[0001] Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung einer Entscheidungshilfe
für Anwender für die Auswahl von in einer Baustoffregion anzuwendenden Bohr- und/oder
Schneidelementen der im Patentanspruch 1 genannten Art sowie ein System der in Anspruch
3 genannten Art.
[0002] Nach dem Stand der Technik ist es z.B. bei Bohr- und/oder Schneidelementen aus dem
Katalog der Fa. Hilti AG, Ausgabe 2001, Österreich, S. 87- 89 bekannt, diese für den
Einsatz an Materialien bestimmter Härte zu spezifizieren. Der Anwender muss jedoch,
wenn er es mit einem Baustoff wie z. B. einem Beton zu tun hat, zunächst die Härte
bzw. den Bohr- bzw. Schneidwiderstand des von ihm anzubohrenden bzw. zu zerschneidenden
Betons feststellen, bevor er über die Spezifikation das richtige Bohr- bzw. Schneidelement
auswählen kann. Der Bohr- bzw. Schneidwiderstand eines Betons wird dabei im Wesentlichen
von dem Zuschlag bestimmt, der der Betongrundmasse zugesetzt wurde.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, dem Anwender ein Verfahren und
ein System an die Hand zu geben, dass ihm die Auswahl des für einen bestimmten Anwendungsfall
auf Beton geeigneten Bohr- bzw. Schneidelementes erleichtert.
[0004] Dieses wird durch ein Verfahren mit den in Patentanspruch 1 wiedergegebenen Massnahmen
erreicht denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0005] Gemäss dem Verfahren nach Anspruch 1 werden auf bzw. in einem geographischen Informationsträger
die Verwendungsgebiete von Zuschlagstoffen gleicher Härteklasse bzw. gleicher Bohr-
oder Schneidwiderstandsklasse mit einer einheitlichen Kennzeichnung versehen. Die
Zuschlagstoffe werden dabei zunächst nach ihrer Härte bzw. ihrem Bohr- oder Schneidwiderstand
klassifiziert. Der Anwender kann dem geographischen Informationsträger für seinen
Arbeitsstandort dann in einfacher Weise die Kennzeichnung entnehmen, die einer bestimmten
Härteklasse bzw. Bohr- oder Schneidwiderstandsklasse der für seinen Arbeitsstandort
üblichen Zuschlagstoffe für Beton entspricht. Eine identische Kennzeichnung ist verfahrensgemäss
auch an den erfindungsgemässen Bohr- und Schneidelementen angebracht, die für die
jeweilige Härte- bzw. Bohr- oder Schneidwiderstandsklasse spezifiziert sind, so dass
der Anwender in einfacher Weise das benötigte Bohr- bzw. Schneidelement anhand seiner
Kennzeichnung auswählen kann.
[0006] Gemäss Anspruch 2 kann es dabei günstig sein, wenn der geographische Informationsträger
als Karte ausgebildet ist, die ebenfalls geographische Lokalitätsangaben beinhaltet.
Der Anwender kann die Kennzeichnung der leicht mitzuführenden Karte in einfacher Weise
entnehmen, die ihm erfindungsgemäss die Auswahl des benötigten Bohr- bzw. Schneidelementes
erleichtert.
[0007] Der geographische Informationsträger könnte z.B. aber auch einen Mikrocomputer oder
einen andersgearteten elektronischen Datenträger umfassen, in dem die Kennzeichnung
in Abhängigkeit z.B. von geographischen Koordinaten gespeichert ist. Dieser geographische
Informationsträger könnte z.B. auch satellitengestützt geographische Informationen
zum Standort des Anwenders automatisch erfassen und automatisch immer die, diesem
Standort zugeordnete Kennzeichnung ausgeben.
[0008] Die Aufgabe wird ferner durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3
gelöst, welches dieselben Vorteile aufweist, wie das erfindungsgemässe Verfahren.
Auf die vorangehende Beschreibung wird diesbezüglich in vollem Umfang Bezug genommen.
[0009] Weitere Vorteile und Massnahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch, einen geographischen Informationsträger in Form einer Karte,
- Fig. 2
- schematisch, ein Kernbohrelement.
[0011] In Figur 1 ist ein geographischer Informationsträger 10 in Form einer Karte beispielhaft
dargestellt. In diesem geographischen Informationsträger 10 sind geographische Lokalitätsangaben
11 wiedergegeben, die dem Anwender der Karte bei der Einordnung seines Standortes
auf dem geographischen Informationsträger 10 bzw. auf der Karte dienen. In dem geographischen
Informationsträger 10 sind in dem vorliegenden Beispiel Bereiche 12, 13 und 14 als
Flächenbereiche ausgeführt und mit unterschiedlichen Kennzeichnungen 15, 16, 17 versehen.
Diese Bereiche 12, 13, 14 entsprechen jeweils den Verwendungsgebieten von Zuschlagstoffen
bestimmter Härte bzw. bestimmten Bohr- oder Schneidwiderstandes. Das heisst z. B.
für den Bereich 12 der mit der Kennzeichnung 15 versehen ist, weisen die Zuschlagsstoffe
einen Bohr- bzw. Schneidwiderstand der Grösse X auf, während die Zuschlagstoffe im
Verwendungsgebiet, welches dem Bereich 13 entspricht und welches mit der Kennzeichnung
16 versehen ist, einen Bohr- bzw. Schneidwiderstand Y aufweisen der z. B. grösser
ist als der Bohr- bzw. Schneidwiderstand X, welcher der Kennzeichnung 15 entspricht.
Steht ein Anwender von Bohr- bzw. Schneidelementen vor der Aufgabe, in einer Lokalität
die sich auf dem geographischen Informationsträger 10 z. B. in einem Flächenbereich
12 befindet, eine Betonwand zu durchbohren, so kann er den geographischen Informationsträger
10 zu dem Bereich 13 (12, 14) die Kennzeichnung 16 (15, 17) entnehmen, der eine korrespondierende
Kennzeichnung 26 (25, 27) entspricht, die in einer Legende in dem geographischen Informationsträger
10 ebenfalls aufgeführt ist. Der Anwender muss dann lediglich noch eine, mit einer
identischen korrespondierenden Kennzeichnung 26 am Bohr- bzw. Schneidelement aus einem
Sortiment auswählen.
[0012] Ein erfindungsgemässes Kernbohrelement 20 ist in Figur 2 dargestellt. Dieses Kernbohrelement
20 besteht aus einer Bohrhülse 22 die zylindrisch ausgeführt ist und an dessen offenem
Ende sich Schneidkörper 21 befinden. Diese Schneidkörper 21 können z. B. Diamant-Schneidkörper
sein. An dem entgegengesetzten, geschlossenen Ende der Bohrhülse 22 ist ein Kupplungselement
23 angeordnet, über welches das Kernbohrelement 20 an ein hier nicht dargestelltes
motorisches Bohrgerät angeordnet werden kann. An dem Kernbohrelement 20 ist ebenfalls
- hier nur beispielhaft wiedergegeben - die korrespondierende Kennzeichnung 26 an
verschiedenen Stellen angeordnet, mittels derer der Anwender das den Anforderungen
entsprechende Kernbohrelement 20 auswählen kann. Es versteht sich, dass die Kennzeichnung
nicht unbedingt Buchstaben oder Zahlen umfassen muss, sie könnte ebensogut andere
Symbole oder etwa auch Farbmarkierungen umfassen.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 10
- geographischer Informationsträger
- 11
- geographische Lokalitätsangabe
- 12
- Bereich
- 13
- Bereich
- 14
- Bereich
- 15
- Kennzeichnung für ein Verwendungsgebiet eines Zuschlagstoffs bestimmter Härte/bestimmten
Bohr- bzw. Schneidwiderstands
- 16
- Kennzeichnung für ein Verwendungsgebiet eines Zuschlagstoffs bestimmter Härte/bestimmten
Bohr- bzw. Schneidwiderstands
- 17
- Kennzeichnung für ein Verwendungsgebiet eines Zuschlagstoffs bestimmter Härte/bestimmten
Bohr- bzw. Schneidwiderstands
- 20
- Kernbohrelement
- 21
- Schneidkörper
- 22
- Bohrhülse
- 23
- Kupplungselement
- 25
- korrespondierende Kennzeichnung zu 15
- 26
- korrespondierende Kennzeichnung zu 16
- 27
- korrespondierende Kennzeichnung zu 17
1. Verfahren zur Bereitstellung einer Entscheidungshilfe für Anwender für die Auswahl
von in einer Baustoffregion anzuwendenden Bohr- und/oder Schneidelementen,
bei dem in einem geographischen Informationsträger (10) Verwendungsgebiete von Zuschlagstoffen
für Beton in Abhängigkeit der unterschiedlichen Bohr- und/oder Schneidwiderstände
der Zuschlagstoffe in Bereiche (12, 13, 14) eingeteilt sind,
und bei dem jedem dieser Bereiche (12, 13, 14) eine Kennzeichnung (15, 16, 17) zugeordnet
ist, die einen Bohr- und/oder Schneidwiderstand bestimmter Grösse wiederspiegelt,
und bei dem die in einem Verwendungsgebiet von Zuschlagstoffen bestimmten Bohr- und/oder
Schneidwiderstandes anzuwendenden Bohr- und/oder Schneidelemente (20) mit einer, zu
der Kennzeichnung (15, 16, 17) der Bereiche korrespondierenden Kennzeichnung (25,
26, 27) versehen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geographische Informationsträger (10) eine Karte umfasst, in der die Bereiche
(12, 13, 14) als Flächenbereiche wiedergegeben sind und in der geographischen Lokalitätsangaben
(11) enthalten sind.
3. System zur Bereitstellung einer Entscheidungshilfe für Anwender für die Auswahl von,
in einer Baustoffregion anzuwendenden Bohr- und/oder Schneidelementen (20),
bei dem in einem geographischen Informationsträger (10) Verwendungsgebiete von Zuschlagstoffen
für Beton in Abhängigkeit der unterschiedlichen Bohr- und/oder Schneidwiderstände
der Zuschlagstoffe in Bereiche (12, 13, 14) eingeteilt sind,
und bei dem jedem dieser Bereiche (12, 13, 14) eine Kennzeichnung (15, 15,17) zugeordnet
ist, die einen Bohr- und/oder Schneidwiderstand bestimmter Grösse wiederspiegelt,
und bei dem die in einem Verwendungsgebiet von Zuschlagstoffen bestimmten Bohr- und/oder
Schneidwiderstandes anzuwendenden Bohr- und/oder Schneidelemente (20) mit einer, zu
der Kennzeichnung (15, 16, 17) der Bereiche korrespondierenden Kennzeichnung (25,
26, 27) versehen sind.
4. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der geographische Informationsträger (10) eine Karte umfasst, in der die Bereiche
als Flächenbereiche (12, 13, 14) wiedergegeben sind und in der geographische Lokalitätsangaben
(11) enthalten sind.