[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens
im Untergestell eines schienengebundenen Güterwagens, insbesondere für Güterwagen,
die zum Transport von stoßempfindlichen Ladegütern eingesetzt werden.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der DE 15 30 165 B2 bekannt. Diese besteht aus
einem Stoßbalken, der im Untergestell für Schienenfahrzeuge angeordnet ist und waagerechte,
aus dem Fahrbetrieb resultierende Zug- und Stoßkräfte aufnimmt. Der Stoßbalken ist
gegenüber dem Untergestell, das die Gewichte des Wagenkastens und der Zuladung aufnimmt,
unter Zwischenschaltung eines Langhubstoßverzehrers längsverschiebbar gelagert. Der
Stoßbalken ist mit seiner Unterseite auf Stützglieder des Untergestells abgestützt,
wobei der Stützbalken mit seitlichem Spiel und unter Einhaltung eines Zwischenraumes
zwischen seiner Oberseite und der Oberseite des Untergestells derart gelagert ist,
dass der Stoßbalken bei Biegebeanspruchung des Untergestells weitgehend unbeaufschlagt
bleibt.
[0003] Die beschriebene Ausführung des Stoßbalkens als offenes Kastenprofil und die Art
und Weise der Abstützung des Stoßbalkens im Untergestell gewährleistet insbesondere
bei langen Schienenfahrzeugen und der damit verbundenen großen Anzahl von notwendigen
Stützgliedern die Rückstellung des Stoßbalkens in seine Normallage nicht mehr sicher.
[0004] In der DE 41 10 968 C1 ist eine Stütz- und Führeinrichtung zur Lagerung eines Stoßbalkens
im Untergestell eines Schienenfahrzeuges beschrieben, bei dem der Stoßbalken aus einem
Paar seitlicher Längsträger gebildet ist, die sich in Richtung der Längsachse des
Schienenfahrzeuges erstrecken. Die voneinander beabstandeten Längsträger sind durch
im Abstand angeordnete Querträger untereinander verbunden. Die Längsträger weisen
seitliche, nach außen gerichtete Ausnehmungen auf, in die im Untergestell angeordnete
Stütz- und Führungselemente hinein ragen. Die Stütz- und Führungselemente sind als
Gleitlager oder Wälzlager ausgebildet, die bezüglich einer Querebene jeweils paarig
angeordnet und jeweils in gleicher Bauart, entweder als Gleitlager oder als Wälzlager
ausgeführt sind.
[0005] Die hier beschrieben Stütz- und Führungseinrichtung ermöglicht auch bei langen Schienenfahrzeugen
ein sicheres Zurückführen des Stoßbalkens. Allerdings weist die Einrichtung einen
komplizierten Aufbau auf und die Einstellung der vorgesehenen Toleranzen zwischen
Stoßbalken einerseits und Stütz- und Führungselement andererseits erfordert die Bereitstellung
und Befestigung seiten- und höhenverstellbarer Lagerböcke im Untergestell.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stütz- und Führungseinrichtung zur
Lagerung eines Stoßbalkens im Untergestell eines schienengebundenen Güterwagens bereitzustellen,
die auch bei langen Güterwagen ein sicheres Rückstellen des Stoßbalkens in seine Normallage
gewährleisten.
[0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Stütz- und Führungseinrichtung
bereitzustellen, die mit geringem Aufwand am Untergestell montierbar und justierbar
ist.
[0008] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht.
[0009] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die zugehörigen
Zeichnungen, auf die im Ausführungsbeispiel Bezug genommen wird, zeigen in
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch das Untergestell mit dem darin auf erfindungs-gemäße Weise
geführten Stoßbalken,
- Fig. 2
- eine detaillierte Darstellung der als Stütz- und Führungselement ausgebildeten Klammer
mit Gleitstücken,
- Fig. 3
- eine detaillierte Darstellung der als Stütz- und Führungselement ausgebildeten Klammer
mit Rollen,
- Fig. 4
- eine bevorzugte Ausführungsform für die Gleitstücke in Seitenansicht und
- Fig. 5
- die Ausführungsform gemäß Fig. 4 in Draufsicht.
[0010] Zur Vereinfachung der Darstellung der erfindungsgemäßen Lösung wird auf die Darstellung
des Fahrgestells und die Aufbauten des Güterwagens sowie die Kopfenden des Stoßbalkens
2 verzichtet.
[0011] Das Untergestell 1 des Güterwagens wird durch zwei seitliche und beabstandete, in
Güterwagenlängsrichtung verlaufende Langträger 3 gebildet, die miteinander durch eine
Vielzahl von Querträgern 4 verbunden sind. Die Langträger 3 erfüllen im wesentlichen
die Tragfunktion des Güterwagens. Auf den Querträgern 4 sind vier Trägerprofile 5
angeordnet, die den Fußboden 6 des Güterwagens aufnehmen. Der Fußboden 6 besteht vorzugsweise
aus Sperrholz (Multiplexplatten) . Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die
Trägerprofile 5 aus U-Profilen gebildet, die sich in Längsrichtung des Güterwagens,
parallel zu den Langträgern 3 erstrecken. Dabei werden die U-Profile so angeordnet,
dass der eine Flansch auf dem Querträger 4 aufliegt und mit diesem verbunden wird
und der gegenüberliegende Flansch den Fußboden 6 trägt.
[0012] Der von den beiden inneren Trägerprofilen 5, die sich mit ihren offenen Seiten gegenüberstehen,
der Oberkante des Querträgers 4 und der Unterseite des Fußbodens 6 eingeschlossene,
sich über die gesamte Länge des Güterwagens erstreckende Raum dient der verschiebbaren
Aufnahme des sich über die gleiche Länge erstreckenden Stoßbalkens 2. Der Stoßbalken
2 wird aus zwei parallel verlaufenden Doppel-T-Trägern 7 gebildet, die untereinander
durch quer verlaufende Streben 8 beabstandet sind. Auf diese Weise gewährleisten Doppel-T-Träger
7 und Streben 8 einen kompakten Verbund des Stoßbalkens 2.
[0013] Die Abstützung und Führung des Stoßbalkens 2 erfolgt über Klammern 9, die C-förmig
ausgebildete Aussparungen 10 aufweisen. Die Klammern 9 werden paarweise an den Querträger
4 oder an Hilfsträgern in der Weise fixiert, dass sie mit ihren Aussparungen 10 in
den Raum für die Aufnahme des Stoßbalkens 2 hineinragen. Dabei wird der nach Innen
gerichtete Bereich des Untergurtes des Doppel-T-Trägers 7 von der Aussparung 10 aufgenommen.
Die Anzahl und der Abstand der Klammern 9 in Wagenlängsrichtung richtet sich nach
der Knicklänge des Stoßbalkens 2.
[0014] Gemäß der Fig. 2 und 3 sind die Klammern 9 im Bereich der Aussparung 10 in besonderer
Weise ausgebildet. Fig. 2 zeigt eine detaillierte Darstellung der als Stütz- und Führungselement
ausgebildeten Klammer 9 mit Gleitstücken 11. Im Bereich der Aussparung 10 sind an
allen Seiten Gleitstücke 11 angeordnet, die vorzugsweise mit entsprechend gegenüberliegenden
Gleitstücken 12 am von der Klammer 9 beaufschlagten Bereich des Untergurtes des Doppel-T-Trägers
7 korrespondieren.
[0015] Fig. 3 zeigt eine detaillierte Darstellung der als Stütz- und Führungselement ausgebildeten
Klammer 9 mit Rollen 13. Diese Lösung kann ggf. zweckmäßig sein, um die Reibung zwischen
Stoßbalken 2 und Abstützung am Untergestell 1 zu vermindern und kann auch zusammen
mit Stütz- und Führungselementen mit Gleitstücken 11, 12 kombiniert werden. Bei dieser
Klammer 9 sind im Bereich der Aussparung 10 Rollen 13 derart angeordnet, dass sie
der Oberseite, der Unterseite und der Stirnseite des von der Aussparung 10 aufgenommenen
Bereiches des Untergurtes des Doppel-T-Trägers 7 gegenüberstehen.
[0016] In den Figuren 4 und 5 ist eine besonders wirtschaftliche und fertigungstechnisch
vorteilhafte Ausführungsform der Gleitstücke 11 dargestellt. Stoßbalkenseitige Gleitstücke
12 können entfallen. Es ist lediglich ein Gleitstück 11 auf der Seite der Klammer
9 vorgesehen. Das Gleitstück 11 ist aus zwei zusammengefügten Gleitstückteilen 14
(Formstücke aus Kunststoff) gebildet, die beidseitig die Klammer 9 im Bereich der
Aussparung 10 einfassen, die Aussparung 10 durchdringen und somit eine kompakte Baugruppe
"Gleitstück" darstellt. Es entfällt damit das aufwändige Justieren und Fixieren von
einzelnen Gleitstücken 11 und 12 in Längs- und Ouerrichtung an der Klammer 9 und dem
Doppel-T-Träger 7. Die Gleistückteile 14 sind mittels lösbarer Befestigungsmittel
15, insbesondere mittels Schraub-/Mutterverbindung miteinander und an der Klammer
9 befestigt, womit auch ein leichter Austausch bewerkstelligt werden kann. Weiterhin
weisen die Gleitstücke 14 eine C-förmig Ausnehmung auf, in die der Untergurt des Doppel-T-Trägers
7 des Stoßbalkens 2 geführt ist. Vorzugsweise bestehen die Gleitstückteile 14 aus
dem Werkstoff Polyamid. Das Fixieren der Gleitstückteile 14 an der Klammer 7 kann
vor dem Befestigen der Klammer 7 am Querträger 4 bzw. am Hilfsträger erfolgen.
[0017] Die mit Gleitstücken 11, Gleitstückteilen 14 bzw. mit Rollen 13 ausgestatteten Klammern
9 dienen der leichteren und verschleißarmen Führung des Stoßbalkens 2 im Untergestell
1 des Güterwagens. Bei der Beaufschlagung des Stoßbalkens 2 z.B. im Rangierbetrieb
des Güterwagens durch den Aufprall des Stoßbalkens eines benachbarten auflaufenden
Güterwagens, erfährt der Stoßbalken 2 eine Längsverschiebung im Untergestell 1, die
durch eine nicht dargestellte und nicht näher beschriebene Energieverzehr- und Rückstelleinrichtung
aus dem Stand der Technik gedämpft wird. Die Rückführung des Stoßbalkens 2 in seine
Normallage wird durch die erfindungsgemäßen Klammern 9 unterstützt.
[0018] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Abstützung und Führung
des Stoßbalkens 2 besteht für alle Lösungsbeispiele darin, dass die Klammern 9 vor
dem Fixieren an dem Querträger 4 durch Verschweißen oder Verschrauben auf einfache
Weise zu dem in seiner Normallage ausgerichteten Stoßbalken 2 positioniert werden
können. Die Klammern 9 sind sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung
einstellbar. Winkelfehler des Stoßbalkenuntergurtes können bei der Positionierung
ausgeglichen werden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1.
- Untergestell
- 2.
- Stoßbalken
- 3.
- Langträger
- 4.
- Querträger
- 5.
- Trägerprofil
- 6.
- Fußboden
- 7.
- Doppel-T-Träger
- 8.
- Strebe
- 9.
- Klammer
- 10.
- Aussparung
- 11.
- Gleitstück (der Klammer 9)
- 12.
- Gleitstück (des Trägers 7)
- 13.
- Rolle
- 14.
- Gleitstückteil
- 15.
- Befestigungsmittel
1. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens,
bei dem der Stoßbalken in der Längsmitte des Untergestells längsverschiebbar gelagert
ist und an seinen Enden jeweils eine Zug- und Stoßeinrichtung trägt und der Stoßbalken
seitlich aus zwei parallel verlaufenden Doppel-T-Trägern gebildet ist, die untereinander
durch quer verlaufende Streben beabstandet sind, wobei im Untergestell auswechselbare
Elemente zum Stützen und Führen des Stoßbalkens angeordnet sind, die in den durch
den Einsatz von Doppel-T-Trägern gebildeten Ausnehmungen zu beiden Seiten des Stoßbalkens
eingreifen, und wobei die Stütz- und Führungselemente als Gleitlager oder als Wälzlager
ausgebildet sind und gleichartige Lager paarweise in einer Querschnittsebene angeordnet
sind und die paarweise Anordnung der Gleitlager oder Wälzlager über die Länge des
Stoßbalkens beabstandet ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütz- und Führungselemente als plattenförmige Klammern (9) ausgebildet sind,
die C-förmig ausgebildete Aussparungen (10) aufweisen, wobei die Klammern (9) paarweise
symmetrisch zur Längsachse des Untergestells (1) an dessen Querträger (4) oder Hilfsträgern
derart fixiert sind, dass sie mit ihren Aussparungen (10) in den Raum für die Aufnahme
des Stoßbalkens (2) hineinragen und dabei der der Klammer (9) zugewiesene Bereich
des Untergurtes des Doppel-T-Trägers (7) von der Aussparung (10) aufgenommen wird.
2. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammern (9) in Bezug auf den Untergurt des Doppel-T-Trägers (7) des in Normallage
ausgerichteten Stoßbalkens (2) vor dem Fixieren der Klammer (9) an dem Querträger
(4) oder Hilfsträger in der Ebene des Querträgers (4) oder Hilfsträgers einstellbar
sind.
3. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten der Aussparung (10) der Klammer (9) mit Gleitstükken (11) ausgestattet
sind, die mit dem von der Klammer (9) umfassten Bereich des Untergurtes des Doppel-T-Trägers
(7) korrespondieren.
4. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im von der Klammer (9) umfassten Bereich des Untergurtes des Doppel-T-Trägers (7)
den Gleitstücken 11 gegenüberliegende Gleitstücke (12) angeordnet sind.
5. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitstück (11) aus zwei zusammengefügten Gleitstückteilen (14) gebildet ist,
die beidseitig die Klammer (9) im Bereich der Aussparung (10) einfassen, die Aussparung
10 durchdringen und eine C-förmig Ausnehmung aufweisen, in der der Untergurt des Doppel-T-Trägers
7 des Stoßbalkens (2) geführt ist.
6. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitstückteile (14) mittels lösbarer Befestigungsmittel (15) miteinander und
an der Klammer (9) befestigt sind.
7. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das die Gleitstücke (11), (12) bzw. die Gleitstückteile (14) aus dem Werkstoff Polyamid
bestehen.
8. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten der Aussparung (10) der Klammer (9) mit Rollen (13) derart ausgestattet
sind, dass sie der Oberseite, der Unterseite und der Stirnseite des von der Aussparung
(10) aufgenommenen Bereiches des Untergurtes des Doppel-T-Trägers (7) gegenüberstehen.
9. Einrichtung zur Abstützung und Führung des Stoßbalkens im Untergestell eines Güterwagens
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Klammern (9) paarweise symmetrisch zur Längsachse derart angeordnet sind, daß
deren Aussparungen (10) den nach Innen gerichteten Bereich des Untergurtes des Doppel-T-Trägers
(7) aufnehmen und die Klammern (9) mit ihrer Rückseite zueinander ausgerichtet sind.