[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwässern von strangförmigem Material,
insbesondere von Kabeln.
[0002] Beim Herstellen von Kabeln werden Drähte mit einer Kunststoffschicht ummantelt. Dies
erfolgt beispielsweise durch einen Extruder, wobei das Kabel nach der Beschichtung
eine Temperatur von beispielsweise 180 bis 240 °C aufweist. Da Kabel in einem kontinuierlichen
Prozess hergestellt werden, bei dem die Transportgeschwindigkeit des Kabels bis zu
2000 m pro Minute betragen kann, muss das Kabel nach dem Beschichten gekühlt werden.
Dies erfolgt indem das Kabel durch ein Wasserbad gezogen oder mit Wasser besprüht
wird.
[0003] Auch bei der kontinuierlichen Herstellung von Schläuchen durch Extrusion müssen die
Schläuche nach dem Extrudieren durch Wasser gekühlt werden. Ebenso erfolgt beim Drahtziehen
während und nach dem Ziehvorgang eine Kühlung durch Ziehwasser, d.h. durch ein Gemisch
aus Wasser und Öl.
[0004] Um strangförmiges Material nach dem Kühlen mit Wasser oder anderen Kühlflüssigkeiten
weiterverarbeiten zu können, muss das strangförmige Material entwässert werden. Unter
Entwässerung wird das Entfernen der Kühlflüssigkeit verstanden, unabhängig davon,
ob es sich um Wasser oder eine andere Kühlflüssigkeit handelt. Bei der Weiterverarbeitung
handelt es sich beispielsweise um das Bedrucken der Kabel. Ein Bedrucken bzw. Beschriften
der Kabel ist nur möglich, wenn das Kabel ausreichend trocken ist.
[0005] Zum Trocknen von strangförmigem Material ist es bekannt, das strangförmige Material
durch einen Entwässerungstrog hindurch zu ziehen. Der Entwässerungstrog weist in Längsrichtung
mehrere Öffnungen auf, die mit einer Saugvorrichtung verbunden sind. Mit Hilfe der
Saugvorrichtung wird das Wasser von dem strangförmigen Material abgesaugt.
[0006] Insbesondere bei hohen Transportgeschwindigkeiten kann mit bekannten Vorrichtungen
zum Entwässern des strangförmigen Materials kein ausreichender Grad an Trockenheit
erzielt werden, um das Material nach dem Entwässern beispielsweise zu bedrucken. Dies
hat zur Folge, dass die Transportgeschwindigkeit des strangförmigen Materials in einer
Anlage durch die Entwässerungsvorrichtung begrenzt ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Entwässern von strangförmigen
Material zu schaffen, mit der ein höherer Grad an Trockenheit bzw. eine höhere Transportgeschwindigkeit
des strangförmigen Materials erreicht werden kann.
[0008] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entwässern von strangförmigem Material weist
zusätzlich zu einem mit einer Saugvorrichtung verbundenen Entwässerungstrog, durch
den das strangförmige Material hindurchgezogen wird, eine Düse auf. Die Düse ist derart
angeordnet, dass ein Druckluftstrahl auf das strangförmige Material gerichtet ist,
wobei die Düse vor oder an dem Entwässerungstrog angeordnet ist. Versuche haben gezeigt,
dass durch das Vorsehen einer oder mehrerer Düsen, die einen Druckluftstrahl erzeugen,
eine bessere Trocknung des strangförmigen Materials bzw. eine höhere Transportgeschwindigkeit
des strangförmigen Materials bei gleichem Grad an Trockenheit erzielt werden kann.
[0010] Wie Versuche gezeigt haben, ist der Druck und die Abmessung des Druckluftstrahls
vorzugsweise derart gewählt, dass durch das Auftreffen des Druckluftstrahls auf das
strangförmige Material kein oder allenfalls ein geringes Abblasen des Wassers erfolgt.
Vielmehr erfolgt ein besseres Lösen des Wassers von dem Material, so dass das Wasser
einfacher und effektiver in dem Entwässerungstrog von der Saugvorrichtung abgesaugt
werden kann. Durch den Druckluftstrahl findet eine Art Aufbrechen des das strangförmige
Material umgebenden Wasserfilms durch einen Impuls statt. Versuche haben gezeigt,
dass die Anordnung einer oder mehrerer derartiger Düsen gegenüber dem Entwässerungstrog
oder in Transportrichtung des strangförmigen Materials vor dem Entwässerungstrog ein
Absaugen größerer Wassermengen in dem Entwässerungstrog ermöglichen, so dass das strangförmige
Material besser getrocknet ist.
[0011] Besonders bevorzugt ist das Anordnen mindestens einer Düse im Eintrittsbereich des
Entwässerungstrogs. Eine derartige Düse ist somit kurz vor oder am Anfang des Entwässerungstrogs,
gesehen in Transportrichtung des strangförmigen Materials, angeordnet.
[0012] Vorzugsweise ist der Düsenstrahl der mindestens einen Düse derart fein, dass er auf
weniger als 50 %, insbesondere weniger als 30 % und besonders bevorzugt weniger als
10 % des Umfangs des strangförmigen Materials auftrifft. Vorzugsweise hat der Düsenstrahl
hierbei einen Druck von mehr als 3 bar und insbesondere mehr als 5 bar. Sehr gute
Entwässerungsergebnisse wurden beispielsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzielt bei einem Düsendurchmesser von 1,5 mm, zur Entwässerung eines strangförmigen
Materials mit einem Außendurchmesser von 2,8 mm. Hierbei konnten die Ergebnisse noch
verbessert werden durch erfindungsgemäßes Verwenden einer Flachstrahldüse, d.h. einer
Düse mit mehreren in Reihe hintereinander angeordneten Bohrungen bzw. Düsenöffnungen.
Insbesondere weist diese Düse mehr als 5 Öffnungen auf.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist gegenüber dem Entwässerungstrog
zusätzlich zu der mindestens einen Düse eine Blasvorrichtung vorgesehen. Die Blasvorrichtung
bläst den durch die Düse aufgebrochenen Wasserfilm von dem strangförmigen Material
ab. Bei der Blasvorrichtung handelt es sich um eine Unterstützung der Saugvorrichtung.
Bei einer der Saugvorrichtung gegenüberliegenden Blasvorrichtung wird im Wesentlichen
am gesamten Umfang des strangförmigen Materials Wasser abgesaugt, bzw. abgeblasen.
Insbesondere die Kombination einer Blasvorrichtung mit einer oder mehrerer Düsen,
die im Eintrittsbereich des Entwässerungstrogs und/ oder gegenüber dem Entwässerungstrog
angeordnet sind, hat sich als vorteilhaft erwiesen, da der durch die Druckluft aufgebrochene
Wasserfilm sehr einfach von dem strangförmigem Material durch die Blasvorrichtung
sowie durch die Saugvorrichtung entfernt werden kann.
[0014] Vorzugsweise weisen die Düsen gegenüber der Blasvorrichtung einen geringeren Druckluftdurchsatz
auf. Insbesondere beträgt der Druckluftdurchsatz der mindestens einen Düse gegenüber
der Blasvorrichtung weniger als 1/2, besonders bevorzugt weniger als 1/5. Dies hat
insbesondere den Vorteil, dass bei geringem Druckluftverbrauch eine gute Trocknung
des strangförmigen Materials erzielt werden kann. Hierbei ist der Druck der Düsen
vorzugsweise mindestens doppelt, besonders bevorzugt mindestens dreimal so hoch wie
der Druck der Blasvorrichtung. Durch die mindestens eine Düse wird somit ein sehr
feiner Druckluftstrahl bei hohem Druck aber wenig Druckluftverbrauch und durch die
Blasvorrichtung ein höherer Druckluftverbrauch bei geringerem Druck realisiert. Insbesondere
diese Kombination ist vorteilhaft, da die Erzeugung von hoher Druckluft, insbesondere
in großen Mengen teuer ist.
[0015] Vorzugsweise weist die Saugvorrichtung und die Blasvorrichtung ein gemeinsames Gebläse
auf. Dies hat den Vorteil, dass nur ein einziges Gebläse erforderlich ist, durch das
gleichzeitig gesaugt und geblasen wird. Dies hat erhebliche Kosteneinsparungen zur
Folge, da das zweite Gebläse entfällt.
[0016] Um zu vermeiden, dass Wasser in das Gebläse gelangt, weist die Saugvorrichtung vorzugsweise
einen dem Gebläse vorgeschalteten Wasserabscheider auf.
[0017] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dem Entwässerungstrog
eine Abschleudervorrichtung vorgeschaltet. Insbesondere ist die Abschleudervorrichtung
der den feinen Düsenstrahl erzeugenden Düse vorgeschaltet. Durch die Abschleudervorrichtung
wird in einer Art Vorentwässerung Wasser von dem strangförmigen Material abgeschleudert.
Dies geschieht dadurch, dass, vorzugsweise durch Vorsehen einer Umlenkeinrichtung
als Bestandteil der Abschleudervorrichtung, das strangförmige Material umgelenkt wird.
Durch dieses Umlenken des strangförmigen Materials aus der Transportrichtung wirken
Zentrifugalkräfte. Diese bewirken ein Abschleudern von Wasser, Öl oder anderen auf
der Oberfläche des strangförmigen Materials vorhandenen Flüssigkeiten u.dgl. Das Vorschalten
einer Abschleudervorrichtung vor die Düse oder den Entwässerungstrog hat den Vorteil,
dass das strangförmige Material vor dem Erreichen der Düse bzw. des Entwässerungstroges
bereits vorgetrocknet ist. Somit sind leicht entfernbare Fluide bereits von dem strangförmigen
Material entfernt.
[0018] Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere mindestens drei, Umlenkeinrichtungen vorgesehen.
Durch die Umlenkeinrichtungen kann das strangförmige Material in einer horizontalen
oder einer vertikalen Ebene oder einer beliebigen Zwischenebene ausgelenkt werden.
Vorzugsweise erfolgt eine Auslenkung in einer vertikalen Ebene, um eine möglichst
geringe Bautiefe der Vorrichtung zu ermöglichen. Vorzugsweise erfolgt durch mindestens
eine der vorzugsweise mehreren Umlenkeinrichtungen ein Umlenken des strangförmigen
Materials um mindestens 40°, besonders bevorzugt um mindestens 60° und insbesondere
um mindestens 80°.
[0019] Besonders bevorzugt ist es, als Umlenkeinrichtungen keine starren Vorrichtungen vorzusehen,
sondern Umlenkrollen anzuordnen. Die Umlenkrollen haben vorzugsweise eine Führungsnut,
in der das strangförmige Material geführt ist. Die Führungsnut ist vorzugsweise V-förmig.
[0020] Durch Versuche konnte überraschenderweise festgestellt werden, dass bei einem Öffnungswinkel
oder V-Nut von mindestens 70° und besonders bevorzugt mindestens 80° eine Erhöhung
der abgeschleuderten Flüssigkeitsmenge realisiert werden kann. Bei gleicher Transportgeschwindigkeit
des strangförmigen Materials wird somit bei einem Winkel von vorzugsweise mindestens
80° eine größere Menge an Flüssigkeit von dem strangförmigen Material entfernt, d.h.
abgeschleudert, als bei einer V-Nut mit geringerem Winkel. Versuche haben ferner gezeigt,
dass der Winkel vorzugsweise kleiner als 90°, insbesondere im Bereich von 80° - 90°
sein sollte.
[0021] Die Transportgeschwindigkeit des strangförmigen Materials beträgt vorzugsweise mindestens
400 m/min. Die Ergebnisse können durch ein Erhöhen der Transportgeschwindigkeit weiter
verbessert werden.
[0022] Bei der Abschleudervorrichtung handelt es sich um eine selbstständige Erfindung.
Besonders bevorzugt ist jedoch das Verwenden der erfindungsgemäßen Abschleudervorrichtung
in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Entwässerungsvorrichtung.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Entwässerungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Ansicht des Entwässerungstrogs,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in Fig. 1 und
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht einer Umlenkrolle der Abschleudervorrichtung in Richtung
des Pfeils V in Fig. 1.
[0025] Die dargestellte Ausführungsform zum Entwässern von strangförmigen Material 10 weist
einen Entwässerungstrog 12 auf, durch den das strangförmige Material 10 in Längsrichtung
hindurchgezogen wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Entwässerungstrog
12 rinnenförmig. Es kann sich auch um ein geschlossenes Rohr mit kreisringförmigem
oder beliebigem anderen Querschnitt handeln. Der Entwässerungstrog 12 weist im Trogboden
14 Öffnungen 16 auf (Fig. 2), die mit einem Saugkanal 18 verbunden sind. In dem Saugkanal
18 wird mittels eines Gebläses 20 (Fig. 1) Unterdruck erzeugt. Hierzu ist der Saugkanal
18 über ein Rohr 22, einem Wasserabscheider 24 und ein zwischen dem Wasserabscheider
24 und dem Gebläse 20 vorgesehenen Rohr 26 mit dem Gebläse 20 verbunden.
[0026] Durch den dem Gebläse 20 vorgeschalteten Wasserabscheider 24 ist verhindert, dass
von dem Strangmaterial 10 abgesaugtes Wasser in das Gebläse 20 gelangt und dieses
beschädigt. Der Wasserabscheider 24 weist ein mit einem Ventil 28 versehenes Ablassrohr
30 zum Ablassen des sich in dem Wasserabscheider 24 sammelnden Wassers auf. Zum automatischen
Ablassen kann in dem Ablassrohr eine Pumpe vorgesehen sein, die durch einen in dem
Wasserabscheider angeordneten Niveauregler gesteuert wird.
[0027] Das Gebläse 20 ist über ein Rohr 32 mit einem Luftaustrittsbalken 34 verbunden. Bei
dem Luftaustrittsbalken 34 handelt es sich um ein in Längsrichtung des strangförmigen
Materials 10 ausgerichteten Hohlkörper mit Luftaustrittsöffnungen. Die Luftaustrittsöffnungen
sind auf das strangförmige Material 10 gerichtet. Aus dem Luftaustrittsbalken tritt
somit ein auf das strangförmige Material gerichteter Luftstrom mit relativ geringem
Druck aus, durch den das Entfernen des Wassers von dem strangförmigen Material 10
unterstützt wird. Der Luftaustrittsbalken kann mehrere Austrittsöffnungen aufweisen
und/oder einen schlitzförmigen Luftaustrittsspalt.
[0028] Die Saugvorrichtung der Entwässerungsvorrichtung, die sich im wesentlichen aus dem
Saugkanal 18 und dem Gebläse 20 zusammensetzt sowie die Blasvorrichtung, die sich
im wesentlichen aus dem Luftaustrittsbalken 34 und dem Gebläse 20 zusammensetzt, weisen
dasselbe Gebläse 20 auf. Durch das Gebläse 20 wird somit einerseits Luft aus dem Saugkanal
18 abgesaugt und andererseits Luft in den Luftaustrittsbalken 34 gefördert, um einen
auf das strangförmige Material 10 gerichteten Luftstrom zu erzeugen.
[0029] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Düse 36 auf, die über ein Rohr 38 mit
einer Drucklufterzeugungseinrichtung 40 wie einer Druckluftpumpe verbunden ist. Die
Düse 36 ist im Eintrittsbereich 42 des Entwässerungstrogs 12 angeordnet. Der Eintrittsbereich
42 ist in einer Transportrichtung 44 des strangförmigen Materials 10 am Eintritt des
Entwässerungstrogs vorgesehen. Handelt es sich bei dem strangförmigen Material beispielsweise
um Kabel oder Ähnliches, weist die Düse 36 zu einer Vorderseite des Entwässerungstrogs
12 einen Abstand im Bereich von vorzugsweise weniger als 5 cm auf. Die Düse 36 ist
somit in Transportrichtung 44 vor oder hinter einer Vorderkante des Entwässerungsdrucks
innerhalb dieses Abstands angeordnet.
[0030] Die Düse 36 erzeugt einen feinen Düsenstrahl 46, der auf eine Oberfläche des strangförmigen
Materials 10 trifft. Bezogen auf den Umfang des strangförmigen Materials 10 ist die
Breite des Düsenstrahls 46 klein. Insbesondere ist diese kleiner als 30 % und besonders
bevorzugt kleiner als 10 % des Umfangs.
[0031] Dem gegenüber erzeugt der Luftbalken bzw. die Blasvorrichtung 34 einen beispielsweise
kegelförmigen Luftstrahl 48, der sich mindestens über die gesamte Breite des strangförmigen
Materials 10 erstreckt. Der zum Abblasen des durch den Strahl 46 aufgebrochenen Luftfilms
dienende Strahl 48 weist einen erheblich geringeren Druck als der Strahl 46 auf.
[0032] Bei einer alternativen Ausführungsform kann der Luftaustrittsbalken 34 entfallen.
Bei dieser Ausführungsform ist es sodann möglich, die Düse 36 mit dem Gebläse 20 zu
verbinden, so dass das Gebläse 20 sowohl mit dem Saugkanal 18 als auch mit der Düse
36 verbunden ist. Ferner ist es bei den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsformen,
d.h. bei einer Ausführungsform mit oder ohne Luftaustrittsbalken 34, möglich, die
Düse 36 mit einer gesonderten Druckluftquelle zu verbinden. Dies hat den Vorteil,
dass hohe Drücke erzeugt werden können.
[0033] Der Entwässerungstrog 12 weist eine im Querschnitt halbkreisförmige Entwässerungsrinne
50 (Fig. 2) auf. Um mit der Entwässerungsvorrichtung unterschiedliche Strangmaterialien
10 entwässern zu können, ist der Entwässerungstrog 12 austauschbar, so dass unterschiedliche
Entwässerungströge 12 mit unterschiedlichen Entwässerungsrinnen 50 vorgesehen werden
können. Die Entwässerungsrinnen 50 können in Abhängigkeit des zu entwässernden Materials
unterschiedliche Querschnitte sowie unterschiedliche Querschnittsabmessungen aufweisen.
[0034] Ferner weist die erfindungsgemäße Entwässerungsvorrichtung eine Abschleudervorrichtung
52 (Fig. 1) auf. Diese ist im dargestellten Ausführungsbeispiel der Düse 36 in Transportrichtung
44 vorgeschaltet.
[0035] Die Abschleudervorrichtung 52 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel drei Umlenkeinrichtungen
in Form von Umlenkrollen 54 auf. Die Umlenkrollen 54 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
identisch. In Transportrichtung 44 des strangförmigen Materials 10 sind die Umlenkrollen
54 vertikal zueinander versetzt angeordnet, wobei die in Transportrichtung erste und
letzte Umlenkrolle 54 in derselben Ebene angeordnet ist. Die Umlenkrollen 54 (Fig.
5) weisen eine am Umfang verlaufende Führungsnut 56 auf, die vorzugsweise V-förmig
ist. Die V-förmige Führungsnut 56 weist hierbei einen Winkel α von vorzugsweise mindestens
70°, besonders bevorzugt mindestens 75° und insbesondere mindestens 80° auf. Untersuchungen
haben ergeben, dass bei derartigen Winkeln α der Führungsnut 56 überraschenderweise
ein besonders gutes Abschleudern der auf dem strangförmigen Material 10 haftenden
Materialien erfolgt.
[0036] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das strangförmige Material 10 durch die
in Tränsportrichtung 44 erste Umlenkrolle 54 in Richtung der zweiten Umlenkrolle 54
nach unten umgelenkt. Hierbei erfolgt eine Umlenkung von ca. 90°. Zwischen der zweiten
und dritten Umlenkrolle 54 erfolgt wiederum eine Umlenkung von etwa 90° und durch
die letzte Umlenkrolle 54 sodann wieder eine Umlenkung in die Transportrichtung, d.h.
um weitere 90°. In der zweiten Umlenkrolle 54 liegt das strangförmige Material 10
somit etwa an der Hälfte der Umlenkrolle 54 an und wird insgesamt um 180° umgelenkt.
Durch die drei Umlenkvorgänge des strangförmigen Materials, die Krümmungen des Materials
10 in unterschiedliche Richtung hervorrufen, wird Flüssigkeit oder anderes an dem
strangförmigen Material haftendes Material abgeschleudert.
[0037] Um beim Abschleudern von der ersten und der letzten Umlenkrolle 54 zu vermeiden,
dass abgeschleudertes Material wieder auf das strangförmige Material zurücktropft
o.dgl., ist eine Auffangeinrichtung 58 vorgesehen. Bei der Auffangeinrichtung 58 kann
es sich um ein zwischen der ersten und der letzten Umlenkrolle 54 angeordnetes vertikales
Blech handeln, das am unteren Ende ein Auffangrinne 60 aufweist.
1. Vorrichtung zum Entwässern von strangförmigem Material (10), insbesondere von Kabeln,
mit
einem Entwässerungstrog (12) zum Hindurchziehen des strangförmigen Materials (10),
einer Saugvorrichtung (18, 20) zum Absaugen des Wassers aus dem Entwässerungstrog
(12) und
einer vor oder an dem Entwässerungstrog (12) angeordneten Düse (36), die einen Druckluftstrahl
(46) auf das strangförmige Material (10) richtet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftstrahl (46) dem anhaftenden Wasser einen Impuls erteilt, der nicht ausreicht,
um das Wasser abzublasen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftstrahl (46) auf weniger als 50 %, insbesondere weniger als 30 % und
besonders bevorzugt weniger als 10 % des Umfangs des strangförmigen Materials (10)
auftrifft.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftstrahl (46) einen Druck von mindestens 3 bar und vorzugsweise mindestens
5 bar aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Düsen (36), vorzugsweise mindestens drei Düsen, gegenüber dem Entwässerungstrog
(12) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass gegenüber dem Entwässerungstrog (12) eine bei geringem Druck Luft abgebende Blasvorrichtung
(34) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (36) gegenüber der Blasvorrichtung (34) einen geringen Druckluftdurchsatz
von vorzugsweise weniger als 1/2, besonders bevorzugt weiniger als 1/5 aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Düse (36) mindestens doppelt, vorzugsweise mindestens dreimal so hoch
ist wie der Druck der Blasvorrichtung (34).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugvorrichtung (18, 20) und die Blasvorrichtung (34) oder die Saugvorrichtung
(18, 20) und die Düse (36) ein gemeinsames Gebläse aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, gekennzeichnet durch eine dem Entwässerungstrog (12) vorgeschaltete Abschleudervorrichtung (52).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschleudereinrichtung (52) mindestens eine Umlenkeinrichtung (54) zur Umlenkung
des strangförmigen Materials (10) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Umlenkeinrichtung (54) eine Umlenkung von mindestens 40°, vorzugsweise
mindestens 60° und besonders bevorzugt mindestens 80° erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Umlenkeinrichtung Umlenkrollen (54) vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinrichtung eine vorzugsweise V-förmige Führungsnut (56) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (α) der Führungsnut (56) mindestens 70°, vorzugsweise mindestens 75° und
besonders bevorzugt mindestens 80° aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportgeschwindigkeit des strangförmigen Materials mindestens 400 m/min aufweist.