[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung einer textilen Warenbahn
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
[0002] Derartige Vorrichtungen umfassen stets mindestens eine Behandlungskammer, durch die
die Warenbahn - gegebenenfalls durch Umlenkwalzen mehrfach umgelenkt - hindurch geführt
wird. In der Behandlungskammer wird der eigentliche Behandlungsschritt durchgeführt,
beispielsweise durch den Einsatz einer Flüssigkeit oder eines Dampfes.
[0003] Bei derartigen Vorrichtungen besteht stets das Problem, dass sich durch das Behandlungsmedium
oder die Warenbahn eingetragene Verunreinigungen an Teilen der Vorrichtung festsetzen
können, insbesondere durch Ablagerung, Antrocknung, Kristallisation oder Agglomeration.
Da diese Verschmutzungen der Erzielung des einwandfreien Behandlungsergebnisses nachfolgender
Partien der Warenbahn gefährden, ist eine stete Kontrolle der Vorrichtung auf Verschmutzungen
und im Bedarfsfalle eine sofortige Reinigung verschmutzter Teile erforderlich.
[0004] Zur Erleichterung der Reinigung ist es bekannt, die der Verschmutzungsgefahr ausgesetzten
Wandungen der Vorrichtung zu polieren. Erfahrungsgemäß ist der mit den erforderlichen
Reinigungen verbundene Aufwand dennoch recht hoch und erfordert neben dem Einsatz
großer Wassermengen oft eine mechanische Reinigungsleistung, die teilweise manuell
durchgeführt werden muß. Erhebliche Maschinenstillstandszeiten mit dem hierdurch hervorgerufenen
Produktionsausfall sind die Folge.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung derart
weiterzubilden, dass der Reinigungsaufwand reduziert ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Vorrichtung gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Teil
der Innenflächen der ihre Behandlungskammer begrenzenden Wandungen - insbesondere
der zur Festsetzung von Verschmutzungen neigende Teil - mit einer nanostrukturierten
Oberflächenschicht versehen ist. Versuche haben gezeigt, dass hierdurch die Menge
an Ablagerungen und insbesondere auch die Haftungskraft der Ablagerungen wesentlich
reduziert werden kann. Ferner wurde festgestellt, dass durch die reduzierte Oberflächenanhaftung
eine Reinigung der Behandlungskammer von den Verschmutzungen regelmäßig allein durch
fließendes Wasser ohne mechanische Reinigungsleistung möglich ist, so dass die durch
Reinigungsarbeiten hervorgerufenen Maschinenstillstandszeiten reduziert sind. Da sich
ferner häufig auch die Intervalle zwischen zwei Reinigungsvorgängen verlängern, wird
durch die erfindungsgemäße Weiterbildung der Vorrichtung ihre Arbeitsleistung erhöht.
[0008] Die nanostrukturierte Oberflächenschicht kann mechanisch hergestellt sein.
[0009] Bevorzugt ist es jedoch, die nanostrukturierte Oberflächenschicht chemisch herzustellen,
beispielsweise durch das Abscheiden sogenannter Nanokomposite.
[0010] Die Wirkungsweise der nanostrukturierten Oberflächenschicht kann chemischer und/oder
physikalischer Natur sein.
[0011] Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der auch zumindest
Teile der Außenflächen der die Behandlungskammer begrenzenden Wandungen zumindest
teilweise eine nanostrukturierte Oberfläche aufweisen. Es kommen hier insbesondere
die Teile der Außenflächen in Betracht, die der Gefahr einer Festsetzung von Verschmutzungen
unterliegen, wie beispielsweise die Bereiche um die Öffnungen zur Zuleitung und Ableitung
der zu behandelnden Warenbahn und um Drehdurchführung, die gegebenenfalls zur Lagerung
von Umlenkwalzen in den Wandungen vorgesehen sind.
[0012] In dem Falle, dass die Vorrichtung mindestens eine Umlenkwalze aufweist, ist es besonders
bevorzugt, auch zumindest einen Teil der Oberfläche der Umlenkwalze mit einer nanostrukturierten
Oberfläche versehen, da hierdurch auch der mit der Reinigung der Umlenkwalze verbundene
Aufwand reduziert werden kann.
[0013] In der Zeichnung ist - schematisch - ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Behandlung einer textilen Warenbahn in einer Seitenansicht im Schnitt
dargestellt.
[0014] Die als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung umfaßt eine Behandlungskammer 1, die
von Wandungen 2, 3, 4, 5, der dem Betrachter zugewandten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Wandung sowie dem Boden 6 begrenzt ist. Die quer zur Laufrichtung einer durch die
Behandlungskammer 1 durchgeleiteten Warenbahn 7 verlaufenden vertikalen Wandungen
enthalten Öffnungen 8, 9 zum Einleiten bzw. Ausleiten der Warenbahn 7.
[0015] In dem Boden 6 der Behandlungskammer sind drei Mulden 10, 11, 12 vorgesehen, in denen
sich jeweils eine Umlenkwalze 13, 14, 15 erstreckt, die von der Warenbahn 7 über einen
Teil ihres Außenumfangs umschlungen ist. Die Mulden 10, 11, 12 dienen der Aufnahme
einer Behandlungsflüssigkeit, durch die die Warenbahn 7 mit Hilfe der Umlenkwalzen
13, 14, 15 hindurch geführt wird.
[0016] Parallel zu den Umlenkwalzen 13, 14, 15 sind in der Behandlungskammer 1 eine Mehrzahl
weiterer Umlenk- oder Behandlungswalzen angeordnet, auf deren Funktions- und Wirkungsweisen
hier nicht näher eingegangen werden soll.
[0017] Sämtliche Innenflächen 16 der die Behandlungskammer 1 begrenzenden Wandungen weisen
eine nanostrukturierte Oberflächenschicht auf, die als solche in der Zeichnung nicht
erkennbar ist. Bei der nanostrukturierten Schicht handelt es sich um ein sogenanntes
Nanokomposit, das hinsichtlich seiner Zusammensetzung und Struktur gezielt so aufgebaut
ist, dass es auf dem durch die Wandungen der Behandlungskammer gebildeten Untergrund
gut haftet, für die zu erwartenden Verschmutzungen jedoch nur eine kleine Kontaktfläche
ausbilden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0018]
- 100
- Vorrichtung
- 1
- Behandlungskammer
- 2
- (Seiten) Wandung
- 3
- (Seiten) Wandung
- 4
- (Seiten) Wandung
- 5
- (Seiten) Wandung
- 6
- Boden
- 7
- Warenbahn
- 8
- Öffnung
- 9
- Öffnung
- 10
- Mulde
- 11
- Mulde
- 12
- Mulde
- 13
- Umlenkwalze
- 14
- Umlenkwalze
- 15
- Umlenkwalze
- 16
- Innenflächen
1. Vorrichtung zur Behandlung einer textilen Warenbahn,
mit einer Behandlungskammer (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Innenflächen (16) der die Behandlungskammer begrenzenden Wandungen
(2, 3, 4, 5) zumindest teilweise eine nanostrukturierte Oberflächenschicht aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nanostrukturierte Oberflächenschicht mechanisch hergestellt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nanostrukturierte Oberflächenschicht chemisch hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nanostrukturierte Oberflächenschicht derart ausgebildet ist, daß sie chemisch
und/oder physikalisch wirkt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Außenflächen der die Behandlungskammer ergänzenden Wandungen
zumindest teilweise eine nanostrukturierte Oberfläche aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, die mindestens eine Umlenkwalze (13,
14, 15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Oberflächen der Umlenkwalzen (13, 14, 15) eine nanostrukturierte
Oberfläche aufweist.