[0001] Die Erfindung betrifft eine Blattbildungsvorrichtung zum Herstellen einer mehrlagigen
Papier- oder Kartonbahn aus mehreren mittels Stoffaufläufen zugeführten Faserstoffsuspensionen,
bestehend aus einem Primärlangsieb und zwei als Doppelsiebformer ausgebildeten Sekundärsieben,
die eine erste Lage der mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn auf eine zweite Lage des
Primärlangsiebs ablegen, wobei der Doppelsiebformer eine Formierwalze als Umlenkwalze
für den Verlauf der Sekundärsiebe aufweist, wobei in Laufrichtung des Doppelsiebformers
vor der Formierwalze ein Leistenformer im Untersieb angeordnet ist und wobei ein Saugkasten
("D-Teil") im Bereich des Leistenformers im Obersieb angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Blattbildungsvorrichtung ist in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 40 31 038 A1 (PB06624 DE) beschrieben. Die Vorrichtung zum Herstellen eines mehrlagigen
Papiers oder Kartons umfasst ein Primärlangsieb und ein darüber angeordnetes Sekundärlangsieb
in Gestalt eines Doppelsiebformers, der eine obere Lage des mehrlagigen Papiers oder
Kartons auf eine untere Lage ablegt, wobei der Doppelsiebformer eine Formierwalze
als Umlenkwalze für den Verlauf des Doppelsiebs aufweist. In Laufrichtung des Doppelsiebs
vor der Formierwalze ist ein Druckleistenformer angeordnet und die so genannte Wasserlinie
der Faserstoffsuspension liegt im Bereich der Formierwalze.
Nachteilig an dieser offenbarten Vorrichtung ist, dass der als Sekundärlangsieb ausgeführte
Doppelsiebformer sowohl eine ungenügende Formation erzeugt als auch nur eine beschränkte
Wassermenge mit dem Resultat einer schlechten Festigkeit entfernt. Darüber hinaus
kommt es, insbesondere bedingt durch den Leistenformer, bei höheren Geschwindigkeiten,
wie beispielsweise Geschwindigkeiten > 600 m/min, zu Auswaschungen der in der Faserstoffsuspension
enthaltenen Feinstoffteilchen.
[0003] Es ist in der Praxis zwar schon versucht worden, den als Sekundärlangsieb ausgeführten
Doppelsiebformer möglichst nahe am dazugehörigen Stoffauflauf oder möglichst nahe
an der Pressenpartie zu plazieren. Die erste Plazierung besitzt den Vorteil einer
verbesserten Formation, aber den Nachteil einer nur beschränkten Entfernung an Wassermenge
(schlechtere Festigkeit). Die zweite Plazierung hingegen besitzt den Vorteil einer
Erzeugung eines niedrigen Reißlängenverhältnisses L/Q, aber den Nachteil einer nicht
optimalen Formation. Als Resultat dieser Versuche lässt sich allgemeingültig festhalten,
dass die möglichen Plazierungen jeweilige Vorteile mit sich bringen, sie sich aber
nicht gleichzeitig realisieren lassen, was wiederum im Erhalt von Nachteilen resultiert.
[0004] Es ist also Aufgabe der Erfindung, eine Blattbildungsvorrichtung der genannten Art
zu schaffen, mit welcher eine sehr gute Formation bei Entfernung einer erhöhten Wassermenge
mit dem Resultat einer guten Festigkeit erzielt wird. Weiterhin sollen die einzelnen
Sieblängen und die Gesamtbaulänge dieses Papier- oder Kartonmaschinenabschnitts verringert
werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der vorgenannten Art dadurch
gelöst, dass mindestens ein Stoffauflauf mit einem Düsenraum, in welchem Lamellen
angeordnet sind, vorgesehen ist und dass mindestens eine mindestens einem Stoffauflauf
zugeführte Faserstoffsuspension eine Stoffdichte im Bereich von 0,2 % bis 1,1 % und
einen Füllstoffgehalt im Bereich von 0 % bis 80 % aufweist.
Durch die Anordnung von Lamellen im Düsenraum von mindestens einem Stoffauflauf wird
die Formation der zu erzeugenden Lage merklich verbessert und bei genannter Stoffdichte
der Erhalt einer derart hohen Turbulenz bis auf das entsprechende Sieb hinaus gewährleistet,
so dass eine Reflokulation der Faserstoffsuspension weitestgehend vermieden wird.
[0006] Diese erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung eignet sich insbesondere zum Herstellen
von Testliner oder Linerboard.
[0007] Damit der Faserstoffsuspensionsstrahl gezielt und gebündelt auf das Sieb mit einer
Strahldicke im Bereich von 5 mm bis 35 mm aufgebracht werden kann, weist der Stoffauflauf
eine Spaltweite im Bereich von 6 mm bis 40 mm auf.
[0008] In drei bevorzugten Ausführungen der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lamellen
vor dem Düsenende enden, insbesondere im Bereich von 10 mm bis 100 mm vor dem Düsenende,
und/oder dass die Lamellen im Bereich des Düsenendes enden und/oder dass die Lamellen
über das Düsenende hinausragen. Alle drei Ausführungsformen begünstigen den Erhalt
der genannten hohen Turbulenz bei relativ günstigen Kosten.
[0009] Im Hinblick auf die Entfernung einer ausreichenden Wassermenge aus der zu erzeugenden
Lage ist es vorteilhaft, dass der im Untersieb angeordnete Leistenformer zwischen
1 und 4 Druckleisten aufweist, die vorzugsweise zumindest teilweise elastisch gestützt
sind. Durch die elastische Stützung der Druckleisten kann der Entwässerungsdruck in
einfacher Weise an verschiedene Betriebsparameter angepasst werden.
Unter genanntem Aspekt ist es weiterhin von Vorteil, dass der im Obersieb angeordnete
Saugkasten ("D-Teil") eine maximale Kastenlänge von 1.200 mm aufweist und/oder dass
die Formierwalze des Doppelsiebformers einen Durchmesser im Bereich von 0,5 m bis
1,7 m, vorzugsweise von 0,9 m bis 1,4 m, aufweist und/oder dass das Untersieb des
Doppelsiebformers eine Vorentwässerungsstrecke aufweist, deren Länge einen Wert im
Bereich von 1 m bis 12 m, vorzugsweise von 3 m bis 10 m, annimmt.
In erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist also vorgesehen, dass die Entwässerung im Doppelsiebformer
im Bereich von 15 % bis 60 % liegt, da hierbei unter anderem eine sehr gute Formation
bei Entfernung einer erhöhten Wassermenge mit dem Resultat einer guten Festigkeit
erzielt wird.
[0010] Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens eine Brustwalze der Blattbildungsvorrichtung
mit einer Schütteleinrichtung versehen ist, welche die Brustwalze mit einer Schüttelkennzahl
im Bereich von 200 mm/(min • m) bis 15.000 mm/(min • m), vorzugsweise von 1.250 mm/(min
• m) bis 6.000 mm/(min • m), schüttelt. Eine derartige Schüttelung der Brustwalze
fördert in idealer Weise die vorgenannten erfindungsgemäßen Vorteile.
[0011] Ferner kann mindestens ein Stoffauflauf der Blattbildungsvorrichtung auch mit einer
sektionierten Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie) versehen sein. Bei
dieser Ausgestaltung des Stoffauflaufs wird die Möglichkeit geschaffen, den Durchsatz,
die Stoffdichte und somit das Flächengewicht und die Faserorientierung sektional regeln
zu können.
[0012] In einer weiteren besonderen Ausführung der Erfindung wird vorgesehen, dass der Doppelsiebformer
mit einem Sekundärstoffauflauf versehen ist und der Sekundärstoffauflauf in den Zwickel
der zusammenlaufenden Sekundärsiebe gerichtet ist. Hierdurch wird der Blattbildungsvorrichtung
zum Herstellen einer mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn noch die Möglichkeit der
Mehrschichttechnologie eröffnet, wodurch wiederum qualitative und technologische Vorteile
für die entstehende Papier- oder Kartonbahn entstehen.
[0013] In einer weiteren Fortführung des Erfindungsgedankens wird auch vorgeschlagen, dass
der Blattbildungseinheit der Blattbildungsvorrichtung eine weitere Blattbildungseinheit
zugeordnet ist, wobei die weitere Blattbildungseinheit eine Lage der mehrlagigen Papier-
oder Kartonbahn auf die erste, vom Doppelsiebformer der Blattbildungseinheit erzeugte
Lage ablegt und wobei das Untersieb des Doppelsiebformers beide genannten Lagen auf
die zweite, vom Primärlangsieb der Blattbildungseinheit erzeugte Lage ablegt. Durch
diese weitere Blattbildungseinheit wird die Möglichkeit eröffnet, eine mehrlagige
Papier- oder Kartonbahn mit mehr als zwei Lagen bei unterschiedlichen Lagenqualitäten
zu erzeugen.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Blattbildungseinheit der Blattbildungsvorrichtung eine weitere Blattbildungseinheit
zugeordnet ist, wobei die weitere Blattbildungseinheit eine Lage der mehrlagigen Papier-
oder Kartonbahn auf mindestens die von der Blattbildungseinheit erzeugten Lagen ablegt,
wobei in weiterer vorteilhafter Weise die weitere Blattbildungseinheit als Primärlangsieb
ausgebildet ist.
[0015] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung, in welcher die erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtungen zum
Herstellen einer mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn in schematisierten Seitenansichten
dargestellt sind.
[0017] Es zeigen
- Figur 1:
- eine erste erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung zum Herstellen einer mehrlagigen
Papier- oder Kartonbahn;
- Figur 2:
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blattbildungsvorrichtung;
- Figur 3:
- eine Ausführungsform gemäß Figur 1 mit einem weiteren Former, wodurch ein so genannter
Hybridformer entsteht;
- Figur 4:
- einen Doppelsiebformer gemäß Figur 2, jedoch mit einem Sekundärstoffauflauf; und
- Figur 5:
- eine erfindungsgemäße Blattbildungsvorrichtung mit drei Blattbildungseinheiten.
[0018] Die Figuren zeigen eine Blattbildungsvorrichtung 1 mit einem Primärlangsieb 10, welches
sich entsprechend der Laufrichtung A (Pfeil) in der jeweiligen Figur von rechts nach
links bewegt. Im Bereich einer Brustwalze (Umlenkwalze) 12 für das Primärlangsieb
10 befindet sich ein Stoffauflauf 14 für eine untere (zweite) Lage der mehrlagigen
Papier- oder Kartonbahn. Das Primärlangsieb 10 kann auch, wie in Figur 3 dargestellt,
als Hybridformer H ausgebildet sein.
Oberhalb des Primärlangsiebs 10 befindet sich ein Doppelsiebformer D als Sekundärsiebanordnung
mit einem Untersieb 16 und einem Obersieb 18. Die Siebe 16 und 18 bewegen sich entsprechend
der Laufrichtung B (Pfeil) in der jeweiligen Figur von links nach rechts, das heißt
das Untersieb 16 um eine Brustwalze (Umlenkwalze) 20 im Bereich eines Stoffauflaufs
22, eine Formierwalze 24 (hier offene Formierwalze) mit einer Wanne 32 zum Abführen
des Wassers und weitere Walzen 26. Das Obersieb 18 bewegt sich um eine Reihe von Umlenkwalzen
28 sowie gemeinsam mit dem Untersieb 16 um die Formierwalze 24. Somit bewegen sich
Untersieb 16 und das Obersieb 18 vor der Formierwalze 24 teilweise gemeinsam im wesentlichen
in horizontaler Richtung und nach der Formierwalze (in Laufrichtung C (Pfeil)) hinter
der Formierwalze 24 zumindest teilweise gemeinsam im wesentlichen in vertikaler Richtung.
Es ist jedoch auch in nicht dargestellter Ausgestaltung möglich, dass sich das Untersieb
16 und das Obersieb 18 hinter der Formierwalze 24 zumindest teilweise gemeinsam unter
einem Winkel, wie beispielsweise unter einem Winkel von etwa 45 Grad, abwärts verlaufen.
In Laufrichtung C (Pfeil) vor der Formierwalze 24 befindet sich im Bereich des Doppelsiebformers
D unterhalb des Untersiebs 16 erfindungsgemäß ein Leistenformer L mit auf das Untersieb
16 einwirkenden Druckleisten 32. Diesen Druckleisten 32 gegenüberliegend befindet
sich oberhalb des Obersiebs 18 ein Saugkasten ("D-Teil") 36.
Es ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass mindestens ein Stoffauflauf 14, 22 mit
einem Düsenraum 14.1, 22.1, in welchem Lamellen 14.2, 22.2 angeordnet sind, vorgesehen
ist und dass mindestens eine mindestens einem Stoffauflauf 14, 22 zugeführte Faserstoffsuspension
14.3, 22.3 eine Stoffdichte c im Bereich von 0,2 % bis 1,1 % und einen Füllstoffgehalt
f im Bereich von 0 % bis 80 % bei einer vorzugsweisen Spaltweite s des Stoffauflaufs
14, 22 im Bereich von 6 mm bis 40 mm und einer bevorzugten Durchflussmenge Q an Faserstoffsuspension
14.3, 22.3 im Bereich von 4.000 l/(m • min) bis 20.000 l/(m • min) aufweist. Die erfindungsgemäßen
Lamellen 14.2, 22.2 sind lediglich symbolisch dargestellt und sie können vor dem Düsenende
enden, insbesondere im Bereich von 10 mm bis 100 mm vor dem Düsenende, und/oder sie
können im Bereich des Düsenendes enden und/oder sie können über das Düsenende hinausragen.
Weiterhin weist der im Untersieb 16 angeordnete Leistenformer L zwischen 1 und 4 Druckleisten
32 auf, die vorzugsweise zumindest teilweise elastisch gestützt sind, und der im Obersieb
18 angeordnete Saugkasten ("D-Teil") 36 weist eine maximale Kastenlänge L
S von 1.200 mm auf. Überdies weist die Formierwalze 24 des Doppelsiebformers D einen
Durchmesser D
F im Bereich von 0,5 m bis 1,7 m, vorzugsweise von 0,9 m bis 1,4 m, auf und das Untersieb
16 des Doppelsiebformers D besitzt eine Vorentwässerungsstrecke V, deren Länge L
V einen Wert im Bereich von 1 m bis 12 m, vorzugsweise von 3 m bis 10 m, annimmt. Es
ist vorgesehen, dass die Entwässerung im Doppelsiebformer D im Bereich von 15 % bis
60 % liegt.
Außerdem ist mindestens eine Brustwalze 12, 20 der Blattbildungsvorrichtung 1 mit
einer nicht näher dargestellten, dem Fachmann jedoch bekannten Schütteleinrichtung
12.1, 20.1 versehen, welche die Brustwalze 12, 20 mit einer Schüttelkennzahl im Bereich
von 200 mm/(min • m) bis 15.000 mm/(min • m), vorzugsweise von 1.250 mm/(min • m)
bis 6.000 mm/(min • m), schüttelt. Eine Schüttelkennzahl im Bereich von 200 mm/(min
• m) bis 1.250 mm/(min • m) kann beispielsweise mittels einer konventionellen Schüttelung,
eine im Bereich von 1.250 mm/(min • m) bis über 5.000 mm/(min • m) mittels einem DuoShake
und eine im Bereich von 4.000 mm/(min • m) bis 15.000 mm/(min • m) mittels einer elektromagnetischen
Schüttelung erzeugt werden.
Ferner ist mindestens ein Stoffauflauf 14, 22 in nicht dargestellter Weise mit einer
sektionierten Stoffdichteregelung (Verdünnungswasser-Technologie) versehen, wie sie
beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung DE 40 19 593 A1 (PA04598 DE) des
Anmelders bekannt ist; der Offenbarungsgehalt dieser Schrift wird hiermit zum Gegenstand
der vorliegenden Beschreibung gemacht.
[0019] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der gemäß Figur 1 lediglich
durch die andere Zuordnung des Doppelsiebformers D zum Primärlangsieb 10 dahingehend,
dass die Stoffaufläufe 14, 22 für die beiden Lagen auf derselben Seite des Systems
angeordnet sind. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 erfolgt die Stoffzuführung
für die beiden Systeme in entgegen gesetzten Richtungen bzw. an entgegen gesetzten
Seiten.
[0020] Die in Figur 3 dargestellte Blattbildungsvorrichtung 1 ist in Ergänzung der Blattbildungsvorrichtung
1 der Figur 1 im Bereich des Primärlangsiebs 10 mit einem weiteren Former 30 bestückt,
wodurch ein so genannter Hybridformer H gebildet wird. Der zusätzliche Former 30 weist
sowohl ein Sieb 19, das um Umlenkwalzen 27 geführt ist, als auch einen Saugkasten
("D-Teil") 36 auf.
[0021] Die Figur 4 hingegen zeigt einen Doppelsiebformer D gemäß Figur 2, jedoch mit einem
Sekundärstoffauflauf 23. Der Sekundärstoffauflauf 23 ist dabei in den Zwickel der
zusammenlaufenden Sekundärsiebe 16, 18 gerichtet.
[0022] Die in Figur 5 dargestellte Blattbildungsvorrichtung 1 besteht aus drei Blattbildungseinheiten
40.1, 40.2, 40.3. Die mittlere Blattbildungseinheit 40.1 besitzt im wesentlichen den
Aufbau der Blattbildungsvorrichtung 1 gemäß Figur 1; hinsichtlich der Beschreibung
der Blattbildungseinheit 40.1 wird somit auf Figur 1 verwiesen. Der einzige Unterschied
der Blattbildungsvorrichtung 1 hinsichtlich der Ausführung gemäß Figur 1 besteht darin,
dass das Untersieb 16 und das Obersieb 18 hinter der Formierwalze 24 zumindest teilweise
gemeinsam nicht im wesentlichen in vertikaler Richtung, sondern unter Winkel von etwa
60 Grad abwärts verlaufen.
Der Blattbildungseinheit 40.1 ist eine weitere Blattbildungseinheit 40.2 zugeordnet,
wobei die weitere Blattbildungseinheit 40.2 eine Lage (Einlage) der mehrlagigen Papier-
oder Kartonbahn auf die erste, vom Doppelsiebformer D der Blattbildungseinheit 40.1
erzeugte Lage (Einlage) ablegt und das Untersieb 16 des Doppelsiebformers D beide
genannten Lagen (Einlagen) auf die vom Primärlangsieb 10 der Blattbildungseinheit
40.1 erzeugte Lage (Rücken) ablegt.
Weiterhin ist der Blattbildungseinheit 40.1 eine weitere Blattbildungseinheit 40.3
zugeordnet, wobei die weitere Blattbildungseinheit 40.3 eine Lage (Decke) der mehrlagigen
Papier- oder Kartonbahn auf mindestens die von der Blattbildungseinheit 40.1 erzeugten
Lagen (Einlagen und Rücken) ablegt. Die weitere Blattbildungseinheit 40.3 ist als
Primärlangsieb 10.1 ausgebildet.
[0023] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die Erfindung eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art geschaffen wird, mit welcher eine sehr gute Formation bei Entfernung
einer hohen Wassermenge mit dem Resultat einer guten Festigkeit erzielt wird. Weiterhin
werden auch die einzelnen Sieblängen und die Gesamtbaulänge dieses Papier- oder Kartonmaschinenabschnitts
verringert.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Blattbildungsvorrichtung
- 10,10.1
- Primärlangsieb
- 12, 20
- Brustwalze (Umlenkwalze)
- 12.1, 20.1
- Schütteleinrichtung
- 14,22
- Stoffauflauf
- 14.1,22.1
- Düsenraum
- 14.2, 22.2
- Lamelle
- 14.3, 22.3
- Faserstoffsuspension
- 16
- Untersieb (Sekundärsieb)
- 18
- Obersieb (Sekundärsieb)
- 19
- Sieb
- 23
- Sekundärstoffauflauf
- 24
- Formierwalze
- 26
- Walze
- 27, 28
- Umlenkwalze
- 30
- Former
- 32
- Druckleiste
- 34
- Wanne
- 36
- Saugkasten ("D-Teil")
- 40.1, 40.2, 40.3
- Blattbildungseinheit
- A, B, C
- Laufrichtung (Pfeil)
- c
- Stoffdichte (Faserstoffsuspension)
- D
- Doppelsiebformer
- DF
- Durchmesser (Formierwalze)
- f
- Füllstoffgehalt (Faserstoffsuspension)
- H
- Hybridformer
- L
- Leistenformer
- LS
- Kastenlänge
- LV
- Länge (Vorentwässerungsstrecke)
- Q
- Durchflussmenge (Faserstoffsuspension)
- s
- Spaltweite
- V
- Vorentwässerungsstrecke
1. Blattbildungsvorrichtung (1) zum Herstellen einer mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn
aus mehreren mittels Stoffaufläufen (14, 22) zugeführten Faserstoffsuspensionen (14.3,
22.3), bestehend aus einem Primärlangsieb (10) und zwei als Doppelsiebformer (D) ausgebildeten
Sekundärsieben (Untersieb 16, Obersieb 18), die eine erste Lage der mehrlagigen Papier-
oder Kartonbahn auf eine zweite Lage des Primärlangsiebs (10) ablegen, wobei der Doppelsiebformer
(D) eine Formierwalze (24) als Umlenkwalze für den Verlauf der Sekundärsiebe (16,
18) aufweist, wobei in Laufrichtung (C) des Doppelsiebformers (D) vor der Formierwalze
(24) ein Leistenformer (L) im Untersieb (16) angeordnet ist und wobei ein Saugkasten
("D-Teil") (36) im Bereich des Leistenformers (L) im Obersieb (18) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Stoffauflauf (14, 22) mit einem Düsenraum (14.1, 22.1), in welchem
Lamellen (14.2, 22.2) angeordnet sind, vorgesehen ist und
dass mindestens eine mindestens einem Stoffauflauf (14, 22) zugeführte Faserstoffsuspension
(14.3, 22.3) eine Stoffdichte (c) im Bereich von 0,2 % bis 1,1 % und einen Füllstoffgehalt
(f) im Bereich von 0 % bis 80 % aufweist.
2. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stoffauflauf (14, 22) eine Spaltweite (s) im Bereich von 6 mm bis 40 mm aufweist.
3. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (14.2, 22.2) vor dem Düsenende enden, insbesondere im Bereich von 10
mm bis 100 mm vor dem Düsenende.
4. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (14.2, 22.2) im Bereich des Düsenendes enden.
5. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellen (14.2, 22.2) über das Düsenende hinausragen.
6. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der im Untersieb (16) angeordnete Leistenformer (L) zwischen 1 und 4 Druckleisten
(32) aufweist, die vorzugsweise zumindest teilweise elastisch gestützt sind.
7. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der im Obersieb (18) angeordnete Saugkasten ("D-Teil") (36) eine maximale Kastenlänge
(LS) von 1.200 mm aufweist.
8. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formierwalze (24) des Doppelsiebformers (D) einen Durchmesser (DF) im Bereich von 0,5 m bis 1,7 m, vorzugsweise von 0,9 m bis 1,4 m, aufweist.
9. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Untersieb (16) des Doppelsiebformers (D) eine Vorentwässerungsstrecke (V) aufweist,
deren Länge (LV) einen Wert im Bereich von 1 m bis 12 m, vorzugsweise von 3 m bis 10 m, annimmt.
10. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entwässerung im Doppelsiebformer (D) im Bereich von 15 % bis 60 % liegt.
11. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Brustwalze (12, 20) der Blattbildungsvorrichtung (1) mit einer Schütteleinrichtung
(12.1, 20.1) versehen ist, welche die Brustwalze (12, 20) mit einer Schüttelkennzahl
im Bereich von 200 mm/(min • m) bis 15.000 mm/(min • m), vorzugsweise von 1.250 mm/(min
• m) bis 6.000 mm/(min • m), schüttelt.
12. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Stoffauflauf (14, 22) mit einer sektionierten Stoffdichteregelung
(Verdünnungswasser-Technologie) versehen ist.
13. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Doppelsiebformer (D) mit einem Sekundärstoffauflauf (23) versehen ist.
14. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sekundärstoffauflauf (23) in den Zwickel der zusammenlaufenden Sekundärsiebe
(16,18) gerichtet ist.
15. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blattbildungseinheit (40.1) der Blattbildungsvorrichtung (1) eine weitere Blattbildungseinheit
(40.2) zugeordnet ist, wobei die weitere Blattbildungseinheit (40.2) eine Lage der
mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn auf die erste, vom Doppelsiebformer (D) der Blattbildungseinheit
(40.1) erzeugte Lage ablegt und wobei das Untersieb (16) des Doppelsiebformers (D)
beide genannten Lagen auf die zweite, vom Primärlangsieb (10) der Blattbildungseinheit
(40.1) erzeugte Lage ablegt.
16. Blattbildungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blattbildungseinheit (40.1) der Blattbildungsvorrichtung (1) eine weitere Blattbildungseinheit
(40.3) zugeordnet ist, wobei die weitere Blattbildungseinheit (40.3) eine Lage der
mehrlagigen Papier- oder Kartonbahn auf mindestens die von der Blattbildungseinheit
(40.1) erzeugten Lagen ablegt.
17. Blattbildungsvorrichtung (1) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weitere Blattbildungseinheit (40.3) als Primärlangsieb (10.1) ausgebildet ist.