. Am freien Ende des
Rollenbolzens ist ein die Rolle gegen eine achsiale Verschiebung abstützender Bolzenkopf
angeordnet. Die Schulter zwischen dem Niethals und dem die Rolle lagernden Bolzenabschnitt
überträgt die auf den Rollenbolzen ausgeübten Kräfte auf die Mittelschiene. Die Größe
dieser Schulter ist allerdings dadurch begrenzt, daß der Niethals eine gewisse Größe
aufweisen muß, um stabil genug zu sein, und der die Rolle lagernde Bolzenabschnitt
keinen zu großen Durchmesser aufweisen darf, um die Laufeigenschaften der Laufrolle
nicht zu verschlechtern und die Breite des Laufkranzes nicht zu stark zu verringern
und damit die Laufrolle zu schwächen. Durch eine Verbiegung der Rollenbolzen bzw.
der Mittelschiene kommt es aber zu einer Verschlechterung der Laufeigenschaften und
zu einer stärkeren Abnutzung des Auszugs.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Differentialausziehführung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei der zumindest bei einer der Laufrollen, vorzugsweise der
höchstbelasteten, die Stabilität gegenüber einer Verkantung der Laufrolle verbessert
ist, dies bei einem einfachen Aufbau des Auszuges, wobei der Auszug auch eine gute
Seitensteifigkeit aufweist. Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine Differentialausziehführung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0005] Vorzugsweise ist zumindest die Differentialrolle auf die erfindungsgemäße Weise abgestützt,
die sowohl mit der Korpusschiene als auch mit der Auszugschiene zusammenwirkt und
den differentiellen Lauf der Mittelschiene sicherstellt und bei der es sich im Allgemeinen
um die höchstbelastete Laufrolle eines Differentialauszuges handelt. Durch die erfindungsgemäße
Abstützung wird einer Verkantung der so gelagerten mindestens einen Laufrolle effektiv
entgegengewirkt. Auch wird durch eine auf diese Weise gelagerte Laufrolle keine im
Sinne einer Verdrehung der Mittelschiene um eine Längsachse der Mittelschiene wirkende
Kraft ausgeübt.
[0006] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann auch der Bolzenkopf des Rollenbolzens
einer drehbar an der Mittelschiene gelagerten, hinteren Laufrolle, welche mit der
Korpusschiene zusammenwirkt, einseitig an der Mittelschiene auf die erfindungsgemäße
Weise abgestützt, welche ebenfalls eine hochbelastete Rolle der Ausziehführung darstellt.
[0007] Günstigerweise ist der mindestens eine Abkröpfungsabschnitt der Mittelschiene in
einem zwischen dem oberen und dem unteren Rand der Mittelschiene liegenden Bereich
der Mittelschiene angeordnet, wodurch eine gegenüber Seitenkräften stabile und dabei
kompakte Ausbildung der Ausziehführung ermöglicht wird. hierbei ist es vorteilhaft,
wenn die Mittelschiene erste und zweite Abkröpfungen aufweist, wobei ein unterer Befestigungsabschnitt
über den ersten Abkröpfungsabschnitt mit einem Mittelabschnitt und der Mittelabschnitt
über den zweiten Abkröpfungsabschnitt mit dem oberen Befestigungsabschnitt verbunden
ist. Bevorzugterweise erstreckt sich hierbei der verbreiterte Bolzenkopf in Draufsicht
gesehen bis zum Mittelabschnitt. Es kann dadurch die Abstützung des verbreiterten
Bolzenkopfs in einfacher Weise durch eine zungenförmige Verlängerung des Mittelabschnitts
erreicht werden.
[0008] Bevorzugterweise beträgt die Breite des sich an der Mittelschiene abstützenden Bolzenkopfs
mindestens die halbe Breite der auf diesem Bolzenkopf gelagerten Laufrolle. Auf die
erfindungsgemäße Weise abgestützte Laufrollen können dadurch in einfacher Weise in
der gleichen Breite wie die anderen Laufrollen ausgebildet sein und in analoger Weise
gelagert sein, nur dass eben ein solcher Art verbreiterter Bolzenkopf vorgesehen ist.
[0009] Vorteilhafterweise weist die Auszugschiene wie aus der DE 28 08 061 A1 an sich bekannt
einen in den Bereich zwischen den ersten und den zweiten Abkröpfungsabschnitt ragenden
Steg, der nach oben und nach unten gerichtete Laufbahnen ausbildet, und die Korpusschiene
oberhalb und unterhalb der Mittelschiene liegende Stege auf, die nach unten und nach
oben gerichtete Laufbahnen ausbilden. Es wird hierdurch die Ausbildung eines kompakten,
relativ stabilen und dabei vergleichsweise einfach herstellbaren Auszugs ermöglicht,
wobei bevorzugterweise der Rollenbolzen der Differentialrolle am unteren Befestigungsabschnitt
und der Rollenbolzen der hinteren Laufrolle einseitig am oberen Befestigungsabschnitt
festgelegt sind. Zur Herstellung eines Differentialauszuges mit einer seitenstabilen,
abgekröpften Mittelschiene, wobei der Auszug eine relativ geringe Breite aufweist
und einfach fertigbar ist, ist es weiters bevorzugt, dass alle Laufrollen auf der
der Korpusschiene zugewandten Seite der Mittelschiene drehbar an der Mittelschiene
gelagert sind.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der in
der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der zusammengesetzten Schienen im ausgezogenen Zustand
der Ausziehführung;
- Fig. 2
- die Mittelschiene in einer Fig. 2 entsprechenden Darstellung;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Mittelschiene;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Mittelschiene von der gegenüberliegenden Seite;
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 4;
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung der Mittelschiene aus einem Blickwinkel, aus dem
die in Fig. 4 sichtbare Seitenfläche sichtbar ist;
- Fig. 7
- ein Detail B von Fig. 6;
- Fig. 8
- ein Detail C von Fig. 6;
- Fig. 9
- eine Vorderansicht der zusammengesetzten Schienen im eingefahrenen Zustand des Auszuges;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht einer Mittelschiene (entsprechend der Seitenansicht von Fig. 4)
einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung;
- Fig. 11
- eine perspektivische Darstellung der Mittelschiene (aus einem Fig. 6 entsprechenden
Blickwinkel);
- Fig. 12
- ein Detail E von Fig. 11 und
- Fig. 13
- ein Detail F von Fig. 11.
[0011] Das in den Fig. 1 bis 9 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Überauszug zum
Ausziehen eines in Fig. 9 schematisch angedeuteten ausziehbaren Möbelteils 1 aus einem
Möbelkorpus 2. Die Ausziehführung besteht aus jeweils drei zu beiden Seiten des ausziehbaren
Möbelteils 1 angeordneten Schienen in Form einer Korpusschiene 3, einer Auszugschiene
4 und einer Mittelschiene 5.
[0012] Die Korpusschiene 3 ist C-förmig ausgebildet mit einem oberen Steg 6, einem unteren
Steg 7 und einem diese verbindenden, z. B. über Bohrungen am Möbelkorpus 2 anschraubbaren
vertikalen Seitensteg 8. Die Unterseite des oberen Steges 6 bildet eine rinnenförmig
vertiefte, nach unten gerichtete Laufbahn 9 und die Oberseite des unteren Steges 7
bildet eine nach oben gerichtete Laufbahn 10.
[0013] Die Auszugschiene 4 weist einen Befestigungssteg 11 auf, der z. B. über Bohrungen
am ausziehbaren Möbelteil 1 anschraubbar ist und der mit einem zwischen den oberen
und unteren Steg 6, 7 ragenden horizontalen Steg 12 verbunden ist, der an seinem freien
Ende eine nach unten gerichtete Umbördelung aufweist. Die Oberseite und die Unterseite
des horizontalen Stegs 12 bilden nach oben gerichtete und nach unten gerichtete Laufbahnen
13, 14, von denen die Laufbahn 14 rinnenförmig vertieft ist.
[0014] Zwischen der Korpusschiene 3 und der Auszugschiene 4 ist die Mittelschiene 5 angeordnet.
Diese besitzt obere und untere vertikal verlaufende Befestigungsabschnitte 15, 16,
an denen Laufrollen 17 bis 22 drehbar gelagert sind. Die Mittelschiene 5 weist erste
und zweite Abkröpfungen auf, wobei der untere Befestigungsabschnitt 16 über einen
horizontal verlaufenden ersten Abkröpfungsabschnitt 23 mit einem vertikal verlaufenden
Mittelabschnitt 24 verbunden ist und der Mittelabschnitt 24 über einen zweiten horizontal
verlaufenden Abkröpfungsabschnitt 25 mit dem oberen Befestigungsabschnitt 15 verbunden
ist. Der Mittelabschnitt 24 ist somit in Stirnansicht gesehen seitlich gegenüber den
vertikal übereinander liegenden oberen und unteren Befestigungsabschnitten 15, 16
versetzt. Durch diese Ausbildung der Mittelschiene 5 weist diese eine gute Seitenstabilität
auf. Die Laufrollen 17 bis 22 sind auf der der Korpusschiene 3 zugewandten Seite der
Befestigungsabschnitte 15, 16 an der Mittelschiene angeordnet, und in den den Laufrollen
17 bis 22 benachbarten Bereichen der Abkröpfungsabschnitte 23, 25 sind jeweils fensterartige
Ausnehmungen in den Abkröpfungsabschnitten 23, 25 ausgespart, durch welche die Laufrollen
17 bis 22 ragen.
[0015] Die im Bereich des vorderen Endes der Mittelschiene 5 am unteren Befestigungsabschnitt
16 drehbar gelagerte vordere Laufrolle 17 wirkt mit der nach unten gerichteten Laufbahn
14 der Auszugschiene 4 zusammen. Die im Bereich des rückseitigen Endes der Mittelschiene
am oberen Befestigungsabschnitt 15 drehbar gelagerte hintere Laufrolle 18 wirkt mit
der nach unten gerichteten Laufbahn 9 der Korpusschiene 3 zusammen. Die in Bezug auf
die Längsausdehnung der Mittelschiene 5 in einem mittleren Bereich der Mittelschiene
am unteren Befestigungsabschnitt 16 drehbar gelagerte Differentialrolle 19 wirkt sowohl
mit der nach oben gerichteten Laufbahn 10 der Korpusschiene 3 als auch mit der nach
unten gerichteten Laufbahn 14 der Auszugschiene 4 zusammen und stellt den differentiellen
Lauf der Mittelschiene 5 beim Ausziehen der Auszugschiene 4 um jeweils die halbe Wegstrecke
der Auszugschiene 4 sicher (bis die Laufbahn 14 der Auszugschiene die Mittelschiene
im Bereich des Überauszugs verläßt). Hierbei ist die Differentialrolle 19 in bekannter
Weise mit Spiel gegenüber ihrer Achse gelagert.
[0016] Im zwischen der Differentialrolle 19 und der hinteren Laufrolle 18 gelegenen Bereich
der Längserstreckung der Mittelschiene ist am unteren Befestigungsabschnitt 16 eine
Hilfsrolle 22 angeordnet, die ein Abkippen der Auszugschiene 4 in ihrem rückseitigen
Bereich nach unten (im eingefahrenen bzw. nur wenig ausgezogenen Zustand des Auszugs)
verhindert. Die in Bezug auf die Längserstreckung der Mittelschiene 5 in einem mittleren
Bereich der Mittelschiene am oberen Befestigungsabschnitt 15 drehbar gelagerten ersten
und zweiten Stützrollen 20, 21 stützen die Auszugschiene 4 gegen ein Verschwenken
nach oben ab. Zur Seitenführung der Auszugschiene im Bereich des Überauszugs ist weiters
ein mit der rillenförmigen nach unten gerichteten Laufbahn 14 zusammenwirkendes Führungsteil
26 vorgesehen, das am unteren Befestigungsabschnitt 16 im Bereich zwischen der Differentialrolle
19 und der vorderen Laufrolle 17 mittels eines Bolzens 27 starr (unverdrehbar) festgelegt
ist. Anstelle dieses starren Führungsteils 26 könnte auch eine Rolle vorhanden sein.
Unterschiedliche andere Modifikationen der Anordnung und Anzahl der Laufrollen sind
denkbar und möglich. So könnte beispielsweise auch - bei gewissen Einschränkungen
der Funktionalität des Auszuges - die erste Stützrolle 20 und/oder die Hilfsrolle
22 entfallen.
[0017] Die Laufrollen 17 bis 22 sind mittels Rollenbolzen 28 drehbar an der Mittelschiene
5 gelagert. Die Rollenbolzen 28 weisen jeweils einen Niethals 29 auf (vgl. Fig. 5),
der eine entsprechende Bohrung in der Mittelschiene 5 durchsetzt und mittels dem der
Rollenbolzen 28 an der Mittelschiene 5 angenietet ist. An den Niethals 29 schließt
ein Bolzenabschnitt 30 mit einem vergrößerten Durchmesser an, wodurch zwischen dem
Niethals 29 und dem Bolzenabschnitt 30 eine Schulter 31 gebildet wird, die sich an
der Mittelschiene im die Bohrung umgebenden Bereich abstützt. Auf dem Bolzenabschnitt
30 ist die jeweilige Laufrolle 17 bis 22 drehbar gelagert. Die Differentialrolle 19
und die Hilfsrolle 22 weisen hierbei ein relativ großes Spiel gegenüber dem Bolzenabschnitt
30 auf, um eine gewisse Verschiebung dieser Rollen in vertikaler Richtung zu ermöglichen.
Zur Halterung der Laufrollen 17 bis 22 durch Abstützung gegen eine achsiale Verschiebung
der Laufrollen 17 bis 22 auf dem Bolzenabschnitt 30 schließt an den Bolzenabschnitt
30 ein Bolzenkopf 32, 32' mit einem im Vergleich zum Bolzenabschnitt 30 vergrößerten
Durchmesser an. Bei den Rollenbolzen 28 zur Lagerung der Differentialrolle 19 sowie
der hinteren Laufrolle 18 ist der Bolzenkopf 32' verbreitert ausgebildet, wobei die
Breite b des Bolzenkopfs 32' beim gezeigten Ausführungsbeispiel mehr als die Hälfte
der Breite B der Differentialrolle 19 bzw. der hinteren Laufrolle 18 beträgt. In Draufsicht
gesehen erstreckt sich der verbreiterte Bolzenkopf 32' bis zum Mittelabschnitt 24
der Mittelschiene.
[0018] Der über die Differentialrolle 19 bzw. die hintere Laufrolle 18 vorstehende Bolzenkopf
32' stützt sich im Bereich des dem Befestigungsabschnitt 15, 16 gegenüberliegenden
Randes der von der Differentialrolle 19 bzw. hinteren Laufrolle 18 durchsetzten Ausnehmung
im ersten bzw. zweiten Abkröpfungsabschnitt 23, 25 ab, und zwar beim gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils am Rand 34, 34' des Mittelabschnitts 24. Für die Differentialrolle 19 schließt
dieser hier untere Rand 34' des Mittelabschnitts etwa in der gleichen Höhe mit dem
ersten Abkröpfungsabschnitt 23 ab. Für die hintere Laufrolle 18 ist der Mittelabschnitt
im Bereich der hinteren Laufrolle 18 bzw. der von ihr durchsetzten Öffnung im zweiten
Abkröpfungsabschnitt 25 etwas nach oben über die Höhe des zweiten Abkröpfungsabschnitts
25 zungenförmig verlängert. Zur Verbesserung der Anlage des Bolzenkopfs 32' am Rand
34' des Mittelabschnitts 24 bzw. am Rand 34 der Verlängerung des Mittelabschnitts
24 kann im Anlagebereich eine muldenförmige Vertiefung am Rand 34, 34' ausgebildet
sein.
[0019] In den Fig. 10 bis 13 ist eine etwas modifizierte Ausführungsform einer Mittelschiene
5 dargestellt, die hier für einen Vollauszug ausgebildet ist. Am oberen Befestigungsabschnitt
15 ist hier im mittleren Bereich der Längsausdehnung der Mittelschiene 5 nur eine
etwa oberhalb der Differentialrolle 19 angeordnete erste Stützrolle 20 vorgesehen.
Durch entsprechende Anschläge wird das Ausziehen der Auszugschiene 4 so begrenzt,
daß die Laufbahn 13 nicht über die erste Stützrolle 20 hinaus ausgezogen werden kann.
Am unteren Befestigungsabschnitt 16 ist hinter der Differentialrolle 19 eine zusätzliche
Stützrolle 33 drehbar gelagert. Diese ist ohne Spiel auf ihrem Rollenbolzen 28 drehbar
gelagert und nur zum Zusammenwirken mit der nach oben gerichteten Laufbahn 10 der
Korpusschiene 3 vorgesehen und etwas kleiner als die Differentialrolle 19. Die zusätzliche
Stützrolle 33 dient zur Entlastung der Differentialrolle 19 bei hohen Lasten. Diese
zusätzliche Stützrolle 33 weist ebenfalls einen verbreiterten Bolzenkopf 32' auf,
der im Bereich des dem unteren Befestigungsabschnitt 16 gegenüberliegenden Randes
der Ausnehmung im ersten Abkröpfungsabschnitt 23 einseitig von der Mittelschiene 5
abgestützt wird, und zwar am unteren Rand 34' des Mittelabschnitts 24.
[0020] Unterschiedliche Modifikationen sind denkbar und möglich, ohne den Bereich der Erfindung
zu verlassen. So könnte sich der Bolzenkopf 32' beispielsweise im Bereich des Randes
der Ausnehmung, wenn dieser Rand der Ausnehmung noch im Bereich des Abkröpfungsabschnittes
23, 25 liegt, vom Abkröpfungsabschnitt 23, 25 abgestützt werden. Am oberen und am
unteren Rand der Mittelschiene könnte weiters an den Befestigungsabschnitten 15, 16
jeweils ein sich in Richtung zur Korpusschiene 3 erstreckender horizontaler Steg angeordnet
sein, wobei die Laufrollen 17 bis 22 durch fensterartige Ausnehmungen in diesen horizontalen
Stegen durchsetzen. Durch eine solche Ausbildung der Mittelschiene 5 könnte eine weitere
Erhöhung der Seitenstabilität der Ausziehführung erreicht werden. Grundsätzlich wäre
es denkbar und möglich, die Mitteilschiene auch nur mit einer Abkröpfung auszubilden,
wobei die Laufrollen 18, 20 und gegebenenfalls 21 auf der einen Seite der Mittelschiene
und die Laufrollen 17, 19, 22 und gegebenenfalls 33 auf der anderen Seite der Mittelschiene
drehbar gelagert wären und sich die Rollenbolzen der auf den unterschiedlichen Seiten
der Mittelschiene angeordneten Laufrollen in unterschiedliche Richtungen erstrecken
würden. Weiters könnte die Mittelschiene, insbesondere aufgrund der verbesserten Abstützung
insbesondere der Differentialrolle 19 auch kürzer als die Korpusschiene und die Auszugschiene
ausgebildet werden, wobei der Abstand der hinteren Laufrolle 18 zur Differentialrolle
19 verringert sein könnte.
[0021] Eine kinematische Umkehr der gezeigten Ausführungsbeispiele von Ausziehführungen
wäre denkbar und möglich, wobei in diesem Fall die Korpusschiene die Auszugschiene
und die Auszugschiene die Korpusschiene bilden würden. Eine solche kinematische Umkehr
wird als äquivalent zu den gezeigten Ausführungsbeispielen angesehen.
Legende zu den Hinweisziffern:
[0022]
- 1
- ausziehbares Möbelteil
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Korpusschiene
- 4
- Auszugschiene
- 5
- Mittelschiene
- 6
- oberer Steg
- 7
- unterer Steg
- 8
- Seitensteg
- 9
- Laufbahn
- 10
- Laufbahn
- 11
- Befestigungssteg
- 12
- Steg
- 13
- Laufbahn
- 14
- Laufbahn
- 15
- oberer Befestigungsabschnitt
- 16
- unterer Befestigungsabschnitt
- 17
- vordere Laufrolle
- 18
- hintere Laufrolle
- 19
- Differentialrolle
- 20
- erste Stützrolle
- 21
- zweite Stützrolle
- 22
- Hilfsrolle
- 23
- erster Abkröpfungsabschnitt
- 24
- Mittelabschnitt
- 25
- zweiter Abkröpfungsabschnitt
- 26
- Führungsteil
- 27
- Bolzen
- 28
- Rollenbolzen
- 29
- Niethals
- 30
- Bolzenabschnitt
- 31
- Schulter
- 32, 32'
- Bolzenkopf
- 33
- Stützrolle
- 34, 34'
- Rand
1. Differentialausziehführung für ausziehbare Möbelteile, insbesondere Schubläden, Schubkästen
und Tablare, mit einer am Möbelkorpus (2) befestigbaren Korpusschiene (3), einer am
ausziehbaren Möbelteil (1) befestigbaren Auszugschiene (4) und einer zwischen der
Korpusschiene (3) und der Auszugschiene (4) angeordneten und zwischen diesen differentiell
laufenden, mindestens über einen Abkröpfungsabschnitt (23, 25) abgekröpften Mittelschiene
(5) an beiden Seiten des ausziehbaren Möbelteils (1), wobei zur Ermöglichung der gegenseitigen
Verschiebung der Schienen (3, 4, 5) Laufrollen (17 - 22) vorgesehen sind, von denen
zumindest eine auf einem an seinem einen Ende an einem Befestigungsabschnitt (15,
16) der Mittelschiene (5) festgelegten und an seinem anderen Ende einen Bolzenkopf
(32, 32') aufweisenden Rollenbolzen (28) drehbar gelagert ist und durch eine Ausnehmung
im Abkröpfungsabschnitt (23, 25) ragt, dadurch gekennzeichnet, daß sich für mindestens eine der Laufrollen (18, 19) der Bolzenkopf (32') des Rollenbolzens
(28) im Bereich des dem Befestigungsabschnitt (15, 16) gegenüberliegenden Randes der
Ausnehmung im Abkröpfungsabschnitt (23, 25) einseitig an der Mittelschiene (5) abstützt.
2. Differentialausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Bolzenkopf (32') des Rollenbolzens (28) einer drehbar an der Mittelschiene
(5) gelagerten Differentialrolle (19), welche sowohl mit der Korpusschiene (3) als
auch mit der Auszugschiene (4) zusammenwirkt, einseitig an der Mittelschiene (5) abstützt.
3. Differentialausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Bolzenkopf (32') des Rollenbolzens (28) einer drehbar an der Mittelschiene
(5) gelagerten, hinteren Laufrolle (18), welche mit der Korpusschiene (3) zusammenwirkt,
einseitig an der Mittelschiene (5) abstützt.
4. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Abkröpfungsabschnitt (23, 25) der Mittelschiene (5) in einem
zwischen dem oberen und dem unteren Rand der Mittelschiene (5) liegenden Bereich der
Mittelschiene (5) angeordnet ist.
5. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelschiene (5) erste und zweite Abkröpfungen aufweist, wobei ein unterer Befestigungsabschnitt
(16) über den ersten Abkröpfungsabschnitt (23) mit einem Mittelabschnitt (24) und
der Mittelabschnitt (24) über den zweiten Abkröpfungsabschnitt (25) mit dem oberen
Befestigungsabschnitt (15) verbunden ist. (Fig. 9)
6. Differentialausziehführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der verbreiterte Bolzenkopf (32') in Draufsicht gesehen bis zum Mittelabschnitt
(24) erstreckt.
7. Differentialausziehführung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzenkopf (32') des Rollenbolzens (28) am Rand (34') des Mittelabschnitts (24)
der Mittelschiene (5) bzw. am Rand (34) einer Verlängerung des Mittelabschnitts (24)
der Mittelschiene (5) anliegt.
8. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) des sich an der Mittelschiene (5) abstützenden Bolzenkopfs (32') mindestens
die halbe Breite (B) der auf diesem Rollenbolzen (28) gelagerten Laufrolle (18, 19)
beträgt. (Fig. 5)
9. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auszugschiene (4) einen in den Bereich zwischen den ersten und den zweiten Abkröpfungsabschnitt
(23, 25) ragenden Steg (12) aufweist, der nach oben und nach unten gerichtete Laufbahnen
(13, 14) ausbildet, und die Korpusschiene (3) oberhalb und unterhalb der Mittelschiene
(5) liegende Stege (6, 7) aufweist, die nach unten und nach oben gerichtete Laufbahnen
(9, 10) ausbilden.
10. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenbolzen (28) der Differentialrolle (19) am unteren Befestigungsabschnitt
(16) einseitig festgelegt ist.
11. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenbolzen (28) der hinteren Laufrolle (18) einseitig am oberen Befestigungsabschnitt
(15) festgelegt ist.
12. Differentialausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß alle Laufrollen (17 - 22) auf der der Korpusschiene (3) zugewandten Seite der Mittelschiene
(5) drehbar an der Mittelschiene (5) gelagert sind.