[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterlagsplatte für die Herstellung von Betonsteinen
oder dgl. mit einem Holzkern, der mit einer Stahlplatte verkleidet ist. Betonsteine
oder andere Formkörper werden üblicherweise auf Unterlagsplatten hergestellt, die
gleichzeitig die Bodenfläche der entsprechenden Form darstellt. Die Oberfläche der
Unterlagsplatten kann auch gleichzeitig die Oberfläche der hergestellten Formteile
darstellen.
[0002] Derzeit werden üblicherweise Unterlagsplatten aus Weichholz oder aus Hartholz verwendet,
wobei deren Lebensdauer durch den Abrieb an der Oberfläche begrenzt ist. Auch Kunststoffplatten
besitzen nur eine unzureichende Lebensdauer. Massive Stahlplatten sind andererseits
kostspielig in der Anschaffung und durch das beträchtliche Gewicht relativ unhandlich.
Andererseits ist auch eine erheblich massivere Ausführung der Gesamtanlage erforderlich.
[0003] Aus der EP 0 085 029 A ist eine Schalplatte bekannt, die aus einem Holzkern mit einer
Verkleidung aus Stahlblech besteht. Ein solches Schalungselement ist zur Herstellung
von Betonsteinen nicht geeignet, da es den dynamischen Belastungen des Produktionsablaufs
nicht standhalten kann.
[0004] Die DE 44 03 782 A zeigt eine als Rüttelboden einsetzbare Platte, bei der ein Holzkern
in eine Stahlhülle eingeschoben wird. Um die notwendige Vorspannung zu erzeugen ist
es erforderlich, den Holzkern zu durchfeuchten und feucht zu halten. Die Verwendung
einer solchen Platte ist dadurch erschwert, und bei einer Austrocknung der Platte
wird diese für Beschädigungen anfällig. Außerdem neigt der Holzkern dazu, vorzeitig
zu verrotten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Unterlagsplatte der obigen Art so weiterzubilden, dass diese kostengünstig herstellbar
ist, eine hochgradig ebene und glatte Oberfläche aufweist und eine lange Lebensdauer
besitzt.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an beiden Seiten des Holzkerns Stahlplatten
vorgesehen sind, an denen Haltestifte angeschweißt sind, die die Stahlplatten im Holzkern
verankern.
[0007] Der Holzkern kann je nach Einsatzzweck aus Weich- oder Hartholz bestehen und stellt
im Wesentlichen die tragende Struktur zur Verfügung. Es ist aber auch möglich, Verbundmaterialien
einzusetzen, bei denen Holz mit Kunststoff, wie etwa Pulyurethan, kombiniert ist.
Die auf dem Holzkern aufliegenden Stahlplatten, die aus üblichen Stählen wie etwa
ST 37, ST 52 oder Edelstahl hergestellt sein können, gewährleisten die Härte und Abriebfestigkeit
der Oberfläche und schützen somit den Holzkern. Wesentlich an der vorliegenden Erfindung
ist, dass eine innige Verbindung der Stahlplatten mit dem Holzkern durch die Haltestifte
erfolgt, so dass keine Relativbewegung stattfinden kann.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Punkt der Erfindung ist, dass die Stahlplatten auf der
Außenseite eine durchgängige und glatte Oberfläche aufweisen, die nicht durch Schrauben
oder andere Verbindungselemente gestört ist. Neben einer glatten Oberfläche wird dadurch
erreicht, dass Flüssigkeiten nicht zum Holzkern vordringen können. Durch die beidseitige
Beplankung des Holzkerns mit Stahlplatten können Biegebeanspruchungen in Folge von
Temperaturschwankungen oder Feuchtigkeitsunterschieden sicher vermieden werden.
[0009] Vorzugsweise sind die Haltestifte in Form von Spezialnägeln ausgebildet. Dies ermöglicht
eine einfache Herstellung, bei der die Stahlplatten beidseits des Holzkerns angelegt
werden und durch eine Presse die Spezialnägel in den Holzkern eingetrieben werden.
Die Spezialnägel besitzen einen besonders ausgebildeten Kopf mit einer Spitze, der
den Schweißvorgang mit der Stahlplatte begünstigt. Wesentlich bei diesem Herstellungsverfahren
ist, dass die Auflageflächen der Presse ausreichend hart und widerstandsfähig sind,
um eine Verformung der Stahlplatten zu vermeiden.
[0010] Ein Schutz für die Kanten, der zugleich den Zusammenhalt des Holzkerns zusätzlich
sichert, kann dadurch erreicht werden, dass an den Kanten Profile vorgesehen sind,
die den Holzkern umfassen. Die Profile sind vorzugsweise U-förmig oder C-förmig ausgebildet.
Die Stahlplatten können den Holzkern jedoch auch wannenartig umgeben.
[0011] Vorzugsweise sind die Stahlplatten an mindestens einer Kante um den Holzkern umgeschlagen
und decken diesen zumindest teilweise ab. Dabei wird ein bestimmter Überstand des
Stahlblechs rechtwinkelig um die Längskanten des Holzkerns umgekantet und zusätzlich
durch Spezialnägel fixiert. Dadurch können die Längskanten nicht durch Transportnocken
bzw. Vorschubklinken von Förderanlagen beschädigt werden.
[0012] Eine besondere Sicherheit gegen Verziehen oder Verwerfen kann erreicht werden, wenn
der Holzkern aus verleimten Bohlen besteht.
[0013] Die Stabilität kann insbesondere dadurch erhöht werden, dass die Stahlplatten vorgespannt
sind. Die Vorspannung wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Stahlplatten
vor der Verbindung mit dem Holzkern erwärmt werden, so dass die thermische Längenänderung
beim Abkühlen die Vorspannung bewirkt.
[0014] In einer besonders begünstigten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Haltestifte rasterförmig angeordnet sind. Insbesondere ist dabei günstig,
wenn die Haltestifte der beiden gegenüberliegenden Platten versetzt angeordnet sind
und mehr als die Hälfte der Dicke der Holzplatte in diese eindringen. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass die Haltestifte oder Spezialnägel der beiden einander gegenüberliegenden
Platten nicht in Konflikt kommen und der Holzkern nicht unnötig geschwächt wird. In
produktionstechnisch günstiger Weise kann dies dadurch realisiert werden, dass beim
Auflegen der Stahlbleche eines um 180° gedreht wird.
[0015] Ein besonders kompakter Aufbau kann dadurch erreicht werden, dass die Stahlplatten
auf den Holzkern aufgepresst sind. Gleichzeitig wird dadurch gewährleistet, dass die
Unterlagsplatte widerstandsfähig gegenüber Eindrücken ist. Eine weitere Verlängerung
der Lebensdauer kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass Dichtelemente im Randbereich
zwischen dem Holzkern und der Stahlplatte vorgesehen sind. Indem bei der Herstellung
der Unterlagsplatten zwischen dem Holzkern und der Stahlplatte ein Dichtungsmaterial
eingelegt oder eingespritzt wird, kann das Innere der Holzplatte vor dem Eindringen
von Flüssigkeiten oder dgl. sicher geschützt werden.
[0016] In der Folge wird die Erfindung anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Unterlagsplatte von oben;
- Fig. 2
- eine seitliche Ansicht;
- Fig. 3
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1 mit eingezeichnetem Raster für die Vernagelung;
und
- Fig. 4
- einen Schnitt nach Linie IV - IV in Fig. 1 in Form einer Explosionsdarstellung.
[0017] Die Unterlagsplatte besteht aus einem Holzkern 1 und einer oberen Stahlplatte 2 sowie
einer unteren Stahlplatte 3. Auf den Stahlplatten 2, 3 sind in regelmäßigen Abständen
rasterförmig Spezialnägel 4 aufgeschweißt, die dazu bestimmt sind, in den Holzkern
1 einzudringen und die Verbindung mit ihm herzustellen. In Fig. 1 sind mit 5 Rasterlinien
eingezeichnet, an deren Schnittpunkte die Spezialnägel 4 der ersten Platte 2 angeordnet
sind. Versetzt dazu sind an den Schnittpunkten der Rasterlinien 6 die Spezialnägel
4 der zweiten Platte 3 angeordnet. Durch die Versetzung wird eine festigkeitsmäßig
optimale Ausgestaltung erreicht.
[0018] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass der Holzkern 1 aus einer Vielzahl verleimter Bohlen
7 besteht. Im Stirnbereich des Holzkerns 1 ist ein U-förmiges Profil 8 aus Stahl vorgesehen,
das den Holzkern 1 umfasst und neben einem Kantenschutz auch ein Versteifungselement
darstellt. Dichtelemente 9 im Randbereich des Holzkerns 1 werden zwischen dem Holzkern
1 und die Stahlplatten 2, 3 gepresst, um das Eindringen von Feuchtigkeiten oder anderen
Flüssigkeiten zuverlässig zu verhindern. Die Stahlplatten 2, 3 sind an den Längskanten
bei 10 umgeschlagen, so dass ein verbesserter Kantenschutz auch in diesem Bereich
erzielt wird. Die Oberfläche der Stahlplatten 2, 3 kann durch einen entsprechenden
Korrosionsschutz, wie etwa eine Hartwachsemulsion, geschützt werden.
[0019] Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, die Lebensdauer der Unterlagsplatten
wesentlich zu erhöhen und die Qualität der erzeugten Produkte zu verbessern, indem
die Oberflächengüte vergrößert wird und eine gleichmäßige Verdichtung erzielt wird.
Durch den Wegfall des Ziehblechs können kürzere Taktzeiten und kürzere Rüttelzeiten
bei der Herstellung von Betonteilen erreicht werden. Auch die Reinigung der erfindungsgemäßen
Unterlagsplatten ist in einfacher Weise möglich.
1. Unterlagsplatte für die Herstellung von Betonsteinen oder dgl. mit einem Holzkern
(1), der mit einer Stahlplatte verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten des Holzkerns (1) Stahlplatten (2, 3) vorgesehen sind, an denen
Haltestifte (4) angeschweißt sind, die die Stahlplatten (2, 3) im Holzkern (1) verankern.
2. Unterlagsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestifte in Form von Spezialnägeln (4) ausgebildet sind.
3. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Kanten Profile (8) vorgesehen sind, die den Holzkern (1) umfassen.
4. Unterlagsplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (8) einen U-förmigen oder C-förmigen Querschnitt aufweisen.
5. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlplatten (2, 3) an mindestens einer Kante um den Holzkern (1) umgeschlagen
sind und diesen zumindest teilweise abdecken.
6. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlplatten (2, 3) den Holzkern (1) wannenartig umfassen und mit diesem verpresst
sind.
7. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzkern (1) aus verleimten Bohlen (7) oder einem Holz-Verbundwerkstoff besteht.
8. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlplatten (2, 3) vorgespannt und vorzugsweise auf den Holzkern (1) aufgepresst
sind.
9. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestifte (4) vorzugsweise rasterförmig angeordnet sind und dass die Haltestifte
(4)der beiden gegenüberliegenden Stahlplatten (2, 3) versetzt angeordnet sind und
mehr als die Hälfte der Dicke des Holzkerns (1) in diesen eindringen.
10. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtelemente (9) im Randbereich zwischen dem Holzkern (1) und der Stahlplatte (2,
3) vorgesehen sind.