[0001] Die Erfindung betrifft einen sprengwirkungshemmend ausgeführten Gebäudeabschluß,
mit dem eine Öffnung in einem Gebäude verschließbar ist und der eine Füllung sowie
diese im wesentlichen ringsum umfassende Rahmenelemente aufweist, wobei an mindestens
zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses jeweils zwischen den
Rahmenelementen und Widerlagerflächen, die jeweils mit einer die Öffnung begrenzenden
Laibung kraftschlüssig verbunden sind, jeweils mindestens ein Dämpfungselement angeordnet
ist, das im Falle einer senkrecht zu der durch die Füllung definierten Ebene auf den
Gebäudeabschluß einwirkenden Kraft unter Verformung eine Dämpfungswirkung entfaltet,
wobei des weiteren die Widerlagerflächen innerhalb der Laibung angeordnet und senkrecht
zu dieser ausgerichtet sind.
[0002] Unter Gebäudeabschluß im Sinne der vorliegenden Anmeldung sollen insbesondere Fenster
oder Türen, aber auch sonstige flächige Abschlußelemente wie z. B. Fassadenelemente,
verstanden werden. Bei Fenstern kommen sowohl öffenbare als auch fest geschlossene
sowie solche mit einer durchsichtigen oder einer undurchsichtigen Füllung versehene
Varianten in Frage. Rahmenelemente sind daher im Sinne der vorliegenden Anmeldung
so definiert, daß sie entweder mit der die zu verschließende Öffnung begrenzenden
Laibung oder mit der Füllung kraftschlüssig verbunden sind. Im Falle eines öffenbaren
Gebäudeabschlusses in Form eines Fensters oder einer Tür sind die Rahmenelemente daher
die Schenkel sowohl des Blendrahmens als auch des beweglich darin gelagerten Flügelrahmens.
Im Falle eines starren Gebäudeabschlusses ist häufig der Blendrahmen einerseits direkt
mit der Füllung und andererseits mit der Laibung der zu verschließenden Öffnung verbunden.
[0003] Ein Gebäudeabschluß der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der gattungsbildenden
deutschen Patentschrift 37 05 401 C2 bekannt. Bei der vorbekannten Konstruktion geht
von der Laibungsfläche in deren Mittelbereich ein Steg aus, der dadurch gebildet wurde,
daß im wesentlichen rechteckförmige Profilstücke fest mit dem die Laibung bildenden
Mauerwerk verbunden wurden. Zwei blendrahmenartige Flansche dieses Gebäudeabschlusses
stehen einerseits über die beiden Oberflächenebenen der Füllung vor und überlappen
andererseits in etwa je zur Hälfte ihrer Länge sowohl den zuvor beschriebenen Mittelsteg
als auch die Füllung selbst. Schrauben verlaufen von einem Flansch durch Bohrungen
in dem Mittelsteg zu dem anderen Flansch und sind an ihren Enden jeweils mit einer
Druckplatte verbunden, die sich über jeweils ein elastisches Dämpfungselement an der
zugeordneten Innenseite des als Hohlprofil ausgeführten Blendrahmenflanschs abstützt.
[0004] Im Falle einer Druckwirkung auf die Füllung wird die Kraft über die der druckbeaufschlagten
Seite abgewandten Druckplatte, die Schrauben sowie die auf der druckbeaufschlagten
Seite angeordnete Druckplatte in das angrenzende Dämpfungselement und von diesem über
eine Flanschwandung in den Mittelsteg geleitet. Eine Kraftbeaufschlagung des Mittelstegs
erfolgt somit lediglich in abgeminderter Weise. In gleicher Weise wird auch bei umgekehrter
Druckbeaufschlagung im Falle einer Reflexion der Druckwelle auch diese Kraftwirkung
abgemildert in den Mittelsteg, d.h. die Laibung, eingeleitet.
[0005] Als Nachteil ist es bei der vorbekannten Konstruktion anzusehen, daß diese eine große
Ausdehnung des Blendrahmens in einer Richtung senkrecht zu der Füllungsebene erfordert.
Außerdem kann der Blendrahmen nicht einstückig ausgeführt werden, da aus Gründen der
Montierbarkeit zumindest ein Flansch erst bei der Montage mit dem übrigen Gebäudeabschluß
verbunden werden kann. Des weiteren eignet sich die in der DE 37 05 401 C2 beschriebene
Konstruktion nicht ohne weiteres auch für öffenbare Gebäudeabschlüsse mit einem schwenkbar
in einen Blendrahmen gelagerten Flügelrahmen.
[0006] Aus der DE 37 44 816 C2 ist ferner noch ein weiterer Gebäudeabschluß bekannt, bei
dem der Blendrahmen einer nicht beweglichen Füllung vor einer Säule oder einem Trennungssteg
einer Gebäudekonstruktion angeordnet ist. Abschnitte des Blendrahmens stützen sich
dabei über Dämpfungselemente an der gegenüberliegenden Widerlagerfläche der Säule
ab, wobei die Widerstandselemente als plastisch verformbare, zickzackförmig gebogene
Bleche oder gleichfalls plastisch verformbare in Reihen nebeneinander angeordnete
Rohrabschnitte ausgeführt sind.
[0007] Auch diese vorbekannte Konstruktion eignet sich nicht ohne weiteres für die Anwendung
im Falle eines in einem Blendrahmen schwenkbar gelagerten Flügelrahmens. Auch unter
ästhetischen Gesichtspunkten kann diese Konstruktion oftmals nicht überzeugen, da
die durch die Füllungsoberflächen definierten Ebenen sämtlich vor der am weitesten
vorstehenden Ebene des die Öffnung begrenzenden Gebäudeteils angeordnet sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen sprengwirkungshemmend ausgeführten
Gebäudeabschluß vorzuschlagen, der sich innerhalb der Laibung der zu verschließenden
Öffnung anordnen läßt, kostengünstig herstellbar ist und sich dabei ohne größeren
Aufwand montieren läßt. Außerdem soll die erfindungsgemäße Konstruktion auch höchsten
Druckbelastungen standhalten können.
[0009] Ausgehend von einem Gebäudeabschluß der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens ein Dämpfungselement auf jeder der
gegenüberliegenden Seiten zwischen einander zugewandten Widerlagerflächen, die bei
entgegengesetzten Richtungen der auf den Gebäudeabschluß einwirkenden Kraft wirksam
sind, angeordnet sind.
[0010] Die einander zugewandten Widerlagerflächen ermöglichen es, ausgehend von einer Blendrahmenkonstruktion
herkömmlicher Art, sehr gute sprengwirkungshemmende Eigenschaften zu erhalten, wobei
gleichzeitig der Konstruktionsaufwand gering und die Montage einfach möglich ist.
Es ist nicht erforderlich, daß - wie beispielsweise bei der DE 37 05 401 C2 - Flansche
des Blendrahmens einen fest mit der Laibung verbundenen Mittelsteg umfassen, sondern
es ist vielmehr das Charakteristikum der vorliegenden Erfindung, daß ein Teil des
Blendrahmens in einen nutförmigen Bereich eingreift, der beidseitig von Teilen der
Laibung begrenzt wird, die die Widerlagerflächen bilden und im Falle einer Kraftbeaufschlagung
des Gebäudeabschlusses für eine Krafteinleitung in Gebäudebauteile sorgen. Vorteilhafterweise
können dabei die Widerlagerflächen auch bei bereits vorhandenen Gebäuden erst nachträglich
installiert werden.
[0011] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gebäudeabschlusses ist darin zu sehen,
daß die Füllung und sämtliche Rahmenelemente innerhalb der Laibung angeordnet sein
können, so daß im Gegensatz zu der aus der DE 37 44 816 C2 bekannten Konstruktion
prinzipbedingt sich keine Bauteile an Flächen seitlich der Laibung abstützen müssen.
Auch lassen sich Blendrahmen herkömmlicher Konstruktion als Ausgangspunkt für den
erfindungsgemäßen Gebäudeabschluß verwenden, wobei lediglich die Anordnung beispielsweise
eines federartig vorstehenden Seitenteils erforderlich ist, das im montierten Zustand
des Gebäudeabschlusses in eine durch die Widerlagerflächen begrenzte Nut eingreift.
[0012] Eine bevorzugte Möglichkeit zur Abstützung des Gebäudeabschlusses besteht darin,
daß die Widerlagerflächen von den einander zugewandten Flanschflächen eines U-Profils
gebildet sind. Insbesondere für die nachträgliche Ausrüstung bereits bestehender Gebäude
mit sprengwirkungshemmenden Fenstern oder Türen eignet sich diese Ausführungsform
sehr gut.
[0013] Die Widerlagerflächen können aber auch von Abschnitten eines L-Profils gebildet sein,
die in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements hintereinander und abwechselnd
in entgegengesetzte Richtungen angeordnet sind. Die Montage ist hierbei besonders
einfach, da eine "Nut" durch annähernd entgegengesetzt ausgerichtete Abschnitte von
L-Profilen aus entgegengesetzten Richtungen erzeugt wird. In diesem Fall liegt keine
durchgängige Widerlagerfläche in der Form einer Nutlaibung vor, sondern eine Abstützung
erfolgt abwechselnd auf der einen und auf der anderen Seite eines zwischen den L-Profilen
angeordneten stegartigen Abschnitts der Rahmenelemente.
[0014] Ferner besteht eine Möglichkeit zur Abstützung des Gebäudeabschlusses noch darin,
daß eine Widerlagerfläche von einem Absatz in der Laibung der Öffnung um die zugeordnete
gegenüberliegenden Widerstandsfläche von einem mit der Laibung verbundenen Profil
gebildet ist. Diese Variante bietet sich immer dann an, wenn beispielsweise auf der
Außenseite einer Fassade eine Verblendung, beispielsweise ein Klinikermauerwerk vorhanden
ist, das gegenüber der eigentlichen Fensterlaibung vorsteht, so daß der Gebäudeabschluß
mit seinen Rahmenelementen von innen gegen den hierdurch gebildeten Absatz geschoben
werden kann. In diesem Fall ist lediglich eine Fixierung der Rahmenelemente von innen,
beispielsweise mit Hilfe eines L-Profils oder eines beliebigen anderen (Hohl-)Profils,
notwendig.
[0015] Um eine sichere und einfache Verankerung der die Widerlagerflächen bildenden U- oder
L-Profile zu erreichen, können diese mit Haltelaschen verbunden, beispielsweise verschweißt
oder verschraubt sein. Die Haltelaschen sind wiederum mittels Befestigungselementen
wie beispielsweise Dübeln in dem an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteil verankerbar.
[0016] Eine besonders wirkungsvolle und über den Verlagerungsweg zuverlässig zu berechnende
Möglichkeit zur Dämpfung, d.h. Energieabsorption, besteht darin, daß die Dämpfungselemente
in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements verlaufende Blechstreifen sind, die
unter entsprechender Krafteinwirkung plastisch in Form von Biegung verformbar sind.
Auch wenn die Hauptdruckbelastung im Moment der positiven Druckwelle beispielsweise
nach einer Detonation in der Nähe eines mit den erfindungsgemäßen Gebäudeabschlüssen
ausgestatteten Gebäudes auftritt, ist es empfehlenswert, nicht nur Dämpfungselemente
vorzusehen, die bei einer Krafteinleitung in diese Hauptbeaufschlagungsrichtung wirksam
sind, sondern auch Dämpfungselemente für die entgegengesetzte Kraftrichtung einzusetzen,
die dann wirksam sind, wenn die auf den Gebäudeabschluß auftreffende Druckwelle dort
reflektiert und infolge dessen auf der Belastungsseite ein Unterdruck auftritt. Sollen
Dämpfungselemente in beide Kraftrichtungen vorgesehen werden, so kann ein Blechstreifen
in Querrichtung betrachtet in drei Zonen eingeteilt sein, von denen zwei Randzonen
plastisch verformbar sind, während der Blechstreifen im Bereich einer Mittelzone mit
dem zugeordneten Rahmenelement verbunden ist. Diese Verbindung kann dadurch erfolgen,
daß der Blechstreifen wannenförmig mit geneigten Seitenflächen ist und in der Mittelzone
mittels eines Befestigungsprofils mit einer zugeordneten Kontaktfläche des Rahmenelements
verspannt ist.
[0017] Um auch bei wenig tragfähigem Mauerwerk, wie beispielsweise bei Altbauten oder bei
Wänden aus Hohllochziegeln, eine zuverlässige Krafteinleitung in die an die Öffnung
angrenzenden Gebäudeteile sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß auf mindestens
zwei gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses rechtwinklige Laschen an den
Rahmenelementen befestigt sind, wobei jeweils mindestens ein Zugschenkel der Laschen
in der Nähe der Laibung der Öffnung verläuft und jeweils mindestens ein Stützschenkel
an einer Ansichtsseite des an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteils anliegt.
[0018] Im Vergleich mit Befestigungsmitteln wie beispielsweise Ankern oder Dübeln, die eine
mehr oder weniger punktuelle Krafteinleitung erfordern, kann die Krafteinleitungsfläche
im Fall von Laschen leicht auf das notwendige Maß vergrößert werden, wodurch auch
bei wenig belastbarem Mauerwerk die Gefahr eines Losreißens oder Eindrückens ausgeschlossen
wird. Die Zahl der Laschen und deren konkrete Abmessungen kann auf die Erfordernisse
des Einzelfalls abgestimmt werden. Auch ist es möglich, die Laschen mit beidseitigen
Stützschenkeln zu versehen, um sowohl an der Innenseite als auch der Außenseite des
Gebäudes eine Abstützung zu erhalten. Auf diese Weise werden die sowohl bei der positiven
als auch bei der negativen Druckwelle auftretenden Kräfte sicher aufgenommen.
[0019] Der Gebäudeabschluß nach der Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele,
die in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Außenansicht eines sprengwirkungshemmend ausgeführten Fensters, bestehend aus
einem Blendrahmen, einem hierin dreh-/kippbar gelagerten Flügelrahmen sowie einer
darin angeordneten Glasfüllung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt entlang der Linie II, II durch die Rahmenelemente sowie den Verbindungsbereich
zur Laibung des Gebäudeabschlusses nach Figur 1;
- Fig. 3
- wie Figur 2, jedoch mit in zwei Richtungen wirkenden Dämpfungselementen;
- Fig. 4
- wie Figur 3, jedoch mit einseitigen Haltelaschen;
- Fig. 5
- wie Figur 2, jedoch mit beidseitigen Haltelaschen;
- Fig. 6
- wie Figur 2, jedoch mit einem innerhalb der Laibung befindlichen Absatz
und
- Fig. 7
- wie Figur 2, jedoch mit Widerlagerflächen an einer Eckzarge sowie einem L-Profil.
[0020] Ein in den Figuren 1 und 2 gezeigter Gebäudeabschluß 10 besteht aus einem Blendrahmen
1, der auf noch näher erläuterte Weise mit dem eine zu verschließende Öffnung begrenzenden
Mauerwerk verankert ist, einem in dem Blendrahmen 1 dreh-/kippbar gelagerten Flügelrahmen
2 sowie einer Füllung 3, die als druckstabile Panzerglasscheibe aus vier Einzellagen
3.1, 3.2, 3.3 und 3.4 von Glasscheiben ausgebildet ist. Der Aufbau und die Aufnahme
des Flügelrahmens 2 in dem Blendrahmen 1 sind herkömmlich, so daß nachfolgend hierauf
nicht näher eingegangen werden soll. Der Flügelrahmen 2 ist durch Schwenken in Richtung
des Pfeils 4 in Richtung des Innern eines Raumes öffenbar.
[0021] Die vertikalen Schenkel 1V des Blendrahmens bestehen aus Abschnitten eines im Querschnitt
im wesentlichen rechtwinkligen Profils aus beispielsweise Aluminium. Die vertikalen
Schenkel 1V sind mit Hilfe von Gewindeschrauben 5 mit einem Rechteckrohr 6 verbunden.
Zwischen dem Rechteckrohr 6 und dem Schenkel 1V des Blendrahmens 1 ist ein Dämpfungselement
7 angeordnet, das eine dem Innenraum zugewandte, schräg verlaufende Randzone 8 besitzt.
Mit dem Ende dieser Randzone 8 stützt sich das als Blechstreifen ausgebildete Dämpfungselement
7 an einer Innenseite eines U-Profils 9 ab, das mit Hilfe von mehreren in dessen Längsrichtung
verteilt angeschweißten Haltelaschen H verbunden ist. Die Haltelaschen H sind ihrerseits
mit Hilfe von Schrauben 11 und Dübeln 12 in Bohrungen 13 des Mauerwerks 14 verankert.
Um eine optisch ansprechende Konstruktion zu erhalten, ist die Laibung L mit einer
Schicht aus einem Putz 15 verkleidet, der bündig mit der Oberkante des U-Profils 9
abschließt und somit die Haltelaschen H sowie die Köpfe der Schrauben 11 unsichtbar
verdeckt. Die Außenansicht und die Innenansicht des Gebäudeabschlusses entsprechen
daher denjenigen eines herkömmlichen aus Blendrahmen 1 und Flügelrahmen 2 bestehenden
Fensters.
[0022] Im Falle einer Explosion außerhalb des mit dem Gebäudeabschluß 10 versehenen Bauwerks
wirken Druckkräfte in Richtung der Pfeile 16 auf die Füllung 3 sowie den Blendrahmen
1 und den Flügelrahmen 2. Bei geschlossenem Fenster, d.h. einer Verriegelung zwischen
Flügelrahmen 2 und Blendrahmen 1, wirken die Druckkräfte sämtlich über die beiden
gegenüberliegenden vertikalen Schenkel 1V des Blendrahmens 1 auf das Rechteckprofil
6, d.h. über die Randzone 8 des Dämpfungselements 7 auf den dem Raum zugewandten vertikalen
Schenkel des U-Profils 9. Übersteigt die eingeleitete Kraft ein gewisses Maß, so beginnt
sich die Randzone 8 des Blechstreifens plastisch zu verformen, wobei sich das Fenster
entsprechend der Druckbeaufschlagung in Richtung der Pfeile 16 verlagert. Bei hinreichend
großer Druckbeaufschlagung kommt es dazu, daß das Rechteckprofil 6 die dann in etwa
rechtwinklig abgebogene Randzone 8 sowie der vertikale Schenkel des U-Profils 9 direkt
gegeneinander "auf Block" liegen. Die Dämpfungswirkung ist dann voll ausgeschöpft
und eventuell noch auftretende Restkräfte müssen über das U-Profil 9 die Haltelaschen
H und die Schrauben 11 in das Mauerwerk 14 eingeleitet werden.
[0023] Das dargestellte Fenster erlaubt es, durch Sprengungen hervorgerufene Druckbelastungen
bis ca. 3 bar sicher abzufangen. Durch geeignete Wahl der Dicke und des Materials
des Blechstreifens des Dämpfungselements 7 sowie der Länge der Randzone 8 und des
maximal möglichen Verschiebewegs läßt sich die maximal von der Fensterlagerung absorbierbare
Energie variieren.
[0024] Der in Figur 3 gezeigte Gebäudeabschluß 20 stimmt vollständig mit den Merkmalen des
Gebäudeabschlusses 10 gemäß den Figuren 1 und 2 überein, mit Ausnahme des hier schmaler
ausgeführten Rechteckprofils 26 und des Dämpfungselements 27, das beidseitig mit jeweils
einer Randzone 8 versehen ist. Bei dem Gebäudeabschluß 20 findet daher eine Dämpfungswirkung
nicht nur bei der positiven Druckwelle statt, sondern auch nach der Reflexion derselben,
wenn eine rückwärts gerichtete Verlagerung des Gebäudeabschlusses 20 relativ zu dem
Mauerwerk 14 erfolgt.
[0025] Im Vergleich mit dem Gebäudeabschluß 10 nach den Figuren 1 und 2 erfolgt die Befestigung
des Gebäudeabschlusses 30 gemäß Figur 4 über rechtwinklige Laschen 31, die wiederum
mit dem U-Profil 9 verschweißt sind. Die Laschen 31 besitzen einen parallel zu der
Laibung L verlaufenden und unmittelbar an diese anschließenden Zugschenkel 32 und
einen rechtwinklig hierzu verlaufenden Stützschenkel 33, der sich über ein weiteres
Dämpfungselement 34 aus einem Kunststoffschaum, wie beispielsweise Moosgummi, an einer
Ansichtsseite 35 des an die Gebäudeöffnung angrenzenden Mauerwerks 14 abstützt. Aus
optischen Gründen ist wiederum sowohl die Laibung L als auch die hieran angrenzende
Ansichtsseite 35 mit einer Schicht aus Putz 15 versehen, der die Laschen 31 nebst
deren Befestigungsmitteln unsichtbar verdeckt und eine herkömmlichen Fenstern entsprechende
Außen- sowie Innenansicht sicherstellt.
[0026] Kommt es im Falle einer Druckbeaufschlagung in Richtung der Pfeile 16 zu einer abgedämpften
Verlagerung des Gebäudeabschlusses 30 in diese Richtung, so erfolgt diese zunächst
als Relativbewegung zwischen dem Rechteckprofil 6 und dem U-Profil 9 unter plastischer
Verformung des Dämpfungselements 7. Sobald der maximale Verschiebeweg ausgenutzt ist,
kommt es über das U-Profil 9 zu einer Krafteinleitung in die Laschen 31, die sich
unter weiterer Energieabsorption über die Dämpfungselemente 34 am Mauerwerk 14 abstützen.
Durch entsprechend große Dimensionierung der Stützschenkel 33 läßt sich die Krafteinleitung
in das Mauerwerk 14 soweit vergleichmäßigen, daß im Gegensatz zu der Verankerung der
Haltelaschen H gemäß den Figuren 2 und 3 punktuelle Belastungsspitzen im Mauerwerk
14 vermieden werden. Daher ist die Konstruktion gemäß Figur 4 insbesondere für wenig
belastbares Altmauerwerk oder beispielsweise Hohllochziegel auch jüngeren Datums prädestiniert.
Innerhalb des Zugschenkels 32 der Laschen 31 sind Langlöcher 36 angeordnet, durch
die die Schrauben 11 hindurchgeführt sind. Hierdurch wird eine Verlagerung der Laschen
31 in eine Richtung parallel zur Schraubenlängsachse verhindert, nicht jedoch eine
energiezehrende Verschiebung der Laschen 31 in Richtung der Zugschenkel 32.
[0027] Die in Figur 5 dargestellte Variante in Form eines Gebäudeabschlusses 40 unterscheidet
sich von der Ausführungsform nach Figur 4 dadurch, daß die Laschen 41 U-förmig sind,
d.h. zwei Stützschenkel 43 aufweisen, die sich jeweils über Dämpfungselemente 44 an
der zugeordneten Ansichtsseite 35 bzw. 37 des Mauerwerks 14 abstützen. Die Dämpfungselemente
44 sind als wannenförmige Blechstreifen ausgebildet, die sich mit einem Mittelbereich
an den Stützschenkeln 43 und den Enden zweier Beine 46 an den Ansichtsseiten 35 bzw.
37 abstützen. Die Energieabsorption in den Dämpfungselementen 44 erfolgt durch plastische
Verformung. Durch die beidseitige Anordnung von Dämpfungselementen 44 zwischen den
Laschen 41 und dem Mauerwerk 14 erfolgt eine Energieabsorption sowohl zum Zeitpunkt
der positiven als auch der negativen Druckwelle.
[0028] Der in Figur 6 dargestellte Gebäudeabschluß 50 stützt sich im Bereich einer Fläche
51 seines Blendrahmens 1 über ein Dämpfungselement 52 in Form eines elastischen Moosgummistreifens
53 an einem Absatz in der Laibung ab. Der Absatz besteht aus einem auf der Außenseite
der Mauer 14 angeordneten Verblendmauerwerk, beispielsweise in Form von Klinkern oder
aus Beton. Die im Falle einer Explosion auftretenden und in Richtung der Pfeile 16
wirkenden Druckkräfte werden über eine innere Widerlagerfläche abgefangen, die von
der Fläche 54 eines sich über die gesamte Länge des vertikalen Schenkels 1V des Blendrahmens
1 erstreckenden L-Profils 55 gebildet wird. Dieses ist mit Hilfe von Schrauben 11
und Dübeln 12 in Bohrungen 13 des Mauerwerks verankert.
[0029] Zur Absorption von Energie während der positiven Druckwelle nach einer Detonation
sind zwischen der Fläche 56 des Blendrahmens 1 und der Widerlagerfläche an dem L-Profil
55 Dämpfungselemente 57 angeordnet, die aus wannenförmigen Blechstreifen bestehen
und nach demselben Prinzip wirksam sind, wie die bei der Ausführungsform nach der
Figur 5. Die Dämpfungselemente 57 sind bei dem Gebäudeabschluß 50 mit Hilfe von Schrauben
58 den vertikalen Schenkeln 1V des Blendrahmens verschraubt.
[0030] Schließlich ist in Figur 7 noch eine letzte Variante in Form des Gebäudeabschlusses
70 dargestellt, wobei die Abstützung an der Mauer 14 von der Außenseite her über ein
Eckzargenprofil 71 erfolgt. Dieses ist mit einer Lasche 72 verschweißt, die mit Hilfe
von Schrauben 11 und Dübeln 12 in Bohrungen 13 in der Mauer verankert ist. Die Abstützung
der Laschen 72 gegenüber der Laibung L erfolgt dabei über Plättchen oder Klötzchen
79 aus Hartholz oder Kunststoff.
[0031] Eine Energieabsorption im Falle einer Druckbelastung in Richtung der Pfeile 16 erfolgt
durch plastische Verformung des entgegengesetzt der Belastungsrichtung abgewinkelten
Randstreifen 73 des Eckzargenprofils 71. Die nach Ausnutzung des maximalen Verschiebeweges
des Blendrahmens 1 eventuell noch vorhandene Restkraft wird über den Zugschenkel 74
und den Stützschenkel 75 des Eckzargenprofils 71 in die Ansichtsseite 35 des Mauerwerks
14 eingeleitet. Das Eckfugenprofil 71 ist mit einer speziellen Mörtel- bzw. Klebemasse
76 hinterfüllt, wodurch eine Verbiegung desselben verhindert und trotz dessen geringer
Materialstärke eine sichere Übertragung der auftretenden Kräfte gewährleistet ist.
[0032] Um nach einer Reflexion der Druckwelle die Rückverlagerung des Gebäudeabschlusses
70 innerhalb der Öffnung zu begrenzen, ist auf der Außenseite im Eckbereich des Blendrahmens
1 ein L-Profil 77 mit Hilfe von Schrauben 78 befestigt, die sich sowohl durch das
Eckzargenprofil 71 als auch durch die Laschen 72 erstrecken.
1. Sprengwirkungshemmend ausgeführter Gebäudeabschluß (10, 20, 30, 40, 50, 70), mit dem
eine Öffnung in einem Gebäude verschließbar ist und der eine Füllung (3) sowie diese
im wesentlichen ringsum umfassende Rahmenelemente (1, 2) aufweist, wobei an mindestens
zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses (10, 20, 30, 40, 50,
70) jeweils zwischen den Rahmenelementen (1, 2) und Widerlagerflächen, die jeweils
mit einer die Öffnung begrenzenden Laibung (L) kraftschlüssig verbunden sind, jeweils
mindestens ein Dämpfungselement (7, 27, 57) angeordnet ist, das im Falle einer senkrecht
zu der durch die Füllung (3) definierten Ebene auf den Gebäudeabschluß (10, 20, 30,
40, 50, 70) einwirkenden Kraft unter Verformung eine Dämpfungswirkung entfaltet, wobei
des weiteren die Widerlagerflächen innerhalb der Laibung (L) angeordnet und senkrecht
zu dieser ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dämpfungselement (7, 27, 57) auf jeder der gegenüberliegenden Seiten
zwischen einander zugewandten Widerlagerflächen, die bei entgegengesetzten Richtungen
der auf den Gebäudeabschluß (10, 20, 30, 40, 50, 70) einwirkenden Kraft wirksam sind,
angeordnet ist.
2. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerflächen von den einander zugewandten Flanschflächen eines U-Profils
(9) gebildet sind.
3. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerflächen von Abschnitten eines L-Profils gebildet sind, die in Längsrichtung
des zugeordneten Rahmenelements hintereinander und abwechselnd in entgegengesetzte
Richtungen angeordnet sind.
4. Gebäudeabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Widerlagerfläche von einem Absatz (53) in der Laibung (L) der Öffnung und die
zugeordnete gegenüberliegende Widerstandsfläche von einem mit der Laibung (L) verbundenen
Profil (55) gebildet ist.
5. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das U-Profil (9) und/oder das oder die L-Profile (78) mit Haltelaschen (H, 72) verbunden
sind, die mittels Befestigungselementen in dem an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteil
verankerbar sind.
6. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente in Längsrichtung des zugeordneten Rahmenelements (1) verlaufende
Blechstreifen sind, die unter entsprechender Krafteinwirkung plastisch in Form von
Biegung verformbar sind.
7. Gebäudeabschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blechstreifen in Querrichtung betrachtet in drei Zonen eingeteilt ist, von denen
zwei Randzonen (8) plastisch verformbar sind, während der Blechstreifen im Bereich
einer Mittelzone mit dem zugeordneten Rahmenelement (1) verbunden ist.
8. Gebäudeabschluß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen wannenförmig mit geneigten Seitenflächen ist und in der Mittelzone
mittels eines Befestigungsprofils (26) mit einer zugeordneten Kontaktfläche des Rahmenelements
(1) verspannt ist.
9. Gebäudeabschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten des Gebäudeabschlusses rechtwinklige
Laschen (31, 41) an den Rahmenelementen (1) befestigt sind, wobei jeweils mindestens
ein Zugschenkel (32, 42) der Laschen (31, 41) in der Nähe der Laibung (L) der Öffnung
verläuft und jeweils mindestens ein Stützschenkel (33, 43) an einer Ansichtsseite
(35, 37) des an die Öffnung angrenzenden Gebäudeteils anliegt.