[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitspapier zur Herstellung von wertdokumenten,
wie Banknoten, Pässen, Ausweiskarten oder dergleichen, das mit einer Beschichtung
versehen ist, die eine erhöhte Umlauffähigkeit gewährleistet sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines derartigen Sicherheitspapiers.
[0002] Banknoten werden üblicherweise aus sogenannten Sicherheitspapieren gefertigt, die
aus Bauwollfasern bestehen und besondere Sicherheitsmerkmale, wie einen zumindest
teilweise in das Papier eingearbeiteten Sicherheitsfaden und ein Wasserzeichen aufweisen.
Die Umlaufdauer einer Banknote hängt von der Beanspruchung ab. Bestimmte Stückelungen
werden im Handel bevorzugt benutzt und weisen damit aufgrund der stärkeren Belastung
durch Umwelteinflüsse eine geringere Umlaufzeit auf. Als Hauptursache für die eingeschränkte
Umlaufzeit von Banknoten gilt die frühzeitige Verschmutzung. Da Banknotenpapier sehr
porös ist, besitzt es eine große Oberfläche bzw. eine hohe Oberflächenrauigkeit. Auch
wenn die hieraus resultierenden Vorsprünge und Hohlräume in Größenordnungen liegen,
die vom menschlichen Auge nicht mehr aufgelöst werden können, so bieten sie doch im
Vergleich zu einer glatten Oberfläche ideale Verhältnisse für Schmutzablagerungen.
[0003] In der AU-PS 488,652 wurde daher bereits vorgeschlagen, Banknoten vollständig aus
einem Kunststoffsubstrat zu fertigen. Allerdings muss in diesem Fall auf die üblichen
und bewährten Sicherheitselemente, wie Portrait-Wasserzeichen und Fenstersicherheitsfaden
verzichtet werden, ebenso wie auf die besonderen Eigenschaften, wie Klang und Griffigkeit
des Banknotenpapiers. Auch die im Banknotenbereich übliche Bedruckung im Stahltiefdruck,
der aufgrund des durch den Farbauftrag entstehenden Reliefs als zusätzliches taktiles
Echtheitskennzeichen dient, führt auf Kunststoffsubstraten lediglich zu einem flachen,
kaum spürbaren Relief.
[0004] Aus der WO 96/28610 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheitspapier bekannt,
bei dem das Papier beleimt und anschließend auf mindestens einer Seite mit einer Beschichtung
versehen wird, die dem Papier Eigenschaften verleiht wie eine verbesserte Beständigkeit
gegen Verschmutzen, gute Hafteigenschaften für Druckfarbe, keine wesentliche Beeinflussung
des "Griffs" des Papiers, Beständigkeit gegen Aufnahme optischer Aufheller, und gute
Sichtbarkeit von Sicherheitsmerkmalen wegen der Transparenz der Beschichtung. Die
Beschichtung basiert auf Polyurethan. In dem Polyurethan können Extender enthalten
sein, beispielsweise Polyacrylat, Styrol-Acryl-Copolymere, acryliertes Vinylacetat,
Vinylchlorid-Ethylen-Copolymere oder Vinylacetat-Copolymere. Es wird darauf hingewiesen,
dass derartige Polymere alleine nicht brauchbar sind, sondern nur als Extender in
Verbindung mit Polyurethan. Die Beschichtung kann außerdem Zusatzstoffe enthalten,
beispielsweise fluoreszierende oder irisierende Pigmente, aber auch zahlreiche andere
Zusatzstoffe, wie Katalysatoren, Emulgatoren, Entschäumer oder Verdickungsmittel.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein weiter verbessertes Sicherheitspapier
bereitzustellen, das schmutzabweisend ist und daher eine hohe Umlaufdauer aufweist,
und das in seinen übrigen typischen Eigenschaften, wie Bedruckbarkeit, Klang, Farbe
etc. unverändert bleibt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es auch, ein wertdokument bereitzustellen, das ein derartiges
Sicherheitspapier aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Sicherheitspapiers
bereitzustellen.
[0007] Die Lösung dieser Aufgaben ergibt sich aus den unabhängigen Anspruchen 1, 11 und
13. Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0008] Gemäß der Erfindung wird das Sicherheitspapier zumindest auf einer seiner Oberflächen
mit einer Beschichtung versehen, die aus einer Zusammensetzung besteht, die lediglich
ein Bindemittel und keine Füllstoffe enthält Ein Bindemittel im Sinne der Erfindung
bilden dabei alle Stoffe, die in gängigen Lösungsmitteln unlösliche Filme oder Strukturen
bilden. Wesentlich ist, dass das Bindemittel im Gegensatz zu üblichen Beschichtungsmaterialien
keinerlei Füllstoffe, d.h. Pigmente, wie Titandioxid, in hohen Konzentrationen enthält
Diese Zusammensetzung benetzt die Fasern im Oberflächenbereich des Papiers und bildet
einen geschlossenen Oberflächenfilm über der Faser. Damit wird der Schmutzzugang zur
Faser minimiert
[0009] Die Zusammensetzung wird hierbei in einer Schichtdicke aufgetragen, dass einerseits
eine ausreichend glatte Oberfläche entsteht und so möglichst wenig Möglichkeiten für
eine Schmutzanlagerung bestehen. Andererseits ist die Schichtdicke so gering, dass
die übrigen Eigenschaften des Papiers, wie seine Griffigkeit und Bedruckbarkeit nicht
beeinträchtigt werden. Das Flächengewicht der Beschichtung beträgt hierbei vorzugsweise
ca. 1 bis 6 g/m
2, insbesondere 2 bis 3 g/m
2.
[0010] Aufgrund der geringen Beschichtungsstärken bleiben die Transmissionseigenschaften
des Papiers unverändert, so dass die Erkennbarkeit von eventuellen Portrait-Wasserzeichen
im Sicherheitspapier nicht beeinträchtigt wird. Die Beschichtung hat zusätzlich den
Vorteil, dass auf die übliche Leimung des Papiers verzichtet werden kann. Auch an
die Art des Sicherheitspapiers sind keine Bedingungen geknüpft, so dass übliche Sicherheitspapiere
aus Fasern von Einjahrespflanzen, insbesondere Baumwollfasern verwendet werden können,
aber auch Sicherheitspapiere, die zumindest teilweise aus Kunststofffasern, vorzugsweise
Polyamidfasern bestehen.
[0011] Als Bindemittel werden ausschließlich Polyamidlacke verwendet.
[0012] Die Bindemittelzusammensetzung wird auf das Papier nach seiner Herstellung aufgerakelt
oder aufgedruckt. Dies kann direkt im Anschluss an die Papierherstellung in der Papiermaschine
oder in einem separaten Arbeitsgang, beispielsweise direkt vor dem Bedrucken des Sicherheitspapiers
erfolgen. Bei Bedarf kann die Glätte der Oberfläche anschließend über eine entsprechende
Kalandrierung noch erhöht werden. Das erfindungsgemäß beschichtete Papier bietet eine
ideale Druckoberfläche für hohe Druckauflösung und sehr gute Druckfarbenhaftung bei
physikalischen und/oder chemischen Angriffsversuchen.
[0013] Anschließend wird das erfindungsgemäße Sicherheitspapier entsprechend dem herzustellenden
Wertpapier bedruckt und eventuell weiterverarbeitet. Ein Aufdruck oder eine Prägung,
insbesondere wenn er bzw. sie im Tiefdruckverfahren erzeugt wurde, führen zu einer
erneut rauhen Oberfläche und begünstigen daher Schmutzablagerungen. Um auch dies auszuschließen,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Aufdruck mit einer weiteren Bindemittelschicht,
z.B. einer Lackschicht abzudecken. Die Lackschicht wird hierbei vorzugsweise in ihrer
Zusammensetzung auf die erfindungsgemäße Untergrundschicht abgestimmt, um einen guten
Verbund der beiden Schichten zu ermöglichen. Eventuell kann der Verbund durch einen
zusätzlichen Vernetzungsschritt noch verbessert werden. Dies kann durch Wärmeeinwirkung
oder Bestrahlung (z.B. mit UV-Strahlung) erfolgen. Da der Aufdruck mit einem beliebigen
Druckverfahren, wie z.B. im Stahltiefdruck oder mit einem Laserdrucker erzeugt werden
kann, ist es unter Umständen notwendig, die erfindungsgemäße Bindemittelzusammensetzung
entsprechend dem verwendeten Druckverfahren anzupassen, um neben der geringen Verschmutzung
auch eine verbesserte Haftung der Druckfarben auf dem Substrat zu gewährleisten.
[0014] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass auf eine weitere Vorbehandlung
des erfindungsgemäßen Sicherheitspapiers verzichtet werden kann, wenn optisch variable
Sicherheitselemente auf dem Papier vorgesehen werden sollen. Optisch variable Elemente
bzw. Druckfarben, die aufgrund von Lichtbeugung oder -interferenz ein betrachtungswinkelabhängiges
Farbspiel zeigen, benötigen für eine gute Sichtbarkeit dieses Effekts einen möglichst
glatten Untergrund. Sicherheitselemente dieser Art sind beispielsweise Hologramme,
Kinegramme oder andere Beugungsstrukturen, aber auch Druckfarben, die Interferenzschicht-
oder Flüssigkristallpigmente oder andere Effektpigmente, wie glänzende Metalleffektfarbpigmente
enthalten.
[0015] In besonderen Fällen kann es jedoch nach wie vor sinnvoll sein, im Bereich dieses
Elements eine weitere Untergrundschicht vorzusehen. Flüssigkristallpigmente und Interferenzschichtpigmente,
die lediglich aus mit Titandioxid beschichtete Glimmerplättchen bestehen, sind lichtdurchlässig,
so dass der Farbeffekt nicht allein von der Glätte sondern auch von der Farbe des
Untergrunds beeinflusst wird. Ein schwarzer Untergrund absorbiert das von den Pigmenten
transmittierte Licht und erhöht auf diese Weise die Brillanz der von den Pigmenten
reflektierten Farben. Das Gleiche gilt für Sicherheitselemente, die aus mehreren dünnen
Schichten aufgebaut sind und ebenfalls ein auf Interferenzeffekten beruhendes Farbspiel
zeigen. Für diese und ähnliche Elemente kann es daher notwendig sein, das Sicherheitspapier
im Bereich des aufzubringenden Sicherheitselementes mit einer weiteren Untergrundschicht
zu versehen.
[0016] Alternativ kann es auch zweckmäßig sein, das Sicherheitselement mit einem maschinell
oder visuell nachweisbaren Echtheitsmerkmal, wie es beispielsweise aus der WO 97/35732
bekannt ist, zu unterlegen.
[0017] Die erfindungsgemäße Beschichtung wirkt sich zudem auch vorteilhaft auf andere Sicherheitselemente
aus. Prägestrukturen beispielweise werden prägnanter, da aufgrund des glatteren Untergrunds
die Prägungen stärker hervortreten. Die Prägungen sind auch haltbarer, da nicht nur
die Papierfasern geprägt werden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Beschichtungszusammensetzung
zusätzlich in geringer Konzentration wenigstens einen Stoff mit einer visuell und/oder
maschinell nachweisbaren physikalischen Eigenschaft. Der Stoff kann beispielsweise
magnetische, elektrisch leitfähige, lichtbeugende, lichtpolarisierende oder lichtinterferierende
Eigenschaften aufweisen und kann vollflächig in der gesamten Beschichtung gleichmäßig
verteilt vorliegen oder in Form von Mustern aufgebracht werden. Hierbei wird vorzugsweise
in einem ersten Schritt eine Zusammensetzung in Form eines bestimmten Musters aufgedruckt,
die in geringen Mengen in der Art einer Dotierung (< 1 Gew. %) zumindest einen Stoff
mit wenigstens einer visuell und/oder maschinell nachweisbaren physikalischen Eigenschaft
enthält. Erst in einem zweiten Schritt wird registerhaltig zu dem ersten Muster der
verbleibende Teil der Oberfläche des Papiers mit der gleichen Zusammensetzung, die
allerdings den nachweisbaren Zusatzstoff nicht enthält, versehen.
[0019] Bei diesen Zusatzstoffen kann es sich beisielsweise um Lumineszenzstoffe handeln,
die mit UV-Licht anregbar sind und im visuellen Spektralbereich emittieren. Im Falle
einer maschinellen Überprüfung können jedoch auch im unsichtbaren Spektralbereich,
vorzugsweise im IR-Spektralbereich emittierende Lumineszenzstoffe verwendet werden.
Ebenso sind photochrome oder thermochrome Zusätze denkbar.
[0020] Statt physikalisch nachweisbaren Stoffen können allerdings auch chemisch reagierende
Zusatzstoffe verwendet werden. Beispielsweise kann eine Komponente eines Farbreaktionssystems
der Bindemittelzusammensetzung beigemischt und auf das Papier aufgebracht werden.
Bringt man zu einem späteren Zeitpunkt die zweite Komponente des Farbreaktionssystems
auf, so wird auf dem Sicherheitspapier ein farbiger Bereich, Muster, Schriftzug oder
dergleichen sichtbar. Dies kann als Echtheitsmerkmal dienen oder auch als Entwertungskennzeichen
eines Schecks, Tickets oder dergleichen.
[0021] Durch die Verwendung mehrerer Zusatzstoffe und/oder eine Variation der Konzentration
eines oder mehrerer Zusatzstoffe können sehr einfach beliebige Codierungen, beispielsweise
in Form eines Barcodes, auf dem Sicherheitspapier erzeugt werden. Diese Codierung
kann beispielsweise ein eigenständiges zusätzliches Sicherheitsmerkmal darstellen
oder als Vergleichsmerkmal für andere bereits auf dem Sicherheitspapier vorgesehene
Daten dienen. So können auf der Banknote visuell sichtbare Informationen, wie beispielsweise
die Denomination, der Name einer im Portrait dargestellten Person oder dergleichen
verschlüsselt und in Form der erfindungsgemäßen Codierung für das Auge unsichtbar
auf dem Papier abgelegt werden. Bei ,einer maschinellen Überprüfung wird die Codierung
gelesen, entschlüsselt und mit der entsprechenden, visuell sichtbaren Information
auf Identität geprüft.
[0022] Nach dem erfindungsgemäßen Prinzip können selbstverständlich auch mehrere unterschiedliche
Codierungen erzeugt werden. Hierbei werden beispielsweise gleichzeitig oder nacheinander
die den jeweiligen Zusatzstoff enthaltenden Bindemittelzusammensetzungen auf das Papier
in Form der gewünschten Codierungen aufgebracht. Der verbleibende Teil der Papieroberfläche
wird, wie bereits erläutert, mit der zusatzfreien Bindemittelzusammensetzung bedruckt
oder beschichtet. Alternativ können die verschiedenen Codierungen auch auf unterschiedlichen
Oberflächen des Sicherheitspapiers angeordnet werden. Eine beidseitige Beschichtung
mit dem gleichen Zusatzstoff ist selbstverständlich ebenfalls möglich.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Beschichtung auch
Aussparungen aufweisen. Diese Aussparungen können beliebige Form, z.B. Streifenform
aufweisen. Sie werden vor oder nach dem Aufbringen der erfindungsgemäßen Beschichtung
mit einem Aufdruck versehen, der bestimmte Effektfarben aufweist. Bei diesen Effektfarben
kann es sich um Interferenzschichtpigmente, Flüssigkristallpigmente oder auch andere
Glanzpigmente handeln. Dieser Aufdruck kann die Aussparungen hierbei vollflächig oder
auch nur teilweise bedecken.
[0024] Das erfindungsgemäße Sicherheitspapier kann beispielsweise auch vorteilhaft für die
Herstellung von Ausweiskarten und Pässen verwendet werden. Da es eine erhöhte Reißfestigkeit
und Schmutzbeständigkeit aufweist, kann unter Umständen auf die übliche Laminierung
mit Kunststofffolien verzichtet werden. Sofern dennoch eine Laminierung erfolgt, sorgt
die erfindungsgemäße Beschichtung für einen festen, untrennbaren Verbund zwischen
Papier und Abdeckschicht.
[0025] Im Folgenden werden einige Beispiele werden einige Beispiele für die erfindungsgemäße
Zusammensetzung erläutert:
Beispiel1
[0026] Ein Banknotenpapier aus 100 % Baumwolle mit einem Füllstoffgehalt von 3,0 % wird
für den Beschichtungsversuch eingesetzt. Das Papier ist durch Einsatz von handelsüblichem
Melaminharz (z.B. Madurit MW167) auf eine Nassfestigkeit von 50 % relativ bezogen
auf die Trockenfestigkeit eingestellt.
[0027] Als Beschichtung wird folgende Rezeptur eingesetzt:
Acronal 320D (BASF) |
400 ml |
- wässrige Dispersion eines Acrylharzes - |
|
|
enthärtetes Wasser |
600 ml. |
[0028] Die Mischung wird durch Rühren aufbereitet und auf die Oberfläche des Papieres aufgebracht.
Hierzu wird ein rotierendes Walzenpaar verwendet, dessen untere Seite in eine Schale
mit der verdünnten Acronal-Dispersion eintaucht. Durch den Walzenspalt wird der Überschuss
der Suspension abgepresst. Das Papier wird anschließend mit einem handelsüblichen
Fototrockner getrocknet.
[0029] Durch die Behandlung erhält das Papier folgende Eigenschaften:
Eigenschaften |
vor der Behandlung |
nach der Behandlung |
Luftdurchlässigkeit |
25 ml/min |
5 ml/min |
Wasseraufnahme 60 sec |
50 g/m2 |
20 g/m2 |
Ölaufnahme GFL |
30 sec |
150 sec |
Beispiel 2
[0030] In gleicher Weise, wie in Beispiel 1 dargelegt, wird ein Papier beschichtet mit nachstehender
Rezeptur:
Neocryl-AC 72 (Zeneca) |
900 ml |
- wässrige Dispersion eines Acrylats - |
|
|
Wasser |
80 ml |
|
Vernetzer CX 100 (Zeneca) |
20 ml |
Beispiel 3
[0031] Das Papier kann auch mit folgender Bindemittelzusammensetzung beschichtet werden:
Primal I-545 (Rohm & Haas) |
900 ml |
- wässrige Dispersion eines Acrylats - |
|
|
Wasser |
80 ml |
|
Zirkoniumcarbonat (Auer Remy) |
20 ml. |
[0032] Weitere Vorteile und Ausführungsformen werden anhand der Figuren näher erläutert.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Figuren lediglich schematisch den Schichtaufbau
des erfindungsgemäßen Sicherheitspapiers darstellen. Dabei zeigt
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitspapier in Aufsicht,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang A - B durch das erfindungsgemäße Sicherheitspapier gemäß Fig.
1,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitspapiers in Aufsicht,
- Fig. 4
- Querschnitt entlang A - B durch das erfindungsgemäße Sicherheitspapier gemäß Fig.
3.
[0033] Fig.1 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Sicherheitspapierbahn 1,
wie sie beispielsweise für die Herstellung von Banknoten verwendet wird. Derartiges
Sicherheitspapier wird üblicherweise aus Baumwollfasern oder anderen Fasern von Einjahrespflanzen
hergestellt. Für manche Anwendungen kann es jedoch auch sinnvoll sein, einen Teil
dieser natürlichen Fasern durch Kunststofffasern, insbesondere Polyamidfasern zu ersetzen.
Aber auch reine Kunststofffaserpapiere sind denkbar. Während der Herstellung der Papierbahn
1 werden bereits einzelne Sicherheitselemente in das Papier eingebettet, wie beispielsweise
ein Portrait-Wasserzeichen oder der in Fig. 1 gezeigte Sicherheitsfaden 2. Dieser
Sicherheitsfaden 2 wird quasi in das Papier eingewebt, so dass er in den Bereichen
3 direkt an die Oberfläche des Papiers tritt, während er in den strichliert gezeichneten
Bereichen vollständig in die Papiermasse eingebettet ist. Dieser Faden 2 kann mit
beliebigen Sicherheitsmerkmalen, wie einer elektrisch leitenden, metallischen Schicht,
einem Hologramm oder dergleichen versehen sein.
[0034] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Sicherheitspapier 1 entlang
der strichpunktierten Linie A - B in Fig. 1. Das erfindungsgemäße Sicherheitspapier
1 besteht aus dem Rohpapier 4, wie es die Papiermaschine üblicherweise verlässt, und
der erfindungsgemäßen Bindemittelbeschichtung 5, die gemäß der gezeigten Ausführungsform
vollflächig auf eine Oberfläche des Sicherheitspapiers 1 aufgerakelt oder aufgedruckt
wurde. Alternativ kann die Beschichtung 5 jedoch auch beidseitig auf das Sicherheitspapier
1 aufgebracht werden.
[0035] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitspapiers
1. In Fig. 4 ist ein Schnitt durch dieses erfindungsgemäße Sicherheitspapier 1 entlang
der in Fig. 3 strichpunktiert gezeichneten Linie A - B dargestellt.
[0036] Wie in Fig. 4 gezeigt, besteht das Sicherheitspapier 1 ebenfalls aus einer üblichen
Papierbahn 4, die gemäß der Erfindung mit einer reinen Bindemittelzusammensetzung
ohne Füllstoffe versehen ist. Die Bindemittelschicht setzt sich allerdings aus unterschiedlichen
Bereichen 6, 9 zusammen. In den Bereichen 6 ist die Bindemittelzusammensetzung mit
einem Zusatzstoff dotiert, der visuell und/oder maschinell prüfbar ist, während die
übrigen Bereiche 9 der Bindemittelzusammensetzung keinen Zusatzstoff enthalten. Wie
aus Fig. 3 ersichtlich, bildet der mittels der dotierten Bindemittelzusammensetzung
dargestellte Bereich 6 eine visuell lesbare Information. Die ebenfalls mit der dotierten
Bindemittelzusammensetzung dargestellten Bereiche 7 bilden eine Codierung 8 in Form
eines Barcodes.
[0037] Bei dem Zusatzstoff kann es sich beispielsweise um einen unter normaler Beleuchtung
transparenten Lumineszenzstoff handeln, der bei Bestrahlung mit UV-Licht im visuellen
Spektralbereich emittiert und somit einen intensiven Farbton zeigt. In diesem Fall
sind die Informationen 6,8, wie in Fig. 3 dargestellt, lediglich unter UV-Beleuchtung
sichtbar.
[0038] Es können allerdings auch mehrere Zusatzstoffe vorgesehen werden, die einzeln nachweisbar
sind. Hierbei kann über das Mischungsverhältnis der Zusatzstoffe eine zusätzliche
Codierung erzeugt werden. Ebenso ist es denkbar, die Informationen 6, 8 mit unterschiedlichen
Zusatzstoffen zu erzeugen. So kann die Information 6, wie bereits erläutert, mit Hilfe
eines im visuellen Spektalbereichs emittierenden Lumineszenzstoffes erzeugt werden,
während der Barcode 8 mit Hilfe eines lediglich maschinell nachweisbaren Stoffes,
z.B. eines im IR-Spektralbereich emittierenden Lumineszenzstoffes, dargestellt wird.
Die unter UV-Beleuchtung visuell sichtbaren Zeichen 6 können dabei beispielsweise
ein Bild, Muster oder eine lesbare Information darstellen. Der maschinell lesbare
Code 8 dagegen könnte bestimmte für das individuelle Wertdokument bezeichnende Informationen,
gegebenenfalls in verschlüsselter Form repräsentieren. Es könnte sich bei diesen Informationen
um dem Papiermaterial inhärente Eigenschaften, wie die Transmissionseigenschaften,
Dickenverteilung etc. handeln oder um andere für das jeweilige Wertdokument wesentliche
Information, wie die Denomination oder dergleichen.
1. Sicherheitspapier zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Banknoten, Pässen, Ausweiskarten
oder dergleichen, das zumindest teilweise mit einer Beschichtung versehen ist, die
eine erhöhte Umlauffähigkeit gewährleistet, wobei die Beschichtung wenigstens auf
einer der Oberflächen des Sicherheitspapiers vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus einer Zusammensetzung besteht, die einen Polyamidlack
als ausschließliches Bindemittel und keine Füllstoffe und gegebenenfalls einen
oder mehrere Zusatzstoffe, die visuell und/oder maschinell prüfbar sind, für Sicherheitsmerkmale
und/oder Codierungen enthält.
2. Sicherheitspapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung in einem Beschichtungsgewicht von 1 bis 6 g/m2, vorzugsweise 2 bis 3 g/m2, auf dem Sicherheitspapier vorliegt.
3. Sicherheitspapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung als Bindemittel Acrylate oder eine Mischung aus Polymeren bzw.
Copolymeren mit einem hohen Acrylatanteil enthält.
4. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung in geringer Konzentration wenigstens einen Stoff mit einer visuell
und/oder maschinell nachweisbaren Eigenschaft für Sicherheitsmerkmale und/oder Codierungen
enthält.
5. Sicherheitspapier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff lumineszierende, magnetische, elektrisch leitfähige, lichtbeugende, lichtinterferierende
oder lichtpolarisierende Eigenschaften aufweist.
6. Sicherheitspapier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff oder die Stoffe nur partiell, vorzugsweise in Form eines Musters in der
Beschichtung vorgesehen ist.
7. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitspapier aus Fasern von Einjahrespflanzen, insbesondere Baumwollfasern
besteht.
8. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitspapier zumindest teilweise aus Kunststofffasern, vorzugsweise Polyamidfasern,
besteht.
9. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitspapier ein ungeleimtes Papier ist.
10. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung nur bereichsweise auf das Sicherheitspapier aufgebracht ist, und
dass die beschichtungsfreien Bereiche mit einer Druckfarbe bedruckt sind, die Effektpigmente
enthält.
11. Wertdokument, wie eine Banknote, Scheck, Ausweiskarte oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument ein Sicherheitspapier gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
10 aufweist.
12. Wertdokument nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument über der Beschichtung einen Aufdruck aufweist, der wiederum durch
eine Beschichtung, z. B. eine Lackschicht abgedeckt ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitspapiers nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Papiermaschine eine Papierschicht hergestellt wird und anschließend eine
Beschichtung auf wenigstens eine der Oberflächen des Papiers zumindest partiell aufgebracht
wird, wobei die Beschichtung aus einer Zusammensetzung besteht, die einen Polyamidlack
als ausschließliches Bindemittel und keine Füllstoffe und gegebenenfalls einen oder
mehrere Zusatzstoffe, die visuell und/oder maschinell prüfbar sind, für Sicherheitsmerkmale
und/oder Codierungen enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier vor dem Aufbringen der Beschichtung geleimt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aufgedruckt wird.
16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung in mehreren Schritten aufgebracht wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt eine Zusammensetzung in Form eines Musters aufgebracht wird,
die in geringen Mengen zumindest einen Stoff mit wenigstens einer visuell und/oder
maschinell nachweisbaren physikalischen Eigenschaft für Sicherheitsmerkmale und/oder
Codierungen enthält, und dass in einem zweiten Schritt registerhaltig zu dem Muster
der verbleibende Teil der Oberfläche des Papiers mit der gleichen Zusammensetzung
ohne den nachweisbaren Stoff versehen wird.