[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verankerungselement zur Verankerung
in einem Bohrloch in einem Untergrund, der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art.
[0002] Bei derartigen Verankerungselementen ist es aus der US 4,655,645 bekannt, einen Zweikomponentenmörtel
über das manuell oder maschinell in Drehung versetzte Verankerungselement zu mischen.
Dazu weist das Verankerungselement ein, am hinteren und zentralen Bereich des Schaftes
angeordnetes Mischelement auf, dass simultan mit dem Verankerungselement in Drehung
versetzt werden kann und hierzu mit diesem fest verbunden ist. In der Anwendung wird
zunächst eine Patrone mit einen Zweikomponentenmörtel in ein Bohrloch eingeführt,
und dann das Verankerungselement in das Bohrloch eingeschraubt. Mit dem bohrlochseitigen
Ende des Verankerungselements wird beim Erreichen der Patrone diese zunächst zerstört,
so dass die Komponenten des Mörtels aus dieser austreten und bei einem weiteren Eindrehen
des Verankerungselements am Schaft entlang in Richtung der Bohrlochmündung migrieren,
wo sie über das sich mitdrehende Mischelement vermengt werden.
[0003] Von Nachteil ist dabei, dass für das Mischen der Komponenten des Mörtels das Verankerungselement
aktiv gedreht werden muss, was sehr zeitaufwändig sein kann. Dieses ist insbesondere
dann von Nachteil, wenn das Verankerungselement bereits durch ein einfaches Einschlagen
in das Bohrloch in demselben verankert werden soll, wie dies bei modernen Systemen
der Fall ist.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein Verankerungselement
der vorgenannten Art zu entwickeln, das die vorgenannten Nachteile vermeidet. Dieses
wird erfindungsgemäss durch die in Anspruch 1 genannten Massnahmen erreicht, denen
folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0005] Demnach liegt die Besonderheit des erfindungsgemässen Verankerungselements darin,
am Verankerungsteil einen automatischen Antrieb für das oder die Mischelemente vorzusehen,
der über ein Auslösemittel aktivierbar ist. Für den Anwender ergibt sich durch diese
Massnahme eine erhebliche Zeitersparnis, da er nicht mehr wie bisher mit einem Zusatzgerät,
wie z. B. mit einer an den Lastangriffsteil des Verankerungselements angekoppelten
Bohrmaschine eine Drehbewegung auf die Mischelemente induzieren braucht, um ein Durchmischen
des Mehrkomponentenmörtels zu erreichen.
So kann der Anwender beispielsweise zunächst eine Folien- oder Glaspatrone, die wenigstens
zwei pastöse Reaktionskomponenten enthält, in ein vorgefertigtes Bohrloch einbringen.
Das Verankerungselement, wie z. B. eine aktiv mischende Ankerstange wird dann in das
Bohrloch eingeschoben und z. B. mittels eines Hammers bis auf den Bohrlochboden eingetrieben.
Dabei wird die Mörtelpatrone zerstört und es treten die Reaktionskomponenten ins Bohrloch
aus, wo sie sich verteilen. Das Auslösemittel, wie z. B. ein Sperrstift, ein Sicherungsring
etc. kann danach entfernt werden, so dass das oder die Mischelemente in über den automatischen
Antrieb in eine Mischbewegung versetzt wird, die eine Durchmischung der Reaktionskomponenten
bewirkt.
[0006] Vorteilhaft gemäss Anspruch 2 kann es z. B. sein, wenn ein Speicher für Bewegungsenergie
vorgesehen wird, der als Antrieb für das oder die Mischelemente fungiert, bzw. diesen
mit Energie versorgt. Der Speicher kann bereits bei der Produktion des Verankerungselements
"geladen" und über das Auslösemittel, das gleichzeitig auch als Sicherungsmittel dient,
vor einer Vorzeitigen Abgabe der gespeicherten Bewegungsenergie geschützt werden.
Das Verankerungsmittel ist für den Anwender also direkt Einsatzbereit.
[0007] Gemäss Anspruch 3 kann der oder jeder Speicher bzw. Kraftspeicher, als Federlement
ausgeführt sein, das bereits bei der Produktion des Verankerungselements vorgespannt
wird, und mit einem Ende am Verankerungsteil und mit seinem anderen Ende an dem oder
den Mischelementen festgelegt ist. Das Festlegen an dem oder den Mischelementen kann
dabei unmittelbar, oder mittelbar unter Zwischenschaltung eines oder mehrerer weiterer
Bauteile erfolgen. Durch diese Massnahme ist eine sehr einfache Ausgestaltung des
automatischen Antriebs möglich. Die Federelemente können z. B. Spiral- oder Schraubenfedern
sein.
[0008] Gemäss Anspruch 6 kann es von Vorteil sein, wenn das Verankerungsteil des Verankerungsmittels
umfänglich von einer Mischhülse umgeben ist, an der das oder die Mischelemente angeordnet
sind. Durch diese Massnahme wird eine gleichmässige Verteilung der Mischwirkung des
Antriebs auf die Komponenten des Mörtels erreicht. Von Vorteil kann es ebenfalls sein,
wenn an dem bohrlochseitigen Ende des Verankerungsteils ein Verankerungsmittel angeordnet
ist, mit dem das Verankerungsteil relativ drehfest im Bohrloch fixiert werden kann.
[0009] Auf der Oberfläche der Mischhülse oder in deren Wand können so z. B. rippen-, buckel-,
noppen- oder schaufelförmige etc. Mischelemente angeordnet oder eingelassen sein.
Die Mischelemente können z. B. aber auch als einfache Durchbrüche jeglicher Geometrie
in der Wand der Mischhülse ausgebildet sein.
[0010] Weitere Vorteile und Massnahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch, eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verankerungselements
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- schematisch, das Verankerungselement aus Figur 1 in Seitenansicht,
- Fig. 3
- schematisch, das Verankerungselement aus Figur 1 in einem Längsschnitt gemäss der
Linie III - III aus Figur 2,
- Fig. 4
- schematisch, eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Verankerungselements
in Seitenansicht,
- Fig. 5
- schematisch, das Verankerungselement aus Figur 4 in einem Längsschnitt gemäss der
Linie V - V aus Figur 4,
- Fig. 6
- schematisch, das Verankerungselement aus Figur 4 in einem Querschnitt gemäss der Linie
VI - VI aus Figur 5.
[0012] In den Fig.1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Verankerungselements
dargestellt. Das dort dargestellte Verankerungselement 10 weist zunächst einen Verankerungsteil
12 auf der einteilig mit einem Lastangriffsteil 11 ausgeführt ist. Bei der bestimmungsgemässen
Verwendung des Verankerungselements 10 in einem hier nicht dargestellten Bohrloch,
liegt das Verankerungsteil 12 in der Regel gänzlich im Bohrloch, während das Lastangriffsteil
11 aus diesem heraussteht, so dass an ihm etwas festgelegt werden kann. Die Festlegung
des Verankerungselements 10 im Bohrloch erfolgt dabei im wesentlichen stoffschlüssig
über einen in das Bohrloch eingebrachten Zwei- oder Mehrkomponentenmörtel. Bezüglich
des Einbringens des Mörtels wird auf die vorhergehende Beschreibung verwiesen.
[0013] An dem, in Einsteckrichtung in einem Bohrloch liegenden Ende des Verankerungsteils
ist ein Fixiermittel 17 mit umfänglich angeordneten Haltemitteln 18, wie z. B. eine
umlaufende Zahnung angeordnet, welches der Fixierung des Endbereichs des Verankerungselements
10 in einem Bohrloch dient. Dieses Fixiermittel kann ebenfalls einteilig mit dem Verankerungsteil
12 ausgeführt sein.
[0014] Umfänglich um das Verankerungsteil 12 herum ist eine Mischhülse 15 angeordnet, in
deren Wandung 16 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel kreisförmige Durchbrüche
13 als Mischelemente angeordnet sind. Zwischen dem Verankerungsteil 12 und der Mischhülse
15 ist eine Antriebseinrichtung 20 angeordnet, die die Mischhülse 15 relativ zum Verankerungsteil
12 in eine Drehbewegung versetzen kann, wenn ein Auslösemittel 21 betätigt wird.
Die Antriebseinrichtung 20 enthält in diesem Ausführungsbeispiel zwei Schraubenfedern
23, die auf der Umfangsfläche des Verankerungsteils 12 liegen und an ihren Enden 24
fest mit diesem verbunden sind. An den Enden 25 sind die Schraubenfedern 23 hingegen
fest mit der Mischhülse 15 verbunden. Beide Schraubenfedern 23 sind vorgespannt und
über das Auslösemittel 21 daran gehindert sich zu entspannen.
[0015] Wird das Auslösemittel, in Form des der Sicherungsstiftes 21, mittels manuellem Herausziehen
über seine Öse 22 aus der Bohrung in dem Verankerungsteil 12 und den beiden Seiten
der Mischhülse 15 herausgezogen, so entspannen sich die Federelemente, in Form von
Schraubenfedern 23, wodurch die Mischhülse 15 mit den Mischelementen 13 relativ zum
Verankerungsteil 12 in eine Rotationsbewegung um das Verankerungsteil 12 herum versetzt
wird. Bei dem Einsatz in einem Bohrloch mit den Reaktionskomponenten einer Mörtelmasse
führt diese automatische Bewegung zu einem Vermischen der Reaktionskomponenten.
[0016] In den Figuren 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemässen Verankerungselements
10 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der vorhergehend dargestellten Ausführungsform
durch die nachstehend wiedergegebenen Einzelheiten.
[0017] Auf der Mantelfläche der Mischhülse 15 sind Mischelemente 13' in Form von schräg
verlaufenden Rippen angeordnet. Anstelle der Schraubenfedern enthält die Antriebseinrichtung
20' zwei Spiralfedern 23' die an zwei, im Aussendurchmesser reduzierten Abschnitten
des Verankerungsteils 12 angeordnet sind. Die Enden 24' der Spiralfedern sind wie
aus Figur 6 zu entnehmen, fest mit dem Verankerungsteil 12 verbunden, während die
Enden 25' fest mit der Mischhülse 15 verbunden sind. In den Figuren ist das Verankerungselement
10 wiederum in seiner einsatzbereiten Lage, mit vorgespannten Federelementen / Spiralfedern
23' wiedergegeben. Bezüglich der Funktion und weiterer Einzelheiten wird allumfänglich
auf die vorhergehende Beschreibung zu den Figuren 1 bis 3 Bezug genommen.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 10
- Verankerungselement
- 11
- Lastangriffsteil
- 12
- Verankerungsteil
- 13
- Mischelemente / Durchbrüche
- 13'
- Mischelemente / Rippen
- 14
- Aufnahme in 12 für 25'
- 15
- Mischhülse
- 16
- Wandung von 15
- 17
- Fixiermittel
- 18
- Haltemittel
- 20
- Antriebseinrichtung
- 20'
- Antriebseinrichtung
- 21
- Auslösemittel / Sicherungsstift
- 22
- Öse an 21
- 23
- Kraftspeicher / Federelement / Schraubenfeder
- 23'
- Kraftspeicher / Federelement / Spiralfeder
- 24
- erstes Ende von 23
- 24'
- erstes Ende von 23'
- 25
- zweites, freies Ende von 23
- 25'
- zweites, freies Ende von 23'
1. Verankerungselement, zur Verankerung in einer Aufnahmebohrung mittels eines Mörtels,
mit einem, im Anwendungsfall aus der Aufnahmebohrung herausragenden Lastangriffsteil
(11) und mit einem, im Anwendungsfall in der Aufnahmebohrung befindlichen Verankerungsteil
(12), und mit wenigstens einem Mischelement (13, 13') zum Mischen von Mörtelkomponenten,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens am Verankerungsteil (12) eine Antriebseinrichtung (20, 20') zum automatischen
in Bewegung setzen des oder jeden Mischelements (13, 13') nach Betätigung eines Auslösemittels.(21)
für die Antriebseinrichtung vorgesehen ist.
2. Verankerungselement, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (20, 20') wenigstens einen Kraftspeicher (23, 23') beinhaltet,
der die notwendige Antriebsenergie zum in Bewegung setzen des oder jeden Mischelements
(13, 13') liefert.
3. Verankerungselement, nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Kraftspeicher jeweils als ein, unter einer Vorspannung stehendes Federelement
(23, 23') ausgebildet ist, wobei das erste Ende (24, 24') des oder jeden Federelements
(23, 23') an dem Verankerungsteil (12) fixiert ist und wobei an dem zweiten, freien
Ende (25, 25') des oder jeden Federelements (23, 23') das oder jedes Mischelement
(13, 13') direkt oder indirekt fixiert ist, und über die sich entspannenden Federelemente
(23, 23') in eine Mischbewegung versetzt wird, wenn das Auslösemittel (21) betätigt
ist.
4. Verankerungselement, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verankerungsteil ein oder mehrere, unter einer Vorspannung stehende Spiralfedern
(23') als Kraftspeicher angeordnet sind.
5. Verankerungselement, nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verankerungsteil ein oder mehrere, unter einer Vorspannung stehende Schraubenfedern
(23) als Kraftspeicher angeordnet sind.
6. Verankerungselement, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem oder den Federelementen (23, 23') eine Mischhülse (15) angeordnet ist, die
wenigstens den Verankerungsteil (12) des Verankerungselements (10) räumlich beabstandet
umgibt, und die, über die sich entspannenden Federelemente (23, 23') in eine Mischbewegung
versetzt wird, wenn das Auslösemittel (21) betätigt ist.
7. Verankerungselement, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberfläche der Mischhülse (15) das oder jedes Mischelement (13') angeordnet
ist.
8. Verankerungselement, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wandung (16) der Mischhülse (15) das oder jedes Mischelement (13) angeordnet
ist.