[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Führung einer laufenden Papier-, Karton-,
oder anderen Faserstoffbahn in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn,
mit eingestellten Bahnzügen bis ca. 1000 N/m.
[0002] Derartige Einrichtungen sind erforderlich, um lange freie Bahnwege zu vermeiden.
[0003] Bei hohen Bahnzügen, das sind in der Regel ca. 1000 N/m erfolgt diese Führung mittels
Leitwalzen. Hohe Bahnzüge erfordern allerdings Leitwalzen mit jeweils großem Durchmesser,
die mit den entsprechenden Antrieben ausgerüstet, teuer und schwer handhabbar sind.
Erfolgt der Einsatz im Nassbereich der Herstellungsmaschine oder auch im Anschluss
an eine Beschichtung der Bahn mittels Streichfarbe, Leim oder Stärke, sind Ablagerungen
auf den Leitwalzen unvermeidbar, wodurch sie ihrer Funktion dann nicht mehr gerecht
werden können. Deshalb muss danach ein Reinigen dieser Leitwalzen erfolgen, was wiederum
sehr aufwändig ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung anzugeben, mit der diese Nachteile
vermeidbar sind.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Mit der Erfindung sind lange gerade und daher instabile Laufwege vermeidbar.
[0007] Die Erfindung ist besonders geeignet für hohe Bahnzüge, wo ein leichter Polygonzug
gegenüber einer geraden Bahnführung der Bahn mehr Stabilität verleihen soll.
[0008] Der dazu angegebene kleine Umschlingungswinkel von ca. 7° kann beispielsweise im
Nassbereich der Papiermaschine die sonst üblichen Leitwalzen ersetzen.
[0009] Die Erfindung ist außerdem bei doppelseitig gestrichenen LWC-Papieren, gestrichenen
Feinpapieren, aber auch bei Karton anwendbar.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind den kennzeichnenden Merkmalen der
Unteransprüche zu entnehmen.
[0011] Nachfolgend soll die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden.
[0012] Figur 1 zeigt: die erfindungsgemäße Tragdüse in teilweise geschnitten dargestellter Seitenansicht.
[0013] Figur 2 zeigt: die Draufsicht auf die Tragdüse gemäß Figur 1.
[0014] Zur berührungslosen Führung (zum Tragen bzw. Umlenken) einer laufenden Papierbahn
1 dient eine unterhalb der Papierbahn 2 angeordnete Tragdüse 2. Die Laufrichtung der
Papierbahn 1 ist mit Pfeil L angegeben.
Diese Tragdüse ist aus
Figur 1 zu entnehmen und als kastenartiges, dünnwandiges Bauteil gestaltet. Die Tragdüse
2 erstreckt sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Papierbahn 1.
[0015] Der zur Papierbahn 1 weisende obere Bereich der Tragdüse 2 ist derart geformt, dass
an beiden Seiten der Tragdüse 2 jeweils zur Mittellinie gerichtete, schräge Fläche
2a und 2b entstehen, in die jeweils eine Reihe R
1 von Lüftdüsen 3 und eine Reihe R
2 von Luftdüsen 4 eingesetzt sind.
[0016] In
Figur 2 sind diese Düsenreihen mit versetzt zueinander angeordneten Einzeldüsen deutlich
sichtbar.
[0017] Man erkennt vor allem aus
Figur 1 die mit den einzelnen Pfeilen dargestellte Abstrahl- bzw. Ausströmrcharakteristik
der Düsen 3 sowie der Düsen 4.
[0018] Damit wirken die Düsen 3 im Wesentlichen gegen die Laufrichtung der Bahn 1 und die
Düsen 4 im Wesentlichen in Laufrichtung der Bahn.
[0019] Durch diese Ausrichtung der Luftstrahlen wird der gewünschte polygonal verlaufende
Bahnzug mit seinem in der Mittellinie der Tragdüse 2 liegenden Scheitelpunkt S erreicht.
Bis zum Scheitelpunkt S und von diesem aus weiter in stromabwärtiger Richtung läuft
die Papierbahn 1 in relativ kleinem Umschlingungswinkel α, der ca. 7° beträgt, über
die Trag- bzw. Umlenkdüse 2.
Die zumeist noch feuchte Bahn wird dadurch nur wenig beansprucht, aber läuft sehr
stabil.
Dies ist möglich trotz "rissanfälliger" hoher Bahnzüge, dessen Größe F
z ca. 1000 N/m betragen kann.
[0020] Es soll noch erwähnt sein, dass die Strahlrichtung der einzelnen Düsen 3 und 4 der
Reihen R
1 und R
2 jeweils getrennt voneinander einstellbar sind. Diese Möglichkeit ist beispielhaft
in Figur 2 mit E für "Einstellung" eingezeichnet.
[0021] Nachzutragen ist, dass anstelle der in Reihen angeordneten Lochdüsen 3 und 4 auch
Schlitze denkbar wären. Im Beispiel wurden Lochdüsen deshalb vorgeschlagen, weil diese
einfacher fertigbar und einstellbar sind.
[0022] Außerdem ist deren Turbulenzgrad höher. Auch ist ein 70 % höherer Wärmeübergang erreichbar
und darüber hinaus wird ca. 30 % weniger Luft gegenüber denkbaren Schlitzen benötigt.
1. Einrichtung zur Führung einer laufenden Papier-, Karton-, oder anderen Faserstoffbahn
in Maschinen zur Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn, mit eingestellten
Bahnzügen bis ca. 1000 N/m
gekennzeichnet, dadurch, dass
als Bahnführungselement anstelle einer an sich bekannten Leitwalze eine berührungslos
arbeitende Tragdüse (2) vorgesehen ist, mit der die Bahn (1) polygonartig umlenkbar
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragdüse (2) kastenartig aufgebaut und mit Druckluft derart beaufschlagbar ist,
dass zwischen der Tragdüse (2) und der laufenden Bahn (1) ein Druckpolster besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragdüse (2) wenigstens zwei Reihen (R1, R2) von Lochdüsen (3, 4) zur Ausbildung des Druckpolsters und eines Umschlingungswinkels
α der Bahn (1) um die Tragdüse von ca. 7° aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 - 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lochdüsen (3) über die gesamte Länge der Tragdüse (2) reichen, wobei die Lochdüsen
(3) der Reihe (R1) versetzt zu den Lochdüsen (4 ) der anderen Reihe (R2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lochdüsen (3) der Reihe (R1) eine Abstrahlrichtung im Wesentlichen gegen die Laufrichtung der Bahn und die Lochdüsen
(4) der Reihe (R2) eine Abstrahlrichtung im Weentlichen in Laufrichtung der Bahn (1) aufweisen.