(19)
(11) EP 1 369 207 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.12.2003  Patentblatt  2003/50

(21) Anmeldenummer: 03405384.3

(22) Anmeldetag:  27.05.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25D 16/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 06.06.2002 DE 10225239

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Gerold, Peter
    82362 Weilheim (DE)
  • Burger, Helmut
    82272 Moorenweis (DE)
  • Schreiber, Wolfgang
    86860 Jengen (DE)
  • Erhardt, Jochen
    86836 Klosterlechfeld (DE)

(74) Vertreter: Wildi, Roland et al
Hilti Aktiengesellschaft, Feldkircherstrasse 100, Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Modiwahlschalter für kombinierte elektrohandwerkzeugmaschine


(57) Eine kombinierte Elektrohandwerkzeugmaschine mit einem Modiwahlschalter (1) mit weiteren, über ein zwischen einer geschmierten Baugruppe (2a) mit einer Schaltkupplung (3a) und dem Aussengehäuse (4) angeordnetes sowie vom Modiwahlschalter (1) versetzbares Schaltgestänge (5), schaltbaren Sonderfunktionen, wobei in zumindest zwei getrennt schmiermitteldichten Baugruppen (2a, 2b) jeweils zumindest eine schaltbare Schaltkupplung (3a, 3b) vorhanden ist, welche jeweils über ein sich nach ausserhalb erstreckendes, schmiermitteldicht gelagertes Betätigungsmittel (6a, 6b) versetzbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezeichnet einen drehversetzbaren Modiwahlschalter für eine zumindest teilweise drehende und/oder schlagende kombinierten Elektrohandwerkzeugmaschine, insbesondere einen Kombihammer.

[0002] Nach der DE10031050 werden bei Kombihammern über einen händisch drehversetzbaren Modiwahlschalter einige oder sämtliche der Modi: «Drehbohren», «Schlagbohren», «Meisseln», « Meissel-Positionieren» ausgewählt und die Getriebe- bzw. Schlagwerksbaugruppe entsprechend kombiniert mechanisch geschaltet. Die Kombination mehrerer Schaltkupplungen erfolgt über ein Schaltblech im geschmierten Innern der Getriebe- und Schlagwerksbaugruppe.

[0003] Nach der DE4000822 ist ein drehversetzbarer Modiwahlschalter mit einem Exzenterzapfen schmiermitteldicht zwischen einer mit Schmierfett gefüllten Getriebebaugruppe und dem trockenen Äusseren angeordnet. Alle Schaltfunktionen erfolgen im Innern der Getriebe- und Schlagwerksbaugruppe.

[0004] Nach der DE19937767 sind einigen Betriebsmodi weitere elektrische und mechanische Sonderfunktionen zugeordnet, welche über ein, zwischen der Getriebebaugruppe und dem Aussengehäuse angeordnetes sowie vom Modiwahlschalter mit einem Exzenterzapfen versetzbares, Schaltgestänge in den Motorschalter eingreift sowie mit einem endseitigen Magneten über einen Hall-Sensor die Steuerelektronik des Antriebsmotors im schmierstofffreien Motorgehäuse beeinflusst, welche beim «Meisseln» den Motorschalter arretiert und die Motordrehzahl erhöht. Es ist nur eine geschmierte Getriebe- und Schlagwerksbaugruppe vorhanden.

[0005] Die Aufgabe besteht in der Realisierung eines Modiwahlschalters mit weiteren Sonderfunktionen für eine kombinierten Elektrohandwerkzeugmaschine mit mehreren schaltbaren Schaltkupplungen in zumindest zwei unterschiedlich geschmierten, schmiermitteldichten Getriebe- und Schlagwerksbaugruppen.

[0006] Die Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0007] Im Wesentlichen weist eine kombinierte Elektrohandwerkzeugmaschine einen vorzugsweise drehversetzbaren Modiwahlschalter mit weiteren, über ein zwischen einer geschmierten Baugruppe mit einer Schaltkupplung und dem Aussengehäuse angeordnetes sowie vom Modiwahlschalter versetzbares Schaltgestänge, schaltbaren Sonderfunktionen auf, wobei in zumindest zwei getrennt schmiermitteldichten Baugruppen jeweils zumindest eine schaltbare Schaltkupplung vorhanden ist, welche jeweils über ein sich nach ausserhalb erstreckendes, schmiermitteldicht gelagertes Betätigungsmittel versetzbar sind.

[0008] Durch die zumindest zwei sich von einer geschmierten Baugruppe nach ausserhalb erstreckenden, schmiermitteldicht gelagerten Betätigungsmittel, welche beide vom Modiwahlschalter bzw. Schaltgestänge versetzbar sind, sind die in unterschiedlich, bspw. mit Öl und mit Fett geschmierten, Baugruppen angeordneten Schaltkupplungen von dem im ungeschmierten Zwischenraum angeordneten Schaltgestänge für Sonderfunktionen kombiniert schaltbar.

[0009] Vorteilhaft ist das Betätigungsmittel als in einem Baugruppengehäuse drehversetzbares, schmiermitteldicht gelagertes Drehbetätigungsmittel ausgebildet, welches bspw. mit O-Ringen technologisch einfach dichtbar ist.

[0010] Vorteilhaft weist das Drehbetätigungsmittel einen exzentrisch angeordneten Exzenterzapfen auf, welcher in eine, weiter vorteilhaft längliche, Öffnung des Schaltgestänges führbar eingreift, wodurch eine Bewegung des Schaltgestänges in eine Drehung des Drehbetätigungsmittels transformierbar ist.

[0011] Vorteilhaft ist eine erste schmiermitteldichte Baugruppe als fettgeschmierte Getriebebaugruppe und eine zweite schmiermitteldichte Baugruppe als ölgeschmierte Schlagwerksbaugruppe ausgebildet, wodurch ein optimaler Verschleissschutz erzielt wird.

[0012] Vorteilhaft ist über die Sonderfunktionen vermittelt über das Schaltgestänge mechanisch ein Motorschalter arretierbar und/oder elektronisch die Motordrehzahl veränderbar, wodurch der Nutzwert der kombinierten Elektrohandwerkzeugmaschine gesteigert wird.

[0013] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:
Fig. 1
als kombinierte Elektrohandwerkzeugmaschine
Fig. 2
als Modiwahlschalter mit Sonderfunktionen


[0014] Nach Fig. 1 bzw. Fig. 2 weist eine jeweils nur teilweise dargestellte kombinierte, zumindest teilweise drehende und/oder schlagende Elektrohandwerkzeugmaschine einen drehversetzbaren Modiwahlschalter 1 auf. Mit dem Modiwahlschalter 1 ist ein zwischen einer geschmierten Baugruppe 2a mit einer Schaltkupplung 3a und einem Aussengehäuse 4 angeordnetes Schaltgestänge 5 versetzbar. In jeder der zwei getrennt schmiermitteldichten Baugruppen 2a, 2b in Form einer fettgeschmierten Getriebebaugruppe und einer ölgeschmierten Schlagwerksbaugruppe ist eine schaltbare Schaltkupplung 3a, 3b vorhanden, welche jeweils über ein sich nach ausserhalb einer Baugruppengehäuse 7 erstreckendes, mit O-Ringen 12a, 12b schmiermitteldicht gelagertes Betätigungsmittel 6a, 6b in dem Baugruppengehäuse 7 drehversetzbar sind. Die Betätigungsmittel 6a, 6b sind mit exzentrisch angeordneten Exzenterzapfen 8a, 8b, welche in je eine Öffnung des Schaltgestänges 5 führbar eingreifen, sowie mit in die Schaltkupplungen 3a, 3b eingreifende Steuervorsprünge 13a, 13b ausgebildet. Über die Sonderfunktionen des Modiwahlschalters 1 ist vermittelt über das Schaltgestänge 5 und eine Arretierhebelanordnung 15 mechanisch ein Motorschalter 9 im eingeschalteten Zustand arretierbar und elektronisch über einen berührungslosen, in Form eines von einer Magnetwippe 16 gesteuerten Hall-Schalters ausgebildeten, Sensorschalter 10 und eine Motorelektronik 11 die Motordrehzahl veränderbar.


Ansprüche

1. Kombinierte Elektrohandwerkzeugmaschine mit einem Modiwahlschalter (1) mit weiteren, über ein zwischen einer geschmierten Baugruppe (2a) mit einer Schaltkupplung (3a) und dem Aussengehäuse (4) angeordnetes sowie vom Modiwahlschalter (1) versetzbares Schaltgestänge (5), schaltbaren Sonderfunktionen, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest zwei getrennt schmiermitteldichten Baugruppen (2a, 2b) jeweils zumindest eine schaltbare Schaltkupplung (3a, 3b) vorhanden ist, welche jeweils über ein sich nach ausserhalb erstreckendes, schmiermitteldicht gelagertes Betätigungsmittel (6a, 6b) versetzbar sind.
 
2. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsmittel (6a, 6b) als in einem Baugruppengehäuse (7) drehversetzbares, schmiermitteldicht gelagertes Drehbetätigungsmittel ausgebildet ist.
 
3. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehbetätigungsmittel einen exzentrisch angeordneten Exzenterzapfen (8a, 8b) aufweist, welcher in eine, optional längliche, Öffnung des Schaltgestänges (5) führbar eingreift.
 
4. Elektrohandwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste schmiermitteldichte Baugruppe (2a) als fettgeschmierte Getriebebaugruppe und eine zweite schmiermitteldichte Baugruppe (2b) als ölgeschmierte Schlagwerksbaugruppe ausgebildet ist.
 
5. Elektrohandwerkzeugmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Sonderfunktion des Modiwahlschalters (1) vermittelt mit dem Schaltgestänge (5) ein Motorschalter (9) arretierbar und/oder elektronisch über einen Sensorschalter (10) und eine Motorelektronik (11) die Motordrehzahl veränderbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht