Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe mit keramischem Entladungsgefäß
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um Metallhalogenidlampen,
die mit einer solchen Frequenz betrieben werden, dass stehende Schallwellen einer
vorgegebenen Mode entstehen.
Stand der Technik
[0002] Aus der US-A 5 998 940 ist bereits eine Hochdruckentladungslampe mit keramischem
Entladungsgefäß bekannt, die mit stehenden Schalwellen betrieben wird. Das Ende des
Entladungsgefäßes hat eine nach innen ragende Keilform. Die Wandstärke ist im wesentlichen
konstant.
[0003] Aus der JP-A 2001-297 732 ist eine Hochdruckentladungslampe bekannt, bei der die
Wandstärke des keramischen Entladungsgefäßes zu den Enden hin zunimmt. Hier sollen
jedoch stehende akustische Wellen vermieden werden.
[0004] Aus der EP-A 954 011 ist ein keramisches Entladungsgefäß bekannt, das aus mehreren
Teilen zusammengesetzt ist, wobei der Endbereich aus konstruktiven Gründen verdickt
ist. Ein Betrieb mit akustischen Moden ist nicht angesprochen.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckentladungslampe gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die eine erhöhte Lebensdauer besitzt
und für Korrosion weniger anfällig ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Bei Hochdruckentladungslampen, die ein keramisches Entladungsgefäß besitzen, und
die in einem akustischen Mode betrieben werden, ist erfindungsgemäß ein Bereich der
Wandstärke am Ende des Entladungsgefäßes verdickt.
[0008] Bei Betrieb in Betriebszuständen mit akustischen longitudinalen Moden, die zu einer
Füllungsablagerung im Bereich von Schallwellenbäuchen führen, können Füllungsanlagerungen
an der Innenwand an diesen Zonen auftreten. Je nach Absoluttemperatur (typ. 1350 K)
und Temperaturgradient (typ. 6-10 K/mm), sowie Füllungsmenge des angelagerten Metallhalogenidgemisches
kommt es zu Langzeiteinwirkung und Materialabtrag bzw. Korrosion an diesen Zonen.
[0009] Die Wandverdickung beträgt mindestens 20% (typisch zwischen ca. 25% und 100%) der
Wanddicke in der Brennermitte. Die Wandverdickung erstreckt sich mindestens entlang
L min = 1/15 der Brenner-Innenlänge IL und ist um die Positionen der von einer Innenendfläche
des Brennerinnenraumes 7/24 x IL und 17/24 x IL bezogen auf die Brennerachse zentriert.
Definition der Innenendfläche: Innere Endfläche die sich ergibt, wenn der Verlauf
der Innenkontur fortgeführt über den Zylinderschnitt mit dem Kapillardurchmesser hinaus
die Kapillarachse schneidet (wichtig bei gekrümmten Innen-Endflächen).
[0010] Je nach Anwendungsart und Betriebsart können breitere Lokalisierungen für eine Wandverdickung
gewählt werden.
[0011] Insbesondere soll das Entladungsgefäß ein Aspektverhältnis aus Innenlänge L zu größtem
Innendurchmesser D von A = L/D = 2 bis 6 aufweisen, da sich dann akustische Moden
am besten anregen lassen. In diesen Fällen kann die Wanddicke im Bereich von (0 bis
1/3)*L und von (2/3 bis 1)*L der Brennerinnenlänge verdickt ausgeführt sein.
[0012] Typisch ist die Nutzung sogenannter 2-Zellen-Modi wobei sich zwei akustische Zellen
durch eine longitudinale akustische stehende Schallwelle gesteuerter Intensität ausbildet.
[0013] Dabei lagert sich bei horizontaler Brennlage an zwei Zonen in der Lampe Füllung ab,
welche bei zwischen etwa ¼ und 1/3 der Brennerinnenlänge von den inneren Enden entfernt
lokalisiert sind.
[0014] Bei vertikaler Brennlage wird ebenfalls an diesen Orten Füllung in Form von Metallhalogenidfilmen
und -tröpfchen ringförmig über den Umfang der Innenwand abgelagert.
[0015] Bei einer lokalen Verdickung der Wand an diesen Stellen (Ringbereiche) wird einerseits
durch diese Verdickungen eine erhöhte Emission von IR-Strahlung an diesen Orten abgegeben
(Erhöhung des Emissivität der transluzenten/transparenten Keramik), andererseits erniedrigt
sich der Wärmewiderstand der Wandung für Wärmeflüsse zu den Brennerenden hin und weiterhin
ergibt sich aufgrund der größeren Wanddicke eine erhöhte Standzeit des Keramikgefäßes
und eine erhöhte Festigkeit gegen Korrosionsausfall.
[0016] Allgemein sind weitere Multizellen-Betriebsarten (also höhere Moden) möglich, die
regelmäßige von den Enden her symmetrisch ausgebildete Streifenmuster von Füllungsablagerungen
über längere Brennzeiten an der Brenneroberfläche erzeugen. Verallgemeinert können
Entladungsgefäße welche mit Mehrzellenmoden betrieben werden in vergleichbarer Form
modifiziert werden.
[0017] Abhängig von dem Formungs - und Herstellverfahren der Brennergefäße lassen sich verschiedene
Ausführungsformen realisieren , die der Grundidee genügen.
[0018] Dabei kann die Verdickung bis zu den Brennerenden hin reichen, bzw. auch kontinuierlich
zu den Brennerenden hin zunehmen, solange die erfindungsgemäße Bedingung erfüllt bleibt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Hochdruckentladungslampe im Schnitt;
- Figur 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hochdruckentladungslampe;
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hochdruckentladungslampe;
- Figur 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Hochdruckentladungslampe.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0020] In Figur 1 ist die Grundform eines keramischen Entladungsgefäßes 1 gezeigt. Typisch
hat es ein einteiliges zylindrisches Entladungsvolumen 2 und an den Enden 3 langgezogene
Stopfen 4. Erfindungsgemäß werden für den HF-Betrieb mit akustischen longitudinalen
Moden auf das Entladungsgefäß 1 ringförmige Verdickungen 5 außen aufgesintert. Sie
haben eine Wandstärke von 50 % der Wandstärke des Entladungsgefäßes (nicht maßstäblich
dargestellt).
[0021] Über Spritzguss- bzw. Schlickerguss-Verfahren herstellbare keramische Entladungsgefäße
sind in Figur 2 bis 4 gezeigt.
[0022] Im einzelnen zeigt Figur 2 ein zweiteiliges Entladungsgefäß 10, bei dem die Wandstärke
sich kontinuierlich ändert. Sie nimmt vom Ende 11 des Entladungsgefäßes zur Mitte
12, die durch die Nahtstelle repräsentiert ist, hin zunächst linear zu, was in Fig.
2 als Bereich Bzu charakterisiert ist, indem die Außenwand 13 entsprechend abgeschrägt
ist. In einem anschließenden Bereich maximaler optimaler Dicke, Bopt, ist sie konstant.
In Richtung zur Mitte des Entladungsgefäßes hin nimmt anschließend die Wandstärke
wieder ab, was in Figur 2 als Bereich Bab charakterisiert, und zwar indem jetzt die
Innenwand 14 entsprechend abgeschrägt ist. Der Bereich Bopt hat eine Mindestlänge
von 1/15 L. Er umfasst dabei in jedem Fall den Punkt Popt, der eine Entfernung von
7/24 L vom Ende des Entladungsgefäßes hat.
[0023] Diese Beschreibung gilt gleichermaßen für beide Hälften des Entladungsgefäßes, jeweils
spiegelverkehrt gesehen.
[0024] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die obige Bedingung dadurch erfüllt
ist, dass der Bereich Bzu und der Bereich Bopt die gleiche konstante Wandstärke besitzen,
während der Bereich Bab durch einen Bereich B1 mit abgeschrägter Innenwand und einem
Zentralbereich B2 mit verringerter konstanter Wandstärke realisiert ist.
[0025] Untersuchungen der Abhängigkeit der Emissivität im IR von transluzenten polykristalliner
Aluminiumoxidkeramik in Abhängigkeit von Dicke und Temperatur, haben gezeigt, dass
eine Erhöhung der Wanddicke von ca. 0.7 mm auf 1.3 mm eine Änderung der Emissionskoeffizienten
von 0.23 nach 0.27 zur Folge hat (Zunahme um 17 %). Damit ändert sich lokal die IR-Abstrahlung
ebenfalls um ca. 17%. Damit ergibt sich eine deutlichere Kühlung an diesen Wandorten,
was zu geringeren chemischen Reaktionsraten und zu deutlich verlängerter Lebensdauer
führt. Typische coldspot-Temperaturen der keramischen Entladungsgefäße liegen bei
1300 bis 1400 K.
[0026] Figur 4 zeigt schließlich ein Entladungsgefäß 20, bei dem die Wandstärke von den
Enden 21 zur Mitte 22 hin kontinuierlich abnimmt. Dabei erfüllt der Punkt Popt die
erfindungsgemäße optimale Bedingung.
1. Hochdruckentladungslampe mit keramischem Entladungsgefäß (1), wobei das Entladungsvolumen
(2) eine innere Länge L und einen maximalen Durchmesser D in seiner Mitte (12;22)
besitzt, wobei das Entladungsgefäß (1) mit einer lichtemittierenden Füllung und zwei
Elektroden an den Enden des Entladungsgefäßes ausgestattet ist, wobei die Lampe mittels
Hochfrequenz so betrieben wird, dass ein akustischer longitudinaler Mode sich ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke entlang der Länge L des Entladungsvolumens sich ändert, wobei die
Wandstärke S in der Mitte (12;22) des Entladungsgefäßes am geringsten ist, während
sie an einem optimalen Punkt Popt mindestens 1,2 S beträgt, wobei der optimale Punkt
jeweils eine Entfernung von 7/24 L vom Ende (3) des Entladungsgefäßes aufweist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optimale Punkt Popt von einem Bereich Bopt mit mindestens der gleichen Wandstärke
umgeben ist, der eine Länge von mindestens 1/15 L besitzt.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verdickte Wandstärke durch ein außen aufgesintertes Ringteil (5) realisiert ist.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verdickte Wandstärke durch die Konturführung der Innenwand (14) und/oder Außenwand
(13) des Entladungsgefäßes realisiert ist.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Entladungsgefäß, von den Enden (3;11;21) zur Mitte (12;22) hin gesehen, einen
Bereich (Bzu) außen zunehmender Wandstärke, einen Bereich konstanter Wandstärke (Bopt)
und einen Bereich (Bab) innen abnehmender Wandstärke besitzt.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Entladungsgefäß, von den Enden (3;11;21) zur Mitte (12;22) hin gesehen, einen
Bereich konstanter Wandstärke (Bopt) und innen abnehmender Wandstärke (Bab) besitzt.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Entladungsgefäß (20), von den Enden (21) zur Mitte (22) hin gesehen, eine konstant
abnehmende Wandstärke aufweist.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis L/D im Bereich L/D = 2 bis 6 liegt.