[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Verarbeiten von Retouren mit einem Zubring-Förderband
zum Transportieren von aufgelegten Retouren, mindestens einer Bewertungsstation, an
der die Retouren von dem Zubring-Förderband zur Bewertung entnommen werden, und einem
Abfuhr-Förderband zum Abtransportieren der Retouren von der Bewertungsstation, wobei
eine Eingabeeinrichtung vorgesehen ist, um jeder Retouren einen Datensatz zuzuordnen.
[0002] In nahezu allen Handelsbereichen kommt es vor, daß Ware vom Käufer zurückgesandt
wird. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, jedoch treten in einigen Handelsbereichen
besonders viele Retouren auf. Das betrifft beispielsweise den Versandhandel, insbesondere
den Versandhandel für Bekleidung. Der Anteil der Waren, der nach Kauf retourniert
wird, kann hierbei bis zu 50% oder sogar darüber betragen. Problematisch ist, daß
die Handhabung von Retouren bisher nur wenig automatisiert ist. Anders als bei dem
Versenden von Waren, das mittlerweile beginnend vom Hochregallager bis hin zum Verpacken
der ausgehenden Ware nahezu vollständig automatisiert werden konnte, fällt die Automatisierung
im Bereich der Retouren schwerer. Das liegt vor allem daran, daß bei Retouren völlig
verschiedene Waren in nicht vorhersagbarer Reihenfolge auftreten. Außerdem tritt ein
Parameter hinzu, der bei dem Versand von Ware normalerweise kein Problem darstellt:
nämlich der Zustand der Ware. Bei Retouren ist es erforderlich, die zurückgesandte
Ware sorgfältig daraufhin zu prüfen, ob sie noch im einwandfreien Zustand ist und
weiterverkauft werden kann oder ob sie anderweitig verwertet werden muß. Dazu sind
Bewertungsstellen vorgesehen. Das Begutachten der Retouren aber dauert unterschiedlich
lange, je nach der Art der zu begutachtenden Ware. Das bedeutet, daß der Abtransport
der Retouren von den Bewertungsstellen in der Regel nicht in der Reihenfolge erfolgen
kann, in der die Retouren der Bewertungsstellen zugeführt worden sind. Daraus resultieren
Probleme, die insbesondere bei einem hohen Umschlag von Retouren zu erheblichem Mehraufwand
führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der das Abtransportieren der Retouren von der Bewertungsstelle rationeller
erfolgen kann.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Erfindungsgemäß ist bei einer Anlage zum Verarbeiten von Retouren mit einem Zubring-Förderband
zum Transportieren von aufgelegten Retouren, einer Bewertungsstation, an der die Retouren
von dem Zubring-Förderband zur Bewertung entnommen werden, und einem Abfuhr-Förderband
zum Abtransportieren der Retouren von der Bewertungsstation, wobei eine Eingabeeinrichtung
vorgesehen ist, um jeder Retoure einen Datensatz in einer Steuereinrichtung zuzuordnen,
vorgesehen, daß das Abfuhr-Förderband in identifizierbare Segmente unterteilt ist
und die Steuereinrichtung ein Kontrollmodul für das Abfuhr-Förderband aufweist, das
dazu ausgebildet ist, mittels des Datensatzes eine Ziel-Zuordnung von jeder Retoure
zu einem bestimmten Segment des Abfuhr-Förderband vorzunehmen, und das eine Ausgabeeinrichtung
vorgesehen ist, die von der Steuereinrichtung angesteuert ist, um die Ziel-Zuordnung
auszugeben.
[0006] Unter identifizierbare Segmente wird hierbei verstanden, daß das Abfuhr-Förderband
in Abschnitte unterteilt ist. Jeder Abschnitt bildet ein Segment. Die Segmente können
dadurch optisch identifizierbar sein, daß sie mit Linien abgetrennt und/oder numeriert
sind. Ein Segment kann aber auch dadurch identifiziert sein, daß es mittels einer
Lichtquelle angestrahlt wird. Die Identifizierung der Segmente kann aber auch auf
andere Weise, beispielsweise durch elektronische Mittel erfolgen. Bewährt hat sich
insbesondere eine Identifizierung durch Weg- oder Abstandsmessung bzw. elektronischer
Wegstreckenverfolgung oder auch mittels elektronisch auslesbarer Marker.
[0007] Unter einer Steuereinrichtung wird eine vorzugsweise computerbasierte Anlage verstanden,
in der ein Datensatz für jede Retoure angelegt ist. Der Datensatz enthält Informationen
über die Art und vorzugsweise auch den Zustand der Retoure. Er dient dazu, die Retoure
auf ihrem Weg von der Annahme über die Bewertung bis zur Weiterbehandlung zu begleiten.
[0008] Eine Bewertungsstation ist eine Einrichtung, bei der durch manuelle oder automatisierte
Mittel eine Bewertung der einzelnen Retouren durchgeführt wird. Die Bewertung dient
insbesondere dazu, den Zustand der Retoure festzustellen, insbesondere ob sie noch
den für einen Wiederverkauf erforderlichen einwandfreien Zustand aufweist. Es können
aber auch weitere Eigenschaften der Retoure bewertet werden, beispielsweise ob es
sich um den richtigen Gegenstand in der richtigen Größe handelt.
[0009] Der Kern der Erfindung besteht darin, daß das Abfuhr-Förderband in identifizierbare
Segmente unterteilt ist und ein Auswahlmodul vorgesehen ist, daß jeder Retoure eines
der identifizierbaren Segmente als Ziel-Segment zuordnet. Dadurch wird erreicht, daß
jede auf dem Abfuhr-Förderband aufgelegte Retoure über das Segment, auf dem es sich
befindet, identifizierbar ist. Das hat den Vorteil, daß bei der nachfolgenden Weiterbearbeitung
der Retouren die jeweiligen Stationen nicht über eigene Erkennungsmittel für die Retouren
verfügen müssen, sondern lediglich bestimmen müssen, welches Segment gerade zur Bearbeitung
ansteht. Dann kann einfach über das Segment bestimmt werden, welche Retoure zur Bearbeitung
ansteht.
[0010] Die Erfindung hat ferner den Vorteil, daß sie eine Entkoppelung der Abtransportreihenfolge
von der Zufuhrreihenfolge an der Bewertungsstation ermöglicht. Dadurch entstehen keine
Probleme mehr, wenn die Bewertung bei einzelnen Retouren länger braucht als bei anderen.
Die bewerteten Retouren brauchen nicht in der Reihenfolge, in der sie ihre Bewertung
durchlaufen haben, auf das Abfuhr-Förderband gelegt zu werden. Das ist insbesondere
bei mehreren Bewertungsstationen ein Vorteil. Dadurch ist es bei der nachfolgenden
Weiterbehandlung der Retouren bekannt, welche Retoure sich auf welchem Segment des
Abfuhr-Förderbands befindet. Dank der Erfindung ist es nicht mehr erforderlich, nach
der Bewertungsstation erneut die Retouren zu erfassen und Datensätze für sie zu generieren.
[0011] Die Erfindung hat erkannt, daß es mit der Unterteilung des Abfuhr-Förderbands in
identifizierbare Segmente und dem Vorsehen des Auswahlmoduls ermöglicht ist, den Vorteil,
daß die Reihenfolge der Retouren auf dem Abfuhr-Förderband entkoppelt von der Reihenfolge
auf dem Zufuhr-Förderband ist, zu verbinden mit dem Vorteil, den eine segmentbasierte
Identifikationsmöglichkeit für eine automatische Weiterverarbeitung der Retouren schafft.
[0012] Damit die Retoure auf das von dem Auswahlmodul bestimmte Ziel-Segment aufgelegt werden
kann, wird vorzugsweise auf einer Anzeigeeinrichtung angezeigt, auf welches Ziel-Segment
die Retoure zu legen ist, oder es wird bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform
mittels einer automatischen Auflegeeinrichtung die Retoure auf das Ziel-Segment aufgelegt.
Insbesondere in den Fällen, wenn die Ausgabeeinrichtung eine Anzeigeeinrichtung ist,
auf der angezeigt wird, welches Ziel-Segment der Retoure ist, kann es vorkommen, daß
es dem Mitarbeiter nicht gelingt, die Retoure auf das zugewiesene Ziel-Segment aufzulegen.
Der Mitarbeiter kann dann die Retoure auf ein beliebiges nachfolgendes Segment auflegen.
Damit die Steuereinrichtung den Datensatz entsprechend aktualisieren kann, daß die
Retoure nicht auf dem ursprünglich vorgesehenen, sondern auf einem anderen nachfolgenden
Segment liegt, ist zweckmäßigerweise ein Überreitungs-Modul vorgesehen, das mittels
eines Schalters betätigbar ist, um die ursprüngliche Ziel-Zuordnung an eine Ist-Zuordnung
anzupassen. Auf diese Weise wird erreicht, daß auch in den Fällen, wenn das ursprüngliche
Ziel-Segment verpaßt worden ist und die Retoure auf ein anderes Segment aufgelegt
wurde, der Datensatz für die Steuereinrichtung mit der tatsächlichen Lage der Retoure
übereinstimmt. Das ist insbesondere bei der elektronischen Wegstreckenverfolgung ein
Vorteil. Damit ist gewährleistet, daß es stets erkennbar ist, auf welchem Segment
sich die Retoure auf dem Abfuhr-Förderband befindet.
[0013] Vorzugsweise weist das Abfuhr-Förderband in einem stromabwärts gelegenem Bereich
eine Markierungsstation auf, die mit der Steuereinrichtung so synchronisiert ist,
daß beim Durchlauf des bestimmten Segments durch die Markierungsstation eine passende
Markierung an der Retoure angebracht wird. Bei der Markierung handelt es sich in der
Regel um Etiketten mit Angaben über den Gegenstand der Retoure. Die Markierung kann
direkt auf der Retoure angebracht werden. Vorzugsweise weist das Abfuhr-Förderband
ferner eine Verpackungsstation auf, die mit der Steuereinrichtung synchronisiert ist
und dazu ausgebildet ist, die Retoure mit einer passenden Verpakkung zu versehen.
Die Verpackungsstation ist dazu ausgebildet, die Retoure in eine geeignete Verpackungsform,
beispielsweise in Folien oder alternativ in Karton zu verpacken. Welche Verpackung
verwendet wird, hängt von der einzelnen Retoure ab. Da erfindungsgemäß die Retoure
über das Segment, auf welchem sie sich befindet, identifiziert ist, kann die Verpackungsstation
anhand des Segments, welches gerade durch sie hindurch läuft, bestimmen, welches die
richtige Verpackung ist und diese entsprechend anbringen. Bei Bedarf werden die Retouren
von einer geeigneten automatischen Einrichtung optimal auf dem Abfuhr-Förderband ausgerichtet.
[0014] Vorzugsweise ist die Verpackungsstation in Transportrichtung vor der Markierungsstation
angeordnet. Je nach dem, ob die Verpackungsstation vorgesehen ist oder nicht, werden
in der Markierungsstation die Markierungen, insbesondere Etiketten, die direkt auf
der Retoure oder auf der Verpackung angebracht. Die Markierung enthält sämtliche für
die weitere Verarbeitung der Retouren erforderlichen Identifikationsmerkmale. Da erfindgsgemäß
jede Retoure durch das Segment, auf dem sie sich befindet, identifiziert werden kann,
ist sichergestellt, daß die richtige Markierung auf der Retoure angebracht wird.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Abfuhr-Förderband räumlich ober- oder
unterhalb des Zufuhr-Förderbands angeordnet. Auf diese Weise kann eine besonders raumsparende
Anordnung der Fördertechnik erreicht werden. Alternativ kann aber auch vorgesehen
sein, daß das Zufuhr-Förderband und das Abfuhr-Förderband an einander gegenüber liegenden
Seiten der Bewertungsstation angeordnet sind. Diese Anordnung eignet sich insbesondere
dann, wenn unhandliche und/oder schwere Retouren zu verarbeiten sind. Außerdem ist
diese Alternative dann von Vorteil, wenn mehrere Bewertungsstationen erforderlich
sind, die dann einfach hintereinander zwischen dem Zufuhr-Förderband und dem Abfuhr-Förderband
angeordnet sein können.
[0016] Wenn mehrere Bewertungsstationen vorhanden sind, ist es zweckmäßig, daß das Zufuhr-Förderband
ein Sorter ist, der zur vorbestimmten Verteilung der Retouren an mehrere Bewertungsstationen
ausgebildet ist. Mit dem Sorter kann erreicht werden, daß die Retouren jeweils zielgerichtet
zu der geeigneten Bewertungsstation transportiert und dort abgeworfen werden.
[0017] Zweckmäßigerweise ist zur Kontrolle stromabwärts von der Bewertungsstation ein Erfassungssensor
vorgesehen, der mit der Steuereinrichtung verbunden ist. Damit kann kontrolliert werden,
ob die Retoure tatsächlich auf das ursprünglich zugewiesene Ziel-Segment oder ein
nachträglich durch das Überreit-Modul geändertes Segment aufgelegt worden ist. Die
Gefahr von Fehlern bei der Weiterverarbeitung der Retouren wird dadurch vermindert.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend in Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, in der
vorteilhafte Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage und
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anlage.
[0019] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage dargestellt.
Sie umfaßt ein Zufuhr-Förderband 1, eine Bewertungsstation 2, ein Abfuhr-Förderband
3, eine Steuereinrichtung 4 sowie eine Verpackungsstation 5 und eine Markierungsstation
6.
[0020] Das Zufuhr-Förderband 1 dient dazu, Retouren von einem nicht dargestellten Auflegepunkt
zu der Bewertungsstation 2 zu transportieren. Das Zufuhr-Förderband ist in Segmente
eingeteilt. In jedem Segment liegt jeweils genau ein Retour-Artikel. Zur Erfassung
der Retour-Artikel auf den Segmenten des Zufuhr-Förderbands 1 ist eine Eingabeeinrichtung
41 vorgesehen. Diese weist einen Sensor auf, der die auf dem Zufuhr-Förderband 1 befindlichen
Retour-Artikel abtastet. Daraus wird ein Datensatz in der Steuerungseinrichtung 4
generiert.
[0021] An der Bewertungsstation 2 wird jeweils ein Retour-Artikel von dem Zufuhr-Förderband
abgenommen und auf die Bewertungsstation 2 aufgelegt. An dieser Station wird von einem
Mitarbeiter entschieden, welche Qualität der Retour-Artikel hat. Davon hängt die weitere
Bearbeitung des Retour-Artikels ab.
[0022] Ober- oder unterhalb des Zufuhr-Förderband 1 ist das Abfuhr-Förderband 3 angeordnet.
In der Darstellung in Fig. 1 ist es aus zeichnerischen Gründen zu Gunsten einer besseren
Übersichtlichkeit neben dem Zufuhr-Förderband 1 dargestellt. Das Abfuhr-Förderband
3 ist in eine Mehrzahl von Segmenten 30 unterteilt. Die Segmente 30 weisen jeweils
die gleichen Abmessungen auf, sie sind äquidistant. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Segmente durch Linien sowie durch eine fortlaufende Numerierung gekennzeichnet.
Alternativ oder zusätzlich können die Segmente 30 durch elektronische Mittel, beispielsweise
Transponder (nicht dargestellt), gekennzeichnet sein. Das Abfuhr-Förderband 3 ist
so angeordnet, daß an der Bewertungsstation 2 die Retouren-Artikel auf das Abfuhr-Förderband
3 aufgelegt werden können und von dort abtransportiert werden. In Transportrichtung
des Abfuhr-Förderbands gesehen sind stromabwärts die Verpackungsstation 5 sowie die
Markierungsstation 6 angeordnet.
[0023] Nachdem ein Retour-Artikel auf der Bewertungsstation 2 bewertet worden ist, wird
der Retour-Artikel auf das Abfuhr-Förderband 3 gegeben. Erfindungsgemäß wird der Retour-Artikel
jedoch nicht auf ein beliebiges Segment des Abfuhr-Förderbands 3 gelegt, sondern auf
ein bestimmtes, das Ziel-Segment. Damit der Mitarbeiter an der Bewertungsförderstation
2 weiß, welches der Segmente 30 des Abfuhr-Förderbands 3 das Ziel-Segment ist, ist
eine Anzeigevorrichtung 42 vorgesehen. Die Anzeigeeinrichtung 42 ist mit der Steuereinrichtung
4 verbunden. Die Steuereinrichtung 4 weist ein Auswahlmodul 40 auf, das dazu ausgebildet
ist, dem auf der Bewertungsstation 2 befindlichen Retour-Artikel ein Ziel-Segment
30' auf dem Abfuhr-Förderband zuzuweisen. Die Nummer des Ziel-Segment 30' wird dazu
auf der Anzeigeeinrichtung 42 dargestellt. Dadurch weiß der Mitarbeiter an der Bewertungsstation
2, auf welches der Segmente 30 des Abfuhr-Förderbands das Ziel-Segment 30' ist. Dann
braucht er nur noch den Retour-Artikel von der Bewertungsstation 2 auf dieses Ziel-Segment
30' aufzulegen.
[0024] Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß an Stelle des manuellen Auflegens des bewerteten
Retour-Artikels auf das Ziel-Segment 30' eine automatische Auflegeeinrichtung (nicht
dargestellt) vorgesehen ist. Diese ist, wie die Anzeigeeinrichtung 42, mit dem Auswertemodul
40 der Steuereinrichtung 4 verbunden. Sie wird von der Auswerteeinrichtung 40 so angesteuert,
daß die Nummer des Ziel-Segments 30' an die Auflegeeinrichtung übermittelt wird und
daraufhin die Auflegeeinrichtung den bewerteten Retour-Artikel von der Bewertungsstation
2 auf das Ziel-Segment 30' des Abfuhr-Förderbands 3 auflegt.
[0025] Es kann vorkommen, daß aus irgendwelchen Gründen der Retour-Artikel nicht auf das
in der Anzeigeeinrichtung 42 angezeigte Ziel-Segment 30' aufgelegt wird. Dies ist
insbesondere dann der Fall, wenn bei der Bewertung eine unerwartete Verzögerung aufgetreten
ist, und sie deshalb noch nicht beendet werden konnte, oder wenn aufgrund anderer
Umstände der Transfer von der Bewertungsstation 2 zu dem Abfuhr-Förderband 3 sich
verzögert, so daß der Retour-Artikel nicht auf das eigentliche vorgesehene Ziel-Segment
30' aufgelegt werden kann. Der Mitarbeiter legt dann den Retour-Artikel auf ein nachfolgendes
Segment 30', das sich gerade in einer geeigneten Position relativ zu der Bewertungsstation
2 befindet (Ersatz-Segment 30*). Sowie der Retour-Artikel auf dem Ersatz-Segment 30*
plaziert ist, wird ein Überreit-Schalter 43 betätigt. Er wirkt mit einem Überreit-Modul
44 der Steuereinrichtung zusammen. Das Überreit-Modul 44 der Steuerungseinrichtung
4 ist so ausgebildet, daß es die von der Auswahleinrichtung 40 eigentlich vorgenommene
Zuweisung des Ziel-Segments 30' durch das Ersatz-Segment 30* ersetzt, auf welches
der Retour-Artikel tatsächlich aufgelegt worden ist. Dadurch ist gewährleistet, daß
auch unter ungünstigen Umständen die Retour-Artikel stets durch die Belegung der Segmente
30 des Abfuhr-Förderband 3 identifiziert werden können.
[0026] Zur Kontrolle ist ein Sensor 47 vorgesehen, der dazu ausgebildet ist, zu registrieren,
ob die Segmente 30 wie von dem Auswahlmodul 40 vorgegeben oder durch das Überreit-Modul
44 geändert tatsächlich belegt worden sind. Dazu ist der Sensor 47 mit der Steuerungseinrichtung
4 verbunden. Falls eine Diskrepanz festgestellt wird, gibt die Steuerungseinrichtung
4 eine entsprechende Störungsmeldung aus.
[0027] Wie bereits kurz gesagt worden ist, ist in Transportrichtung des Abfuhr-Förderband
3 stromabwärts gesehen eine Verpackungsstation 5 angeordnet. Diese ist dazu ausgebildet,
automatisch die Artikel in geeignete Materialien zu verpacken, beispielsweise in Folien
oder Kartonagen, abhängig von dem jeweiligen Artikel. Die Artikellänge ist hierbei
nicht entscheidend. Zur Gewährleistung einer höheren Verpackungsqualität kann optional
vorgesehen sein, daß in Transportrichtung gesehen vor der automatischen Verpackstation
5 eine Ausrichteeinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen ist, die bei Bedarf die
Retour-Artikel auf dem Abfuhr-Förderband 3 optimal ausrichtet.
[0028] In Stromrichtung gesehen hinter der automatischen Verpackungsstation 5 ist eine Etikettierungsstation
6 angeordnet. Diese ist dazu ausgebildet, automatisch ein Artikeletikett auf der Verpackung
anzubringen. Das Artikeletikett ist mit Markierungen versehen, die die jeweiligen
Retouren-Artikel eindeutig identifizieren und die für die weitere Verarbeitung des
Retour-Artikels benötigt werden. Mit der erfindungsgemäßen Segmentbelegung wird sichergestellt,
daß die Retour-Artikel über die Steuerungseinrichtung 4 sicher anhand der Segmente,
auf denen sie sich befinden identifiziert werden können. Zu diesem Zweck sind sowohl
die automatische Verpackungsstation 5 wie auch die automatische Etikettierstation
6 über entsprechende Datenleitungen 45 bzw. 46 mit der Steuereinrichtung 4 verbunden.
[0029] Nach der Etikettierung wird der Artikel zur weiteren Verarbeitung (nicht dargestellt)
transportiert.
[0030] In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage dargestellt.
[0031] Die in Fig. 2 dargestellte Anlage unterscheidet sich von der in Fig. 1 dargestellten
im wesentlichen dadurch, daß eine Mehrzahl von Bewertungsstationen 2, 2' vorgesehen
sind, von denen der Übersichtlichkeit halber lediglich zwei dargestellt sind. Anstelle
des einfachen Zufuhr-Förderbands 1 ist ein Sorter 1' vorgesehen. Der Sorter 1' ist
dazu ausgebildet, verschiedenartige Artikel zielgerichtet an den verschiedenen Bewertungsstationen
2, 2' abzuwerfen. Dadurch ist es ermöglicht, die einzelnen Bewertungsstationen 2,
2' auf bestimmte Artikel bzw. Warengruppen zu spezialisieren.
[0032] Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß das Abfuhr-Förderband 3 nicht auf der
selben Seite wie der Sorter 1' an den Bewertungsstationen 2, 2' angeordnet ist, sondern
auf der gegenüberliegenden Seite. Diese Anordnung des Abfuhr-Förderbands 3 ist nicht
auf Anlagen beschränkt, die mit einem Sorter 1' versehen sind. Sie kann genauso gut
bei Anlagen verwendet werden, die mit einem einfachen Zufuhr-Förderband 1 versehen
sind. Am Ende des auf der gegenüber liegenden Seite angeordneten Abfuhr-Förderbands
3 ist ein Querförderer 7 angeordnet. Dieser dient dazu, die von dem Abfuhr-Förderband
3 an seinem Ende abgeworfenen Retour-Artikel wieder auf die Seite zurückzuführen,
auf der der Sorter 1' läuft. Dadurch ergibt sich insgesamt ein linearer Fluß der Retouren,
daß heißt, die Retouren laufen etwa in der Verlängerung des Einlaufpunktes aus der
Anlage wieder aus.
[0033] Im übrigen sind diejenigen Komponenten des zweiten Ausführungsbeispiels, die mit
den Komponenten des ersten Ausführungsbeispiels übereinstimmen, mit den selben Bezugszeichen
gekennzeichnet. Im Interesse einer übersichtlicheren Darstellung wird auf eine Wiederholung
der Erläuterung dieser Komponenten verzichtet und dazu auf die Ausführungen zu dem
ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0034] Es versteht sich, daß jede der Bewertungsstationen 2, 2' mit einer Anzeigeeinrichtung
42, 42' zum Anzeigen der Nummer des jeweiligen Ziel-Segments 30', 30" ausgerüstet
ist. Ferner ist jede Bewertungsstation 2, 2' mit einem Schalter 43, 43' verbunden,
der mit dem Überreit-Modul 44 der Steuerungseinrichtung 4 verbunden ist.
[0035] Der Sensor 47 dient zur Kontrolle, ob die Retour-Artikel korrekt auf die jeweils
zugewiesenen Ziel-Segmente 30', 30" aufgelegt worden sind. Wenn nur ein Sensor 47
vorgesehen ist, ist er zweckmäßigerweise in Transportrichtung gesehen hinter der letzten
Bewertungsstation 2' angeordnet. Vorzugsweise sind jedoch mehrere Sensoren 47 vorgesehen,
die jeweils hinter jeder Bewertungsstation angeordnet sind.
[0036] Die Anlage wird wie nachfolgend beschrieben betrieben:
[0037] Die Retouren, von denen üblicherweise mehrere in einer gemeinsamen Verpackung ankommen,
werden zunächst vereinzelt und dann einzeln auf das Zufuhr-Förderband 1 gelegt. Dieses
Zufuhr-Förderband 1 transportiert die Retouren an der Eingabeeinrichtung 41 vorbei
zu der Bewertungsstation 2. Bei der Eingabeeinrichtung 41, die am Beginn oder an einer
beliebigen Stelle danach entlang des Verlaufs des Zufuhr-Förderbands 1 gelegen sein
kann, wird jede einzelne Retoure erfaßt und ein Datensatz zu ihr in der Steuereinrichtung
4 gebildet. Dieser Datensatz begleitet die Retoure auf ihrem weiteren Weg. Die vereinzelten
Retouren werden von dem Zufuhr-Förderband 1 in der Reihenfolge zu der oder den Bewertungsstationen
2, 2' transportiert, mit der die Retouren auf das Zufuhr-Förderband 1 aufgelegt worden
sind. An den Bewertungsstationen 2, 2' werden die Retouren von dem Zufuhr-Förderband
1 genommen und beurteilt. Die Beurteilung geschieht in der Regel von Hand, kann aber
auch automatisiert erfolgen. Je nach der Art der Retoure und ihrer Komplexität dauert
die Beurteilung unterschiedlich lange. Das Auswahlmodel 40 entscheidet, auf welches
Ziel-Segment 30' des Abfuhr-Förderbands 3 eine Retoure zu plazieren ist. Dazu ist
das Abfuhr-Förderband 3 in identifizierbare Segmente 30 unterteilt. Die von dem Auswahlmodul
40 vorgenommene Zuordnung wird in dem Datensatz der Retoure gespeichert. Dadurch ist
die (von der ursprünglichen Reihenfolge auf dem Zufuhr-Förderband 1 abweichende) Reihenfolge
der Retouren auf dem Abfuhr-Förderband 3 der Steuereinrichtung 4 bekannt. Damit die
Retoure auf das von dem Auswahlmodul 40 bestimmte Ziel-Segment 30' aufgelegt werden
kann, wird entweder angezeigt, auf welches Ziel-Segment 30' die Retoure zu legen ist
oder es wird mittels einer automatischen Auflegeeinrichtung die Retoure auf das Ziel-Segment
30' aufgelegt.
1. Anlage zum Verarbeitungen von Retouren mit einem Zubring-Förderband (1) zum Transportieren
von aufgelegten Retouren,
mindestens einer Bewertungsstation (2), an der die Retouren von dem Zubring-Förderband
(1) zur Bewertung entnommen werden, und
einem Abfuhr-Förderband (3) zum Abtransportieren der Retouren von der Bewertungsstation
(2),
wobei eine Eingabeeinrichtung (41) vorgesehen ist, um jeder Retoure einen Datensatz
in einer Steuereinrichtung (4) zuzuordnen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Abfuhr-Förderband (3) in identifizierbare Segmente (30) unterteilt ist und die
Steuereinrichtung (4) ein Auswahlmodul (40) für das Abfuhr-Förderband (3) aufweist,
das dazu ausgebildet ist, mittels des Datensatzes ein Ziel-Segment (30') auf dem Abfuhr-Förderband
(3) für jede Retoure zu bestimmen, und
eine Ausgabeeinrichtung vorgesehen ist, die von der Steuereinrichtung (4) angesteuert
ist, um das Ziel-Segment (30') auszugeben.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung eine Anzeigeeinrichtung (42) ist, die zum Anzeigen des Ziel-Segments
(30') ausgebildet ist.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung eine automatische Auflageeinrichtung umfaßt, die zum Bewegen
der Retoure zu dem Ziel-Segment (30') ausgebildet ist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abfuhr-Förderband (3) eine Markierungsstation (6) aufweist, die mit der Steuereinrichtung
(4) so synchronisiert ist, daß beim Durchlauf des Ziel-Segments (30') durch die Markierungsstation
(6) eine passende Markierung an der Retoure angebracht wird.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abfuhr-Förderband (3) eine Verpackungsstation (5) aufweist, die mit der Steuereinrichtung
(4) synchronisiert und dazu ausgebildet ist, die Retoure mit einer passenden Verpackung
zu versehen.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (4) ein Überreit-Modul (44) aufweist, daß mittels eines Schalters
(43) betätigbar ist, um das Ziel-Segment (30') durch ein Ersatz-Segment (30*) zu ersetzen.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abfuhr-Förderband (3) räumlich ober- oder unterhalb des Zufuhr-Förderbands (1)
angeordnet ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zufuhr-Förderband (1) und das Abfuhr-Förderband (3) an einander gegenüber liegenden
Seiten der Bewertungsstation angeordnet sind.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zufuhr-Förderband ein Sorter (1') ist, der zur vorbestimmten Verteilung der Retouren
an mehrere Bewertungsstationen (2, 2') ausgebildet ist.