[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Beschichtung mittels elektromagnetischer
Strahlung auf einem sich in Förderrichtung bewegenden quasi-endlos geförderten, insbesondere
bandförmigen, flexiblen Materialband.
[0002] Beschichtungen von Oberflächen spielen nicht nur hinsichtlich der ästhetischen Wirkung
eine Rolle, sondern dienen beispielsweise auch dazu, einen bestimmten Gegenstand gegen
äußere Einflüsse, wie z.B. gegen Lichtstrahlung, Wasser, Wärme und mechanische Einwirkungen
widerstandsfähiger zu machen. Darüber hinaus können durch die Beschichtung physikalische
Eigenschaften verliehen werden, die der zu beschichtende Körper an sich nicht besitzt,
wie z.B. elektrische Leitfähigkeit oder Magnetisierbarkeit.
[0003] Besondere Bedeutung hat diesbezüglich das Beschichten quasi-endlos geförderter flexibler
Materialbänder wie z.B. von Metallbändern, Kunststoffolien, Werkstoffverbundsystemen
und Laminaten, die beispielsweise von Rollen oder Stapeln gefördert werden.
[0004] Quasi-endlose beschichtete Metallbleche, insbesondere Stahl- und Aluminiumbleche,
werden in riesigen Mengen in der Automobilindustrie und auch zur Herstellung von Haushaltsgeräten
(der sogenannten weißen Ware) und des weiteren auch zur Herstellung von Luft- und
Wasserfahrzeugen und von Verkleidungen für das Bauwesen verarbeitet. Bei den Stahlblechen
handelt es sich um primär blanke, verzinkte oder auch vernickelte (Stahl-)Bleche mit
Stärken im Bereich zwischen einigen Zehnteln Millimetern und über einem Millimeter.
Derartige Bleche sind auf Rollen, sog. "Coils" aufgewickelt, bevor sie einem bestimmten
Umform- oder Stanzprozeß kontinuierlich zugeführt werden. Als Vorbehandlung für eine
spätere Lackierung bzw. Kunststoffbeschichtung erhalten die Bleche bereits auf dem
"Coil" eine Korrosionsschutzbeschichtung und/ oder eine Grundierung bzw. einen Primerauftrag.
[0005] Das Beschichten dieser Metallbänder erfolgt aus Rationalisierungsgründen vor dem
Prozeßschritt des Biegens, Prägens, usw., in dem das Blech letztendlich in die gewünschte
Form gebracht wird. In einer solchen Anlage wird üblicherweise an einer ersten Station
dieser Anlage mindestens ein Beschichtungsmittel aufgewalzt oder mit einer anderen
Technik auf das Metallband aufgetragen. Derartige Beschichtungsmittel werden zumeist
im flüssigen Zustand, gelegentlich aber auch als Pulverbeschichtung, aufgebracht.
[0006] Da das Beschichtungsmittel vor den nachfolgenden Prozeßschritten vollständig getrocknet
bzw. vernetzt sein muß, wird das Metallband nachfolgend einem Ofen zugeführt, der
häufig nach dem Prinzip der Umlufttrocknung arbeitet. In diesem Ofen wird das Beschichtungsmittel
zusammen mit dem gesamten Blech des Metallbandes erwärmt, so daß das Beschichtungsmittel
trocknet und/oder vernetzt. Aufgrund der starken Erwärmung des Metallbandes ist im
Anschluß an den Trocknungsprozeß eine Kühlung des Metallbandes notwendig. Da das Metallband
nach dem Beschichtungsprozeß häufig Biege-, Präge- und Schweißprozessen unterzogen
wird, werden besonders hohe Anforderungen an die Qualität des getrockneten bzw. vernetzten
Beschichtungsmittel gestellt. So darf dieses beim Biegen bzw. Prägen nicht abplatzen.
Des weiteren muß das beschichtete Metallband schweißbar bleiben.
[0007] Bei einem anderen herkömmlichen Trocknungsverfahren wird die zur Trocknung bzw. Vernetzung
des Beschichtungsmittels notwendige Wärmeenergie induktiv, d.h. durch elektromagnetische
Kopplung auf das Metallband übertragen. Das so erwärmte Metallband gibt die Wärmeenergie
durch Wärmeleitung an das Beschichtungsmittel ab, wodurch dieses getrocknet bzw. vernetzt
wird.
[0008] Bei den oben geschilderten herkömmlichen Methoden muß das gesamte Metallband von
der Umgebungstemperatur außerhalb der Anlage mindestens auf die zur Trocknung bzw.
Vernetzung des Beschichtungsmittels erforderliche Temperatur erwärmt werden. Bei einer
mit induktiver Wärmeübertragung arbeitenden Anlage ist es bei dünnen Metallbandstärken
und/oder großen Beschichtungsmitteldicken (d.h. abhängig von deren spezifischer Wärmekapazität)
notwendig, das Metallband sogar über die zur Trocknung bzw. Vernetzung erforderliche
Temperatur aufzuheizen. Das bedeutet, daß bei einem Beschichtungsmittel, das zur Vernetzung
eine Temperatur von 180°C benötigt, das Metallband induktiv etwa auf 250°C erwärmt
werden muß, um einen ausreichenden Temperaturgradienten zwischen Metallband und Beschichtungsmittel
zu erzeugen, so daß das Beschichtungsmittel in einer akzeptablen Zeit getrocknet bzw.
vernetzt werden kann.
[0009] Die bei den oben dargestellten Verfahren zur Trocknung bzw. Vernetzung des Beschichtungsmittels
erforderliche Wärmeenergie ist erheblich, da das gesamte Metallband erwärmt werden
muß. Dessen Erwärmung ist in bestimmten Fällen sogar nachteilig, weil sie bestimmte,
in vorhergehenden Schritten mittels sorgfältig aufeinander abgestimmter thermischer
Bearbeitungsverfahren eingestellte physikalische Eigenschaften des Metalls wieder
verändern kann. Die durch die unnötige Erwärmung des Metallbandes verlorengehende
Energie summiert sich im übrigen angesichts der sehr großen Tonnagen von auf diese
Weise getrocknetem beschichteten Metallband auf volkswirtschaftlich erhebliche Beträge.
[0010] Darüber hinaus gehen Anlagen zum Beschichtungen von sich schnell in Förderrichtung
bewegender Materialbändern mit hohen Investitionskosten einher, die es aus wirtschaftlichen
Gründen erforderlich machen, die Anlagen mit der höchstmöglichen Fördergeschwindigkeit
und unter höchster Auslastung laufen zu lassen.
[0011] In einer "Coilcoating-Anlage" wird das sich von einer Rolle abwickelnde Metallband
beispielsweise mit einer Fördergeschwindigkeit von 120 m/min durch die einzelnen Stationen
dieser Anlage geführt. Aufgrund derartiger hoher Fördergeschwindigkeiten und der damit
verbleibenden geringeren Wechselwirkungszeit beim Trocknen bzw. Kühlen des Metallbandes
weisen die einzelnen Stationen, d.h. der Trocknungsofen und die Kühlstation, erhebliche
Längenausdehnungen auf, die bis zu 100 m betragen können.
[0012] Es wird deutlich, daß die Größe einer solchen Anlage aufgrund ihres Platzbedarfes
und eines erhöhten Instandhaltungsaufwands erhebliche Kosten verursacht. Darüber hinaus
erhöht die lange Trocknungszeit beim Durchlaufen des Metallbandes, bevor dieses einem
Umformprozeß zugeführt werden kann, die Herstellungskosten des Metallbandes in entsprechendem
Maße. Die erwähnten Nachteile führen insgesamt zu einem heute noch relativ hohen Preis
von mit dem sogenannten "Coilcoating" bearbeiteten Blechen, was sich angesichts des
zunehmenden Kostendrucks bei den Zulieferern der Automobil- und Konsumgüterindustrie
zunehmend nachteilig bemerkbar macht.
[0013] Auch Dünnschichtstrukturen auf großflächigen, dünnen quasi-endlos geförderten Materialbändern
bzw. Trägern gewinnen auf verschiedenen Gebieten der Technik zunehmend an Bedeutung.
Bekannte und wirtschaftlich höchst bedeutende Beispiele hierfür sind Dünnschicht-Transistorstrukturen,
wie sie insbesondere in Flüssigkristall-Anzeigeanordnungen eingesetzt werden, und
andere Dünnschichtsysteme für Anzeigeeinheiten, etwa für Plasmadisplays. Weitere technisch
und wirtschaftlich bedeutsame Dünnschichtstrukturen sind die Separatorstrukturen von
elektrochemischen Elementen, insbesondere Primär- oder Sekundärelementen auf Lithiumbasis
(Lithiumbatterien und Lithium-Ionen-Akkus etc.) sowie hoch differenzierte Membransysteme
für die Stofftrennung und die Energiegewinnung, beispielsweise in Brennstoffzellen.
[0014] Zur Herstellung derartiger Dünnschichtsysteme muß üblicherweise eine in einem Ausgangszustand
auf einen dünnen Träger aufgebrachte dünne Beschichtung in eine funktionelle Schicht
umgewandelt und fest mit dem Träger verbunden werden. Es kommt hierbei darauf an,
einen mit sehr hoher Zuverlässigkeit und unter Ausschluß von Schädigungen des Trägers
oder des Beschichtungsmaterials ablaufenden Prozeß mit einer hohen Produktivität,
d. h. einem hohen Flächendurchsatz pro Zeiteinheit, zu realisieren.
[0015] Es sind für die verschiedenen Dünnschichtsysteme, die heute große technische Bedeutung
erlangt haben, verschiedenartige Herstellungsverfahren bekannt, die diese Anforderungen
nur bedingt erfüllen.
[0016] Der Oberbegriff von Ansprüchen 1 und 14 ist aus der
DE 4435077 A1 abgeleitet.
[0017] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes, hochgradig universelles
und an verschiedenartige konkrete Schichtstrukturen leicht anpaßbares Verfahren und
eine Vorrichtung zum Erzeugen einer Beschichtung auf einem sich schnell in Förderrichtung
bewegenden Materialband bereitzustellen, mit welchem bzw. mit welcher besonders rasch
und mit geringem Enerigeaufwand ein beschichtetes quasi-endlos gefördertes Materialband
erzeugt werden kann. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren
zum Erzeugen einer Beschichtung gemäß den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 sowie durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
14. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen einer Beschichtung
von quasi-endlos geförderten und in Förderrichtung bewegten, flexiblen Materialbändem,
bei dem ein Beschichtungsmittel auf zumindest eine Seite des Materialbandes aufgebracht
und mittels elektromagnetischer Strahlung zumindest teilweise getrocknet und/oder
vernetzt wird, wobei die elektromagnetische Strahlung einen wesentlichen Wirkanteil
im Wellenlängenbereich des nahen Infrarot aufweist, und die Strahlung von mindestens
einem Emitter erzeugt wird, der als Laserdiode ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsdichte der elektromagnetischen Strahlung oberhalb von 100 kW/m
2, bevorzugt oberhalb von 200 kW/m
2 und besonders bevorzugt oberhalb von 500 kW/m
2, insbesondere oberhalb von 750 kW/m
2 liegt. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 13, insbesondere mit den Schritten des Aufbringens
eines Beschichtungsmittels und des Trockenens bzw. Vernetzens des Beschichtungsmittels
zu einer Beschichtung, die jeweils am durchlaufenden Materialband ausgeführt werden,
welche aufweist:
- eine Zuführungs- und Vorschubeinrichtung für das Materialband,
- eine Zuführungs- und Schichterzeugungseinrichtung zur, insbesondere kontinuierlichen
Zuführung und Aufbringung des Beschichtungsmittels auf dem Materialband,
- eine Strahlungsquelle zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung mit hoher Leistungsdichte
und im Bereich des nahen Infrarot, die als Laserdiode ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet dass die Leistungsdichte der elektromagnetischen Strahlung oberhalb von 100 kW/m
2, bevorzugt oberhalb von 200 kW/m
2 und besonders bevorzugt oberhalb von 500 kW/m
2, insbesondere oberhalb von 750 kW/m
2 liegt.
[0019] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Herstellung einer
Beschichtung bzw. eines dünnen Schichtaufbaus aus einem bandförmigen, flexiblen, insbesondere
quasi-endlosen, Träger mit mindestens einer mit dem Trägerfest verbundenen funktionalen
Beschichtung, die eine insbesondere in der Größenordnung der Dicke des Trägers liegende
Dicke hat, das die Schritte des Bildens eines Ausgangs-Schichtaufbaus durch flächiges
Auftragen eines Beschichtungsmittels auf den Träger und der Bestrahlung des mit dem
Beschichtungsmittel versehenen Trägers mit elektromagnetischer Strahlung aufweist,
die einen Wirkanteil im Bereich des nahen Infrarot hat, zur Bildung der funktionalen
Beschichtung aus dem Beschichtungsmittel bei gleichzeitiger Verbindung mit dem Träger
unter Einschluss einer Trocknung und/oder thermischen Vernetzung. Ein wichtiger Anwendungsfall
des vorgeschlagenen Verfahrens ist insbesondere die Trocknung und/oder Vernetzung
eines Korrosionsschutzmittels oder einer Grundierung bzw. eines Primers für eine nachfolgende
Lackierung insbesondere auf der Oberfläche eines blanken, verzinkten oder vernickelten
Stahlblechs, insbesondere für die Automobil- oder Haushaltsgeräteproduktion (Coilcoating).
[0020] In einer weiteren wichtigen Anwendung handelt es sich bei dem
[0021] Beschichtungsmittel (im Ausgangszustand) um eine Pulver- oder Flüssiglackschicht,
die zu einer Zwischen- oder Endlackierung getrocknet bzw. vernetzt wird.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch potentiell hohe Produktivität,
Einfachheit und Zuverlässigkeit bei weitgehendem Ausschluß von Schädigungen der Beschichtung(en)
und/oder des Trägers aus.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die Beschichtung auf einem Materialband
mit besonders kurzen Bestrahlungsdauern, vorzugsweise in weniger als 30s, bevorzugt
in weniger als 10s, weiter bevorzugt weniger als 5s, insbesondere 2s und daher, verglichen
mit einem herkömmlichen Beschichtungs- bzw. Coil-Coating Verfahren, besonders rasch
herzustellen. Durch die kurze Behandlungs- bzw. bestrahlungsdauer wird das Materialband
thermisch wenig beansprucht. Dadurch wird es möglich, thermisch empfindliche Materialien
wie z.B. Thermoplaste mit Beschichtungsmitteln zu beschichten, die zur Vernetzung
Temperaturen benötigen, die höher sind als die Schädigungstemperatur des Materialbandes.
Somit wird es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren insbesondere möglich, Materialbänder
zu beschichten, deren Beschichten wegen ihrer thermischen Empfindlichkeit zuvor nicht
bzw. nur mit großen technischen Schwierigkeiten möglich war.
[0024] Auch können Veränderungen der Materialstruktur und/oder Änderungen von Materialeigenschaften
durch Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens vermieden werden, was bei herkömmlichen
Verfahren häufig nicht möglich war, oder nur bei erheblicher Verlängerung der zur
Durchführung des Verfahrens benötigten Zeitdauer. Dies gilt insbesondere für Materialien
die sich bei starker Wärmezufuhr beispielsweise verformen wie z.B. Kunststoffe. Des
weiteren können Materialbänder beschichtet werden, deren mikroskopische Struktur sich
bei starker Wärmezufuhr verändert (wodurch sich deren mechanische Festigkeitseigenschaften
reduzieren können oder Gefugeveränderungen im Material auftreten können), wie z.B.
Aluminium oder Legierungen, oder Materialbänder, deren Materialien sich Entmischen,
wie z.B. Verbundwerkstoffe.
[0025] Durch die kurzen Bestrahlungsdauern kann darüber hinaus in vielen Fällen eine höhere
Qualität der Beschichtung erzielt werden. Auch kann der zur Erzeugung einer Beschichtung
erforderliche Energie- und Kostenaufwand deutlich reduziert werden.
[0026] Um eine möglichst effiziente Übertragung von Strahlungsenergie an das Beschichtungsmittel
zu erreichen, wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Intensitätsmaximum
bzw. die spektrale Zusammensetzung der elektromagnetischen Strahlung an die Absorptions-
und Transmissionseigenschaften des Beschichtungsmittels und wahlweise des Materialbandes
angepaßt. Bevorzugt wird dabei die Wellenlänge des Intensitätsmaximums und/oder die
spektrale Zusammensetzung der elektromagnetischen Strahlung so gewählt, daß das Beschichtungsmittel
die Strahlungsenergie im wesentlichen gleichmäßig über seine Schichtdicke absorbiert,
wobei eine unzulässige thermische Belastung des Trägers sowie auch einzelner Bereiche
der Beschichtung vermieden wird. Dadurch kann erreicht werden, daß das Beschichtungsmittel
gleichmäßig und innerhalb kürzester Zeit unmittelbar durch die Strahlung zumindest
teilweise erwärmt und/oder vernetzt wird.
[0027] Vorzugsweise wird die spektrale Zusammensetzung der elektromagnetischen Strahlung
durch mindestens ein Filter eingestellt.
[0028] Andererseits läßt sich das Intensitätsmaximum der elektromagnetischen Strahlung bevorzugt
so einstellen, daß relativ wenig Strahlung in dem Materialband absorbiert wird, um
eine nutzlose Erwärmung desselben zu vermeiden. Durch die sehr kurzen Bestrahlungsdauern
kann darüber hinaus eine Energieübertragung durch Wärmeleitung, die im Vergleich zur
Energieübertragung durch Strahlung langsam abläuft, an das mit dem Beschichtungsmittel
in Kontakt stehende Materialband stark reduziert werden.
[0029] Somit wird beim erfindungsgemäßen Verfahren in bestimmten Fällen, abhängig von der
Dicke bzw. der spezifischen Wärmekapazität des Materialbandes bzw. Beschichtungsmittels,
ein deutlicher Temperaturgradient im Materialband und somit eine Energieseparation
zwischen dem Materialband und dem zu trocknenden bzw. zu vernetzenden Beschichtungsmittel
erreicht. Es kann ein im Vergleich zu konventionellen Verfahren deutlich höherer Wirkungsgrad
erzielt werden und die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderliche
Energiemenge kann gegenüber den herkömmlichen Verfahren, abhängig von den Materialeigenschaften,
wie z.B. der spezifischen Wärmekapazität, der Dicke des Materialbandes bzw. des Beschichtungsmittels
erheblich reduziert werden, da vergleichsweise wenig Wärmeenergie auf das Materialband
übertragen wird. Dieser Effekt spielt insbesondere bei Materialien mit besonders hoher
Wärmekapazität wie Stahlblech eine große Rolle, da diese Materialien eine große Energiemenge
absorbieren. Beispielsweise kann bei Blechstärken von mehr als 0,5 mm beim erfindungsgemäßen
Verfahren die Erwärmung des Bleches von 250°C, wie dies z.B. bei einem herkömmlichen
induktiven Verfahren der Fall ist, auf 200°C reduziert werden. Entsprechend bedeutet
dies eine Reduzierung des zur Trocknung bzw. Vernetzung des Beschichtungsmittels erforderlichen
Energieaufwands um ein fünftel. Bei dickeren Materialien sind auch größere Temperaturunterschiede
d.h. Energieeinsparungen möglich.
[0030] Neben den Kosten des Beschichtungsverfahrens werden auch die Kosten der hierzu notwendigen
Vorrichtung bzw. Anlage deutlich reduziert, da aufgrund der im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren erheblich kürzeren Trocknungs- bzw. Vernetzungszeiten auch die zum Trocknen
bzw. Vernetzen notwendige Strecke bei gleichbleibender Fördergeschwindigkeit deutlich
reduziert ist. Darüber machen sich insbesondere Infrastruktureinsparungen besonders
bemerkbar.
[0031] In vielen Fällen kann durch Reflexionen an der Grenzfläche zwischen dem Beschichtungsmittel
und dem Materialband eine erneute Durchstrahlung des Beschichtungsmittels bewirkt
werden und somit die Effizienz der Energieübertragung an dieses erhöht werden. Hierzu
wird vorzugsweise die Oberfläche des Materialbandes zum Zwecke einer gezielten Einstellung
dessen Reflexionsvermögens vor dem eigentlichen Auftragen des Beschichtungsmittels
behandelt. Dies erfolgt beispielsweise durch Glätten, Polieren oder Aufrauhen der
Oberfläche.
[0032] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Intensitätsmaximum der elektromagnetischen Strahlung an die Absorptions-
und/oder Transmissionseigenschaften des Materialbands derart angepaßt, daß die elektromagnetische
Strahlung das Materialband zumindest teilweise durchdringt. Dies ist insbesondere
bei beidseitig auf dem Materialband aufgetragenem Beschichtungsmittel sinnvoll. Um
auch das auf der anderen Seite des Materialbandes aufgetragene Beschichtungsmittel
zu trocknen und/oder zu vernetzen, kann bei bestimmten Beschichtungsmittel/Materialband-Kombinationen
die Trocknung bzw. Vernetzung derart durchgeführt werden, daß die zum Trocknen bzw.
Vernetzen eingesetzte elektromagnetische Strahlung neben dem Beschichtungsmittel,
das auf der der Strahlungsquelle zugewandten Materialbandseite aufgetragen ist, auch
das Materialband durchdringt. Dabei wird vorzugsweise im wesentlichen keine Strahlungsenergie
im Materialband absorbiert. Die Beaufschlagung mit elektromagnetischer Strahlung erfolgt
in diesem Fall nur von einer Seite des Materialbandes. Das beidseitig auf das Materialband
aufgetragene Beschichtungsmittel wird auf beiden Seiten des Materialbandes im wesentlichen
gleichzeitig getrocknet bzw. vernetzt.
[0033] Entsprechend kann das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt werden, daß das
beidseitig aufgetragene Beschichtungsmittel mit einer nur auf einer Seite des Materialbandes
angeordneten Strahlungsquelle, welche mindestens einen Emitter aufweist, im wesentlichen
gleichzeitig getrocknet bzw. vernetzt wird.
[0034] Denkbar ist darüber hinaus der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer
Anwendung, bei der das Beschichtungsmittel einseitig, jedoch auf der der Strahlungsquelle
abgewandten Seite aufgetragen ist. Die elektromagnetische Strahlung durchdringt vorzugsweise
das Materialband, im wesentlichen ohne von diesem absorbiert zu werden, um dann das
Beschichtungsmittel zu trocknen bzw. zu vernetzen. Durch diese Anordnung kann die
Strahlungsquelle vor aus dem Beschichtungsmittel austretenden flüchtigen und leicht
entzündlichen Komponenten desselben durch das Materialband geschützt werden und/oder
es können gleichzeitig mit dem Bestrahlungsvorgang auf der Seite des Materialbandes,
auf der das Beschichtungsmittel aufgetragen ist, einer oder mehrere weitere Bearbeitungsschritte
an dem Beschichtungsmittel und/oder dem Materialband durchgeführt werden, ohne den
Bestrahlungsvorgang zu behindern.
[0035] Nach den Erkenntnissen der Erfinder sind die Trocknungs- bzw. Vemetzungsprozesse
des Beschichtungsmittels im wesentlichen thermisch bedingt. Das bedeutet, daß bei
der Trocknung eines mit Wasser oder Lösungsmittel versehenen Beschichtungsmittels
dem Lösungsmittel mit der elektromagnetischen Strahlung aus dem Wellenlängenbereich
des nahen Infrarot Energie übertragen wird, um das Lösungsmittel aus dem Beschichtungsmittel
abzutrennen. Zum Vernetzen wird Energie auf das Beschichtungsmittel übertragen, die
in Form von Wärmeenergie dazu aufgewandt wird, die Ausbildung von Polymerketten zu
bewirken. Bei vielen Beschichtungsmittels ist dazu eine bestimmte Temperatur des Beschichtungsmittels
erforderlich, damit der Vernetzungsprozeß abläuft.
[0036] Daneben können durch die elektromagnetische Strahlung aus dem Wellenlängenbereich
des nahen Infrarot hervorgerufene Photoreaktionen zu einer zusätzlichen Beschleunigung
der Vemetzungsprozesse führen.
[0037] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, Beschichtungsmittel
im wesentlichen vollkommen durch Photoreaktionen zu trocknen bzw. zu vernetzen, während
thermische Prozesse nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielen.
[0038] Das Trocknen bzw. das Vernetzen des Beschichtungsmittels kann entweder vollständig
oder nur teilweise durch die elektromagnetische Strahlung erfolgen, deren wesentlicher
Wirkanteil im Wellenlängenbereich des nahen Infrarot liegt. Jedoch ist es auch möglich,
das Beschichtungsmittel in mehreren zeitlich voneinander getrennten oder versetzten
Intervallen zu trocknen oder zu vernetzen. Auch kann das Trocknen bzw. Vernetzen zeitgleich
oder zeitlich versetzt mit der oben genannten Bestrahlung durch zumindest eine zusätzliche
Strahlungsquelle, insbesondere mit einem Wirkanteil in einem anderen Wellenlängenbereich,
und/oder durch zumindest eine andere Energie- oder Wärmequelle unterstützt werden.
Um besonders kurze Trocknungszeiten bzw. besonders kurze Bestrahlungsdauern zu erzielen,
wird elektromagnetische Strahlung mit einer hohen Leistungsdichte verwendet. Für das
erfindungsgemäße Verfahren charakteristische Leistungsdichten liegen oberhalb von
100 kW/m
2, bevorzugt oberhalb von 200 kW/m
2 und besonders bevorzugt oberhalb von 500 kW/m
2. Derartige hohe Leistungsdichten lassen sich beispielsweise durch die Anordnung aus
mehreren zusammenwirkenden, insbesondere parallel zueinander angeordneten, über die
Gesamtbreite des sich fortbewegenden Materialbandes erstreckenden Strahlern mit entsprechend
zugeordnete hochwirksamen Reflektoren bewerkstelligen. Eine weitere Einstellung der
Leistungsdichte läßt sich dadurch erzielen, daß gemäß der vorliegenden Erfindung die
elektromagnetische Strahlung auf die Oberfläche des mit dem Beschichtungsmittel versehenen
Materialbandes fokussiert wird.
[0039] Die Einstellung der Leistungsdichte kann auch über die Betriebsspannung erfolgen;
weiterhin können Filter eingesetzt werden. In einer weiter verfeinerten Verfahrensführung
ist eine Leistungsregelung auf der Basis von rückgekoppelten Sensorsignalen (beispielsweise
von Temperaturfühlern) vorgesehen.
[0040] Erfindungsgemäß wird mit einer elektromagnetischen Strahlung bestrahlt, deren Intensitätsmaximum
in dem Wellenlängenbereich von 0,8µm bis 2µm liegt. Ein solcher Wellenlängenbereich
der elektromagnetischen Strahlung hat sich als besonders effektiv für eine hochwirksame
Polymerbildung bzw. Polymer-vernetzung der zur Beschichtung von Materialbändern verwendeten
Beschichtungsmittel erwiesen.
[0041] Bei Anwendung von Wellenlängen, die den spezifischen Absorptions- und/oder Transmissions-
bzw. Reflexionseigenschaften des Materialbandes und/oder des Beschichtungsmittels
Rechnung tragen, und/oder bei Verwendung der für das spezifische Materialband und/oder
Beschichtungsmittel zu ermittelnden optimalen Leistungsdichten ermöglicht die Erfindung
in einer bevorzugten Ausführungsform vorzugsweise die oben genannten kurzen Bestrahlungsdauern.
In Abhängigkeit des verwendeten Beschichtungsmittels ist vor dem Aufbringen häufig
eine Vorbehandlung des Materialbandes vorgesehen. Insbesondere ist dabei eine Erwärmung
des Materialbandes notwendig. Stahlblech muß hierbei meist auf Temperaturen von 900°
C bis 1100° C zur Erreichung einer Gefügeveränderung erhitzt werden, was üblicherweise
unter einer inerten Atmosphäre oder Wasserstoffatmosphäre durchgeführt wird. Herkömmlich
werden dazu Verfahren unter Verwendung von Konvektions- oder Induktionserwärmung verwendet.
Die Verfahren, bei welchen Konvektionserwärmung eingesetzt wird, benötigen eine lange
Zeit, um das Stahlband auf die hohe Temperatur zu erwärmen. Bei der Induktionserwärmung
ist der Wirkungsgrad sowie die homogene Erwärmung problematisch.
[0042] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dieses
Vorwärmen ebenfalls mittels elektromagnetischer Strahlung bewirkt, deren wesentlicher
Wirkanteil im Wellenlängenbereich des nahen Infrarot liegt. Dadurch wird es möglich,
das Stahlband viel schneller zu erwärmen als mit herkömmlichen, auf langsamer Wärmeleitung
basierenden Methoden.
[0043] Die hierfür verwendete elektromagnetische Strahlung hat vorzugsweise ihren wesentlichen
Wirkanteil ebenfalls im Wellenlängenbereich von 0,8µm bis 2,0µm. Vorzugsweise wird
die Wellenlänge dabei so angepaßt, daß ein Großteil der elektromagnetischen Strahlung
durch das Materialband absorbiert wird.
[0044] Aufgrund der vorzugsweise sehr hohen Fördergeschwindigkeit des Materialbandes ist
eine entsprechende Qualitätssicherung und Prozeßsicherheit der Verfahrensführung notwendig.
Hierzu wird gemäß der vorliegenden Erfindung zumindest ein meßbarer Prozeßparameter
herangezogen, der über eine entsprechende automatisierte Prozeßsteuerung einen Rückschluß
auf den Zustand und die Qualität der Beschichtung zuläßt. Insbesondere eignet sich
hierfür die Temperatur auf der Oberfläche des Materialbandes, die einerseits über
eine entsprechende Abänderung der elektrischen Leistung und damit der Strahlungsleistung
des Emitters und andererseits über eine Variation des Abstandes zwischen den Emittern
und der Oberfläche des Materialbandes veränderbar ist. Eine Vorrichtung zur Realisierung
einer gegebenenfalls automatischen Einstellung von Bestrahlungsparametem umfaßt mindestens
einen Meßfühler zur Erfassung der relevanten physikalischen Größen, also insbesondere
einen oder mehrere photoelektrische Sensoren zur Erfassung der Helligkeit, des Reflektionsvermögens
oder des Brechungsindex' oder anderer optischer Parameter, die Aufschluß über den
Trocknungs- bzw. Vernetzungszustand des Beschichtungsmittels geben, bzw. einen berührungslos
arbeitenden, insbesondere pyrometrischen Temperaturfühler.
[0045] Zur Einstellung der einzelnen Bestrahlungsparameter ist der Sensor, bzw. die Sensoren,
über eine Auswertungsschaltung mit einem Steuereingang, bzw. Steuereingängen einer
Strahlungssteuereinrichtung verbunden. In Abhängigkeit von den erfaßten Meßwerten
bzw. einem Ergebnis der Auswertung dieser Meßwerte können die im weiteren Prozeßverlauf
einzustellenden Bestrahlungsparameter, insbesondere die Leistungsdichte und gegebenenfalls
die spektrale Zusammensetzung der Strahlung optimiert werden. Durch das Vorsehen einer
geschlossenen Regelschleife ist hierbei auch eine automatisch geregelte Echtzeit-Betriebsführung
realisierbar.
[0046] Bei speziellen Anwendungen, bei denen flüchtige Bestandteile des Beschichtungsmittels
von diesem durch die Wechselwirkung mit der elektromagnetischen Strahlung getrennt
werden, ist auch eine Kühlung und/oder Abführung dieser flüchtigen Bestandteile durch
eine an diesen, vorzugsweise quer zur Förderrichtung, entlang geführten Gasstrom,
insbesondere Luftstrom, sinnvoll.
[0047] Vorzugsweise trifft dieser das Materialband überstreichende Gasstrom mit einer bestimmten
zuvor festgelegten Geschwindigkeit auf die abzutransportierenden Teilchen der abgetrennten
Feuchtkomponente auf und reißt diese mit, wobei der Gasstrom vorzugsweise messerartig
an dem Trocknungsgut auftrifft. Insbesondere wird ein trockenes, kaltes Gas mit hohem
Impuls zugeführt. Durch einen die Oberfläche des aufgebrachten Beschichtungsmittels
und/oder die rückseitige Oberfläche des Trägers überstreichenden Gasstrom kann zum
einen eine Vergleichmäßigung der Temperaturverteilung und gegebenenfalls Absenkung
der Oberflächentemperatur und zum anderen die schnelle Abführung von flüchtigen Bestandteilen
des Beschichtungsmittels erreicht werden. Hierdurch läßt sich die Zuverlässigkeit
und Effizienz des Verfahrens weiter erhöhen. Der Gasstrom (Luftstrom) ist vorzugsweise
trocken und kalt und wird mit hohem Druck bzw. Impuls zugeführt. Weitere Einzelheiten
diesbezüglich sind in der
DE-A 198 07 643 der Anmelderin offenbart.
[0048] Vorzugsweise ist das endlos geförderte Materialband ein Metallband, insbesondere
ein Stahlband. Bei dem endlos geförderten Materialband kann es sich jedoch auch um
Metallfolien bzw. feine Metallgewebe, speziell aus Aluminium oder Kupfer oder deren
Legierungen bzw. aus einer aluminium- bzw.- kupferhaltigen Legierung, um Kunststoffolien,
speziell Polyethylen- (PE), Polypropylen- (PP) oder PVC-Folien, um Glasschichten bzw.
-platten, um Werkstoffverbundsysteme, wie z.B. Holzfurniere, um Laminate, wie z.B.
Kondensatoren oder Displays, oder um Thermoplaste oder Duroplaste handeln. Weitere
bevorzugte Anwendungsgebiete sind Folien zur Verpackung, wie z.B. Blisterfolien oder
Klebefolien. In bevorzugten Schichtaufbauten haben sowohl das Beschichtungsmittel
als auch das Materialband bzw. der Träger eine mittlere Dicke im Bereich zwischen
5 µm und 500 µm, insbesondere zwischen 20 µm und 200 µm.
[0049] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat das Beschichtungsmittel und die
daraus gebildete feste dünne Schicht eine Dicke im Bereich zwischen 1µm und 100µm,
insbesondere zwischen 2µm und 20µm.
[0050] Die Auftragung des Beschichtungsmittels auf das zu beschichtende Materialband erfolgt
in Abhängigkeit von der Beschaffenheit, insbesondere der Oberfläche und/oder der Materialzusammensetzung
des Materialbands. Vorzugsweise wird das Beschichtungsmittel als fluides oder paströses
System aufgebracht, was mit an sich bekannten Auftragsverfahren, insbesondere durch
Aufwalzen, Aufstreichen, Aufsprühen, Gießen, Aufschleudern, Aufrieseln, Aufblasen
oder Rakeln bewerkstelligt werden kann. Das Beschichtungsmittel wird gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform in Form eines Pulvers insbesondere unter Ausnutzung elektrostatischer
Kräfte aufgebracht, insbesondere aufgerieselt oder aufgeblasen. Darüber hinaus kann
es auch auf das Materialband aufgesputtert werden. Je nach Oberflächenbeschaffenheit
des Materialbandes kann u.U. eine Vorbehandlung, insbesondere durch Aufrauhen, Anätzen
oder auch durch Aufbringen eines Haftvermittlers zweckmäßig sein. Diese Vorbehandlung
dient u.a. der Verbesserung der Haftung zwischen dem Beschichtungsmittel und dem sich
in Förderrichtung bewegenden Materialbandes.
[0051] Als Beschichtungsmittel sind insbesondere zu nennen: Lacke, insbesondere Pulverlacke,
Einkomponenten- oder Zweikomponenten-Naßlacke, sowohl auf Wasserbasis als auch auf
der Basis von organischen Lösungsmitteln, Beschichtungen zum Korrosionsschutz, Beschichtungen
zur Vorbehandlung sowie zur Funktionalisierung von Metalloberflächen, Leitfähigkeitspasten
und Photolack.
[0052] Bei den Lacken handelt es sich um Substanzen, die zumindest teilweise mit Strahlung
trockenbar und/oder vernetzbar sind. Lackiermittel sind typischerweise Systeme, die
mindestens einen Zusatzstoff, vorzugsweise einen Zusatzstoff und ein Bindemittel,
wie jeweils nachfolgend ausführlich diskutiert, enthalten. Die Bestrahlungshärtung
geschieht bei vielen Lackiermitteln häufig durch Polymerisation des im Lackiermittel
enthaltenen Bindemittels.
[0053] Ein Beispiel hierfür ist die optisch über Photoinitiatoren gestartete Polymerisation
von niederviskosen Lackiermitteln mit Bindemitteln reaktiver Monomere, Oligomere und
Präpolymere, beispielsweise die radikalische oder die kationische Polymerisation oder
die Vernetzung linearer Polymere mit reaktiven Seitenketten.
[0054] Für das erfindungsgemäße Verfahren können Naßlacke oder Pulverlacke verwendet werden.
Als Naßlacke werden u.a. Wasserlacke und Lösungsmittellacke bezeichnet. Naßlacke können
Einkomponentenlacke, wie z.B. UV-Lacke, und Zweikomponentenlacke sein, wobei solche
auf Wasserbasis oder aber auch auf der Basis organischer Lösungsmittel eingesetzt
werden können. Bei Mehrschichtstrukturen sind auch Kombinationen davon denkbar. Ferner
sind für die oben erwähnten Coilcoating-Verfahren auch schweißbare Lacksysteme von
Interesse.
[0055] Lösungsmittellacke werden in Abhängigkeit vom Lösungsmittelgehalt in konventionelle,
lösungsmittelhaltige Lacke, lösungsmittelarme und lösungsmittelfreie Lacke unterteilt.
Der Feststoffgehalt lösungsmittelarmer Lacke ist größer als 70 Massen-%; bei einem
Feststoffgehalt kleiner 70 Massen-% spricht man von lösungsmittelhaltigen Lacken.
Für festkörperreiche Lacke wie beispielsweise Spritzlacke wird auch der Begriff High-solids
verwendet.
[0056] Lösungsmittelarme und lösungsmittelfreie Lacke werden nach der Art der Härtungsreaktion
in Ein- und Zweikomponentensysteme unterteilt. Bei Einkomponentenlacken setzt die
Polymerisation und damit die Vernetzung nach Zusatz von Initiatoren und Beschleunigern
oder durch Einwirkung von UV- oder Elektronenstrahlen ein. Als Einkomponentenlacke
werden beispielsweise Vinylchlorid-Polymere oder Copolymere und ungesättigte Polyesterharze,
wie niedermolekulare Hydroxylgruppen tragende Acrylat-, Alkyd- und Polyesterharze
verwendet. Zweikomponentenlacke härten durch eine Additionsreaktion, bei der im Gegensatz
zu den Einkomponentenlacken keine umweltbelastenden Spaltprodukte freigesetzt werden.
Die Bindemittel sind in der Regel Epoxidharze in Kombination mit Härtern oder Polyisocyanate
in Kombination mit Hydroxylgruppen tragenden Harzen.
[0057] Unter Pulverlacken versteht man thermoplastische oder duromere Kunststoffe, die in
Pulverform auf Substrate aufgetragen werden. Hierbei werden verschiedene Auftragsverfahren
wie beispielsweise elektrostatisches Pulverspritzen, elektrostatisches Wirbelsintern,
Schüttsintern, Wirbelsintern, Rotationssintem oder Zentrifugalgießen eingesetzt. Als
Pulverlacke werden beispielsweise Epoxidharz-Pulver, Pulver gesättigter Polyesterharze,
Polyacrylat-Pulver, Polyethylen-Pulver, Polyvinylchlorid-Pulver, Polyamidpulver, Celluloseacetobutyrat-Pulver,
chlorierte Polyether, Ethylen-Vinylacetat-Mischpolymerisatpulver oder Polymethacrylsäuremethylester-Pulver
eingesetzt.
[0058] UV-Lacke benötigen einen sogenannten UV-Initiator, der einen teueren Bestandteil
des Lackes darstellt, jedoch zur Vernetzung notwendig ist. Mithilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann in vielen Fällen auf den Einsatz der UV-Initiatoren verzichtet werden,
dennoch lassen sich derartige UV-Lacke mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens trocknen.
[0059] Heutzutage werden in Lackiermitteln, da diese häufig Polyesterharz als Bindemittel
verwenden, große Mengen von Lösungsmittel eingesetzt. Jedoch ist die Entwicklung dahingehend,
dass zunehmend aus unterschiedlichen Gründen wie z.B. für den Umweltschutz und zur
Vermeidung von Geruchsbelästigungen Versuche unternommen werden, Lacke mit Harzen
zum Einsatz zu bringen, die relativ wenig Lösungsmittel benötigen, wie beispielsweise
Acrylatharze. Die lösemittelarmen Lacksysteme (high-solids und wasserverdünnbare Systeme)
sollen daher künftig verstärkt eingesetzt werden. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann die nachteilige längere Trockenzeit dieser Systeme vermieden werden.
[0060] Als durch strahlungsinduzierte Prozesse vernetzbare Bindemittel können im erfindungsgemäßen
Verfahren alle üblichen strahlenhärtbaren Bindemittel oder deren Mischungen eingesetzt
werden, die dem Fachmann bekannt sind. Es handelt sich entweder um durch radikalische
Polymerisation vernetzbare oder durch kationische Polymerisation vernetzbare Bindemittel.
Bei ersteren entstehen durch Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung auf die
Bindemittel Radikale, die dann die Vernetzungsreaktion auslösen. Bei den kationisch
härtenden Systemen werden durch die Bestrahlung aus Initiatoren Lewis-Säuren gebildet,
die dann die Vernetzungsreaktion auslösen.
[0061] Andere Beschichtungsmittel enthalten entsprechend ihrem Einsatzgebiet entsprechende
Zusatzstoffe wie Polymere, insbesondere Vernetzer, Katalysatoren für die Vernetzung,
Initiatoren, insbesondere Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe, Verstärkerfüllstoffe,
Rheologiehilfsmittel, Netz- und Dispergiermittel, Haftvermittler, Additive zur Verbesserung
der Untergrundbenetzung, Additive zur Verbesserung der Oberflächenglätte, Mattierungsmittel,
Verlaufmittel, filmbildende Hilfsmittel, Trockenstoffe, Hautverhinderungsmittel, Lichtschutzmittel,
Korrosionsinhibitoren, Biozide, Flammschutzmittel, Polymerisationsinhibitoren, insbesondere
Photoinhibitoren oder Weichmacher, wie sie beispielsweise auf dem Lackiermittelsektor
üblich und bekannt sind. Die Auswahl der Zusatzstoffe richtet sich nach dem gewünschten
Eigenschaftsprofil des Beschichtungsmittels und dessen Verwendungszweck.
[0062] Die Beschichtungsmittel können ferner keramische Farben enthalten, wie beispielsweise
Titandioxid, Ruß oder Buntpigmente wie Bleichromat, Mennige, Zinkgelb, Zinkgrün, Cadmiumrot,
Cobaltblau, Berliner Blau, Ultramarin, Manganviolett, Cadmiumgelb, Molybdatorange
und -rot, Chromorange und -rot, Eisenoxidrot, Chromdioxidgrün und Strontiumgelb.
[0063] Auch organische Farben, beispielsweise natürlich vorkommende Pigmente wie Sepia,
Indigo, Chlorophyll, oder insbesondere synthetische Pigmente wie beispielsweise Azo-Pigmente,
Indigoide, Dioxazin-, Chinacridon-, Phthalocyanin-, Isoindolidon-, Perylen- und Perinon-,
Metallkomplex- und Alkaliblau-Pigmente können Bestandteile der Beschichtungsmittel
darstellen.
[0064] Ebenso können die Beschichtungsmittel Leuchtpigmente zur Erzeugung eines Metalleffekts
enthalten. Verwendbar sind insbesondere Metall-Plättchen, vorzugsweise Aluminium-Plättchen,
die über ihr Reflexionsverhalten einen besonderen optischen Effekt geben. Weitere
Metall-Plättchen sind beispielsweise solche auf Basis von Gold-Bronzen, Kupfer-Zink-Legierungen,
Nickel, rostfreiem Stahl und Glimmer.
[0065] Die Beschichtungsmittel können außerdem Leuchtpigmente zur Erzeugung von Metamerieeffekten
enthalten. Hier können beispielsweise Pigmente zur Erzeugung von Perlglanz eingesetzt
werden. Im einzelnen sind zu nennen Bismutoxidchlorid, Titandioxid-Glimmer und Bleicarbonat.
[0066] Als Interferenz-Pigmente zum Wärmeschutz können die Beschichtungsmittel Pigmente
mit hohem Reflexionsvermögen für IR-Strahlung enthalten, insbesondere Bleicarbonat
und Titandioxid-Glimmer. Durch destruktive Interferenz kommt es zur Auslöschung wesentlicher
Strahlungsanteile, wodurch ein Wärmeschutz erzielt wird
[0067] Die Beschichtungsmittel können im Rahmen der Erfindung auch Pigmente zum Korrosionsschutz
enthalten. Vorzugsweise werden Blei(II)orthoplumbat, Chromat-Pigmente, Phosphat-Pigmente,
Zinkstaub oder Bleistaub verwendet.
[0068] Darüber hinaus können die Beschichtungsmittel magnetische Pigmente wie Reineisen,
Eisenoxid oder Chrom(IV)oxid enthalten.
[0069] Das vorgeschlagene Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstellung einer funktionellen
Beschichtung zur Herstellung von Dünnschicht-Transistoranordnungen, insbesondere für
Flüssigkristalldisplayanordnungen, von Separatormembranen für elektrochemische Elemente,
insbesondere von Lithium-Ionen-Akkus, zur Herstellung von Dünnschichtstrukturen für
Plasmadisplays und zur Herstellung von Membranstrukturen für Brennstoffzellen.
[0070] Durch Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es somit möglich ein beschichtetes
Substrat herzustellen, das ein Substrat und ein getrocknetes und/oder vernetztes Beschichtungsmittel,
das einseitig oder beidseitig aufgebracht ist, aufweist. Das Substrat wird insbesondere
ausgewählt unter einem thermoplastischen Substrat, einer Metallfolie bzw. -blech,
einer Kunststoffolie, einer Glasplatte, einem Werkstoffverbundsystem, wie z.B. einem
Holzfurnier, einem Laminat, wie z.B. Kondensatoren oder Displays. Das Beschichtungsmittel
ist vorzugsweise unter einem Lack, insbesondere Pulverlack, einem Einkomponenten-
oder Zweikomponenten-Naßlack, sowohl auf Wasserbasis als auch auf der Basis von organischen
Lösungsmitteln, einer Beschichtung zum Korrosionsschutz, einer Beschichtung zur Vorbehandlung
sowie zur Funktionalisierung von Metalloberflächen, einer Leitfähigkeitspaste oder
einem Photolack ausgewählt.
[0071] Eine geeignete Anordnung zur Herstellung eines dünnen Schichtaufbaus aus einem bandförmigen,
flexiblen, insbesondere quasi-endlosen, Träger mit mindestens einer mit dem Träger
fest verbundenen funktionalen Beschichtung, die eine insbesondere in der Größenordnung
der Dicke des Trägers liegende Dicke hat, mit den Schritten der Bildung eines Ausgangs-Schichtaufbaus
durch flächiges Auftragen eines Beschichtungsmittels auf den Träger und der Bestrahlung
des mit dem Beschichtungsmittel versehenen Trägers mit elektromagnetischer Strahlung,
die einen Wirkanteil im Bereich des nahen Infrarot hat, zur Bildung der funktionalen
Beschichtung aus dem Beschichtungsmittel bei gleichzeitiger Verbindung mit dem Träger
unter Einschluß einer Trocknung und/oder thermischen Vernetzung, weist vorzugsweise
eine Zuführungs- und Vorschubeinrichtung für den Träger, - die insbesondere eine Träger-Vorratsrolle
und eine Walzen-Vorschubeinrichtung umfassen kann -, eine Zuführungs- und Schichterzeugungseinrichtung
zur, insbesondere kontinuierlichen, Zuführung und Aufbringung des Beschichtungsmittel
auf den Träger und eine stromabwärts der Zuführungs- und Schichterzeugungseinrichtung
angeordneten und dem mit dem Beschichtungsmittel versehenen Träger zugewandten, Strahlung
mit einem Wirkanteil im Bereich des nahen Infrarot erzeugende Bestrahlungseinrichtung
auf.
[0072] Ferner ist insbesondere ein Mittel zur Einstellung bzw. eine Regelungseinrichtung
zur Regelung der Strahlungsleistung, insbesondere Verstellmittel zur Präzisionsverstellung
mindestens einer Strahlungsquelle der Bestrahlungseinrichtung vorgesehen.
[0073] Das erfindungsgemäße Verfahren wird darüber hinaus vorzugsweise mit einer Vorrichtung
durchgeführt, welche eine im wesentlichen abgeschlossene Einrichtung, durch welche
das einseitig oder beidseitig mit einem Beschichtungsmittel versehene Materialband
gefördert wird, aufweist, in welcher zumindest ein Emitter montiert ist und deren
innere Wände mit zumindest einer elektromagnetische Strahlung reflektierenden Vorrichtung,
wie z.B. einem Reflektor versehen sind.
[0074] Grundsätzlich ist es in allen Fällen sinnvoll die Anlage zur Steigerung der Effizienz
und zur Energieoptimierung mit Reflektoren auszustatten, so daß dort, wo Emitter eingesetzt
werden ein abgeschlossener Strahlungsraum erzeugt wird. Neben Gegenreflektoren ist
zusätzlich das Vorsehen von Seitenreflektoren und von quer zur Förderrichtung angeordneten
Reflektoren sinnvoll.
[0075] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Seitenreflektoren beispielsweise
mittels Verschiebeeinrichtungen zustellbar und unter Ausbildung des Strahlungsraumes
an die Breite des zu beschichtenden Materialbandes anpaßbar. Dadurch kann die Breite
des Strahlungsraumes an die Breite des Materialbandes angepaßt werden und die Effizienz
der Anlage unabhängig von der Breite des Materialbandes optimiert werden. Bei der
Bearbeitung eines Materialbandes, das eine geringere als die maximal für die Anlage
mögliche Breite aufweist, werden die sich außerhalb der zugestellten Seitenreflektoren
befindenden Emitter nicht eingesetzt. So kann immer eine optimale und damit energiesparende
Trocknung bzw. Vernetzung des Beschichtungsmittels erreicht werden. Eine derartige
Anpassung der zur Trocknung bzw. zum Vernetzen eingesetzten Energiequellen ist bei
herkömmlichen Verfahren nicht möglich und stellt ein großes Problem dar.
[0076] Zur beidseitigen Beschichtung von Materialbändern ist es sinnvoll, je nach Art des
Beschichtungsmittels bzw. des Materials Emittermodule nur auf einer Seite des Materialbandes
oder auch beidseitig des Materialbandes anzuordnen. Kann die zum Trocknen bzw. Vernetzen
eingesetzte elektromagnetische Strahlung so gewählt werden, daß neben dem Beschichtungsmittel
auch das Materialband von der Strahlung durchdrungen werden kann, ist es sinnvoll
aus Investitionsgründen Emittermodule nur auf einer Seite des Materialbandes anzuordnen.
Zur Steigerung der Effektivität der Anlage ist es dann sinnvoll auf der dem zumindest
einen Emitter gegenüberliegenden Seite einen oder mehrere Reflektoren anzuordnen,
um die durch das Materialband und die Schichten des aufgetragenen Beschichtungsmittel
hindurchgehende Strahlung zurück durch das Beschichtungsmittel und das Materialband
zu reflektieren.
[0077] Bei strahlungsundurchlässigen Materialbändern sowie in den Fällen, in welchen die
Vernetzung des Beschichtungsmittels im wesentlichen durch Photoreaktionen bewirkt
wird, ist eine beidseitige Anordnung von Emittermodulen vorteilhaft.
[0078] Zur Trocknung und/oder Vernetzung des Beschichtungsmittels weist die Vorrictung mindestens
eine Emitter Laserdiode auf.
[0079] Gegebenenfalls lassen sich auch über die gesamte Breite des sich schnell in Förderrichtung
fortbewegenden Materialbandes mehrere Emitter, vorzugsweise parallel zueinander als
sogenannte Emittermodule anordnen.
[0080] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Emitter parallel zur Förderrichtung
des endlos geförderten Materialbandes angeordnet. Dies hat den wesentlichen Vorteil,
daß die Bestrahlungsstärke über das gesamte Materialband sowohl in Förderrichtung
wie auch in der Richtung senkrecht dazu homogen bleibt, auch wenn sich beispielsweise
durch den Alterungsprozeß der Emitter bedingt, oder durch einen anderen Effekt die
Strahlungshomogenität entlang der Längsrichtung der Emitter verändert, wobei die Annahme
zugrunde gelegt werden kann, daß diese Änderung für alle Emitter in gleicher Weise
abläuft.
[0081] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zur Bestrahlung linienförmiger
beispielsweise gitterförmiger endlos geförderter Materialbänder in Förderrichtung
eine spezielle linienförmige Anordnung der Emitter gewählt, so daß sich jeweils gegenüber
einem parallel zur Förderrichtung angeordneten Materialteil des gitterartigen Materialbandes
ein im wesentlichen parallel dazu angeordneter Emitter oder gegebenenfalls eine Reihe
von hintereinander angeordneten Emittern befindet. Zusätzlich kann zur Erhöhung der
Effizienz die von den Emittern emittierte Strahlung durch entsprechende reflektierende
Einrichtungen auf die Materialteile fokussiert sein. Ferner ist die Anordnung eines
Reflektors auf der dem Materialband im Verhältnis zu den Emittern gegenüberliegenden
Seite zur Steigerung der Effizienz der Anlage wünschenswert. Um Beschichtungsmittel,
das auf quer zur Förderrichtung verlaufende Materialteile aufgetragen ist, ebenfalls
effizient zu Trocknen bzw. zu Vernetzen, sind zusätzlich quer zur Förderrichtung orientierte
linienförmige Emitter vorgesehen, die mit den Materialteilen mit deren Fördergeschwindigkeit
mitbewegt werden können. Weitere Einzelheiten dieser speziellen Ausführungsform sind
in einer von der Anmelderin unter dem Titel "Verfahren und Vorrichtung zum Aufheizen
von kontinuierlich gefördertem, gitterförmigem Material oder dergleichen Strukturen"
mit der Anmeldenummer
DE 10062633 eingereichten Anmeldung offenbart.
[0082] Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Raum, in welchem flüchtige Komponenten
des Beschichtungsmittels, wie beispielsweise Lösungsmittel beim Trocknungsprozeß entweichen,
durch eine Quarzglasscheibe von den Emittern getrennt. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform werden zur weiteren Erhöhung der Sicherheit zwischen dem Materialband
und dem oder den Emittern zwei nebeneinander angeordnete Quarzglasscheiben vorgesehen,
zwischen welchen zusätzlich ein Kühlgas, z.B. Stickstoffgas strömt.
[0083] In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Vorrichtung ist zusätzlich eine Gasstrom-Erzeugungseinrichtung
zur Erzeugung und Ausrichtung des oben erwähnten Gasstromes und/oder eine Einrichtung
zur Leistungseinstellung oder -regelung vorgesehen, wobei die letztere bevorzugt Mittel
zur Abstandseinstellung zwischen Strahlungsquelle und Schichtaufbau umfaßt.
[0084] Bevorzugt ist die Gasstrom-Erzeugungseinrichtung so ausgestaltet, daß ein im wesentlichen
parallel zur Oberfläche des Materialbandes gerichteter, dieses im Einwirkungsbereich
der der Bestrahlungseinrichtung überstreichender, insbesondere trockener und kalter
Gasstrom mit hohem Impuls erzeugt wird.
[0085] Eine Vorrichtung zur Herstellung eines quasi-endlosen beschichteten, wickelfähigen
Bleches, insbesondere von Karosserieblech für die Automobilindustrie oder von Gehäuseblech
für Haushaltsgeräte, mit den Schritten des Aufbringens eines, insbesondere flüssigen,
Beschichtungsmittels und des Trocknens bzw. Vernetzen des Beschichtungsmittels zu
einer festen dünnen Schicht, die jeweils am schnell durchlaufenden Blech ausgeführt
werden, d.h. eine Vorrichtung zur Durchführung des Coilcoating-Verfahrens weist eine
Bestrahlungseinrichtung zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung mit hoher
Leistungdichte und im Bereich des nahen Infrarot, die insbesondere ihren wesentlchen
Wirkanteil im Wellenlängenbereich zwischen 0,8 µm und 1,5 µm hat.
[0086] Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung bezüglich des Coilcoating-Verfahrens
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Coilcoating-Vorrichtung anhand der einzigen Figur. Diese zeigt skizzenartig
eine Coilcoating-Vorrichtung 1 zum Beschichten eines quasi-endlosen Stahlbleches 3,
welches auf einen Coil 5 aufgewickelt wird, und zum Trocknen der Beschichtung. Der
Coil 5 wird durch einen elektrischen Antrieb 7 in Rotationsbewegung versetzt, und
hierdurch wird das Blech 3 unter einem Sprühbeschichter 9 und einer NIR-Trocknungsstrecke
11 entlang bewegt.
[0087] Durch den Sprühbeschichter 9 wird auf das Blech 3 als Ausgangsstoff für eine Korrosionsschutz-
oder Grundierungsschicht 13 eine wäßrige Lösung 13' aufgebracht. Diese wird in einer
durch der NIR-Trocknungsstrecke 11 ausgebildeten langgestreckten Bestrahlungszone
A mit NIR-Strahlung hoher Leistungsdichte, insbesondere oberhalb von 500 kW/m
2, getrocknet.
[0088] Die NIR-Trocknungsstrecke 11 umfaßt einen massiven A1-Reflektor 15 mit einer Mehrzahl
von im Querschnitt annähernd W-förmigen Reflektorabschnitten 15a, der intern wassergekühlt
und hierzu über Kühlwasserleitungen 17 mit einem externen (nicht dargestellten) Kühler
verbunden ist. Im Zentrum jedes Reflektorabschnitts 15a sitzt ein Emitter 19.
[0089] Die Emitter 19 werden durch eine Bestrahlungssteuereinheit 21 mit Strom versorgt
und derart gesteuert, daß sie NIR-Strahlung mit einem Intensitätsmaximum im Bereich
zwischen 0,8 µm und 1,5 µm abgeben.
[0090] Die der Bestrahlungseinrichtung zugeordnete Bestrahlungssteuereinrichtung ist vorzugsweise
geeignet, die Leistungsdichte der Strahlung auf der Oberfläche des Beschichtungsmittels
auf einen Wert von mehr als 500 kW/m
2, insbesondere mehr als 750 kW /m
2 einzustellen, und/oder zur Einstellung der Temperatur im Beschichtungsmittel auf
einen Wert oberhalb von 200°C, insbesondere auf einen Wert im Bereich zwischen 200
und 250°C.
[0091] Im A1-Reflektor 15 ist ein Pyrometerelement 23 zur Erfassung der
[0092] Oberflächentemperatur der Beschichtung 13 in einer T-Erfassungszone B angeordnet,
der mit einem Signaleingang der Bestrahlungssteuereinheit 21 verbunden ist. Die Bestrahlung
wird derart gesteuert, daß in der Beschichtung eine im wesentlichen konstante Temperatur
eingehalten wird, die in Abhängigkeit von den physikalischen und chemischen Eigenschaften
des Ausgangsstoffs 13' der Korrosionsschutz- oder Grundierungsschicht 13 gewählt wird
und typischerweise bei ca. 200°C liegt.
[0093] Durch geeignete Steuerung des Antriebes 7 wird die Durchlaufgeschwindigkeit des Stahlbleches
13 durch die Bestrahlungszone A derart eingestellt, daß eine Verweildauer der wäßrigen
Lösung 13' in der Bestrahlungszone A von wenigen Sekunden erhalten wird, welche zum
vollständigen Abdampfen der Lösungsmittelkomponente und zur thermischen Vernetzung
der Schicht 13 ausreichend ist.
[0094] Das Blech wird typischerweise mit einer Geschwindigkeit im Bereich zwischen 50 und
200 m/min, insbesondere zwischen 75 und 150 m/min, durch die Trocknungsvorrichtung
gefördert. Zur Erreichung von vorteilhaft kurzen Bestrahlungszeiten unterhalb von
10 s, insbesondere unterhalb von 5 s, ist dann eine Bestrahlungseinrichtung mit 2
bis 5 Metern Länge und mehr als einem Megawatt, bevorzugt 2 bis 5 MW, Leistungsaufnahme
einzusetzen, die auf der Oberfläche der zu trocknenden bzw. vernetzenden Beschichtung
eine Strahlungsleistungsdichte von mehr als 500 kW/m
2, insbesondere mehr als 750 kW/m
2, erzeugt.
[0095] Diese Werte sind für die Primärtrocknung bzw. -vemetzung einer als Flüssigkeit oder
in Pulverform aufgebrachten Schicht anzusetzen, wo in der Beschichtung im Trocknungs-
bzw. Vemetzungsschritt die Temperatur auf einem Wert oberhalb von 200°C, insbesondere
im Bereich zwischen 200°C und 250°C gehalten wird.
[0096] Insbesondere für den Einsatz mit Pulverbeschichtungen kommt das Verfahren bevorzugt
ohne eine aktive Gasstromzuführung zur Abfuhr von verdampfenden Beschichtungskomponenten
aus; hierzu wird im wesentlichen die Konvektion über der erhitzten Beschichtung ausgenutzt.
Bei der Trocknung von flüssigen Systemen kann allerdings durchaus ein die Oberfläche
überstreichender Gasstrom, insbesondere ein durch ein geeignetes Gebläse erzeugter
Luftstrom, genutzt werden.
[0097] Zur Qualitätskontrolle bei der Verfahrensdurchführung wird bevorzugt mindestens eine
prozeßrelevante physikalische Größe des Beschichtungssystems, insbesondere dessen
Temperatur und gegebenenfalls auch optische Eigenschaften, gemessen und zur Prozeßsteuerung
ausgewertet.
1. Verfahren zum Erzeugen einer Beschichtung von quasi-endlos geförderten und in Förderrichtung
bewegten, flexiblen Materialbändem, bei dem ein Beschichtungsmittel auf zumindest
eine Seite des Materialbandes aufgebracht und mittels elektromagnetischer Strahlung
zumindest teilweise getrocknet und/oder vernetzt wird, wobei die elektromagnetische
Strahlung einen wesentlichen Wirkanteil im Wellenlängenbereich des nahen Infrarot
aufweist, und die Strahlung von mindestens einem Emitter erzeugt wird, der als Laserdiode
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsdichte der elektromagnetischen Strahlung oberhalb von 100 kW/m2, bevorzugt oberhalb von 200 kW/m2 und besonders bevorzugt oberhalb von 500 kW/m2, insbesondere oberhalb von 750 kW/m2 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Intensitätsmaximum der elektromagnetischen
Strahlung an die Absorptions- und Transmissionseigenschaften des Beschichtungsmittels
angepaßt ist, so daß das Beschichtungsmittel die Strahlungsenergie im wesentlichen
gleichmäßig über seine Schichtdicke absorbiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Intensitätsmaximum der elektromagnetischen
Strahlung an die Absorptions- und/oder Transmissionseigenschaften des Materialbands
derart angepaßt ist, daß die elektromagnetische Strahlung das Materialband zumindest
teilweise durchdringt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem beidseitig auf das Materialband
aufgetragenes Beschichtungsmittel auf beiden Seiten des Materialbandes im wesentlichen
gleichzeitig getrocknet bzw. vernetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem das beidseitig aufgetragene Beschichtungsmittel
mit zumindest einer nur auf einer Seite des Materialbandes angeordneten Strahlungsquelle
im wesentlichen gleichzeitig getrocknet bzw. vernetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trocknen und/oder Vernetzen
des Beschichtungsmittels zumindest teilweise durch eine Photoreaktion erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der wesentliche Wirkanteil
der elektromagnetischen Strahlung im Wellenlängenbereich von 0,8 µm bis 2 µm liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bestrahlung mit elektromagnetischer
Strahlung weniger als 30s, bevorzugt weniger als 10s, insbesondere weniger als 5s
und besonders bevorzugt weniger als 2s dauert.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Oberfläche des Materialbandes
vor dem Auftragen des Beschichtungsmittels vorbehandelt, vorzugsweise erwärmt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem von dem Beschichtungsmittel
abgetrennte flüchtige Bestandteile mittels eines das Materialband überstreichenden
Gasstroms abgeführt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem es sich bei dem Materialband
um ein Metallband, insbesondere um ein blankes, verzinktes, oder vernickeltes Stahlblech,
insbesondere ein Karosserieblech für die Automobilindustrie oder ein Gehäuseblech
für Haushaltsgeräte handelt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Beschichtungsmittel
ein Lack, insbesondere ein Nass- oder Pulverlack, eine Beschichtung zum Korrosionsschutz,
zur Vorbehandlung und/oder zur Funktionalisierung der Oberfläche des Materialbandes,
eine Leitfähigkeitspaste, oder ein Photolack ist.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 oder 12, wobei ein Substrat, ausgewählt
unter einem thermoplastischen Substrat, einer Metallfolie einer Kunststoffolie, einer
Glasplatte, einem Werkstoffverbundsystem oder einem Laminat benutzt wird.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13, insbesondere
mit den Schritten des Aufbringens eines Beschichtungsmittels und des Trockenens bzw.
Vernetzens des Beschichtungsmittels zu einer Beschichtung, die jeweils am durchlaufenden
Materialband ausgeführt werden, welche aufweist:
- eine Zuführungs- und Vorschubeinrichtung für das Materialband,
- eine Zuführungs- und Schichterzeugungseinrichtung zur, insbesondere kontinuierlichen
Zuführung und Aufbringung des Beschichtungsmittels auf dem Materialband,
- eine Strahlungsquelle zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung mit hoher
Leistungsdichte und im Bereich des nahen Infrarot, die als Laserdiode ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet dass die Leistungsdichte der elektromagnetischen Strahlung oberhalb von 100 kW/m
2, bevorzugt oberhalb von 200 kW/m
2 und besonders bevorzugt oberhalb von 500 kW/m
2, insbesondere oberhalb von 750 kW/m
2 liegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, wobei die Schichterzeugungseinrichtung im wesentlichen
geschlossen ist und deren innere Wände mit zumindest einer elektromagnetische Strahlung
reflektierenden Vorrichtung versehen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, welche des weiteren Seitenwände aufweist, die im wesentlichen
zu dem geförderten Materialband zustellbar und unter Ausbildung des Bestrahlungsbereichs
an die Breite des Materialbandes anpaßbar sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, bei welcher zumindest jeweils ein
Emitter auf jeder Seite des Materialbandes vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, bei welcher der Emitter eine im wesentlichen
längliche Form aufweist und längs der Förderrichtung des Materialbandes ausgerichtet
ist.
1. Method for producing a coating for quasi-continuously fed flexible material bands
moved in the direction of transport, wherein a coating agent is applied to at least
one side of the material band and is at least partially dried and/or cross-linked
by means of electromagnetic radiation, the electromagnetic radiation having a fundamental
active component in the near-infrared wavelength range, and the radiation is generated
by at least one emitter being configured as a laser diode,
characterized in that
the power density of the electromagnetic radiation is above 100 kW/m2, preferably above 200 kW/m2 and even more preferably above 500 kW/m2, particularly above 750 kW/m2.
2. Method according to claim 1, wherein the intensity maximum of the electromagnetic
radiation is adapted to the absorption and transmission properties of the coating
agent so that the coating agent absorbs the radiant energy substantially uniformly
across its layer thickness.
3. Method according to claim 1 or 2, wherein the intensity maximum of the electromagnetic
radiation is adapted to the absorption and/or transmission properties of the material
band such that the electromagnetic radiation at least partially penetrates the material
band.
4. Method according to one of the preceding claims, wherein coating agent applied to
both sides of the material band is dried and cross-linked, respectively, on both sides
of the material band substantially at the same time.
5. Method according to claim 4, wherein the coating agent applied to both sides is dried
and cross-linked, respectively, substantially at the same time by means of at least
one radiation source disposed on only one side of the material band.
6. Method according to one of the preceding claims, wherein the drying and/or cross-linking
of the coating agent is at least partially accomplished by a photoreaction.
7. Method according to one of the preceding claims, wherein the fundamental active component
of the electromagnetic radiation is in the wavelength range of 0.8 µm to 2 µm.
8. Method according to one of the preceding claims, wherein the exposure using electromagnetic
radiation lasts less than 30s, preferably less than 10s, particularly less than 5s
and even more preferably less than 2s.
9. Method according to one of the preceding claims, wherein the surface of the material
band is pretreated, preferably heated, prior to applying the coating agent.
10. Method according to one of the preceding claims, wherein volatile components separated
from the coating agent are removed by means of a gas flow sweeping over the material
band.
11. Method according to one of the preceding claims, wherein the material band is a metal
band, particularly a bright, galvanized or nickel-plated sheet steel, particularly
a body sheet-metal for the automobile industry or a casing sheet-metal for household
appliances.
12. Method according to one of the preceding claims, wherein the coating agent is a lacquer,
particularly a liquid coating or powder coating, a corrosion prevention coating, for
the pretreatment and/or the functionalization of the surface of the material band,
a conductivity paste or a photoresist.
13. Method according to one of claims 1 to 10 or 12, wherein a substrate selected among
a thermoplastic substrate, a metal foil, a plastic foil, a glass plate, a material
composite system or a laminate is used.
14. Apparatus for performing the method according to one of claims 1 to 13, particularly
including the steps of applying a coating agent and drying and cross-linking, respectively,
the coating agent to form a coating, each of which are carried out on the material
band being passed through, the apparatus comprising:
- a feeding and advancing means for the material band,
- a supplying and layer producing means for, in particular continuously, supplying
and applying the coating agent to the material band,
- a radiation source for generating electromagnetic radiation with a high power density
and in the near-infrared range, which is configured as a laser diode
characterized in that
the power density of the electromagnetic radiation is above 100 kW/m
2, preferably above 200 kW/m
2 and even more preferably above 500 kW/m
2, particularly above 750 kW/m
2.
15. Apparatus according to claim 14, wherein the layer producing means is substantially
closed and in which the inner walls are provided with at least one device reflecting
electromagnetic radiation.
16. Apparatus according to claim 15, further comprising side walls, which are substantially
arrangeable at the fed material band and can be adapted to the width of the material
band by forming the radiation area.
17. Apparatus according to one of claims 14 to 16, which has at least one emitter provided
on each side of the material band.
18. Apparatus according to one of claims 14 to 17, wherein the emitter has a substantially
elongated shape and is aligned along the material band feeding direction.
1. Procédé de production d'un revêtement de bandes de matériau flexible quasi sans fin,
déplacées dans le sens de la marche, dans lequel un produit de revêtement est appliqué
sur au moins un côté de la bande de matériau et séché et/ou réticulé au moins partiellement
à l'aide d'un rayonnement électromagnétique, le rayonnement électromagnétique comprenant
une composante active principale dans le domaine du proche infrarouge et le rayonnement
est généré par au moins un émetteur conçu comme une diode laser, caractérisé en ce que la densité de puissance du rayonnement électromagnétique est supérieure à 100 kW/m2, de préférence supérieure à 200 kW/m2, et plus particulièrement de préférence supérieure à 500 kW/m2, plus particulièrement supérieure à 750 kW/m2.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel le maximum d'intensité du rayonnement
électromagnétique est adapté aux propriétés d'absorption et de transmission du produit
de revêtement, de façon à ce que le produit de revêtement absorbe l'énergie du rayonnement
de manière régulière sur toute l'épaisseur du revêtement.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel le maximum d'intensité du rayonnement
électromagnétique est adapté aux propriétés d'absorption et/ou de transmission de
la bande de matériau de telle sorte que le rayonnement électromagnétique traverse
au moins partiellement la bande de matériau.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le produit
de revêtement appliqué des deux côtés sur la bande de matériau est séché ou réticulé
simultanément des deux côtés.
5. Procédé selon la revendication 4, dans lequel le produit de revêtement appliqué des
deux côtés est séché ou réticulé simultanément avec au moins une source de rayonnement
située sur un côté de la bande de matériau.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, le séchage et/ou la réticulation
du produit de revêtement étant effectué au moins partiellement à l'aide d'une photoréaction.
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la composante active
principale du rayonnement électromagnétique se trouve dans le domaine de longueurs
d'ondes de 0,8 µm à 2 µm.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'irradiation avec
un rayonnement électromagnétique dure moins de 30 s, de préférence moins de 10 s,
plus particulièrement moins de 5 s et plus particulièrement moins de 2 s.
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la surface de la bande
de matériau est prétraitée avant l'application du produit de revêtement, de préférence
chauffée.
10. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les composants volatils
séparés du produit de revêtement sont évacués à l'aide d'un écoulement de gaz circulant
au-dessus de la bande de matériau.
11. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la bande de matériau
est une bande métallique, plus particulièrement, une tôle d'acier brute, zinguée ou
nickelée, plus particulièrement une tôle de carrosserie pour l'industrie automobile
ou une tôle de recouvrement pour des appareils électroménagers.
12. Procédé selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le produit de revêtement
est une peinture, plus particulièrement une peinture appliquée par voie humide ou
une peinture en poudre, un revêtement de protection contre la corrosion, pour le prétraitement
et/ou pour la fonctionnalisation de la surface de la bande de matériau, une pâte conductrice
ou une peinture photorésistante.
13. Procédé selon l'une des revendications 1 à 10 ou 12, dans lequel un substrat pouvant
être un substrat thermoplastique, un film métallique, un film de matière plastique,
une plaque de verre, un matériau composite ou un laminé est utilisé.
14. Dispositif de réalisation du procédé selon l'une des revendications 1 à 13, plus particulièrement
avec les étapes d'application d'un produit de revêtement et de séchage ou de réticulation
du produit de revêtement afin d'obtenir un revêtement, exécutées sur la bande de matériau
en mouvement, comprenant :
- un dispositif d'alimentation et d'avance pour la bande de matériau,
- un dispositif d'alimentation et de production d'une couche pour l'alimentation et
l'application en continu du produit de revêtement sur la bande de matériau,
- une source de rayonnement pour la production d'un rayonnement électromagnétique
avec une forte densité de puissance et/ou dans le domaine du proche infrarouge, qui
est conçu comme une diode laser,
caractérisé en ce que la densité de puissance du rayonnement électromagnétique est supérieure à 100 kW/m
2, de préférence supérieure à 200 kW/m
2, et plus particulièrement de préférence supérieure à 500 kW/m
2, plus particulièrement supérieure à 750 kW/m
2.
15. Dispositif selon la revendication 14, le dispositif de production d'une couche étant
principalement fermé et ses parois internes étant munies d'au moins un dispositif
réfléchissant le rayonnement électromagnétique.
16. Dispositif selon la revendication 15, qui comprend en outre des parois latérales réglables
par rapport à la bande de matériau transportée et adaptables à la largeur de la bande
de matériau afin de former la zone d'irradiation.
17. Dispositif selon l'une des revendications 14 à 16, dans lequel au moins un émetteur
est disposé sur chaque côté de la bande de matériau.
18. Dispositif selon l'une des revendications 14 à 17, dans lequel l'émetteur présente
une forme allongée et est orienté le long de la direction du déplacement de la bande
de matériau.