[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Lackieren von Gegenständen, beispielsweise
Kraftfahrzeugkarosserien, mit einer ringförmig geführten, eine Zirkulationspumpe aufweisenden
Farbleitung, die einen Farbvorrats- oder -zirkulationsbehälter mit einer Arbeitsstelle,
üblicherweise eine Lackierkabine, verbindet und einen zu der Arbeitsstelle hin führenden
Vorlauf und einen von der Arbeitsstelle zum Farbvorrats- oder -zirkulationsbehälter
zurückführenden Rücklauf aufweist, wobei zwischen Vorlauf und Rücklauf eine Vorrichtung
zur Herstellung einer Druckdifferenz vorgesehen ist und wobei an der Arbeitsstelle
mehrere Entnahmestellen über Stichleitungen zwischen Vorlauf und Rücklauf vorgesehen
sind, so dass die Stichleitungen vorzugsweise weitestgehend totraumfrei auch während
längerer Betriebspausen von Farbe durchströmbar sind.
[0002] Man unterscheidet üblicherweise Lackiereinrichtungen für Farben oder Lacke auf Wasserbasis
und solche für Farbe oder Lacke auf Lösungsmittelbasis. Wasserbasislacke verhalten
sich strukturviskos oder tixothrop, was bedeutet, dass sie bei zunehmender Fließgeschwindigkeit
dünner, also weniger viskos, werden bzw. bei geringer Fließgeschwindigkeit oder beim
"Stehen" des Lacks innerhalb der Leitung dickflüssig oder hochviskos werden, wodurch
eine Entmischung, also ein Absinken von Pigmentbestandteilen oder dergleichen, sicher
verhindert wird. Dies macht es möglich, bei Wasserlacken zu den Entnahmestellen führende
Zweig- oder Stichleitungen vorzusehen, bei denen der Lack auch für längere Zeit "stehen"
kann, ohne dass dies beim Wiederanfahren der Anlage oder einer einzelnen Entnahmestelle
zu Problemen hinsichtlich einer Entmischung des Lacks führt.
[0003] Lösemittellacke hingegen verhalten sich in physikalischer Hinsicht wie Wasser. Wenn
sie in einer Leitung "stehen", kommt es zu unerwünschten Entmischungserscheinungen,
was unbedingt vermieden werden muss. Deshalb ist man bestrebt, Lösungsmittellacke
oder -farben stets in einem Leitungssystem zu zirkulieren und eine möglichst totraumfreie
Leitungsführung innerhalb eines ringförmig geführten Leitungssystems vorzusehen.
[0004] Lackiereinrichtungen für Lösungsmittellacke oder -färben sind unter der Bezeichnung
"Tichelmann Systeme" bekannt geworden, worunter man ein ringförmig geführtes Farbleitungssystem
mit mehreren Entnahmestellen versteht, bei denen die Leitungsabschnitte, also auch
die Stich- oder Zweigleitungen, zu den Entnahmestellen hin bis unmittelbar vor eine
Sprühpistole oder eine maschinelle Entnahmestelle stets zirkuliert werden. Es erweist
sich indessen als kompliziert, bei einem solchen gattungsgemäßen System an allen Entnahmestellen
eine den Anforderungen an den Lack oder die Farbe gerecht werdende Strömungsgeschwindigkeit
zu erreichen. Bekannte Einrichtungen sind so ausgebildet, dass vorlaufseitige Leitungsabschnitte
mit einem kleineren und rücklaufseitige Leitungsabschnitte mit einem größeren Leitungsinnendurchmesser
ausgebildet sind. Ebenso weisen weiter stromabwärts angeordnete Leitungsabschnitte
einen größeren Leitungsinnendurchmesser auf als stromaufwärts angeordnete Leitungsabschnitte.
Durch diese Maßnahmen soll der entlang einer Strömungsstrecke aufgrund des Strömungswiderstandes
abfallende Druck berücksichtigt und erreicht werden, dass an einer jeweiligen Entnahmestelle
möglichst dieselbe Druckdifferenz abfällt, so dass eine den Anforderungen entsprechende
Strömungsgeschwindigkeit im Zirkulationsbetrieb, aber auch im Lackierbetrieb, gewährleistet
ist. Wie bereits erwähnt, gestaltet sich jedoch die Verwirklichung in der Praxis,
gerade bei Anlagen mit mehreren Entnahmestellen als sehr problematisch. Die Verwendbarkeit
von standardisierten Bauteilen ist schwierig, da je nach Leitungslänge und Anordnung
der Entnahmestellen bestimmte Leitungsinnendurchmesser verwendet werden müssen. Auch
ist die Abstimmung bei den einzelnen Entnahmestellen und deren Stich- oder Zweigleitungen
schwierig, da sich undefinierte Volumenströme bei den Entnahmestellen schon infolge
verschiedener Schlauchlängen, beispielsweise bei manuellen Entnahmestellen, ergeben.
Auch kann die Stilllegung einer Entnahmestelle zu veränderten Bedingungen bei den
übrigen Entnahmestellen führen.
[0005] Hiervon ausgehend, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten
nicht auftreten, insbesondere die Herstellung, die Einstellung und Abstimmung der
Anlage sowie der Betrieb der Anlage vereinfacht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Lackiereinrichtung der genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Farbleitung zumindest in demjenigen Leitungsabschnitt, in
dem die mehreren Entnahmestellen vorgesehen sind, einen konstanten Leitungsquerschnitt
aufweist und dass die Entnahmestellen jeweils eine Druckregeleinrichtung aufweisen,
mit der die über die Entnahmestelle abfallende Druckdifferenz individuell einstellbar
ist, so dass eine erwünschte Strömungsgeschwindigkeit durch die Stichleitungen realisierbar
ist.
[0007] In Abkehr von dem bekannten Tichelmann-System wird mit der Erfindung vorgeschlagen,
eine ringförmig geführte Farbleitung mit zumindest im Bereich der Entnahmestellen,
also üblicherweise um eine Lackierkabine herum, konstantem Leitungsinnenquerschnitt
zu verwenden, die dann den Vorteil mit sich bringt, dass sie molchbar ist, also durch
Hindurchschicken eines zumindest begrenzt nachgiebigen Verdrängerkörpers (Molch) gereinigt
werden kann. Um gleichwohl, also trotz konstanten Leitungsquerschnitts über vorzugsweise
die gesamte Farbleitung, eine den Anforderungen genügende Strömungsgeschwindigkeit
im Zirkulationsbetrieb bei den Entnahmestellen sicherzustellen, wird dort eine Druckregeleinrichtung
zwischen Vorlauf und Rücklauf vorgesehen, mit der die über die Entnahmestelle abfallende
Druckdifferenz dann individuell eingestellt werden kann. Diese Druckdifferenz, die
im Bereich einer Entnahmestelle über die vom Vorlauf wegführende Stich- oder Zweigleitung
bis hin zum Wiedereinmünden in den Rücklauf abfällt, ist nämlich für den Volumenstrom
durch die Stich- oder Zweigleitung im Zirkulationsbetrieb verantwortlich oder ursächlich.
Über den Leitungsinnenquerschnitt kann dann vom Volumenstrom, der durch eine Entnahme
in ein Meßgefäß leicht bestimmt werden kann, auf die Fließgeschwindigkeit geschlossen
werden. Üblicherweise erweisen sich Strömungsgeschwindigkeiten von 0,1 bis 0,3 m/s
bei Wasserlacken und von 0,3 bis 0,7 m/s bei Lösungsmittellacken als zweckmäßig. Die
Erfindung schlägt also vor, ungeachtet des sich im Bereich einer jeweiligen Entnahmestelle
am Vorlauf und am Rücklauf einstellenden Drucks - sofern die Druckdifferenz nur groß
genug ist - durch entsprechendes Einstellen der Druckregeleinrichtung die erwünschte
Druckdifferenz im Bereich der Entnahmestelle einzustellen.
[0008] Die Erfindung erweist sich insofern als vorteilhaft, als bei der Herstellung der
Anlage bzw. der ringförmig geführten Farbleitung auf standardisierte Bauteile zurückgegriffen
werden kann. Auch die vorherige Planung ist vereinfacht, da keine sich verändernden
Leitungsquerschnitte berücksichtigt werden müssen. Bei Fertigstellung der Anlage könnte
vorlaufseitig ein bestimmter Betriebsdruck, beispielsweise 20 bar, vorgegeben werden.
Über die Vorrichtung zur Herstellung einer Druckdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf
kann dann rücklaufseitig ein sehr geringer Rücklaufdruck vorgegeben werden. Durch
individuelles Einstellen der jeweiligen Druckregeleinrichtung im Bereich der Entnahmestellen
kann nun der dort abfallende Druck individuell bei jeder Entnahmestelle eingestellt
werden. Dieser Druck bleibt dann vorzugsweise zeitlich konstant. Er kann jedoch, insbesondere
wenn sich der Vorlaufdruck ändert, weil etwa weitere Entnahmesteiien hinzugefügt oder
einzelne Entnahmestellen entfernt würden, wieder leicht nachgeregelt werden.
[0009] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Vorrichtung zur Herstellung einer
Druckdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf in einem von der Farbleitung abzweigenden
und wieder zu dieser zurückführenden Leitungsabschnitt vorgesehen ist. Solchenfalls
steht nämlich während Betriebspausen zur Reinigung des Leitungssystems eine durchgehend
molchbare Leitungsstrecke zur Verfügung; Vorlauf und Rücklauf können also gemeinsam
durch Einschleusen bzw. Ausschleusen eines Verdrängerkörpers (Molch) gereinigt werden.
Im Betrieb der Anlage erfolgt die Farbführung über den erwähnten abzweigenden und
wieder zur Farbleitung zurückführenden Leitungsabschnitt, in welchem die genannte
Vorrichtung zur Herstellung und Aufrechterhaltung, also eine Druckregeleinrichtung
oder eine Drosseleinrichtung, vorgesehen ist.
[0010] Der erwähnte Leitungsabschnitt ist vorzugsweise mittels einer molchbaren 3/2-Wegeverzweigungsvorrichtung
an die Farbleitung angefügt, wobei die Verzweigungsvorrichtung vorzugsweise von einem
Kugelhahn gebildet ist.
[0011] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einer Handentnahmestelle mit einer
Schlauchlänge von jeweils 4 bis 8 m im Vorlauf bzw. Rücklauf, welche dann die erwähnten
Stich- oder Zweigleitungen bilden können, oder an diese Stich- oder Zweigleitungen
angefügt sein können, eine Druckdifferenz von 4 bis 8 bar, insbesondere von 5 bis
7 bar, einstellbar ist. Bei einer maschinellen Entnahmestelle erweisen sich Druckdifferenzen
von 6 bis 10 bar, insbesondere von 8 bis 10 bar, als vorteilhaft und zweckmäßig.
[0012] Eine erfindungsgemäße Druckregeleinrichtung kann durch an sich jede Einrichtung gebildet
sein, mit der sich ein bestimmter Druckabfall über die Entnahmestelle hinweg einstellen
lässt. In weiterer Ausbildung der Erfindung wird aber vorgeschlagen, dass eine jeweilige
Druckregeleinrichtung einen Rücklaufregler umfasst, der bezüglich der Entnahmestelle
abstromseitig oder rücklaufseitig angeordnet ist. Ein solcher Rücklaufregler hält
dann den Druck auf seiner Vorlaufseite, also auf der Seite der Entnahmestelle, auf
einem definierten Wert gegenüber der Rücklaufseite.
[0013] Des weiteren erweist es sich als vorteilhaft, dass bezüglich der Entnahmestelle vorlaufseitig
eine Druckmessvorrichtung, also beispielsweise ein Manometer, in der zugehörigen Stich-
oder Zweigleitung vorgesehen ist. Ein Benutzer ist dann stets über den Vorlaufdruck
an einer jeweiligen Entnahmestelle informiert und kann über die Druckregeleinrichtung
gegebenenfalls vorzunehmende Änderungen oder Anpassungen an neue Betriebsbedingungen
vornehmen, ohne dass weitere Messungen des Volumenstroms vorgenommen werden müssen.
[0014] Des weiteren erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn in der Farbleitung vorlaufseitig
und rücklaufseitig von der Arbeitsstelle und von den Entnahmestellen eine Schleuseneinrichtung
(Molchstation) zum Einschleusen und Ausschleusen eines dem Leitungsinnendurchmesser
entsprechend ausgebildeten Verdrängerkörpers (Molch) zum Reinigen der Farbleitung
vorgesehen ist.
[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lackiereinrichtung, und
- Figur 2
- eine Detaildarstellung im Bereich einer Entnahmestelle.
[0016] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lackiereinrichtung, die eine angedeutete Lackierkabine
2 aufweist, in der mehrere Entnahmestellen vorgesehen sind, und zwar manuell bedienbare
Handentnahmestellen 4 als auch mit einer Lackiermaschine verbundene sogenannte maschinelle
Entnahmestellen 6. Die Lackierkabine 2 bzw. die Entnahmestellen 4, 6 sind über eine
ringförmig geführte Farbleitung 8 mit einem Zirkulationsbehälter 10 für Farbe oder
Lack verbunden. Der Zirkulationsbehälter 10 befindet sich in einem von der Lackierkabine
2 getrennten angedeuteten Farbmischraum 12. In diesem Farbmischraum 12 befindet sich
ferner ein den Lack oder die Farbe enthaltender Anliefercontainer 14, von dem über
eine Farbzuführleitung Farbe in den Zirkulationsbehälter 10 gelangt und bei Bedarf
nachgefördert werden kann. Ferner ist in der ringförmig geführten Farbleitung 8 eine
Zirkulationspumpe 16 vorgesehen, welche Farbe aus dem Zirkulationsbehälter 10 zu der
Lackierkabine 2 an den jeweiligen Entnahmestellen 4, 6 vorbeiführt. Der Leitungsabschnitt
vom Zirkulationsbehälter 10 bis zu einer noch näher zu beschreibenden Vorrichtung
18 zur Herstellung einer Druckdifferenz wird als Vorlauf 20 der Farbleitung 8 bezeichnet.
Von der Vorrichtung 18 aus führt die Farbleitung 8 wieder an den jeweiligen Entnahmestellen
4, 6 vorbei zurück zum Zirkulationsbehälter 10. Dieser Leitungsabschnitt wird Rücklauf
22 genannt.
[0017] Eine jeweilige Entnahmestelle 4, 6 ist mit dem Vorlauf 20 und mit dem Rücklauf 22
verbunden, sie ist also zwischen Vorlauf und Rücklauf angeordnet. Hierfür führt, wie
aus Figur 2 ersichtlich, vom Vorlauf 20 eine Stichleitung 24 zu der unmittelbaren
Entnahmestelle, beispielsweise eine Handentnahmestelle mit einer Sprühpistole, hin.
Des weiteren führt eine weitere Stichleitung 26 von der unmittelbaren Entnahmestelle
zum Rücklauf 22. Sofern zwischen Vorlauf 20 und Rücklauf 22 eine hinreichende Druckdifferenz
im Zirkulationsbetrieb oder auch im Lackierbetrieb aufrechterhalten wird, wird Farbe
vom Vorlauf 20 über die Leitung 24 bis hin zur Entnahmestelle und über die Stichleitung
26 zurück in den Rücklauf 22 gelangen. Die Stichleitungen 24, 26 und gegebenenfalls
hieran anschließende Schlauchleitungen 28, 30 führen vorzugsweise im wesentlichen
totraumfrei bis zu einer angedeuteten Ventileinrichtung 32 der Entnahmestelle, so
dass im Zirkulationsbetrieb wenigstens nahezu die gesamte Farbe zirkuliert werden
kann, so dass an keiner Stelle Farbe oder Lack in einer Leitung "steht" und zu unerwünschten
Entmischungserscheinungen führt.
[0018] Um eine erwünschte Fließgeschwindigkeit beispielsweise bei Lösemittellacken zwischen
0,3 und 0,7 m/s durch die Leitungen 24 bis 30 gewährleisten zu können, ist zwischen
Vorlauf 20 und Rücklauf 22 in der Stichleitung 26 eine Druckregeleinrichtung 32 in
Form eines Rücklaufdruckreglers 34 vorgesehen, mittels dessen die Eingangsseite 36
des Rücklaufdruckreglers 34 auf einem zeitlich konstanten, einstellbaren Druck gehalten
werden kann. Wenn beispielsweise der Vorlauf 20 im Bereich der Anschlusses der Stichleitung
24 einen Druck von 20 bar innerhalb der Farbleitung 8 aufweist und der Rücklauf 22
im wesentlichen drucklos gehalten wird, so wäre es denkbar, den Rücklaufdruckregler
34 auf 12 bar einzuregeln, was dann bedeutet, dass zwischen der Eingangsseite 36 des
Rücklaufdruckreglers 34 und dem Vorlauf 20 eine Druckdifferenz von 8 bar abfällt.
Aufgrund dieser Druckdifferenz kann dann unter Berücksichtigung der Schlauch- oder
Leitungslänge und des Leitungsquerschnitts eine erwünschte Strömungsgeschwindigkeit
der Farbe oder des Lacks durch die Leitungen 24 bis 30 sichergestellt werden, so dass
keine Absetzungserscheinungen auftreten. In der Stichleitung 24 unmittelbar im Abschluss
an die Abzweigung vom Vorlauf 20 ist eine Druckmessvorrichtung 38 in Form eines Manometers
vorgesehen. Auf diese Weise kann eine Veränderung des Vordrucks an dieser Stelle leicht
realisiert werden und über die Druckregeleinrichtung 32 in Form des Rücklaufdruckreglers
34 entsprechend nachgeregelt werden. Dies erweist sich beispielsweise auch dann als
vorteilhaft, wenn weitere Entnahmestellen hinzukommen oder einige Entnahmestellen
gesperrt werden, oder wenn der Vorlaufdruck aus irgendwelchen Gründen geändert wird.
[0019] Bei einer jeweiligen Druckregeleinrichtung 32 lässt sich auch den spezifischen Anforderungen
der Entnahmestelle Rechnung tragen, so wird üblicherweise bei Handentnahmestellen
4 eine geringere Druckdifferenz als bei maschinellen Entnahmestellen, welche mit Lackierautomaten
innerhalb der Lackierkabine 2 zusammenarbeiten, eingestellt.
[0020] Die Vorrichtung 18 zur Herstellung einer Druckdifferenz zwischen Vorlauf 20 und Rücklauf
22 der Farbleitung 8 ist in einem von der Farbleitung 8 abzweigenden und wieder zu
dieser zurückführenden Leitungsabschnitt 40 vorgesehen. An der jeweiligen Abzweigstelle
bzw. Einmündungsstelle ist hierfür eine molchbare 3/2-Wegeverzweigungsvorrichtung
42 in Form eines Kugelhahns 44 vorgesehen. Im Lackier- oder Zirkulationsbetrieb ist
die Verzweigungsvorrichtung 42 so eingestellt, dass die gesamte Zirkulation über den
Leitungsabschnitt 40 und damit durch die Vorrichtung 18 zur Herstellung der Druckdifferenz
hindurchgeführt wird. Wenn in größeren Zeitabständen im Serienlackierbetrieb ein Farbwechsel
durchgeführt wird und hierfür die Leitung gereinigt wird, wird die Verzweigungsvorrichtung
42 so geschaltet, dass nunmehr die gesamte Strömungskommunikation über den verhältnismäßig
kurzen Leitungsabschnitt 46 zwischen den Verzweigungsvorrichtungen 42 erfolgt und
der Leitungsabschnitt 40 daher nicht mehr durchflossen wird. Dies eröffnet die Möglichkeit,
bei geeigneter Ausbildung der Verzweigungsvorrichtung 42 und des kurzen Leitungsabschnitts
46, die gesamte Farbleitung in einem Durchgang mittels Hindurchführung eines Verdrängungskörpers
(Molchs) zu reinigen. Hierfür sind Einschleusungs- bzw. Ausschleusungseinrichtungen
48 bzw. 50, sogenannte Molchstationen, in Vorlauf und Rücklauf innerhalb des Farbmischraums
12 vorgesehen. Sie könnten aber auch außerhalb des Farbmischraums angeordnet werden.
1. Einrichtung zum Lackieren von Gegenständen, mit einer ringförmig geführten eine Zirkulationspumpe
(16) aufweisenden Farbleitung (8), die einen Farbvorratsoder -zirkulationsbehälter
(10) mit einer Arbeitsstelle (2) verbindet und einen zu der Arbeitsstelle (2) hinführenden
Vorlauf (20) und einen von der Arbeitsstelle (2) zum Farbvorrats- oder - zirkulationsbehälter
(10) zurückführenden Rücklauf (22)aufweist, wobei zwischen Vorlauf und Rücklauf eine
Vorrichtung (18) zur Herstellung einer Druckdifferenz vorgesehen ist und wobei an
der Arbeitsstelle (2) mehrere Entnahmestellen (4, 6) über Stichleitungen (24, 26)
zwischen Vorlauf (20) und Rücklauf (22) vorgesehen sind, so dass die Stichleitungen
(24, 26) vorzugsweise weitestgehend totraumfrei auch während längerer Betriebspausen
von Farbe durchströmbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbleitung (8) zumindest in demjenigen Leitungsabschnitt, in dem die mehreren
Entnahmestellen (4, 6) vorgesehen sind, einen konstanten Leitungsquerschnitt aufweist
und dass die Entnahmestellen (4, 6) jeweils eine Druckregeleinrichtung (32) aufweisen,
mit der die über die Entnahmestelle (4, 6) abfallende Druckdifferenz individuell einstellbar
ist, so dass eine erwünschte Strömungsgeschwindigkeit durch die Stichleitungen (24,
26) realisierbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (18) zur Herstellung einer Druckdifferenz zwischen Vorlauf (20) und
Rücklauf (22) in einem von der Farbleitung (8) abzweigenden und wieder zu dieser zurückführenden
Leitungsabschnitt (40) vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt (40) mittels einer molchbaren 3/2 -Wege-Verzweigungsvorrichtung
(42) an die Farbleitung (8) angefügt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die molchbare 3/2 -Wege Verzweigungsvorrichtung (42) von einem Kugelhahn (44) gebildet
ist.
5. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Handentnahmestelle (4) über die Druckregeleinrichtung (32) eine Druckdifferenz
von 4 - 8 bar, insbesondere von 5 - 7 bar einstellbar ist.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer maschinellen Entnahmestelle (6) über die Druckregeleinrichtung (32) eine
Druckdifferenz von 6 - 10 bar, insbesondere von 8 - 10 bar einstellbar ist.
7. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige Druckregeleinrichtung (32) einen Rücklaufregler (34) umfasst, der
bezüglich der Entnahmestelle (4, 6) abstromseitig oder rücklaufseitig angeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bezüglich der Entnahmestelle vorlaufseitig eine Druckmessvorrichtung (38) in der
zugehörigen Stichleitung (24) vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Farbleitung (8) vorlaufseitig und rücklaufseitig von der Arbeitsstelle und
von den Entnahmestellen eine Schleuseneinrichtung (48, 50) vorgesehen ist zum Einschleusen
und Ausschleusen eines dem Leitungsinnendurchmesser entsprechend ausgebildeten Verdrängerkörpers
zum Reinigen der Farbleitung (8).