[0001] Die Erfindung betrifft eine Filtertrocknerpatrone für den Sammler eines Kondensators
einer Klimaanlage, insbesondere einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage, mit
a) einem Trockenmittelgehäuse, in dem ein Trockenmittel untergebracht ist und das
Durchströmungsöffnungen für das Kältemittel der Klimaanlage aufweist;
b) einem unterhalb des Trockenmittelgehäuses angeordneten Filterkäfig, der in einer
Mantelfläche mindestens eine erste eine Siebfläche bildende Fensteröffnung aufweist
und der an seinem unteren Ende eine radial verlaufende ringförmige Schale aufweist.
[0002] Eine derartige Filtertrocknerpatrone ist in der EP 1 147 930 A1 beschrieben. Hier
besitzt der Filterkäfig nur einen einzigen Satz von Fensteröffnungen, die sich alle
in derselben axialen Höhe befinden. Die Siebe, welche diese Fensteröffnungen überdecken,
können alle über ihre gesamte Fläche hinweg in gleicher Weise radial vom Kältemittel
angeströmt werden. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß sich diese Siebe
verhältnismäßig rasch mit Schmutz zusetzen, so daß bereits nach verhältnismäßig kurzer
Zeit die Filtertrocknerpatrone ausgetauscht oder gesäubert werden muß.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Filtertrocknerpatrone der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß ihre Standzeit länger ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
f) der Filterkäfig mindestens eine weitere eine Siebfläche bildende Fensteröffnung
aufweist, die unterhalb der mindestens einen ersten Fensteröffnung angeordnet ist
und von dieser durch einen in Umfangsrichtung verlaufenden Materialsteg getrennt ist;
g) im Bereich des Materialstegs an dem Filterkäfig ein sich radial nach außen erstreckender
Siebträger befestigt ist, der ein verhältnismäßig grobmaschiges Sieb trägt, das von
dem Kältemittel auf dem Weg von oben zu der mindestens einen weiteren Fensteröffnung
durchströmt werden muß.
[0005] Der erfindungsgemäß vorgesehene Siebträger sorgt mit der am unteren Ende des Filterkäfigs
bereits beim Stande der Technik vorhandenen ringförmigen Schale für eine Art "Schmutzfalle",
in welcher von dem Kältemittel mitgeführte Schmutzpartikel, beispielsweise Abrieb
von dem Trockenmittel, zurückgehalten und längere Zeit gesammelt werden können, ohne
die Durchströmung des Filterkäfigs zu behindern. Diese Schmutzpartikel können nämlich
das verhältnismäßig grobmaschige Sieb des Siebträgers von oben nach unten durchtreten,
wobei die Vibrationen und Erschütterungen, denen der gesamte Kondensator im Betrieb
ausgesetzt ist, den Durchtritt der Schmutzpartikel fördert. Die Rückkehr der Schmutzpartikel
von unten nach oben, die nicht durch derartige Vibrationen unterstützt ist, erfolgt
dagegen mit sehr viel geringerer Wahrscheinlichkeit, so daß das Sieb des Siebträgers
in gewissem Sinne ähnlich einem Rückschlagventil wirkt. Die oberhalb des Siebträgers
angeordneten Fensteröffnungen bzw. die hierin angebrachten Siebe können daher von
dem Schmutz, der sich in der unteren ringförmigen Schale angesammelt hat, nur noch
mit geringerer Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Zumindest diese oberen Fensteröffnungen
bleiben daher lange Zeit für eine Durchströmung frei. Daß sich die darunter liegenden
Fensteröffnungen des Filterkäfigs, für welche der Siebträger eine Aufwärtsbewegung
nicht verhindern kann, im Laufe der Zeit zusetzen, ist in diesem Zusammenhang ohne
Interesse.
[0006] Insgesamt läßt sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die Zeit erheblich verlängern,
die der Kondensator ohne Wartung der Filtertrocknerpatrone in Betrieb sein kann.
[0007] Der Begriff "grobmaschig" versteht sich aus der Funktion des entsprechenden Siebes:
Dieses muß auf alle Fälle den Durchtritt der Schmutzpartikel von oben nach unten gestatten.
Im Übrigen erfüllt es seine Funktion als "Rückschlagventil" umso besser, je kleiner
seine Maschengröße ist. Die für den jeweiligen Einzelfall geeignete Maschengröße läßt
sich leicht durch Versuche ermitteln.
[0008] Zweckmäßig ist, wenn der Filterkäfig einen Satz von in derselben axialen Höhe angeordneten
ersten Fensteröffnungen und einen Satz von darunter in einer anderen axialen Höhe
angeordneten weiteren Fensteröffnungen aufweist. Der Durchströmungsquerschnitt für
das Kältemittel wird auf diese Weise sehr groß, so daß die Drosselverluste klein bleiben.
[0009] Die Siebflächen des Filterkäfigs und/oder des Siebträgers können wahlweise aus Siebgewebe
bestehen oder durch Perforationen in dem Filterkäfig und/oder dem Siebträger gebildet
sein.
[0010] Bevorzugt wird ferner, daß der Siebträger an seinem radial außen liegenden Rand mit
einer Dichtlippe versehen ist. Diese Dichtlippe legt sich in der Montageposition der
Filtertrocknerpatrone an der inneren Mantelfläche des Sammlergehäuses an und stellt
sicher, daß das Kältemittel auf seinem Weg nach unten tatsächlich die von dem Siebträger
getragenen Siebe durchströmen muß.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen
- Figur 1:
- einen axialen Teilschnitt durch einen Sammler, der Teil eines Kondensators einer Fahrzeugklimaanlage
ist;
- Figur 2:
- die Unteransicht eines Filterkäfiges, der Teil des Sammlers von Figur 1 ist;
- Figur 3:
- die Seitenansicht des Filterkäfiges von Figur 2;
- Figur 4:
- die Draufsicht auf den Filterkäfig der Figuren 2 und 3.
[0012] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 das Gehäuse eines Sammlers bezeichnet, der
Teil eines Kondensators ist, wie er in der oben erwähnten EP 1 147 930 A1 beschrieben
ist. Links an das Gehäuse 1 angesetzt zu denken ist ein Rohr-Rippen-Block, welcher
von Kältemittel durchströmt wird. Das teilweise in flüssiger Phase, teilweise in gasförmiger
Phase vorliegende Kältemittel verlässt den oberen Bereich des Rohr-Rippen-Blockes
und tritt über eine Einlaßöffnung 2 in den Innenraum des Gehäuses 1 des Sammlers ein,
durchströmt dieses in nachfolgend zu beschreibender Weise und tritt durch eine Auslaßöffnung
3 aus dem Gehäuse 1 des Sammlers aus und in einen unteren Abschnitt des Rohr-Rippen-Blockes
ein.
[0013] Innerhalb des Gehäuses 1 des Sammlers und koaxial zu diesem ist eine Filtertrocknerpatrone
angeordnet, die insgesamt das Bezugszeichen 4 trägt. Auch diese ist in Figur 1 nur
in ihrem unteren Bereich dargestellt. Die Filtertrocknerpatrone 4 umfasst ein zylindrisches,
rohrförmiges Trockenmittelgehäuse 5, das mit einer Vielzahl radialer Durchgangsöffnungen
6 versehen ist. Im Inneren des Trockenmittelgehäuses 5 befindet sich eine Schüttung
7 aus Trockenmittel, deren Körnung so groß ist, daß die einzelnen Trockenmittelpartikel
die Durchgangsöffnungen 6 des Trockenmittelgehäuses 5 nicht passieren können.
[0014] Das Trockenmittelgehäuse 5 ist an seinem unteren Rand, der hierzu radial nach innen
ragende Vorsprünge 8 aufweist, in einer Umfangsnut 9 eines insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 versehenen Filterkäfiges elastisch verrastet. Der Filterkäfig 10 besitzt die Form
eines auf dem Kopf stehenden, also nach unten offenen Topfes. Er weist in seiner Umfangsfläche
einen ersten Satz von großflächigen Fensteröffnungen 11 auf, die von Siebmaterial
12 abgedeckt sind. Axial unterhalb des ersten Satzes von Fensteröffnungen 11 ist ein
zweiter Satz von Fensteröffnungen 13 vorgesehen, die ebenfalls mit Siebmaterial 14
abgedeckt sind. Die in derselben axialen Höhe liegenden Fensteröffnungen 11 sind durch
achsparallele Stege 15, die ebenfalls in derselben axialen Höhe liegenden Fensteröffnungen
13 durch achsparallele Stege 16 voneinander getrennt, während die in unterschiedlichen
axialen Höhen liegenden Fensteröffnungen 11 einerseits und 13 andererseits durch einen
in Umfangsrichtung verlaufenden Steg 17 voneinander getrennt sind.
[0015] Im unteren Endbereich des Filterkäfiges 10 ist an diesen eine radial nach außen verlaufende
Ringschale 18 angeformt, die in ihrem radial äußersten Bereich in eine Dichtlippe
19 ausläuft. Die Dichtlippe 19 liegt elastisch federnd an der Innenmantelfläche des
Gehäuses 1 des Sammlers an.
[0016] In der axialen Höhe des in Umfangsrichtung verlaufenden Steges 17, der die oberen
Fensteröffnungen 11 von den unteren Fensteröffnungen 13 trennt, ist in die äußere
Mantelfläche des Filterkäfiges 10 eine Nut 20 eingeformt. In diese Nut 20 ist ein
ringförmiger, sich nach unten konisch erweiternder Siebträger 21 eingesetzt. Dieser
besitzt in seiner konischen Mantelfläche, wie insbesondere der Figur 4 zu entnehmen
ist, vier ringsegmentförmige Öffnungen 22, 23, 24, 25, die jeweils mit grobmaschigem
Siebmaterial 26 abgedeckt sind. Der untere, radial außen liegende Rand des Siebträgers
21 ist nach oben zurückgebogen und als Dichtlippe 27 ausgebildet, welche elastisch
federnd an der Innenmantelfläche des Gehäuses 1 des Sammlers anliegt.
[0017] Der oben beschriebene Sammler arbeitet wie folgt:
[0018] Der in Gasform vorliegende Anteil des durch die Einlaßöffnung 2 in den Innenraum
des Gehäuses 1 strömenden Kältemittels fließt primär in den oberhalb des in Figur
1 dargestellten Bereich des Sammlers und tritt dort, aber auch in dem in der Zeichnung
dargestellten Bereich des Trockenmittelgehäuses 5, über die Durchgangsöffnungen 6
in den Innenraum des Trockenmittelgehäuses 5 ein und wird dort von dem Trockenmittel
7 getrocknet. Die flüssige Phase des Kältemittels dagegen strömt hauptsächlich in
der durch die Pfeile dargestellten Richtung in dem Ringspalt zwischen der Filtertrocknerpatrone
4 und dem Gehäuse 1 des Sammlers nach unten und dann mit einem ersten Teilstrom in
radialer Richtung durch die oberen Fensteröffnungen 11 des Filterkäfiges 10 nach innen,
wechselt dort wiederum seine Strömungsrichtung und fließt in axialer Richtung nach
unten aus dem Filterkäfig 10 und durch die Auslaßöffnung 3 des Gehäuses 1 aus dem
Sammler aus und in den nicht dargestellten Rohr-Rippen-Block des Kondensators ein.
[0019] Ein zweiter Teilstrom des flüssigen Kältemittels durchtritt die Maschen des Siebmaterials
26, fließt dann radial nach innen durch die unteren Fensteröffnungen 13 des Filterkäfigs
10 und das diese Öffnungen 13 abdeckende Siebmaterial 14 hindurch, vereinigt sich
mit dem Kältemittelstrom, der die oberen Fensteröffnungen 11 durchtreten hat und strömt
gemeinsam mit diesem über die Auslaßöffnung 3 aus.
[0020] Schmutzteilchen, beispielsweise Abrieb des Trockenmittelmaterials 7, welches von
dem Kältemittelstrom mitgeführt wird, wird durch das Siebmaterial 12 der oberen Fensteröffnungen
11 und das Siebmaterial 14 der unteren Fensteröffnungen 13 zurückgehalten. Aufgrund
der Vibrationen, denen der gesamte Kondensator und insbesondere auch der Filterkäfig
10 im Betrieb der Anlage ausgesetzt ist, fällt Schmutz, der von dem Filtermaterial
12 der oberen Fensteröffnungen 11 zurückgehalten wurde, durch das grobmaschige Siebmaterial
26 über den Öffnungen 22 bis 25 des Siebträgers 21 hindurch und sammelt sich auf der
ringförmigen Schale 18. Auch das Durchtreten des Siebmaterials 26 wird durch die Vibrationen
unterstützt, denen der Filterkäfig 10 ständig ausgesetzt ist.
[0021] Eine Rückkehr der Schmutzpartikel, die sich in der ringförmigen Schale 18 des Filterkäfiges
10 abgesetzt haben, in den Bereich der oberen Fensteröffnungen 11 des Siebkäfiges
10 wird durch das grobmaschige Siebmaterial 26 des Siebträgers 21 weitgehend verhindert.
Die nach oben gerichtete Bewegung des Schmutzes ist - anders als die nach unten gerichtete
Bewegung - nicht durch die Vibrationen des Siebkäfiges 10 unterstützt, so daß durch
den Siebträger 21 und das an ihm befindliche Siebmaterial eine Art "Rückschlagventil"
für die Bewegung von Schmutzpartikeln gebildet wird. Dieses unterbindet allerdings
eine Bewegung in der Rückwärtsrichtung nicht vollständig sondern macht diese nur unwahrscheinlicher
als die Bewegung der Schmutzpartikel in Vorwärtsrichtung, also nach unten.
[0022] Dies bedeutet, daß zwar ein Zusetzen des Siebmaterials 14, welches die unteren Fensteröffnungen
13 des Filterkäfiges 10 überdeckt, mittelfristig nicht verhindert werden kann, daß
aber das Siebmaterial 12, welches die oberen Fensteröffnungen 11 des Filterkäfiges
10 abdeckt, auf lange Zeit verstopfungsfrei und dadurch funktionsfähig bleibt.
[0023] Der Siebträger 21 erfüllt daher im Zusammenspiel mit der ringförmigen Schale 18 des
Filterkäfigs 10 die Funktion einer "Schmutzfalle".
1. Filtertrocknerpatrone für den Sammler eines Kondensators einer Klimaanlage, insbesondere
einer Fahrzeug-Klimaanlage mit
a) einem Trockenmittelgehäuse, in dem ein Trockenmittel untergebracht ist und das
Durchströmungsöffnungen für das Kältemittel der Klimaanlage aufweist;
b) einem unterhalb des Trockenmittelgehäuses angeordneten Filterkäfig, der in seiner
Mantelfläche mindestens eine eine Siebfläche bildende Fensteröffnung aufweist und
an seinem unteren Ende eine radial verlaufende, ringförmige Schale aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) der Filterkäfig (10) mindestens eine weitere eine Siebfläche (14) bildende Fensteröffnung
(13) aufweist, die unterhalb der mindestens einen ersten Fensteröffnung (11) angeordnet
ist und von dieser durch einen in Umfangsrichtung verlaufenden Materialsteg (17) getrennt
ist;
e) im Bereich des Materialstegs (17) an dem Filterkäfig (10) ein sich radial nach
außen erstreckender Siebträger (21) befestigt ist, der ein verhältnismäßig großmaschiges
Sieb (26) trägt, das von dem Kältemittel auf dem Weg von oben nach unten zu der mindestens
einen weiteren Fensteröffnung (13) durchströmt werden muß.
2. Filtertrocknerpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filterkäfig (10) einen ersten Satz von in derselben axialen Höhe angeordneten
ersten Fensteröffnungen (11) und einen Satz von darunter in einer anderen axialen
Höhe angeordneten weiteren Fensteröffnungen (13) aufweist.
3. Filtertrocknerpatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebe (12, 14, 26) des Filterkäfigs (10) und/oder des Siebträgers (21) aus Siebgewebe
bestehen.
4. Filtertrocknerpatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebe des Filterkäfigs und/oder des Siebträgers durch Perforationen gebildet
sind.
5. Filtertrocknerpatrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebträger (21) an seinem radial außen liegenden Rand mit einer Dichtlippe (27)
versehen ist.