Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Skibindung, insbesondere eine Tourenbindung.
Stand der Technik
[0002] Hinsichtlich ihrer Funktion sind Skibindungen unterteilbar in Pistenbindungen, die
nur zum Abfahren und Skifahren an Skiliften verwendet werden, und Tourenbindungen,
die zusätzlich auch zum Gehen auf Skiern, insbesondere zum Aufsteigen mit Hilfe von
an den Skiern befestigten Steigfellen, verwendet werden. Während erstere bloss eine
zuverlässige Fixierung des Skischuhs auf dem Ski in einer sogenannten Abfahrtsstellung
zu gewährleisten haben, müssen letztere zum Aufsteigen zusätzlich von der Abfahrtsstellung
in eine Aufstiegsstellung gebracht werden können, in welcher der Skischuh um eine
Querachse verschwenkbar am Ski angelenkt ist und im Fersenbereich vom Ski abhebbar
ist, um zum Gehen eine Gelenkbewegung zwischen dem Skischuh und dem Ski zu ermöglichen.
[0003] An Tourenbindungen werden zum Aufsteigen und Abfahren gänzlich unterschiedliche,
zum Teil gegensätzliche Anforderungen gestellt. Beim Aufstieg ist eine möglichst grosse
Bewegungsfreiheit zwischen Skischuh und Ski erwünscht, um ein ungehindertes Gehen
bzw. Aufsteigen zu ermöglichen. Bei der Abfahrt sind hingegen eine möglichst starre
Verbindung zwischen Ski und Skischuh einerseits und zwischen Skischuh und Fuss/Unterschenkel
andrerseits erwünscht, um eine optimale Kontrolle bzw. Führung der Skis zu ermöglichen.
[0004] In früheren Jahren war mit den vorwiegend aus Leder hergestellten Skischuhen aufgrund
der relativ kleinen Steifigkeit des Schuhleders nur eine begrenzte Stützung von Fuss/Unterschenkel
erreichbar. Dadurch wurde einerseits ein Teil der zum Aufsteigen erforderlichen Fussbeweglichkeit
bereits durch die Flexibilität der Skischuhe selbst gewährleistet, andrerseits konnten
Tourenbindungen verwendet werden, welche die Flexibilität von Schuhschaft und Schuhsohle
nicht einschränkten. So wird z.B. in AT 343 522 (Hausleithner) eine Tourenbindung
beschrieben, welche für ein bequemes Aufsteigen die Beweglichkeit einer flexiblen
Schuhsohle unterstützt, indem sie einerseits um eine erste Querachse im Bereich der
Skischuhspitze verschwenkbar am Ski angelenkt ist und andrerseits im Ballenbereich
um eine zweite Querachse zusätzlich knickbar ist.
[0005] Seit dem Aufkommen von Kunststoff-Skischuhen sind jedoch auch Skitourenfahrer nicht
mehr bereit, auf den wesentlich grösseren Halt und die dadurch bessere Skiführung
bei der Abfahrt zu verzichten, die mit Skitourenschuhen aus Kunststoff erreichbar
sind. Heute sind praktisch nur noch Kunststoff-Skitourenschuhe mit steifer Schuhsohle
und für solche Skischuhe geeignete Skibindungen auf dem Markt erhältlich. Eine solche
Tourenbindung, welche insbesondere auch sämtliche Sicherheitsanforderungen moderner
Pistenbindungen erfüllt, wird in WO 96/23559 (Fritschi) beschrieben. Sie hat einen
Schuhträger, an welchem ein Vorderbacken und ein Fersenbacken angebracht sind, wobei
der Schuhträger im Bereich der Skischuhspitze um eine horizontale Querachse bezüglich
dem Ski schwenkbar ist.
[0006] Da eine Schwenkbewegung mit steifer Schuhsohle um eine Schwenkachse im Bereich der
Skischuhspitze nicht dem durch die Anatomie des menschlichen Körpers vorgegebenen
natürlichen Bewegungsablauf entspricht, wurden verschiedene Anstrengungen zur Entwicklung
von Tourenbindungen unternommen, die einen ergonomischeren Bewegungsablauf beim Aufsteigen
ermöglichen. In CH- 659 397 (Flückiger) und in WO 87/01296 (Lafranconi) werden Tourenbindungen
beschrieben, bei denen der Schuhträger über eine Doppelgelenkeinrichtung mit dem Ski
verbunden ist, wobei der Schuhträger jeweils an seinem vorderen Ende um eine erste
Querachse schwenkbar am vorderen Ende eines plattenförmigen Zwischenstücks angelenkt
ist, das seinerseits an seinem hinteren Ende um eine zweite Querachse schwenkbar an
einem skifesten Basisteil angelenkt ist. In EP 890 379 (Fritschi) wird eine Tourenbindung
mit einer Doppelgelenkeinrichtung beschrieben, wobei der Schuhträger im Ballenbereich
um eine erste Querachse schwenkbar am hinteren Ende eines Zwischenstücks angelenkt
ist, das seinerseits an seinem vorderen Ende um eine zweite Querachse schwenkbar an
einem skifesten Basisteil angelenkt ist. Alle diese auf Doppelgelenken basierenden
Tourenbindungen ermöglichen zwar einen ergonomischen Bewegungsablauf beim Aufsteigen.
Sie weisen jedoch eine aufwändige Konstruktion auf und sind deshalb vergleichsweise
schwer und teuer.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Tourenbindung, welche einen ergonomischen
Bewegungsablauf beim Aufsteigen ermöglicht und dennoch eine einfache Konstruktion
aufweist.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung weist eine Skibindung einen Skischuhträger auf, an welchem ein zum Halten
eines Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken und ein zum
Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken angebracht
sind, wobei durch den Vorderbacken und den Fersenbacken eine Längsrichtung des Skischuhträgers
definiert wird. Der Skischuhträger ist bezüglich dem Ski um eine erste quer zur Skilängsrichtung
und parallel zur Skioberseite verlaufende Schwenkachse herum schwenkbar. Die erste
Schwenkachse ist in Skischuhträgerlängsrichtung betrachtet in einer von der für die
Skischuhspitze vorgesehenen Längslage in Richtung zum Fersenbacken hin zurückversetzten
Längslage angeordnet, in einem für den Vorderfuss vorgesehenen Längsbereich, wobei
der Skischuhträger um die erste Schwenkachse herum schwenkbar derart an einem skifesten
Basisteil angelenkt ist, dass die Position der ersten Schwenkachse bezüglich dem Ski
fixiert ist. Der Skischuhträger weist einen vorderen Trägerteil auf, an welchem der
Vorderbacken angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil, an welchem der Fersenbacken
angebracht ist, wobei der vordere Trägerteil und der hintere Trägerteil bezüglich
einander um eine zweite, zur ersten Schwenkachse im Wesentlichen parallele Schwenkachse
herum verschwenkbar sind.
[0009] Das skifeste Basisteil kann ein separates Montageteil sein, das im Zuge der Montage
der Skibindung fest auf der Skioberseite oder auf einer zum Tragen der Skibindung
vorgesehenen, fest am Ski anbringbaren Bindungsplatte montiert wird. Das skifeste
Basisteil kann aber auch als integraler Bestandteil des Skis oder einer Bindungsplatte
ausgebildet sein. Grundsätzlich ist jedoch das skifeste Basisteil in montiertem Zustand
der Bindung bezüglich dem Ski unverschwenkbar und im Wesentlichen fest mit dem Ski
verbunden.
[0010] Unter einer Fixierung der Position der ersten Schwenkachse wird verstanden, dass
die Schwenkachse während dem Skilaufen, d.h. sowohl während dem Aufsteigen als auch
während der Abfahren, bezüglich dem Ski fixiert ist. Grundsätzlich ist aber nicht
ausgeschlossen, dass die Schwenkachse z.B. im Zuge einer Einstellung der Bindung für
unterschiedliche Schuhgrössen, einer Verstellung der Bindungsposition (d.h. der Position
der gesamten Bindung) bezüglich dem Ski und/oder der Montage der Bindung auf dem Ski
wahlweise verstellbar sein kann.
[0011] Weiter wird im vorliegenden Zusammenhang ohne anderslautende Erklärungen unter einer
Achse bzw. einer Schwenkachse stets eine geometrische Achse bzw. Schwenkachse verstanden,
d.h. eine Achse im mathematischen Sinn. Eine (geometrische) Schwenk- oder Drehachse
kann zwar konkret mittels einer mechanischen Schwenk- oder Drehachse verwirklicht
sein. Sie kann aber auch mittels einer Welle, eines Scharniers, eines oder mehrerer
Achszapfen, die mit entsprechenden Zapfenlagern zusammenwirken oder anderer geeigneter
Schwenk- bzw. Drehgelenkmittel verwirklicht sein. Der Skischuhträger kann insbesondere
über ein Schwenkgelenk mit lediglich einem einzigen (Rotations-) Freiheitsgrad am
skifesten Basisteil angelenkt sein, wobei dieses Schwenkgelenk die erste Schwenkachse
definiert.
[0012] In einer Schwenklage des Skischuhträgers mit abgesenktem Fersenbacken ist die durch
den Vorderbacken und den Fersenbacken definierte Skischuhträgerlängsrichtung im Wesentlichen
parallel zur Skilängsrichtung. In einer um die erste Schwenkachse herum geschwenkten
Lage derart, dass der Fersenbacken von der Skioberseite weg abgehobenem ist, ist hingegen
die Skischuhträgerlängsrichtung bezüglich der Skilängsrichtung um einen Winkel geneigt,
der nachfolgend als Schwenkwinkel des Skischuhträgers bezüglich der Skilängsrichtung
bezeichnet wird.
[0013] Als Vorderfussbereich wird der in Fusslängsrichtung zwischen dem Fussballen und den
Zehenspitzen liegende Fussbereich bezeichnet. Indem die erste Schwenkachse in Skischuhträgerlängsrichtung
betrachtet in einer von der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längslage in Richtung
zum Fersenbacken hin zurückversetzten Längslage, in einem für den Vorderfuss vorgesehenen
Längsbereich, angeordnet ist, wird ein wesentlich ergonomischerer Bewegungsablauf
gewährleistet als bei Tourenbindungen der Art, bei denen der Skischuhträger um ein
Schwenkgelenk herum schwenkbar ist, das im Längsbereich der Skischuhspitze oder sogar
noch vor diesem Längsbereich angeordnet ist.
[0014] Im Gegensatz zu den bekannten Skitourenbindungen, welche einen ergonomischen Bewegungsablauf
mit Hilfe eines Doppelgelenks dadurch ermöglichen, dass die erste, von der Skischuhspitze
zurückversetzte Schwenkachse um eine weitere Schwenkachse herum bezüglich dem Ski
verschwenkbar ist, ist gemäss der Erfindung die Position der ersten Schwenkachse bezüglich
dem Ski im Wesentlichen unverrückbar fixiert. Das heisst, dass der Skischuhträger
über ein Schwenkgelenk mit lediglich einem einzigen (Rotations-) Freiheitsgrad mit
dem Ski verbunden ist, wobei durch dieses Schwenkgelenk die erste Schwenkachse definiert
wird. Dadurch wird erstens eine bessere und stabilere Führung des Skischuhträgers
sowohl während des Aufstiegs als auch während der Abfahrt erreicht, ohne dass der
ergonomische Bewegungsablauf beeinträchtigt wird. Das die erste Schwenkachse definierende
Schwenkgelenk einer erfindungsgemässen Skibindung kann ähnlich ausgebildet sein das
Schwenkgelenk einer bekannten Skitourenbindungen des Typs, bei dem der Skischuhträger
im Bereich der Skischuhspitze um das Schwenkgelenk herum schwenkbar mit dem Ski verbunden
ist.
[0015] Indem der Skischuhträger einen vorderen Trägerteil aufweist, an welchem der Vorderbacken
angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil, an welchem der Fersenbacken angebracht
ist, wobei der vordere Trägerteil und der hintere Trägerteil bezüglich einander um
eine zweite, zur ersten Schwenkachse im Wesentlichen parallele Schwenkachse herum
verschwenkbar sind, wird gewährleistet, dass selbst dann, wenn die Schwenkbewegung
des vorderen Trägerteils um die erste Schwenkachse herum blockiert ist, ein durch
die Bindung gehaltener Skischuh im Fersenbereich mitsamt dem Fersenbacken weiter von
der Skioberseite weg nach oben und vorne geschwenkt werden kann. Dadurch wird die
Möglichkeit geschaffen, die erste Schwenkachse, um welche herum der Skischuhträger
bezüglich dem Ski verschwwenkbar ist, vergleichsweise weit von der für die Skischuhspitze
vorgesehenen Längslage in Richtung zum Fersenbacken hin zurück versetzt anzuordnen.
[0016] Vorzugsweise ist der Skischuhträger einer erfindungsgemässen Skibindung derart ausgebildet
und ist die erste Schwenkachse bezüglich dem Skischuhträger derart angeordnet, dass
der Skischuhträger in Bezug auf die Skischuhträgerlängsrichtung eine vor der Längslage
der ersten Schwenkachse angeordnete vordere Trägerpartie und eine hinter der Längslage
dieser Schwenkachse angeordnete hintere Trägerpartie hat, so dass wenigstens in einer
Phase eines Aufstiegsschrittes die vordere Trägerpartie in Richtung zur Skioberseite
hin nach unten geschwenkt und die hintere Trägerpartie in Richtung von der Skioberseite
weg hoch geschwenkt wird. Dadurch wird ein besonders ergonomischer Bewegungsablauf
beim Aufsteigen mit der Tourenbindung gewährleistet, welcher dem natürlichen Bewegungsablauf
beim barfuss Gehen nahe kommt.
[0017] Vorteilhafterweise ist die erste Schwenkachse - in Skischuhträgerlängsrichtung betrachtet
- um eine Distanz zwischen 3 und 7 cm, vorzugsweise um eine Distanz von ungefähr 5
cm von der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längslage in Richtung zum Fersenbacken
hin zurückversetzt angeordnet. Bei den meisten Skitourenschuhen mit Grössen, wie sie
typischerweise für erwachsene Personen verwendet werden, ist die erste Schwenkachse
dann in einem für einen ergonomischer Bewegungsablauf optimalen Längsbereich unterhalb
des Vorderfusses angeordnet.
[0018] Gemäss einer vorteilhaften Variante der Erfindung sind sowohl der vordere Trägerteil
um die erste Schwenkachse herum schwenkbar am skifesten Basisteil als auch der hintere
Trägerteil um die zweite Schwenkachse herum schwenkbar am skifesten Basisteil angelenkt,
wobei die beiden Schwenkachsen an voneinander verschiedenen Stellen am sikfesten Basisteil
angeordnet sind. Bei dieser Erfindungsvariante ist nebst der Position der ersten Schwenkachse
auch die Position der zweiten Schwenkachse bezüglich dem Ski fixiert. Zudem sind der
vordere und der hintere Trägerteil nicht direkt um eine einzige Schwenkachse herum
aneinander angelenkt. Sie sind vielmehr indirekt über das skifeste Basisteil miteinander
verbunden und indirekt bezüglich einander verschwenkbar, wobei sie sowohl um die erste
Schwenkachse herum als auch um die zweite Schwenkachse herum jeweils indirekt bezüglich
einander verschwenkbar sind.
[0019] Gemäss einer anderen vorteilhaften Variante der Erfindung ist der hintere Trägerteil
um die erste Schwenkachse herum schwenkbar am skifesten Basisteil angelenkt, und der
vordere Trägerteil ist um die zweite Schwenkachse herum schwenkbar am hinteren Trägerteil
angelenkt. Dabei kann die zweite Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung vor
oder hinter der ersten Schwenkachse angeordnet sein. Indem der hintere Trägerteil
direkt am skifesten Basisteil angelenkt ist, wird insbesondere während dem Aufstieg
mittels der Bindung eine besonders stabile Führung des hinteren Trägerteils gewährleistet.
[0020] Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausführungsart der Erfindung ist der vordere
Trägerteil um die erste Schwenkachse herum schwenkbar am skifesten Basisteil angelenkt,
während und der hintere Trägerteil um die zweite Schwenkachse herum schwenkbar am
vorderen Trägerteil angelenkt ist. Dabei kann wiederum die zweite Schwenkachse in
Bezug auf die Skilängsrichtung vor oder hinter der ersten Schwenkachse angeordnet
sein. Indem der vordere Trägerteil direkt am skifesten Basisteil angelenkt ist, wird
insbesondere während dem Aufstieg mittels der Bindung eine besonders stabile Führung
des vorderen Trägerteils gewährleistet.
[0021] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist die Skibindung
derart ausgebildet, dass die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse zusammenfallen.
In diesem Fall sind sowohl der hintere Trägerteil als auch der vordere Trägerteil
je um eine gemeinsame Schwenkachse schwenkbar am skifesten Basisteil angelenkt, deren
Position bezüglich dem Ski fixiert ist. Zudem sind die beiden Trägerteile auch um
dieselbe Schwenkachse schwenkbar aneinander angelenkt und bezüglich einander verschwenkbar.
Indem die erste (geometrische) Schwenkachse, um welche herum der Skischuhträger am
Ski angelenkt ist, mit der zweiten (geometrischen) Schwenkachse zusammenfällt, um
welche herum der hintere Trägerteil am vorderen Trägerteil angelenkt ist, kann der
die beiden Schwenkachse umfassende Schwenkgelenkmechanismus besonders einfach konstruiert
werden. Es kann z.B. lediglich eine einzige (mechanische) Schwenkachse vorgesehen
sein, um welche herum einerseits der vordere Trägerteil schwenkbar am skifesten Basisteil
und andererseits der hintere Trägerteil schwenkbar am vorderen Trägerteil angelenkt
sind.
[0022] Vorzugsweise ist eine erfindungsgemässe Skibindung weiter derart ausgebildet sein,
dass der Schwenkbereich des vorderen Trägerteils bezüglich dem Ski auf einen Maximalwert
zwischen 30 und 60 Grad, vorzugsweise auf einen Maximalwert von ungefähr 45 Grad begrenzt
ist. Das heisst, dass der vordere Trägerteil lediglich in einem zwischen einem ersten
und einem zweiten Grenzwinkel liegenden Schwenkbereich bezüglich dem Ski verschwenkbar
ist. Als erster Grenzwinkel (bzw. als Nulllage des Schwenkwinkels des vorderen Trägerteils
bezüglich dem Ski) wird nachfolgend der Winkel bezeichnet, der einer Ausgangsstellung
der Skibindung entspricht, in welcher die Skischuhsohle im Wesentlichen parallel zur
Skioberseite angeordnet ist. Von diesem ersten Grenzwinkel aus ist der vordere Trägerteil
höchstens bis zum zweiten, dem Maximalwert des Schwenkbereichs entsprechenden Grenzwinkel
bezüglich dem Ski schwenkbar. In umgekehrter Richtung ist die Schwenkbewegung des
vorderen Trägerteils bis zum ersten, der Nullage entsprechenden Grenzwinkel begrenzt.
Ein Weiterführen der Schwenkbewegung über die Grenzwinkel hinaus ist blockiert, wobei
die Blockierung entweder durch eine entsprechende Ausbildung des vorderen Trägerteils
bzw. des Vorderbackens oder durch separate Anschlagsmittel bewirkt werden kann, die
mit entsprechenden Gegenanschlagsmitteln zusammenwirken. Es können erste Anschlags-
und Gegenanschlagsmittel vorgesehen sein, welche die Schwenkbewegung des vorderen
Trägerteils bezüglich dem Ski im Sinne eines Absenkens des Fersenbackens in Richtung
zur Skioberseite hin begrenzen, und/oder zweite Anschlags- und Gegenanschlagsmittel,
welche die Schwenkbewegung des vorderen Trägerteils bezüglich dem Ski im Sinne eines
Anhebens des Fersenbackens von der Skioberseite weg begrenzen.
[0023] Vorzugsweise umfasst eine erfindungsgemässe Skibindung weiter Anschlagsmittel am
vorderen Trägerteil und skifeste Gegenanschlagsmittel, die derart ausgebildet und
angeordnet sind, dass sie die Schwenkbewegung des vorderen Trägerteils bezüglich dem
Ski im Sinne eines Absenkens des Fersenbackens in Richtung zur Skioberseite hin begrenzen,
wobei die Anschlagsmittel bezüglich dem vorderen Trägerteil und/oder die Gegenanschlagsmittel
bezüglich dem Ski wahlweise verstellbar sind. Durch die Verstellbarkeit der Anschlagsmittel
und/oder der Gegenanschlagsmittel wird die Möglichkeit zur wahlweisen Einstellung
des ersten Grenzwinkels geschaffen. D.h. es wird die Möglichkeit zur wahlweisen Voreinstellung
der Schwenklage des vorderen Trägerteils bezüglich dem Ski in einer Ausgangsstellung
geschaffen, in welcher die Skischuhsohle im Wesentlichen parallel zur Skioberseite
angeordnet ist. Da eine Änderung der Schwenklage des vorderen Trägerteils in der Regel
gleichzeitig eine Änderung der Höhe eines am Vorderbacken angebrachten oder angeformten
vorderen Sohlenniederhalters bewirkt, wird über die Verstellbarkeit der Anschlags-
und/oder Gegenanschlagsmittel eine einfache Verstellmöglichkeit zum Anpassen der Bindung
an unterschiedliche Skischuhsohlendicken geschaffen.
[0024] Weiter ist vorzugsweise eine erfindungsgemässe Skibindung derart ausgebildet, dass
selbst dann, wenn der vordere Trägerteil bezüglich dem Ski in seiner Schwenkbewegung
blockiert ist, die Skischuhferse eines Skischuhs mit steifer Schuhsohle mitsamt dem
Fersenbacken weiter in Richtung von der Skioberseite weg hoch geschwenkt werden kann,
wobei die Skischuhspitze trotzdem weiterhin durch den Vorderbacken gehalten wird.
Für diesen Zweck kann in der Oberseite des vorderen Sohlenniederhalters eine abgerundete
Ausnehmung ausgebildet sein, die für die Aufnahme der die Zehen umfassenden Vorderpartie
des Skischuhs (mitunter auch als Schuhkappe bezeichnet) vorgesehen ist. Weiter kann
der vordere Trägerteil mit einer Rückhaltepartie für die Sohlenspitze des Skischuhs
versehen sein, an welche die Spitze der Skischuhsohle anstösst, um ein nach vorne
Verschieben des Skischuhs zu verhindern. Diese Sohlenspitze-Rückhaltepartie, die gleichzeitig
auch als Tragstütze für den vorderen Sohlenniederhalter dienen kann, ist vorzugsweise
von einem oberen Bereich in der Nähe des Sohlenniederhalters nach unten, zur Skioberseite
hin in Richtung zum Fersenbacken hin zurückverlaufend ausgebildet, so dass die Skischuhsohle
an ihrer Spitze mit zunehmenden Anheben der Schuhferse bezüglich dem vorderen Trägerteil
durch die Rückhaltepartie in Richtung zum Fersenbacken hin zurückgeschoben wird.
[0025] Gemäss einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung ist der Fersenbacken derart
in Schuhlängsrichtung verschiebbar am hinteren Trägerteil angeordnet, dass er gegen
die Kraft wenigstens einer Feder nach hinten verschiebbar ist, um im Falle einer Verschwenkung
des hinteren Trägerteils bezüglich dem vorderen Trägerteil um die zweite Schwenkachse
herum eine Anpassung des Abstandes zwischen dem Vorderbacken (bzw. der Sohlenspitze
eines von diesem gehaltenen Skischuhs) und dem Fersenbacken an eine steife Skischuhsohle
zu gewährleisten. Dadurch wird gewährleistet, dass selbst dann, wenn der vordere Trägerteil
bezüglich dem Ski blockiert ist und die Skischuhferse eines Skischuhs mit steifer
Schuhsohle mitsamt dem Fersenbacken weiter in Richtung von der Skioberseite weg hoch
geschwenkt wird, der Skischuh kontinuierlich zwischen dem Fersenbacken und dem Vorderbacken
festgehalten wird.
[0026] Vorzugsweise ist eine erfindungsgemässe Skibindung weiter derart ausgebildet, dass
in einer ersten Phase eines Aufstiegsschrittes der gesamte Skischuhträger aus einer
im Wesentlichen zur Skioberseite parallelen Lage lediglich um die erste Schwenkachse
herum geschwenkt wird, während gleichzeitig der hintere Trägerteil bezüglich dem vorderen
Trägerteil im Wesentlichen unverschwenkt bleibt, worauf anschliessend in einer zweiten
Phase des Aufstiegsschrittes lediglich der hintere Trägerteil um die zweite Schwenkachse
herum bezüglich dem vorderen Trägerteil verschwenkt wird, während der vordere Trägerteil
bezüglich dem Ski im Wesentlichen unverschwenkt bleibt.
[0027] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0028] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Skibindung gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer
vereinfachten, schematischen Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine vereinfachte Teilansicht von oben auf die Skibindung aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine vereinfachte Seiten-Teilansicht auf die Skibindung aus Fig. 1 in einer ersten
Bindungsstellung;
- Fig. 4
- eine vereinfachte Seiten-Teilansicht auf die Skibindung aus Fig. 1 in einer zweiten
Bindungsstellung;
- Fig. 5
- eine vereinfachte Seiten-Teilansicht auf die Skibindung aus Fig. 1 in einer dritten
Bindungsstellung;
- Fig. 6
- die Skibdinung aus Fig. 1 in einer stark vereinfachten, schematischen Schnittansicht
von der Seite;
- Fig. 7
- eine Skibindung gemäss einer zweiten Ausführungsart der Erfindung in einer der Fig.
6 entsprechenden schematischen Schnittansicht von der Seite;
- Fig. 8
- eine Skibindung gemäss einer dritten Ausführungsart der Erfindung in einer der Fig.
6 entsprechenden schematischen Schnittansicht von der Seite;
- Fig. 9
- eine Skibindung gemäss einer vierten Ausführungsart der Erfindung in einer der Fig.
6 entsprechenden schematischen Schnittansicht von der Seite;
- Fig. 10
- eine Skibindung gemäss einer fünften Ausführungsart der Erfindung in einer der Fig.
6 entsprechenden schematischen Schnittansicht von der Seite;
- Fig. 11
- eine Skibindung gemäss einer sechsten Ausführungsart der Erfindung in einer der Fig.
6 entsprechenden schematischen Schnittansicht von der Seite.
[0029] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Die in Fig. 1 in ihrer Gesamtheit und in den Figuren 2 - 5 in Teilansichten dargestellte
erfindungsgemässe Skibindung ist eine Skitourenbindung. Sie weist einen zum Halten
eines Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeten Vorderbacken 50 auf, der
über einen länglichen Skischuhträger 10 mit einem zum Halten des Skischuhs im Bereich
der Skischuhferse ausgebildeten Fersenbacken 80 verbunden ist. Der Skischuhträger
10 ist zweiteilig ausgebildet und umfasst einen vorderen Trägerteil 20, der um eine
quer zur Skilängsrichtung (und quer zur Skischuhträgerlängsrichtung) und parallel
zur Skioberseite 90 verlaufende Schwenkachse 1 herum schwenkbar an einem Basisteil
3 der Bindung angelenkt ist, das mittels Schrauben 8, 9 fest auf der Skioberseite
90 befestigt ist. Der Skischuhträger 10 umfasst weiter einen hinteren Trägerteil 40,
der um die gleiche Schwenkachse 1 herum schwenkbar am vorderen Trägerteil 20 (und
somit auch am skifesten Basisteil 3) angelenkt ist. Am hinteren Trägerteil 40 ist
der Fersenbacken 80 angebracht und am vorderen Trägerteil 20 der Vorderbacken 50,
wobei der vordere Trägerteil 20 selbst ein integraler Bestandteil des Vorderbackens
50 ist.
[0031] Der hintere Bereich des vorderen Trägerteils 20 wird durch ein Federgehäuse 22 gebildet,
in welchem eine Druckfeder (nicht dargestellt) derart aufgenommen ist, dass sie sich
im Wesentlichen in Längsrichtung des vorderen Trägerteils 20, nach vorne hin etwas
ansteigend, mittig zwischen den beiden Längsseiten der Bindung befindet. Die Druckfeder
dient als Auslösefeder für den als Sicherheitsbacken ausgebildeten Vorderbacken 50.
Hinten stützt sich die Druckfeder an der Innenseite der Federgehäuserückwand ab, welche
gleichzeitig auch das hintere (rückseitige) Längsende des vorderen Trägerteils 20
bildet. Vorne drückt die Druckfeder von hinten auf ein Druckstück, das mit zwei stiftförmigen
Vorsprüngen 24, 26 (nachfolgend als Druckstifte 26, 26 bezeichnet) versehen ist, die
durch Öffnungen in der Vorderwand des Federgehäuses 22 hindurch nach vorne aus dem
Federgehäuse 22 heraus ragen.
[0032] Zwischen den beiden Druckstiften ist an der Vorderseite des Federgehäuses ein längliches
Stützteil 28 angeformt, das den vorderen Sohlenhalter 52 trägt. Die Oberseite des
Stützteils 28 ist in Trägerlängsrichtung betrachtet derart bogenförmig ausgebildet,
dass sie in einer Ausgangsstellung der Skibindung, wie sie in den Figuren 1 bis 3
dargestellt ist und in welcher die Skischuhsohle im Wesentlichen horizontal (d.h.
parallel zur Skioberseite 90) angeordnet ist, vom Federgehäuse 22 aus nach vorne zunächst
horizontal (d.h. parallel zur Skischuhsohle), dann zunehmend ansteigend und zuletzt
vertikal (d.h. rechtwinklig zur Skischuhsohle) verläuft. Die Oberseite des Stützteils
28 für den Sohlenhalter dient gleichzeitig als Auflagefläche für die Skischuhsohle
im Bereich der Schuhspitze, wobei der vorderste, rechtwinklig zur Skischuhsohle verlaufende
Abschnitt als Rückhaltepartie für die Sohlenspitze des Skischuhs dient, an welche
die Sohlenspitze in der vorderst möglichen Position des Skischuhs in der Bindung anstösst.
Die bogenförmige Form der als Auflagefläche für die Sohlenspitze dienenden Oberseite
des Stützteils 28 bewirkt zudem, dass - wenn der vordere Trägerteil 20 bezüglich der
Schwenkachse 1 blockiert ist und die Schuhferse eines Skischuhs mit steifer Schuhsohle
weiter angehoben wird - die Skischuhsohle an ihrer Spitze mit zunehmendem Anheben
der Schuhferse bezüglich dem vorderen Trägerteil 20 vom vorderen Sohlenhalter 52 und
der Rückhaltepartie weg nach hinten, in Richtung zum Fersenbacken 80 hin zurückgeschoben
wird.
[0033] Der vordere Sohlenhalter 52 ist um eine mittige Schwenkachse 54 seitlich ausschwenkbar
auf der vordersten, im Wesentlichen senkrecht nach oben ragenden Partie des Stützteils
28 gelagert. Er ist mit zwei nach unten und hinten ragenden seitlichen Stützarmen
56 versehen, die sich nach hinten auf den vorderen Stirnseiten der Druckstifte 24
abstützen. Dadurch wird gewährleistet, dass, wenn die Skischuhspitze übermässige Seitwärtskräfte
auf den vorderen Sohlenhalter 52 ausübt, dieser entgegen der Federkraft der Auslösefeder
seitlich ausschwenkt und dadurch den Skischuh freigibt.
[0034] Die obere Partie des Sohlenhalters 52, die sich vom Stützteil 28 aus im Wesentlichen
parallel zur Skischuhsohle nach hinten erstreckt, dient dem Niederhalten der Skischuhsohle.
In der Oberseite dieser Niederhaltepartie des vorderen Sohlenhalters 52 ist eine abgerundete
Ausnehmung 58 ausgebildet, die für die Aufnahme der die Zehen umfassenden Vorderpartie
des Skischuhs (mitunter auch als Schuhkappe bezeichnet) vorgesehen ist. Diese Ausnehmung
58 gewährleistet, dass die Skischuhspitze eines Skischuhs mit steifer Schuhsohle selbst
dann noch durch den Vorderbacken 50 gehalten wird, wenn der vordere Trägerteil 20
bezüglich der Schwenkachse 1 blockiert ist und die Skischuhferse mitsamt dem Fersenbacken
80 weiter in Richtung von der Skioberseite 90 weg hoch geschwenkt wird.
[0035] Ungefähr in der Längsmitte des Federgehäuses 22 sind an dessen Oberseite zwei rippenförmige
Flansche 30, 31 angeformt, die mit einer durchgehenden Querbohrung versehen sind,
in welcher eine mechanische Gelenkachse 2 derart aufgenommen ist, dass der vordere
Trägerteil 20 um diese Gelenkachse 2 herum schwenkbar ist. Diese mechanische Gelenkachse
2 definiert die geometrische Schwenkachse 1, um welche herum der Skischuhträger 10
schwenkbar am skifesten Basisteil 3 angelenkt ist.
[0036] Die Gelenkachse 2 wird durch zwei seitlich nach oben ragende Stützwände 4, 5 des
skifesten Basisteils 3 der Bindung getragen, wobei für diesen Zweck in den beiden
Stützwänden 4, 5 je eine Querbohrung ausgebildet ist, in welchen die Achse 2 aufgenommen
ist. Die beiden Stützwände 4, 5 erstrecken sich im Wesentlichen in Skilängsrichtung
und ragen rechtwinklig zur Skioberseite 90 nach oben. Unten sind sie über eine plattenförmige,
parallel zur Skioberseite verlaufende Stegpartie 6 miteinander verbunden, die direkt
auf der Skioberseite 90 aufliegt und mittels Schrauben 8, 9 fest auf derselben fixiert
ist. In einem Querschnitt quer zur Skilängsrichtung hat das aus der plattenförmigen
Stegpartie 6 und den beiden Stützwänden 4, 5 gebildete skifeste Basisteil 3 eine im
Wesentlichen U-förmige Gestalt.
[0037] Die gesamte Unterseite des vorderen Trägerteils 20 ist in einem Längsbereich vor
der Schwenkachse 1 derart ausgebildet, dass sie nach vorne ansteigt. Die Steigung
ist derart bemessen, dass der vordere Trägerteil 20 von einer in den Figuren 1 bis
3 dargestellten Ausgangsstellung der Skibindung aus, in welcher die Skischuhsohle
im Wesentlichen parallel zur Skioberseite 90 angeordnet ist, um einen maximalen Schwenkwinkel
von ungefähr 45 Grad im Sinne eines Hochschwenkens des Fersenbackens 80 von der Skioberseite
90 weg (d.h. im Sinne eines Absenkens des vorderen Sohlenhalters 52 zur Skioberseite
hin) um die Schwenkachse herum geschwenkt werden kann, bis die Unterseite der vorderen
Partie des vorderen Trägerteils 20 an die Skioberseite 90 bzw. an die plattenförmige
Stegpartie 6 des skifesten Basisteils 3 anstösst und dadurch die Schwenkbewegung des
vorderen Trägerteils 20 um die Schwenkachse 1 herum blockiert. In dieser Schwenklage
ist das vordere Trägerteil 20 in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
[0038] In einem Längsbereich hinter der Schwenkachse 1 ist die Unterseite des vorderen Trägerteils
20 nach hinten absinkend derart ausgebildet, dass sie in der in den Figuren 1 bis
3 dargestellten Ausgangsstellung der Skibindung mit parallel zur Skioberseite angeordneter
Skischuhsohle zuhinterst auf der Skioberseite 90 bzw. auf der plattenförmigen Stegpartie
6 des skifesten Basisteils 3 aufliegt. Dadurch wird die Schwenkbewegung des vorderen
Trägerteils 20 im Sinne eines Absenkens des Fersenbackens 80 zur Skioberseite 90 hin
(d.h. im Sinne eines Abhebens des vorderen Sohlenhalters 52 von der Skioberseite 90
weg) begrenzt. Insgesamt ist somit der vordere Trägerteil 20 in einem Schwenkbereich
von ungefähr 45 Grad zwischen der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Schwenklage
und der in den Figuren 4 und 5 dargestellten Schwenklage um die Schwenkachse 1 herum
verschwenkbar.
[0039] An der gleichen vom skifesten Basisteil 3 getragenen Achse 2, an welchem der vordere
Teil 20 des Skischuhträgers 10 angelenkt ist, ist auch sein hinterer Teil 40 angelenkt.
Zum Zwecke des Anlenkens an der Gelenkachse 2 sind vorne auf jeder Seite des hinteren
Trägerteils 40 je zwei blatt- oder rippenförmige Flanschpartien 41, 42, 43, 44 angeformt,
welche vom hinteren Trägerteil 40 aus nach vorne vorstehen und je eine der beiden
Stützwände 4, 5 des skifesten Basisteils 3 seitlich umfassen. In sämtlichen vier Flanschpartien
41, 42, 43, 44 des hinteren Trägerteils 40 sind zueinander fluchtende Bohrungen ausgebildet,
in denen die mechanische Gelenkachse 2 aufgenommen ist, um das hintere Trägerteil
40 um die gleiche geometrische Schwenkachse 1 herum schwenkbar am vorderen Trägerteil
20 (und somit auch am skifesten Basisteil 3) anzulenken, um welche herum auch das
vordere Trägerteil 20 schwenkbar am skifesten Basisteil 3 angelenkt ist.
[0040] Unmittelbar hinter der Schwenkachse 1 ist ungefähr im Ballenbereich eines in die
Bindung eingesetzten Skischuhs an der Oberseite des hinteren Trägerteils 40 eine seitlich
ausschwenkbare Schwenkplatte 46 angeordnet, deren Oberseite nach oben ein wenig von
der Oberseite der übrigen Bereiche des hinteren Trägerteils 40 vorsteht und die als
eigentliche Schuhauflage im vorderen Bereich der Skibindung dient. Diese Schwenkplatte
46 unterstützt das seitliche Ausschwenken des vorderen Sohlenhalters 52, um im Falle
einer Sicherheitsauslösung des Vorderbackens 50 die Schkischuhspitze freizugeben.
[0041] In seinem hinteren Bereich ist der hintere Trägerteil 40 als längliches Hohlprofil
48 ausgebildet, das sich in der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausgangsstellung
der Skibindung im Wesentlichen parallel zur Skilängsrichtung erstreckt. An diesem
Hohlprofil 48 ist der Fersenbacken 80 bezüglich dem hinteren Trägerteil 40 in Trägerlängsrichtung
verschiebbar angeordnet. Über eine im Innern des Hohlprofils 80 angeordnete Zugfeder
(nicht dargestellt) ist der Fersenbacken 80 mit einem Arretierteil (nicht dargestellt)
verbunden, das ebenfalls im Innern des Hohlprofils 48, vor der Längslage des Fersenbackens
80, angeordnet ist und in Trägerlängsrichtung bezüglich dem hinteren Trägerteil 40
verstellbar sowie in einer Vielzahl von Längspositionen wahlweise arretierbar ist.
Im Zuge der Einstellung der Skibindung für eine bestimmte Skischuhsohlenlänge wird
die gewünschte Längslage des Fersenbackens 80 bezüglich dem hinteren Trägerteil 40
durch eine entsprechende Verstellung und Arretierung des Arretierteils bezüglich dem
hinteren Trägerteil 40 festgelegt. Nach der Arretierung des Arretierteils ist der
Fersenbacken 80 lediglich noch entgegen der Kraft der Zugfeder entlang des Hohlprofils
48 des hinteren Trägerteils 40 nach hinten verschiebbar, um im Falle einer Verschwenkung
des hinteren Trägerteils 40 bezüglich dem vorderen Trägerteil 20 um die Schwenkachse
1 herum eine Anpassung des Abstandes zwischen dem Vorderbacken 50 (bzw. der Sohlenspitze
eines von diesem gehaltenen Skischuhs) und dem Fersenbacken 80 an eine steife Skischuhsohle
zu gewährleisten.
[0042] Der Fersenbacken 80 weist einen mittels eines Betätigungshebels 82 bedienbaren Fersenautomat
84 auf, an dem ein hinterer Sohlenhalter 86 zum Halten der Skischuhsohle im Fersenbereich
angebracht ist. Weiter umfasst die in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Skibindung
eine hinter dem Fersenbacken auf der Skioberseite angebrachte Verriegelungseinrichtung
92, mittels der ein nach hinten über den Fersenbacken 80 hinaus ragendes Endstück
49 des Hohlprofils 48 des hinteren Trägerteils 40 wahlweise verriegelt und entriegelt
werden kann. Bei entriegeltem Endstück 49 befindet sich die Skibindung in ihrer Aufstiegsstellung,
in welcher der Skischuhträger 10 um die Schwenkachse 1 herum schwenkbar ist, um dem
Skiläufer ein Aufsteigen mit der Bindung zu ermöglichen. In der Abfahrtsstellung der
Bindung ist das Endstück 49 verriegelt, damit der gesamte Skischuhträger 10 fest und
unverschwenkbar mit dem Ski verbunden ist. Insgesamt sind der Fersenautomat 84 und
die Verriegelungseinrichtung 92 ähnlich ausgebildet wie die entsprechenden Bindungskomponenten
der in WO 96/23559 (Fritschi) beschriebenen Bindung.
[0043] Im vordersten Bereich der Skibindung ist weiter ein wenigstens teilweise aus einem
gummielastischen Material angefertigtes Abdeckelement 15 angeordnet. Dieses deckt
den vordersten Bereich der Skibindung zwischen dem skifesten Basisteil 3, dem Vorderbacken
50 und der Skioberseite 90 in dichtender Funktion ab, um das Eindringen von Schnee
in diesen Bindungsbereich zu verhindern.
[0044] Um mit der in den Figuren 1 bis 5 dargestellten Skibindung aufzusteigen, wird sie
zunächst in ihre Aufstiegsstellung gebracht, indem mittels derVerriegelungseinrichtung
92 das Endstück 49 des hinteren Trägerteils 40 entriegelt wird. Die Skibindung befindet
sich dann in ihrer in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausgangsstellung, in welcher
der Skischuhträger 10 und die Schuhsohle eines in die Skibindung eingesetzten Skischuhs
im Wesentlichen horizontal (d.h. parallel zur Skioberseite 90) angeordnet sind.
[0045] Ausgehend von dieser Ausgangsstellung hebt danach der Skiläufer in einer ersten Phase
eines Aufstiegsschrittes die Schuhferse an. In der ersten Phase des Aufstiegsschrittes
wird der gesamte Skischuhträger 10 mitsamt dem Vorder- und dem Fersenbacken 50, 80
um die Schwenkachse 1 herum geschwenkt. Dabei werden die in Skischuhträgerlängsrichtung
vor der Längslage der Schwenkachse 1 angeordnete Partie des Skischuhträgers 10 in
Richtung zur Skioberseite 90 hin nach unten geschwenkt und die hinter der Längslage
der Schwenkachse 1 angeordnete Trägerpartie in Richtung von der Skioberseite 90 weg
hoch geschwenkt. Aufgrund der steifen Skischuhsohle bleibt in der ersten Phase des
Aufstiegsschrittes der hintere Trägerteil 40 bezüglich dem vorderen Trägerteil 20
im Wesentlichen unverschwenkt.
[0046] Falls der Skiläufer einen vergleichsweise langen Aufstiegsschritt ausführt und den
Skischuh bezüglich dem Ski um einen grösseren Winkel verschwenkt als der maximale
Schwenkwinkel von ungefähr 45 Grad, um den der vordere Trägerteil 20 um die Schwenkachse
1 herum bezüglich dem Ski schwenkbar ist, ist die erste Phase des Aufstiegsschrittes
mit dem Erreichen der in Fig. 4 dargestellten Bindungsstellung beendet, in welcher
die Unterseite der vorderen Partie des vorderen Trägerteils 20 an die Skioberseite
90 bzw. an die plattenförmige Stegpartie 6 des skifesten Basisteils 3 anstösst. Von
nun an wird im Zuge einer Fortsetzung der Schwenkbewegung des Skischuhs in der gleichen
Richtung in einer zweiten Phase des Aufstiegsschrittes lediglich noch der hintere
Trägerteil 40 um die Schwenkachse 1 herum bezüglich dem vorderen Trägerteil 20 verschwenkt,
während in dieser zweiten Phase des Aufstiegsschrittes der vordere Trägerteil 20 bezüglich
dem Ski im Wesentlichen unverschwenkt (d.h. blockiert) bleibt. In der zweiten Phase
des Aufstiegsschrittes wird die Sohlenspitze (und somit der gesamte Skischuh) durch
den vorderen Sohlenhalter 52 und die bogenförmige Form der Oberseite des Stützteils
28 des vorderen Sohlenhalters 52 vom vorderen Sohlenhalter 52 weg nach hinten zurückgeschoben,
und die Schuhkappe (d.h. die vorderste Partie des Skischuhs oberhalb der Schuhsohle)
wird in der Ausnehmung 58 aufgenommen, die in der Oberseite der Niederhaltepartie
des vorderen Sohlenhalters 52 ausgebildeten ist. Gleichzeitig wird der Fersenbacken
80 entgegen der Kraft der Zugfeder entlang des Hohlprofils 48 des hinteren Trägerteils
40 nach hinten verschoben. Dadurch wird die Längsposition des Fersenbackens 80 bezüglich
dem hinteren Trägerteil 40 an den Abstand zwischen der Sohlenspitze und der Schuhferse
des Skischuhs angepasst, wobei eine Anpassung dieser Längsposition einerseits aufgrund
des vom vorderen Sohlenhalter 52 weg nach hinten Verschiebens der Skischuhsohle und
andererseits aufgrund des Verschwenkens des hinteren Trägerteils 40 bezüglich dem
vorderen Trägerteil 20 erforderlich ist.
[0047] Die zweite Phase des Aufstiegsschrittes kann bis zu einer in Fig. 5 dargestellten
Bindungsstellung fortgeführt werden, in welcher der hintere Trägerteil 40 um ungefähr
90 Grad gegenüber dem Ski verschenkt ist. Gewünschtenfalls kann die zweite Phase des
Aufstiegsschrittes noch weitergeführt und der in die Bindung eingesetzte Skischuh
mitsamt dem hinteren Trägerteil 40 und dem Fersenbacken 80 noch weiter in der gleichen
Richtung von der Ausgangsstellung weg geschwenkt werden.
[0048] Sobald der Skiläufer im Zuge eines Aufstiegsschrittes mit dem Nachziehen des Skis
beginnt, wird der Skischuhträger 10 von der bezüglich dem Ski ausgeschwenkten Stellung
wieder in Richtung zur Ausgangsstellung zurückgeschwenkt, bis die in den Figuren 1
bis 3 dargestellte Ausgangsstellung erreicht ist. Dabei werden die oben beschriebenen
Bewegungsabläufe der ersten und allenfalls der zweiten Phase eines Aufstiegsschrittes
in umgekehrter Abfolge und Bewegungs- bzw. Schwenkrichtung ausgeführt.
[0049] Üblicherweise werden während dem Aufsteigen mit Skitourenbindungen kaum so lange
Schritte ausgeführt, dass der Schuh um mehr als ungefähr 45 Grad bezüglich dem Ski
verschwenkt werden muss. In diesem Fall wird die oben beschriebene zweite Phase des
Aufstiegsschrittes nicht ausgeführt. Die Schwenkbewegung der Bindung wird dann bereits
während der ersten Phase des Aufstiegsschrittes abgebrochen und in umgekehrter Richtung
in die Ausgangsstellung der Bindung zurückgeführt. In diesem Fall bleibt das hintere
Trägerteil 40 bezüglich dem vorderen Trägerteil 20 während dem ganzen Aufstiegsschritt
unverschwenkt, und auch der Fersenbacken 80 bleibt bezüglich dem hinteren Trägerteil
40 im Wesentlichen unverschoben.
[0050] Bei einer Skibindung gemäss einer anderen, nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsart
der Erfindung ist zuhinterst an der Unterseite des vorderen Trägerteils ein Anschlag
angebracht, welcher in der Ausgangsstellung der Skibindung mit parallel zur Skioberseite
angeordneter Skischuhsohle auf der Skioberseite aufliegt und dadurch die Schwenkbewegung
des vorderen Trägerteils begrenzt. Der Anschlag ist mittels einer Stellschraube bezüglich
dem vorderen Trägerteil wahlweise derart verstellbar, dass der Schwenkwinkel des vorderen
Trägerteils, welcher der Ausgangslage der Bindung mit auf der Skioberseite aufliegendem
Anschlag entspricht, wahlweise eingestellt werden kann. Da mit dem Schwenkwinkel auch
die Höhe des vorderen Sohlenhalters ändert, kann auf diese Art die Bindung für unterschiedliche
Skischuhsohlendicken eingestellt werden.
[0051] In den Figuren 6 bis 11 sind in stark vereinfachter, schematischer Form Skibindungen
gemäss sechs verschiedenen Ausführungsarten der Erfindung dargestellt, wobei sich
die sechs Skibindungen jeweils im Wesentlichen lediglich in Bezug auf die Anordnung
der beiden Schwenkachsen voneinander unterscheiden. Zur Verdeutlichung der durch die
beiden Schwenkachsen bestimmten Gelenkmechanismen zwischen dem Skischuhträger und
dem Ski einerseits sowie zwischen dem hinteren und dem vorderen Skischuhträgerteil
andererseits ist in den Darstellungen der Figuren 6 bis 11 jeweils der hintere Trägerteil
in einer Schwenkstellung mit von der Skioberseite abgehobenem Fersenbacken dargestellt,
während der vordere Trägerteil in seiner der Ausgangsstellung (in welcher der Skischuhträger
und die Schuhsohle eines in die Skibindung eingesetzten Skischuhs im Wesentlichen
parallel zur Skioberseite angeordnet sind) der Skibindung entsprechender Schwenkstellung
dargestellt ist.
[0052] Fig. 6 zeigt die in den Figuren 1-5 dargestellte Skibindung mit dem vorderen Trägerteil
20, an welchem der Vorderbacken 50 angebracht. Der vordere Trägerteil 20 ist um die
erste Schwenkachse 1 schwenkbar am Basisteil 3 angelenkt, das auf der Skioberseite
90 befestigt ist. Der hintere Trägerteil 40, an welchem der Fersenbacken 80 angebracht
ist, ist um die selbe Schwenkachse 1 schwenkbar ebenfalls am Basisteil 3 und somit
auch am vorderen Trägerteil 20 angelenkt.
[0053] Die in Fig.7 dargestellte Skibindung umfasst einen vorderen Trägerteil 120, an welchem
ein Vorderbacken 150 angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil 140, an welchem
ein Fersenbacken 180 angebracht ist. Der vordere Trägerteil 120 ist um eine erste
Schwenkachse 101 schwenkbar an einem Basisteil 103 angelenkt, das auf einer Skioberseite
190 befestigt ist. Der hintere Trägerteil 140 ist um eine zweite Schwenkachse 107
schwenkbar am vorderen Trägerteil 120 angelenkt, wobei die zweite Schwenkachse 107
in Bezug auf die Skilängsrichtung hinter der ersten Schwenkachse 101 angeordnet ist.
[0054] Die in Fig. 8 dargestellte Skibindung umfasst einen vorderen Trägerteil 220, an welchem
ein Vorderbacken 250 angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil 240, an welchem
ein Fersenbacken 280 angebracht ist. Der vordere Trägerteil 220 ist um eine erste
Schwenkachse 201 schwenkbar an einem Basisteil 203 angelenkt, das auf einer Skioberseite
290 befestigt ist. Der hintere Trägerteil 240 ist um eine zweite Schwenkachse 207
schwenkbar am vorderen Trägerteil 220 angelenkt, wobei die zweite Schwenkachse 207
in Bezug auf die Skilängsrichtung vor der ersten Schwenkachse 201 angeordnet ist.
[0055] Die in Fig. 9 dargestellte Skibindung umfasst einen vorderen Trägerteil 320, an welchem
ein Vorderbacken 350 angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil 340, an welchem
ein Fersenbacken 380 angebracht ist. Der vordere Trägerteil 320 ist um eine erste
Schwenkachse 301 schwenkbar an einem Basisteil 303 angelenkt, das auf einer Skioberseite
390 befestigt ist. Der hintere Trägerteil 340 ist um eine zweite Schwenkachse 307
schwenkbar am Basisteil 303 angelenkt, wobei die zweite Schwenkachse 307 in Bezug
auf die Skilängsrichtung hinter der ersten Schwenkachse 301 angeordnet ist.
[0056] Die in Fig. 10 dargestellte Skibindung umfasst einen vorderen Trägerteil 420, an
welchem ein Vorderbacken 450 angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil 440, an
welchem ein Fersenbacken 480 angebracht ist. Der hintere Trägerteil 440 ist um eine
erste Schwenkachse 401 schwenkbar an einem Basisteil 403 angelenkt, das auf einer
Skioberseite 490 befestigt ist. Der vordere Trägerteil 420 ist um eine zweite Schwenkachse
407 schwenkbar am hinteren Trägerteil 440 angelenkt, wobei die zweite Schwenkachse
407 in Bezug auf die Skilängsrichtung hinter der ersten Schwenkachse 401 angeordnet
ist.
[0057] Die in Fig. 11 dargestellte Skibindung umfasst einen vorderen Trägerteil 520, an
welchem ein Vorderbacken 550 angebracht ist, und einen hinteren Trägerteil 540, an
welchem ein Fersenbacken 580 angebracht ist. Der hintere Trägerteil 540 ist um eine
erste Schwenkachse 501 schwenkbar an einem Basisteil 503 angelenkt, das auf einer
Skioberseite 590 befestigt ist. Der vordere Trägerteil 520 ist um eine zweite Schwenkachse
507 schwenkbar am hinteren Trägerteil 540 angelenkt, wobei die zweite Schwenkachse
507 in Bezug auf die Skilängsrichtung vor der ersten Schwenkachse 501 angeordnet ist.
Die Distanz zwischen der ersten Schwenkachse 501 und der zweiten Schwenkachse 507
ist kleiner als die Höhe der ersten Schwenkachse 501 über der Skioberseite 590. Dadurch
wird gewährleistet, dass der hintere Trägerteil 540 bis um 90 Grad um die erste Schwenkachse
501 herum bezüglich dem Ski verschwenkbar ist.
[0058] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Skitourenbindung
geschaffen wird, welche einen ergonomischen Bewegungsablauf beim Aufsteigen ermöglicht
und dennoch eine einfache Konstruktion aufweist.
1. Skibindung mit einem Skischuhträger (10), an welchem ein zum Halten eines Skischuhs
im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken (50, 150, 250, 350, 450,
550) und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken
(80, 180, 280, 380, 480, 580) angebracht sind, die eine Skischuhträgerlängsrichtung
definieren, wobei der Skischuhträger (10) bezüglich dem Ski um eine erste quer zur
Skilängsrichtung und parallel zur Skioberseite (90, 190, 290, 390, 490, 590) verlaufende
Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) herum schwenkbar ist, die in Skischuhträgerlängsrichtung
betrachtet in einer von der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längslage in Richtung
zum Fersenbacken (80, 180, 280, 380, 480, 580) hin zurückversetzten Längslage, in
einem für den Vorderfuss vorgesehenen Längsbereich, angeordnet ist, wobei der Skischuhträger
(10) um die erste Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) herum schwenkbar derart
an einem skifesten Basisteil (3, 103, 203, 303, 403, 503) angelenkt ist, dass die
Position der ersten Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) bezüglich dem Ski fixiert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Skischuhträger (10) einen vorderen Trägerteil (20, 120, 220, 320, 420, 520) aufweist,
an welchem der Vorderbacken (50, 150, 250, 350, 450, 550) angebracht ist, und einen
hinteren Trägerteil (40, 140, 240, 340, 440, 540), an welchem der Fersenbakken (80,
180, 280, 380, 480, 580) angebracht ist, wobei der vordere Trägerteil (20, 120, 220,
320, 420, 520) und der hintere Trägerteil (40, 140, 240, 340, 440, 540) bezüglich
einander um eine zweite, zur ersten Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) im Wesentlichen
parallele Schwenkachse (1, 107, 207, 307, 407, 507) herum verschwenkbar sind.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Trägerteil (320) um die erste Schwenkachse (301) herum schwenkbar am
skifesten Basisteil (303) und der hintere Trägerteil (340) um die zweite Schwenkachse
(307) herum, die von der ersten Schwenkachse verschieden ist, schwenkbar am skifesten
Basisteil (303) angelenkt sind.
3. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der hintere Trägerteil (40, 440, 540) um die erste Schwenkachse (1, 401, 501) herum
schwenkbar am skifesten Basisteil (3, 403, 503) und der vordere Trägerteil (20, 420,
520) um die zweite Schwenkachse (1, 407, 501) herum schwenkbar am hinteren Trägerteil
(40, 440, 540) angelenkt sind.
4. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Trägerteil (20, 120, 220) um die erste Schwenkachse (1, 101, 201) herum
schwenkbar am skifesten Basisteil (3, 103, 203) und der hintere Trägerteil (40, 140,
240) um die zweite Schwenkachse (1, 107, 207) herum schwenkbar am vorderen Trägerteil
(20, 120, 220) angelenkt sind.
5. Skibindung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Skibindung derart, dass die erste Schwenkachse (1) und die zweite
Schwenkachse (1) zusammenfallen.
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Bindung derart, dass der Schwenkbereich des vorderen Trägerteils
(20, 120, 220, 320, 420, 520) bezüglich dem Ski auf einen Maximalwert zwischen 30
und 60 Grad, vorzugsweise auf einen Maximalwert von ungefähr 45 Grad begrenzt ist.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie Anschlagsmittel am vorderen Trägerteil und skifeste Gegenanschlagsmittel umfasst,
die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie die Schwenkbewegung des vorderen
Trägerteils bezüglich dem Ski im Sinne eines Absenkens des Fersenbackens in Richtung
zur Skioberseite hin begrenzen, wobei die Anschlagsmittel bezüglich dem vorderen Trägerteil
und/oder die Gegenanschlagsmittel bezüglich dem Ski wahlweise verstellbar sind.
8. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Ausbildung des Vorderbackens (50, 150, 250, 350, 450, 550) derart, dass selbst
bei einem bezüglich dem Ski in seiner Schwenkbewegung blockierten vorderen Trägerteil
(20, 120, 220, 320, 420, 520) die Skischuhferse eines Skischuhs mit steifer Schuhsohle
mitsamt dem Fersenbacken (80, 180, 280, 380, 480, 580) weiter in Richtung von der
Skioberseite (90, 190, 290, 390, 490, 590) weg hoch geschwenkt werden kann, wobei
gleichzeitig die Skischuhspitze weiterhin durch den Vorderbacken (50, 150, 250, 350, 450, 550) gehalten wird.
9. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenbacken (80, 180, 280, 380, 480, 580) derart in Schuhlängsrichtung verschiebbar
am hinteren Trägerteil (40, 140, 240, 340, 440, 540) angeordnet ist, dass er gegen
die Kraft wenigstens einer Feder nach hinten verschiebbar ist, um im Falle eines Verschwenkens
des hinteren Trägerteils (40, 140, 240, 340, 440, 540) bezüglich dem vorderen Trägerteil
(20, 120, 220, 320, 420, 520) um die zweite Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501)
herum eine Anpassung des Abstandes zwischen dem Vorderbacken (50, 150, 250, 350, 450,
550) und dem Fersenbacken (80, 180, 280, 380, 480, 580) an eine steife Skischuhsohle
zu gewährleisten.
10. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Skibindung derart, dass in einer ersten Phase eines Aufstiegsschrittes
der Skischuhträger (10) aus einer im Wesentlichen zur Skioberseite parallelen Lage
lediglich um die erste Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) herum geschwenkt
wird, während der hintere Trägerteil (40, 140, 240, 340, 440, 540) bezüglich dem vorderen
Trägerteil (20, 120, 220, 320, 420, 520) im Wesentlichen unverschwenkt bleibt, und
in einer zweiten Phase des Aufstiegsschrittes lediglich der hintere Trägerteil (40,
140, 240, 340, 440, 540) um die zweite Schwenkachse (1, 101, 201, 301, 401, 501) herum
bezüglich dem vorderen Trägerteil (20, 120, 220, 320, 420, 520) geschwenkt wird, während
der vordere Trägerteil (20, 120, 220, 320, 420, 520) bezüglich dem Ski im Wesentlichen
unverschwenkt bleibt.