(19)
(11) EP 1 364 854 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.2003  Patentblatt  2003/48

(21) Anmeldenummer: 03010611.6

(22) Anmeldetag:  12.05.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61F 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 24.05.2002 DE 10223197

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Buhl, Erwin
    86687 Kaisheim (DE)
  • Kammerhofer, Gert
    86687 Kaisheim (DE)
  • Renner, Anton
    86685 Huisheim (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Halten einer Quertraverse


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten einer Quertraverse (1), die ein Drehgestell trägt, an einem Wagenkasten. Es ist vorgesehen, dass die Quertraverse (1) mit Bewegungsspielraum in einer Ausnehmung (2) gehalten ist, die nach unten durch einen Sicherungsriegel (4) begrenzt ist.
Dieser steht mit dem Wagenkasten, z.B. über eine mechanische Feder (6) in Verbindung. Zur Veränderung der vertikalen Öffnung der Ausnehmung (2) können zwischen dem Sicherungsriegel (4) und dem Wagenkasten ein oder mehrere Schichtbleche (8) einlegbar sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten einer Quertraverse, die ein Drehgestell trägt, an einem Wagenkasten.

[0002] Drehgestell, Quertraverse und Wagenkasten sind übliche Bestandteile eines Schienenfahrzeuges.

[0003] Um einerseits den Torsionswinkel der Quertraverse zu begrenzen und um andererseits die Folgen eines Auflaufstoßes gering zu halten, ist schon vorgeschlagen worden, die Quertraverse elastisch mit dem Wagenkasten zu verbinden. Unter "Auflaufstoß" wird dabei ein Aneinanderstoßen von Wagen an den Puffern beim Bremsen oder Rangieren verstanden. Eine solche elastische Verbindung ermöglicht gegenüber einer auch üblichen Schweißverbindung eine Relativbewegung zwischen Quertraverse und Wagenkasten. Die elastische Verbindung ist jedoch verschleißanfällig.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Halten einer Quertraverse anzugeben, die mit einfachen und zuverlässigen Mitteln die Torsion der Quertraverse begrenzt und die mechanische Belastung durch einen Auflaufstoß vermindert.

[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Quertraverse mit Bewegungsspielraum in einer Ausnehmung gehalten ist, die nach unten durch einen Sicherungsriegel begrenzt ist, der mit dem Wagenkasten in Verbindung steht.

[0006] Damit wird der Vorteil erzielt, dass sich die Quertraverse weder durch ihre eigene Torsion noch durch Kräfte aufgrund eines Auflaufstoßes vom Wagenkasten lösen kann. Darüber hinaus ist die Vorrichtung kaum störanfällig und einfach aufzubauen.

[0007] Beispielsweise steht der Sicherungsriegel mit dem Wagenkasten über eine mechanische Feder in Verbindung. Diese Feder kann einen zum Bewegungsspielraum in der Ausnehmung hinzukommenden zusätzlichen Bewegungsspielraum der Quertraverse ermöglichen.

[0008] Beispielsweise ist die mechanische Feder vorspannbar. Damit wird der Vorteil erzielt, dass die Bewegungsmöglichkeit der Quertraverse in einem vorgegebenen Rahmen einstellbar ist.

[0009] Beispielsweise sind zur Veränderung der vertikalen Öffnung der Ausnehmung zwischen dem Sicherungsriegel und dem Wagenkasten ein oder mehrere Schichtbleche einlegbar.

[0010] Man geht also von einem zunächst relativ kleinen Bewegungsspielraum für die Quertraverse in der Ausnehmung aus. Durch das Einlegen von Schichtblechen kann die Vertikalausdehnung der Ausnehmung um definierte Schritte vergrößert werden. Man kann also vorteilhafterweise einen maximal möglichen Torsionswinkel der Quertraverse mit kleinen Toleranzen einstellen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Quertraverse zuverlässig in der Ausnehmung gehalten ist, so dass bei einem Auflaufstoß die Verbindung zwischen Sicherungsriegel und Wagenkasten nur in einem ungefährlichen Ausmaß belastet wird.

[0011] Der Sicherungsriegel ist beispielsweise mit einem mit dem Wagenkasten verbundenen Längsträger verbunden. Dadurch ist vorteilhafterweise eine stabile sichere Verbindung zwischen dem Sicherungsriegel und damit der Quertraverse einerseits und dem Wagenkasten andererseits gegeben.

[0012] Vorteilhafterweise wird die Quertraverse mit einfachen, zuverlässigen Mitteln bei einstellbarer Beweglichkeit gehalten.

[0013] Ein Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung nach der Erfindung zum Halten einer Quertraverse an einem Wagenkasten wird anhand der Zeichnung näher erläutert:

[0014] Die gezeigte halbe Quertraverse 1 weist eine Anformung 1a mit rechteckigem Querschnitt auf. Diese Anformung 1a ist in einer Ausnehmung 2 gelagert, die nach oben durch einen Längsträger 3 und nach unten durch einen Sicherungsriegel 4 begrenzt ist. Der Sicherungsriegel 4 ist mit dem Längsträger 3 durch eine Schraube 5 verbunden. Der Längsträger 3 steht seinerseits mit dem nicht gezeigten Wagenkasten in Verbindung. Zwischen dem Kopf der Schraube 5 und dem Sicherungsriegel 4 ist eine mechanische Feder 6 gehalten durch einen Federteller 7 angeordnet, die einen Bewegungsspielraum für den Sicherungsriegel 4 und damit für die Quertraverse 1 vorgibt. Durch Festziehen der Schraube 5 kann die Vorspannung der Feder 6 und damit der Bewegungsspielraum eingestellt werden.

[0015] Durch einen zusätzlichen Bewegungspielraum, den die Anformung 1a in der Ausnehmung 2 hat, wenn die Ausnehmung 2 größer als die Anformung 1a ist, ist der Torsionswinkel der Quertraverse 1 weniger begrenzt als durch die Feder 6. Gleichzeitig kann sich die Quertraverse 1 infolge eines Auflaufstoßes in begrenztem Maße relativ zum Längsträger 3 und zum Sicherungsriegel 4 bewegen.

[0016] Sowohl eine Beschädigung der Quertraverse 1 durch Torsion als auch ein schneller Verschleiß der gesamten Vorrichtung zum Halten der Quertraverse 1 durch einen Auflaufstoß wird mit der Vorrichtung nach der Erfindung verhindert.

[0017] Zum Verändern des Bewegungsspielraums der Quertraverse 1 und damit des möglichen Torsionswinkels ist die Höhe der Ausnehmung 2 in einfacher Weise veränderbar gestaltet. Dazu sieht die Vorrichtung nach der Erfindung ein oder mehrere Schichtbleche 8 vor, die bei der Montage zwischen dem Sicherungsriegel 4 und dem Längsträger 3 eingelegt werden können. Es ist darauf zu achten, dass die Ausnehmung 2, die die Quertraverse 1 aufnimmt, zunächst möglichst klein ist. Ihre Höhe kann dann durch eingelegte Schichtbleche 8 vergrößert werden, bis der optimale Bewegungsspielraum für die Quertraverse 1 gegeben ist und damit auch der gewünschte maximale Torsionswinkel der Quertraverse 1 einzustellen ist. Insbesondere wird der vertikale Spielraum Z der Quertraverse 1 in der Ausnehmung 2 abhängig von den vorgegebenen maximalen Belastungen der Quertraverse 1 und der anderen Bauteile optimal eingestellt. Das ist aufgrund der einfach zu montierenden Schichtbleche 8 schnell und zuverlässig möglich. Die Quertraverse 1 wird mit einfachen Mitteln bei einstellbarer Beweglichkeit gehalten.

[0018] Spiegelt man die Zeichnung an der Mittellinie 9, dann würde die Zeichnung die gesamte Quertraverse 1 mit zwei Vorrichtungen zur Halterung darstellen. Die Quertraverse 1 überspannt den Boden eines Schienenfahrzeugs quer zur Fahrtrichtung.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Halten einer Quertraverse (1), die ein Drehgestell trägt, an einem Wagenkasten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Quertraverse (1) mit Bewegungsspielraum in einer Ausnehmung (2) gehalten ist, die nach unten durch einen Sicherungsriegel (4) begrenzt ist, der mit dem Wagenkasten in Verbindung steht.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsriegel (4) mit dem Wagenkasten über eine mechanische Feder (6) in Verbindung steht.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Feder (6) vorspannbar ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Veränderung der vertikalen Öffnung der Ausnehmung (2) zwischen dem Sicherungsriegel (4) und dem Wagenkasten ein oder mehrere Schichtbleche (8) einlegbar sind.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungsriegel (4) mit einem mit dem Wagenkasten verbundenen Längsträger (3) verbunden ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht