(19)
(11) EP 1 361 391 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.11.2003  Patentblatt  2003/46

(21) Anmeldenummer: 03004083.6

(22) Anmeldetag:  25.02.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F21S 6/00
// F21W131:402, F21Y105:00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 08.05.2002 DE 10220588

(71) Anmelder: Zumtobel Staff GmbH
6850 Dornbirn (AT)

(72) Erfinder:
  • Keller, Katharina
    88131 Lindau (DE)

(74) Vertreter: Schmidt-Evers, Jürgen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Sonnenstrasse 33
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Leuchte zur Arbeitsplatzbeleuchtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Leuchte (1, 11) zur Beleuchtung einer Arbeitsfläche (8) mit einem flächigen Leuchtmittel (2). Die ist Leuchte (1, 11) derart ausgestaltet, dass das von dem Leuchtmittel (2) abgegebene Licht (S1) auf die zur Ebene des Leuchtmittels (2) im wesentlichen senkrecht angeordnete Arbeitsfläche (8) abgestrahlt wird. Es wird dadurch einer sehr dünnen Leuchte (1, 11) erhalten, die nur wenig Platz in Anspruch nimmt und gleichzeitig eine optimale Ausleuchtung der Arbeitsfläche (8) gewährleistet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchte zur Beleuchtung eines Arbeitsplatzes mit einem flächigen Leuchtmittel.

[0002] Zur Beleuchtung von Arbeitsbereichen in Büros werden in der Regel Deckenleuchten verwendet, welche die Räume insgesamt ausleuchten. Für die Arbeit an individuellen Arbeitsplätzen, wie z. B. Schreibtischen ist allerdings eine derartige allgemeine Raumbeleuchtung oftmals nicht ausreichend. Vielmehr ist eine individuelle Beleuchtung des Arbeitsplatzes erforderlich, welche durch zusätzliche Leuchten erhalten wird.

[0003] Zu einer individuellen Beleuchtung eines Schreibtisches werden beispielsweise Tischleuchten verwendet, welche einen verstellbaren Leuchtenarm aufweisen, an dessen Ende sich eine in einem Reflektor angeordnete Lichtquelle befindet. Dieser Leuchtenarm wirkt sich insofern störend aus, als er einen gewissen Platz an dem Schreibtisch beansprucht. Ferner stellt die Lichtquelle eine sich in etwa in Kopfhöhe befindende zusätzliche Wärmequelle dar, welche die Arbeit an dem Arbeitsplatz beeinträchtigt.

[0004] In den letzten Jahren wurden neuartige Leuchtentypen entwickelt, welche als Lichtquelle ein flächiges Leuchtmittel verwenden. Bei diesem Leuchtmittel kann es sich beispielsweise um eine Elektrolumineszenz-Leuchtschicht aus einem anorganischen oder einem organischen Halbleitermaterial handeln. Die Leuchtschichten aus einem anorganischen Halbleitermaterial stellen eine Weiterentwicklung der bekannten punktförmigen LED's dar, die aus einer organischen Halbleiterschicht bestehenden Leuchtmittel werden oftmals auch als sog. OLED's (organische LED's) bezeichnet. Diese OLED's, bei denen es sich in der Regel um Polymere handelt, stehen beispielsweise in Form einer dünnen flexiblen Folie zur Verfügung.

[0005] Leuchten mit derartigen flächigen Leuchtmitteln sind beispielsweise aus der DE 198 26 548A1 oder der EP 0 756 132 A1 bekannt. Gegenüber den herkömmlichen Leuchten mit Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren als Lichtquellen zeichnen sich diese Leuchten mit flächigen Leuchtmitteln durch ihre geringe Tiefe aus. Da sowohl die organischen als auch die anorganischen Leuchtmittel sehr flach sind, können Leuchten erstellt werden, die insgesamt lediglich eine Tiefe von 0,5 bis 3 cm aufweisen. Ein weiterer Vorteil derartiger Leuchten ist die vergleichsweise sehr geringfügige Wärmeentwicklung.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leuchte mit einem flächigen Leuchtmittel anzugeben, welche zur Beleuchtung von Arbeitsplätzen geeignet ist.

[0007] Die Aufgabe wird durch eine Leuchte, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist, gelöst. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass das von dem flächigen Leuchtmittel abgegebene Licht auf eine zur Ebene des Leuchtmittels im wesentlichen senkrecht angeordnete Ebene, welche die zu beleuchtende Arbeitsfläche darstellt, abgestrahlt wird. Die Leuchte weist somit eine asymmetrische Lichtabstrahlung auf, die sicherstellt, dass das von dem Leuchtmittel abgegebene Licht lediglich zur Ausleuchtung des Arbeitsplatzes verwendet wird und nicht zu störenden Blendeffekten für einen an dem Arbeitsplatz befindlichen Benutzer führt. Die erfindungsgemäße Leuchte kann beispielsweise an der Kante eines Arbeitstisches angeordnet werden. Aufgrund ihrer nur sehr geringen Tiefe beansprucht sie wenig Platz und wirkt sich daher weniger störend aus als herkömmliche Tischleuchten.

[0008] Die gewünschte asymmetrische Abstrahlcharakteristik der erfindungsgemäßen Leuchte kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass vor dem flächigen Leuchtmittel eine Lichtlenkplatte vorgeordnet ist, welche das von dem Leuchtmittel abgegebene Licht auf die zu beleuchtende Arbeitsfläche lenkt. Die Umlenkung des Lichts kann beispielsweise durch eine an der Lichtaustrittsfläche bzw. der dem Leuchtmittel abgewandten Seite der Lichtlenkplatte angeordnete Prismenstruktur erhalten werden. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, das Leuchtmittel an seinem der zu beleuchtenden Arbeitsplatte abgewandten Ende zur Arbeitsfläche hin zu krümmen. Bei beiden Varianten kann an der Rückseite des Leuchtmittels eine lichtundurchlässige Rückplatte vorgesehen sein, welche ein ungewünschtes Abstrahlen von Licht zur Rückseite hin verhindert.

[0009] Das Leuchtmittel kann beispielsweise eine Schicht aus einem anorganischen Halbleitermaterial oder aus einem organischen Halbleitermaterial sein. In beiden Fällen besteht die Möglichkeit, die Farbtemperatur des abgegebenen Lichts durch Veränderung der an die Halbleiterschicht angelegten Feldstärke zu verändern. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Leuchte besteht dann darin, eine Vorrichtung zur manuellen Einstellung der Lichtfarbe, beispielsweise einen Schalter oder Drehregler zu verwenden. Alternativ dazu kann die Steuerung der Lichtfaser allerdings auch über einen Sensor erfolgen.

[0010] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte zur Arbeitsplatzbeleuchtung;
Fig. 2
die in Fig. 1 dargestellte Leuchte im Schnitt; und
Fig. 3
ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte.


[0011] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Leuchte 1 zur Ausleuchtung eines Arbeitsplatzes 6 in Form eines Schreibtisches 7 vorgesehen. Die Leuchte 1 ist im dargestellten Beispiel an einer Längsseite des Schreibtisches 7 angeordnet und weist die Form einer flachen rechteckigen Scheibe auf. Selbstverständlich wären allerdings auch andere Formen für die Leuchte 1 denkbar. Beispielsweise könnte diese eine Kreisform oder die Form einer Ellipse aufweisen.

[0012] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, ist die Leuchte 1 senkrecht zu der zu beleuchtenden Tischplatte 8 des Schreibtisches 7 angeordnet. Die Abstrahlung des von der Leuchte 1 abgegebenen Lichts ist derart, dass das Licht ausschließlich auf die senkrecht zu der Leuchte 1 angeordnete Tischplatte 8 fällt, so dass auf diesem ein trapezartiger Bereich 9 ausgeleuchtet wird. Eine Abstrahlung senkrecht zur Ebene der Leuchte 1 erfolgt hingegen nicht, so dass eine an der gegenüberliegenden Längsseite des Schreibtisches 7 sitzende Person nicht geblendet wird.

[0013] Fig. 2 zeigt den strukturellen Aufbau der erfindungsgemäßen Leuchte 1. Das Licht wird dabei eine flache Schicht eines flächigen Leuchtmittels 2 erzeugt. Bei diesem Leuchtmittel 2 handelt es sich um eine elektrolumineszierende Schicht aus einem anorganischen oder organischen Halbleitermaterial, beispielsweise um eine dünne OLED-Folie. Zu beiden Seiten dieser Schicht 2 befinden sich (nicht dargestellte) Elektrodenschichten, mit deren Hilfe ein über die Halbleiterschicht 2 anliegendes elektrisches Feld erzeugt wird. Dieses elektrische Feld ist für die Lichterzeugung in der Halbleiterschicht 2 verantwortlich. Die Farbe des von dem Leuchtmittel 2 erzeugten Lichts wird dabei u.a. durch die Feldstärke des elektrischen Feldes beeinflusst. Es besteht somit die Möglichkeit, die Farbtemperatur des von der Leuchte 1 abgegebenen Lichts individuell einzustellen, was beispielsweise durch eine manuelle Steuerung der elektrischen Feldstärke oder automatisch über einen entsprechenden Sensor erfolgen kann.

[0014] Die Umlenkung des von dem Leuchtmittel 2 abgegebenen Lichts in Richtung der zu beleuchtenden Arbeitsfläche erfolgt über eine vor dem Leuchtmittel 2 angeordnete Lichtlenkplatte 4. Diese besteht aus einem transparenten Material, beispielsweise Kunststoff oder Glas und weist an ihrer Lichtaustrittsseite eine Prismenstruktur 5 auf. Die vorzugsweise einstückig mit dem plattenförmigen Kern der Lichtlenkplatte 4 verbundenen Mikroprismen 5 weisen eine asymmetrische Struktur auf, so dass aus den Mikroprismen 5 austretende Lichtstrahlen nach unten bzw. in Richtung der zu beleuchtenden Arbeitsfläche hin gebrochen werden. In Fig. 2 ist dies beispielhaft anhand des Lichtstrahls S1 dargestellt.

[0015] An der Rückseite des Leuchtmittels 2 ist eine lichtundurchlässige Rückplatte 3 angeordnet, die eine Abstrahlung von Licht nach hinten verhindert. Die gesamte Struktur weist eine sehr geringe Tiefe von beispielsweise 5mm bis 3cm auf. Den größten Anteil davon beansprucht die Lichtlenkplatte 4, an deren Rückseite das Leuchtmittel 2, die dazugehörigen Elektrodenschichten und die Rückplatte 3 in Form von dünnen Folien aufgebracht werden können.

[0016] Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leuchte ist in Fig. 3 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Leuchte 11 an ihrem von der zu beleuchtenden Arbeitsfläche 8 abgewandten Ende zur Arbeitsfläche 8 hin gekrümmt. Hierdurch wird die Lenkung des von der Leuchte 11 abgegebenen Lichts auf die Tischplatte hin verbessert. Es besteht dann sogar die Möglichkeit, auf die zuvor erläuterte Lichtlenkplatte mit der Mikroprismenstruktur zu verzichten. Dennoch ist die Verwendung einer derartigen Lichtlenkplatte auch bei diesem Ausführungsbeispiel von Vorteil, da die Abstrahlung des von der Leuchte 1 abgegebenen Lichts hierdurch besser bestimmt und der auf der Arbeitsfläche 8 erzeugte trapezartige Bereich 12 besser vorgegeben werden kann. Die Leuchte weist in diesem Fall einen identischen Aufbau auf wie die in Fig. 1 und 2 dargestellte Leuchte.

[0017] Insgesamt stellt somit die vorliegende Erfindung eine äußerst flache Leuchte zur Beleuchtung eines Arbeitsplatzes zur Verfügung, welche nur wenig Platz beansprucht und gleichzeitig für eine optimale Beleuchtung sorgt.


Ansprüche

1. Leuchte (1, 11) zur Beleuchtung einer Arbeitsfläche (8) mit einem flächigen Leuchtmittel (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchte (1, 11) derart ausgestaltet ist, dass das von dem Leuchtmittel (2) abgegebene Licht (S1) auf die zur Ebene des Leuchtmittels (2) im wesentlichen senkrecht angeordnete Arbeitsfläche (8) abgestrahlt wird.
 
2. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Leuchtmittel (2) eine aus einem transparentem Material bestehende Lichtlenkplatte (4) vorgeordnet ist, welche das von dem Leuchtmittel (2) abgegebene Licht (S1) auf die zu beleuchtende Arbeitsfläche (8) lenkt.
 
3. Leuchte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lichtlenkplatte (4) an ihrer dem Leuchtmittel (2) abgewandten Seite eine Prismenstruktur (4) aufweist.
 
4. Leuchte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prismenstruktur (4) einstückig mit dem plattenförmigen Kern der Lichtlenkplatte (4) verbunden ist.
 
5. Leuchte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leuchtmittel (2) an seinem der zu beleuchtenden Arbeitsfläche (8) abgewandten Ende zur Arbeitsfläche (8) hin gekrümmt ist.
 
6. Leuchte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese an der Rückseite der Leuchtmittel (2) eine lichtundurchlässige Rückplatte (3) aufweist.
 
7. Leuchte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Leuchtmittel (2) um eine Schicht aus einem anorganischen Halbleitermaterial handelt.
 
8. Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Leuchtmittel (2) um eine Folie aus einem organischen Halbleitermaterial handelt.
 




Zeichnung