[0001] Die Erfindung befasst sich mit einem Verfahren zum Betrieb einer Gefahrenmeldeanlage.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch eine Gefahrenmeldeanlage, insbesondere
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Um bei einer Gefahrenmeldeanlage gezielt und schnell genug auf eine drohende Gefahr
reagieren zu können, ist es wichtig daß die Anlage auch bei einer Störung schnell
wieder betriebsbereit ist. Außerdem ist es erforderlich, daß der Ort einer Störung
oder eines Alarms angezeigt werden kann. Hierzu müssen die Alarm auslösenden Melder
genau identifiziert werden, und deren Installationsort bekannt sein. Eine Gefahrenmeldeanlage
die alle an einer Meldelinie betriebenen Melder genau identifizieren kann, ist in
der EP A 0 093 872 beschrieben. Die dort beschriebene Anlage verfügt über eine ringförmige
Meldelinie, die über zwei Terminals an einer Zentrale angeschlossen ist. Die an der
Meldelinie betriebenen Melder verfügen über einen Sensor, einen Meßwandler, eine Kontrolleinheit
und ein Schaltelement.
[0003] Das Schaltelement dient dazu die Verbindung zwischen der Zentrale und den nächst
folgenden Melder herzustellen oder auf zu trennen.
[0004] Bei Inbetriebnahme der Anlage werden alle Schaltelemente geöffnet, wodurch nur der
Melder erreicht werden kann, der der Zentrale am nächsten ist. Diesem Melder wird
nun eine Adresse gegeben, die er in einem speziellen Speicherbereich ablegt. Danach
wird das Schaltelement in diesem Melder geschlossen, wodurch der nächste Melder erreichbar
wird. Nach dem Adressieren des zweiten Melders erfolgt das Adressieren des dritten,
bis hin zum letzten Melder auf der Meldelinie.
[0005] Nachdem die Meldelinie vollständig aufgestartet ist und alle Melder mit Adressen
versehen sind, können alle Melder parallel an der Meldelinie betrieben werden und
sind trotzdem identifizierbar.
[0006] Ein großer Nachteil des Parallelbetriebs ist es jedoch, daß ein Leitungskurzschluß
die ganze Meldelinie außer Betrieb setzen kann. Um diesen Nachteil auszugleichen,
soll jeder Melder der oben beschriebenen Anlage eingangs- und ausgangsseitig einen
Kurzschlußdetektor enthalten. Beim Erkennen eines Kurzschlusses sollen nun die Schalter
in den Meldern, die dem Kurzschluß am nächsten sind, geöffnet werden. Dadurch wird
der Kurzschluß isoliert und die Versorgungsspannung an allen Meldern der Meldelinie
kann aufrecht erhalten werden. Nun können alle Melder ausgehend von dem ersten Terminal
der Zentrale bis hin zum Kurzschluß versorgt und abgefragt werden. Alle übrigen Melder
können über das zweite Terminal der Zentrale versorgt und abgefragt werden.
[0007] Da sich jedoch die durch einen Kurzschluss bedingten Spannungsund Stromänderungen
nahezu gleichzeitig auf der ganzen Meldelinie auswirken, ist es mit einem hohen technischen
Aufwand verbunden, wenn man sicherstellen will, daß nur die Schalter, in den, dem
Kurzschluß nächsten Meldern geöffnet werden. Dieser Aufwand verstärkt sich dadurch,
daß die Kurzschlußdetektoren und Schalter die beide überaus schnell sein müssen, in
jedem Melder vorhanden sind, was den Preis eines einzelnen Melders erheblich verteuert.
[0008] Ein weiteres Verfahren, das Kurzschlußproblem zu lösen, liegt darin, auf den Parallel-Betrieb
zu verzichten, und ist in der DE 43 22 841 C2 beschrieben. Für jeden Abfragezyklus
werden zunächst alle Schaltelement geöffnet. Nach der Abfrage des ersten Melders wird
dessen Schaltelement geschlossen, damit der nächste Melder erreichbar ist. Wenn der
Abfragezyklus vom ersten Terminal aus beendet ist, beginnt ein neuer Zyklus, beginnend
vom zweiten Terminal aus. Durch ständiges Wechseln der Abfragerichtung zwischen den
Abfragezyklen wird gewährleistet, daß auch bei einem Leitungsfehler alle Melder abgefragt
werden können.
[0009] Das zuletzt beschriebene Verfahren birgt jedoch die Nachteile in sich, daß die Abfragezyklen
durch das immer wieder nötige Anschalten der Melder und die damit verbundene Wartezeit
viel länger dauern als im Parallelbetrieb. Darüber hinaus muß jeder Melder über einen
Energiespeicher verfügen, aus dem der Melder versorgt wird, solange er nicht mit der
Zentrale verbunden ist. Der Energiespeicher muß dabei genügend Energie für die Dauer
mindestens eines kompletten Abfragezyklusses bereit stellen und vor jeder Abfrage
nachgeladen werden. Außerdem ist es bei diesem Verfahren für einen Melder nicht möglich,
beim Ausbleiben der Abfragen durch eine Störung in der Zentrale, einen Notalarm abzugeben,
da keine Verbindung zur Zentrale besteht.
[0010] Der Erfindung liegt daher insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb
einer Gefahrenmeldeanlage sowie eine Gefahrenmeldeanlage zu schaffen, die bei Auftreten
eines Leitungsfehlers, wie Unterbruch oder Kurzschluß, schnell wieder betriebsbereit
sind und alle Melderabfragen sowie den Ort des Fehlers angeben können, ohne die eingangs
genannten Nachteile aufzuweisen.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Verfahren der eingangs erwähnten Art in
den in Patentanspruch 1 beschriebenen Verfahrensschritten. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 beschrieben.
Bei der Gefahrenmeldeanlage besteht die erfindungsgemäße Lösung in den Merkmalen des
geltenden Patentanspruchs 6.
[0012] Der vorliegende Erfindungsgegenstand verfügt über mindestens eine ringförmige, mindestens
zwei Adern aufweisende Meldelinie, die über zwei gleichartige Terminals an einer Zentrale
angeschlossen ist, wobei die Meldelinie in verschiedenen Betriebszuständen betrieben
wird. Bei der ersten Inbetriebnahme befindet sich die Meldelinie in einem ersten Betriebszustand,
der dem Aufstarten dient und in dem die Melder erste Adressen erhalten und konfiguriert
werden. Hierbei merkt sich die Zentrale alle vergebenen ersten Adressen und vergleicht
sie mit einem vorher gespeicherten Profil. Wenn das Aufstarten fehlerfrei abgelaufen
ist, wechselt die Meldelinie in eine zweite Betriebsart. In der zweiten Betriebsart
werden die Melder parallel zu einander an der Meldelinie betrieben und zyklisch vom
ersten Terminal aus abgefragt. Beim Abfragen wird jeder Melder mit seiner vorher vergebenen
ersten Adresse angesprochen, worauf der Melder mit seinen Alarm bzw. Meßdaten antwortet.
Aufgrund der Adressierung ist auch eine Abfrage in beliebiger Reihenfolge denkbar.
Wenn nun während dem Betrieb in der zweiten Betriebsart ein Fehler auftritt, wird
in eine dritte Betriebsart verzweigt. In der dritten Betriebsart werden alle Melder
neu gestartet und die Fehlerstelle isoliert. Danach wird in eine vierte Betriebsart
gewechselt, in der alle Melder bis zur Fehlerstelle von dem ersten Terminal, die Melder
hinter der Fehlerstelle von dem zweiten Terminal aus versorgt und abgefragt werden
und der Fehler zur Anzeige gebracht wird.
[0013] Alle Melder der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage sind ausgestattet mit Sensoren
zum Erkennen von Gefahren wie Feuer, Gas, Einbruch oder anderen Gefahren, einer Auswerte-
und Steuerschaltung, einem Speicher und mindestens einem Schaltelement um den nächst
folgenden Melder mit der Zentrale zu verbinden.
[0014] Die Terminals der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage verfügen über Einrichtungen
zum Überwachen der anliegenden Spannung und zum Erkennen von Kurzschlüssen zwischen
den verschiedenen Adern der Meldelinie.
[0015] In der ersten Betriebsart sind zunächst alle Melder spannungslos; dabei hat ein spannungsloser
Melder immer ein geöffnetes Schaltelement und die ersten Adresse null. Dann wird am
ersten Terminal die Versorgungsspannung der Meldelinie angelegt. Nach dem Anlegen
der Versorungsspannung wird zunächst nur der, dem Terminal nächste Melder mit Spannung
versorgt und eine Zeit t1 gewartet, bis sich der erste Melder initialisiert hat und
alle Energiespeicher, die für den regulären Meßbetrieb nötig sind, geladen sind. Nach
dem die Zeit t1 vorüber ist, wird der erste Melder mit der ersten Adresse null angesprochen,
sein Typ ausgelesen und mit einer, seinem Ort entsprechenden neuen ersten Adresse
versehen. Typ und die erste Adresse des Melders werden in der Zentrale zur weiteren
Verwendung gespeichert. Anschließend wird das Schaltelement des ersten Melders geschlossen,
wodurch der zweite Melder mit Spannung versorgt wird. Wiederum nach Ablauf der Zeit
t1 kann der zweite Melder mit der ersten Adresse null angesprochen werden. Mit dem
zweiten und jedem weiteren Melder wird ebenso verfahren, wie mit dem ersten Melder,
bis auch der letzte Melder der Meldelinie mit seiner neuen ersten Adresse versehen
ist. Wenn das Schaltelement im letzten Melder geschlossen wird, erkennt das zweite
Terminal an der nun anliegenden Spannung, daß der Ring geschlossen ist und alle angeschlossenen
Melder über die gespeicherten ersten Adressen ansprechbar sind. Danach werden alle
gefundenen Melder mit einem vorher in der Zentrale gespeicherten Meldelinienprofil
verglichen und je einem Melder aus dem Meldelinenprofil zugeordnet. Anschließend erhält
jeder Melder eine dem Profil entsprechende zweite Adresse, die in einen nicht flüchtigen
Speicher geschrieben wird. Bei einem fehlerfreien Aufstarten wird nun in die zweite
Betriebsart gewechselt. Wenn jedoch schon in der ersten Betriebsart Leitungsfehler
erkannt werden, wird vom ersten Terminal aus zunächst nur bis zum Ort des Fehlers
aufgestartet und anschließend ebenso vom zweiten Terminal aus verfahren, bis die Fehlerstelle
isoliert ist, wobei die Schaltelemente die den Meldern, die den Fehlern benachbart
sind geschlossen bleiben bzw. wieder geöffnet werden. Danach wird in die vierte Betriebsart
verzweigt.
[0016] In der zweiten Betriebsart, werden alle Melder auf der Meldelinie vom ersten Terminal
aus versorgt und zyklisch abgefragt; dabei wird jeder Melder mit seiner, in der ersten
Betriebsart vergebenen ersten Adresse, angesprochen und ein entsprechender Befehl
in Form eines digitalen Datenwortes, beispielsweise ein Abfragebefehl, übertragen.
Der entsprechende Melder sendet daraufhin seine Alarmdaten, die in der Zentrale weiter
verarbeitet werden. Wenn während des Betriebs in der zweiten Betriebsart ein Leitungsfehler
auftritt, wird in die dritte Betriebsart gewechselt, in der der Fehler isoliert wird
und die Erreichbarkeit aller Melder wiederhergestellt wird.
[0017] In der dritten Betriebsart, wird prinzipiell so verfahren, daß zunächst die Versorgungsspannung
der Meldelinie abgetrennt wird. Dadurch öffnen sich die Schaltelemente in allen Meldern
und die ersten Adressen fallen auf null zurück. Nach einer Wartezeit t2 wird der erste
Melder vom ersten Terminal aus mit Spannung versorgt und dann nach der Wartezeit t1
über die erste Adresse null angesprochen. Der Typ und die zweite Adresse des ersten
Melders werden ausgelesen und mit den Daten, die in der ersten Betriebsart gewonnen
wurden verglichen. Anschließend wird die zweite Adresse wieder dem Ort des Melders
entsprechend gesetzt und das Schalt Element geschlossen. Mit jedem weiteren Melder
wird ebenso verfahren, bis der Ort des Fehlers oder bei einem nur kurzfristig aufgetretenen
Fehler das zweite Terminal erreicht wird. Bei einem Leitungsunterbruch wird der Ort
des Fehlers daran erkannt, daß der nächste Melder nicht innerhalb einer vorgegebenen
Zeit antwortet. Nachdem der Unterbruch gefunden wurde, wird das Schaltelement, das
zuletzt geschlossen wurde, wieder geöffnet und der Startvorgang wird vom zweiten Terminal
aus bis zur anderen Seite des Fehlers weiter geführt. Das erneute Starten der Melder
erfolgt hier genauso wie vom ersten Terminal aus, wobei das Schaltelement des Melders,
der dem Ort des Fehlers benachbart ist, nicht geschlossen wird, da aus den bekannten
Daten hervorgeht, daß kein weiterer Melder vorhanden ist.
[0018] Auf diese Weise gelingt es bei n Meldern an einer Meldelinie, diese ungefähr in der
Zeit nxt
1+t
2 wieder betriebsbereit zu haben. Dies entspricht etwa der Zeit, die für einen Abfrage
Zyklus nach dem in der DE 43 22 841 C2 beschriebenen Verfahren nötig ist.
[0019] Ein Problem ergibt sich jedoch bei einem Kurzschluss als Fehler. Wird das Schaltelement,
das dem Kurzschluß am nächsten liegt, geschlossen, fällt die Spannung auf der gesamten,
bis dorthin neu gestarteten Meldelinie zusammen, die Schaltelemente in den Meldern
öffnen sich und die ersten Adressen auf null gesetzt. Der Ort des Fehlers ist dadurch
zwar teilweise bekannt und das Schließen des letzten Schalters vor dem Kurzschluss
kann nun vermieden werden, aber es müssen alle bis dahin gestarteten Melder noch einmal
gestartet werden. Das kann im schlimmsten Fall, wenn der Kurzschluß kurz vor dem zweiten
Terminal liegt, zu einer gesamt Zeit für das erneute Starten der Meldelinie von mehr
als 2(nxt
1+t
2) führen, was zu einem nicht mehr vertretbaren Zeitaufwand führt.
[0020] Daher wird erfindungsgemäß in der dritten Betriebsart vor dem erneuten Aufstarten
zwischen den Fehlern Unterbruch und Kurzschluß unterschieden.
[0021] Ein Unterbruch wird von der Spannungsüberwachungseinrichtung im zweiten Terminal
dadurch erkannt, daß nach Auftreten des Unterbruchs keine Spannung mehr am zweiten
Terminal anliegt. Nachdem ein Unterbruch erkannt ist, wird nach dem oben beschriebenen
Verfahren die Meldelinie neu gestartet, wodurch bei einem nur kurzzeitig aufgetretenen
Unterbruch die Meldelinie sogar fehlerfrei neu gestartet und in die zweite Betriebsart
zurück gekehrt werden kann. Ist der Unterbruch weiterhin vorhanden, wird von beiden
Terminals aus nur bis zur Fehlerstelle gestartet und in die vierte Betriebsart gewechselt.
[0022] Im Falle eines Kurzschlusses, der von einer der Kurzschlußerkennungseinrichtungen
der beiden Terminals erkannt wird, wird zunächst für die Dauer der Zeit t2 gewartet
und nur leicht zeitversetzt nach dem Anlegen der Spannung vom ersten Terminal aus
an den ersten Melder auch von dem zweiten Terminal aus Spannung an den, dem zweiten
Terminal nächsten Melder gelegt. Wie oben bereits beschrieben werden jeweils nach
einer Wartezeit t1 die den Terminals nächsten Melder mit der ersten Adresse null angesprochen,
Meldertyp und zweite Adressen ausgelesen, mit den in der Zentrale gespeicherten Daten
verglichen, die dem Ort der Melder entsprechenden erste Adressen gesetzt und die Schaltelemente
geschlossen. Sobald der Kurzschluß von einem Terminal aus erreicht wird, ist der Ort
des Kurzschlusses durch die Adresse des unmittelbar vorher vom jeweiligen Terminal
aus erreichten Melder und dem Vergleich mit den Soll- und Ist-Daten aus der Zentrale,
bekannt. Die Versorgungsspannung von beiden Terminals wird wieder abgeschaltet und
nach einer weiteren Wartezeit t2 wird wieder von beiden Terminals aus mit einem zweiten
Neustart begonnen, der jeweils unmittelbar vor dem Kurzschluß endet. Dadurch verringert
sich die maximale Zeit, die für das Auffinden des Kurzschlusses nötig ist, um mindestens
die Hälfte. Als Gesamtzeit, bis alle Melder wieder ansprechbar sind und in die vierte
Betriebsart gewechselt wird, ergibt sich eine Zeit von nxt
1+2t
2, die nur unwesentlich länger ist als die Zeit, die bei einem Unterbruch dafür nötig
ist. Die Zeit nxt
1+2t
2 errechnet sich wie folgt: bei n Meldern und einem Kurzschluß nach dem m ten Melder
vom ersten Terminal aus betrachtet und einer Wartezeit t2 vor jedem Neustart gilt:
für |
1. Reparaturstart |
2. Reparaturstart |
Summe |
m <

|
t2+t1m |
t2+t1(n-m) |
= 2t2+t1n |
m >

|
t2+t1(n-m) |
t2+t1m |
2t2+t1n |
[0023] Eine weitere Verkürzung der Reparaturzeit kann erreicht werden, wenn die Versorgungsspannungen
in den beiden Terminals voneinander unabhängig sind. Dann wirkt sich der Kurzschluß
nur an dem Terminal aus, das dem Kurzschluß am nächsten ist. Da der Ort des Kurzschlusses
bekannt ist, sobald der Kurzschluß von einem der beiden Terminals aus erreicht wird,
kann vom anderen Terminal aus bis vor den Kurzschluss weiter aufgestartet werden.
Das Schaltelement in dem Melder, der sich unmittelbar vor dem Kurzschluß befindet,
bleibt dann geschlossen. In der Zwischenzeit, wird von dem Terminal, das dem Kurzschluß
am nächsten ist mit dem zweiten Reparaturstart begonnen, der ebenfalls unmittelbar
vor dem Kurzschluß endet.
[0024] Nachdem die Leitungsfehler gefunden wurden und alle Melder über das erste bzw. zweite
Terminal wieder erreichbar sind wird in die vierte Betriebsart verzweigt. In der vierten
Betriebsart werden alle zuvor gefundenen Fehler nach Typ und Ort angezeigt und alle
Melder vom ersten bzw. zweiten Terminal aus versorgt und regelmäßig nach deren Alarmdaten
gefragt.
[0025] Mit dem oben beschriebenen Verfahren ist es möglich, sämtliche Vorteile des Parallel-Betriebes
zu nutzen und auch bei einem Leitungskurzschluß in kurzer Zeit wieder alle Melder
zuverlässig betreiben zu können und somit die Alarmbereitschaft zu gewährleisten.
[0026] In folgenden wird nun die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage,
- Fig. 2
- zeigt ein Zustandsdiagramm mit den möglichen Betriebszuständen, die die erfindungsgemäße
Gefahrenmeldeanlage einnehmen kann.
- Fig. 3
- zeigt eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage mit einem Unterbruch, und
- Fig. 4
- zeigt eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage mit einem Leitungskurzschluß.
[0027] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Gefahrenmeldeanlage 1 dargestellt, die im folgenden
als Brandmeldeanlage beschrieben wird. Selbstverständlich kann sie aber auch durch
eine Einbruchmeldeanlage oder gemischte Anlage für Brand, Einbruch und andere Gefahren
gebildet sein. Die Brandmeldeanlage 1 besteht aus einer Zentrale 2 und einer Meldelinie
9 mit mindestens zwei Adern 7 und einer Vielzahl Gefahrenmelder 8. Die Zentrale enthält
einen Speicher für eine Soll-Tabelle 3 und eine Ist-Tabelle 4 und mindestens ein Paar
Terminals bestehend aus zwei gleichartigen Terminals A und B 5/6 . Das Terminal A
5 ist mit dem einen Ende der Meldelinie verbunden und Terminal B 6 mit dem anderen
Ende. Die Terminals A und B 5/6 dienen der Versorgung und der Kommunikation mit den
Meldern 8 und verfügen über nicht dargestellte Einrichtungen zur Überwachung der Spannung
an der Meldelinie 9 und zur Erkennung von Kurzschlüssen zwischen den Adern 7. Die
Adern 7 stellen die Verbindung zwischen den Terminals 5/6 und den Meldern 8, die als
Rauch-, Temperatur-, Gas-, Mehrkriterien oder Einbruchsmelder ausgebildet sind. Die
Melder 8 enthalten einen ersten Speicher 10 für eine erste dem Ort des Melders entsprechende
Adresse, einen zweiten nichtflüchtigen Speicher 13 für eine zweite dem Installationsplan
gemäße Adresse und ein Schaltelement, mit dem mindestens eine der Adern 7 unterbrochen
werden kann.
[0028] In Figur 2 ist ein Diagramm zu sehen, das vier verschiedene Betriebszustände bzw.
Betriebsarten zeigt die, die Gefahrenmeldeanlage einnehmen kann. Aus dem ersten Zustand
"Start", kann in die Zustände "normal" und "AB-Betrieb" gewechselt werden, von zweiten
Zustand "normal" und vom vierten Zustand "AB- Betrieb" kann in den dritten Zustand
"Reparatur" und von "Reparatur" nach "AB-Betrieb" und "normal" gewechselt werden.
[0029] Im Betriebszustand "Start" sind zunächst alle Schaltelemente 11 in den Meldern 8
geöffnet, die erste Adresse ist null, die zweite Adresse ist unbestimmt und die Versorgungsspannung
ist null. Dann wird die Versorgung an Terminal A 5 eingeschaltet und der erste dem
Terminal A 5 nächste Melder wird mit Spannung versorgt. Nach einer Wartezeit von ca.
2 s sind dessen Energiespeicher gefüllt und der Melder 8 ist über die erste Adresse
null ansprechbar.
Anschließend wird der Meldertyp ausgelesen und der erste Speicher 10 dem Ort des Melders
8 entsprechend z.B. mit der Adresse eins belegt. Die erste Adresse und der Meldertyp
werden in der Ist-Tabelle der Zentrale gespeichert und das Schaltelement 11 wird geschlossen.
Wiederum nach 1,5s ist der nächste Melder 8 mit der Adresse null ansprechbar. Mit
ihm und jedem weiteren Melder 8 wird genauso verfahren, wie mit dem ersten Melder
8, wobei die ersten Adressen in aufsteigender Reihenfolge vergeben werden. Wenn das
Schaltelement 11 im letzten Melder 8 auf der Meldelinie 9 geschlossen wird, erkennt
das Terminal B 6 an der nun anliegenden Spannung, daß die Meldelinie 9 vollständig
aufgeschaltet ist. In einem anschließenden Vergleich der Soll- und Ist-Tabelle, werden
die zweiten Adressen generiert, und in die zweiten Speicher 13 der Melder 8 geschrieben.
[0030] Nach einem fehlerfreien Aufstarten der Meldelinie 9 wird in den Zustand "normal"
gewechselt. Falls jedoch Leitungsfehler auftreten, wird die Meldelinie 9 jeweils von
Terminal A 5 und Terminal B 6 aus nur bis zum Fehler hin aufgestartet, wobei von Terminal
B aus die ersten Adressen mit der größten möglichen Adresse beginnend abwärts zählend
vergeben werden und die Schaltelemente 11 der Melder 8, die dem Fehler benachbart
sind werden nicht geschloßen. Anschließend wird in den Zustand "AB-Betrieb" gewechselt.
[0031] Im Zustand "normal" werden alle Melder 8 von Terminal A 5 aus versorgt und ihre Alarmdaten
abgefragt. Die Abfrage erfolgt zyklisch, indem jeder Melder 8 vom Terminal A 5 aus
mit seiner ersten Adresse nach seinen Alarmdaten gefragt wird. Die Abfrage kann jedoch
auch prinzipiell in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Wenn während dem Parallelbetrieb
ein Leitungsfehler auftritt, dann wird in den Zustand "Reparatur" verzweigt.
[0032] Im Zustand Reparatur wird zunächst unterschieden, welche Art von Leitungsfehlern
vorliegt. Ein Unterbruch wird am Fehlen der Versorgungsspannung am Terminal B 6 erkannt.
Ein Kurzschluß wird durch die Kurzschluß Überwachungseinrichtung gemeldet.
[0033] Die Behandlung eines Unterbruches wird anhand von Figur 3 erklärt. Wenn ein Unterbruch
erkannt wird, wird zunächst die Spannungsversorgung der Meldelinie 9 an den Terminals
unterbrochen. Sobald die Meldelinie 9 spannungsfrei ist sind alle ersten Adressen
null und die Schaltelement 11 geöffnet. Zum Isolieren des Unterbruches wird zunächst
von Terminal A 5 Spannung an den ersten Melder 8 gelegt und dessen zweite Adresse
ausgelesen, indem der Melder 8 mit der Adresse null angesprochen wird und der entsprechende
Befehl gesendet wird. Die ausgelesene Adresse wird mit den vorhandenen Daten in der
Sollund der Ist-Tabelle 3/4 verglichen, anschließend die zugehörige erste Adresse
in den ersten Speicher geschrieben und das Schaltelement 11 geschlossen. Mit den folgenden
Meldern 8 wird ebenso verfahren. Beim erreichen des Unterbruches 30 wird dieser an
der ausbleibenden Antwort des darauf folgenden Melders 8 erkannt und das zuletzt geschlossene
Schaltelement 11 wieder geöffnet. Anschließend wird von Terminal B 6 aus ebenso verfahren
wie zuvor für Terminal A 5 beschrieben, wobei das Schaltelement 11 des Melders 8 der
sich von Terminal B 6 aus vor dem Unterbruch befindet, nicht mehr geschlossen wird,
da der Ort des Unterbruches bereits aus dem Vergleich der in der Zentrale 2 gespeicherten
Daten hervor geht.
[0034] Die Behandlung eines Kurzschlusses wird anhand von Figur 4 erklärt. Ein Kurzschluß
40 auf der Meldelinie 9 wird unmittelbar nach seinem Auftreten durch die Kurzschlußerkennungsmittel
in den Terminals A und B 5/6 festgestellt, und die Spannungsversorgung sofort unterbrochen.
Dadurch sind spätestens nach einer Wartezeit von 10 s alle Schaltelement 11 in den
Meldern 8 geöffnet, und die ersten Adressen auf null zurück gefallen. Danach wird
von Terminal A 5 aus der erste Melder 8 versorgt. Unmittelbar darauf wird auch von
Terminal B 6 aus der, dem Terminal nächste, Melder 8 versorgt. Beide Melder 8 werden
jeweils nach einer Wartezeit von 1,5 s vom entsprechenden Terminal 5/6 aus mit der
ersten Adresse null angesprochen, und die zweiten Adressen ausgelesen. Diese werden
mit den Daten aus der Soll-Tabelle und den im Zustand "Start" zuvor gewonnenen Ist-Daten
verglichen. Anschließend werden die ersten Adressen dem Ort der Melder 8 entsprechend
vergeben. Der Melder 8 an Terminal A 5 erhält erste Adresse eins und der Melder an
Terminal B 6 erhält die erste Adresse sechs. Man kann auch wie leicht einzusehen ist,
dem Melder an Terminal B 6 auch die größte mögliche erste Adresse vergeben. Dann werden
die Schaltelemente 11 der Melder 8 geschlossen, wobei zwischen dem Schließen der Schaltelement
11 genügend lange gewartet wird, bis ein evtl. vorhandener Kurzschluß 40 entdeckt
wurde. Nach dem Schließen des Schaltelements 11 im Melder 8 mit der ersten Adresse
sechs wird der Kurzschluss 40 erkannt und die Meldelinie spannungslos. Da nun wieder
alle Schaltelemente 11 geöffnet sind und alle ersten Adressen null sind, wird mit
dem Aufstarten der Meldelinie 9 wieder wie zuvor beschrieben von beiden Terminals
A und B 5/6 aus begonnen. Dabei bleiben jetzt aber die Schaltelemente Der Melder 8
, die dem Kurzschluss 40 benachbart sind geschlossen. Der Ort des Kurzschlusses 40
ist dabei durch die zuvor durchgeführten Vergleiche der Adressen, der zuletzt erreichten
Melder 8, mit den in der Zentrale gespeicherten Soll- und Ist-Daten, bekannt.
[0035] Wenn alle Melder 8 wieder erreichbar sind, wird in den vierten Betriebszustand "AB-Betrieb"
gewechselt. Im Zustand AB-Betrieb, werden alle Melder 8 entweder vom Terminal A 5
oder Vom Terminal B 6 aus versorgt und abgefragt. Außerdem wird der Ort und der Typ
des zuvor erkannten Fehlers in einem nicht dargestellten Display der Zentrale angezeigt.
[0036] Durch das nur leicht zeitversetzte Aufstarten von beiden Seiten der Meldelinie aus
und den Vergleich mit den in der Zentrale gespeicherten Daten, kann ein Kurzschluß
viel früher lokalisiert und isoliert werden als bei einem einfachen Wechsel der abfragenden
Terminals nach dem ersten erreichen des Kurzschlusses. Außerdem wird ohne den Vergleich
mit den Daten der Zentrale ein drittes Aufstarten nötig. Denn man, kennt durch das
Erreichen des Kurzschlusses vom Terminal B 6 aus nur den Abstand zum Terminal B 6.
Den Abstand zu Terminal A 5 erhält man nur durch das erneute Erreichen des Kurzschlusses
40 wodurch dieser wieder wirksam wird und ein drittes Aufstarten erforderlich macht.
Demnach bringt die Erfindung einen großen Zeitvorteil bei der wieder Bereitstellung
einer Meldelinie nach einem Kurzschluß 40 und stellt somit einen enormen Sicherheitsgewinn
dar.
[0037] Bei der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zum Betrieb einer Gefahrenmeldeanlage
mit einer an zwei Terminals betriebenen Ringförmigen Meldelinie. Bei einem Kurzschluß
auf der Meldelinie gelingt es durch nur leicht zeitversetztes Aufstarten und neu adressieren
der Melder von beiden Terminals aus und den Vergleich einer festen Adresse mit zuvor
in einer Zentrale gespeicherten Daten, alle Melder der Meldelinie schnell wieder verfügbar
zu haben.
1. Verfahren zum Betrieb einer Gefahrenmeldeanlage, mit einer Zentrale, die wenigstens
zwei Terminals für mindestens eine ringförmige Meldelinie aufweist, mit einer Vielzahl,
nach einer Aufstartphase, parallel an einer Meldelinie betriebener und über eine erste
Adresse ansprechbarer Gefahrenmelder, die von beiden Seiten der Ringleitung aus versorgt
und abgefragt werden können, wobei im Falle eines Leitungs- oder sonstigen Fehlers
die Meldelinie neu gestartet wird, und wobei nach dem Neustart wieder in den Normalbetrieb
oder einen Zweiterminalbetrieb, in dem die Melder von je einem Terminal aus jeweils
bis zur Fehlerstelle versorgt und abgefragt werden, umgeschaltet wird dadurch gekennzeichnet, dass beim ersten Starten nach dem Erkennen eines Leitungsfehlers der Ort des Leitungsfehlers,
beim Erreichen des Leitungsfehlers, an der ersten und zweiten Adresse des zuletzt
erreichten Melders und dem Vergleich mit zuvor in der Zentrale gespeicherten Soll-
bzw. Ist-Daten der Meldelinie, erkannt wird.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsfehler isoliert wird, indem die Schalter der sich jeweils vor dem Leitungsfehler
befindlichen Melder nicht geschlossen werden und die Melder jeweils bis zum Leitungsfehler
vom ersten bzw. zweiten Terminal aus versorgt und abgefragt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Leitungskurzschluss als Fehler der Neustart nach dem Erkennen des Kurzschlusses
sofort von beiden Terminals aus durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass beim ersten Starten nach dem Erkennen des Kurzschlusses der Ort des Kurzschlusses,
beim erneuten Wirksamwerden des Kurzschlusses, an der ersten Adresse des zuletzt erreichten
Melders und dem Vergleich mit zuvor gespeicherten Soll-Daten bzw. den Ist-Daten der
Meldelinie, erkannt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass beim zweiten Aufstarten der Kurzschluss isoliert wird, indem die Schalter der sich
jeweils vor dem Kurzschluss befindlichen Melder nicht geschlossen werden und die Melder
jeweils bis zum Kurzschluss vom ersten bzw. zweiten Terminal aus versorgt und abgefragt
werden.
6. Gefahrenmeldeanlage, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der obenstehenden
Ansprüche, welche Gefahrenmeldeanlage gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5
ausgestaltet ist.