[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verdampferbrenner, insbesondere für ein
Fahrzeugheizgerät, welcher eine in einem Brennkammergehäuse gebildete Brennkammer
aufweist, in welche über ein erstes poröses Medium Brennstoff eingespeist wird.
[0002] Derartige Verdampferbrenner sind im Allgemeinen so aufgebaut, dass zum Starten des
Verbrennungsvorgangs ein in die Brennkammer ragendes Zündorgan vorgesehen ist, das
durch elektrische Erregung in seiner Umgebung entsprechend hohe Temperaturen erzeugt.
Der im Bereich nahe dieses Zündorgans über das erste poröse Medium in die Brennkammer
eingeleitete und dort auch verdampfte Brennstoff sorgt für ein zündfähiges Gemisch,
welches zunächst in der Umgebung des Zündorgans durch die dort vorherrschenden hohen
Temperaturen gezündet wird. Die Verbrennung breitet sich dann im Allgemeinen ringartig
über die gesamte Brennkammer aus. Hat sich die Verbrennung dann über die gesamte Brennkammer
ausgebreitet, kann das Zündorgan deaktiviert werden, da durch die Verbrennungswärme
gleichzeitig auch ausreichend Energie zum Verdampfen des über das poröse zugeführten
Brennstoffs bereitgestellt wird.
[0003] Ein Nachteil derartiger Verdampferbrenner ist die vergleichsweise langsame Startprozedur,
da durch das Zündorgan wesentliche Bereiche der Brennkammer erwärmt werden müssen,
um die zum Zünden erforderlichen Temperaturen erzeugen zu können. Kompensiert werden
könnte dieser Nachteil durch eine entsprechende hohe Glühleistung, was jedoch den
Stromverbrauch des Geräts erhöht. Ein weiterer Nachteil ist, dass vor und auch nach
dem Betrieb des Verdampferbrenners, also vor dem Auftreten der Zündung und nach dem
Beenden der Verbrennung, durch die noch vorherrschenden hohen Temperaturen ein Brennstoffausgasen
stattfinden kann, was auf Grund der in diesem Zustand nicht mehr vorhandenen Verbrennung
zu einer hohen Abgasemission führt und überdies vor allem im Zündvorgang eine inhomogene
Verbrennung nach sich ziehen kann.
[0004] Ein weiterer Nachteil bei derartigen Verdampferbrennern sind die vor allem auch auf
Grund des Einsatzes verschiedener Brennstoffe sich bildenden Ablagerungen, die sich
auf dem porösen Medium, über welches eigentlich der Brennstoff in die Brennkammer
eingespeist werden soll, niederschlagen können. Vor allem schwer siedende Brennstoffe
führen dazu, dass in bestimmten Gebieten auf Grund mangelnder Wärmezufuhr und auf
Grund nicht ausreichender Luftumwälzung Ablagerungen anwachsen, die über die Betriebslebensdauer
hinweg die Betriebseffizienz erheblich beeinträchtigen können.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verdampferbrenner, insbesondere
für ein Fahrzeugheizgerät, vorzusehen, welcher einen effizienteren und hinsichtlich
der Abgasemission und der im Brenner auftretenden Ablagerungen optimierten Betrieb
ermöglicht.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen Verdampferbrenner,
insbesondere für ein Fahrzeugheizgerät, umfassend eine in einem Brennkammergehäuse
gebildete Brennkammer, in welche über ein erstes poröses Medium Brennstoff eingespeist
wird, ferner umfassend eine zur Brennkammer offene Zündkammer, in welche Brennstoff
über ein zweites poröses Medium eingespeist wird und in welcher ein Zündorgan im Wesentlichen
vollständig aufgenommen ist.
[0007] Wesentlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verdampferbrenner, dass das Zündorgan nicht
mehr dazu dient, Bereiche der Brennkammer zu erwärmen, um die zum Zünden eines zündfähigen
Gemisches erforderlichen Temperaturen bereitzustellen, sondern in einer separaten,
hierfür bereitgestellten Zündkammer wirksam ist, so dass zunächst in dieser Zündkammer
die Verbrennung auftreten wird und von der Zündkammer aus die Verbrennung sich dann
in die Brennkammer, welche mit der Zündkammer in Verbindung steht, ausbreiten wird.
Dadurch wird vor allem beim Zündvorgang die Konzentration der zum Zünden bereitgestellten
Wärmeenergie auf einen vergleichsweise kleinen Volumenbereich erreicht, mit der Folge,
dass der Zündvorgang wesentlich schneller abläuft und somit der Zeitraum, in welchem
während der Startphase eine übermäßige Abgasemission auftritt, deutlich reduziert
werden kann. Infolgedessen wird auch die Gefahr von Ablagerungen deutlich reduziert.
[0008] Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Zündkammer in einem mit dem Brennkammergehäuse
verbundenen Zündkammergehäuse ausgebildet ist. Um dabei die thermische Effizienz des
Zündorgans noch weiter steigern zu können, wird vorgeschlagen, dass das Zündkammergehäuse
aus thermisch isolierendem Material aufgebaut ist oder/und mit dem Brennkammergehäuse
in thermisch isolierender Art und Weise verbunden ist. Beispielsweise kann das Zündkammergehäuse
aus Keramikmaterial aufgebaut sein.
[0009] Um in der Umgebung des Zündorgans das Bereitstellen eines zündfähigen Gemisches aus
verdampftem Brennstoff und Verbrennngsluft zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass
das zweite poröse Medium das Zündorgan wenigstens in seinem thermisch wirksamen Bereich
unter Beibehalt eines Zwischenraums umgebend angeordnet ist.
[0010] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist dem zweiten
porösen Medium eine Heizeinrichtung zugeordnet. Durch diese Heizeinrichtung kann also
zusätzlich zu der durch das Zündorgan bereitgestellten Wärmeenergie dafür gesorgt
werden, dass der in das zweite poröse Medium eingeleitete Brennstoff auch besser abdampft.
Im Zündvorgang kann also die vom Zündorgan bereitgestellte Wärmeenergie im Wesentlichen
zur Erzeugung der zum Zünden erforderlichen Temperaturen in seiner Umgebung genutzt
werden, während die Verdampfungwärme durch die Heizeinrichtung bereitgestellt wird.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Heizeinrichtung das zweite poröse Medium
an seiner vom Zündorgan abgewandten Seite umgebend angeordnet ist.
[0011] Wie bereits ausgeführt, ist es vorteilhaft, wenn der Brennstoff über eine Brennstoffzuführleitung
in das zweite poröse Medium eingeleitet werden kann. Dem ersten porösen Medium wird
der flüssige Brennstoff dann vorzugsweise unter Vermittlung des zweiten porösen Mediums
zugeführt.
[0012] Um die für den Zündvorgang erforderliche Luft zur Erzeugung eines zündfähigen Gemisches
aus Verbrennungsluft und verdampftem Brennstoff bereitstellen zu können, kann wenigstens
eine Zündlufteintrittsöffnung in die Zündkammer führen. Die für die Hauptverbrennung,
welche in der Brennkammer abläuft, dann erforderliche Verbrennungsluft kann über eine
in einem zentralen Bereich der Brennkammer angeordnete Verbrennungslufteinleitanordnung
zugeführt werden.
[0013] Um beim Zündvorgang eine möglichst schnelle und gleichmäßige im Allgemeinen ringartige
Ausbreitung der Verbrennung in der Brennkammer zu erzeugen, wird vorgeschlagen, dass
ein Zündflammenablenkelement im Bereich der Einmündung der Zündkammer in die Brennkammer
vorgesehen ist.
[0014] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
Abtragen von Ablagerungen an einem erfindungsgemäßen Verdampferbrenner, bei welchem
Verfahren nach Beendigung eines normalen Brennerbetriebs in der Zündkammer unter Brennstoffdefizit
eine sich in die Brennkammer ausbreitende und Ablagerungen an dem ersten porösen Medium
abbrennende Verbrennung induziert wird.
[0015] Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die zunächst unter einem Brennstoffdefizit,
also bei einem mageren Gemisch aus verdampftem Brennstoff und Verbrennungsluft ablaufende
Verbrennung die im Bereich der Innenoberfläche des ersten porösen Mediums vorhandenen
beispielsweise rußartigen Ablagerungen abgebrannt werden.
[0016] Bei dieser Vorgehensweise wird vorzugsweise dafür gesorgt, dass durch gleichzeitige
Erregung des Zündorgans und der Heizeinrichtung im Wesentlichen der gesamte in das
zweite poröse Medium eingeleitete Brennstoff in der Zündkammer verdampft wird. Somit
wird sichergestellt, dass bei dem Abbrennen der in der Brennkammer angesammelten Ablagerungen
keine weiteren Ablagerungen mehr im Bereich des ersten porösen Mediums sich ansammeln
können.
[0017] Die Verbrennung während dieses Reinigungs- bzw. Abbrennvorgangs erfolgt vorzugsweise
bei einem Lambdawert von wenigstens 2.
[0018] Da insbesondere bei Durchführung des vorangehenden Reinigungs- oder Abbrennvorgangs,
in welchem das poröse Medium in der Brennkammer gereinigt wird, auf Grund des im Wesentlichen
vollständigen Verdampfens des Brennstoffs in der Zündkammer die grundsätzliche Gefahr
besteht, dass im Bereich der Zündkammer Ablagerungen generiert werden, wird gemäß
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt vorgeschlagen, dass nach erfolgtem Abbrand
von Ablagerungen am ersten porösen Medium durch Beendigung der Brennstoffzufuhr und
Erregung des Zündorgans und der Heizeinrichtung Ablagerungen im Bereich des zweiten
porösen Mediums abgebrannt werden. Durch das gleichzeitige Betreiben der Heizeinrichtung
und des Zündorgans werden im Bereich der Zündkammer bei nicht mehr vorhandener Brennstoffeinspeisung
so hohe Temperaturen erzeugt, dass die im Bereich des zweiten porösen Mediums vorhandenen
Ablagerungen abgebrannt werden.
[0019] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
detalliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Verdampferbrenners;
- Fig. 2
- eine Querschnittansicht des in Fig. 1 dargestellten Verdampferbrenners, geschnitten
längs einer Linie II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des in Fig. 2 dargestellten Zündkammergehäuses, geschnitten längs
einer Linie III - III in Fig. 2.
[0020] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Verdampferbrenner allgemein mit 10 bezeichnet.
Der Verdampferbrenner 10 umfasst ein Flammrohr 12, das in einem axialen Endbereich
15 ein Brennkammergehäuse 14 für eine im inneren, des Flammrohrs 12 dort ausgebildete
Brennkammer 16 bildet. Die Innenwandung dieser Brennkammer 16 ist mit einem porösen
Medium 18 ausgekleidet, das beispielsweise aus filzartigem, geflechtartigem oder sonstigem
Poren aufweisenden Material, wie z.B. Schaumkermaik o. dgl., gebildet sein kann. Über
eine nur schematisch dargestellte Gebläseanordnung 20 und einen Verbrennungslufteinlassstutzen
22, der in der Brennkammer 16 zentral angeordnet ist und eine Mehrzahl von Lufteintrittsschlitzen
24 an seinem Umfangsbereich aufweist, wird Verbrennungsluft in die Brennkammer 16
eingeleitet. Den axialen Abschlss der Brennkammer 16 bildet im Wesentlichen eine ringartig
ausgebildete Flammblende 26, durch welche hindurch die Verbrennungsabgase und die
Flamme sich in den verbleibenden Bereich des Flammrohrs 12 erstrecken können.
[0021] An den das Brennkammergehäuse bildenden Endbereich 15 des Flammrohrs 12 ist seitlich
ein Zündkammergehäuse 28 angesetzt. Dieses näherungsweise zylindrisch ausgebildete
Zündkammergehäuse 28 kann mit dem Brennkammergehäuse 14 bzw. dem Endabschnitt 15 des
Flammrohrs 12 unter Zwischenlagerung eines hitze- und kraftstoffbeständigen und vorzugsweise
aus thermisch isolierendem Material gebildeten O-ringartigen Dichtungselementes 30
verbunden sein, so dass im Übergangsbereich zwischen dem Brennkammergehäuse 14 und
dem Zündkammergehäuse 28 für gute thermische Isolation gesorgt ist. Des Weiteren ist
vorzusgweise aus nachfolgend noch beschriebenen Gründen das Zündkammergehäuse 28 aus
thermisch isolierendem Material, wie z.B. Keramikmaterial, gebildet.
[0022] Im Zündkammergehäuse 28 ist eine allgemein mit 32 bezeichnete Zünkammer gebildet,
die in einem Einmündungsbereich 34 zur Brennkammer 16 hin offen ist. Dieser Einmündungsbereich
34 kann im dargestellten Beispiel teilweise auch noch durch den an das Zündkammergehäuse
28 angrenzenden Material- oder Wandungsbereich des Brennkammergehäuses 14 bereitgestellt
sein.
[0023] Am Innenumfang des Zündkammergehäuses 28 ist ein die Zündkammer 32 umgebendes bzw.
auskleidendes poröses Medium 36 vorgesehen, das sich durch eine im Mündungsbereich
34 ausgebildete Öffnung 37 im Brennkammergehäuse 14 und eine entsprechende Öffnung
im porösen Medium 18 des Brennkammergehäuses 14 hindurcherstreckt. In diesem Bereich
besteht also eine Anlageverbindung zwischen den beiden porösen Medien 36, 18.
[0024] In seinem von der Brennkammer 16 entfernten Endbereich erstreckt sich das poröse
Medium 36 bis in den Bereich einer an der Innenseite des Zündkammergehäuses 28 ausgebildeten
ringartigen Brennstoffverteilungsnut 38, in welche eine Brennstoffzuführleitung 40
einmündet. In einem noch weiter in Richtung von der Brennkammer 16 weg liegenden Bereich
des Zündkammergehäuses 28 sind, wie man auch in Fig. 3 erkennt, zwei zueinander bezüglich
einer Längsmittenachse des Zündkammergehäuses 28 versetzt liegende und somit näherungsweise
tangential oder sekantial in die Zündkammer 32 einmündende Zündlufteintrittsöffnungen
42, 44 ausgebildet. Zentral liegt im Zündkammergehäuse 28 bzw. der darin gebildeten
Zündkammer 32 ein als Glühzündstift ausgebildetes Zündorgan 46, das im vom Brennkammergehäuse
14 entfernt liegenden Endbereich des Zündkammergehäuses 28 durch einen auch einen
elektrischen Anschluss 48 aufweisenden Träger 50 am Zündkammergehäuse 28 getragen
ist. Zwischen dem Außenumfangsbereich des sich im Wesentlichen durch die gesamte Zündkammer
32 hindurcherstreckenden Zündorgans 46 und dem porösen Medium 36 ist ein Zwischenraum
52 gebildet.
[0025] Man erkennt in Fig. 2 ferner, dass das poröse Medium 36 der Zündkammer 32 an seinem
Außenumfangsbereich, d.h. an der vom Zündorgan 46 abgewandten Seite durch eine eine
Heizeinrichtung für dieses poröse Medium 36 bereitstellende Heizwendel 54 umgeben
ist. Sowohl die Heizwendel 54 als auch der Glühzündstift 46 sind elektrisch erregbar,
so dass sie bei entsprechender Bestromung elektrische Energie in Wärmeenergie umsetzen.
[0026] Man erkennt in den Figuren 1 und 2 ferner, dass im Einmündunsbereich 34 ein schaufelartig
ausgebildetes Zündflammenleitelement 56 vorgesehen ist. Durch dieses Zündflammenleitelement
56 wird sichergestellt, dass eine sich aus der Zündkammer 32 heraus in die Brennkammer
16 ausbreitende Zündflamme nicht direkt die Brennkammer 16 durchsetzt und dann innen
auf den Verbrennungslufteinlassstutzen 22 auftrifft, sondern in Umfangsrichtung umgelenkt
wird und somit für eine ringartige Verbrennungsausbreitung in der Brennkammer 16 sorgt.
[0027] Im Folgenden wird der Betrieb des vorangehend hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus
detailliert beschriebenen Verdampferbrenners 10 beschrieben.
[0028] Zum Zünden des Verdampferbrenners 10 wird zunächst über die Brennstoffzuführleitung
40 dem porösen Medium 36 der Zündkammer 32 Brennstoff zugeführt. Dabei wird durch
gleichzeitige Erregung der Heizwendel 54 und des Glühzündstifts 46 zum einen für eine
sehr schnelle Abdampfung des in das poröse Medium 36 eingeleiteten Brennstoffs gesorgt,
zum anderen wird gleichzeitig vor allem in dem ringartigen Raumbereich 52 sehr schnell
eine ausreichend hohe Temperatur bereitgestellt, um in der Zündkammer 32 das dort
vorhandene zündfähige Gemisch zu zünden. Hierfür ist wesentlich, dass die dabei zu
erwärmenden Komponenten auf einen vergleichsweise kleinen thermisch gut isolierten
bzw. isolierbaren Raumbereich begrenzt sind und nicht wesentliche Komponenten der
Brennkammer 16 an sich miterwärmt werden müssen. Die Folge davon ist, dass die Verbrennung
in der Zündkammer 32 sehr schnell auftreten wird und die dabei entstehende Zündflamme
sich über den Mündungsbereich 34 in die Brennkammer 16 ausbreiten wird, wobei, wie
vorangehend bereits beschrieben, unter Einsatz des Flammleitelements 56 für eine ringartige
Ausbreitung der Flamme in der Brennkammer 16 gesorgt wird.
[0029] Bei diesem Zündvorgang wird eine derartige Brennstoffmenge zugeführt, dass nicht
der gesamte Brennstoff in der Zündkammer 32 über das poröse Medium 36 verdampfen wird,
sondern dass über das poröse Medium 36 auch Brennstoff in das poröse Medium 18 der
Brennkammer 16 gelangt und sich in diesem über den Außenumfangsbereich der Brennkammer
16 verbreiten wird. Durch die sich in die Brennkammer 16 ausbreitende Zündflamme wird
sehr schnell auch in der Brennkammer 16 der dort in dem porösen Medium 18 vorhandene
Brennstoff erwärmt und verdampft, so dass auf Grund der auch während des Zündvorgangs
bereits vorhandenen Verbrennungsluftzufuhr über den Stutzen 22 bzw. die Öffnungen
24 in der Brennkammer 16 ein zündfähiges Gemisch bereitgestellt wird, dass auch auf
Grund der vermittels der Zündflamme bereitgestellten hohen Temperaturen sehr schnell
zünden wird. Es sei hier erwähnt, dass durch die Verbrennungluftzufuhr über den Stutzen
22 im Bereich der Zündkammer 32 ein Unterdruck erzeugt wird, welcher das Nachströmen
von Zündluft durch die Öffnungen 42, 44 zur Folge haben wird. Selbstverständlich ist
es möglich, bei entsprechender Anforderung ein separates Zündluftgebläse zum Zuführen
von Zündluft in die Zündkammer 32 bereitzustellen.
[0030] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Verdampferbrenners 10 kann also bei
Durchführung eines Zündvorgangs sehr schnell ein Hochlaufen des Verdampferbrenners
10 auf seine Nennleistung erfolgen, so dass die in dieser Hochlaufphase auftretenden
schädlichen Emissionen deutlich reduziert werden können. Wesnetlich hierfür ist auch,
dass durch das zusätzliche Bereitstellen der Heizwendel 54 auch in Abstimmung auf
den jeweilig verwendeten Brennstoff in optimaler Weise die Verdampfung in der Zündkammer
32 gefördert werden kann, ohne dass hierfür dem zum Bereitstellen der Zündtemperaturen
eigentlich vorgesehen Glühzündstift 46 übermäßig Wärme entzogen werden müsste. Des
Weiteren kann durch die lokal begrenzte Erwärmung durch die Heizwendel 54 einerseits
und den Glühzündstift 46 andererseits das sowohl beim Zündvorgang als auch beim Stillsetzen
des Heizbrenners 10 ungewollte Abgasen von Brennstoffen weitgehend reduziert werden,
da alleine durch das definierte Ansteuern der Heizwendel 10 und des Glühzündstifts
46 dafür gesorgt werden kann, dass in einem lokal stark begrenzten Bereich der dort
vorhandene Brennstoff vollständig und sehr schnell verbrannt wird. Auch dies ist insbesondere
mit Hinblick auf den Einsatz des erfindungsgemäßen Heizbrenners in Verbindung mit
verschiedenen auch verschiedene Abdampfcharakteristiken aufweisenden Brennstoffen
sehr vorteilhaft.
[0031] Beim Betreiben eines derartigen Heizbrenners besteht grundsätzlich die Gefahr, dass
im Bereich der Brennkammer und auch im Bereich der Zündkammer Ablagerungen A bzw.
B generiert werden. Um die übermäßige Ansammlung derartiger Ablagerungen zu vermeiden,
kann der erfindungsgemäße Heizbrenner zur Durchführung der folgenden Reinigungsprozedur
betrieben werden:
[0032] Zunächst wird beim Übergang von einem normalen Verbrennungsbetrieb in den Außerbetriebszustand
durch reduzierte Brennstoffzufuhr dafür gesorgt, dass in der Zündkammer eine sehr
magere Verbrennung induziert wird und sich eine entsprechend magere Ringflamme in
die Brennkammer 16 ausbreiten wird. Auf Grund des dabei vorhandenen sehr hohen Strahlungswärmeanteils
und des auf Grund der vorangehend durchgeführten Verbrennung noch immer sehr heißen
Brennkammergehäuses 14 werden die im Bereich des porösen Mediums 18 angesammelten
Ablagerungen A bei diesem Vorgang abgebrannt. Hier wird durch entsprechende Erregung
des Glühzündstifts 46 bzw. der Heizwendel 54 dafür gesorgt, dass der gesamte zur Verfügung
gestellte Brennstoff im Wesentlichen vollständig in der Zündkammer 32 verdampft, wodurch
sichergestellt wird, dass bei diesem Vorgang keine weiteren Ablagerungen auf das poröse
Medium 18 gelangen. Die zugeführte Brennstoffmenge wird im Verhältnis zur ebenfalls
zugeführten Zündluftmenge so eingestellt, dass eine Verbrennung bei einem Lambdawert
von etwa 2 ablaufen wird. Auf Grund dieser mageren Verbrennung werden dann die an
dem porösen Medium 18 vorhandenen Ablagerungen aufoxidiert und abgebrannt. Dieser
Vorgang ist besonders daher sehr effektiv, da die zum Abbrennen eingesetzte Zündflamme
sich genau in demjenigen Bereich der Brennkammer 16 ringartig ausbreiten wird, in
dem auch die Ablagerungen A vorhanden sein werden.
[0033] Auf Grund der im Wesentlichen vollständigen Verdampfung des zugeführten Brennstoffs
in der Zündkammer 32 besteht vor allem bei diesem Vorgang jedoch die Gefahr, dass
im Bereich der Zündkammer 32 die Ablagerungen B generiert werden. Diese werden in
einem nachfolgenden Reinigungsverfahrensschritt dadurch dann abgebrannt, dass die
Brennstoffzufuhr eingestellt wird, während weiterhin der Glühzündstift 46 und die
Heizwendel 54 erregt werden und somit derartig hohe Temperaturen erzeugt werden, dass
unter der immer noch anhaltenden Zündluftzufuhr nunmehr die Ablagerungen B abgebrannt
werden. Auch dieser Vorgang ist sehr effizient, da durch die Heizwendel 54 einerseits
und den Glühzündstift 46 andererseits die Ablagerungen B von beiden Seiten her erwärmt
werden.
[0034] Durch die vorliegende Ausgestaltung eines Heizbrenners wird es also möglich, diesen
beim Starten derart zu betreiben, dass das Hochfahren auf Nennleistung nur eine sehr
kurze Zeit beansprucht, wodurch einerseits elektrische Energie eingespart wird, andererseits
die in dieser Phase auftretenden schädlichen Emissionen deutlich reduziert werden
können. Im normalen Verbrennungsbetrieb können die zum Zünden wirksamen Organe vollständig
deaktiviert werden. Durch die im Heizbrenner ablaufende Hauptverbrennung wird ausreichend
Wärmeenergie zum Verdampfen und Verbrennen des über das poröse Medium der Brennkammer
zugeführten Brennstoffs bereitgestellt. Vor allem durch Auswahl der Form und der Positionierung
des Flammenleitelements 56 kann beim Zündvorgang, ebenso wie bei dem vorangehend beschriebenen
Reinigungsvorgang, ein wesentlicher Einfluss auf die Ausbreitung der Zündflamme in
der Brennkamer genommen werden, so dass je nach geforderter Flammverteilung hier entsprechend
die Form bzw. die Positionierung des Elements 56 angepasst werden kann.
[0035] Durch die erfindungsgemäß weiter durchzuführenden bzw. durchführbaren Reingungsprozeduren
kann unter Ausnutzung der vorteilhaften konstruktiven Aspekte des erfindungsgemäßen
Verdampferbrenners dafür gesorgt werden, dass sowohl im Bereich der Brennkammer an
sich vorhandene Ablagerungen als auch im Bereich der Zündkammer möglicherweise erst
beim Reinigungsvorgang der Brennkammer generierte Ablagerungen zuverlässig abgebrannt
werden können. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verdampferbrenners ist dessen
Einsetzbarkeit in Verbindung mit verschiedensten Brennstoffen, wobei in jedem Falle
durch entsprechend angepasste Aktivierung der verschiedenen Heizorgane die hinsichtlich
des schnellen Startvermögens einerseits und der geringeren Schadstoffemission andererseits
vorhandenen Vorteile erhalten bleiben.
1. Verdampferbrenner, insbesondere für ein Fahrzeugheizgerät, umfassend eine in einem
Brennkammergehäuse (14) gebildete Brennkammer (16), in welche über ein erstes poröses
Medium (18) Brennstoff eingespeist wird, ferner umfassend eine zur Brennkammer (16)
offene Zündkammer (32), in welche Brennstoff über ein zweites poröses Medium (36)
eingespeist wird und in welcher ein Zündorgan (46) im Wesentlichen vollständig aufgenommen
ist.
2. Verdampferbrenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zündkammer (32) in einem mit dem Brennkammergehäuse (14) verbundenen Zündkammergehäuse
(28) ausgebildet ist.
3. Verdampferbrenner nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zündkammergehäuse (28) aus thermisch isolierendem Material aufgebaut ist oder/und
mit dem Brennkammergehäuse (14) in thermisch isolierender Art und Weise verbunden
ist.
4. Verdampferbrenner nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zündkammergehäuse (28) aus Keramikmaterial aufgebaut ist.
5. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite poröse Medium (36) das Zündorgan (46) wenigstens in seinem thermisch wirksamen
Bereich unter Beibehalt eines Zwischenraums (52) umgebend angeordnet ist.
6. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine dem zweiten porösen Medium (36) zugeordnete Heizeinrichtung (54).
7. Verdampferbrenner nach Anspruch 5 und Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtung (54) das zweite poröse Medium (36) an seiner vom Zündorgan (46)
abgewandten Seite umgebend angeordnet ist.
8. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch eine Brennstoffzuführleitung (40) zum Einleiten von flüssigem Brennstoff in das zweite
poröse Medium (36).
9. Verdampferbrenner nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten porösen Medium (18) flüssiger Brennstoff über das zweite poröse Medium
(36) zugeführt wird.
10. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch wenigstens eine in die Zündkammer (32) führende Zündlufteintrittsöffnung (42, 44).
11. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem zentralen Bereich (16) der Brennkammer eine Verbrennungslufteinleitanordnung
(22, 24) angeordnet ist.
12. Verdampferbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch ein Zündflammenablenkelement (56) im Bereich der Einmündung (34) der Zündkammer (32)
in die Brennkammer (16).
13. Verfahren zum Abtragen von Ablagerungen an einem Verdampferbrenner nach einem der
vorangehenden Ansprüche, bei welchem Verfahren nach Beendigung eines normalen Brennerbetriebs
in der Zündkammer (32) unter Brennstoffdefizit eine sich in die Brennkammer (16) ausbreitende
und Ablagerungen an dem ersten porösen Medium (18) abbrennende Verbrennung induziert
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass durch gleichzeitige Erregung des Zündorgans (46) und der Heizeinrichtung (54) im
Wesentlichen der gesamte in das zweite poröse Medium (36) eingeleitete Brennstoff
in der Zündkammer (32) verdampft wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung bei einem Lambdawert von wenigstens 2 erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass nach erfolgtem Abbrand von Ablagerungen am ersten porösen Medium (18) durch Beendigung
der Brennstoffzufuhr und Erregung des Zündorgans (46) und der Heizeinrichtung (54)
Ablagerungen im Bereich des zweiten porösen (36) Mediums abgebrannt werden.