[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrowerkzeug mit einem, in einem Getriebegehäuse gelagerten,
mehrstufigen Getriebe und mit einer Schaltvorrichtung zum Umschalten des Getriebes
von einer Getriebestufe in eine andere Getriebestufe, die einen federbeaufschlagten,
in mehrere Schaltstufen bringbaren Schaltschieber und einen, von diesem betätigbaren,
auf ein axial verschiebbares Schaltrad einwirkenden, federnd ausgebildeten Schaltbügel
aufweist.
[0002] Elektrowerkzeuge der oben genannten Art weisen ein, in einem Getriebegehäuse gelagertes,
mehrstufiges Getriebe und eine Schaltvorrichtung zum Umschalten des Getriebes von
einer Getriebestufe in eine andere Getriebestufe auf, um die Drehzahl eines zur Anwendung
gelangenden Werkzeuges, beispielsweise eines Schrauberbits oder Bohrers, an die Rahmenbedingungen
anzupassen.
[0003] Aus der DE 3 904 085 ist ein Elektrowerkzeug mit einem, in einem Getriebegehäuse
gelagerten, mehrstufigen Getriebe und mit einer Schaltvorrichtung zum Umschalten des
Getriebes von einer Getriebestufe in eine andere Getriebestufe, bekannt. Das Getriebe
weist einen federbeaufschlagten, in mehrere Schaltstufen bringbaren Schaltschieber
und einen, von diesem betätigbaren auf ein axial verschiebbares Schaltrad einwirkenden,
federnd ausgebildeten Schaltbügel auf.
[0004] Vorteilhaft an der bekannten Lösung ist, dass zum Umschalten des Getriebes stets
eine zuverlässige Getriebeumschaltung gewährleistet ist.
[0005] Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass bei einem Getriebe mit mehr als zwei
Gängen mehrere Schaltschieber notwendig sind.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich herstellbares
und handliches Mehrgang-Getriebe zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Getriebe mehrere axial
verschiebbare Schalträder aufweist, wobei jedes Schaltrad jeweils mit einem Schaltbügel
zusammenwirkt und die Schaltbügel mittels dem Schaltschieber betätigbar sind.
[0008] Dadurch, dass mehrere Schalträder zur Anwendung gelangen, weist das Getriebe mehr
als zwei Gänge auf. Ferner sind durch die Betätigung des Schaltschiebers alle Schaltbügel
betätigbar und dadurch eine hohe Handlichkeit sichergestellt. Durch ein axiales Verschieben
des Schaltschiebers ist ein Umschalten des Getriebes von einer Getriebestufe in eine
andere Getriebestufe sicher gewährleistet. Die federnd ausgebildeten Schaltbügel gewährleisten
ein sicheres Umschalten, insbesondere beim Umschalten des Getriebes im Stillstand,
da die Schaltbügel die entsprechenden Teile des Getriebes in Eingriff bringen, spätestens
bei einem Antrieb des Getriebes.
[0009] Die Schaltbügel weisen vorzugsweise jeweils eine, fest am Getriebegehäuse angeordnete,
Schwenkachse auf, um eine definierte Schalt-Stellung der Schalträder und damit ein
zuverlässiges Umschalten zu gewährleisten. Vorteilhafterweise sind am Getriebegehäuse
zur Führung der Schaltbügel Lagerteile angeordnet, insbesondere Durchgangsbohrungen,
zur bereichsweisen Aufnahme der Schaltbügel. Ferner ist durch die verschwenkbare Lagerung
der Schaltbügel am Getriebegehäuse durch die Hebelwirkung eine Kraftumsetzung zwischen
der auf den Schaltschieber wirkenden Betätigungskraft und der auf das jeweilige Schaltrad
wirkenden Stellkraft möglich, je nach Positionierung der Schwenkachse am Getriebegehäuse.
[0010] Vorteilhafterweise weist jeder Schaltbügel jeweils wenigstens ein Eingriffteil und
wenigstens ein Schaltteil zum Schalten des korrespondierenden Schaltrades auf, wobei
das Eingriffteil mit dem korrespondierenden Schaltrad zusammenwirkt und das Schaltteil
als Übertragungsmittel der Betätigungskraft vom Schaltschieber zum Eingriffteil dient.
[0011] Der Schaltschieber weist vorzugsweise zur Lagerung des Schaltteils zumindest eine
Ausnehmung auf, und stellt dadurch eine kompakte Bauweise des Getriebes sicher. Ausserdem
ist eine Ausnehmung wirtschaftlich herstellbar und erleichtert die Endmontage des
Getriebes.
[0012] Die Ausnehmung ist vorzugsweise quer zur Längsachse des Getriebes und im Wesentlichen
tangential zu den Schalträdern durchgehend ausgebildet, um eine einfache Endmontage
und eine sichere Führung des Schaltteils im Schaltschieber sicherzustellen.
[0013] Die Ausnehmung weist vorteilhafterweise in Längsrichtung eine Steuerkulisse zum Verschwenken
der Schaltbügel um die Schwenkasche auf, um eine konstruktiv einfache und wirtschaftliche
Ansteuerung der Schaltbügel durch den Schaltschieber sicherzustellen. Die Steuerkulisse
verschwenkt je nach Position des Schaltschiebers einzelne Schaltbügel und verschiebt
dadurch das zum jeweiligen Schaltbügel korrespondierende Schaltrad.
[0014] Die Schaltbügel durchgreifen die Ausnehmung vorteilhafterweise mit ihrem jeweiligen
Schaltteil, das als Verbindungsteil fungiert.
[0015] Die Ausnehmung quer zur Längsachse des Getriebes weist vorzugsweise eine Höhe auf,
die im Wesentlichen dem Durchmesser des Schaltteils mit einem Spiel entspricht, um
ein optimales Umschalten zu gewährleisten. Das Spiel ermöglicht bei der Herstellung
des Getriebes eine höhere Toleranz und wirkt sich dadurch wirtschaftlich positiv auf
die Herstellungskosten aus.
[0016] Die Steuerkulisse weist vorteilhafterweise zwei Schaltstufen auf, wobei unterschiedliche
und miteinander korrespondierende Schaltstufen durch eine Rampe miteinander verbunden
sind.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Getriebes
im 1. Gang;
- Fig. 1b
- eine Seitenansicht des in Fig. 1a dargestellten Schaltschiebers mit Position des ersten
und des zweiten Schaltteils;
- Fig. 2a
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Getriebes im 2. Gang;
- Fig. 2b
- eine Seitenansicht des in Fig. 2a dargestellten Schaltschiebers mit Position des ersten
und des zweiten Schaltteils;
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Getriebes im 3. Gang;
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht des in Fig. 3a dargestellten Schaltschiebers mit Position des ersten
und des zweiten Schaltteils;
- Fig. 4
- eine Aufsicht des in Fig. 1a dargestellten Getriebes, teilweise aufgeschnitten,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Schaltbügels;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Schaltschiebers;
- Fig. 7
- einen perspektivischen Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels mit einem Planetengetriebe
und einem Stirnradgetriebe.
[0018] In den Fig. 1 bis 7 ist ein Getriebe 1 eines erfindungsgemässen Elektrowerkzeuges
dargestellt an das in Arbeitsrichtung A eine Werkzeugaufnahme 11 zur Aufnahme eines
Werkzeughalters, beispielsweise einer Schrauberb itaufnahme anschliesst. Das Getriebe
1 weist ein im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildetes Getriebegehäuse 6, das beispielsweise
aus Kunststoff oder dergleichen gefertigt ist, und eine Schaltvorrichtung zum Umschalten
des Getriebes 1 von einer Getriebestufe in eine andere Getriebestufe auf. Ferner weist
das Getriebe 1 einen federbeaufschlagten, in drei, insbesondere in Fig. 1a bis 3a
dargestellten, Schaltstufen bringbaren Schaltschieber 3 auf und einen ersten und zweiten
Schaltbügel 5a, 5b, die jeweils auf ein korrespondierendes, axial verschiebbares Schaltrad
4a, 4b einwirken.
[0019] Insbesondere in der Fig. 5 ist ein U-förmiger Schaltbügel 5a, 5b dargestellt, der
ein Schaltteil 15 und zwei Eingriffsteile 14 aufweist, wobei die beiden Eingriffteile
14 jeweils freie Enden 14a des Schaltbügels 5a, 5b bilden und das Schaltteil 15 die
beiden Eingriffteile 14 miteinander verbindet. Das freie Ende 14a der Eingriffteile
14 ist etwa um 90° gegenüber dem übrigen Eingriffteil 14 abgewinkelt, so dass die
freie Enden 14a des Schaltbügels 5a, 5b gegeneinander gerichtet sind und in jeweils
eine korrespondierende Ausnehmung in Form einer Ringnut 4c an dem dem Schaltbügel
5a, 5b zugeordneten Schaltrad 4a, 4b bringbar sind. Die beiden Eingriffteile 14 durchgreifen
mit ihren freien Enden 14a das Getriebegehäuse 6 durch jeweils korrespondierende,
einander diametral angeordnete und axial verlaufende Längslöcher 18. Die Schaltbügel
5a, 5b sind federnd ausgebildet, beispielweise aus Federstahl oder dergleichen. Zur
verschwenkbaren Lagerung der Schaltbügel 5a, 5b weist das Getriebegehäuse 6 zwei,
mit Durchgangsbohrungen versehene, Lagerelemente 19a, 19b auf, welche die Schaltbügel
5a, 5b um eine Schwenkachse S verschwenkbar am Getriebegehäuse 6 lagern. Die Schaltbügel
5a, 5b durchgreifen mit dem Schaltteil 15 jeweils die zwei korrespondierenden Durchgangsbohrungen
neben dem Schaltschieber 3.
[0020] Der in Fig. 6 dargestellte, im Wesentlichen eine quaderförmige Aussenkontur aufweisende,
Schaltschieber 3 ist axial verschieblich am Getriebegehäuse 6 gelagert und weist eine,
quer zur Längsachse L des Getriebes 1 und im Wesentlichen tangential zu den Schalträdern
4a, 4b durchgehend ausgebildete Ausnehmung, insbesondere eine Steuerkulisse 20 auf.
Die Steuerkulisse 20 verläuft axial zum Getriebe 1 und weist an den beiden Längsenden
jeweils eine Verjüngung 21 zur Lagerung am Getriebegehäuse 6 auf. Die Schaltbügel
5a, 5b durchgreifen die Steuerkulisse 20 jeweils mit dem Schaltteil 15 und sind in
der Steuerkulisse 20 gegenüber der Schwenkachse S verschwenkbar gelagert. Um die Schwenkbarkeit
der beiden Schaltteile 15 in der Steuerkulisse 20 zu gewährleisten, weist diese quer
zur Längsachse des Getriebes eine Höhe h auf, die im Wesentlichen dem Durchmesser
des Schaltteils 15 mit einem Spiel s entspricht. Ferner weist die Steuerkulisse 20
zwei Schaltstufen 22, 23 auf, wobei unterschiedliche und miteinander korrespondierende
Schaltstufen 22a, 23a durch eine Rampe 24a miteinander verbunden sind. Ausserdem weist
der Schaltschieber 3 an der vom Getriebegehäuse 6 abgewandten Seitenfläche ein Betätigungselement
25 zum Stellen des Schaltschiebers 3 auf.
[0021] Durch den Schaltschieber 3 ist das Getriebe 1 zwischen drei unterschiedlichen Gängen
schaltbar. In den Fig. 1b bis 3b ist der Schaltschieber 3 mit der Steuerkulisse 20
dargestellt, wobei die Schaltteile 15 im Querschnitt dargestellt sind, um deren Positionen
in der Steuerkulisse 20 in den drei verschiedenen Gängen klar darzustellen. In der
Fig. 1a ist das Getriebe 1 im ersten Gang und die beiden Schaltbügel 5a, 5b stehen
senkrecht zur Längsachse L des Getriebes 1, wie dies insbesondere aus Fig. 1b ersichtlich
ist. In der Fig. 2b ist der Schaltschieber 3 im Gegensatz zu den in Fig. 1a und 1b
in Arbeitsrichtung A verschoben dargestellt und das Getriebe 1 im zweiten Gang. Der
den Schaltschieber 3 durchgreifende Bereich des Schaltteils 15 des zweiten Schaltbügels
5b wurde in die zweite Schaltstufe 23 der Steuerkulisse 20 bewegt und der zweite Schaltbügel
5b dadurch um seine Schwenkachse S um einen Winkel α verschwenkt. Das Verschwenken
des Schaltbügels 5b, insbesondere des Eingriffteils 14 führt zu einer axialen Bewegung
des zweiten Schaltrads 4b.
[0022] Bei einer weiteren Bewegung des Schaltschiebers 3 in Arbeitsrichtung A des in Fig.
3a und 3b dargestellten Schaltschiebers 3, wird das Getriebe 1 in den dritten Gang
geschaltet. Das Schaltteil 15 des ersten Schaltbügels 5a wird durch die Bewegung mittels
der Rampe 24a auf die zweite Schaltstufe 23a der Steuerkulisse 20 bewegt, was zu einem
Verschwenken (Winkel β) des ersten Schaltbügels 5a um seine Schwenkachse S führt.
[0023] Das, insbesondere in Fig. 4 dargestellte, Getriebe 1 weist zwei, in Längsrichtung
L des Getriebes 1, nacheinander angeordnete Planetengetriebe auf, wie sie aus dem
Stand der Technik allgemein bekannt sind.
[0024] In einem weiteren, in Fig. 7 dargestellten, Ausführungsbeispiel weist das Getriebe
1 anstelle zweier nacheinander geschalteten Planetengetriebe ein Planetengetriebe
31 und ein Stirnradgetriebe 32 auf.
1. Elektrowerkzeug mit einem, in einem Getriebegehäuse (6) gelagerten, mehrstufigen Getriebe
(1) und mit einer Schaltvorrichtung (2) zum Umschalten des Getriebes (1) von einer
Getriebestufe in eine andere Getriebestufe, die einen federbeaufschlagten, in mehrere
Schaltstufen bringbaren Schaltschieber (3) und einen, von diesem betätigbaren, auf
ein axial verschiebbares Schaltrad (4) einwirkenden, federnd ausgebildeten Schaltbügel
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (1) mehrere axial verschiebbare Schalträder (4a, 4b) aufweist, wobei
jedes Schaltrad (4a, 4b) jeweils mit einen Schaltbügel (5a, 5b) zusammenwirkt und
die Schaltbügel (5a, 5b) mittels dem Schaltschieber (3) betätigbar sind.
2. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltbügel (5a, 5b) jeweils eine, fest am Getriebegehäuse (6) angeordnete, Schwenkachse
(S) aufweisen.
3. Elektrowerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schaltbügel (5a, 5b) jeweils wenigstens ein Eingriffteil (14) und wenigstens
ein Schaltteil (15) zum Schalten des korrespondierenden Schaltrades (4a, 4b) aufweist.
4. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltschieber (3) zur Lagerung des Schaltteils (15) zumindest eine Ausnehmung
aufweist.
5. Elektrowerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung quer zur Längsachse (L) des Getriebes (1) und im Wesentlichen tangential
zu den Schalträdern (4a, 4b) durchgehend ausgebildet ist.
6. Elektrowerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung in Längsrichtung eine Steuerkulisse (20) zum Verschwenken der Schaltbügel
(5a, 5b) um die Schwenkasche (S) aufweist.
7. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltbügel (5a, 5b) die Ausnehmung jeweils mit dem Schaltteil (15) durchgreifen.
8. Elektrowerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung quer zur Längsachse (L) des Getriebes eine Höhe (h) aufweist, die
im Wesentlichen dem Durchmesser des Verbindungsteils (15) mit einem Spiel (s) entspricht.
9. Elektrowerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkulisse (20) zwei Schaltstufen (22, 23) aufweist, wobei unterschiedliche
und miteinander korrespondierende Schaltstufen (22a, 23a) durch eine Rampe (24a) miteinander
verbunden sind.