(19)
(11) EP 1 364 601 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.2003  Patentblatt  2003/48

(21) Anmeldenummer: 03011526.5

(22) Anmeldetag:  21.05.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47C 27/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 24.05.2002 DE 10223278

(71) Anmelder: AGRO Federkernproduktions GmbH
49152 Bad Essen-Wittlage (DE)

(72) Erfinder:
  • Grothaus, Wolfgang
    49152 Bad Essen (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Taschenfederkern


(57) Ein Taschenfederkern, bestehend aus einer Vielzahl von jeweils in einer aus flexiblem, vorzugsweise textilen Material bestehenden Tasche (1) gelagerten Federn (2), von denen mehrere in einer Reihe hintereinander angeordnete einen Federstrang (3) bilden, wobei die parallel zueinander verlaufenden, aneinander liegenden Federstränge (3) ober- und unterseitig mit einer vorzugsweise aufgeklebten, gemeinsamen Deckschicht (4) aus flexiblem Material abgedeckt sind, ist so ausgestaltet, daß zumindest eine Deckschicht (4) wenigstens bereichsweise quer zur Längserstreckung der Federstränge (3) unter Bildung von Schlitzen (6) aufgetrennt ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Taschenfederkem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Taschenfederkerne bieten gegenüber sogenannten Bonell-Federkernen insbesondere hinsichtlich ihres Liegekomforts wesentliche Vorteile, da die einzelnen Federn insoweit unabhängig voneinander jeweils in Taschen gelagert sind, die eine Umhüllung bilden und überwiegend aus einem Vlies hergestellt sind.

[0003] Dabei bildet eine Vielzahl von eingetaschten Federn, hintereinander angeordnet, Federstränge, die sich üblicherweise in Längsrichtung des Federkerns erstrecken.

[0004] Um eine Verbindung der einzelnen, nebeneinander liegenden und parallel ausgerichteten Federstränge zu erreichen, werden die Ober- und Unterseite, die die Liege- bzw. Auflagefläche bilden, jeweils mit einer Deckschicht belegt, die mit den einzelnen Strängen verbunden werden, wobei die Verbindung durch eine Verklebung hergestellt wird. Die Deckschicht selbst besteht vorzugsweise aus einem textilen Material, beispielsweise einem Vlies, ebenso wie die Umhüllungen der einzelnen Federn.

[0005] Da durch die Deckschicht die Federstränge und mithin die einzelnen Federn in gewisser Weise zusammenhängen, wenn auch nicht unmittelbar, ergeben sich Probleme hinsichtlich einer Punktelastizität. Beim Druck auf eine Feder werden sich danach auch die benachbarten Federn mit zusammendrücken, und zwar in allen angrenzenden umliegenden Bereichen unmittelbar und teilweise darüber hinaus.

[0006] Dieses Federungsverhalten steht einem optimalen Liegekomfort entgegen.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Taschenfederkern der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, daß der Liegekomfort verbessert wird.

[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Taschenfederkern gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

[0009] Durch diese Ausbildung eines Taschenfederkerns wird die Punktelastizität gegenüber einer geschlossenen Deckschicht wesentlich verbessert. Üblicherweise wird die Schlitzung der Deckschicht über die gesamte Breite des Taschenfederkerns erfolgen, wobei die Längserstreckung der Federstränge der Länge des Taschenfederkerns insgesamt entspricht.

[0010] Die Breite der durch die Trennung entstehenden Streifen entspricht vorzugsweise dem Abstand der einzelnen Taschen bzw. der darin liegenden Federn zueinander, wobei die Streifen parallel zueinander verlaufen.

[0011] Denkbar ist aber auch, die Schlitzung partiell durchzuführen, sowohl in der Breite des Taschenfederlkerns wie auch in seiner Länge, wodurch verschiedene Punktelastizitäten erreichbar sind.

[0012] Bei einem Taschenfederkern im sogenannten King-Size-Format, können die für zwei Benutzer gedachten Bereiche jeweils für sich gestaltet werden und den individuellen Ansprüchen angepaßt.

[0013] Dabei kann sowohl im Außenrandbereich der Deckschicht wie auch in einem Mittenbereich auf eine Schlitzung verzichtet werden, während der als Liegefläche definierte Bereich jeweils entsprechend aufgetrennt ist.

[0014] Die bereichsweise unterschiedlichen Punktelastizitäten können neben der genannten Wahl der Breite der Streifen bzw. deren Länge auch durch unterschiedliche Drahtstärken und/oder Windungen der Federn erreicht werden, durch die unterschiedliche Härten erzielbar sind, so daß beispielsweise im Randbereich des Federkernes eine größere Härte vorliegt als im Innenbereich.

[0015] Gegenüber Taschenfederkernen, die keine Deckschichten aufweisen und deren Federstränge direkt miteinander verbunden sind, bietet die Erfindung den Vorteil, daß ein Einsinken in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Federsträngen ausgeschlossen ist.

[0016] Der neue Taschenfederkern bietet deshalb sowohl die Vorteile des bekannten mit Deckschichten versehenen wie auch die eines Taschenfederkerns ohne Deckschicht.

[0017] Hierzu zählt auch der Verzicht auf ein Aufbringen von zusätzlichem Abdeckmaterial und das Einsinken von Polstermaterial durch den sozusagen kreuzweisen Verbund zwischen den Federsträngen einerseits und den quer dazu verlaufenden Streifen andererseits.

[0018] Da die Herstellung des Taschenfederkerns im wesentlichen vollautomatisch erfolgen kann, ist eine sehr preiswerte Fertigung möglich, was ebenfalls als vorteilhaft anzusehen ist.

[0019] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgen anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

[0021] Es zeigen:
Figur 1
einen erfindungsgemäßen Federkern in einer perspektivischen Ansicht,
Figur 2
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Federkerns in einer Draufsicht.


[0022] In den Figuren ist jeweils ein Taschenfederkern dargestellt, der aus einer Vielzahl von Federn 2 besteht, die jeweils in einer aus flexiblem, vorzugsweise textilem Material bestehenden Tasche 1 gelagert sind und von denen mehrere in einer Reihe hintereinander angeordnete einen Federstrang 3 bilden. Parallel zueinander verlaufend sind mehrere aneinander liegende Federstränge 3 vorgesehen.

[0023] Ober- und unterseitig sind die Federstränge 3 jeweils durch eine Deckschicht 4 abgedeckt, die vorzugsweise durch Verkleben mit den Federsträngen 3 verbunden sind. Hierdurch wird ein Halt der frei nebeneinander liegenden Federstränge 3 untereinander erreicht.

[0024] Quer zum Verlauf der Federstränge 3 sind sowohl die obere wie auch die untere Deckschicht 4 durch Schlitze 5 aufgetrennt, die nebeneinander liegende Streifen 6 ergeben.

[0025] Bei dem in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht die Breite eines solchen Streifens 6 etwa dem Abstand zwischen zwei Federn 2 eines Federstranges 3, wobei jeder Schlitz 5 zwischen zwei Federn 2 der Federstränge 3 verläuft und sich über die gesamte Breite der Deckschicht 4 erstreckt.

[0026] In der Figur 2 ist ein Taschenfederkern dargestellt, der Bestandteil einer Matratze im sogenannten King-Size-Format ist. Eine solche Matratze ist für die Benutzung von zwei Personen geeignet.

[0027] Die Abstände der Schlitze 5 zueinander und damit die Breite der Streifen 6 sind im wesentlichen identisch mit den in der Figur 1 gezeigten.

[0028] Allerdings ist hier eine Besonderheit erkennbar, nämlich ein bereichsweises Auslassen der Schlitze 5, so daß sich breitere Streifen 7ergeben, die geschlossen mehrere nebeneinander liegende Federn überdecken und so eine Zonierung schaffen, deren Punktelastizität sich gegenüber den anderen Bereichen unterscheidet.

[0029] Hierdurch können individuelle Ansprüche an den Federungskomfort berücksichtigt werden, was in der Figur 2 dadurch deutlich zum Ausdruck kommt, daß die breiteren Streifen 7 in unterschiedlichen Zonen vorgesehen sind.

[0030] Darüber hinaus sind die Schlitze 5 nicht durchgehend von einer Seite des Taschenfederkerns zur anderen vorgesehen, sondern in ihrer Länge so bemessen, daß sich außenseitig Ränder 8 bilden und ein Mittensteg 9, wodurch der individuelle Federungscharakter der benachbarten Liegebereiche gewahrt bleibt.

[0031] Auf die genannte Art und Weise können an beliebiger Stelle in ihrer Federungscharakteristik unterschiedliche Bereiche geschaffen werden, wobei eine Veränderung der Punktelastizität der einzelnen Federn auch noch dadurch erreicht wird, daß die Schlitze 5 innerhalb der Liegeflächen unterschiedlich lang gehalten werden können.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
Tasche
2
Feder
3
Federstrang
4
Deckschicht
5
Schlitz
6
Streifen
7
Streifen
8
Rand
9
Mittelsteg



Ansprüche

1. Taschenfederkern, bestehend aus einer Vielzahl von jeweils in einer aus flexiblem, vorzugsweise textilen Material bestehenden Tasche (1) gelagerten Federn (2), von denen mehrere in einer Reihe hintereinander angeordnete einen Federstrang (3) bilden, wobei die parallel zueinander verlaufenden, aneinander liegenden Federstränge (3) ober- und unterseitig mit einer vorzugsweise aufgeklebten, gemeinsamen Deckschicht (4) aus flexiblem Material abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Deckschicht (4) wenigstens bereichsweise quer zur Längserstreckung der Federstränge (3) unter Bildung von Schlitzen (6) aufgetrennt ist.
 
2. Taschenfederkem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schlitze (5) zumindest dem Abstand zweier Federn (2) eines Federstranges (3) entspricht.
 
3. Taschenfederkern nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Streifen (6), der durch Schlitze (5) begrenzt wird, eine Feder eines Federstranges überdeckt.
 
4. Taschenfederkern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Federn mindestens eines Federstranges von einem Streifen (7) überdeckt sind.
 
5. Taschenfederkem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5) sich über die gesamte Deckschicht (4) erstrecken.
 
6. Taschenfederkem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5) sich teilweise über die Deckschicht (4) erstrecken.
 
7. Taschenfederkern nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5) so bemessen sind, daß die Deckschicht (4) außenseitig einen (8) und/oder einen Mittensteg (9) bilden.
 




Zeichnung