[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwerten von Postwertzeichen und anderen
Kennzeichnungen auf Gegenständen, insbesondere von Briefen, Postkarten und dergleichen.
Die Vorrichtung kann auch für Päckchen und Pakete oder beliebige andere Gegenstände,
die mit einer zu entwertenden Kennzeichnung versehen sind, eingesetzt werden.
[0002] Bisher werden Postwertzeichen, sei es in Form von Briefmarken oder aufgedruckten
Freikennzeichnungen durch Stempel oder Aufdrucke entwertet. Hierzu werden beispielsweise
Tintenstrahldüsen eingesetzt. Ein Nachteil der bisherigen Vorrichtungen besteht darin,
daß das Aufbringen der Markierung teilweise unvollständig erfolgt und nachfolgend
möglicherweise entfernt wird. Ein weiterer Nachteil der bisherigen Vorrichtung wird
darin gesehen, daß die Geschwindigkeit für die Entwertung durch die Geschwindigkeit
der Tintenstrahldüse beschränkt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Vorrichtung für ein Entwerten
von Postwertzeichen und dergleichen sowie ein entsprechendes Verfahren hierzu bereitzustellen,
daß zuverlässig und mit hoher Geschwindigkeit ein Entwerten von Postwertzeichen und
anderen Kennzeichnungen auf Gegenständen gestattet.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit Merkmalen aus Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils
in den Unteransprüchen.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine Lasereinrichtung, die mit einem Laserstrahl
eine sichtbare Markierung in das Postwertzeichen und eine etwaige sonstige Kennzeichnung
und/oder in die Umgebung dieser einbrennt. Die Verwendung einer Lasereinrichtung zum
Entwerten von Postwertzeichen und anderen Kennzeichnungen besitzt eine Reihe von Vorteilen.
Zum einen kann sicher gestellt werden, daß eine vollständige und dauerhafte Kennzeichnung
erfolgt. Hinzukommt, daß die Markierung nicht wieder entfernt werden kann und so eine
erneute Verwendung der Postwertzeichen unterbunden werden kann. Ferner arbeitet die
Lasereinrichtung unabhängig von Verbrauchsmaterialien, wie beispielsweise Tinte oder
Toner.
[0006] In einer bevorzugten Weiterbildung besitzt die Lasereinrichtung eine Ablenkeinrichtung,
einen teildurchlässigen Spiegel und einen lichtempfindlichen Detektor. Die Ablenkeinrichtung
richtet den Laserstrahl auf unterschiedliche Bereiche des zu kennzeichnenden Postwertzeichens.
Der teildurchlässige Spiegel ist für Licht im Infrarotbereich durchlässig und reflektiert
Licht im sichtbaren Bereich. Der Spiegel ist derart angeordnet, daß von der Oberfläche
reflektiertes Laserlicht mit seinem sichtbaren Anteil in den Detektor fällt. Dies
Verfahren wird als "Plasma Feedback" bezeichnet und dient dazu, mit Hilfe der Detektorsignale
zu erkennen, ob eine ausreichende Markierung stattgefunden hat. Bei dem Plasma Feedback
wird der einfallende Lichtstrahl durch den teildurchlässigen Spiegel in seinen sichtbaren
und seinen infraroten Anteil zerlegt. Der infrarote Anteil wird über die Ablenkeinrichtung
auf den Gegenstand gelenkt. Trifft der Laserstrahl auf die Kennzeichnung, so tritt
das sogenannte Plasmaleuchten auf, bei welchem aufgrund der Wechselwirkung mit dem
zu markierenden Material erneut Licht im sichtbaren Bereich entsteht. Das sichtbare
Licht wird über die Ablenkeinrichtung zurückgeworfen und trifft auf den teildurchlässigen
Spiegel, der den Lichtstrahl zu dem Detektor lenkt. Anhand der Intensität das Plasmaleuchtens
im sichtbaren Bereich, kann festgestellt werden, ob eine ausreichende Markierung erfolgte.
[0007] In einer für Brief- und Postkarten besonders geeigneten Ausgestaltung ist zusätzlich
eine Sortiervorrichtung vorgesehen, die die Position der zu entwertenden Postwertzeichen
und anderer Kennzeichen erfaßt und die Gegenstände mit den zu entwertenden Zeichen
zu der Ablenkeinrichtung ausrichtet. Die ausgerichteten Gegenstände werden auf einer
Fördereinrichtung an der Lasereinrichtung vorbeigeführt. Das Vorbeiführen kann mit
einer hohen Geschwindigkeit erfolgen, da die Markierung nahezu trägheitslos arbeitet
und so eine hohe Markierungsgeschwindigkeit zuverlässig erreichen kann. Bevorzugt
besitzt die Ablenkeinrichtung einen oder mehrere verstellbare Spiegel, die den Laserstrahl
in die gewünschte Position lenken.
[0008] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren gelöst, bei dem zur
Entwertung von Postwertzeichen und anderen Kennzeichnungen auf Gegenständen, insbesondere
Briefen, Postkarten und dergleichen. Bei dem Verfahren richtet eine Lasereinrichtung
einen oder mehrere Laserstrahlen auf den Gegenstand und markiert den Gegenstand im
Bereich des Postwertzeichens und/oder dessen Umgebung. Die Entwertung der Postwertzeichen
durch Einbrennen erfolgt schnell und zuverlässig, wobei ein nachträgliches Entfernen
der Markierung nicht möglich ist.
[0009] Bevorzugt wird die Markierung auf den Gegenstand überprüft, indem ein Detektor die
Intensität des von dem Gegenstand reflektierten Lichts mißt, sogenanntes Plasma Feedback.
Wird festgestellt, daß eine nicht ausreichende Markierung stattgefunden hat, kann
die Laserintensität für die nachfolgenden Gegenstände nachgeregelt werden. Im erfindungsgemäßen
Verfahren wird mit der Lasereinrichtung eine für das bloße Auge deutlich sichtbare
Markierung in das Postwertzeichen und/oder den angrenzenden Bereich eingebrannt. Alternativ
oder zusätzlich kann eine optische Überprüfung, bevorzugt mit einer LCD-Kamera und
einer optischen Vergleichseinheit erfolgen, die das eingebrannte Muster mit einem
Referenzmuster vergleicht und auf Vollständigkeit hin überprüft.
[0010] Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend
mit Bezug auf die einzige Figur näher erläutert.
[0011] Die Figur zeigt schematisch ein Lasergerät 10. Bevorzugt handelt es sich hierbei
um einen CO
2-Laser im Energiebereich von 10-300 Watt. Der Laserstrahl 12 trifft auf einen teildurchlässigen
Spiegel 14, der das Laserlicht im infraroten Bereich durchläßt und im sichtbaren Bereich
als Strahl 16 reflektiert. Das durchgetretene Laserlicht trifft auf ein erstes Spiegelelement
18, das entlang der mit A gekennzeichneten Richtungen um die Achse 20 verstellbar
ist. Der reflektierte Laserstrahl wird auf einen zweiten Spiegel 22 gelenkt, der um
die Achse 24 entlang der mit Doppelpfeil gekennzeichneten Richtungen B drehbar ist.
Der so gelenkte Laserstrahl trifft schließlich auf einen Briefumschlag 26, der mit
einer Briefmarke 28 versehen ist.
[0012] Über die Spiegelelemente 18 und 22 kann der Auftreffpunkt des Laserstrahls verstellt
werden. Die Spiegel können hierbei beispielsweise derart ausgerichtet sein, daß ein
Stellen des Spiegels 22 um die Achse 24 eine Bewegung des Laserstrahls parallel zu
der Förderrichtung C des Briefumschlags bewirkt. Für eine einfache Ansteuerung des
Laserstrahls kann der Spiegel 18 so ausgerichtet sein, daß er eine Bewegung des Laserstrahls
senkrecht zur Förderrichtung C des Briefumschlags bewirkt. Eine Zerlegung der Bewegung
des Laserstrahls auf den Briefumschlag in zwei senkrecht zueinander stehende Richtungen
ist jedoch keineswegs notwendig. Auch ist es denkbar, den Laserstrahl nur über einen
Spiegel umzulenken. Für die bewegten Briefumschlag könnten auch dann sämtliche Muster
eingebrannt werden. Auch mehr als zwei Spiegel können zum Umlenken des Laserstrahl
eingesetzt werden.
[0013] Durch das Einbrennen des Laserstrahls entsteht das sogenannte Plasmaleuchten im Brennpunkt.
Ein Strahl des in dem Brennpunkt des Laserlichts erzeugten Lichts nimmt den selben
Weg wie der einfallende Laserstrahl. Der zurücklaufende Lichtstrahl 26 trifft ebenfalls
auf den teildurchlässigen Spiegel 14, wo das Laserlicht mit seinem Frequenzanteil
im sichtbaren Spektrum zu dem Detektor 30 reflektiert wird. Der Detektor mißt die
Helligkeit des reflektierten Lichts und bestimmt daraus, ob eine vollständige Markierung
stattgefunden hat. Je nach Auslegung kann nachfolgend die abgestrahlte Leistung reduziert
oder erhöht werden. Die Leistung auf dem zu markierenden Gegenstand kann beispielsweise
durch die Verstellgeschwindigkeit um die Achse 24 des Spiegel 22 angepaßt werden.
[0014] Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren wurde vorausgesetzt, daß die Position
der Briefmarke 28 bekannt ist. Die Position der Briefmarke kann dabei wie bei bisherigen
Einrichtungen zum Entwerten der Briefmarken optisch erfaßt und bestimmt werden.
1. Vorrichtung zum Entwerten von Postwertzeichen (28) und anderen Kennzeichen auf Gegenständen
(26), insbesondere Briefen, Postkarten und dergleichen, mit
- einer Lasereinrichtung (10), die mit einem Laserstrahl (11) eine sichtbare Markierung
in das Postwertzeichen und/oder dessen Umgebung einbrennt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasereinrichtung eine Ablenkeinrichtung (18, 22), einen teildurchlässigen Spiegel
(14), der Licht in IR-Bereich durchläßt und im sichtbaren Bereich reflektiert, und
einen lichtempfindlichen Detektor (30) aufweist, wobei der Spiegel derart angeordnet
ist, daß von der Oberfläche reflektiertes Laserlicht mit seinem sichtbaren Anteil
auf den Detektor trifft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel für das reflektierte Licht nach der Ablenkeinrichtung
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Sortiereinrichtung, die die Position der zu entwertenden Postwertzeichen
und anderer Kennzeichnen erfaßt und die Gegenstände mit der entsprechenden Seite zu
der Ablenkeinrichtung weisend ausrichtet, und eine Fördereinrichtung vorgesehen ist,
die die ausgerichteten Gegenstände an der Lasereinrichtung vorbeibewegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auswerteeinrichtung für den Detektor (30) vorgesehen ist, die die Intensität
des reflektierten Lichts auswertet, um festzustellen, ob eine vollständige Markierung
erfolgt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine optische Überprüfungseinrichtung mit einer Kamera und einer Vergleichseinheit
vorgesehen ist, die die eingebrannte Markierung mit einem Referenzmuster vergleicht
und auf Vollständigkeit hin überprüft. .
7. Vorrichtung nach' einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasereinrichtung ein oder mehrere verstellbare Spiegel aufweist, die den Laserstrahl
auf den Gegenstand richten.
8. Verfahren zur Entwertung von Postwertzeichen und anderen Kennzeichen auf Gegenständen,
insbesondere Briefen, Postkarten und dergleichen, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- eine Lasereinrichtung mit einem oder mehreren Laserstrahlen wird auf den Gegenstand
gerichtet und
- in das Postwertzeichen oder das andere Kennzeichen und/oder die Umgebung dieser,
wird eine sichtbare Markierung eingebrannt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung auf den Gegenstand überprüft wird, indem ein Detektor die Intensität
des von dem Gegenstand reflektierten Lichts mißt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände mit den zu entwertenden Postwertzeichen oder anderen Kennzeichen
an der Lasereinrichtung vorbeibewegt werden.