[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern bandförmigen Materials,
insbesondere von entwickelten, fotografischen Filmen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Das Zwischenspeichern bandförmigen Materials zwischen zwei Arbeitsstationen in Form
von Schlaufen ist bekannt. Bei den bekannten Vorrichtungen wird das bandförmige Material
mit Hilfe von Spanneinrichtungen, beispielsweise durch Verwendung von Schlaufenziehern,
im Zwischenspeicher in eine Schlaufenform gezwungen. Sobald das bandförmige Material
jedoch mit hohen oder schnell wechselnden Transportgeschwindigkeiten durch den Zwischenspeicher
gefördert wird, sind diese bekannten Vorrichtungen aufgrund der Massenträgheit derartiger
Spanneinrichtungen nicht mehr einsetzbar.
[0003] Aus der DE 40 30 462 C2 ist eine Vorrichtung bekannt, wie sie im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definiert ist. Diese bekannte Vorrichtung wird in einem Kerbautomaten
zum Zwischenspeichern eines entwickelten, fotografischen Filmes zwischen einer Meßeinrichtung
zum Erkennen der Position der Stege zwischen den einzelnen Bildern und einer Einrichtung
zum Kerben des Filmes eingesetzt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der Film während
seiner Verarbeitung in den zwischen der Meßeinrichtung und der Einrichtung zum Kerben
angeordneten schachtförmigen Zwischenspeicher geführt. Durch an dem als Eintritt und
gleichzeitig als Austritt für den Film dienenden Ende des Zwischenspeichers vorgesehene,
verstellbare Leiteinrichtungen wird der Film im Zwischenspeicher in eine freie Schlaufenform
gezwungen, d.h. der Film nimmt aufgrund seiner Eigenspannung durch die Leiteinrichtungen
eine Schlaufenform an, ohne dass die Schlaufe selbst mechanisch gehalten ist. Um die
Schlaufenform bei nach oben geformten Schlaufen zu stabilisieren, wird bei dieser
bekannten Vorrichtung ferner vorgeschlagen, im Zwischenspeicher innerhalb der freien
Schlaufe zusätzlich einen Staudruck zu erzeugen, der ein Zusammenfallen der Schlaufe
verhindern soll.
[0004] Bei dieser bekannten Vorrichtung wird die Bildung der Schlaufenform maßgeblich durch
die Leiteinrichtungen verursacht, wobei der im Zwischenspeicher erzeugte Staudruck
zur Stabilisierung der Schlaufenform des Filmes bei großen Schlaufenlängen eingesetzt
wird. Aufgrund ihres konstruktiven Aufbaus ist diese aus der DE 40 30 462 C2 bekannte
Vorrichtung jedoch nur zum Zwischenspeichern von Filmen eines vorgegebenen Breitenformates
geeignet.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern bandförmigen
Materials anzugeben, die ohne großen Aufwand an sich ändernde Breitenformate des bandförmigen
Materials jederzeit angepaßt werden kann und einen störungsfreien Transport zwischen
den Arbeitsstationen gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Durch die verstellbare Gestaltung der Schachtwände werden bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verschiedene Wirkungen erzielt. Einerseits kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit äußerst geringem Aufwand an unterschiedliche Breitenformate des im Zwischenspeicher
aufzunehmenden bandförmigen Materials angepaßt werden. Andererseits kann zwischen
jeder Seitenkante des Materials und der jeweiligen Schachtwand des Zwischenspeichers
ein definierter, optimal bemessener Spalt eingestellt werden, der eine exakte Dosierung
der vom Überdruckabschnitt in den Unterdruckabschnitt einströmenden Luftmenge ermöglicht.
Hierdurch kann die durch den Druckunterschied verursachte Zugspannung am bandförmigen
Material optimal an die gegebenen Transportbedingungen angepaßt werden, so dass das
Material die gewünschte freie Schlaufenform einnimmt, ohne dass ein Verdrillen oder
Curlen des bandförmigen Materials auftritt.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die
Einrichtung zum Erzeugen des Druckunterschiedes ein Gebläse auf, mit dem im Überdruckabschnitt
ein Überdruck erzeugt werden kann. Die Verwendung eines Gebläses hat den Vorteil,
dass auf vergleichsweise einfache Art durch Einblasen von Luft in den Überdruckabschnitt
ein Luftpolster im Zwischenspeicher gebildet werden kann, das das bandförmige Material
in seiner freien Schlaufenform stützt.
[0009] Ergänzend zum Gebläse oder als Alternative hierzu wird ferner vorgeschlagen, eine
mit dem Unterdruckabschnitt des Zwischenspeichers in Strömungsverbindung stehende
Luftabsaugung vorzusehen, welche durch Absaugen von Luft aus dem Zwischenspeicher
im Unterdruckabschnitt einen Unterdruck erzeugen kann. Auch auf diese Weise wird aufgrund
des durch das Absaugen der Luft entstehenden Druckunterschiedes zwischen dem Unterdruckabschnitt
und dem Überdruckabschnitt im Überdruckabschnitt ein Luftpolster erzeugt, welches
das bandförmige Material abstützt. Werden das Gebläse und die Luftabsaugung gemeinsam
genutzt, besteht ferner die Möglichkeit, durch aneinander Anpassen der Förderleistungen
des Gebläses und der Luftabsaugung das bandförmige Material im Zwischenspeicher unter
einer definierten Zugspannung zu halten, welche die häufig wechselnden Transportbewegungen
des bandförmigen Materials stabilisiert.
[0010] Wird die Luftabsaugung gemeinsam mit dem Gebläse verwendet, ist es ferner von Vorteil,
wenn die Luftabsaugung durch eine Luftrückführung mit dem Gebläse in Strömungsverbindung
gebracht werden kann. Auf diese Weise können sich das Gebläse und die Luftabsaugung
gegenseitig in ihren Förderleistungen unterstützen, so dass die insgesamt erforderliche
Leistung zum Erzeugen einer ausreichend hohen Druckunterschiedes minimiert ist.
[0011] Bei dieser Ausführungsform ist es ferner vorteilhaft, wenn die Luftabsaugung erst
ab einer vorgegebenen Mindestschlaufenlänge mit dem Gebläse in Strömungsverbindung
gebracht wird, da bei geringen Schlaufenlängen die Leistung des Gebläses ausreicht.
[0012] Das Einstellen des Abstandes zwischen den Schachtwänden erfolgt durch entsprechende
Einstelleinrichtungen, wie Stellschrauben oder ähnliches.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird vorgeschlagen, in der Vorrichtung zusätzlich eine Stelleinrichtung vorzusehen,
welche auf einfache Weise ein sehr schnelles Verändern des Abstandes zwischen den
Schachtwänden ermöglicht. Die Stelleinrichtung kann hierzu entweder von Hand verstellt
oder zum automatischen Einstellen mit einem Aktuator, wie einem Pneumatikzylinder,
einem Stellmotor oder ähnlichem, gekoppelt sein.
[0014] Um ein besonders exaktes und schnelles Verstellen der Schachtwände zu erreichen,
wird bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform vorgeschlagen, als Stelleinrichtung
beiderseits des Zwischenbehälters, nahe seiner beiden Enden Exzenter anzuordnen, welche
zum Einstellen des Abstandes zwischen den Schachtwänden mit diesen zusammenwirken.
Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, wenn die Schachtwände mechanisch gegeneinander
vorgespannt und die Schachtwände durch Verdrehen der Exzenter gegen die Vorspannkraft
verstellbar sind, wodurch ein sehr exaktes Positionieren der Schachtwände zueinander
möglich ist.
[0015] Damit das Material während seines Transportes durch den Zwischenspeicher definiert
verläuft und nicht zum Verdrillen oder zum Curlen neigt, sind bei einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Zwischenspeicher zwei parallel
mit Abstand zueinander verlaufende Führungen vorgesehen, entlang welchen das bandförmige
Material mit einer seiner Flachseiten zumindest abschnittsweise geführt ist.
[0016] Bevorzugt sind die beiden Führungen hierzu jeweils aus zwei Führungsprofilen gebildet,
wobei eines der Führungsprofile an der einen Schachtwand und das andere der Führungsprofile
an der anderen Schachtwand des Zwischenspeichers befestigt ist und die beiden Führungsprofile
jeder Führung ineinandergreifen. Durch die zuvor beschriebene Ausbildung der Führungen
aus jeweils zwei Führungsprofilen ist gewährleistet, dass auch bei einem relativen
Verstellen der Schachtwände zueinander das bandförmige Material in jeder Stellung
der Schachtwände durch die Führungsprofile gestützt ist. Um ein Durchtreten von Luft
durch die Führungen aus dem Zwischenspeicher zu minimieren, wird ferner vorgeschlagen,
die beiden Führungsprofile jeder Führung so zu gestalten, dass sie unter Bildung einer
Labyrintdichtung ineinandergreifen. Alternativ ist auch die Verwendung entsprechend
gestalteter Lippendichtungen möglich.
[0017] Damit immer ausreichend bandförmiges Material im Zwischenspeicher gespeichert ist,
es jedoch nicht zu einem Überfüllen des Zwischenspeichers kommt, ist es insbesondere
von Vorteil, wenn am Zwischenspeicher mindestens eine Sensoreinheit vorgesehen ist,
welche zum Erfassen der im Zwischenspeicher aufgenommenen Schlaufenlänge des bandförmigen
Materials dient.
[0018] Um die erforderliche Leistung der Einrichtung zum Erzeugen des Druckunterschiedes
möglichst gering zu halten, ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung der Zwischenspeicher so angeordnet, dass das bandförmige
Material durch Einwirkung der Schwerkraft unter Bildung der Schlaufenform im Zwischenspeicher
hängt.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen
wird.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Zwischenspeichern
eines entwickelten Filmes als bandförmiges Material, bei der die vordere, verstellbare
Schachtwand aus Gründen einer besseren Darstellbarkeit entfernt ist, und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1
[0021] In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10
zum Zwischenspeichern eines entwickelten, fotografischen Filmes 12 dargestellt. Die
Vorrichtung 10 weist einen schachtförmigen Zwischenspeicher 14 auf, der in Transportrichtung
des Filmes 12 gesehen zwischen zwei Arbeitsstationen, beispielsweise einem Prescanner
und einem Mainscanner, angeordnet ist. Während des Betriebes der Arbeitsstationen
wird der Film 12 mit hohen, ständig wechselnden Transportgeschwindigkeiten durch den
Zwischenspeicher 14 geführt, wobei sich die Länge des im Zwischenspeicher 14 aufgenommen
Abschnittes des Filmes 12 ständig ändert.
[0022] Wie Fig. 2 zeigt, in der eine Draufsicht auf die Vorrichtung 10 dargestellt ist,
ist der Zwischenspeicher 14 aus zwei parallel mit Abstand zueinander angeordneten
Schachtwänden 16 und 18 sowie zwei gleichfalls parallel zueinander beabstandeten,
die Seitenwände des Zwischenspeichers 14 definierenden Führungen 20 und 22 gebildet.
[0023] Die hintere Schachtwand 16 ist fest montiert, während die vordere Schachtwand 18
in ihrem Abstand zur hinteren Schachtwand 16 ausgehend von einer Ausgangsposition,
in der sie durch eine nicht dargestellte Federanordnung mechanisch vorgespannt ist,
gegen die Vorspannkraft der Federanordnung parallel verstellt werden kann, wie später
noch erläutert wird.
[0024] Die beiden Führungen 20 und 22 sind jeweils aus zwei Führungsprofilen 24 und 26 gebildet,
wobei das eine Führungsprofil 24 jeder Führung 20 und 22 an der hinteren Schachtwand
6 befestigt ist, während das andere Führungsprofil 26 an der vorderen, verstellbaren
Schachtwand 18 gehalten ist. Die beiden Führungsprofile 24 und 26 sind im Querschnitt
so gestaltet, dass sie unter Bildung einer Labyrinthdichtung 28 ineinandergreifen.
[0025] Wie Fig. 1 weiter zeigt, ist nahe dem oberen offenen Ende des Zwischenspeichers 14
eine Lufteinblasöffnung 30 und nahe dem unteren Ende des Zwischenspeichers 14 eine
Luftabsaugung 32 vorgesehen. Die Luftabsaugung 32 steht durch eine Luftrückführung
34 mit einem Gebläse 60 in Strömungsverbindung. Mit Hilfe einer nicht dargestellten
Klappe kann die Strömungsverbindung zwischen dem Gebläse 60 und der Luftabsaugung
32 unterbrochen werden, wobei bei geschlossener Klappe die Luftabsaugung 32 deaktiviert
ist. Des Weiteren ist an der Vorrichtung 10 eine Stelleinrichtung 36 zum Verstellen
der vorderen Schachtwand 18 des Zwischenspeichers 14 vorgesehen, deren Aufbau nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 näher erläutert wird.
[0026] Die Stelleinrichtung 36 weist an den beiden Enden des Zwischenspeichers 14 jeweils
zwei Exzenter 38 und 40 auf, die beiderseits des schachtförmigen Zwischenspeichers
14 angeordnet sind. Das jeweils auf einer Seite des Zwischenspeichers 14 angeordnete
Paar Exzenter 38 bzw. 40 ist an einer gemeinsamen Achse A bzw. B drehfest gehalten,
welche parallel zur Längsrichtung der beiden Schachtwände 16 und 18 verläuft.
[0027] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, stehen die beiden Achsen A und B der beiden Exzenterpaare
38 und 40 durch eine Koppelstange 42 miteinander in Wirkverbindung. Die Koppelstange
42 ist hierzu mit ihrem einen Ende an das eine Ende eines an der Achse B drehfest
gehaltenen Koppelhebels 44 angelenkt. Das andere Ende des Koppelstange 42 ist an das
Ende eines Stellhebels 46 angelenkt, welcher drehfest mit der Achse A verbunden ist.
Am unteren Ende des Stellhebels 46 ist ein Pneumatikzylinder 48 mit seiner Kolbenstange
50 angelenkt.
[0028] Wird nun die Kolbenstange 50 des Pneumatikzylinders 48 ausgefahren, wird der Stellhebel
46 gemeinsam mit dem Paar Exzenter 38 der Achse A aus der Grundstellung verstellt,
wobei durch die Koppelstange 42 und den Koppelhebel 44 die Stellbewegung an die Achse
B des anderen Exzenterpaares 40 übertragen wird. Durch das Verdrehen der an der Innenseite
der Schachtwände 16 und 18 anliegenden Exzenterpaare 38 und 40 kann die vordere Schachtwand
18 bezüglich der hinteren Schachtwand 16 gegen die Vorspannkraft der nicht dargestellten
Federanordnung parallel verstellt werden. Werden die Exzenterpaare 38 und 40 wieder
in ihre Ausgangsstellung zurückgestellt, wird die vordere Schachtwand 18 durch die
Kraft der Federanordnung wieder in ihre Ausgangsposition zurückbewegt.
[0029] Wie Fig. 1 weiter zeigt, sind an dem Zwischenspeicher 14 an verschiedenen Höhenpositionen
jeweils Lichtschranken 52 befestigt, deren Zweck später noch erläutert wird.
[0030] Wird nun die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung 10 zum Zwischenspeichern des
Filmes 12 eingesetzt, können für die Schlaufenbildung beispielsweise Leiteinrichtungen
eingesetzt werden, wie sie in der DE 40 30 462 C2 offenbart sind.
[0031] Durch die Wirkung der Schwerkraft und evt. Vorhandene Leiteinrichtungen bildet der
Film 12 eine freie Schlaufe 54, die im Zwischenspeicher 14 aufgenommen ist, wobei
der Film 12 mit seiner nach außen gewandten Flachseite an den Führungen 20 und 22
durch die Schwerkraft abschnittsweise anliegt.
[0032] Um den Zwischenspeicher 14 an die Breite des Filmes 12 anzupassen, wird nun die vordere
Schachtwand (vgl. Fig. 2) mit Hilfe der Stelleinrichtung 30 in der zuvor beschriebenen
Weise derart verstellt, dass nur mehr ein geringer, definiert bemessener Spalt zwischen
jeder Seitenkante des Filmes 12 und der jeweiligen Schachtwand 16 bzw. 18 bestehen
bleibt. Die Anpassung des Zwischenspeichers 14 an das Breitenformat des Filmes 12
hat verschiedene Wirkungen. Einerseits wird der Film 12 durch das Zusammenwirken mit
den Schachtwänden 16 und 18 sowie den Führungen 20 und 22 definiert im Zwischenspeicher
14 geführt. Andererseits werden auf diese Weise im Zwischenspeicher 14 ein Überdruckabschnitt
56 oberhalb der Schlaufe 54 und ein Unterdruckabschnitt 58 unterhalb der Schlaufe
54 ausgebildet, wobei die definiert bemessenen Spalte zwischen den Seitenkanten des
Filmes 12 und den Schachtwänden 16 und 18 eine Verbindung zwischen den beiden Abschnitten
56 und 58 für einen definierten Druckausgleich sorgen.
[0033] Mit Hilfe der Lichtschranken 52 kann nun die Länge der im Zwischenspeicher 14 aufgenommenen
Schlaufe 54 erfaßt werden. Übersteigt die Schlaufenlänge einen vorgegebenen ersten
Längenwert, wird zunächst das Gebläse 60 aktiviert, welches mit dem Überdruckabschnitt
56 in Strömungsverbindung steht. Hierdurch entsteht im Überdruckabschnitt 56 ein Überdruck,
durch den der Film 12 in seiner Schlaufenform stabilisiert und leicht gegen die Führungen
20 und 22 gedrückt wird, wodurch ein Verdrillen oder Curlen des Filmes verhindert
wird. Gleichzeitig strömt ein optimal eingestellter Luftstrom durch die Spalte zwischen
den Seitenkanten des Filmes 12 und den Schachtwänden 16 und 18.
[0034] Nimmt die Schlaufenlänge des Filmes 12 im Zwischenspeicher 14 weiter zu, wird zusätzlich
die Luftabsaugung 32 aktiviert, die im Unterdruckabschnitt 58 zusätzlich einen Unterdruck
erzeugt, wobei die von der Luftabsaugung 32 aus dem Zwischenspeicher 14 abgesaugte
Luft dem Gebläse 60 zugeführt wird.
[0035] Durch entsprechendes aneinander Anpassen der Förderleistungen des Gebläses 60 und
der Luftabsaugung 32, über die nicht gezeigte Klappe in der Luftrückführung 34, kann
eine definierte Zugspannung auf den Film 12 aufgebracht werden, durch die der Film
12 im Zwischenspeicher 14 in seiner Schlaufenform gehalten wird.
[0036] Wird ein Film 12 mit einem anderen Breitenformat in den Zwischenspeicher 14 eingeführt,
wird die Schachtwand 18 in der zuvor beschriebenen Weise erneut verstellt. Hierdurch
wird es möglich, direkt aneinandergeklebte Filme unterschiedlicher Breite zu verarbeiten.
Dazu wird eine vor dem Zwischenspeicher befindliche Filmtransporteinrichtung angehalten,
während eine Filmtransporteinrichtung hinter dem Zwischenspeicher weiterfördert und
so die Schlaufe aus dem Speicher herauszieht. Dann wird die Klebestelle über die Öffnung
des Zwischenspeichers gezogen und die neue Breite, durch Verstellen der vorderen Schachtwand,
eingestellt. Nun wird die Transporteinrichtung hinter dem Zwischenspeicher angehalten
und der Film mit der neuen Breite unter Bildung einer Schlaufe wieder in den Zwischenspeicher
hineintransportiert.
[0037] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist lediglich die vordere Schachtwand 18
verstellbar ausgebildet. Selbstverständlich sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar,
bei denen beide Schachtwände verstellbar gestaltet sind. Anstelle der Exzenterpaare
ist beispielsweise als Stelleinrichtung auch die Verwendung einer Kombination aus
Stellzylindern möglich.
1. Vorrichtung zum Zwischenspeichern bandförmigen Materials, insbesondere von entwickelten,
fotografischen Filmen, zwischen zwei Arbeitsstationen, mit einem schachtförmigen Zwischenspeicher
(14), in dem das bandförmige Material (12) in Form einer freien Schlaufe (54) aufnehmbar
ist, wobei das Material (12) mit seinen Seitenkanten derart zu den Schachtwänden (16,
18) des Zwischenspeichers (14) verläuft, dass das Material (12) den Zwischenspeicher
(14) in einen Überdruckabschnitt (56) und einen Unterdruckabschnitt (58) untergliedert,
und
einer Einrichtung (30, 32) zum Erzeugen eines Druckunterschiedes zwischen dem Überdruckabschnitt
(56) und dem Unterdruckabschnitt (58) des Zwischenspeichers (14), wobei der Druckunterschied
im Zwischenspeicher (14) das Material (12) in Form der freien Schlaufe (54) hält,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen den Schachtwänden (16, 18) des Zwischenspeichers (14) zum Anpassen
des Zwischenspeichers (14) an die Breite des bandförmigen Materials (12) einstellbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Erzeugen eines Druckunterschiedes ein Gebläse (60) aufweist,
welches zum Erzeugen eines Überdrucks im Überdruckabschnitt (56) dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine mit dem Unterdruckabschnitt (58) des Zwischenspeichers (14)
in Strömungsverbindung stehende Luftabsaugung (32) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftabsaugung (32) mit dem den Überdruck im Überdruckabschnitt (56) des Zwischenspeichers
(14) erzeugenden Gebläse(60) zur Bildung einer Luftrückführung (34) in Strömungsverbindung
bringbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftabsaugung (32) erst bei einer vorgegebenen Mindestschlaufenlänge des bandförmigen
Materials (12) im Zwischenspeicher (14) mit dem Gebläse (60) in Strömungsverbindung
steht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verstellen des Abstandes zwischen den Schachtwänden (16, 18) eine Stelleinrichtung
(36) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung (36) an den beiden Enden des schachtförmigen Zwischenspeichers
(14) jeweils zwei Exzenter (38, 40) aufweist, die beiderseits des Zwischenspeichers
(14) angeordnet sind und jeweils um eine zur Längsrichtung der Schachtwände (16, 18)
parallele Achse (A, B) drehbar sind, und dass die Exzenter (38, 40) derart mit zumindest
einer der Schachtwände (16, 18) des Zwischenspeichers (14) zusammenwirken, dass diese
zum Verstellen des Abstandes zwischen den Schachtwänden (16, 18) durch gleichzeitiges
Verdrehen der Exzenter (38, 40) parallel zur anderen Schachtwand (18, 16) verstellbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schachtwände (16, 18) mechanisch gegeneinander vorgespannt sind, und dass
zumindest eine der Schachtwände (16, 18) durch Verdrehen der Exzenter (38, 40) gegen
die Vorspannkraft verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bandförmige Material (12) mit einer seiner Flachseiten entlang zweier parallel
mit Abstand zueinander verlaufender Führungen (20, 22) im Zwischenspeicher (14) zumindest
abschnittsweise geführt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Führungen (20, 22) durch zwei Führungsprofile (24, 26) gebildet ist,
wobei das eine Führungsprofil (24) an der einen Schachtwand (16) und das andere Führungsprofil
(26) an der anderen Schachtwand (18) des Zwischenspeichers (14) befestigt ist, und
dass die beiden Führungsprofile (24, 26), vorzugsweise unter Bildung einer Labyrinthdichtung
(28), ineinandergreifen.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Zwischenspeicher (14) mindestens eine Sensoreinheit, vorzugsweise mindestens eine
Lichtschranke (52), zum Erfassen der im Zwischenspeicher (14) aufgenommenen Schlaufenlänge
des bandförmigen Materials (12) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bandförmige Material (12) durch Einwirkung der Schwerkraft unter Bildung der
Schlaufenform (54) im Zwischenspeicher (14) hängt.