[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden
               in das Webfach einer Webmaschine, bei dem jeder von einem Vorrat abgezogene Schussfaden
               mittels Blasluft eingetragen und erst nach dem Eintragen und nach dem Blattanschlag
               abgetrennt wird, wobei der Zeitpunkt des Abtrennens durch signalabhängiges Ansteuern
               der Trenneinrichtung veränderbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
 
            [0002] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen
               von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine, insbesondere zur Durchführung des
               erfindungsgemäßen Verfahrens.
 
            [0003] Ein Verfahren dieser Art ist bekannt und geht aus der EP 0 284 766 B1 hervor. Wie
               allgemein bekannt ist, wird bei Luftdüsenwebmaschinen der Schussfaden von einer Vorratsspule
               über einen Vorspuler der Hauptdüse zugeführt. Mittels des Luftstroms, der durch die
               Hauptdüse hindurch geht, wird der Schussfaden in das Webfach der Webmaschine eingetragen.
               Sobald der Schussfaden ordnungsgemäß eingebracht ist und aus der der Hauptdüse gegenüberliegenden
               Gewebekante vorsteht, wird das Webblatt angeschlagen und unmittelbar danach der Schussfaden
               von dem Vorrat abgetrennt. Hierzu ist zwischen der Hauptdüse und der dieser benachbarten
               Gewebekante eine Trenneinrichtung angeordnet. Das außerhalb des Gewebes befindliche,
               mit der Vorratsspule in Verbindung bleibende Ende des Schussfadens wird in der Hauptdüse
               mittels Halteluft gehalten, bis der nächste Schusseintrag erfolgt.
               Nach dem Vorschlag gemäß der EP 0 284 766 B1 wird die Trenneinrichtung von einem eigenen,
               regelbaren Antrieb betätigt, der vom Hauptantrieb der Webmaschine unabhängig ist.
               Die Trenneinrichtung kann beispielsweise durch einen elektrischen Schrittmotor angetrieben
               sein, der seine Steuersignale seinerseits von einem Rechner erhält. Dadurch kann die
               Trenneinrichtung rechnergesteuert zu unterschiedlichen Zeitpunkten betätigt werden,
               oder die Betätigung kann auch aufgehoben werden, so dass der eingetragene Schussfaden
               nicht abgetrennt wird. Mit der bekannten Vorrichtung werden unterschiedliche Webdaten
               berücksichtigt. Es ist nämlich bekannt, dass der optimale Zeitpunkt für das Abtrennen
               von der verwendeten Art des Schussfadens abhängt, außerdem auch vom Webzyklus, dem
               Webmuster, dem Betriebszustand der Webmaschine und dem Verlauf des Webfadens im Webfach.
               Diese Einflussgrößen werden als sogenannte Webparameter dem Rechner eingegeben, der
               daraus ein Steuersignal für den Antrieb der Trenneinrichtung bildet und auf diese
               Weise den genauen Zeitpunkt bestimmt, an dem die Trenneinrichtung betätigt wird. Wenn
               mittels eines Schussfadenwächters ein fehlerhafter Einschuss festgestellt wird, kann
               die Trenneinrichtung auch daran gehindert werden, den Schussfaden zu durchtrennen,
               damit der fehlerhafte Schussfaden entfernt werden kann. Der hierzu erforderliche Schussfadenwächter
               ist an der der Hauptdüse gegenüberliegenden Gewebekante vorgesehen.
 
            [0004] Eine andere bekannte Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens, die in der EP
               0 953 664 A1 beschrieben und dargestellt ist, bezieht sich auf Webmaschinen, bei denen
               der Schussfaden mittels eines Bringergreifers und Holergreifers in das Webfach eingetragen
               wird. Bei dieser Einrichtung ist die Trenneinrichtung für den Schussfaden ebenfalls
               unabhängig vom Webmaschinenantrieb steuerbar und mit einer Halteeinrichtung verbunden.
               Halte- und Trenneinrichtung werden in Abhängigkeit von einem Signal gesteuert, das
               nach Maßgabe der gemessenen Fadenzugkraft gebildet wird. Hierzu ist ein besonderer
               Sensor vorgesehen. Die Trenneinrichtung soll also erst dann tätig werden, wenn die
               Haltekraft des Schussfadens einen bestimmten Wert erreicht hat, der weder zu hoch,
               noch zu gering sein darf. Mit dieser Steuerung soll der Nachteil ausgeglichen werden,
               dass die Fadenklemmen der Bringergreifer je nach der Art des Schussfadens unterschiedlich
               wirksam sind, wodurch sich Fadenverlierer und Gewebefehler ergeben können.
 
            [0005] Die Vorrichtung gemäß der EP 0 953 664 A1 erfordert somit, dass ein absoluter Messwert
               der Zugspannung im Schussfaden ermittelt wird. Methoden zur Ermittlung der mechanischen
               Zugspannung des Schussfadens im laufenden Webbetrieb sind bereits bekannt. Im Hinblick
               auf die immer höheren Drehzahlen der Webmaschinen kommt der Messung der Zugspannung
               auch eine immer größere Bedeutung zu, weil damit die mechanischen Eigenschaften des
               Schussgarns weitgehend ausgenutzt werden können. Es ist jedoch verhältnismäßig aufwendig,
               die Zugspannung des Schussfadens im laufenden Betrieb exakt zu bestimmen.
 
            [0006] Bei Verfahren und Vorrichtungen der eingangs zuerst genannten Art, auf die sich die
               Erfindung bezieht, besteht der Nachteil, dass der Auslösezeitpunkt der Trenneinrichtung
               nicht in jedem Fall dem tatsächlichen Trennzeitpunkt entspricht. Es kommt also vor,
               dass der Zeitpunkt des Abtrennens von dem gewünschten, theoretisch eingestellten Wert
               abweicht. Das kann daran liegen, dass die Schussfäden im Bereich der Trenneinrichtung
               in unterschiedlichen Lagen angeordnet sind, entsprechend den räumlich nebeneinander
               und übereinander angeordneten Hauptdüsen. Ferner kann die räumlich oft sehr komplizierte
               Fadenführung im Bereich der Trenneinrichtung Anlass zu den genannten Abweichungen
               sein. Weitere Ursachen können in der Art des Schussgarns und auch darin begründet
               sein, dass der Antrieb der Trenneinrichtung elektromechanischen Schwankungen oder
               Drehzahlschwankungen unterliegt. Ferner ist mit dem Verschleiß der die Trenneinrichtung
               bildenden Schere zu rechnen. Diese Ursachen können sich im laufenden Webbetrieb auch
               ändern und Schwankungen unterliegen.
 
            [0007] Wenn der Zeitpunkt, an dem der eingetragene Schussfaden von dem Vorrat abgetrennt
               wird, von dem theoretisch wünschenswerten Zeitpunkt abweicht oder im Betrieb schwankt,
               so kann das zu Schwierigkeiten in der Kantenbildung des Gewebes führen. Die Gewebekante
               kann ungleichmäßig werden, was bei Geweben mit Einlegekanten besonders stark auffällt.
               Deshalb besteht der Wunsch, im laufenden Webbetrieb den Zeitpunkt des Abtrennens zu
               ermitteln, zur Anzeige zu bringen und so weit wie möglich konstant zu halten.
 
            [0008] Es ist daher das Ziel der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
               schaffen, mit dem auf möglichst einfache, aber zuverlässige Weise im laufenden Webbetrieb
               der für ein optimales Webergebnis erforderliche Zeitpunkt der Schussfaden-Abtrennung
               eingestellt und eingehalten wird.
 
            [0009] Dieses Ziel wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch
               erreicht, dass der Zeitpunkt ermittelt wird, an dem ein mit einem ersten Schusseintrag
               eingetragener Schussfaden abgetrennt wird, und auf der Grundlage dieses Wertes sowie
               nach Maßgabe des hierbei erzielten Webergebnisses das Signal zum Ansteuern der Trenneinrichtung
               für den oder die anschließenden Schußeinträge gebildet wird.
 
            [0010] Unter dem 
"Webergebnis" ist hierbei in erster Linie die ordnungsgemäße, d.h. vor allem gleichmäßige
               Ausbildung der Gewebekanten zu verstehen.
 
            [0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat die Fachperson, welche die Webmaschine bedient,
               die Möglichkeit, die Trenneinrichtung der Webmaschine auf einen ersten Wert einzustellen,
               der auf Grund theoretischer Überlegungen und praktischer Vorversuche zu dem besten
               möglichen Webergebnis, das heißt vor allem, zu einer besonders gleichmäßigen Ausbildung
               der Gewebekante führen müsste. Zeigt dann das praktisch erzielte Ergebnis, dass die
               erste Einstellung nicht das gewünschte Ergebnis erbracht hat, weil der tatsächlich
               zustande kommende Zeitpunkt des Abtrennens von dem theoretisch angestrebten Zeitpunkt
               abgewichen ist, so kann dieser Zeitpunkt für die folgenden Schussfäden vor- oder zurückverlagert
               werden, indem die Trenneinrichtung mit einem geänderten Signal angesteuert wird, das
               dem nunmehr angestrebten Zeitpunkt entspricht. Der Zustand der Gewebekante, der sich
               nach der Signaländerung einstellt, wird zeigen, ob die getroffene Annahme richtig
               war. Das Verfahren kann in mehreren Stufen wiederholt oder ständig durchgeführt werden,
               bis ein Gewebe mit gleichbleibend regelmäßig ausgebildeter Gewebekante und auch sonst
               verbesserten Webeigenschaften die Webmaschine verlässt.
               Da die kontinuierliche Überwachung der Gewebekante mit optischen Messmethoden im laufenden
               Betrieb leicht möglich ist, kann das Verfahren selbsttätig ablaufen. Auch der Zeitpunkt,
               an dem ein erster Schussfaden von dem Vorrat abgetrennt wird, kann mit optischen Methoden
               selbsttätig und zuverlässig ermittelt werden. Es reicht hierzu die optische Überwachung
               eines Bereiches zwischen der Trenneinrichtung und dem Webfach, den der später abzutrennende
               Schussfaden durchläuft.
 
            [0012] Besonders bevorzugt wird es jedoch nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung
               des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass der Zeitpunkt des Abtrennens ermittelt wird,
               indem der Zeitpunkt festgestellt wird, an dem sich die mechanische Zugspannung im
               Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft ändert. Die bekannten Methoden zur
               Messung der Zugspannung im Schussfaden brauchen hier also nur insoweit angewandt werden,
               als der verhältnismäßig leicht zu erfassende Zeitpunkt festzuhalten ist, an dem die
               Zugwirkung des mittels des Webblatts angeschlagenen eingebrachten Schussfadens aufhört
               und der mit der Vorratspule in Verbindung bleibende Teil des Schussfadens nur noch
               unter dem Einfluss der Halteluft steht, die das Fadenende in der Hauptdüse hält, bis
               der nächste Schusseintrag erfolgt. Es ist also nicht nötig, in aufwendiger Weise einen
               exakten Absolutwert der Zugspannung zu ermitteln.
 
            [0013] Vorteilhaft wird die mechanische Zugspannung an demjenigen Bereich des Schussfadens
               erfasst, der sich zwischen dem Vorspuler und der Hauptdüse befindet. Diese Messstelle
               führt zu einer besonders hohen Messgenauigkeit, weil sie der Trennungsstelle am nächsten
               liegt und frei von Störeinflüssen ist.
 
            [0014] Zur Ermittlung der mechanischen Zugspannung im Schussfaden können im wesentlichen
               alle bekannten Verfahren auch im vorliegenden Fall herangezogen werden. Besonders
               vorteilhaft ist es jedoch, wenn die laufende Messung der Zugspannung in bekannter
               Art und Weise z.B. mittels Piezoelementen erfolgt. Diese Messmethode hat im Zusammenhang
               mit dem erfindungsgemäßen Verfahren den Vorzug einer besonderen Wirtschaftlichkeit/
               Genauigkeit.
 
            [0015] Die das Ziel der Erfindung erreichende Vorrichtung, die insbesondere zur Durchführung
               des bisher beschriebenen Verfahrens vorgesehen ist, dient ebenfalls zum aufeinander
               folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Luftdüsenwebmaschine. Sie
               besteht aus einer Vorrichtung mit mindestens einer Hauptdüse, mit einer Trenneinrichtung,
               die einen signalgesteuerten, vom Antrieb der Webmaschine unabhängigen Antrieb aufweist,
               mit einer Messeinrichtung zum Erfassen des Zeitpunktes, an dem der in das Webfach
               eingetragene Teil eines Schussfadens von einem Vorrat abgetrennt wird und mit einem
               Rechner, der nach Maßgabe von in den Überwachungseinrichtungen und in der Messeinrichtung
               gebildeten Signalen ein korrigiertes Steuersignal bildet und an den Antrieb der Trenneinrichtung
               abgibt, derart, dass die Trenneinrichtung bei dem oder den anschließenden Schussvorgängen
               zu einem veränderten Zeitpunkt angesteuert wird.
 
            [0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Vorrichtung bezieht sich auf die Überwachungseinrichtungen
               für den Zustand des erzeugten Gewebes und besteht in einem Kantendetektor, der den
               Zustand an der der Hauptdüse gegenüberliegenden Gewebekante erfasst. Beispielsweise
               durch optische Messungen kann ein derartiger Kantendetektor leicht feststellen, ob
               das erzeugte Gewebe mit einer wirklich gleichmäßig ausgebildeten Kante versehen ist.
               Das Ergebnis dieser Messung gibt der Kantendetektor sodann an den Rechner weiter,
               der nach Maßgabe dieser Messung gegebenenfalls ein korrigiertes Steuersignal bildet
               und die Ansteuerung der Trenneinrichtung zu einem veränderten Zeitpunkt veranlasst.
 
            [0017] Vorteilhaft besteht die Messeinrichtung zum Erfassen der Schussfadentrennung gemäß
               einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung aus einem Detektor, der den Zeitpunkt erfasst,
               an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft
               ändert. Der in das Webfach eingebrachte Schussfaden wird nämlich erst dann getrennt,
               wenn das Webblatt zum Anschlag gebracht ist und den Schussfaden somit festhält. Ein
               derart eingebrachter Schussfaden steht unter einer erheblichen Zugspannung, die aber
               schlagartig verringert wird, so bald der Schussfaden an der Einbringseite des Webfachs
               abgetrennt wird. Der noch mit der Vorratspule in Verbindung bleibende Teil des Schussfadens
               steht danach nur noch unter dem Einfluss der Halteluft, die das Fadenende in der Hauptdüse
               hält, bis der nächste Schusseintrag erfolgt. Es kommt also nicht darauf an, den exakten
               Absolutwert der Fadenspannung zu ermitteln.
 
            [0018] Eine vorteilhafte Stelle zur Anordnung der Messeinrichtung zum Erfassen der Schussfadentrennung
               ist die Stelle unmittelbar vor der Hauptdüse, gesehen in Fadenlaufrichtung. Diese
               Stelle ist einerseits zu Messungen noch gut zugänglich, andererseits aber nahe der
               Trennstelle des Schussfadens, so dass hier mit guten Messergebnissen und noch konstruktiv
               einfach zu bewerkstelligenden Einbauverhältnissen gearbeitet werden kann.
 
            [0019] Die Erfindung wird anschließend anhand der einzigen Zeichnungsfigur noch näher erläutert.
 
            [0020] In der einzigen Figur ist mit 1 eine Spule bezeichnet, auf der sich der Vorrat des
               Schussfadens befindet. In Laufrichtung des Schussfadens 9 gesehen, folgen anschließend
               der Vorspuler 2, die Hauptdüse 3 und die Trenneinrichtung 4. Diese ist durch einen
               Antrieb angetrieben, der vom zentralen Antrieb der Webmaschine unabhängig ist. Im
               allgemeinen handelt es sich um einen elektrischen Antriebsmotor, der durch einen Rechner
               6 angesteuert wird. Mit 8 sind die Kettfäden des zu bildenden Gewebes 10 bezeichnet,
               wobei das Webblatt 7 zum Anschlagen des neu in das Gewebe eingeführten Teils 9a des
               Schussfadens 9 an das bereits gebildete Gewebe 10 dient. Mit 11 ist eine Überwachungseinrichtung
               bezeichnet, die laufend z.B. wenigstens eintragseitig oder auszugseitig des Webfaches
               überprüft, wie gleichmäßig die der Hauptdüse 3 gegenüberliegende Gewebekante ausgebildet
               ist.
 
            [0021] Zwischen dem Vorspuler 2 und der Hauptdüse 3 befindet sich die Messeinrichtung 12,
               die mittels einer Signalleitung 13a mit dem Rechner 6 verbunden ist. Eine weitere
               Signalleitung 13b dient dazu, Signale, die von der Überwachungseinrichtung 11 ausgehen,
               gleichfalls an den Rechner 6 zu übertragen.
 
            [0022] Mit der Messeinrichtung 12 wird die mechanische Zugspannung in dem Schussfaden 9
               laufend gemessen. Eine derartige Messeinrichtung arbeitet nach dem Prinzip z.B. eines
               Piezoelementes, eine nähere Beschreibung ist nicht erforderlich, weil derartige Messeinrichtungen
               dem Fachmann geläufig sind. Dasselbe gilt für die Trenneinrichtung 4, weil dem Fachmann
               diese z. B. in Form eines rotierenden Messers oder einer Schere geläufig sind, die
               aus einem stationären und einem beweglich angetriebenen Teil bestehen kann. Entscheidend
               ist allein, dass der Antrieb der Schere zu einem exakt wählbaren Zeitpunkt angesteuert
               werden kann, so dass der hindurchlaufende Schussfaden abgetrennt wird.
 
            [0023] Das Prinzip der Erfindung ist nicht auf das Eintragen eines einzigen Schussfadens
               begrenzt. Die beschriebene Vorrichtung kann in der üblichen Weise auch räumlich nebeneinander
               und übereinander angeordneter Hauptdüsen in Mehrfachanordnung umfassen, so dass unterschiedliche
               Lagen von Schussfäden durch die Trenneinrichtung hindurchgeführt werden.
 
            [0024] Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
 
            [0025] Der von der Spule 1 ablaufende Schussfaden 9 wird durch die Hauptdüse 3 durchgeführt
               und mittels Druckluft zwischen die Kettfäden 8 des Webfachs eingeführt, bis er an
               der gegenüberliegenden Kante des gebildeten Gewebes 10 wieder heraustritt. Zugleich
               wird das Webblatt 7 in dem Webfach zum Anschlag gebracht und hält somit den eingebrachten
               Teil 9a des Schussfadens fest. Nunmehr tritt die Trenneinrichtung 4 in Tätigkeit,
               weil ihr Antrieb 5 durch einen am Rechner 6 vorliegenden Signal angesteuert wird.
               Dieser Vorgang kann auch mehrere Male wiederholt werden, ohne dass das am Rechner
               vorliegende Signal 6 geändert wird.
 
            [0026] Zugleich erfasst aber die Überwachungseinrichtung 11 z.B. an der der Hauptdüse 3
               gegenüberliegenden Gewebekante ständig den Zustand der gebildeten Gewebekante. Ergibt
               sich hierbei, dass die Gewebekante zu ungleichmäßig ausgebildet ist oder sonstige
               Mängel aufweist, so gibt die Überwachungseinrichtung 11 über die Signalleitung 13b
               ein Signal an den Rechner 6.
 
            [0027] Bei jedem Trennvorgang hat die Messeinrichtung 12 inzwischen den Zeitpunkt festgehalten,
               an dem der in das Webfach eingeführte Teil 9a des Schussfadens 9, also das eingeführte
               Ende, von dem Schussfaden 9 abgetrennt worden ist. Der in das Webfach eingeführte
               Teil 9a erzeugt infolge der verschiedenen Umlenkstellen beim Durchlaufen der Trenneinrichtung
               und insbesondere nach dem Anschlagen des Webblattes 7 eine erhebliche Zugspannung,
               die mittels der Messeinrichtung 12 erfasst wird. Nach dem Abtrennen des Teils 9a wird
               diese Zugspannung schlagartig sehr viel geringer, weil das noch mit der Spule 1 in
               Verbindung stehende Ende des Schussfadens 9, das sich in der Hauptdüse 3 befindet,
               danach nur noch von der Halteluft gehalten ist, bis der nächste Schusseintrag erfolgt.
               Dieser schlagartige Rückgang der Fadenspannung kann messtechnisch sehr gut ermittelt
               werden und bildet die Grundlage für ein Korrektursignal, das von dem Rechner 6 nach
               Maßgabe des Signals über den Zustand der Gewebekante gebildet wird. Aufgrund der eingeführten
               Signale und der vorliegenden Webdaten für das herzustellende Gewebe wird ein geändertes
               Auslösesignal gebildet und an den Antrieb 5 abgegeben. Die Trenneinrichtung 4 wird
               infolgedessen bei der nächsten Eintragung eines Schussfadens zu einem geänderten Zeitpunkt
               angesteuert. Der Vorgang kann so lange wiederholt werden, bis die Gewebekante an der
               Austrittsseite des Schussfadens gleichbleibend gleichmäßig ist.
 
            [0028] In die Überwachung können auch andere Eigenschaften des gebildeten Gewebes einbezogen
               werden.
 
            [0029] Das erfinderische Verfahren und die Vorrichtung sind dann besonders wertvoll, wenn
               mehrere Schussfäden gleichzeitig eingeführt und gemeinsam abgetrennt werden. Da der
               Schneidvorgang sich über die räumlich über- oder nebeneinander angeordneten Schussfäden
               erstreckt und mit endlicher Geschwindigkeit abläuft, ist es unvermeidlich, dass die
               einzelnen Schussfäden zu unterschiedlichen Zeitpunkten von ihrem Vorrat getrennt werden.
               Es muss daher ein Mittelwert für das Ansteuern der Trenneinrichtung gesucht werden,
               der dann erreicht ist, wenn die Gewebekante gleichmäßig wird und auch sonst befriedigende
               Messergebnisse vorliegen. Das ist mit der Messung allein schon an einem einzigen Schussfaden
               mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zu erzielen.
 
            Zeichnungs-Legende
[0030] 
               
               
                  - 1
- Spule (Vorrat)
- 2
- Vorspuler
- 3
- Hauptdüse
- 4
- Trenneinrichtung
- 5
- Antrieb
- 6
- Rechner
- 7
- Webblatt
- 8
- Kettfaden
- 9
- Schussfaden, 9a eingetragener Teil
- 10
- Gewebe, Ware
- 11
- Überwachungseinrichtung
- 12
- Messeinrichtung
- 13a,b
- Signalleitungen
 
          
         
            
            1. Verfahren zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer
               Webmaschine, bei dem jeder von einem Vorrat abgezogene Schussfaden mittels Blasluft
               eingetragen und erst nach dem Eintragen und nach dem Blattanschlag abgetrennt wird,
               wobei der Zeitpunkt des Abtrennens durch signalabhängiges Ansteuern der Trenneinrichtung
               veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt ermittelt wird, an dem ein mit einem ersten Schusseintrag eingetragener
               Schussfaden abgetrennt wird, und auf der Grundlage dieses Wertes sowie nach Maßgabe
               des hierbei erzielten Webergebnisses das Signal zum Ansteuern der Trenneinrichtung
               für den oder die anschließenden Schußeinträge gebildet wird.
 
            2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt des Abtrennens ermittelt wird, indem der Zeitpunkt festgestellt wird,
               an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft
               ändert.
 
            3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Zugspannung im Schussfaden an demjenigen Bereich des Schussfadens
               erfasst wird, der sich zwischen dem Vorspuler und der Hauptdüse befindet.
 
            4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Zugspannung durch vorzugsweise ein Piezoelement erfasst wird.
 
            5. Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer
               Luftdüsenwebmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
               Ansprüche 1 bis 4, mit mindestens einer Hauptdüse (3), mit einer Trenneinrichtung
               (4), die einen signalgesteuerten, vom Antrieb der Webmaschine unabhängigen Antrieb
               (5) aufweist, mit Überwachungseinrichtungen für den Zustand des erzeugten Gewebes
               (10), mit einer Messeinrichtung (12) zum Erfassen des Zeitpunktes, an dem der in das
               Webfach eingetragene Teil (9a) eines Schussfadens (9) von einem Vorrat (1) abgetrennt
               wird, und mit einem Rechner (6), der nach Maßgabe von in den Überwachungseinrichtungen
               und in der Messeinrichtung (12) gebildeten Signalen ein korrigiertes Steuersignal
               bildet und an den Antrieb (5) der Trenneinrichtung (4) abgibt, derart, dass die Trenneinrichtung
               (4) bei dem oder den anschließenden Schussvorgängen zu einem veränderten Zeitpunkt
               angesteuert wird.
 
            6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Überwachungseinrichtungen ein Kantendetektor (11) gehört, der den Zustand
               an der der Hauptdüse (3) gegenüberliegenden Gewebekante erfasst.
 
            7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine Messeinrichtung (12) zum Erfassen der Schussfadentrennung, die den Zeitpunkt
               erfasst, an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens
               sprunghaft ändert.
 
            8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (12) zum Erfassen der Schussfadentrennung in Fadenlaufrichtung
               unmittelbar vor der Hauptdüse (3) angeordnet ist.