[0001] Die Erfindung betrifft einen Fräskopf zum wand- oder bodenseitigen Fräsen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus DE-GM 200 17 850 ist ein an einem Baggerarm montierbarer Fräskopf zum Längs-
oder Querschneiden von Böden bekannt, der eine daran angebrachte Trägerkonsole aufweist,
die eine Steuerschiene trägt, die sich im wesentlichen bis zum freien Ende des Fräskopfes
erstreckt und mit Abstand hierzu angeordnet ist. Ein derartiger Fräskopf eignet sich
zwar zum Fräsen von Böden, insbesondere härterer Böden wie Beton, Asphalt, Felsböden
od.dgl., jedoch gibt es auch Fälle, in denen vorspringende Bereiche an Wänden, sei
es irgendwo im mittleren oder oberen Wandbereich oder auch benachbart zum Boden zu
entfernen sind. Die Steuerschiene läßt sich hierzu nicht einsetzen, so daß bei Verwendung
eines von einem Bagger geführten Fräskopfes dieser je nach zu fräsendem Material entsprechend
ausschlagen und hin und her tanzen würde.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fräskopf nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
zu schaffen, der es ermöglicht, in vertikaler Richtung im wesentlichen tiefengenau
und planeben zu fräsen.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Dadurch, daß an dem Fräskopf eine Planplatte angebracht wird, die sich in einem spitzen
Winkel und tangential zu den freien Enden der Fräsmeißel erstreckt sowie zum Fräswerkzeug
beabstandet angeordnet ist, läßt sich der Fräskopf mit der Planplatte durch den Bagger
gegen eine Wand drücken und dann an dieser unter Wegfräsen von irgendwelchen vorstehenden
Bereichen etwa an Giebelwänden oder Fundamenten od.dgl. abgleiten. Außerdem läßt sich
der Fräskopf zum entsprechenden Fräsen von Böden verwenden, wobei dann die Planplatte
auf den Boden gedrückt und entlang von diesem unter Abfräsen überstehender Bereiche
bewegt wird. Hierdurch ergibt sich ein lärm- und erschütterungsarmes Fräsen.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen schematisiert
in Seitenansicht dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0008] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Fräskopfes zum wandseitigen Fräsen.
[0009] Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Fräskopfes zum wand- oder bodenseitigen
Fräsen.
[0010] Der in Fig. 1 dargestellte Fräskopf umfaßt ein beispielsweise hydraulisch arbeitendes
Antriebsaggregat 1, das über nicht dargestellte flexible Leitungen versorgt wird.
Das Antriebsaggregat 1 trägt auf jeder Seite ein um eine im wesentlichen horizontale
Achse rotierendes Fräswerkzeug 2 (schematisch durch die beiden Kreise R1 und R2 dargestellt,
deren Radiusdifferenz die maximale Frästiefe ergibt), das auf seinem Mantel eine Vielzahl
von Fräsmeißeln (Rundschaftmeißel) aufweist, wobei die Fräswerkzeuge 2 koaxial zueinander
angeordnet sind. Um eine vorgesehene Frästiefe festzulegen und damit kein Hüpfen bzw.
ungleichmäßig tiefes Fräsen zu bewirken, ist ein dickwandiger, runder Bügel 19, der
die Frästiefe bestimmt, vorgesehen. Der Bügel 19 kann zum Erzielen entsprechender
Frästiefen auswechselbar sein, jedoch ist er statt dessen zweckmäßigerweise einerseits
über ein Gelenk 20 am Antriebsaggregat 1 angelenkt und andererseits über eine Stellschraube
21 (oder eine Stellspindel) an einer Lasche 22 des Antriebsaggregats 1 gehalten, so
daß der in seinem Auflagebereich kreisbogenförmige Bügel 19 in seinem Abstand gegenüber
dem Antriebsaggregat 1 verstellbar ist. Der Bügel 19 besitzt zweckmäßigerweise an
seiner dem Antriebsaggregat 1 zugewandten Seite Rippen 23 zur Verstärkung und bei
größter Frästiefe auch zur Abstützung.
[0011] Zwischen dem Flansch eines Baggerarms 7 und demjenigen des Antriebsaggregats 1 ist
eine Platte 10 eingespannt, an deren Ende eine Planplatte 24 in einem vorbestimmten
spitzen Winkel, beispielsweise einen Winkel zwischen 45° bis 70°, zu den Fräswerkzeugen
2 gerichtet angeordnet ist, die über Verstrebungen 25 an der Platte 10 und zusätzlich
am Antriebsaggregat 1 abgestützt und versteift ist. Die Planplatte 24 verläuft mit
ihrer Außenseite tangential zu den freien Enden der Fräsmeißel entsprechend dem Kreis
R1 und ist mit ihrem unteren Ende hierzu beabstandet, d.h. die Planplatte 24 endet
seitlich über den Fräswerkzeugen 2.
[0012] Wenn sich entlang einer Wand irgendwelche vorstehenden Stein- oder Betonbereiche,
etwa Fundamentteile oder ausgespritzte Bereiche erstrecken, die zu beseitigen sind,
kann der Baggerführer die Planplatte 24 über die Hydraulikzylinder des Baggers gegen
die Wand drücken und dann gesteuert an der Wand unter tiefengenauem und planebenen
Abfräsen der vorstehenden Bereiche abgleiten lassen.
[0013] Durch das Anlegen des Baggerarms an den zu fräsenden Körper, etwa die Wand, über
die Planplatte 24 wird gleichzeitig eine wesentliche Verbesserung der Laufruhe des
Fräskopfes erreicht. Ein unerwünschtes Springen und Rütteln des Fräskopfes und Ausbrüche
im Fräskörper werden hierdurch vermieden. Das Fräsen wird für den Baggerführer durch
den ruhigeren Lauf wesentlich angenehmer und der Bagger wird geschont.
[0014] Die jeweilige Frästiefe wird über den Bügel 19 eingestellt.
[0015] Eine durch Verstrebungen 25' am Fräskopf abgestützte Planplatte 24' kann aber auch
zum bodenseitigen Fräsen verwendet werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist, gemäß der
die Planplatte 24' auf der der Planplatte 24 gegenüberliegenden Seite des Fräskopfes
1 zu montieren ist. Die Planplatte 24' wird dann gegen den Boden gedrückt und läuft
in Fräsrichtung dem Fräswerkzeug 2 um eine vorgesehene Frästiefe h, d.h. mit dem Bügel
19 fluchtend, gegenüber dem Radius R1 nach oben versetzt vor, während die Planplatte
24 dem Fräswerkzeug 2 nachläuft. Die Planplatte 24' ist zweckmäßigerweise höhenverstellbar
etwa an den Verstrebungen 25' angebracht.
[0016] Die jeweils benötigte Planplatte 24 oder 24' kann am Fräskopf montiert sein, es können
aber auch beide Planplatten 24, 24' vorgesehen sein.
1. Fräskopf zum wand- oder bodenseitigen Fräsen, der an einem Baggerarm (7) montierbar
ist und mindestens ein rotierendes, Fräsmeißel tragendes Fräswerkzeug (2) mit im wesentlichen
horizontaler Rotationsachse aufweist sowie eine benachbart zu seinem Flansch angeordnete
Trägerkonsole (10) trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerkonsole (10) eine Planplatte (24, 24') trägt, die sich in einem spitzen
Winkel und bei wandseitigem Fräsen in einer Tangentialebene zu den freien Enden der
Fräsmeißel bzw. bei bodenseitigem Fräsen in einer um eine vorgesehene Frästiefe zu
der Tangentialebene versetzten Ebene erstreckt sowie neben dem Fräswerkzeug (2) endet.
2. Fräskopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Planplatte (24, 24') versteift ist.
3. Fräskopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Planplatte (24, 24') am Fräskopf (1) abgestützt ist.
4. Fräskopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum Einstellen der Frästiefe vorgesehen ist.
5. Fräskopf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einstellen der Frästiefe einen gegenüber der Tiefe der Fräsmeißel
verstellbaren Bügel (19) umfaßt.
6. Fräskopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (19) zwischen zwei Fräswerkzeugen (2) am Antriebsaggregat (1) angeordnet
ist.