[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Beschichtungsverfahren zum Erzeugen einer
Lederimitatoberfläche sowie ein Trägersubstrat mit Lederimitatoberfläche.
[0002] Kunstlederoberflächen werden in aller Regel dadurch erzeugt, dass mittels einer Prägevorrichtung,
insbesondere Prägewalze, eine Struktur in ein flexibles, flächiges Gebilde eingebracht
und diese geprägte Oberfläche anschließend lackiert wird. Diese Bahnen werden dann
zur Beschichtung von Oberflächen herangezogen. Solche Prägeverfahren, die ein immer
wiederkehrendes Muster erzeugen, berauben das zu fertigende Produkt ihres authentischen
Charakters, der üblicherweise von Leder ausgehen sollte.
[0003] Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Lederimitatoberfläche bereitzustellen,
die eine jeweils einzigartige Struktur, bei einfacher Ausführung bereitstellt.
[0004] Hierzu umfasst das Beschichtungsverfahren erfindungsgemäß die folgenden Schritte:
[0005] Bereitstellen eines Trägersubstrats mit einer zu beschichtenden Oberfläche, Aufbringen
einer Grundierungsschicht in einem Grundierungsfarbton, Aufbringen einer Zwischenschicht
mit einem Zwischenschichtfarbton, Trocknen der Zwischenschicht und Verursachen einer
Rissbildung durch unterschiedliche Schrumpfeigenschaften von Grundierungsschicht und
Zwischenschicht,
Aufbringen einer Deckschicht auf PUR-Basis, die nach Trocknung einen speckigen bzw.
ledrigen Glanzgrad bereitstellt.
[0006] Durch diese Maßnahmen wird eine einzigartige Lederstrukturoberfläche erzeugt. Aufgrund
der zwar im Hinblick auf Rissgröße und Risshäufigkeit zu beeinflussenden, jedoch nicht
hinsichtlich ihres detaillierten Verlaufs beeinflussbaren Rissbildung entstehen Unikatoberflächen,
die aufgrund des speckigen bzw. ledrigen Glanzgrades durch die Deckschicht auf PUR-Basis
optisch sehr ansprechend sind. Zwar gibt es im Stand der Technik Reißlacktechniken,
die ebenfalls eine Strukturierung auf einer Oberfläche erzeugen können. Jedoch sind
diese bislang nicht zum Erzielen einer Lederimitatoberfläche herangezogen worden.
Vielmehr wird bei diesen Reißlacktechniken auf Farbeffekte (also erhebliche Farbunterschiede
zwischen Grundschicht und Reißlackschicht) gesetzt, die in keinster Weise eine Lederimitatoberfläche
entsprechen.
[0007] Bevorzugt ist deshalb vorgesehen, dass ein Farbunterschied zwischen dem Grundierungsfarbton
und dem Zwischenschichtfarbton kleiner ist als der Farbbereich einer Einzelfarbe.
Als Farbe wird bei Leder in den meisten Fällen braun verwendet. Jedoch sind auch andersartig
eingefärbte Lederimitatstrukturen möglich. Verwendet man als Farbe z.B. schwarz, ist
sowohl der Grundierungsfarbton als auch der Zwischenschichtfarbton schwarz. Die Unterschiede
der Farbtöne sollen nur sehr fein sein, um nur geringfügig die Rissstruktur noch zu
unterstützen, ohne jedoch einen künstlichen Eindruck, der bei zu großen Unterschieden
bei der Farbwahl auftreten kann, zu erhalten. Unter Farbbereich einer Einzelfarbe
sind z.B. alle Brauntöne oder Blautöne etc. gemeint.
[0008] Günstigerweise kann der Farbunterschied geringer als 50 RAL-Nummern sein. Wird z.B.
RAL 8024 (beige-braun) als Grundierungsschicht und RAL 8028 (terrabraun) als Zwischenschicht
verwendet, so ergibt sich eine gute Ausgangsbasis für die Lederimitatoberfläche. Der
Farbunterschied beträgt bei diesem Beispiel lediglich vier RAL-Nummern. In vielen
Fällen wird er 10 RAL-Nummern nicht überschreiten.
[0009] Um die Struktur besser herauszubringen, ist gemäß einer weiteren Variante vorgesehen,
dass der Grundierungsfarbton heller ist als der Zwischenschichtfarbton.
[0010] Vorteilhaft für die Rissbildung ist es, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform
die Grundierungsschicht elastischer bzw. weicher ist, als die Zwischenschicht. Beim
Trocknen bzw. Schrumpfen der Schichten verbleibt daher die Grundierungsschicht gleichmäßig
und ohne irgendwelche sichtbaren Rissbildungen, während die Zwischenschicht in gewünschter
Weise reißt. Hier können verschiedene Parameter Einfluss auf die Rissbildung haben.
Einfluss nehmen z.B. der Unterschied in der Elastizität der Schichten, die Trocknungsart
und die Trocknungsdauer sowie die gewählten Schichtdicken und einzelnen Zusammensetzungen
der Schichten.
[0011] Günstigerweise kann die Zwischenschicht aus einer plastifizierten Zellulose-Kunstharz-Kombination
bestehen. Diese Kombination hat sich für diesen Einsatzzweck als sehr vorteilhaft
herausgestellt und unterstützt die Erzeugung einer Lederimitatoberfläche.
[0012] Obwohl in den meisten Fällen durch das Aufbringen einer Deckschicht bereits ein verkaufsfähiges
Endprodukt erreicht ist, kann dennoch gemäß einer Variante eine Abschlussschicht aufgebracht
werden, die eine Reißdehnung von über 250 %, bevorzugt über 300 %, aufweist. Es handelt
sich hierbei um eine Abschlussschicht, die die Lederimitatoberfläche auch für hochstrapazierte
Trägersubstrate zugänglich macht. Eine Anwendung könnte z.B. in der Verwendung im
Fußbodenbereich liegen.
[0013] Damit die Grundierungsschicht ausreichend auf dem Trägersubstrat haftet, kann es
je nach Trägersubstrat erforderlich sein, dass ein auf die Eigenschaften des Trägersubstrats
abgestimmter Primer auf die Oberfläche des Trägersubstrats vor dem Aufbringen der
Grundierungsschicht aufgebracht wird. In Abhängigkeit der gewählten Grundierungsschicht
und dem Trägersubstrat kann dies erforderlich sein, um die Grundierungsschicht ausreichend
fest mit dem Trägersubstrat zu verbinden. Der Primer übernimmt hier die gewünschte
Aktivierung zur Erzielung dieser Anhaftung.
[0014] Damit die Lederimitatoberfläche keiner ständigen Walgarbeit im Gebrauch ausgesetzt
ist, eignet sie sich insbesondere bevorzugt zur Erstellung von Lederimitatoberflächen
bei starren Festkörpern. Hierunter fallen die meisten Oberflächen von Körpern, die
sich im Gebrauch nicht mehr bzw. nur geringfügig verformen sollen.
[0015] Um den ledrigen Eindruck nochmals zu verstärken, kann weiter vorgesehen werden, dass
die Deckschicht einen Deckschichtfarbton aufweist und der Farbunterschied zwischen
Deckschichtfarbton und/oder dem Zwischenschichtfarbton kleiner als der Farbbereich
einer Einzelfarbe ist. Auch hier wird, wenn der Grundierungsfarbton ein Braunton und
die Zwischenschicht ebenfalls ein Braunton ist, für den Deckschichtfarbton ein Braunton
verwendet. Insbesondere durch die Eigenschaft, einen speckigen bzw. ledrigen Glanzgrad
hervorzurufen, können durch die Deckschicht Alterswirkungen der Lederimitatoberfläche
erzielt werden.
[0016] Bevorzugt kann der Farbunterschied zwischen dem Deckschichtfarbton und dem Grundierungsfarbton
und/oder dem Zwischenschichtfarbton geringer als 50 RAL-Nummern sein. Auch hier wird
in den meisten Fällen eher mit weniger als 10 RAL-Nummern gearbeitet.
[0017] Gemäß einer Variante ist vorgesehen, dass die Schichten mit folgenden Schichtdicken
aufgebracht werden:
Grundierungsschicht 0,15-0,25 mm
Zwischenschicht 0,15-0,25 mm
Deckschicht 0,8-0,25 mm.
[0018] Durch diese Schichtdickenauswahl wird die für die meisten Lederoberflächen günstige
Strukturierung erhalten.
[0019] Des Weiteren kann die Gesamtdicke der Beschichtung bei 0,5-0,9 mm, bevorzugt 0,6-0,7
mm, liegen. Bei zusätzlicher Verwendung einer Abschlussschicht können auch Gesamtdicken
von über 1 mm (bis ca. 1,5 mm) erreicht werden.
[0020] Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante kann zumindest eine Schicht einen Lederimitat-Geruchsstoff
aufweisen. Demnach weist die Oberflächenschicht nicht nur den optischen Eindruck,
sondern auch den olfaktorischen Eindruck einer Lederoberfläche auf.
[0021] Um die Tiefenschärfe der Lederimitatoberfläche zu erhöhen und einen verbesserten
Gesamteindruck zu erzielen, kann die Deckschicht im Bereich der Risskanten dünner
und/oder heller ausgebildet sein. Je weiter sich die die Deckschicht von der Risskante
entfernt, um so dunkler bzw. dicker und farbintensiver wird sie. Hierdurch wird ein
dreidimensionaler Eindruck verstärkt.
[0022] Durch Lasern kann zumindest die Deckschicht und/oder die Zwischenschicht partiell
entfernt werden. Hierdurch tritt an genau definierter Stelle die Farbe der Zwischenschicht
oder der Grundierungsschicht hervor, so dass Schriftzüge, Embleme etc. in dem gewünschten
Farbton hervortreten. Dies bietet z.B. die Möglichkeit zur Herstellung von Visitenkarten
in Lederoptik.
[0023] Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Trägersubstrat, vorzugsweise aus
Kunststoff, mit einer Lederimitatoberfläche, die umfasst:
Eine Grundierungsschicht in einem Grundierungsfarbton,
eine Risse aufweisende Zwischenschicht mit einem Zwischenschichtfarbton, und
eine Deckschicht auf PUR-Basis mit einem speckigen bzw. ledrigen Glanzgrad.
[0024] Als Trägersubstrate können unterschiedliche Materialien, insbesondere Kunststoffmaterialien
sowie Formen zur Anwendung kommen.
[0025] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
Die einzige Fig. zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine Bodenplatte, die
mit einer Lederimitatoberfläche versehen ist.
[0026] Die Figur zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine Bodenplatte 1 mit einer
Lederimitatoberfläche 2. Ein Trägersubstrat 3 der Bodenplatte, wird von einem Holzlaminat
gebildet. Es können jedoch sämtliche anderen festen Materialien ebenfalls als Trägersubstrat
zum Einsatz kommen.
[0027] Auf die Oberfläche des Trägersubstrats 3 wird eine Primerschicht 4 aufgebracht, die
an das Material des Trägersubstrats 3 und an eine darauf angeordnete Grundierungsschicht
5 angepasst ist. Für den Fall, dass das Trägersubstrat 3 eine ausreichende Anbindung
mit einer Grundierungsschicht 5 bereitstellt, kann auch jederzeit auf eine Primerschicht
4 verzichtet werden.
[0028] Die Grundierungsschicht 5 wird bevorzugt mit einer Schichtdicke von ca. 0,2 mm aufgebracht.
Bevorzugt erfolgt dies durch Aufspritzen. Zur Anwendung können z.B. Grundlacke der
Firma Holtmann & Stierle Chemie GmbH in Bielefeld mit den Nr. 11003-11023 kommen.
Ein solcher Grundlack wird z.B. im Farbton RAL 8024 (beigebraun) verwendet. Die Trocknung
der Grundierungsschicht 5 hängt von der Wärmeeinwirkung ab. Hierbei kann die Weiterbehandlung
normalerweise frühestens nach 20 Minuten oder spätestens einer Stunde durch Trocknung
bei Raumtemperatur erfolgen.
[0029] Auf die Grundierungsschicht 5 wird eine Zwischenschicht 6 aufgebracht, die bevorzugt
ebenfalls aufgespritzt wird. Hierbei handelt es sich um eine plastifizierte Zellulose-Kunstharzkombination,
die folgende Inhaltsstoffe umfasst: Isopropanol, Ethanol, Methylacetat, Ethylacetat,
Butanol, Botylacetat, Xylol und 1-Metoxy-Propanol. Weitere Inhaltsstoffe können vorgesehen
sein. Die Zwischenschicht 6 wird bevorzugt in einem Farbton RAL 8028 (terrabraun)
aufgebracht.
[0030] Die Grundierungsschicht 5 und die Zwischenschicht 6 sind so aufeinander abgestimmt,
dass die Grundierungsschicht 5 elastischer bzw. weicher ist als die Zwischenschicht
6. Die Zwischenschicht 6 wird ebenfalls mit einer Schichtstärke von ca. 0,2 mm aufgebracht.
Zur Anwendung können hier Reißlacke der Firma Holtmann & Stierle GmbH in Bielefeld
mit den Nummern 11403-11415 kommen. Erfolgt die Trocknung bei Raumtemperatur, so ist
die Dauer ca. 30 Minuten.
[0031] Durch die unterschiedliche Schrumpfung beim Trocknen von Grundierschicht 5 und Zwischenschicht
6 reißt die Zwischenschicht 6 auf und es entsteht eine Rissstruktur, die der narbigen
Oberfläche von Leder ähnelt. In Abhängigkeit z.B. von Wachsen und anderen Additiven,
kann die Volumenschrumpfung verändert werden. Die Größe der Rissbildung ist abhängig
von der aufgetragenen Schichtstärke. Bei gleichbleibender Schichtstärke der Grundierungsschicht
5 entsteht bei der Zwischenschicht 6 in dünner Schichtdicke feine und in dickerer
Schichtdicke grobe Rissbildung. Für ein Lederimitat empfiehlt es sich, keine großen
Farbunterschiede bei der Grundierungsschicht 5 und der Zwischenschicht 6, wie oben
angegeben, zu verwenden.
[0032] Auf die Zwischenschicht 6 wird eine Deckschicht 7 aufgebracht. Hierbei handelt es
sich um einen Polyurethan(PUR)-Lack. Diese Deckschicht 7 wird mit einer Schichtdicke
von ca. 0,1-0,2 mm aufgebracht. Auch für die Deckschicht 7 können Farbtöne zum Einsatz
kommen, die sich allerdings wiederum nur geringfügig, wenn überhaupt, von den Farbtönen
der Grundierungsschicht 5 und der Zwischenschicht 6 unterscheiden sollen. Hier können
PUR-Lacke der Firma Holtmann & Stierle Chemie GmbH in Bielefeld mit den Nummern 12650-12662
zur Anwendung kommen. Dabei können kleine Nuancen im Farbton noch durch Zusatz von
Farbstofflösungen Nr. 10977-10989 bzw. durch Zusatz von Pigmentpasten Nr. 00629-639
eingestellt werden (beziehbar über Holtmann & Stierle Chemie GmbH). Die Farbkonzentration
kann eingestellt werden sowie eine Veränderung im Glanzgrad. Die Deckschicht 7 erzeugt
insbesondere einen speckigen bzw. ledrigen Glanzgrad, der die Lederwirkung nochmals
verstärkt. Es handelt sich hierbei um einen Glanzgrad, wie er auch bei -echtem Leder
vorkommt bzw. diesem stark angenähert ist. Die Trocknung kann entweder bei Temperaturen
um 60°C für ca. 45 Minuten erfolgen oder über Nacht bei Raumtemperatur. Bevorzugt
weist die Deckschicht 7 einen leicht dunkleren Farbton als die Grundierschicht 5 und/oder
Zwischenschicht 6 auf.
[0033] Bei besonders strapazierten Produkten, wie z.B. Bodenplatten 1, kann auf die Deckschicht
7 noch eine Abschlussschicht 8 als Bestandteil der Lederimitatoberfläche 2 aufgebracht
werden. Üblicherweise ist dies Abschlussschicht 8 ca. 0,1 mm stark. Bei höherer Beanspruchung
kann diese auch dicker gewählt werden. Als Abschlussschicht 8 kommt insbesondere eine
Beschichtung mit über 250 %, bevorzugt 300 %, Dehnungsfähigkeit zum Einsatz. Diese
Beschichtung ist überdurchschnittlich flexibel und elastisch und gegenüber UV-Strahlung
stabil. Die Schicht ist einkomponentig und hat den Vorteil, dass sie atmungsaktiv
ist. Diese Beschichtung kann bei der Firma Holtmann & Stierle Chemie GmbH in Bielefeld
unter der Bezeichnung "Plan B" bezogen werden. In den meisten Fällen wird die Abschlussschicht
8 als hochtransparente Schicht aufgebracht und weist somit keinen Farbton auf.
[0034] Die ein- oder zweikomponentige Grundierungsschicht 5 weist meist bei der Erzielung
einer Lederimitatoberfläche einen leicht helleren Farbton auf, um die Rissstruktur
etwas hervorzuheben. Allerdings sind die Unterschiede nur sehr fein und werden bei
der anschließenden Beschichtung mit der Deckschicht 7, die wiederum einen eigenen,
an die beiden anderen Farbtöne angepassten Farbton aufweist, wieder teilweise rückgängig
gemacht. Allerdings bleibt dieser Effekt auch nach Aufbringen der Deckschicht 7 erhalten,
da der Hauptaufgabe in der Bereitstellung des speckigen bzw. ledrigen Glanzgrades
liegt.
[0035] Obwohl sich das obige Beispiel auf die Verwendung einer Lederimitatschicht 2 auf
die Verwendung von Bodenplatten 1 bezieht, soll es verstanden sein, dass die Lederimitatoberfläche
2 auf nahezu sämtliche, eine fest Oberfläche bereitstellende Körper aufbringbar ist.
Insbesondere die Beschichtung von Kunststoffen, wie sie z.B. für Gehäuse für elektrische
Gebrauchsgeräte, wie Mobiltelefone, Haarschneider, Rasierapparate etc. verwendet werden,
sind für die Aufbringung dieser Lederimitatoberfläche 2 sehr gut geeignet. Hier können
Materialien wie ABS, PA, SEBS, PVC etc. zur Anwendung kommen.
1. Beschichtungsverfahren zum Erzeugen einer Lederimitatoberfläche (2) mit folgenden
Schritten:
Bereitstellen eines Trägersubstrats (3) mit einer zu beschichtenden Oberfläche,
Aufbringen einer Grundierungsschicht (5) in einem Grundierungsfarbton,
Aufbringen einer Zwischenschicht (6) mit einem Zwischenschichtfarbton,
Trocknen der Zwischenschicht (6) und Verursachen einer Rissbildung durch unterschiedliche
Schrumpfeigenschaften von Grundierungsschicht (5) und Zwischenschicht,
Aufbringen einer Deckschicht (7) auf PUR-Basis, die nach Trocknung einen speckigen
bzw. ledrigen Glanzgrad bereitstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Farbunterschied zwischen dem Grundierungsfarbton und dem Zwischenschichtfarbton
kleiner ist als der Farbbereich einer Einzelfarbe.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbunterschied geringer als 50 RAL-Nummern ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundierungsfarbton heller ist als der Zwischenschichtfarbton.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht (5) elastischer bzw. weicher ist als die Zwischenschicht
(6).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) aus einer plastifizierten Zellulose-Kunstharz-Kombination
besteht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abschlussschicht (8) aufgebracht wird, die eine Reißdehnung von über 250 %,
bevorzugt über 300 %, aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf die Eigenschaften des Trägersubstrats (3) abgestimmter Primer (4) auf die
Oberfläche des Trägersubstrats (3) vor dem Aufbringen der Grundierungsschicht (5)
aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (3) von einem starren Festkörper gebildet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (7) einen Deckschichtfarbton aufweist und der Farbunterschied zwischen
dem Deckschichtfarbton und/oder dem Zwischenschichtfarbton kleiner als der Farbbereich
einer Einzelfarbe ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbunterschied zwischen dem Deckschichtfarbton und dem Grundierungsfarbton und/oder
dem Zwischenschichtfarbton geringer als 50 RAL-Nummern ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckschichtfarbton dunkler ist als der Grundierungsfarbton und/oder der Zwischenschichtfarbton.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten mit folgenden Schichtdicken aufgebracht werden:
Grundierungsschicht 0,15-0,25 mm
Zwischenschicht 0,15-0,25 mm
Deckschicht 0,8-0,25 mm.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdicke der Beschichtung 0,5-0,9 mm, bevorzugt, 0,6-0,7 mm, beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schicht (5,6,7) einen Lederimitat-Geruchsstoff aufweist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (7) im Bereich der Risskanten dünner und/oder heller ausgebildet
ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass durch Lasern zumindest die Deckschicht (7) und/oder Zwischenschicht (6) partiell
entfernt wird.
18. Trägersubstrat, vorzugsweise aus Kunststoff, mit einer Lederimitatobefläche (2), die
umfasst:
eine Grundierungsschicht (5) in einem Grundierungsfarbton,
eine Risse aufweisende Zwischensicht (6) mit einem Zwischenschichtfarbton, und
eine Deckschicht auf PUR-Basis mit einem speckigen bzw. ledrigen Glanzgrad.