[0002] In Bogendruckmaschinen ist es üblich, die zur Verarbeitung gelangenden Bogen auf
einen Anlegtisch sowie mit der Vorderkante gegen am Anlegtisch befindliche Anlegmarken
zu transportieren und so nach der Vorderkante auszurichten. Um die Deckmarken der
Anlegmarken auf die Materialstärken der zur Verarbeitung gelangenden Bogen einstellen
zu können, ist es aus der DE 42 39 254 C2 bekannt, die Anlegmarken in eine Schwenkung
ermöglichenden Gestellpunkten zu lagern und diese Gestellpunkte in ihrer Höhenlage
durch ein Stellgetriebe verstellbar auszuführen. Damit können die Anlegmarken senkrecht
zum Anlegtisch verschoben und so der Abstand zwischen den Deckmarken und dem Anlegtisch
der Materialstärke angepasst werden.
Nach dem Ausrichten des an den Anlegmarken angelegten Bogens nach der Vorderkante
wird der Bogen durch eine Seitenziehmarke nach der Seitenkante ausgerichtet. Um zu
gewährleisten, dass der auszurichtende Bogen auch sicher von der Zieheinrichtung erfasst
und damit ordnungsgemäß nach der Seitenkante ausgerichtet wird, ist in der Seitenziehmarke
ein Niederhalter vorgesehen, dessen Abstand zum Anlegtisch der Materialstärke der
zur Verarbeitung gelangenden Bogen angepasst werden muss. Dazu ist eine manuell zu
betätigende Stelleinrichtung vorgesehen.
[0008] In Figur 1 ist ein Anlegtisch 1, auf den in einer Transportrichtung 2 Bogen gefördert
werden, mit einer Seitenziehmarke 3 dargestellt. Die Seitenziehmarke 3 ist quer zur
Transportrichtung 2 verschiebbar im Anlegtisch 1 gelagert und kann durch nicht dargestellte
Mittel im Anlegtisch 1 arretiert werden. Von der Seitenziehmarke 3 ist ein Grundkörper
4 gezeigt, in dem eine in Doppelpfeilrichtung 5 durch nicht dargestellte Mittel im
Arbeitstakt verschiebbare Ziehschiene 6 angeordnet ist. Die Oberfläche der Ziehschiene
6 bildet mit der Oberfläche des Anlegtischs 1 eine Ebene. Mit der Ziehschiene 6 korrespondieren
ein mit dem Grundkörper 4 starr verbundener Seitenanschlag 7 und ein Bogenniederhalter
8. Der Bogenniederhalter 8 ist in einem mit dem Grundkörper 4 verbundenen zweiten
Gestellpunkt 9 schwenkbar gelagert.
In einer Position am Anlegtisch 1 ist weiterhin eine Anlegmarke 10 gezeigt. Die Anlegmarken
10 sind in Abständen zueinander über die Breite des Anlegtischs 1 verteilt angeordnet.
Jede der Anlegmarken 10 besteht aus einer Deckmarke 11 und einer Vordermarke 12 und
sind in einem ersten Gestellpunkt 13 schwenkbar gelagert. Der erste Gestellpunkt 13
kann z.B. als sich über die gesamte Breite des Anlegtischs 1 erstreckende Markenwelle
ausgebildet sein. Das Schwenken der Anlegmarken 10 um den ersten Gestellpunkt 13 erfolgt
durch ein Antriebsgetriebe 14, das als aus Kurvenscheibe 15, Kurvenrolle 16, Rollenhebel
17 und Druckfeder 18 bestehendes Kurvengetriebe 19 ausgebildet ist. Der Rollenhebel
17 ist im ersten Gestellpunkt 13 gelagert und mit den Anlegmarken 10 drehfest verbunden.
Die Anlegmarken 10 sind in ihrer Position am Anlegtisch 1 diesem so zugeordnet, dass
die Deckmarken 11 in einem Abstand s
1 zum Anlegtisch 1 positioniert sind. Dieser Abstand s
1 wird der Stärke des zur Verarbeitung gelangenden Materials angepasst, indem die Anlegmarken
10 senkrecht zum Anlegtisch 1 verschoben werden. Dazu werden die ersten Gestellpunke
13 durch ein erstes Stellgetriebe 20 angehoben oder abgesenkt. Sind die ersten Gestellpunkte
13 z.B. auf einer sich über die Breite des Anlegtischs 1 erstreckenden Markenwelle
angeordnet, so ist an beiden Seiten der Markenwelle jeweils ein erstes Stellgetriebe
20 vorgesehen.
Die Stellgetriebe 20 sind im Ausführungsbeispiel als Stößelkurvengetriebe 21 ausgebildet.
Mit einer in einem dritten Gestellpunkt 22 gelagerten Stößelkurvenwelle 23 steht eine
Kurvenrolle 24 in Wirkverbindung, die in einem Stößel 25 gelagert ist. Am ersten Gestellpunkt
13 greift der Stößel 25 an. Der Stößel 25 wird in einer Geradführung 26 geführt und
durch eine Stößel 25 angreifende Druckfeder 27 die Kurvenrolle 24 in Eingriff mit
der Stößelkurvenwelle 23 gehalten. Die Stößelkurvenwelle 23 kann durch einen nicht
dargestellten Antrieb im Uhrzeigersinn und entgegen dazu verdreht werden.
Von der Stößelkurvenwelle 23 werden zwei zweite Stellgetriebe 28 angetrieben, wobei
jeweils ein zweites Stellgetriebe 28 einer der üblicherweise zwei in einer Druckmaschine
vorgesehenen Seitenziehmarken 3 zugeordnet ist. Ein zweites Stellgetriebe 28 besteht
jeweils aus einem Antriebsglied 29, einer Koppel 30 und einem Abtriebglied 31. Das
Antriebsglied 29 ist als ternäres Glied ausgebildet und in einem vierten Gestellpunkt
32 gelagert, der am Grundkörper 4 der Seitenziehmarke 3 angeordnet ist. Das eine Ende
des Antriebsgliedes 29 ist als Gabel 33 ausgebildet und übergreift die Stößelkurvenwelle
23, während das andere über ein erstes Kugelgelenk 34 mit der Koppel 30 verbunden
ist, die mittels eines zweiten Kugelgelenks 35 am Abtriebsglied 31 angreift. Das Abtriebsglied
31 ist im zweiten Gestellpunkt 9, der ebenfalls mit dem Grundkörper 4 verbunden ist,
zusammen mit dem Bogenniederhalter 8 gelagert. Das Abtriebsglied 31 und der Bogenniederhalter
8 sind drehfest miteinander verbunden, so dass der Bogenniederhalter 8 in einem Abstands
s
2 zur Ziehschiene 6 und damit zum Anlegtisch 1 positioniert ist. Der Abstand s
2 des Bogenniederhalters 8 zum Anlegtisch 1 wird, wie der Abstand s
1 der Deckmarken 11 zum Anlegtisch, der Stärke des zur Verarbeitung gelangenden Bedruckstoffs
angepasst, wobei der Abstand s
1 gleich dem Abstand s
2 ist.
Soll der Abstand s
1 vergrößert werden, wird über den nicht dargestellten Antrieb die Stößelkurvenwelle
23 verdreht. Damit werden über die Stößel 25 die ersten Gestellpunkte 13 angehoben,
wodurch die Anlegmarken 10 senkrecht zum Anlegtisch 1 verschoben und so die Deckmarken
11 angehoben werden. Durch die Stellbewegung der Stößelkurvenwelle 23 wird gleichzeitig
die Gabel 33 des Antriebsgliedes 29 angehoben und so das erste Kugelgelenk 34 mit
der Koppel 30 abgesenkt. Durch das Absenken der Koppel 30 wird das Abtriebsglied 31
abgesenkt, damit der Bogenniederhalter 8 angehoben und so sein Abstand s
2 zum Anlegtisch 1 vergrößert. Durch eine entsprechende Wahl der geometrischen Abmessungen
der Glieder des zweiten Stellgetriebes 28 ist es möglich, bei einer Veränderung des
Abstandes s
1 den Abstand s
2 so nachzuführen, dass die Abstände s
1 und s
2 gleich bleiben.