[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsdichtung zur Anordnung in einem Spalt zwischen
einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen, insbesondere einer Fenster-, einer Tür-,
einer Fassaden- oder einer Lichtdachkonstruktion und eine Fenster-, Tür-, Fassaden-
oder Lichtdachkonstruktion nach dem Oberbegriff des Anspruches 10.
[0002] In der DE 196 02 744 C2 wird eine Sicherheitsschaltleiste beschrieben, die beispielsweise
als Einklemmschutz bei versenkbaren Fahrzeugscheiben Verwendung findet, wobei die
Bewegungsrichtung der Sicherheitseinrichtung an der Sicherheitsschaltleiste vorbeiläuft.
Diese weist eine Hohlkammer mit im undeformierten Zustand länglicher, gebogener Querschnittsform
auf, wobei eine erste, auf Druck in die Hohlkammer hineindeformierbare Längsseite
hohlkammerseitig eine leitfähige Kontaktbahn aus elastischem Material aufweist und
wobei eine der ersten Längsseite gegenüberliegende Längsseite eine Gegenkontaktbahn
aufweist, mit der die Kontaktbahn kontaktierbar ist.
[0003] Eine ähnliche Konstruktion zeigt die DE 43 29 535 C2, aus der ein Einklemmschutz
für kraftbetätigte Schließeinrichtungen wie Kraftfahrzeuge bekannt ist, wobei wiederum
der äußere Rand der Scheibe an dem Einklemmschutz vorbeifährt, wenn die Scheibe verschlossen
wird.
[0004] Aus diesem Grund sind die Sicherheitsschaltleisten nicht für Fenster, Türen oder
Öffnungselemente für Fassaden und Lichtdachkonstruktionen einsetzbar, bei denen sich
die zu schließenden Elemente wie Flügelrahmen senkrecht bzw. frontal auf die Dichtleiste,
die dann z.B. am Blendrahmen angeordnet wird, zu bewegen. Diese Situation tritt insbesondere
bei Fenstern, Türen, Fassaden oder Lichtdächem auf, welche einen elektromotorischen
Antrieb zum Öffnen oder Schließen aufweisen, wobei der elektromotorische Antrieb mit
der Dichtleiste gekoppelt ist.
[0005] Problematisch ist insbesondere, daß die elektromotorisch betätigten Elemente über
die Schaltleistenanordnung in der Sicherheitsdichtung zu häufig abschalten würden
und nicht - wie vorgesehen - über einen separaten Endschalter. Für ein derart häufiges
Schalten sind die Sicherheitsdichtungen jedoch nicht geeignet und ausgelegt, so daß
ein dichtes Schließen aus diesem Grund sowie auch aufgrund der Schwenkbewegungen nicht
möglich wäre.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Sicherheitsdichtung der gattungsgemäßen
Art derart weiter zu entwickeln, daß der Klemmbereich zwischen festem und beweglichem
Elementteil auf einfache und zuverlässige Weise abgesichert wird, ohne dass es zu
Konflikten mit einem separaten Endschalter für einen elektromotorischen Antrieb kommt.
Es soll ferner eine Fenster-, Tür-, Fassaden- oder Lichtdachkonstruktion für diese
Sicherheitsdichtung geschaffen werden.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe in Hinsicht auf die Sicherheitsdichtung durch den
Gegenstand des Anspruches 1 und in Hinsicht auf die Fenster-, Tür-, Fassaden- oder
Lichtdachkonstruktion durch den Gegenstand des Anspruches 10.
[0008] Die Sicherheitsdichtung zur Anordnung in einem Spalt zwischen einem Blendrahmen und
einem Flügelrahmen, insbesondere für eine Fenster-, eine Tür-, eine Fassadenoder Lichtdachkonstruktion,
weist einen Grundkörper auf, der mit zwei Kontaktflächen versehen ist, die voneinander
beabstandet in einem Hohlraum des Grundkörpers angeordnet sind und beim Komprimieren
des Grundkörpers einander kontaktieren, wobei am Grundkörper eine Dichtlippe angeordnet
ist, die sich vom Grundkörper weg erstreckt, wobei der Grundkörper und die Dichtlippe
gemeinsam den gesamten Spalt zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil überbrücken.
[0009] Da nicht allein der Grundkörper den Spalt überbrückt sondern der Grundkörper gemeinsam
mit der Dichtlippe, ist es möglich, den Grundkörper derart zu bemessen, dass er bei
normalen Schließvorgängen des Fensters nicht komprimiert wird. Dies verlängert die
Lebensdauer dieser Sicherheitsdichtung deutlich, wobei Konflikte mit einem separaten
Endschalter eines elektromorischen Antriebes vermieden werden. Die Dichtlippe sorgt
ferner zusammen mit dem Grundkörper auf einfache Weise für eine zuverlässige Abdichtung
des gesamten Spaltes zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil.
[0010] Vorzugsweise ist hierzu die Breite des Grundkörpers geringer ist als die Breite des
Spaltes zwischen dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil, wobei die Dichtlippe den verbleibenden
Spalt zwischen dem Grundkörper und dem Blend- oder Flügelrahmenprofil überbrückt.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezug auf
die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch ein Fenster, welches eine erfindungsgemäße Dichtung aufweist;
- Figur 2
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Ausschnittsvergrößerung des Fensters aus Figur 1 mit einer zweiten erfindungsgemäßen
Dichtung; und
- Figur 4
- eine Ausschnittsvergrößerung des Fensters aus Figur 1 mit einer dritten erfindungsgemäßen
Dichtung.
[0013] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch den Rahmenbereich eines Fensters 1, welches aus
einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen besteht, wobei der Blendrahmen ein Blendrahmenprofil
2 und der Flügelrahmen ein Flügelrahmenprofil 3 aufweist. Der Flügelrahmen ist mit
einer Glasscheibe 4 versehen.
[0014] In der Darstellung der Figur 1 kann der Flügelrahmen mit dem Flügelrahmenprofil 3
nach oben hin vom Blendrahmenprofil 2 weg geöffnet werden. Die Schließbewegung des
Flügelrahmenprofils 3 verläuft damit im Endbereich bzw. kurz vor dem Blendrahmen nahezu
rechtwinklig zur Ebene des Blendrahmens. In der Schließstellung besteht ein Spalt
S zwischen dem Blendrahmenprofil 2 und dem Flügelrahmenprofil 3.
[0015] Das Flügelrahmenprofil 3 ist mit einem Anschlag 10 versehen, welcher das Blendrahmenprofil
2 überlappt. Am Blendrahmenprofil 2 ist wiederum in dem Bereich, in welchem es der
Anschlag 10 außen überlappt, eine Anschlagdichtung 7 angeordnet, welche einen Grundkörper
8 aufweist, welcher mit einem länglichen, im undeformierten Zustand leicht gebogenen
Hohlraum 12 versehen ist.
[0016] An die Außenseite des Grundkörpers 8 ist eine vom Grundkörper abstehende Dichtlippe
9 angeformt, die zur Anlage am beweglichen Flügelrahmenprofil 3 in dessen Schließstellung
bestimmt ist. Diese Dichtlippe 9 erstreckt sich vom Grundkörper 8 weg schräg in Richtung
des Flügelrahmens und steht in Richtung des Flügelrahmenprofils 3 über den Grundkörper
8 vor.
[0017] Der Grundkörper 8 wird in der Schließstellung des Flügelrahmens nicht vom Flügelrahmenprofil
bzw. von dessen Anschlag 10 kontaktiert, so dass auch in der Schließstellung ein Spalt
11 zwischen dem Anschlag 10 und dem Grundkörper 8 besteht, den aber die Dichtlippe
9 überbrückt, so dass der Spalt S zwischen dem Anschlag 10 und dem Blendrahmenprofil
2 durch die Dichtung 7 vollständig überbrückt bzw. abgedichtet ist.
[0018] Der Grundkörper 8 selbst weist in seinem Hohlraum 12 an gegenüberliegenden Seiten
elastische Kontaktflächen 13 und 14 auf, in denen beispielsweise Leiter 15 angeordnet
sein können, die um eine Kunststoffseele 16 gewickelt sind. Dabei sind die leicht
gebogenen Kontaktflächen 13 und 14 im wesentlichen parallel zur Fensterebene ausgerichtet.
[0019] Wird der Dichtkörper 8 komprimiert, so dass sich die Kontaktflächen 13, 14 berühren,
wird ein elektrischer Impuls ausgelöst, der dazu genutzt wird, mittels einer Schaltung
(hier nicht dargestellt, im Stand der Technik aber bekannt) den elektromotorischen
Antrieb des Fensters anzusteuern und zu stoppen. Das Komprimieren des Dichtkörpers
8, das zu einem Stopp des elektromotorischen Antriebs führt bzw. führen soll, kann
beispielsweise durch eine Hand oder einen Finger ausgelöst werden, welcher zwischen
Flügelrahmen 3 und Blendrahmenprofil 2 auf die Anschlagdichtung 7 drückt bzw. gedrückt
wird.
[0020] Der Dichtungskörper 8 ist im dargestellten Beispiel mit einem doppelseitigen Klebeband
17 direkt auf eine Außenfläche des Blendrahmenprofils 2 befestigt. Alternativ kann
die Dichtung 7 auch auf anderen Flächen befestigt werden, so z.B. auf der Fläche 19,
welche senkrecht zum Grundkörper 8 bzw. zur Außenfläche 18 des Blendrahmens ausgerichtet
ist und sich in den Fensterspalt hinein erstreckt.
[0021] Es ist auch denkbar, die Dichtung an den beweglichen Flügel 3 anzukleben (hier nicht
dargestellt).
[0022] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung 7,
welche mit einem Dichtungsfüß 20 versehen ist, der in einer beidseits hinterschnittenen
Nut 21 eingesetzt ist, wobei hier die Nut 21 an der zum Blendrahmen weisenden Innenseite
des Anschlages 10 des Flügelrahmens 3 ausgebildet ist. Alternativ kann die Nut 21
am Blendrahmenprofil 2 angeordnet sein oder auch andere, hier nicht dargestellte Formen,
Geometrien oder Größen aufweisen.
[0023] Es ist wiederum zu erkennen, daß zwischen dem Grundkörper und dem Blendrahmen auch
in der Schließstellung der Figur 3 ein Spalt 22 verbleibt, wohingegen die vom Grundkörper
abstehende Dichtlippe 9 in der Schließstellung am Blendrahmen anliegt und den Spalt
22 zwischen dem Grundkörper und dem Blendrahmenprofil 2 überbrückt.
[0024] Nach der Variante der Figur 4 weist die Dichtung 7 neben dem Dichtungskörper 8 und
der Dichtlippe 9 einen Dichtungsfuß 23 auf, der eine seitliche Kante des Blendrahmens
umgreift und dort in eine hinterschnittene Nut 24 einfaßt.
[0025] Auch hier kann die Dichtung 7 selbstverständlich wieder entweder am Flügelrahmenprofil
3 oder am Blendrahmenprofil 2 angeordnet sein.
[0026] Zusätzliche Verstärkungsabschnitte wie beispielsweise koextrudierte Bleche und eine
Ausbildung der Dichtungsfüße aus einem klipsbaren harten Kunststoff, können die erfindungsgemäße
Dichtung optimieren.
[0027] Als Material zur Herstellung der Dichtung eignet sich beispielsweise EPDM. Realisierbar
sind insbesondere Bauhöhen der Dichtung von bis zu 5,5 mm, wobei ein Luftspalt zwischen
dem schaltrelevanten Dichtungskörper und dem Gegenelement von zwischen 0,2 und 1 mm,
vorzugsweise 0,5 mm verbleiben kann.
Bezugszeichenliste
[0028]
- Fenster
- 1
- Blendrahmenprofil
- 2
- Flügelrahmenprofil
- 3
- Glasscheibe
- 4
- Anschlagdichtung
- 7
- Grundkörper
- 8
- Dichtlippe
- 9
- Anschlag
- 10
- Hohlraum
- 12
- Kontaktfläche
- 13
- Kontaktfläche
- 14
- Leiter
- 15
- Klebeband
- 17
- Außenfläche
- 18
- Fläche
- 19
- Dichtungsfüß
- 20
- Nut
- 21
- Spalt
- 22
- Dichtungsfüß
- 23
- Nut
- 24
- Spalt
- S
1. Sicherheitsdichtung zur Anordnung in einem Spalt (S) zwischen einem Blendrahmen (2)
und einem Flügelrahmen (3), insbesondere einer Fenster-, einer Tür-, einer Fassaden-
oder einer Lichtdachkonstruktion, wobei
- die Sicherheitsdichtung (7) einen Grundkörper (8) aufweist, der mit zwei Kontaktflächen
(13, 14) versehen ist, die voneinander beabstandet in einem Hohlraum des Grundkörpers
(8) angeordnet sind und beim Komprimieren des Grundkörpers einander kontaktieren,
- am Grundkörper (8) eine Dichtlippe (9) angeordnet ist, die sich vom Grundkörper
weg erstreckt, und
- der Grundkörper (8) und die Dichtlippe (9) gemeinsam den gesamten Spalt (S) zwischen
dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil (2, 3) überbrücken.
2. Sicherheitsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Grundkörpers (8) geringer ist als die Breite des Spaltes (S) zwischen
dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil (2, 3) und dass die Dichtlippe (9) der verbleibenden
Spalt (11, 22) zwischen dem Grundkörper (8) und dem Blend- oder Flügelrahmenprofil
überbrückt.
3. Sicherheitsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (8) eine längliche, gebogene Form und die Dichtlippe (9) eine Bogenform
aufweist.
4. Sicherheitsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsdichtung (7) am Blendrahmenprofil (2) oder am Flügelrahmenprofil (3)
angeordnet ist.
5. Sicherheitsdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daβ die Dichtung (7) mit einem Fuß (20) zum Eingriff in eine Nut (21) versehen ist.
6. Sicherheitsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Dichtungsfüß (23), welcher zum Hintergreifen einer Kante am Blend- oder Flügelrahmen
(2, 3) und zum Eingriff in eine einseitig hinterschnittene Nut (24) ausgebildet ist.
7. Sicherheitsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsfuß (20) zum Eingriff in eine beidseitig hinterschnittene Nut (21) ausgelegt
ist.
8. Sicherheitsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsdichtung mit einem Doppelklebeband am Blendrahmenprofil (2) oder am
Flügelrahmenprofil (3) befestigt ist.
9. Sicherheitsdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (11, 22) eine Breite von 0,2 bis 1mm, vorzugsweise 0,5 mm aufweist.
10. Fenster-, Tür-, Fassaden- oder Lichtdachkonstruktion mit einem Blendrahmenprofil (2)
und einem Flügelrahmenprofil (3) und einem elektromotorischen Antrieb zum Öffnen oder
Schließen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Blendrahmenprofil (2) und dem Flügelrahmenprofil (3) am Blendrahmenprofil
(2) oder am Flügelrahmenprofil (3) eine Sicherheitsdichtung (7) angeordnet ist, welche
einen Grundkörper (8) aufweist, der mit zwei Kontaktflächen (13, 14) versehen ist,
die voneinander beabstandet in einem Hohlraum des Grundkörpers (8) angeordnet sind
und beim Komprimieren des Grundkörpers einander kontaktieren, wobei am Grundkörper
(8) eine Dichtlippe (9) angeordnet ist, die sich vom Grundkörper weg erstreckt, wobei
der Grundkörper (8) und die Dichtlippe (9) gemeinsam den gesamten Spalt (S) zwischen
dem Blend- und dem Flügelrahmenprofil (2, 3) überbrücken.
11. Fenster-, Tür-, Fassaden- oder Lichtdachkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, dass am Flügelrahmenprofil ein Anschlag (10) angeordnet ist und dass zwischen dem Anschlag
(10) und dem Blendrahmenprofil (2) ein Überlappungsbereich besteht, in dem die Sicherheitsdichtung
(7) angeordnet ist.