[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines NO
X-Speicherkatalysators mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
[0002] Zur Nachbehandlung von Abgasen von Verbrennungskraftmaschinen ist es allgemein üblich,
das Abgas katalytisch zu reinigen. Dazu wird das Abgas über mindestens einen Katalysator
geleitet, der eine Konvertierung einer oder mehrerer Schadstoffkomponenten des Abgases
vornimmt. Es sind unterschiedliche Arten von Katalysatoren bekannt. Oxidationskatalysatoren
fördern die Oxidation von unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) und Kohlenmonoxid
(CO), während Reduktionskatalysatoren eine Reduzierung von Stickoxiden (NO
X) des Abgases unterstützen. Ferner werden 3-Wege-Katalysatoren verwendet, um die Konvertierung
der drei vorgenannten Komponenten (HC, CO, NO
X) gleichzeitig zu katalysieren. Die Verwendung eines 3-Wege-Katalysators ist jedoch
nur möglich, wenn ein streng stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis bei λ =
1 vorliegt.
[0003] Zur Optimierung des Verbrauchs von Kraftfahrzeugen werden unter anderem magerlauffähige
Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt. In einem verbrauchsgünstigen Magerbetrieb,
bei dem die Verbrennungskraftmaschine mit Sauerstoffüberschuss, das heißt mit λ >
1, gefahren wird, ist eine vollständige 3-wege-katalytische Umsetzung von NO
X nicht möglich. Bei derartigen Verbrennungskraftmaschinen werden daher NO
X-Speicherkatalysatoren eingesetzt, die neben einer katalytischen Komponente einen
NO
X-Speicher enthalten, der in den mageren Betriebsphasen NO
X in Form von Nitrat speichert. In zwischengeschalteten fetten Regenerationsphasen
bei λ < 1, bei denen HC und CO gebildet werden, die als Reduktionsmittel wirken, werden
die Nitrate zu Stickstoff N
2 reduziert. Häufig ist dem NO
X-Speicherkatalysator noch ein Katalysator, beispielsweise ein 3-Wege-Katalysator,
vorgeschaltet.
[0004] In einfachen Verfahren zur Steuerung des NO
X-Speicherkatalysators wird eine Regenerationsdauer mittels einer fetten Abgasatmosphäre
fest vorgegeben. Dabei kann nachteilhafterweise der tatsächliche Beladungszustand
des NO
X-Speicherkatalysators und eine aktuelle Regenerationsrate desselben nicht berücksichtigt
werden. Eine solche Vorgehensweise birgt daher die Gefahr, dass die Regenerationsdauer
zu kurz oder zu lang gewählt wird, wobei im ersten Fall eine unvollständige Regeneration
des Speichers und im zweiten Fall ein unnötiger Kraftstoffmehrverbrauch sowie eine
Emission umweltschädlicher Reduktionsmittel (HC und CO) in Kauf genommen wird.
[0005] Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen mit Hilfe einer stromab des NO
X-Speicherkatalysators angeordneten Sensorik in Form eines NO
X-Sensors oder einer Lambda-Sonde, die einen Sauerstoffanteil des Abgases misst, der
Regenerationsverlauf überwacht wird. Dabei zeigt ein sinkender Sauerstoffanteil im
Abgas einen verminderten Reduktionsmittelumsatz am NO
X-Speicher und somit steigende Anteile der Reduktionsmittel im Abgas an. Um Reduktionsmitteldurchbrüche
zu vermeiden, wird die NO
X-Regeneration abgebrochen, das heißt die Verbrennungskraftmaschine wieder in einen
mageren Betriebsmodus umgeschaltet, sobald der gemessene Sauerstoffanteil einen vorgegebenen
Grenzwert unterschreitet beziehungsweise eine Sensorspannung eine entsprechende Grenzspannung
überschreitet. Dieses Verfahren ist mit dem Nachteil verbunden, dass der Sensor erst
reagieren kann, wenn bereits ein gewisser Reduktionsmitteldurchbruch auftritt. Zudem
ist bei diesen Verfahren das Rohr zwischen Motor und Katalysator am Ende der Regeneration,
wenn der Motor den Regenerationsbetrieb verlässt, noch mit fettem Abgas gefüllt. Dies
trägt deutlich zu einer Erhöhung des Reduktionsmitteldurchbruches am Regenerationsende
bei.
[0006] Zur Einleitung der Regeneration des NO
X-Speicherkatalysators sind verschiedene Verfahren bekannt, die üblicherweise auf abgelegten
Verhaltensmodellen des NO
X-Speicherkatalysators oder auf zum Beispiel mittels eines NO
X-Sensors gemessenen Emissionsverläufen beruhen. Besonders im letztgenannten Fall kann
es sein, dass die Einleitung einer Regeneration ausschließlich bedarfsgerecht bei
entsprechendem NO
X-Durchbruch durchgeführt wird. Wie bereits oben ausgeführt, werden die NO
X-Regenerationen so durchgeführt, dass die Regeneration beendet wird, sobald das Signal
der nachgeschalteten sauerstoffsensitiven Sensorik einen gewissen Schwellwert erreicht
oder ein Verhaltensmodell für den Katalysator den Zeitpunkt seiner kompletten Leerung
ermittelt hat. Beide Verfahren werden üblicherweise so ausgelegt, dass es nur zu einem
geringen Durchbruch von Reduktionsmittel bei Regenerationsende kommt. In Ausnahmefällen
kann ein kleiner Überschuss an Reduktionsmittel aus verschiedenen Gründen toleriert
werden.
[0007] Bei dieser Verfahrensweise kann jedoch ein Speicherkatalysator mit sehr hohem Sättigungsgrad
nicht vollständig geleert werden. Es verbleibt ein gewisser Restanteil an gespeicherten
Nitraten in der Beschichtung. Die der Regenerationsphase nachfolgende Einspeicherphase
von Nitraten läuft dann mit verringerter Effektivität ab, wodurch sich der Kraftstoffverbrauch
und die Emission an Schadstoffen erhöht.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung eines
NO
X-Speicherkatalysators zur Verfügung zu stellen, welches hinsichtlich einer möglichst
geringen Reduktionsmittelemission gegenüber dem Stand der Technik optimiert ist und
welches eine zu hohe Sättigung und damit eine schlechtere Regenerierbarkeit des NO
X-Speicherkatalysators vermeidet.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen
gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung eines NO
X-Speicherkatalysators einer Brennkraftmaschine mit einer stromab des NO
X-Speicherkatalysators angeordneten NO
X-sensitiven Messeinrichtung sowie mit einer Motorsteuerungseinheit sieht vor, dass
(a) zu Beginn der Regeneration des NOX-Speicherkatalysators das aktuelle Katalysatorverhalten hinsichtlich einer Sauerstoffausspeicherung
der sauerstoffhaltigen Komponenten in der Katalysatorbeschichtung auf der Basis der
Katalysatortemperatur bewertet wird, wobei das zur Regeneration der Verbrennungskraftmaschine
zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemisch (Verbrennungslambda) in Abhängigkeit dieser Bewertung
grundsätzlich festgelegt wird, und/oder
(b) bei Erreichen eines vorgegebenen Schwellwertes für den Sättigungszustand des NOX-Speicherkatalysators die Regeneration des NOX-Speicherkatalysators eingeleitet wird oder
(c) bei Überschreiten des vorgegebenen Schwellwertes für den Sättigungszustand des
NOX-Speicherkatalysators mindestens die sich anschließende Regeneration unter Vernachlässigung
eines Reduktionsmitteldurchbruches verlängert wird.
[0011] Durch den ersten erfindungsgemäßen Verfahrensschritt, der zu Beginn einer Regenerationsphase
erfolgt, wird gewährleistet, dass die am Ende einer Regenerationsphase vor dem NO
X-Speicherkatalysator befindlichen fetten Abgase, aufgrund der Festlegung eines Verbrennungslambdas,
das die Diffusionsgeschwindigkeit der sauerstoffhaltigen Komponenten der Katalysatorbeschichtung
berücksichtigt, optimal zur
[0012] Regeneration des NO
X-Speicherkatalysators genutzt werden, so dass ein Reduktionsmitteldurchbruch vorteilhafterweise
verringert wird. Weiterhin können der Motorbetriebspunkt, der Abgasmassenstrom und/oder
der Katalysatorzustand, der über bekannte Verfahren, zum Beispiel mittels eines Konvertierungsfaktors,
ermittelbar ist, zur Festlegung des Verbrennungslambdas herangezogen werden. Zur Bestimmung
des Beginns einer Regenerationsphase wird vorzugsweise das NO
X-Signal des NO
X-Sensors und kein Zeitschema verwendet.
[0013] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das zur Regeneration
zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemisch (Verbrennungslambda) nicht nur zu Beginn der Regeneration
festgelegt, sondern auch während der Regeneration variiert, da die Bedingungen zur
Festlegung des Verbrennungslambdas nach Beginn der Regeneration veränderlich sein
können. Diese Variation kann mittels bekannter Verfahren durchgeführt werden.
[0014] Durch die beiden weiteren Verfahrensschritte des Hauptanspruchs, die alternativ durchgeführt
werden, wird eine Sättigung des NO
X-Speicherkatalysators vermieden beziehungsweise werden deren Auswirkungen durch erfinderische
Maßnahmen kompensiert. Daher kann in der Regel der NO
X-Speicherkatalysator während der Regenerationsphase vollständig entladen werden.
[0015] Der vorgegebene Schwellwert für den Sättigungszustand des NO
X-Speicherkatalysators wird vorab durch geeignete Versuche ermittelt. Dieser gibt Auskunft
darüber, bis zu welcher Beladung des NO
X-Speicherkatalysators die NO
X-Regeneration mit normaler Durchführung noch zu einer hinreichenden Umsetzung aller
gespeicherten Stickoxide führt.
[0016] Der aktuelle Wert für die Beladung des NO
X-Speicherkatalysators wird durch Bilanzierung der NO
XM-engen vor und nach dem NO
X-Speicherkatalysator ermittelt. Dazu kann neben dem Signal der NO
X-sensitiven Messeinrichtung beispielsweise das Signal einer zweiten, vor dem NO
X*Speicherkatalysator befindlichen NO
X-sensitiven Messeinrichtung oder eine entsprechende Modellierung in der Motorsteuerungseinheit
herangezogen werden. Der Schwellwert kann zusätzlich von weiteren Faktoren abhängig
sein, zum Beispiel Katalysator-/Abgastemperatur, Abgasmassenstrom, NO
X-Rohmassenstrom, HC-Gehalt des mageren Abgases und dergleichen, die gegebenenfalls
als Korrekturgrößen des Schwellwertes zu berücksichtigen sind.
[0017] Wird nun im Fahrbetrieb ein zu diesem Schwellwert in Relation stehender Wert erreicht,
so kann als vorbeugende Maßnahme eine Regeneration eingeleitet werden, obwohl dies
von der Konvertierungsleistung her noch nicht erforderlich wäre. Auf diese Weise wird
eine Sättigung des NO
X-Speicherkatalysators verhindert.
[0018] Alternativ kann mindestens eine nächste NO
X-Regeneration explizit verlängert werden. Dabei wird ein erhöhter Reduktionsmitteldurchbruch
aufgrund der intensiveren Regeneration in Kauf genommen.
[0019] Des Weiteren kann das Erreichen des Schwellwertes dazu genutzt werden, die Diagnose
des Katalysators oder sonstige die aktuelle Speicherfähigkeit des Katalysators bewertende
Funktionalitäten im folgenden Zeitraum zu deaktivieren. Die Rücknahme dieser Deaktivierung
kann zum Beispiel abhängig gemacht werden von einer gewissen kumulierten Reduktionsmittelmenge
oder einer vorgegebenen Mindestanzahl von Regenerationsvorgängen.
[0020] Vorteilhafterweise ist die NO
X-sensitive Messeinrichtung ein NO
X-Sensor, der auch ein sauerstoffabhängiges Signal liefert, das zur Überwachung der
Regeration des NO
X-Speicherkatalysators verwendet werden kann. Ansonsten kann aber auch eine zusätzliche
sauerstoffsensitive Messeinrichtung wie eine Lambda-Breitband- oder -Sprungsonde eingesetzt
werden, um die Regenerationsphase zu überwachen.
[0021] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer Verbrennungskraftmaschine mit einer Abgasanlage;
- Figur 2
- zeitliche Verläufe verschiedener Abgasparameter während einer herkömmlichen NOX-Regeneration;
- Figur 3
- zeitliche Verläufe verschiedener Abgasparameter während einer NOX-Regeneration im Anschluss an eine erfindungsgemäße Einleitung der Regeneration zur
Verhinderung der Sättigung des Katalysators und
- Figur 4
- zeitliche Verläufe verschiedener Abgasparameter während einer NOX-Regeneration gemäß der vorliegenden Erfindung nach Festlegung eines Verbrennungslambdas
zu Beginn der NOX-Regeneration .
[0023] Der in Figur 1 dargestellten Verbrennungskraftmaschine 10 ist eine Abgasanlage 12
nachgeordnet. Die Abgasanlage 12 weist einen Abgaskanal 14 auf, in dem ein motornah
angeordneter Vorkatalysator 16 sowie ein großvolumiger NO
X-Speicherkatalysator 18 befindlich sind. Neben dem Vorkatalysator 16 und dem NO
X-Speicherkatalysator 18 weist der Abgaskanal 14 üblicherweise verschiedene, hier jedoch
nicht dargestellte Gas- und/oder Temperatursensoren zur Regelung der Verbrennungskraftmaschine
10 auf. Dargestellt ist in Figur 1 lediglich ein NO
X-Sensor 20, der stromab des NO
X-Speicherkatalysators 18 angeordnet ist und der ein Signal U
NOX für den Anteil von NO
X im Abgas liefert. Der NO
X-Sensor 20 ist mit einer Lambdamessfunktion ausgestattet, so dass zusätzlich ein von
einem Sauerstoffanteil des Abgases abhängiges Signal U
λ bereitgestellt wird. Die Signale U
NOX und U
λ werden an ein Motorsteuergerät 22 übermittelt, in welchem diese digitalisiert und
weiterverarbeitet werden. Weitere, den Betriebszustand der Verbrennungskraftmaschine
10 betreffende Informationen finden ebenfalls Eingang in das Motorsteuergerät 22.
In dem Motorsteuergerät 22 ist zudem eine Steuereinheit 24 integriert. Mittels des
Motorsteuergeräts 22 und der Steuereinheit 24 wird mindestens ein Betriebsparameter
der Verbrennungskraftmaschine 10, insbesondere ein zuzuführendes Luft-Kraftstoff-Gemisch
(Verbrennungslambda), in Abhängigkeit der Signale U
NOX und U
λ des NO
X-Sensors 20 beeinflusst.
[0024] Figur 2 zeigt den zeitlichen Verlauf verschiedener Parameter der Verbrennungskraftmaschine
10 sowie der Abgasanlage 12 während einer NO
X-Regeneration des NO
X-Speicherkatalysators 18, die nach dem Stand der Technik erfolgt. Zunächst befindet
sich die Verbrennungskraftmaschine 10 in einem mageren Betriebsmodus, in dem ihr ein
sauerstoffreiches Luft-Kraftstoff-Gemisch mit λ
M » 1 zugeführt wird (Graph 100). In dieser Phase enthält das Abgas einen Überschuss
an Stickoxiden NO
X, die durch den Vorkatalysator 16 nicht vollständig konvertiert werden können. NO
X wird daher in den NO
X-Speicherkatalysator 18 eingelagert, dessen NO
X-Beladung dabei kontinuierlich bis zur Sättigung NO
XMAX zunimmt (Graph 102). Anhand eines geeigneten Kriteriums wird zu einem Zeitpunkt t
A eine NO
X-Regenerationsnotwendigkeit erkannt. Dies kann beispielsweise ein, durch den NO
X-Sensor 20 detektierter NO
X-Durchbruch sein. Infolgedessen wird die Verbrennungskraftmaschine 10 durch Einflussnahme
des Motorsteuergerätes 22 in einen fetten Betriebsmodus umgeschaltet mit λ
F < 1. Infolge des nunmehr erhöhten Massenstroms der Reduktionsmittel CO und HC im
Abgas wird das im NO
X-Speicherkatalysator 18 eingelagerte NO
X desorbiert und zu Stickstoff reduziert. Eine Abnahme der NO
X-Beladung des Speicherkatalysators 18 (Graph 102) ist jedoch erst nach einer gewissen
zeitlichen Verzögerung nach Umschaltung der Verbrennungskraftmaschine 10 zu verzeichnen,
da zum Zeitpunkt t
A der Abgaskanal 14 noch mit magerem Abgas gefüllt ist, welches zunächst noch den Speicherkatalysator
18 passieren muss, ehe die Reduktionsmittel diesen erreichen. Der Verlauf der NO
X-Regeneration wird währenddessen mit Hilfe des von dem NO
X-Sensor 20 bereitgestellten Signals U
λ verfolgt. Das Signal U
λ (Graph 104) verhält sich umgekehrt proportional zu einer Sauerstoffkonzentration
des Abgases stromab des Speicherkatalysators 18. Da mit fortschreitender Regeneration
die Reduktionsmittel in immer geringerem Ausmaß verbraucht werden, steigt das Signal
U
λ des NO
X-Sensors 20 langsam an. Zu einem Zeitpunkt t
E erreicht das Signal U
λ einen vorgegebenen Schwellwert U
SE, woraufhin die Verbrennungskraftmaschine 10 üblicherweise wieder in einen mageren
Betriebsmodus mit λ
M » 1 umgeschaltet wird. Zum Zeitpunkt des Regenerationsendes t
E befindet sich jedoch noch Abgas mit einem hohen Reduktionsmittelanteil in dem Abgaskanal
14 zwischen der Verbrennungskraftmaschine 10 und dem Speicherkatalysator 18. Dieses
durchströmt den Speicherkatalysator 18, der bis auf einen gewissen Restanteil gespeicherter
Nitrate geleert ist, und gelangt unkonvertiert in die Umwelt. Der Verlauf der stromab
des Katalysators gemessenen Konzentration von Kohlenmonoxid CO und unverbrannten Kohlenwasserstoffen
HC (Graph 106) zeigt daher nach Regenerationsende t
E noch einen unerwünscht hohen Anstieg. Der Graph 102 zeigt, dass nach der Regeneration
im NO
X-Speicherkatalysator 18 ein Rest an Nitraten verbleibt, so dass der Wert NO
XMIN für die vollständige Entladung des NO
X-Speicherkatalysators 18 nicht erreicht wird. Dies führt zu einer Verringerung der
Effektivität der nachfolgenden Einlagerung von NO
X, was wiederum einen erhöhten Kraftstoffverbrauch beziehungsweise eine höhere Emission
von Schadstoffen bedingt.
[0025] Um die Sättigung des NO
X-Speicherkatalysators und die damit verbundene unvollständige Auslagerung der Nitrate
in der Regenerationsphase zu verhindern, wird erfindungsgemäß der in Figur 3 dargestellte
Ansatz verfolgt, wobei der zeitliche Verlauf der gleichen Parameter wie in Figur 2
und zusätzlich der Verlauf des Signals U
NOX (Graph 108) des NO
X-Sensors 20 für die NO
X-Emission dargestellt ist. Die NO
X-Emission steigt mit zunehmender Beladung des NO
X-Speicherkatalysators 18 steil an, wobei zum Zeitpunkt t
A bei Erreichen eines vorgegebenen Schwellwertes NO
XSE, der durch Bilanzierung der NO
X-Mengen vor und nach dem NO
X-Speicherkatalysator 18 ermittelt wird und der in Relation zur Sättigung des NO
X-Speicherkatalysators 18 steht, die Regeneration des NO
X-Speicherkatalysators 18 eingeleitet wird. Der Schwellwert NO
XSEwird vorab experimentell ermittelt und gibt den Punkt bei der NO
X-Speicherbeladung an, bei dem bei einer nachfolgenden Regenerationsphase eine vollständige
Entleerung des NO
X-Speicherkatalysators noch möglich ist. Nach Einleitung der Regeneration fällt die
NO
X-Emission steil ab und verbleibt währenddessen auf konstant niedrigem Niveau. Der
Verlauf der NO
X-Beladung des NO
X-Speicherkatalysators 18 - dargestellt durch Graph 102 - entspricht im Wesentlichen
dem Verlauf gemäß Figur 2, da die Beladung und die Entleerung den gleichen Mechanismen
unterliegen. Allerdings liegt der Graph 102 auf einem niedrigeren Niveau, da die Entleerung
bei einem niedrigeren Beladungszustand beginnt und erst bei der vollständigen Entleerung
endet.
[0026] Auch in Figur 4 werden zur Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens die gleichen
Parameter berücksichtigt wie bei der Figur 2. Zur Einleitung der Regeneration des
NO
X-Speicherkatalysators 18 wird zum Zeitpunkt t
A die Temperatur des Speicherkatalysators 18 ermittelt und an das Motorsteuergerät
22 übermittelt, das anschließend die Verbrennungskraftmaschine 10 von einem mageren
Betriebsmodus mit λ
M » 1 in einen fetten Modus mit λ
F < 1 umgeschaltet, wobei die ermittelte Katalysatortemperatur zur Festlegung eines
optimierten Verbrennungslambdas herangezogen wird. In Abhängigkeit von der ermittelten
Temperatur des NO
X-Speicherkatalysators 18 wird ein Verbrennungslambda λ
F eingestellt, das höher (λ
FT1), niedriger (λ
FT2) oder gleich mit dem Verbrennungslambda λ
FT0 sein kann, das ohne die Bewertung der Temperatur des NO
X-Speicherkatalysators 18 eingestellt worden wäre. Durch die Einstellung eines Verbrennungslambdas
λ
F, das zumindest die Temperatur des NO
X-Speicherkatalysators 18 als einen maßgeblichen Faktor berücksichtigt, wird gewährleistet,
dass die zum Zeitpunkt t
E am Ende einer Regenerationsphase vor dem NO
X-Speicherkatalysator 18 befindlichen fetten Abgase noch zur Regeneration des NO
X-Speicherkatalysators 18 genutzt werden können. Ein Reduktionsmitteldurchbruch kann
somit deutlich verringert werden. Der Vergleich des Verlaufs des Graphen 106 mit dem
in Figur 2, die die Konzentrationen von Kohlenmonoxid CO und unverbrannten Kohlenwasserstoffen
HC stromab des NO
X-Speicherkatalysators 18 darstellen, zeigt eine starke Verringerung der regenerationsbedingten
Schadstoffemission.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 10
- Verbrennungskraftmaschine
- 12
- Abgasanlage
- 14
- Abgaskanal
- 16
- Vorkatalysator
- 18
- NOX-Speicherkatalysator
- 20
- NOX-Sensor
- 22
- Motorsteuergerät
- 24
- Steuereinheit
- 100
- Verbrennungslambda
- 102
- NOX-Beladung des NOX-Speicherkatalysators
- 104
- Signalverlauf (Uλ) der Lambdafunktion des NOX-Sensors
- 106
- Reduktionsmittelgehalt im Abgas
- 108
- Signalverlauf (UNOX) der Lambdafunktion des NOX-Sensors
- NOXMAX
- Sättigungswert der NOX-Beladung des NOX-Speicherkatalysators
- NOXMIN
- Wert für vollständige Entladung des NOX-Speicherkatalysators
- NOXSE
- Schwellwert zur Einleitung der NOX-Regeneration
- tA
- Regenerationsbeginn
- tE
- Regenerationsende
- UNOX
- Signal des NOX-Sensors
- Uλ
- Signal der Lambdamessfunktion des NOX-Sensors
- UλSE
- Schwellwert zur Beendigung der NOX-Regeneration
- λM
- Lambdamagerwert
- λF, λFT0, λFT1, λFT2
- Lambdafettwert
1. Verfahren zur Steuerung eines NO
X-Speicherkatalysators (18) einer Brennkraftmaschine mit einer stromab des NO
X-Speicherkatalysators (18) angeordneten NO
X-sensitiven Messeinrichtung sowie mit einer Motorsteuerungseinheit,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) zu Beginn (tA) der Regeneration des NOX-Speicherkatalysators (18) das aktuelle Katalysatorverhalten hinsichtlich einer Sauerstoffausspeicherung
der sauerstoffhaltigen Komponenten in der Katalysatorbeschichtung auf der Basis der
Katalysatortemperatur bewertet wird, wobei das zur Regeneration der Verbrennungskraftmaschine
(10) zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemisch (Verbrennungslambda) in Abhängigkeit dieser
Bewertung grundsätzlich festgelegt wird, und/oder
(b) bei Erreichen eines vorgegebenen Schwellwertes (NOXSE) für den Sättigungszustand des NOX-Speicherkatalysators (18) die Regeneration des NOX-Speicherkatalysators (18) eingeleitet wird oder
(c) bei Überschreiten des vorgegebenen Schwellwertes (NOXSE) für den Sättigungszustand des NOX-Speicherkatalysators (18) mindestens die sich anschließende Regeneration unter Vernachlässigung
eines Reduktionsmitteldurchbruchs verlängert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn (tA) der Regeneration des NOX-Speicherkatalysators (18) zusätzlich der Abgasmassenstrom, der Motorbetriebspunkt
und/oder der Katalysatorzustand bewertet werden und dass in Abhängigkeit dieser Bewertung
das Verbrennungslambda festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Regeneration zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemisch (Verbrennungslambda) zusätzlich
während der Regeneration des NOX-Speicherkatalysators (18) variiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als NOX-sensitive Messeinrichtung ein NOX-Sensor (20) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben der NOX-sensitiven Messeinrichtung auch eine sauerstoffsensitive Messeinrichtung verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als sauerstoffsensitive Messeinrichtung eine Lambda-Breitband- oder -Sprungsonde
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Katalysator-/Abgastemperatur, Abgasmassenstrom, NOX-Rohmassenstrom, HC-Gehalt des mageren Abgases als Korrekturgrößen des Schwellwertes
(NOXSE) berücksichtigt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen des Schwellwertes (NOXSE) zur Deaktivierung der die aktuelle Speicherfähigkeit des NOX-Speicherkatalysators (18) bewertenden Funktionalitäten führt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücknahme der Deaktivierung abhängig ist von einer definierten Reduktionsmittelmenge
und/oder einer definierten Mindestanzahl von Regenerationsvorgängen.