[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslasseinrichtung für den druckbeaufschlagbaren Brennraum
einer Brennkraftmaschine umfassend ein gegen den im Brennraum vorherrschenden Druck
öffnendes erstes Stellelement.
[0002] Zur Steuerung der Ein- und Auslassöffnungen von Brennkraftmaschinenzylindern werden
üblicherweise Tellerventile verwendet. Während des Verdichtungs- und Expansionstaktes
schließen die Tellerventile den Brennraum druckdicht ab, sie Öffnen während der Ladungswechseltakte,
wobei ein schneller und effektiver Ladungswechsel angestrebt wird. Zur Steigerung
der Ladungswechseleffektivität sind im Stand der Technik beispielsweise mit der DE
41 28 328 A1 sogenannte Zweistromventile bekannt geworden.
[0003] Das in der DE 41 28 328 A1 beschriebene Zweistromventil erhöht den Nutzwirkungsgrad
bzw. verringert den Leistungsverlust bei Brennkraftmaschinen, indem ein verbesserter
Füllungsgrad aufgrund verringerter Wirbelbildung vor dem Ventileinlass erreicht wird.
Das aus zwei Dichteinheiten bestehende Zweistromventil weist ein großes Durchlassvermögen
und einen verminderten Strömungswiderstand auf.
[0004] Gemäß der DE 41 28 328 A1 sind ein äußeres Ringventil und ein koaxial zu diesem angeordnetes
innenliegendes Tellerventil vorgesehen, beide Ventile sind jeweils mit einer Feder
in Schließrichtung vorgespannt. Eine Öffnungsbetätigung erfolgt mittels eines Nockens
unter Zwischenschaltung einer Hebelanordnung. Die Hebelanordnung ermöglich ein axialsynchronisiertes
Öffnen des äußeren Ringventils einerseits und des innenliegenden Tellerventils andererseits.
[0005] Die in der DE 41 28 328 A1 gezeigte Anordnung zielt auf eine verbesserte Befüllung
des Zylinder über den Zylindereinlass ab, wobei beide Stufen des zweistufigen Einlassventils
zugleich synchronisiert geöffnet werden und insgesamt ein aufgrund der Ventilausbildung
vorteilhaft gestalteter Einlass freigegeben wird.
[0006] Das offenbarte Zweistromventil berücksichtigt in keiner Weise die während Ansaug-,
Kompressions-, Expansions- und Ausstoßtakt wechselnden Druckverhältnisse im Brennraum
des Zylinders in Hinblick auf ein schnelles Öffnen mit geringem Kraftaufwand und bezieht
sich lediglich auf den Zylindereinlass.
[0007] Des Weiteren sind im Stand der Technik seit langem sowohl mechanisch mittels Nocken
als auch elektromagnetisch betätigte Tellerventile zur Einund Auslasssteuerung bei
Brennkraftmaschinen bekannt. In diesem Zusammenhang wird in Bezug auf den technologischen
Hintergrund auf die DE-OS 23 35 150 sowie auf die DE-OS 22 49 310 verwiesen. Aufgrund
des bei Viertaktbrennkraftmaschinen beim Übergang vom Expansions- zum Ausstoßtakt
im Brennraum noch vorherrschenden Druckes muss bei einer Öffnungsbewegung zusätzlich
zu den ohnehin vorhandenen Gegenkräften, wie beispielsweise Feder- und/oder Reibungskraft,
die druckbedingte Gaskraft überwunden werden, hieraus ergeben sich Verluste. Insbesondere
bei elektromagnetisch betätigten Ventilen wirkt sich dies unmittelbar auf die Leistung
des elektromagnetischen Aktuators und somit auf die beim Betrieb entstehende Wärme
sowie auf dessen Baugröße sehr negativ aus.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für den druckbeaufschlagbaren Brennraum
einer Brennkraftmaschine eine Auslasseinrichtung bereitzustellen, welche unter Berücksichtigung
der während Kompressions-, Expansions- und Ladungswechseltakt wechselnden Druckverhältnisse
ein schnelles und frühes Öffnen unter Vermeidung von Verlusten mit nur geringen Betätigungskräften
ermöglicht.
[0009] Die Lösung der Aufgabe erfolgt mittels eines zweistufigen Ventils gemäß dem Anspruch
1, wobei die zugrundeliegende Idee den Gedanken umfasst, ein zeitlich vor dem ersten
Stellelement öffnendes zweites Stellelement vorzusehen.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Sehr von Vorteil ist es, wenn schwerpunktmäßig die Funktion des zweiten Stellelementes
im Wesentlichen ausgehend vom Brennraum den Druckabbau in Richtung Auslass und die
Funktion des ersten Stellelementes im Wesentlichen die Abfuhr des verbrannten Ladungsvolumens
in Richtung Auslass umfasst.
[0012] Zweckmäßiger Weise ist in diesem Zusammenhang mittels des zweiten Stellelementes
ein nur geringer und mittels des ersten Stellelementes ein großer Auslassquerschnitt
freigebbar, wobei der freigebbare Querschnitt des ersten Stellelementes in jedem Fall
kleiner ist, als der Querschnitt des zweiten Stellelementes. Vorzugsweise beträgt
das Verhältnis der Querschnitte von erstem und zweiten Stellelement zueinander etwa
3,5:1 bis 7:1, insbesondere 4:1 bis 6:1.
[0013] Als sehr vorteilhaft hat sich erwiesen, das erste und das zweite Stellelement mittels
einer Federanordnung derart zu verbinden, dass eine elastische Koppelung erreicht
wird.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine mit dem ersten Stellelement
zusammenwirkende Betätigungseinrichtung vorgesehen. Einem weiteren, ebenfalls zu bevorzugenden
Ausführungsbeispiel zufolge wirkt die Betätigungseinrichtung mit dem zweiten Stellelement
zusammen. Zweckmäßig ist es ebenfalls, zur Betätigung des ersten und des zweiten Stellelementes
jeweils eine Betätigungseinrichtung vorzusehen.
[0015] Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird bei einer Betätigung zuerst das zweite Stellelement
geöffnet, wobei die Federanordnung gespannt und nachfolgend das erste Stellelement
geöffnet wird.; dabei öffnet das erste Stellelement erst, wenn das zweite Stellelement
vollständig geöffnet ist. Jedoch kann es in einem anderen Ausführungsbeispiel durchaus
auch von Vorteil sein, wenn das erste Stellelement Bereits öffnet, bevor das zweite
Stellelement vollständig geöffnet ist.
[0016] Entsprechend einer besonders zu bevorzugenden Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher
das erste Stellelement als Tellerventil ausgebildet ist, ist das zweite Stellelement
ein konzentrisch zu diesem angeordnetes, zu ihm in axialer Richtung um einen vorbestimmten
Betrag relativ verschiebbares, einen geringeren Durchmesser aufweisendes Ventil. Die
Relativverschiebung ist vorzugsweise durch mechanische Anschläge begrenzt.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Schaft des ersten Stellelementes
im unteren Bereich in einen Stößel- und einen Fußbereich geteilt und Stößel- und Fußbereich
sind unter Zwischenschaltung der Federanordnung in axialer Richtung relativ zueinander
verschiebbar, wobei das zweite Stellelement dem Stößelbereich zugeordnet ist. Demzufolge
ist das zweite Stellelement gegenüber dem Fußbereich entsprechend dem Ventilteller
des ersten Stellelementes relativverschiebbar.
[0018] Gemäß einer alternativen Weiterbildung ist das erste Stellelement rohrförmig ausgebildet
ist und das zweite Stellelement über dessen gesamte Länge nach oben hindurchgeführt.
[0019] Vorzugsweise weist das erste Stellelement in seinem Fußbereich koaxial eine mittels
des zweiten Stellelementes öffen- bzw. verschließbare Bohrung auf, welche mit zumindest
einem winklig zu ihr angeordneten, mit dem Auslass in Verbindung stehenden Druckausgleichskanal
kommuniziert.
[0020] Im Folgenden sind besonders zu bevorzugende Ausführungsbeispiele und Weiterbildungen
unter Bezugnahme auf Figuren näher erläutert, dabei zeigen schematisch und beispielhaft
- Figur 1a
- eine zweistufige Ventilanordnung zur Steuerung eines Brennraumauslasses, wobei der
Auslassstrom unterbrochen ist,
- Figur 1b
- eine zweistufige Ventilanordnung zur Steuerung eines Brennraumauslasses, wobei ein
Auslass über die Nebenstufe erfolgt,
- Figur 1c
- eine zweistufige Ventilanordnung zur Steuerung eines Brennraumauslasses, wobei ein
Auslass sowohl über die Neben- als auch über die Hauptstufe erfolgt,
- Figur 2
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils,
- Figur 3
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils,
- Figur 4a
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils,
- Figur 4b
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils,
- Figur 4c
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils sowie
- Figur 4d
- eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils.
[0021] Mit den Figuren 1a - 1c ist eine zweistufige Ventilanordnung 100a, 100b, 100c zur
Steuerung eines Brennraumauslasses gezeigt, wobei in der mit Figur 1a gezeigten Stellung
der Auslassstrom unterbrochen ist, in der in Figur 1b dargestellten Stellung ein Auslass
über die Nebenstufe 104b und gemäß Figur 1c ein Auslass sowohl über die Nebenstufe
104c als auch über die Hauptstufe 102c erfolgt.
[0022] Während des Kompressions- und des Expansionstaktes befinden sich sowohl die Hauptstufe
102a als auch die Nebenstufe 104a - den unter Druck stehenden Brennraum dichtend -
in einer geschlossenen Lage, in welcher kein Auslassstrom fließt, was in der Figur
symbolisiert durch die geöffneten Schalter 102a, 104a dargestellt ist. Die beweglichen
Steuereinheiten der Haupt- und Nebenstufe 102a, 104a sind mittels einer Federeinrichtung
gekoppelt und werden von einem Aktuator 108 betätigt. Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße
zweistufige Ventil für eine Verwendung in Verbindung mit einem einen Elektromagneten
sowie einen Anker umfassenden elektromagnetischen Aktuator 108a. Jedoch kann es auch
sehr zweckmäßig sein die vorgeschlagene Ventilanordnung in Verbindung mit einem mechanischen
Ventilantrieb mittels Nocken zu verwenden.
[0023] Während des Überganges vom Expansions- zum Ausstoßtakt, während dem ein sehr schnelles
Öffnen entsprechend einem sehr steilen Anstieg des Öffnungswinkels über die Zeit angestrebt
wird, wird die Nebenstufe 104b mittels des Aktuators 108b geöffnet, so dass - symbolisiert
durch den geschlossenen Schalter 104b - ein Auslassstrom vom Brennraum zum Auslass
möglich ist. Da die Öffnungsbewegung gegen die im Brennraum vorherrschenden Druckkräfte
erfolgen muss, ist erfindungsgemäß die druckbeaufschlagte Fläche der Nebenstufe 104b
klein, so dass auch die sich aus Druck mal Fläche berechnende der Öffnungskraft entgegenstehende
Kraft (
F = p ·
A) gering ist und ein Öffnen sehr schnell und mit geringem Kraftaufwand möglich ist.
Der mittels der Nebenstufe freigebbare wirksame Öffnungsquerschnitt ist in jedem Fall
kleiner, als der mittels der Hauptstufe freigebbare. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis
der Querschnitte von erster und zweiter Stufe zueinander etwa 3,5:1 bis 7:1, insbesondere
4:1 bis 6:1. Maßgeblich ist dabei im Ausführungsbeispiel die konstruktive Begrenzung
aufgrund des Durchmesserverhältnisses von Ventilteller (siehe Figur 2, 212) zu Ventilschaft
(vgl. Figur 2, 214). Bei einer anderen Ausgestaltung können unter Umständen auch größere
Verhältnisse realisierbar sein, was sehr günstig ist. Der durch die Nebenstufe 104b
freigegebene geringe Öffnungsquerschnitt genügt, einen Druckausgleich zwischen Brennraum
und Auslass herbeizuführen, wobei nicht das aus dem Brennraum in Richtung Auslass
entweichend Gasvolumen im Vordergrund steht, sondern vielmehr der im Brennraum absinkende
Druck.
[0024] Nachfolgend wird, wie in Figur 1c dargestellt, auch die Hauptstufe 102c geöffnet,
so dass auch über diese - symbolisiert durch den geschlossenen Schalter 102c - ein
Gasvolumenstrom vom Brennraum in Richtung Auslass fließt. Im Vordergrund steht nun
der durchgesetzte Volumenstrom, welcher sehr groß ist, um einen schnellen Ladungswechsel
zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist es sekundär, ob die Nebenstufe 104c weiterhin
geöffnet ist oder nicht, da die geöffnete Hauptstufe 102c einen ungleich größeren
Volumendurchsatz ermöglicht; in der Regel wird aber die Nebenstufe 104c weiterhin
geöffnet sein. Gegebenenfalls erfolgt ein Öffnen der Hauptstufe bereits bevor die
Nebenstufe vollständig geöffnet ist, so das ein zumindest teilweises Öffnen der Nebenstufe
ausreichend sein kann. Das Öffnen der Hauptstufe 102c im letzten Schritt kann aufgrund
des - bedingt durch das vorherige Öffnen der Nebenstufe 104b - reduzierten Druckes
im Brennraum schnell und nur mit geringem Kraftaufwand erfolgen. Insbesondere im Falle
einer elektromagnetischen Betätigung ist daher die Leistungsaufnahme des Aktuators
108a, 108b, 108c im Vergleich zu einem konventionellen einstufigen Auslassventil sehr
gering, so dass eine entsprechend geringe Erwärmung erfolgt und der Aktuator baulich
kleiner ausgeführt werden kann.
[0025] Die die beweglichen Steuereinheiten der Haupt- und Nebenstufe 102a, 104a verbindende
Federanordnung 106a, 106b, 106c ist derart ausgelegt, dass bei einer Öffnungsbetätigung
mittels des Aktuators 108a, 108b, 108c zuerst die Nebenstufe 104a, 104b geöffnet wird,
dabei spannt sich die Federanordnung 106b entsprechend der Darstellung in Figur 1b.
Sobald der Druck im Brennraum weit genug abgesunken ist, wird die Hauptstufe 102b,
102c aufgrund der Federkraft ebenfalls geöffnet. Eine Aktuatorbewegung erfolgt demnach
nur zu Beginn des Öffnungsvorganges mit Öffnen der Nebenstufe 104a, 104b.
[0026] Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels ist aufgrund der Ausgestaltung von Haupt-
und Nebenstufe 102a, 104a nur eine vorbestimmte Relativbewegung zwischen diesen möglich.
In diesem Fall erfolgt eine Aktuatorbewegung von Beginn des Öffnungsvorganges der
Nebenstufe 104a, 104b bis zum vollständigen Öffnen der Hauptstufe 102c. Die Nebenstufe
104a, 104b wird geöffnet, wobei sich die Federanordnung 106b spannt. Mit vollständigem
Öffnen der Nebenstufe 104b wird entsprechend der vorbestimmten begrenzten Bewegungsmöglichkeit
von Haupt- und Nebenstufe zueinander ein Formschluss zwischen diesen hergestellt,
so dass bei weiterer Aktuatorbewegung nun die Hauptstufe 102b, 102c geöffnet wird.
Bei dieser Ausgestaltung kann gegebenenfalls das Öffnen der Hauptstufe 102b, 102c
zu einer Entlastung der Federanordnung 106b führen, so dass mit Öffnen der Hauptstufe
die Nebenstufe schließt, wodurch aber aufgrund des großen Öffnungsquerschnittes der
Hauptstufe der Volumenstrom insgesamt nicht beeinträchtigt wird.
[0027] Eine Ausgestaltung eines zweistufigen Ventils 200 zeigt Figur 2. Der hier nicht näher
gezeigte Aktuator wirkt mit dem oberen Ende des Ventilschaftes 214 des Hauptventils
202 zusammen. Bei einer Öffnungsbewegung gegen den im Brennraum vorherrschenden Druck
öffnet aufgrund der geringeren druckbeaufschlagten Fläche zuerst das Nebenventil 204,
der am Hauptventil 202 anliegende Druck hält das Hauptventil in seiner geschlossenen
Lage, die Feder 206 wird gespannt. Auf diese Weise wird ein Druckausgleichskanal 210
freigegeben, mit der Folge, dass bei einem relativ geringem Volumenstrom ein Druckausgleich
in Richtung Auslass erfolgt. Sobald der Druck im Brennraum einen vorbestimmten Wert
unterschreitet, öffnet das Hauptventil 202 unter Freigabe eines wesentlich größeren
Öffnungsquerschnittes und ermöglicht einen schnellen Ladungswechsel mit großem Volumendurchsatz.
Bei der mit der Figur 2 gezeigten Anordnung ist der Schaft des Hauptventils 202 im
Wesentlichen voll ausgebildet, das Nebenventil 204 ist im unteren Bereich einen geringeren
Durchmesser aufweisend konzentrisch eingesetzt. Der Ventilteller 212 des Hauptventils
202 ist entsprechend dem Hub a des Nebenventils 204 relativ zum Ventilschaft 214 verschiebbar.
Die Feder 206 ist im Fußbereich im Bereich der Trennfuge angeordnet und weist einen
geringeren Durchmesser, als der Ventilschaft 214 auf. Mittels des Nebenventils 204
ist zentral im Ventilteller 212 des Hauptventils 202 eine zur Ventilachse konzentrische
Bohrung 216 freigebbar, welche mit zumindest einem quer zu dieser angeordneten, in
den Auslasskanal mündenden Druckausgleichskanal 210 kommuniziert.
[0028] Gemäß der Ausgestaltung 300 nach Figur 3 ist das Hauptventil 302 rohrförmig ausgebildet.
In seinem Inneren ist das Nebenventil 304 spielbehaftet stößelstangenartig nach oben
hindurch geführt, wobei zur Führung passend Führungsbereiche 316 vorgesehen sind.
Der hier nicht näher gezeigte Aktuator wirkt mit dem oberen Ende es Ventilschaftes
314 des Nebenventils 304 zusammen. Vorliegend ist die Feder 306 im Bereich des oberen
Schaftendes angeordnet. Analog zur mit Figur 2 gezeigten Anordnung ist zwischen Haupt-
und Nebenventil 302, 304 eine begrenzte Relativbewegung um den Betrag b möglich. In
Bezug auf die Funktionsweise und die Ausgestaltung der Kanäle 310, 318 wird auf die
Beschreibung zur Figur 2 verwiesen.
[0029] Selbstverständlich ist eine tellerventilartige Ausgestaltung des Nebenventils wie
in den Figuren 1 und 2 dargestellt nicht unbedingt notwendig. Ausgestaltungen mit
nadelartigen Ventil 404, 454 zeigen die Figuren 4a und 4c. Gemäß Figur 4a schließt
die Ventilnadel 404 den zentral im Fuß 406 des Hauptventils 402 angeordneten Druckkanal
416 bündig zur Fläche 418 des Hauptventiltellers 412. Beim Öffnen des Nebenventils
404 entsprechend einer pfeilgemäßen axialen Relativverschiebung wird durch den ringkanalförmigen
Bereich 420 geringeren Durchmessers des Nadelventils 404 der Druckausgleichkanal 410
und somit der Weg zum Auslass freigegeben. Figur 4c zeigt eine Ausgestaltung der Nadel
454 mit einer zentralen koaxialen Bohrung 456, welche mit zumindest einer quer zu
dieser liegenden Bohrung 458 kommuniziert. In geschlossenem Zustand verschließt die
Ventilnadel 454 den Druckausgleichskanal 460 schieberartig. Bei einer Öffnungsbewegung
in Pfeilrichtung überdecken sich die Kanäle 458 und 460, so dass ein Druckausgleich
in Richtung Auslass ermöglicht wird.
[0030] Im Gegensatz zu einer Ausgestaltung der Nebenstufe als Tellerventil ist bei einer
Ausgestaltung als Nadelventil kein Anschlag in geschlossener Position gegeben. Figur
4b zeigt daher eine mögliche Konstruktion des oberen Endes eines Ventilstößels mit
einem Anschlag. Im Beispiel ergibt sich die mögliche Relativbewegung durch den Abstand
c abzüglich der Materialstärke d. Für den Fall, dass eine geführte Betätigung des
zweistufigen Ventils mittels Nocken oder Schlepphebel erfolgt, kann eine derartige
Maßnahme entfallen, so dass eine wie mit Figur 4d gezeigte Konstruktion ausreichend
ist.
1. Auslasseinrichtung für den druckbeaufschlagbaren Brennraum einer Brennkraftmaschine
umfassend ein gegen den im Brennraum vorherrschenden Druck öffnendes erstes Stellelement,
gekennzeichnet durch ein vor dem ersten Stellelement (102, 202, 302) öffnendes zweites Stellelement (104,
204, 304, 404, 454).
2. Auslasseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion des zweiten Stellelementes (104, 204, 304, 404, 454) im Wesentlichen
den Druckabbau im Brennraum und die Funktion des ersten Stellelementes (102, 202,
302) im Wesentlichen die Abfuhr des Ladungsvolumens umfasst.
3. Auslasseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des zweiten Stellelementes (104, 204, 304, 404, 454) ein nur geringer und
mittels des ersten Stellelementes (102, 202, 302) ein großer Auslassquerschnitt freigebbar
ist.
4. Auslasseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Stellelement mittels einer Federanordnung (106, 206, 306)
verbunden sind.
5. Auslasseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem ersten Stellelement (102, 202, 302) zusammenwirkende Betätigungseinrichtung
(108) vorgesehen ist.
6. Auslasseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem zweiten Stellelement (104, 204, 304, 404, 454) zusammenwirkende Betätigungseinrichtung
(108) vorgesehen ist.
7. Auslasseinrichtung nach einem Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Betätigung zuerst das zweite Stellelement (104, 204, 304, 404, 454) geöffnet
wird, wobei die Federanordnung (108) gespannt wird und nachfolgend das erste Stellelement
(102, 202, 302) geöffnet wird.
8. Auslasseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher das erste
Stellelement als Tellerventil ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Stellelement (104, 204, 304, 404, 454) ein konzentrisch zu diesem angeordnetes,
zu ihm in axialer Richtung um einen vorbestimmten Betrag (a, b, c) relativ verschiebbares,
einen geringeren Durchmesser aufweisendes Ventil (204, 304, 404, 454) ist.
9. Auslasseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (214) des ersten Stellelementes (202) im unteren Bereich in einen Stößel-
und einen Fußbereich geteilt ist und unter Zwischenschaltung der Federanordnung (206)
Stößel- und Fußbereich in axialer Richtung relativ zueinander verschiebbar sind, wobei
das zweite Stellelement (204) dem Stößelbereich zugeordnet ist.
10. Auslasseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stellelement (302) rohrförmig ausgebildet ist und das zweite Stellelement
(304) über dessen gesamte Länge nach oben hindurchgeführt ist.
11. Auslasseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Stellelement (202, 302) in seinem Fußbereich koaxial eine mittels des zweiten
Stellelementes (204, 304) öffen- bzw. verschließbare Bohrung (216, 318) aufweist,
welche mit zumindest einem winklig zu ihr angeordneten, mit dem Auslass in Verbindung
stehenden Druckausgleichskanal (210, 310, 410, 460) kommuniziert.